Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
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Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden 9 Kontroversen:
Begriff/
Autor/Ismus
Autor Vs Autor
Eintrag
Literatur
Lokalisation Identifikation Stalnaker Vs Absolutismus I 124
absolut/Mögliche Welten/MöWe/Stalnaker: das ist aber nicht der Sinn, in dem wir normalerweise von Eigenschaften und Relationen als absolut sprechen! Niemand würde Vsabsolute Gleichzeitigkeit argumentieren aus dem Grund, dass Gleichzeitigkeit kontingent sei, dass gleichzeitige Ereignisse auch nacheinander hätten stattfinden können. Angenommen, wir sind Vsabsolute Identität in Salmons Sinn. Frage: können wir dann immer noch die innerweltliche oder die MöWe-relativierte Identitätsrelation auffassen als "dasselbe Ding sein" unabhängig von der Bezeichnung der Dinge?
MöWe = Mögliche Welt.
Stalnaker: es gibt keinen Grund, warum wir das nicht könnten.
Def Identität/MöWe-relativ/Stalnaker: Identität ist immer die binäre Relation, deren Extension in jeder MöWe w die Menge der Paare ist, so dass d im Bereich von w ist.
Nichtexistenz/Prädikation/Prädikationsaussagen/Stalnaker: Problem: wenn der Gegenstand nicht existiert. These: ich bevorzuge eine modale Semantik die erfordert, dass die Extension eines Prädikats eine Teilmenge des (Gegenstands-) Bereichs der jeweiligen MöWe ist. Dann ist x = x falsch, wenn der Wert, der dem x zugeschrieben wird, nicht existiert (oder keine Gegenstücke hat).
Dagegen:
Wenn man diese Bedingung fallenlässt (was ungewöhnlich ist) erlaubt man, dass nichtexistente Gegenstände Eigenschaften haben und in Relationen stehen.

I 214
"Pessimistische Sicht"/Jackson: Bsp ein Pessimist Vsabsoluten Ruhepunkt: Jemand sagt, es gibt keinen absoluten Ruhepunkt, alles was wir durch Sprache repräsentieren können sind Tatsachen über relative Position.
Angenommen, wir wollten das widerlegen: man könnte ein Koordinatensystem spezifizieren und eine Maßeinheit. Bsp Nimm die Massezentren von Erde, Sonne und Mars, bilde eine Ebene und dazu den Moment der Geburt von Newton. Dann haben wir eine x-y-Ebene dann führen wir als Einheiten Meter und Sekunde ein und definieren für jede Achse positive und negative Richtung. Dann haben wir die Mittel, um absolute Position zu spezifizieren als Quadrupel reeller Zahlen, jedenfalls wenn wir annehmen, dass es absolute Positionen gibt, die man spezifizieren kann. Damit ignorieren wir, dass unsere Bezugspunkte (Sonne, Mars usw. vage sein könnten).
Vs: Jacksons Skeptiker könnte einwenden, dass uns das nicht wirklich erlaubt zu sagen, wie die Dinge absolut sind, sondern nur, wie sie zu Sonne, Erde und Monde stehen, zur Zeit von Newtons Geburt.
VsVs/Stalnaker: es wäre aber nicht klar, auf welcher Basis er das entgegnet.
I 215
Wir sind damit nicht dem Problem entgangen, dass alle unsere Wörter, ja alle unsere repräsentationalen Ressourcen aus der aktualen Welt (WiWe) stammen – es gibt keinen Punkt außerhalb, wo wir danach suchen könnten. Pointe: aber das impliziert nicht, dass die Inhalte, zu deren Ausdruck wir unsere Wörter gebrauchen, unvermeidlich abhängig sind von den Tatsachen sind, dass unsere Wörter diese Inhalte haben.
I 226
Relationalismus/Relationismus/Raum/Leibniz/Stalnaker: These: pro begrifflicher Unabhängigkeit von Raum und Zeit. Stalnaker: ich denke, er ist kohärent.
These: es gibt keine absolute Lokalisation (Position, keinen absoluten Ruhepunkt). D.h. die Zuordnung von Zahlentripeln zu Raumpunkten ist willkürlich.
RelationismusVsAbsolutismus/Stalnaker: der Streitpunkt geht darum, ob die Identifikation von Raumpunkten in der Zeit konventionell ist.
Relationismus: es gibt keine absolute Bewegung. Nur Wechsel in der Zeit der relativen Positionen der Dinge.
Bewegung/Relationismus/Stalnaker: Behauptungen über Bewegungen sind hier völlig sinnvoll! Aber sie werden immer in Bezug auf einen Rahmen (Bezugssystem) verstanden.
Analogie/Stalnaker: Angenommen, jemand versucht den Relationismus zu widerlegen mit einem Argument analog zu dem von Shoemaker, also dem der graduellen Veränderung.
Interpersonelles Spektrum: analog zu seiner Leugnung ist die Leugnung der Sinnhaftigkeit der These, dass das Universum auch einen Meter nach links verschoben sein könnte.
Eine solche MöWe wäre nur eine konventionelle Neubeschreibung.
I 227
Relationismus: aber selbst er muss zugeben - heißt es dann – dass dieser Stuhl zunächst allein einen Meter nach links verschoben werden könnte, und dann nach und nach alle anderen Gegenstände. Das ist sicher nicht unmöglich. Und es wäre wiederum Quatsch, würde man behaupten, dass bei der letzten Veränderung sich der Anfangszustand mit einem Schlag wieder einstellen würde. ((s) Um die These zu erfüllen, dass sich im Ganzen nichts verändert hat). Stalnaker: ich hoffe, niemand nimmt dieses Argument VsRelationismus ernst.
Relationismus/Stalnaker: hat keinen Grund seine Ansicht aufzugeben, dass der Gesamteffekt der Reihe von Veränderungen die Dinge so lässt, wie sie waren.

