Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
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Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden 8 Kontroversen:
Begriff/
Autor/Ismus
Autor Vs Autor
Eintrag
Literatur
Kontinuität Eigenschaften Simons Vs Aristoteles I 241
Urmaterie/SimonsVsAristoteles: Die Urmaterie ist in Ungnade gefallen wegen Aristoteles, der folgende zwei Begriffe darunter zusammenbrachte: a) das Substrat eines Wandels (Wechsels) und
b) der Träger von Eigenschaften.
VsAristoteles: Es war eine unglückliche (vielleicht metaphorische) Formulierung vom "Abziehen" aller Attribute (Form) von den Dingen, um diese rein zu erhalten, d.h. als formlose Materie, die nur potentiell nicht aktual existieren kann.
Simons: Aber wir müssen a) und b) auch gar nicht zusammenbringen.
Urmaterie/Simons: Die Urmaterie kann sehr wohl ihre eigene besondere Charakteristik haben.
Pro Aristoteles: Wenn wir die Kette nach unten verfolgen, stellen wir schon fest, dass immer mehr Charakteristika verloren gehen und die Mikro-Objekte einfacher werden.
Vielfalt/Tradition/Simons: Vielfalt wurde durch Kombinationsmöglichkeiten einfacherer Bausteine erklärt. Das käme mit einem Grundbaustein an ein Ende. Dann könnte man alle Qualitäten durch Relationen zwischen den Konstituenten erklären. Das ist so im Tractatus.
Grundbausteine/Tractatus/Simons: (2.0231-2): Grundbausteine sind farblos.
Simons: Aber auch die Grundbausteine haben durchaus Charakteristika, selbst die Gegenstände des Tractatus sind nicht "bloße Einzeldinge" (bare particulars). Ihre Eigenschaften sind jedoch modal (wenn sie wesentlich und intern (internal) sein sollen) oder akzidentiell wenn sie aktual sind. (Tractatus 2.0233)
I 291
Summe/Mereologie/Simons: Es gibt sogar Summen quer zu den Kategorien (gemischt-kategorische Summen): Bsp ein Körper und die Ereignisse die ihm widerfahren: ((s) Lebensgeschichte). SimonsVsVierdimensionalismus: Eine Summe ist auch einleuchtender als diese als vierdimensionalen Block zu verstehen.
Universalienrealismus/Simons: Universalienrealismus könnte Einzeldinge mit Eigenschaften als Summe von konkreten Trägern und abstrakten Eigenschaften konstruieren.
Simons: Diese Beispiele sind wenigstens nicht willkürlich.
Ganzes/Ganzheit/Simons: Ganzes scheint genauso willkürlich definitionsabhängig zu sein (SimonsVsGanzheiten, deutsche Philosophie zwischen den Weltkriegen)
I 292
Ganzes/Aristoteles/Simons: Ganzes scheint gegenüber einer Summe innere Relationen zu benötigen. Innere Relationen/Ganzes/Aristoteles: Bsp Kontinuität, Festigkeit, Einheitlichkeit, qualitative Gleichheit, von derselben Art sein, aus derselben Materie bestehen.
Das schließt auch Arten und Genera ein.
SimonsVsAristoteles: Die Liste ist bloß impressionistisch und erwähnt nicht die wichtigste Relation, nämlich die Verursachung.
Husserl/Simons: Husserl bespricht die meisten Aristotelischen Probleme, ohne dessen Namen zu nennen.
Def bedeutungsvolles Ganzes/("pregnant whole")/Husserl: Das bedeutungsvolle Ganze ist ein Objekt dessen sämtliche Teile durch Fundierungsrelation verbunden sind (>Fundierung/Husserl).
Fundierung/Husserl/Terminologie/Simons: Die Fundierung lässt sich grob als ontologische Abhängigkeit (oA) wiedergeben.
Substanz/Tradition/Simons: Die Substanz ist (gewissermaßen) ontologisch unabhängig.
Ontologische Abhängigkeit/oA/Simons: Einen wesentlichen Teil zu haben ist eine Art ontologische Abhängigkeit.
I 318
Unabhängigkeit/Ontologie/Simons: Wo Unabhängigkeit positiv bewertet wird, (abhängige Objekte sind dann solche 2. Klasse) geht es, wie oft in der Philosophie (eher Theologie), um die Existenz Gottes. Substanz/Aristoteles: Die Substanz ist eine sehr schwache Form der Unabhängigkeit:
Def primär: Was ohne andere Dinge sein kann, während andere Dinge nicht ohne sie sein können, ist primär.
SimonsVsAristoteles: Das ist nicht genau genug.

Simons I
P. Simons
Parts. A Study in Ontology Oxford New York 1987
Kontinuität Eigenschaften Simons Vs Burke, Michael I 195
Unterbrochene Existenz/Simons: Unterbrochene Existenz begegnete uns im Zusammenhang mit zeitlichen Summen und Produkten und wird uns unten im Zusammenhang mit Superposition (zur selben Zeit am selben Ort sein) wieder begegnen. Jedenfalls ist es nicht klar zu entscheiden, ob sie vorliegt:
Bsp Ein Artefakt kann auseinandergenommen werden und wieder zusammengesetzt werden, z.B. zur Wartung oder Reparatur. Hier werden wir sagen, dass es erneut existiert, wenn es seine alte Funktion wieder aufnimmt.
I 197
Bsp Wenn einige Teile verstreut sind und vielleicht verloren sind und durch anderes ersetzt werden müssen, ist das eine Sache des Zufalls. Dann ist die Frage, ob ein Objekt in dem Zustand existiert, nicht bloß vom gegenwärtigen physikalischen Zustand abhängig, und von der Vorgeschichte, sondern auch von dem weiteren Verlauf der Entwicklung, und das scheint falsch. Artefakte/Simons: Natürlich sind die Bedingungen für das Weiterbestehen der Artefakte vage. Wir erlauben durchaus das Ersetzen von Teilen.
Bsp Eine Maschine, die mit irgendeinem Pulver sowie Wasser gefüttert wird, und daraus Mozart-Büsten backt: Nach einer Weile werden die Büsten zerdeppert und das Pulver erneut in die Maschine gefüllt. Dann entsteht wieder eine Mozart-Büste. Soll sie dieselbe sein? Nein, weil die Atome an anderen Stellen sind.
Bsp Variante: Es werden abwechselnd Mozart- und Beethoven-Büsten hergestellt. Dann wäre der Fall sowieso klar. Für den Verteidiger der Kontinuität: Es gibt jedes Mal eine neue Büste, trotz der vollständigen Kontinuität.
Stärkeres Bsp: Chisholms Spielzeugschloss: Hier sind die Bausteine immer wieder an derselben Stelle.
Bsp Michael Burke: Ein Tisch wird aus dreißig Bausteinen erstellt, dann auseinandergenommen und aus denselben Bausteinen ein Stuhl und ein Vogelhaus erstellt. Danach wieder ein Tisch.
I 198
Burke: 1. Der Tisch beendet seine Existenz beim Auseinandernehmen.
2. Derselbe Tisch entsteht erneut.
Simons: Dann sitzt der Kontinuitäts-Theoretiker in der Tinte, egal welche seiner Strategien er anwendet. Aber Burke lässt den Weg offen für ihn, Identität über die Lücke hinweg zu leugnen: Er kann immer noch behaupten, dass das Beispiel dem der Büsten entspricht, trotz der festgelegten Lokalisation der Teile. Es entstehe immer ein neuer Tisch aus altem Material.
BurkeVs: pro Identität.
SimonsVsBurke: Burkes Argumente für Identität sind weniger überzeugend als die für das Enden der Existenz des Tisches. Sein Punkt ist eher, dass so wohlgeregelte Unterbrechungen ontologisch harmlos sind und man nicht die Spuren der Teile über die Lücke hinweg suchen muss.
"Kontinuitäts-Theorie"/Terminologie/Simons: Die Kontinuitäts-Theorie beinhaltet die These, dass die "alte" Existenz nach der Unterbrechung wieder aufgenommen wird.
SimonsVs: Sie bezahlt einen Preis dafür: nämlich ein Aufbauschen von Objekten, die in ihre Teile zerlegt sind, oder die Vervielfältigung von Objekten, die gar nicht stattfindet.
Simons: Beide Sichtweisen scheinen aber gutartig und jede hat ihre Argumente. Das Problem ist nur, dass die beiden sich eben widersprechen. Das sieht man klar am Bsp Schiff des Theseus.
I 199
Schiff des Theseus/Simons: Problem: Es gibt widerstreitende Ansprüche zwischen: a) dem "Sammler" - er legt auf materiale Kontinuität Wert und
b) dem "Praktiker" - er will funktionale Kontinuität.
Problem: Beide Seiten haben komplementäre Dinge, die jeweils für sie sprechen.
Falsche Lösung: "relativierte Identität": Dann würden beide Seiten sich quasi nicht mehr "berühren", aber das würde nicht erklären, warum es überhaupt ein Problem gibt.
SimonsVsBurke: Dass die Art eines Gegenstands eine Funktion seiner Eigenschaften sei, ist unabhängig davon falsch: Bsp Objekte, die in einer Gemeinschaft gebraucht werden: Hier gibt es viele Paare von Objekten, die physiko-chemisch genau gleich sind, aber zu verschiedenen Arten gehören: Bsp heiliges/normales Wasser, echte/perfekt gefälschte Banknoten, Originale/Repliken, Trauringe/andere Ringe, vielleicht auch Person/Körper.
Natürlich fällt jedes dieser Objekte unter ein höheres Sortal.
Burke: These: Verschiedene materiale Objekte können nicht gleichzeitig in ein und derselben Materie verkörpert sein.
SimonsVsBurke: Doch, Bsp (s.o.) verschiedene Gremien die dieselben Mitglieder haben.

