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Zeit: A. Zeit ist eine Dimension, in der Ereignisse angeordnet werden. Zunächst ist damit noch keine Richtung (vorher/nachher) festgelegt. Eine Zeitrichtung kann im Zusammenhang mit dem Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik gewonnen werden. Dabei muss jedoch ein globaler Rahmen angenommen werden, innerhalb dessen es eine Zunahme von Entropie gibt. Die Annahme einer zunehmenden Entropie gilt nicht für den Vergleich lokaler Ereignisse. B. Im Fall der subjektiven Zeit ist die Frage der Richtung weniger problematisch. Die empfundene Zeitrichtung wird durch den gelernten Gebrauch der Ausdrücke „vorher“ und „nachher“ ausgedrückt. Siehe auch Zeitpfeil, Zeitreisen, Zeitumkehr, Symmetrien, Dauer, Raumzeit, Relativitätstheorie, Vierdimensionalismus, Weltlinien._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Bertrand Russell über Zeit – Lexikon der Argumente
Russell, Bertrand. ABC der Relativitätstheorie, Frankfurt/M. 1989 II 38 Zeit/Gleichzeitigkeit/Relativitätstheorie/Russell: Gleichzeitigkeit hat nur in Bezug auf einen Beobachter Bedeutung. - Jede Uhr misst ihre Eigenzeit richtig. - Die Eigenzeit liefert kein Maß für relativ dazu bewegte Körper. Aus Sicht von beschleunigten Elektronen bliebt ihre eigene Masse gleich. - Für sie werden die Beobachter dicker oder dünner. Russell: wir müssen Entfernungen zwischen Ereignissen, nicht zwischen Körpern betrachten. >Relativitätstheorie, >Beobachtung. II 55 Gleichzeitigkeit/Russell: kommt im Zusammenhang mit Kongruenz ins Spiel. >Gleichzeitigkeit, II 55f Zeit/Ort/Relativitätstheorie/Russell: Es gibt keine "gleiche Zeit" für verschiedene Beobachter. - Deshalb müssen wir für ein Ereignis stets Ort und Zeit angeben. Ereignis statt Körper: - beobachteter Körper. >Eigenzeit. II 65 Zeit/Zeitdilatation/Relativitätstheorie/Spezielle Relativitätstheorie/Russell: Ereignisse, auf die der Reisende sich zubewegt, erscheinen ihm vergangen. - die hinter ihm in der Zukunft zu liegen. - Für den an der Bahnlinie stehenden erscheinen sie in der Gegenwart. II 105 Kraft/Relativitätstheorie/Russell: nicht mehr Grundbegriff der Dynamik - eher wie "Sonnenaufgang". - Die gleiche Kraft, auf einen schweren Körper angewendet, bewirkt nicht so viel Beschleunigung wie bei einem leichten. >Bedeutungswandel, >Theoriewechsel, >Absolutheit. II 121 "während"/Relativitätstheorie/Physik/logische Form/Russell: Multiplikation mit Zeit. - ((s) Division: Bsp Geschwindigkeit: würde man nicht als "während" bezeichnen - Dagegen "während": Bsp beibehaltene Geschwindigkeit mal einer Zeit. - Resultat: zurückgelegte Strecke. - > Beschleunigung: Produkt sek²: hier fließt die Multiplikation wieder ein. - Dass ein Teilchen einer Geodäte folgt, ist dann das "Prinzip der kleinsten Wirkung". >Prinzipien/Feynman._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Russell I B. Russell/A.N. Whitehead Principia Mathematica Frankfurt 1986 Russell II B. Russell Das ABC der Relativitätstheorie Frankfurt 1989 Russell IV B. Russell Probleme der Philosophie Frankfurt 1967 Russell VI B. Russell Die Philosophie des logischen Atomismus In Eigennamen, U. Wolf (Hg) Frankfurt 1993 Russell VII B. Russell On the Nature of Truth and Falsehood, in: B. Russell, The Problems of Philosophy, Oxford 1912 - Dt. "Wahrheit und Falschheit" In Wahrheitstheorien, G. Skirbekk (Hg) Frankfurt 1996 |