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Lokalisation Identifikation Field Vs Benacerraf, P. I 24
VsBenacerraf/Field: man könnte ein anderes Argument bringen: das Problem der durchgängigen Willkür von Identifikationen ist ein Phänomen nicht nur in der Mathematik, sondern auch in anderen Gebieten: Bsp PutnamVsmetaphysischer Realismus: Bsp manche sagen, es sei willkürlich, ob ein Punkt eine konvergente Menge kleiner und kleiner werdender Regionen ist, die alle ungleich Null sind.
Anti PlatonismusVs: wenn man gar keine Mengen annimmt, erledigt sich das Problem.
I 25
Willkür/Field: These: wir haben im Reich der physikalischen Objekte nicht dieselbe durchgängige Willkür wir in der Mathematik. VsPlatonismus/Mathematik/Field: 1. die meistdiskutierte Herausforderung an ihn ist die epistemologische Position.
Locus classicus:
BenacerrafVsPlatonismus: (1973):
FieldVsBenacerraf: Problem: sie stützt sich auf eine veraltete Kausaltheorie des Wissens.
BenacerrafVsPlatonismus: wenn es sprach und geistunabhängige mE gäbe, ohne raumzeitliche Lokalisation, die in keine physikalischen Interaktionen eintreten können, dann können wir gar nicht wissen, ob sie existieren und auch sonst nichts über sie wissen. Der Platonist mußte mysteriöse Kräfte postulieren.
VsBenacerraf: hier könnte man mit dem Unverzichtsbarkeits Argument antworten: mE sind unverzichtbar in unseren verschiedenen Theorien über physikalische Objekte.
FieldVsVs: das geht aber davon aus, daß sie eben unverzichtbar sind, was ich nicht glaube.
Benacerraf/Field: wir können sein Argument aber schärfer formulieren. nicht als Problem unserer Fähigkeit, Glauben an mE zu rechtfertigen, sondern die Verläßlichkeit unseres Glaubens zu erklären. Dabei nehmen wir an, es gäbe positive Gründe für den Glauben an solche mathematischen Entitäten.
I 26
Benacerrafs Herausforderung ist, daß wir einen Zugang zu den Mechanismen bereitstellen müssen, die erklären, wie unser Glauben über so fragliche (remote, entfernte) Entitäten so gut Tatsachen über sie wiedergibt. Pointe: wenn man das nicht prinzipiell erklären kann, dann schwindet der Glaube in die mE. Benacerraf zeigt, daß die Kosten für eine Annahme von mE hoch sind. Vielleicht sind sie also doch nicht unverzichtbar? (So verstehe ich Benacerraf jedenfalls).
I 27
VsBenacerraf/Field: 2. manchmal wird gegen seine Position (wie ich sie dargestellt habe) angeführt, daß eine Erklärung der Verläßlichkeit dann erforderlich ist, wenn diese Tatsachen kontingent sind, was aber wegfiele im Fall notwendiger Tatsachen. (FieldVs: s.u. Essay 7).
I 29
Unverzichtbarkeis Argument/Field: könnte man sogar evolutionstheoretisch erklären: daß der Evolutionsdruck uns dazu gebracht hat, die empirisch unverzichtbaren mathematischen Annahmen schließlich plausibel zu finden. FieldVsVsBenacerraf: Problem: der Umfang der Mathematik, der in empirischer Wissenschaft zur Anwendung kommt, ist relativ klein! D.h. nur dieser kleine Teil könnte von der Empirie als verläßlich bestätigt werden.