Simons I
P. Simons
Parts. A Study in Ontology Oxford New York 1987
Kontinuität Eigenschaften McGinn Vs Hume, D. I 86
Haupttradition: behält die mentalistische Ichkonzeption bei, erklärt die Ichidentität aber mit Hilfe bestimmter psychologischer Bedingungen. (Hume) Russell: charakterisiert das als "Ich als eine Reihe von Klassen geistiger Einzeldinge" (im Gegensatz zum "Nadelspitzen-Ich"). Die zeitliche Identität läuft dann darauf hinaus, dass zwischen den geistigen Eigenschaften des Ich bestimmte Beziehungen bestehen. Die einzelnen Zustände einer Person sind durch etwas wie Erinnerung, kausale Kontinuität, psychische Ähnlichkeit usw. verbunden.
I 87
Eine geheimnisvolle Substanz, die für das Ich konstitutiv sei, gebe es nicht. Nur das fortwährende Bestehen der psychischen Beziehungen. McGinnVs: es gibt systematische Probleme mit den Begriffen der Notwendigkeit, der hinreichenden Bedingung und der Zirkularität. Es fällt auch leicht, Gegenbeispiele anzuführen.

McGinn I
Colin McGinn
Die Grenzen vernünftigen Fragens Stuttgart 1996

McGinn II
C. McGinn
Wie kommt der Geist in die Materie? München 2001
Kontinuität Eigenschaften Schwarz Vs Lewis, David Schwarz I 31
Personale Identität/SchwarzVsLewis: sein Kriterium ist nicht präzise und liefert in interessanten Fällen keine Antwort. Bsp Kontinuität nach Gehirnoperation usw. Aber das will Lewis auch nicht. Unser (vager) Alltagsbegriff soll nur explizit gemacht werden. Beamen/Teleportation/Verdopplung/Lewis: das alles wird von seiner Theorie erlaubt.

Schwarz I 60
Identität/Lewis/zentrierte Welt/MöWe/Schwarz: mein Wunsch, jemand anderer zu sein, bezieht sich vielleicht nicht auf die ganze Welt, sondern nur auf meine Lage in der Welt. Bsp Zwillingserde/Schwarz: einer von beiden Planeten wird morgen gesprengt, den beiden Möglichkeiten (dass wir auf dem einen oder dem anderen sind) entsprechen aber nicht zwei Welten! Detailkenntnis würde nicht helfen herauszufinden, wo wir sind, da beide gleich sind. ((s) also keine „zentrierte Welt“). Eigentlich wollen wir wissen, wo wir selbst uns in dieser Welt befinden. (1979a(1),1983b(2),1986e(3):231 233).
SchwarzVsLewis: sagt zu wenig über diese perspektivischen Möglichkeiten. Es reicht hier nicht, mehrere Gegenstücke (GS) in einer Welt zuzulassen. Es sollte nicht nur möglich sein, dass Humphrey genauso ist wie der tatsächliche Nixon, er sollte auch abweichen dürfen. Humphrey darf also kein GS von sich selbst sein. (>irreflexive GR, >S.u. Abschnitt 9.2. „doxastische GS“.
Ähnlichkeitsrelation. Egal welche Aspekte man beton: Nixon wird Humphrey nie ähnlicher sein als er sich selbst.