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Lokalisation Identifikation Peacocke Vs Evans, G. I 169/170
Demonstrativa/Evans: wahrnehmungsmäßig demonstrative Gegebenheitsweisen sind möglich weil diese Bedingungen erfüllt sind: in einer normalen Wahrnehmungssituation gibt es eine Informationsverbindung zwischen Subjekt und Objekt, außerdem weiß das Subjekt oder ist der Lage herauszufinden, wo das Objekt ist.
Wenn das Subjekt die allgemeine Fähigkeit hat zu wissen, was Propositionen der Form
"π = p" wahr macht für beliebiges π (wobei π eine Identifikation eines öffentlichen Orts ohne Indexwörter (in einem nichtindexikalischen Referenzrahmen) ist) wenn p die Vorstellung eines Orts in seinem egozentrischen Raum ist. Wenn er außerdem fähig ist, das Objekt in seinem egozentrischen Raum zu lokalisieren, kann man sagen, dass er eine Vorstellung (Idea) von dem Objekt hat.
Vorstellung/Idee/Idea/Evans/Terminologie/Intension/Weise des Gegebenseins/Peacocke: Evans "Idea" (Vorstellung) entspricht meiner Gegebenheitsweise "mode of presentation".
Vorstellung/Evans: These: wir können die Vorstellung von einem Objekt, a auffassen als bestehend in seinem Wissen, was es für einen beliebigen Satz der Form "δ = a" ist, wahr zu sein.
Peacocke: dabei ist "δ" der Bereich der grundlegenden Vorstellungen eines Objekts.
fundamentale Vorstellung/Evans: hat man, wenn man von einem Objekt als Inhaber der fundamentalen Unterscheidungen (possessor of the fundamental ground of difference) denkt, die es tatsächlich hat.
Peacocke: also was ein Objekt von allen anderen unterscheidet.
Also für materielle Gegenstände Art und Ort.
PeacockeVsEvans: wir haben schon Fälle gesehen, wo der Denkende das Objekt nicht im egozentrischen Raum lokalisieren kann: Bsp der Krater auf dem Mond.
I 171
Bsp der Apfel im Spiegelkabinett. Aber es scheint doch, dass man dennoch daran denken kann, z.B. sich darüber wundern, wo es wohl ist!
Es ist wahr, dass man wenigstens eine grobe Richtung im egozentrischen Raum angeben kann, aber das ist kaum hinreichend für die Wissensbedingung von Evans.
Im Fall des Erinnerungsbildes ist es klarer, dass man keine Lokalisation im gegenwärtigen egozentrischen Raum braucht.
pro Evans: es muss zusätzliche vorstellbare Evidenz z.B. Erfahrungen oder Instrumente zur Lokalisation (wenn notwendig, sogar Raumfahrt!).
Wenn das nicht vorstellbar wäre, müsste man annehmen, dass das Subjekt gar nicht in der Lage ist, an das betreffende Objekt im öffentlichen Raum zu denken!
pro Evans: eine Informations-Verbindung ist nicht hinreichend, um demonstrativ über den Gegenstand zu denken.
VsEvans: aber das ist weniger, als zu verlangen, dass der Denkende das Objekt gegenwärtig lokalisieren kann.
schwächere Forderung: statt dessen genügt eine allgemeine Fähigkeit, dass das Subjekt das Objekt gegebenenfalls lokalisieren kann.
Evans: wenn man ein Objekt nicht lokalisieren kann, kann man dennoch in der gemischt demonstrativ deskriptiven Gegebenheitsweise an es denken: "dasjenige, das meine Erfahrung verursacht".
Aber: in normalen Fällen ist das eine falsche Beschreibung!
Peacocke: es scheint auch in den Bsp Mondkrater, Apfel im Spiegelkabinett falsch zu sein.
PeacockeVsEvans: komische Asymmetrie:
Vorstellung/Evans: eine Idee a eines Orts im egozentrischen Raum ist eine adäquate Idee eines Orts im öffentlichen Raum.
holistisch/Evans: wenn eine beliebig fundamentale Identifikation eines Orts möglich ist, ist sie holistischen. (Varieties of reference S. 162).
Peacocke: dieses Wissen gründet in einer allgemeinen Fähigkeit, eine kognitive Karte (cognitive map) der objektiven räumlichen Welt über seinen egozentrischen Raum zu legen.
I 172
Bsp ein einigen Fällen wird das nicht möglich sein, z.B. wenn man gekidnappt ist, oder in eine unbekannte Gegend verschlagen wurde usw. Pointe: auch in solchen Fällen kann man immer noch das Demonstrativum "hier" (in Bezug auf Objekte) benutzen. D.h. die Gedanken sind immer noch Gedanken über den öffentlichen Raum! ((s) Und den egozentrischen).
Vorstellung/demonstrative Gegebenheitsweise/PeacockeVsEvans: also verlangt seine Theorie gar keine Fähigkeit, eine öffentliche, nicht egozentrische Individuation seiner Gedanken zu geben um überhaupt Gedanken über einen Ort im öffentlichen Raum zu haben.
Analogie/Peacocke: exakt analoge ¬¬Einwände kann man im Fall demonstrativer Gegebenheitsweise machen: Bsp Angenommen, ein Subjekt nimmt einen Gegenstand der Art F in der Weise H wahr.
Dann ist F die Token-Gegebenheitsweise.
Dann können wir einführen: [W,Fs] für das wahrnehmungsmäßige "dieses F".
Dann gibt es genau eine Proposition der Form "p = die Lokalisation von [W,Fs] jetzt", die wahr ist, und das Subjekt weiß, was es für es ist, dass sie für es wahr ist.
PeacockeVsEvans: warum soll man hier, aber nicht im früheren Beispiel verlangen, dass das Subjekt auch weiß, welches p (oder welches  im früheren Fall) in dieser einzigen wahren Proposition erwähnt ist?
Besonders absurd ist das im Fall es verirrten Subjekts.
PeacockeVsEvans: seine Theorie erlaubt, dass [W,Fs] hier eine adäquate Idee ist, obwohl das Subjekt keine fundamentale Vorstellung (fundamental Idea) von dem Objekt hat.
Peacocke: wenn wir aber insistieren, dass es eine f.V. haben könnte, wenn er über mehr Evidenz verfügte, warum ist eine analoge Möglichkeit nicht auch hinreichend für Adäquatheit in Bezug auf egozentrischen Raum?
I 173
Hier scheint es nur zwei einheitliche Positionen zu geben: 1. Identifikation/Lokalisation/Vorstellung/Demonstrativa/liberale Position: hinreichend für echte Gegebenheitsweisen oder adäquate Vorstellungen sind allgemeine Fähigkeit zur Lokalisation plus Einzigartigkeit der aktuellen Lokalisation im relevanten Raum.
2. Strikte Position: das ist weder hinreichend für echte Gegebenheitsweise noch für adäquate Vorstellungen.
PeacockeVs: das kann man als einheitliche These kaum vertreten: es beinhaltet, dass man , wenn man verirrt ist, überhaupt nicht über die Objekte nachdenken kann, die man um sich herum sieht. Das hieße auch, a priori auszuschließen, dass man sich als Gekidnappter die Frage stellen kann "Welche Stadt ist dies wohl?".
Demonstrativa/Peacocke: These: ich vertrete die einheitlich liberale Position
Demonstrativa/Evans: These: Evans ist liberal in Bezug auf öffentlichen Raum und strikt in Bezug auf egozentrischen Raum.
ad 1.: leugnet nicht die Wichtigkeit grundlegender Vorstellungen. Wenn ein Subjekt weder fähig ist, einen Gegenstand im öffentlichen noch im egozentrischen Raum zu lokalisieren ((s) Bsp er wacht aus Narkose auf und hört monaural einen Ton), dann muss es immer noch glauben, dass dieses Objekt eine fundamentale Identifikation besitzt. Sonst müsste es annehmen, dass da kein Objekt ist.
Anscombe: Bsp ein Subjekt sieht durch zwei Löcher auf zwei Streichholzschachteln, die so angeordnet (manipuliert sind) dass es nur eine Schachtel sieht, Dann weiß das Subjekt nicht, was es für den Satz "diese Streichholzschachtel ist F" bedeutet, wahr zu sein.
Die einheitlich liberale Sicht erlaubt es dem Subjekt Demonstrativa anzuwenden, die von Erinnerungsbildern abhängig sind, selbst wenn es keine Vorstellung hat, wo im öffentlichen Raum und wann es dem Objekt begegnet ist.
EvansVs: Vertreter dieser Position werden sagen, dass das Wissen des Subjekts wenigstens teilweise ist,
I 174
weil diese Vorstellung kausal von einer Begegnung mit dem Objekt herrührt. Aber das macht ihre Position schlechter statt besser: denn es verdreht völlig die Grammatik und Logik des Begriffs des Wissens, was es für das Subjekt ist, dass p wahr ist. Fähigkeit/PeacockeVsEvans: aber eine Fähigkeit kann auch darin bestehen, dass ein Erlebnis in einer gegebenen Umgebung richtige Kausalketten herauszufinden: das gilt auch für die Lokalisation eines im Spiegel gesehenen Objekts im egozentrischen Raum.
PeacockeVsEvans: seine Unterscheidung scheint unecht: es kann gleichzeitig wahr sein, dass jemand eine Relation R zum Objekt hat aufgrund kausaler Beziehungen, und gleichzeitig wahr sein, dass die Möglichkeit in dieser Relation R zu stehen, eine Frage der Fähigkeiten des Subjekts ist.
Bsp (Evans) den Ball wiederzuerkennen:
Peacocke: das ist keine senso-motorische Fähigkeit, sondern eher die Fähigkeit, gewisse Schlussfolgerungen zu ziehen, die allerdings eine frühere Begegnung voraussetzen.
Das gilt auch für Bsp die kognitive Landkarte, die über den egozentrischen Raum gelegt wird:
PeacockeVsEvans: in beiden Fällen folgt nicht, dass das präsentierte Objekt, erinnert oder wahrgenommen, in explizit kausalen Begriffen gedacht wird: die Gegebenheitsweise ist echt demonstrativ.

erste Person/PeacockeVsEvans: der zweite große Einwand betrifft Gedanken der ersten Person: die verschiedenen Beispiele für Immunität gegen FehlIdentifikation, die die erste Person enthalten, zerfallen grob in zwei Gruppen:
a) hier scheint die Immunität absolut: Bsp "Ich habe Schmerzen".
I 175
b) hier scheint die Immunität von Präsuppositionen über die Welt abzuhängen: wenn diese Vorannahmen falsch sind, öffnen sie die Möglichkeit, etwas falsches herauszugreifen, ohne dass man aufhört, das Wort "ich" weiterhin zu gebrauchen. Dazu zählen: Bsp "ich war auf dem Ozeandampfer": Erinnerungsbild.
Bsp "ich sitze am Schreibtisch": visuelle, kinästhetische, taktile Wahrnehmungen.
Die Unterscheidung zwischen a) und b) kann durch die konstitutive Rolle getroffen werden:
"die Person mit diesen bewussten Zuständen.
Unfehlbarkeit/Tradition/Evans: (absolut immune Urteile): das Urteil, ein Urteil mit einem bestimmten Inhalt zu sein, kann dadurch konstituiert werden, dass dieses Urteil auf diesen Zustand antwortet.
Peacocke pro.
PeacockeVsEvans: Problem: kann diese Unfehlbarkeit mit dem Rest von Evans’ Theorie verbunden werden? Denn:
Ich/Evans: These: die Referenz von "Ich" kann fehlschlagen!
Peacocke: wie ist das mit der absoluten Immunität von "ich habe Schmerzen" verträglich?
Konditionalisierung: hilft nicht: Bsp "wenn ich existiere, habe ich Schmerzen" das kann den Zweck nicht erfüllen: die Existenz des Gedankens braucht immer noch die Referenz von "Ich".
Genauso: Bsp "Wenn mein Gebrauch von "Ich" referiert, habe ich Schmerzen":
denn "mein Gebrauch" muss in Begriffen der ersten Person erklärt werden.
Frage: können wir Erinnerungs-Demonstrativa anwenden, die sich auf früheren Gebrauch von Gegebenheitsweisen der ersten Person beziehen?
Bsp "Wenn jene früheren Verwendungen von "Ich" referieren, habe ich Schmerzen". (Pointe: nicht "meine Verwendungen").
PeacockeVs: das hilft auch nicht: Descartes’ böser Dämon könnte Ihnen die Erinnerungen von jemand anderem eingegeben haben. (> q-Erinnerungen/Shoemaker.)
I 176
Konstitutive Rolle/Gehirne im Tank/GIT/EvansVsPeacocke: die k.R. von [selbst] würde nicht erklären, warum Gehirne im Tank in der Lage wären, in demonstrativer Weise über ihre eigenen Erlebnisse zu sprechen: mentale Zustände/Evans: sind von allen anderen Zuständen und Gegenständen darin unterschieden, dass sie demonstrativ auf ihre Besitzer referieren.
Schmerz wird als Element der objektiven Ordnung identifiziert.
Dann kann jemand auch keine adäquate Vorstellung von diesen mentalen Zuständen haben, wenn er nicht weiß, welcher Person sie zustoßen. (GIT).
Peacocke: selbst dem Gehirn im Tank kann man Gedanken über seine Schmerzen zugestehen, vorausgesetzt, dass er eine fundamentale Identifikation der Person geben kann, die sie hat.
Peacocke: nein, die Nerven müssen richtig verdrahtet sein. Also gilt das nicht für die GIT. So können wir an der liberalen Sicht und an der k.R. und der Vorstellung einer Person festhalten.
Auch daran, dass die mentalen Zustände über die Person individuiert werden, die sie hat.
Individuation/mentale Zustände/PeacockeVsEvans: nicht über die Lokalisation (wie bei materiellen Objekten), sondern über die Person.
I 177
Bsp Split Brain Patienten/Peacocke: hier kann man von verschiedenen aber qualitativ gleichwertigen Erlebnissen sprechen. Daraus könnten zwei Bewusstseinszentren in einem einzigen Gehirn folgen. Aber: man sollte nach einer Operation nicht sagen, dass das eine der beiden als ursprüngliche und das andere ein neuhinzugekommenes wäre.
Bsp Geruchsempfindung von linken und rechtem Nasenloch getrennt. Dann gibt es für beide Erlebnisse tatsächlich getrennte Verursachung. ((s) Aber dieselbe Quelle.)
Peacocke: daraus folgt nicht, dass in normalen Gehirnen etwa zwei Bewusstseine in Harmonie arbeiteten. Hier wird die Geruchsempfindung durch gleichzeitigen Eingang durch beide Nasenlöcher verursacht und ist damit überdeterminiert.