Schwarz I 100
fundamentale Eigenschaften/SchwarzVsLewis: dieser scheint zu schwanken, ob er die fE zur begrifflichen Basis für die Reduktion aller Prädikate und letztlich aller Wahrheiten bilden sollen, oder nur eine metaphysische Basis, auf der alle Wahrheiten supervenieren. (>Supervenienz, >Reduktion).
Schwarz I 102
Natürlichkeit/natürlich/Eigenschaft/Inhalt/Lewis: der tatsächliche Gehalt ist dann der natürlichste Kandidat, der zum Verhalten passt. „giftig“ ist keine perfekt natürliche Eigenschaft (PnE), aber natürlicher als „weiter als 3,78 Lichtjahre entfernt“ und gesund und weniger entfernt und giftig“. Natürlichkeit/Maß/Lewis: (1986e(3), 61,63,67 1984b(4), 66): die Natürlichkeit einer Eigenschaft ist durch die Komplexität oder Länge ihrer Definition durch perfekt natürliche Eigenschaften bestimmt.
PnE: sind immer intrinsisch und alle ihre Booleschen Kombinationen bleiben es.
Problem: extrinsische Eigenschafen drohen, unnatürlich zu wirken. Außerdem wäre Bsp „Rot oder Frühstück“ viel komplizierter zu erklären, als Bsp „Hat Ladung –1 oder eine Masse, dessen Wert in kg eine Primzahl ist. (Obwohl sie nach der Definition unnatürlicher zu sein scheint).
Natürlichkeit/Eigenschaft/Lewis: (1983c(5),49): eine Eigenschaft ist um so natürlicher, je mehr sie wohlumgrenzten Dingen zukommt. Vs: dann ist Bsp „Wolke“ weniger natürlich als Bsp „Tisch in der Umgebung eines Kernkraftwerks oder Uhr, die 7:23 anzeigt“.
Schw I 103
Natürlichkeit/Eigenschaften/Lewis: (1983c(5),13f): Natürlichkeit könnte auf Ähnlichkeit zwischen Eigenschaften zurückgeführt werden: Bsp eine Klasse ist umso natürlicher, je mehr die Eigenschaften ihrer Elemente sich ähneln. Ähnlichkeit: Lewis verweist auf Armstrong: Ähnlichkeit zwischen Universalien 1978b(6),§16.2,§21, 1989b(7): §5.111997 §4.1). Letztlich LewisVs.
Natürlichkeit/Lewis/Schwarz: (2001a(8),§4,§6): schlägt Test für Natürlichkeit vor, der auf Ähnlichkeit zwischen Einzeldingen beruht.: Koordinatensystem: „intrinsische“ und „extrinsische“ Achse. Eine Eigenschaft ist dann um so natürlicher, je dichter und kompakter die entsprechende Region ist.
Problem: 1. das setzt graduelle Ähnlichkeit voraus und kann daher auch nicht gut zur Definition gradueller Natürlichkeit verwendet werden.
2. die pnE kommen ziemlich unnatürlich heraus, denn die Instanzen gleichen einander oft nicht stark. Bsp wenn eine bestimmte Masse Eigenschaft perfekt natürlich ist, dann bilden alle Dinge mit dieser Masse eine perfekt natürliche Klasse, egal wie unähnlich sie einander sind.
SchwarzVsLewis: er zeigt Unterscheidungen zwischen natürlichen und weniger natürlichen Eigenschaften in verschiedenen Bereichen, zeigt aber nicht, dass die Unterscheidung immer dieselbe ist.
Natürlichkeit/SchwarzVsLewis: könnte auch von Interessen und biologischer Ausprägung abhängen. Und dennoch können die verschiedenen Arten von Natürlichkeit auf verschiedene Weise – durch perfekte Natürlichkeit bestimmt sein. Das heißt aber nicht viel, weil bei Lewis alles per definitionem durch die Verteilung der pnE bestimmt ist. ((s) >Mosaik).
Schwarz I 122
Natürlichkeit/SchwarzVsLewis: nicht sinnvoll anzunehmen, sie sei objektiv, unabhängig davon, wie natürlich sie uns erscheint. Lewis hat objektive Natürlichkeit als metaphysische Grundlage für qualitative, intrinsische Ähnlichkeit und Verschiedenheit eingeführt, dafür dass manche Dinge sich gleichen wie Eier und andere nicht. (s.o. 5.2). Intrinsische Ähnlichkeit: sowie qualitativer Charakter und Duplikation: diese Begriffe sollen nach Lewis unsere vertrauten Begriffe sein.
SchwarzVsLewis: wenn objektive Natürlichkeit aber zur Unterscheidung unserer Meinungen über Ähnlichkeit zu erklären, kann man nicht mehr sinnvoll in Frage stellen, ob die Unterscheidung eben dies leistet.
Also: zwar gibt es mögliche Wesen (oder Welten) deren Prädikate relativ unnatürliche Eigenschaften ausdrücken und sich deshalb über Naturgesetze irren, ohne dass sie den Irrtum entdecken können. Doch wir können a priori sicher sein, dass wir nicht zu ihnen gehören.
Problem: die anderen Wesen können ihrerseits glauben, a priori sicher zu sein, dass ihre physikalischen Prädikate relativ natürlich sind.
Lösung: aber sie (und nicht wir) unterlägen dabei einem Irrtum, vorausgesetzt, „natürlich“ bedeutet in ihrem Mund dasselbe wie bei uns. ((s) aber genauso könnten wir bloß glauben, keinem Irrtum zu unterliegen. Bzw. wir wissen gar nicht ob wir „wir“ oder „die“ sind.).
Schwarz: hier zeigt sich eine Spannung in unserem Begriff der Naturgesetze (NG):
a) einerseits ist klar, dass wir sie empirisch erkennen können,
b) andererseits sollen sie in einem starken Sinn objektiv sein, unabhängig von unseren Standards und Begriffen.
Problem: Wesen mit anderen Standards können mit denselben empirischen Daten zu ganz anderen Urteilen über NG kommen.
Schwarz I 134
Ereignis/SchwarzVsLewis: vielleicht besser: Ereignisse doch als die Regionen selbst oder die Dinge in den Regionen: dann kann man Bsp den Flug von der Rotation des Balls unterscheiden. Dem scheint Lewis später auch zugeneigt gewesen zu sein. (2004d)(9). Lewis: Bsp der Tod eines Menschen der in einen völlig leeren Raum geworfen wird, wird nicht durch etwas verursacht, das in diesem Raum geschieht, weil da ja nichts ist. Wenn aber Ereignisse Klassen von Raumzeiten Regionen sind, könnte ein Ereignis auch eine leere Region enthalten.
Def Qua Ding/Lewis/Schwarz: spätere Theorie: “Qua-Dinge” (2003)(10): Bsp „Russell qua Philosoph“: (1986d(9a.),247): Klassen von Gegenstücken – dagegen:
LewisVsLewis: (2003)(10) Russell qua Philosoph und Russell qua Politiker und Russell sind identisch. Dann liegt der Unterschied in kontrafaktischen Kontexten an der durch die jeweilige Beschreibung bestimmte Gegenstück Relation. Das sind dann intensionale Kontexte. (ähnlich 1971(11)). kontrafaktische Asymmetrie/Lewis/Schwarz: Lewis’ Analyse setzt Ähnlichkeit zwischen MöWe voraus.
HorwichVsLewis: (1987(12),172) sollte erklären, warum er an dieser barocken Abhängigkeit interessiert ist.
Problem/SchwarzVsLewis: bisher liefert die Analyse immer noch falsche Ergebnisse Bsp Verursachung späterer durch frühere Ereignisse.