Peacocke I
Chr. R. Peacocke
Sense and Content Oxford 1983

Peacocke II
Christopher Peacocke
"Truth Definitions and Actual Languges"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976
Lokalisation Identifikation Nozick Vs Hume, D. Brendel I 254
Skeptizismus/Dretske/Nozick/Brendel: beide. These: die Wahrheit der skeptischen Hypothese ist allerdings nicht auszuschließen. Daraus folgt aber nicht die Unmöglichkeit jeglichen Wissens. DretskeVsHume/NozickVsHume/Brendel: Wissen und die Möglichkeit des Skeptizismus können friedlich koexistieren.

Nozick II 111
Ich/Selbst/Eigenschaft/Tradition: These: das Ich (Selbst) als Eigenschaft. Also nicht als Objekt. Das löst z.B. das Problem der Lokalisation und andere Probleme: 1. Hume: "ich kann mich nicht unabhängig von jedweder anderer Wahrnehmung wahrnehmen.
NozickVsHume: vielleicht hat er nicht richtig gesucht. Er hat nichts bestimmtes unternommen, um nach dem Selbst zu suchen oder?
2. Vorteil: der Ansatz erklär, warum es schwierig ist, sich das Selbst ohne Verkörperung vorzustellen.
3. Es ist schwierig sich vorzustellen, wie das Selbst identisch sein sollte mit irgendwelchem speziellen Zeug.
II 112
Eine Eig ist nie identisch mit dem Objekt. Die Schwierigkeit, die Relation einer Eig zum Objekt zu spezifizieren ist der allgemeine Grund, warum wir das Selbst schwer lokalisieren können, aber das ist kein speziellen Problem der Relation zwischen Selbst und Körper. Eigenschaft/Nozick: es gibt wenigstens zwei Weisen, wie man eine Person mit einer Eig identifizieren kann:
1. mit einer nichtindexikalischen nichtreflexiven Eig: Bsp "Robert Nozick sein"
2. eine Identifikation, deren Feststellung ein reflexives Pronomen der ersten Person gebraucht: Bsp "ich sein". Das führt Reflexivität ein. Und zwar direkt in die Natur des Selbst.
l Problem: es ist obskur, weil es die Reflexivität in das Wesen des Selbst einführt aber es erklärt, warum alle öffentlichen oder physikalistischen Beschreibungen mich außen vor lassen, weil sie nicht reflexiv sind.
Einheit/Vereinigung/Ich/Selbst/Tradition: das Ich verschmilzt mit dem "Einen" aber verschwindet dabei nicht. Das Ich ist eine Eig des Einen, ich bin nicht getrennt davon.
Reflexivität/Eigenschaft: Bsp die reflexive Eig: "ich sein". Problem:
1. P sei die Eigenschaft, reflexiv selbst referierend zu sein.
Leute haben P,. Tische nicht. Ich habe die Eig P, Sie auch,
II 113
aber Sie kraft der Tatsache, dass Sie Sie sind, ich kraft der anderen Tatsache, dass ich ich bin. Wir beide haben die Eig, ich zu sein, aber die Eig ist indexikalisch. D.h. die Eig unterscheiden sich!
Pointe: sie entstehen beide aus derselben nichtindexikalischen Eigenschaft P: reflexive selbst referierend zu sein!

No I
R. Nozick
Philosophical Explanations Oxford 1981

No II
R., Nozick
The Nature of Rationality 1994

Bre I
E. Brendel
Wahrheit und Wissen Paderborn 1999
Lokalisation Identifikation Nozick Vs Kant II 12
Hypothese/Wie-ist’s-möglich-Fragen/WIMF/Nozick: eine Hypothese die falsch ist, erklärt nicht, wie etwas möglich ist. Sie erhöht aber vielleicht das Verständnis. Hypothese: muss nicht einmal plausibel sein.
Wie-ist’s-mögliche-Frage: kann so tief gehen, dass die einzigen Antworten, die hinreichend sind, unplausibel sind.
Man sollte auch nicht ausschließen, dass das p, mit dem man die Frage begann, am Ende ausgeschlossen wird. (VsKant).

II 110
Synthese/Selbst/Ich/Nozick: VsKant: VsSynthese: gegen die Sichtweise des sich selbst synthetisierenden Selbst könnte man einwenden, dass es sich nicht selbst als eine Entität lokalisiert, es ist kein "Teil der Einrichtung des Universums". mögliche Lösung:
II 111
Ich/Selbst/Eigenschaft/Tradition: These: das Ich (Selbst) als Eigenschaft. Also nicht als Objekt. Das löst z.B. das Problem der Lokalisation und andere Probleme: 1. Hume: "ich kann mich nicht unabhängig von jedweder anderer Wahrnehmung wahrnehmen.
NozickVsHume: vielleicht hat er nicht richtig gesucht. Er hat nichts bestimmtes unternommen, um nach dem Selbst zu suchen oder?
2. Vorteil: der Ansatz erklär, warum es schwierig ist, sich das Selbst ohne Verkörperung vorzustellen.
3. Es ist schwierig sich vorzustellen, wie das Selbst identisch sein sollte mit irgendwelchem speziellen Zeug.
II 112
Eine Eig ist nie identisch mit dem Objekt. Die Schwierigkeit, die Relation einer Eig zum Objekt zu spezifizieren ist der allgemeine Grund, warum wir das Selbst schwer lokalisieren können, aber das ist kein speziellen Problem der Relation zwischen Selbst und Körper. Eigenschaft/Nozick: es gibt wenigstens zwei Weisen, wie man eine Person mit einer Eig identifizieren kann:
1. mit einer nichtindexikalischen nichtreflexiven Eig: Bsp "Robert Nozick sein"
2. eine Identifikation, deren Feststellung ein reflexives Pronomen der ersten Person gebraucht: Bsp "ich sein". Das führt Reflexivität ein. Und zwar direkt in die Natur des Selbst.
l Problem: es ist obskur, weil es die Reflexivität in das Wesen des Selbst einführt aber es erklärt, warum alle öffentlichen oder physikalistischen Beschreibungen mich außen vor lassen, weil sie nicht reflexiv sind.
Einheit/Vereinigung/Ich/Selbst/Tradition: das Ich verschmilzt mit dem "Einen" aber verschwindet dabei nicht. Das Ich ist eine Eig des Einen, ich bin nicht getrennt davon.
Reflexivität/Eigenschaft: Bsp die reflexive Eig: "ich sein". Problem:
1. P sei die Eigenschaft, reflexiv selbst referierend zu sein.
Leute haben P,. Tische nicht. Ich habe die Eig P, Sie auch,
II 113
aber Sie kraft der Tatsache, dass Sie Sie sind, ich kraft der anderen Tatsache, dass ich ich bin. Wir beide haben die Eig, ich zu sein, aber die Eig ist indexikalisch. D.h. die Eig unterscheiden sich!
Pointe: sie entstehen beide aus derselben nichtindexikalischen Eigenschaft P: reflexive selbst referierend zu sein!