Schwarz I 139
Konjunktive Ereignisse/SchwarzVsLewis: er sieht nicht, dass dasselbe auch für konjunktive Ereignisse gilt. Bsp seien A,B,C,D beliebige Ereignisse, so dass A B verursacht und C D. Wenn es ein Ereignis B & C gibt, das genau dann eintritt, wenn sowohl B als auch C geschehen, dann ist A die Ursache von D: ohne A wäre B nicht geschehen, also auch nicht B & C. Ebenso wäre D nicht geschehen, ohne B & C. Da Verursachung transitiv ist, verursacht folglich jede beliebige Ursache jede beliebige Wirkung. Anmerkung: nach Voraussetzung wäre D ohne C nicht geschehen, aber vielleicht ist die nächste mögliche Welt (MöWe), in der B & C fehlt, eine, in der C trotzdem stattfindet? Nach Lewis soll die nächste MöWe aber eine sein, wo die fehlende Ursache völlig ausgelöscht ist.
Schwarz: man kann sicher nicht alle konjunktiven Ereignisse ausschließen. Bsp ein Gespräch oder Bsp ein Krieg setzt sich aus vielen Ereignissen zusammen und kann dennoch als Ganzes Ursache oder Wirkung sein. Lewis (2000a(13),193) gebraucht sogar ziemlich unnatürliche Konjunktionen von Ereignissen, um Einwänden zu entgehen: Bsp Konjunktion aus dem Gehirnzustand einer Person und einer Entscheidung einer anderen Person.
Abwesenheit/Lewis/Schwarz: weil Lewis keine harmlosen Entitäten findet, die als Abwesenheiten in Frage kommen, leugnet er ihre Existenz: sie sind keine Ereignisse, sie sind überhaupt nichts, da gibt es nichts relevantes. (2000a(13), 195).
SchwarzVsLewis: aber wie passt das mit den Mooreschen Tatsachen zusammen? Wie kann eine Relation instantiiert sein, deren Relata nicht existieren?
Mooresche Tatsachen/Schwarz: Bsp dass Abwesenheiten oft Ursachen und Wirkungen sind. Etwas, das zu bestreiten nur Philosophen in den Sinn kommt.
I 142
Einfluss/SchwarzVsLewis: Problem: Beeinflussung vergangener Ereignisse durch zukünftige. Bsp Hätte ich schon vor einer halben Minute aus der Tasse getrunken, dann wäre jetzt ein bisschen weniger Tee in der Tasse, und je nachdem, wie viel Tee ich vor einer halben Minute getrunken hätte, wie warm der Tee damals war, wohin ich die Tasse dann stellte, je nachdem wäre auch die jetzige Situation ein wenig anders. Nach Lewis’ Analyse ist mein zukünftiges Teetrinken daher eine Ursache dafür, wie der Tee jetzt vor mir steht. Da die Vorkommnisse des Trinkens einander wahrscheinlich sehr ähnlich sind, ist der Einfluss um so größer. Er ist aber im Gegensatz zum Mond nicht kausal.
Schwarz I 160
Wissen wie/SchwarzVsLewis: es ist nicht ganz korrekt, dass der phänomenale Charakter kausal wirkungslos sein muss, wenn die Mary und Zombie Argumente durchgehen. Für kausale Wirksamkeit reicht es aus, wenn Mary auf ein phänomenal anderes Erlebnis anders reagiert hätte ((s) >Kontrafaktisches Konditional, >kontrafaktisch). Dualismus/Schwarz: das kann man als Dualist akzeptieren. Dann kann man phänomenal Eigenschaften wie fundamentale physikalische Eigenschaften verstehen. Dass es dann (wie oben Bsp Ladung 1 und Ladung 1 tauschen ihre Rollen in möglichen Welten (MöWe)): möglich ist, dass in verschiedenen MöWe die phänomenalen Eigenschaften ihre Rollen getauscht haben, bedeutet nicht, dass sie kausal irrelevant sind! Im Gegenteil: ein Teilchen mit getauschter Ladung würde sich anders verhalten.
Lösung: denn eine mögliche Welt (MöWe), in der das Teilchen eine andere Ladung hat und diese Ladung eine andere Rolle spielt, ist unserer wirklichen Welt sehr unähnlich! Weil dort andere Naturgesetze herrschen. ((s) Ist hier wesentlich, dass außer der geänderten Ladung auch noch zusätzlich die Rollen getauscht wurden? s.o.: >Quidditismus)
SchwarzVsLewis: dieser muss nur akzeptieren, dass Unterschiede in fundamentalen Eigenschaften sich nicht immer in kausalen Unterschieden wiederfinden. Mehr muss man auch nicht akzeptieren, um Mary den Erwerb neuer Information zuzugestehen.

Schwarz I 178
Gehalt/Individuation/Lösung/LewisVsStalnaker: (1983b(2),375,Fn 2, 1986e(3),34f) eine Person kann manchmal mehrere verschiedene Meinungssysteme haben! Bsp Split Brain Patienten: Zur Erklärung von Handbewegungen auf einen Gegenstand zu, den der Patient zu sehen leugnet. Dann kann man Rechnen und logische Folgerung als Zusammenführen getrennter Überzeugungsfragmente auffassen.
Wissen/Glauben/notwendige Wahrheit/Allwissenheit/SchwarzVsLewis/SchwarzVsFragmentierung: Problem: auch innerhalb von Lewis’ Theorie ist Fragmentierung nicht so leicht zu bekommen, weil die Alltagspsychologie sie nicht bevorzugt.
Schwarz I 179
Bsp bei inkonsequentem Verhalten oder bei Lüge nehmen wir nicht ein fragmentiertes Überzeugungssystem an. Wir nehmen eher an, dass jemand seine Überzeugungen ändert oder jemand absichtlich in die Irre führen will. Bsp wenn jemand nicht den besten Schachzug vollzieht, muss das nicht an Fragmentierung liegen. Man sollte echte Unkenntnis kontingenter Wahrheiten statt scheinbare Unkenntnis notwendiger Wahrheiten annehmen. Fragmentierung hilft auch nicht bei mathematischen Wahrheiten, die in jedem Fragment wahr sein müssen: Frieda lernt nichts neues, wenn sie endlich herausfindet, dass 34 die Wurzel aus 1156 ist. Dass sie den entsprechenden Satz vorher bestritt, lag an einer Beschränkung ihrer kognitiven Architektur.
Wissen/Schwarz: wie auch immer unser Gehirn funktioniert, ob in Form von Karten, Sätzen oder neuronalen Netzen – es bedarf gelegentlich einigen Aufwands, die gespeicherte Information abzurufen.
Allwissenheit/VsMöWe/Gehalt/VsLewis/Schwarz: der Einwand der logischen Allwissenheit ist der häufigste Einwand gegen die Modellierung mentalen und sprachlichen Gehalts durch MöWe bzw. mögliche Situationen.
SchwarzVsVs: hier tritt bloß ein Problem besonders hervor, das alle anderen Ansätze genauso betrifft.

Schwarz I 186
Wert/Moral/Ethik/VsLewis/Schwarz: größter Nachteil seiner Theorie: ihr latenter Relativismus. Was Leute unter Umständen wünschen, ist kontingent. Es gibt mögliche Wesen, die nicht Glück wünschen. Viele Autoren haben die Intuition, dass Werturteile objektiver sein sollten. Lösung/Lewis: nicht nur wir, sondern alle möglichen Personen sollten unter idealen Bedingungen dasselbe wertschätzen. Bsp wenn dann jemand Sklaverei gutheißt, sollte es daran liegen, dass ihm die Sache nicht wirklich klar vor Augen ist. Moralische Meinungsverschiedenheiten wären dann prinzipiell immer lösbar. ((s) >Kognitive Defizienz/Wright).
LewisVsLewis: das trifft unsere Intuitionen zwar besser, aber es gibt leider keine so definierten Werte,. Leute mit anderen Dispositionen sind möglich.
Analogie zur Situation bei objektiver Wschk (s.o. 6.5): es gibt nichts, was all unsere Annahmen über echte Werte erfüllt, aber es gibt etwas, was dem nahe kommt, und das ist gut genug. (1989b(14),90 94).
Wert/wirkliche Welt/WiWe/Lewis: es ist auch völlig offen, ob es in der WiWe Leute mit völlig anderen Wert Dispositionen gibt. D.h. aber nicht, dass wir sie nicht überzeugen könnten.
Relativismus/Werte/Moral/Ethik/Lewis/Schwarz: Lewis heißt eine andere Art Relativismus allerdings willkommen: Wunsch Inhalte können perspektivisch sein. Das Schicksal meiner Nächsten kann mir mehr am Herzen liegen als das von Fremden. (1989b(14), 73f).