II 318
Handlung/Entscheidung/Willensfreiheit/Wissen/Glauben/Nozick: gibt es eine Parallele zwischen Glauben und Handlungen, nach dem Muster, wie wir im vorigen Kapitel Bedingungen für Glauben und Wissen aufgestellt haben? Glauben steht mit Tatsachen in Verbindung (Kovarianz).
Womit sollen Handlungen in Verbindung stehen?
Wie Glauben auf Tatsachen antworten sollen, sollen Handlungen auf Richtigkeit oder Güte ("bestness" Optimum, "optimale Wünschbarkeit" "das Beste") antworten.
Dann müssen wir die entsprechenden Tatsachen auch kennen.
II 319
Unsere Handlungen müssen sensitiv sein für Richtigkeit oder "das Beste". Bedingungen:
(1) Handlung A ist richtig
(2) S tut A absichtlich (intentional)
(III) wenn A nicht richtig wäre, würde S A nicht absichtlich tun.
(IV) wenn A richtig wäre, würde S A absichtlich tun.
Unterscheidung: "erlaubt"/"das Beste" (nichts besseres). Ähnlich:
"maximal": mehrere maximale möglich: selbst wenn es nichts größeres gibt.
Maximum: nur eins möglich. "größer als alle anderen".
dann:
Richtigkeit:
(3) wenn A nicht erlaubt wäre, würde S A nicht tun
(4) wenn A obligatorisch wäre, würde S A tun.
"das Beste":
(1) A ist das Beste (mindestens maximal, vielleicht Maximum)
(2) S tut A absichtlich
(3) wenn A nicht so gut wie etwas anderes mögliches wäre, würde S A nicht tun
(4) wenn A besser als alles andere wäre, würde S A tun.
II 320
Also können wir hier auch eine Referenz auf ein Motiv M einführen gemäß Bedingungen (3) und (4). Moral/Kant/Nozick: wenn wir zufällig etwas Moralisches tun, können auch unmoralische Motive zugegen sein.
Problem: es könnte sein, dass wenn die Handlung unmoralisch ist, andere nichtmoralische (neutrale) Motive die Person dazubewegen, die Handlung dennoch zu vollziehen.
NozickVsKant: ihm wäre besser gedient mit unseren Bedingungen (3) und (4).
Zusätzlich brauchen wir noch die Berücksichtigung von Methoden (s.o. Bsp Großmutter: würde immer noch glauben, selbst wenn die Tatsachen andere wären.
Bsp Theater/Nuklearreaktor: wenn es kein Theater wäre, würde die Person es via anderer Methode dennoch glauben).
Handlung: ähnlich: Bsp jemand führt eine obligatorische Handlung nach reiflicher Überlegung aus. Wenn sie nicht richtig wäre, wäre ihre moralische Qualität niemals in seine Aufmerksamkeit getreten, dennoch hätte er sich für sie entscheiden können. Nur diesmal ohne Überlegungen zu ihrer Richtigkeit.
Methode/Handlung/Nozick: wie beim Glauben können auch bei Handlungen Methoden gegeneinander abgewogen werden:
Eine Person erfüllt die Kantischen Forderungen, wenn es ein Motiv M gibt, aus dem er a tut, was die Bedingungen (3) und (4) erfüllt, und jedes andere Motiv M’, das (3) und (4) nicht erfüllt, überwogen wird.

II 352
Selbstwahl/SW/Handeln/Moral/Ethik/Willensfreiheit/Nozick: der Begriff einer freien Handlung als in Verbindung mit Richtigkeit (oder "dem Besten") ist gefasst in Begriffen des Resultats. Und weniger als Prozess. Tradition: denkt, dass eine freie Handlung aus einem Prozess der Wahl hervorgeht, die auch ein falsches Ergebnis hätte ergeben können.
Wie nahe können wir dem Prozess der Wahl in einer Simulation kommen?
II 353
Jedenfalls werden wir nicht außerhalb eines Kausalnexus kommen. 1. Locke/Hume/Tradition/Nozick: wir sind nicht frei, wenn unsere Handlungen verursacht wurden.
2. Kant: wir sind frei, wenn unsere Handlungen im Einklang mit der Vernunft stehen
3. freie Handlungen dürfen von gar keiner unabhängigen Quelle verursacht sein,
II 354
sondern müssen aus unserem Wesen entspringen. (Spinoza: nur Gott ist frei). Hegel: kombiniert 2. und 3.:(mit Aristoteles) Vernunft und Denken sind das Wesen des Menschen. Wir sind frei, wenn wir durch ein Gesetz der Vernunft selbstbewusst beschränkt sind, das ein konstitutives Prinzip unserer Natur ist.
Nozick: reicht das? Obwohl unser Handeln aus unserem Wesen entspringt, wären wir dann nicht unfrei in dem Maß, wie wir an unser Wesen gebunden sind?
Könnten externe Quellen nicht genauso bindend für uns sein?
Warum sollte ich wünschen, moralisch zu sein?
Muss ich wünschen, glücklich zu sein?
Warum sollte ich wünschen, rational zu sein?
"Dein Wesen ist Rationalität, tu was rational ist, um dein Wesen zu verwirklichen“.
Warum soll ich mein Wesen verwirklichen? Es ist schlimm genug, dass es so schwierig ist.
„Dein Wesen, das bist du“.
Wenn ich dann nicht wirklich ich bin, muss ich wünschen, ich zu sein? Könnte ich nicht wünschen, der Messias zu sein?
"Aber du hast keine Wahl, du musstest das sein, was du bist".
So, das ist es also, was du mir als Freiheit anbietest.
Objektive Moral scheint etwas unausweichliches zu sein.
kategorischer Imperativ/Nozick: einige lesen ihn so:
"Tu dies, wenn du rational sein willst"
"Tu dies, wenn du frei sein willst" (absurd: Befehl).
Freiheit/Nozick: muss doch etwas sein, was uns nicht bindet.
II 355
Dann kann es keinen freien Willen mit einer objektiven Moral geben. Gesetz/Kant/Nozick: das Gesetz, das uns nicht bindet ist das, das wir uns selbst geben, das nicht aus der Natur geborgt ist, aber von der Vernunft selbst als Notwendigkeit ihrer eigenen Natur gesetzt wird.
Nozick: aber bindet uns nicht auch das?
Könnte man nicht aus ganz anderen Motiven genauso autonom handeln?
NozickVsKant: der Status der Moral in seiner Theorie ist unklar.
Bsp Angenommen, jemand findet heraus, was der kategorische Imperativ will und tut dann das Gegenteil. "Aber was für ein Motiv könnte er dafür haben?"
Vielleicht will er bloß Autonomie? Die Chancen dafür stehen nicht gut.
Moral/Freiheit/Nozick: These: muss nicht nur von uns selbst gewählt sein, sie muss auch durch etwas gegeben sein, das seinerseits etwas gewähltes ist!
Nur etwas, das aus einem gewählten Wesen erwächst, wird uns nicht binden. Aber wenn das Wesen gewählt ist, inwiefern soll es dann unausweichlich sein? (>Selbst-Wahl: siehe Willensfreiheit/Nozick).