Schwarz I 232
Wahrmacher Prinzip/ SchwarzVsLewis: hier ist etwas faul, das WP ist von Anfang an falsch formuliert: wir wollen nicht „die Welt wie sie ist“ als Wahrmacher, weil das keine Erklärung ist, wir wollen erklären, wie die Welt die Wahrheit macht, wie etwa die Gegenwart Sätze über die Vergangenheit wahr macht.
Schwarz I 233
Erklärung/Schwarz: sollte notwendige Implikation und Analyse auseinander halten. Für reduktive Metaphysik ist notwendige Implikation nur bedingt interessant. SchwarzVsLewis: das übersieht er, wenn er schreibt: „Eine Supervenienz-These ist im weiteren Sinne reduktionistisch“. (1983,29).
Anderswo sieht er den Unterschied: Bsp LewisVsArmstrong: dieser hat einen ungewöhnlichen Begriff von Analyse: für ihn ist sie nicht Suche nach Definitionen, sondern nach Wahrmachern“.


1. David Lewis [1979a]: “Attitudes De Dicto and De Se”. Philosophical Review, 88: 513–543.
2. David Lewis [1983b]: “Individuation by Acquaintance and by Stipulation”. Philosophical Review, 92:
3–32.
3. David Lewis [1986e]: On the Plurality of Worlds. Malden (Mass.): Blackwell
4. David Lewis [1984b]: “Putnam’s Paradox”. Australasian Journal of Philosophy, 61: 343–377
5. David Lewis [1983c]: “New Work for a Theory of Universals”. Australasian Journal of Philosophy,
61: 343–377.
6. David M. Armstrong [1978b]: Universals and Scientific Realism II: A Theory of Universals. Cambridge: Cambridge University Press 7. David M. Armstrong [1989b]: Universals: An Opinionated Introduction. Boulder: Westview Press
8. David Lewis [2001a]: “Redefining ‘Intrinsic’ ”. Philosophy and Phenomenological Research, 63: 381-398
9. David Lewis [2004d]: “Void and Object”. In [Collins et al. 2004], 277–291
9a. David Lewis [1986d]: “Events”. In [Lewis 1986f]: 241–269
10. David Lewis [2003]: “Things qua Truthmakers”. Mit einem Postscript von David Lewis und Gideon
Rosen. In Hallvard Lillehammer und Gonzalo Rodriguez-Pereyra (Hg.), Real Metaphysics:
Essays in Honour of D.H. Mellor, London: Routledge, 25–38.
11. David Lewis [1971]: “Counterparts of Persons and Their Bodies”. Journal of Philosophy, 68: 203–211.
12. David Lewis [1987]: “The Punishment that Leaves Something to Chance”. Proceedings of the Russellian Society, 12: 81–97.
13. David Lewis [2000a]: “Causation as Influence”. Journal of Philosophy, 97: 182–197. Gekürzte Fassung von [Lewis 2004a]
14. David Lewis [1989b]: “Dispositional Theories of Value”. Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol. 63: 113-137.
15. Paul Horwich [1987]: Asymmetries in Time. Cambridge (Mass.): MIT Press

Schw I
W. Schwarz
David Lewis Bielefeld 2005
Kontinuität Eigenschaften Quine Vs Locke, J. I 411 ff
Eigenschaften/Quine: Frage: ob Eigenschaften den (schon akzeptierten) Sinnesqualitäten analog sind (so wie die Elementarteilchen im common sense akzeptiert). Man kann sich hier analog zu den Teilchen auf Kontinuität berufen. Das zeigt die verbreitete Vorliebe für Eigenschaften. (QuineVsEigenschaften)
I 412
Aus Mangel an Neugierde projiziert man irgendwelche nichtsinnlichen Eigenschaften analog zu Sinnesqualitäten folglich als wiederkehrende Merkmale der subjektiven Szenen, die sich in unserem Geist abspielen. Weiterer Grund: Einige lassen sich von dem gegenstandsgerichteten Muster unseres Denkens dazu verleiten, den wesentlichen Inhalt jedes Satzes in den Dingen zu sehen, von denen der Satz handelt.
So wird ein prädikativer Satz von so jemand weniger als Satz über den Gegenstand als über den Gegenstand und eine Eigenschaft aufgefasst.
Locke: war der Auffassung, allgemeine Termini seien Namen allgemeiner Ideen
QuineVsLocke/QuineVsIdeen: Fehlschluss der Subtraktion: Tendenz, aus "über" bzw. "handelt von" zuviel herauszuholen.
So jemand wird der Auffassung sein, dass jeder allg Term für physikal. Gegenstände z.B. "rund" und "Hund" gleichzeitig eine Eigenschaft symbolisiert. Dann aber (so wird er sich überlegen) muss jedes Argument für phys. Ggst., das von der Nützlichkeit ausgeht, noch stärker für Eigenschaften sprechen!
Denn diese Termini symbolisieren fein säuberlich eine einzige Eigenschaft, während sie mit den unbestimmt vielen Ggst. auf die sie zutreffen, nicht so nahtlos korrespondieren.

V 59
Sprache/Quine: Ideen mögen so oder so beschaffen sein, aber Wörter sind da draußen, wo man sie sehen und hören kann. Nominalismus/Quine: wendet sich von Ideen ab und den Wörtern zu.
Sprache/QuineVsLocke: dient nicht zur Übermittlung von Ideen! (> NominalismusVsLocke).
Quine: es ist wohl richtig, dass wir beim Sprachlernen lernen, wie Wörter mit gleichen Ideen zu verbinden sind (wenn man Ideen akzeptiert). Problem: woher weiß man, dass diese Ideen die gleichen sind?

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987
Kontinuität Eigenschaften McGinn Vs Russell, B. I 86
Haupttradition: behält die mentalistische Ichkonzeption bei, erklärt die Ichidentität aber mit Hilfe bestimmter psychologischer Bedingungen. (Hume). Russell: charakterisiert das als "Ich als eine Reihe von Klassen geistiger Einzeldinge" (im Gegensatz zum "Nadelspitzen-Ich").
Die zeitliche Identität läuft dann darauf hinaus, dass zwischen den geistigen Eigenschaften des Ich bestimmte Beziehungen bestehen. Die einzelnen Zustände einer Person sind durch etwas wie Erinnerung, kausale Kontinuität, psychische Ähnlichkeit usw. verbunden.
I 87
Eine geheimnisvolle Substanz, die für das Ich konstitutiv sei, gebe es nicht. Nur das fortwährende Bestehen der psychischen Beziehungen. McGinnVs: es gibt systematische Probleme mit den Begriffen der Notwendigkeit, der hinreichenden Bedingung und der Zirkularität. Es fällt auch leicht, Gegenbeispiele anzuführen.

McGinn I
Colin McGinn
Die Grenzen vernünftigen Fragens Stuttgart 1996

McGinn II
C. McGinn
Wie kommt der Geist in die Materie? München 2001
Kontinuität Eigenschaften Verschiedene Vs Steady State Theory Kanitscheider I 359
SST/Bondi/Kanitscheider: These: Priorität der Kosmologie über die lokale Physik. Bondi These: die unübersichtliche Komplexität der Phänomenwelt ist nur eine Eigenschaft des Mesokosmos.
I 360
VsSST: unvereinbar mit unserer Empirie: ein statisches Universum befände sich längst im thermodynamischen Gleichgewicht. Alle Entwicklung hätte bereits ihren Endzustand erreicht. Es ließe sich keine Richtung des Zeitflusses mehr feststellen. Von den zwei vom VKP erlaubten Arten der Bewegung, Expansion und Kontraktion, wird die Kontraktion schon deswegen eliminiert, weil der dafür notwendige Überschuss an Strahlung im Verhältnis zur Materie fehlt.
Zur Expansion braucht nun aber die SST die Annahme ständiger zusätzlicher Materieerzeugung! Damit wird aber das wichtige Prinzip der hydrodynamischen Kontinuität außer Kraft gesetzt!
I 361
Allerdings betrüge die Materieentstehung bei den gegenwärtigen Werten für Dichte und Rezessionskonstante (Entfernungsbewegung der Galaxien voneinander) pro Liter lediglich alle 5x10 hoch 11 Jahre ein H Atom. Materieerhaltung/BondiVsVs: dieser glaubt sogar, die Materieerhaltung retten zu können! Er sagt, dass in einem bestimmten, beobachtbaren Bereich, global gesehen, die beobachtbare Menge an Materie sich nicht ändert, d.h. dass in einem konstanten Eigenvolumen die Materie erhalten bleibt, im Gegensatz zu den
relativistischen Modellen, wo die Erhaltung vielmehr für das Koordinatenvolumen gilt.
das
Def Eigenvolumen ist jener Raumteil, der durch eine feste Distanz vom Beobachter fixiert ist, während das
Def Koordinatenvolumen durch die Konstanz der komobilen Koordinaten gegeben ist.
I 362
SST: hier befindet sich in der Reichweite eines bestimmten Teleskops immer gleich viel Materie, während die RT hier eine Verdünnung annimmt, d.h. dass in dem expandierenden Volumen die Materie gleichbleibt. Bei der SST wird durch die Neuentstehung gewährleistet, dass die Gesamtmenge aller beobachtbaren Materie gleich bleibt.
Beobachter/SST: bei der Untersuchung der Bewegung kann jeder Beobachter abgesehen von lokalen Abweichungen, eine bevorzugte Bewegungsrichtung wahrnehmen, wobei er innerhalb eines kleinen Spielraums völlig symmetrisch die konstante Beziehung von Geschwindigkeit und Entfernung feststellt.
Das gab in der relativistischen Kosmologie den Ausgangspunkt für das Weyl-Prinzip.
Def Weyl-Prinzip: Postulat: die Teilchen eines Substrates (Galaxien) liegen in der Raumzeit auf einem Bündel von Geodäten, die von einem Punkt in der Vergangenheit (Urknall) ausgehen und sich außer in diesem Punkt niemals schneiden.
Daraus folgt die Existenz einer Familie von Hyperflächen (t = const) die orthogonal zu diesen Geodäten liegen und die als einzigen Parameter die kosmischer Zeit besitzen.
I 362/363
Bondi/SST: bezweifelt nun, dass angesichts der Streuung der Nebelbewegung diese Hyperflächen gesichert existieren. SST bedarf wegen des stationären Charakters gar nicht des Postulates von Weyl und kann die Homogenität auch ohne die kosmische Zeit definieren.
Thermodynamisches Ungleichgewicht/Universum/SST: Erklärung: ein Photon, das von einem Stern ausgeht, hat eine sehr lange freie Wegstrecke und gelangt dabei in Bereiche mit stark veränderter lokaler Bewegung. Dadurch wird seine Frequenz nach Rot verschoben.
Die thermische Energie, die es auf seinem Weg an die umliegende Materie abgibt, ist aber nur ein sehr kleiner Teil von der, die seinem Ursprungsstern verloren geht. So stellt das Universum eine Art kosmische Senke für Strahlungsenergie dar.
Nach dem Vollkommenen Kosmologischen Prinzip (VKP) müssen dann Quellen existieren, die den Verlust wettmachen.
VKP: ist logisch mit drei Typen von Universen vereinbar:
1. statisch, ohne Neuentstehung von Materie,
2. expandierend, mit Neuentstehung
I 364
3. kollabierend, mit Materievernichtung SST/Bondi: glaubt an die strenge Beziehung zwischen Entfernung und Geschwindigkeit
R’(t)/R(t) = 1/T. Dadurch ergibt sich R als Exponentialfunktion und die Metrik der SST nimmt die Form des Linienelements von de Sitter an. (s.o.).
Schon an der Selbstähnlichkeit der Skalenfunktion sieht man grundlegende metrische Eigenschaften dieses Modells. Es ist uns nicht möglich zu erkennen, an welchem Punkt der Kurve R = et/T wir uns befinden. Das Universum hat keinen Anfang und kein Ende.
I 365
Alter/Universum/SST: Vorteil gegenüber relativistischen Theorien, bei denen die inverse Hubble-Konstante zu einem zu geringen Alter führte. Metrik/SST: während die de Sitter-Metrik in Einsteins Darstellung unbrauchbar ist, weil sie nur mit verschwindender Materie in Einklang zu bringen ist, tritt dieses Problem in der SST nicht auf: hier gibt es keinen notwendigen Zusammenhang zwischen physikalischer Geometrie und Materiegehalt des Raums!
Entsprechend der de Sitter-Struktur besitzt die Welt einen Ereignishorizont, d.h. dass jede Uhr auf einer sich entfernenden Galaxis derart nachgeht, dass es einen Zeitpunkt in ihrer Geschichte gibt, nach dem das abgestrahlte Licht einen entfernten Beobachter nicht mehr erreichen kann.
Wenn aber ein Teilchen innerhalb des Bereichs entstanden ist, der prinzipiell mit idealen Instrumenten zu erreichen ist, dann kann es niemals aus dessen Gesichtsfeld verschwinden.
I 367
VKP: Problem: liegt im statistischen Charakter, der zwar im kosmischen Maßstab streng gilt, aber nicht lokal, wobei die lokale Umgebung erst jenseits der Galaxienhaufen aufhört. SST/Hoyle: geht von den klassischen Feldgleichungen aus, verändert sie aber so stark, dass alle Ergebnisse von Bondi und Gold gültig bleiben, die diese aus dem VKP gezogen haben.
Hoyle/SST: These: in der Natur ist offenbar in den großräumigen Bewegungen eine Klasse bevorzugter Richtungen zu beobachten, die eine kovariante Behandlung unmöglich macht! Nur eine bevorzugte Klasse von Beobachtern sieht das Universum in derselben Weise.
I 368
Weyl-Prinzip/Postulat: legt eine eindeutige Beziehung jedes Ereignisses P zum Ursprung O fest. Es kann kein strenges Naturgesetz sein, da es ja im lokalen Bereich durch Eigenbewegungen ständig verletzt wird! Hoyle: (Formel, Tensoren, + I 368). Durch mehrfache Differentiation symmetrisches Tensorfeld, Energieerhaltung gilt nicht, Materie muss ständig neu entstehen.
Materieentstehung/SST/Hoyle: es gibt eine Interpretation der Materieentstehung die durch negativen Druck im Universum hervorgerufen wird. Sie wäre dann als Arbeit zu interpretieren, die dieser Druck bei der Expansion leistet!
VsSST: die Synchronisierung von Expansion und Entstehung ist aus der Theorie genauso wenig verständlich,) wie die Tatsache, dass es immer Materie und nicht Antimaterie ist, was entsteht.
(...+ Formel, andere Wahl der Kopplungskonstante I 371/72).
I 373
Negative Energie: es hat sich gezeigt, dass sie dazu führt, dass die Entstehungsrate von Teilchen-Paaren "wegläuft": unendliche Zahl in endlicher Region. VsSST/Empirie: viele Daten sprachen gegen die SST: Überschuss an entfernten und damit zeitlich frühen Radioquellen, Rotverschiebung der Quasare, die eine Verlangsamung der Expansion anzeigen, die Hintergrundstrahlung.





Kanitsch I
B. Kanitscheider
Kosmologie Stuttgart 1991

Kanitsch II
B. Kanitscheider
Im Innern der Natur Darmstadt 1996
Kontinuität Eigenschaften Nozick Vs Williams, B. II 29
Selbst/Person/Selbstidentität/Identität/B.Williams: Bsp zwei Geschichten die uns zusammengenommen vor ein Rätsel stellen: 1. Fall: eine Person tritt in einen neuen Körper ein, eigentlich tauschen zwei Personen ihre Körper aus. Zwei Personen, A und B betreten eine Maschine
A Körper Person: (jetzt mit dem A Körper verbunden): hat alle Erinnerungen, alles Wissen, Werte, Verhaltensweisen usw. der (früheren, kompletten) Person B. Im A Körper befindet sich jetzt das "Vektorprodukt" dieses B Materials mit den körperlichen Grenzen des A Körpers.
Gleichermaßen alles umgekehrt für B. Die Situation ist symmetrisch.
II 29/30
Wenn A nun (nach dem Wechsel) entscheiden sollte, welchem von beiden Körpern starke Schmerzen zugefügt werden sollten, dann würde A den A Körper dafür auswählen! Denn er geht davon aus, dass er selbst den B Körper bewohnt. 2. Fall: Stellen Sie sich vor, jemand sagt ihnen, dass sie schreckliche Schmerzen ertragen sollen. Das beängstigt Sie. Als nächstes erhalten sie die Information, dass Sie einen enormen Wechsel ihrer psychologischen Verfassung durchmachen werden, vielleicht so, dass Sie exakt den Charakter, die Erinnerungen und die Verhaltensweisen von jemand anderen besitzen werden, der zur Zeit lebt. Das beängstigt Sie noch mehr. Sie wollen ihre Identität nicht verlieren und dann anschließend Schmerzen erleiden.
Williams: Frage: warum hatte die A Person, als sie die 1. Geschichte hörte, nicht genau dieselben Befürchtungen, wie im 2. Fall?
Was macht die 1. Geschichte zu einer Geschichte über den Transfer einer Person in einen anderen Körper und nicht zu einer Geschichte über etwas, was einer Person widerfährt, die bleibt, wer sie ist?
Wie kann der Unterschied darin bestehen, dass im 1. Fall zusätzlich zu dem, was dem A Körper passiert,
II 31
auch noch A’s Erinnerungen und Psyche endet bzw. im B Körper neu entsteht? Problem: was irgendwo anders geschieht, kann keine Auswirkung darauf haben, ob A weiterhin im A Körper lebt.
Wenn es einem Körper passiert, dann ist es eine psychologische Aufgabe und Erwerb einer neuen Psyche.
Frage: wie können dann zwei Aufgaben und Erwerbe neuer Erinnerungen und Werte darauf hinauslaufen, dass zwei Körper getauscht werden?
Körper A / Körper B
1. Situation erwirbt Erinn. + Charakt. von B / erw. Erinn. + Charakt. von A

2. Situation erwirbt Erinn.+ Charakt. v. B / behält Erinn. + Charakt oder evtl. ganz neue

Zwei Prinzipien sollen das erklären:
Prinzip 1/Williams: Wenn x zu t1 dasselbe Individuum wie y nach t2 ist, dann kann das nur von Tatsachen über x, y und den Relationen zwischen ihnen abhängen. Keine Fakten über irgendein anderes existierendes Ding sind relevant. Damit hängt zusammen:
Prinzip 2/Williams: wenn y zu t2 (Teil desselben kontinuierlichen Einzeldings ist wie) x zu t1, kraft einer Relation R zu x zu t1, dann könnte es ein anderes zusätzliches Ding z zu t2 geben, dass ebenfalls (zusammen mit y) in R zu x zu t1 steht. Wenn dieses zusätzliche Ding z zu t2 existiert, dann wäre weder z, noch y identisch mit x.
Wenn nun dieses z potentiell existieren könnte, obwohl es aktual nicht existiert, dann ist y zu t2 nicht identisch mit y zu t1 wenigstens nicht kraft Relation R!
((s) Wenn es eine Relation R gibt, die die Identität zu späterer Zeit ermöglicht, dann können mehrere Dinge davon „profitieren“ und dann wäre die Identität (die eindeutig sein muss) zerstört. Das gilt schon, wenn die Existenz eines zweiten Dings bloß möglich ist.)
II 32
Selbst/Identität/Person/Williams: diese beiden Prinzipien hatte Williams früher in drei Veröffentlichungen formuliert, um seine These zu stützen: Körperliche Identität ist eine notwendige Bedingung personaler Identität.
Sonst wäre es möglich sich vorzustellen, Bsp dass eine Peson in eine Maschine eintritt, hier verschwindet und in einer anderen Maschine in einer Entfernung wieder auftaucht, ohne den Raum dazwischen durchquert zu haben. Oder:
Bsp es könnte eine dritte Maschine auf der anderen Seite geben aus der ein ebenfalls anderes (qualitativ) identisches Wesen heraustritt. Keine von beiden wäre dann die ursprüngliche Person die die Maschine in der Mitte betreten hatte.
Wenn nun in diesem Fall doppelter Materialisierung die ursprüngliche Person mit keiner der beiden späteren identisch ist, so auch nicht im ersten Fall, wo nur eine Person an einer anderen Stelle erscheint.
Williams: die bloße Möglichkeit, dass jemand diskontinuierlich an einer anderen Stelle erscheint, ist hinreichend um zu zeigen, dass er selbst ohne Verdoppelung nicht dieselbe Person sein kann.
1. Prinzip: Identität von etwas kann nicht davon abhängen, ob es ein anderes Ding irgendeiner Art gibt.
2. Prinzip: wenn es möglich ist, dass es ein anderes Ding gäbe, das die Identität verhinderte, dann gibt es gar keine Identität, selbst wenn dieses andere Ding nicht existierte!
((s) Das erste folgt hier aus dem zweiten.)
NozickVsWilliams: beide Prinzipien sind falsch.
1. (ohne personale Identität): Bsp der Wiener Kreis wurde von den Nazis aus Wien vertrieben, ein Mitglied, Reichenbach gelangte nach Istanbul. Angenommen, es gab 20 Mitglieder des Kreises, von denen drei nach Istanbul gingen und sich weiter trafen. 1943 hören sie, dass die anderen tot sind. Jetzt sind sie der Wiener Kreis, der sich in Istanbul trifft.
((s) ArmstrongVs/ChisholmVs: eine lokale Eigenschaft ist keine Eigenschaft.)
1945 erfahren sie, dass 9 weitere Mitglieder sich in Amerika weiter getroffen und dasselbe philosophische Programm weiterentwickelt hatten.
Nozick: dann ist die Gruppe in Amerika der Wiener Kreis, die in Istanbul bloß der Ableger.
Nozick: wie ist’s möglich? Entweder ist die Gruppe in Istanbul der WK oder sie ist es nicht. Wie kann das von etwas beEinfluss t werden, das sich woanders abspielt?
((s) Weil Teilmengen hier eine Rolle spielen, die bei Bsp der personalen Identität keine Rolle spielen. Analog wäre gewesen, beim Körperwechsel anzunehmen, dass ein Teil der psychischen Eigenschaften mitgenommen wird).
II 33
Nozick: Bsp wäre es nicht klar, dass wenn die 9 anderen im Untergrund in Wien überlebt hätten, das zeigen würde, dass die Istanbulgruppe nicht der WK ist? Also kann man das 1. Prinzip (Williams) hier nicht anwenden: es ist nicht plausibel zu sagen, dass wenn die Gruppe der drei in Istanbul dieselbe Entität wie der ursprüngliche WK ist, dass das nur von Relationen zwischen diesen beiden abhängen kann...
Nozick:...und nicht, ob irgend etwas anderes existiert.
Def "nächster Nachfolger"/nN/closest contiuner/Nozick: Lösung: die Istanbulgruppe ist der nN. und zwar ist sie es dann, wenn keine andere Gruppe existiert. Wenn aber die Gruppe in Amerika existiert, ist sie der nN. Welches den WK konstituiert ist dabei (anders als bei Williams) abhängig von der Existenz anderer Dinge.
Etwas späteres zu sein heißt, der nN zu sein. ((s) Und Späteres genannt werden zu können hängt dann mit der Menge der geteilten Eigenschaften zusammen). Bsp Wie viele andere Gruppen des Wiener Kreises gibt es im Exil? ("Schema").
Identität in der Zeit:/Nozick: es ist kein Problem für etwas, seine Teile auszuwechseln und die Identität zu behalten.
Bsp Schiff des Theseus/Nozick: 2. Schiff aus gesammelten ausrangierten Teilen des alten Schiffs: zwei Originale? (War in der Form schon der Antike bekannt).
nN: hilft, das Problem zu strukturieren, aber nicht es zu lösen. Denn das Schema sagt nicht von sich aus, welche Dimension gewichtete Summe von Dimensionen die Nähe bestimmen. Zwei Möglichkeiten: a) raumzeitliche Kontinuität b) Kontinuität der Teile. Wenn beide gleich gewichtet werden, herrscht ein Patt.
II 34
Keiner von beiden ist der nächste Nachfolger. Und also auch keiner das Original. Aber selbst dann, wenn das eine ursprünglich ohne das andere existiert hat, dann wäre es als nN das Original.
Vielleicht ist die Situation kein Patt, sondern eine unklare Gewichtung, die Begriffe sind vielleicht nicht scharf genug, um alle möglichen Kombinationen in eine Rangfolge zu bringen.
personale Identität/Nozick: hier ist es anders, besonders wenn es um uns selbst geht: hier sind wir nicht bereit, dass es eine Frage von Entscheidung von der Stipulation ist.
Schiff des Theseus/NozickVsWilliams: externe Tatsachen über externe Dinge spielen sehr wohl eine Rolle: wenn wir die Geschichte hören, sind wir zunächst nicht im Zweifel, erst wenn die Variante mit dem zweiten, rekonstruierten Schiff ins Spiel kommt.
nächster Nachfolger/nN/Nozick: notwendige Bedingung für Identität: etwas zu t2 ist nicht dieselbe Entität wie x zu t1, wenn es nicht x’s nN ist.
Wenn zwei Dinge gleich nahe sind, ist keines der nN
Etwas kann der nN von x sein, ohne nahe genug zu sein, um x selbst zu sein!
Wenn die Sichtweise des nN korrekt ist, dann reflektieren unsere Urteile über Identität Gewichtungen von Dimensionen.
DF Umkehrung: dann können wir umgekehrt diese Urteile gebrauchen, um diese Dimensionen zu entdecken.
II 35
Eine Eig mag ein Faktor für die Identität sein, ohne eine notwendige Bedingung für sie zu sein. Körperliche Identität kann weiterhin ein wichtiger Faktor sein. Wenn etwas nN ist, heißt das nicht, dass seine Eig qualitativ dieselben wie die von x sind, oder ihnen ähneln! Eher erwachsen sie aus den Eig von x. Sie sind auf jeden Fall kausal verursacht!
raumzeitliche Kontinuität/Nozick: kann nicht bloß als Film ohne Lücke erklärt werden. Gegen Bsp Die Ersetzung durch ein anderes Ding würde die Kontinuität des Films nicht zerstören!
Kausalrelation/nN: die KR braucht keine zeitliche Kontinuität zu involvieren! Bsp jedes einzelne Ding besäße nur eine flackernde Existenz (wie Nachrichten durchs Telephon). Wenn das für alle Dinge gilt, ist das die beste Art von Kontinuität.
NozickVsWilliams: wenn man aber feststellt, dass einige Dinge nicht dem Flackern ihrer Existenz unterworfen sind, dann wird man von den anderen Dingen nicht mehr als besten Realisierungen von kontinuierlich existierenden Dingen sprechen. Abhängigkeit der Identität von anderen Dingen!
Theologie/Gott/Identität/Nozick: Problem. wenn die kausale Komponente notwendig ist, und Angenommen, Gott hält alles in kontinuierlicher Existenz, wobei das alle kausalen Verbindungen schließt: wie unterscheidet Gott dann die Erhaltung eines alten Dings in Kontinuität von der Produktion eines neuen, qualitativ identischen, ohne dass ein "Film unterbrochen" wird?
II 36
zeitliche Kontinuität/NozickVsWilliams: wieviel zK notwendig für ein kontinuierliches Objekt ist, hängt davon ab, wie eng Dinge anderswo kontinuierlich zusammenhängen. Psychologie/Kontinuiät/Identität/Nozick: Experimente mit Objekten, die nach einer Zeit mehr oder weniger verändert hinter einem Schirm (wieder) auftauchen.

No I
R. Nozick
Philosophical Explanations Oxford 1981

No II
R., Nozick
The Nature of Rationality 1994