No I
R. Nozick
Philosophical Explanations Oxford 1981

No II
R., Nozick
The Nature of Rationality 1994
Lokalisation Identifikation Stalnaker Vs Mögliche Welten I 49
Mögliche Welt /MöWe/Wissen/Mathematik/StalnakerVsLewis/Stalnaker: ich bin geneigt zu sagen, dass die MöWe-Theorie Annahmen über die Natur ihrer Objekte macht, die - anders als die entsprechenden Annahmen des mathematischen Platonismus – unverträglich sind mit der Darstellung der Verbindung zwischen den Wissenssubjekten und ihren Objekten im Fall der MöWe. MöWe/MR/Vsmodaler Realismus/Wissen/Verifikationismus/StalnakerVsLewis: der modale Realist kann keine verifikationistischen Prinzipien für das, was er sein Wissen nennt, anführen.
Fazit: Problem: der MR kann nicht auf der einen Seite sagen, dass MöWe Dinge von der selben Art sind wie die aktuale Welt (kontingente physikalische Objekte) und auf der anderen Seite sagen, MöWe seien Dinge, von denen wir auf dieselbe Art wissen, wie von Zahlen, Mengen Funktionen. ((s) Nämlich keine real existierenden Dinge).
I 53
StalnakerVsLewis: er widerspricht sich selbst, weil seine andere These über MöWe über die wir substantielle Überzeugungen haben können, seiner Definition von Inhalt (s.o.) widerspricht.
I 58
Widerspruch/Lewis: es gibt keinen Gegenstand, wie phantastisch auch immer, über den man die Wahrheit sagen könnte, indem man sich selbst widerspricht. Fußnote:
Takashi YagisawaVsLewis: warum nicht? Was sollte man denn sonst erwarten? Unmögliche Dinge sind unmöglich.

II 20
Glaubenszuschreibung/Lösung/Stalnaker: ich frage immer, wie die MöWe wäre, entsprechend dem, was der Glaubende glaubt. Bsp Pierre: für ihn gibt es zwei Städte (Londres und London)
Bsp Lingens in der Bibliothek: für ihn gibt es zwei Männer, eine namens „Lingens“, über den der andere etwas liest.
Relationstheorie/RelTh/Stalnaker: das kann man mit der Annahme versöhnen, dass Propositionen die Glaubensobjekte sind. (Lager: Stalnaker pro Relationstheorie? (1999))
Index/Glauben/Stalnaker: dennoch glaube ich, dass Überzeugungen in irreduzibles indexikalisches Element haben.
Lösung/Lewis: Mengen von zentrierten MöWe als Glaubensobjekte.
StalnakerVsLewis: ich habe zwar zugestanden, dass solche MöWe dann eine Repräsentation des mentalen Zustands des Glaubenden enthalten.
Aber darum geht es nicht! Es ist nicht hinreichend, dass MöWe, die kompatibel sind mit jemandes Überzeugungen dann eine Person enthalten, die diese Überzeugungen hat (> Bsp Lingens: ein Mensch mit Gedächtnisverlust sitzt in der Bibliothek und liest seine eigene Biographie), der Glaubende muss sich selbst mit der Person identifizieren, die diesen Gedanken hat!
Proposition/Identifikation/SelbstIdentifikation/Stalnaker: ich behaupte nicht, dass diese Identifizierung durch den Glauben an eine Proposition erfüllt wird.
Ich denke jetzt, dass es dabei überhaupt nicht um irgendeine Art kognitiver Leistung geht.
Indexikalische Überzeugung/Stalnaker: (Bsp Perry: >Gedächtnisverlust, Bibliothek, Bsp Lewis: 2 Götter (Zwei allwissende Götter, Bsp Castaneda: Gedächtnisverlust): indexikalisches Nichtwissen.
Stalnaker: These: die Leute unterscheiden sich nicht darin, was sie glauben.
II 21
Bsp O Leary weiß, dass er im Keller ist und dass Daniels in der Küche ist. Und Daniels weiß dasselbe: dass er in der Küche ist und O’Leary im Keller. Jeder weil wer und wo er selbst ist und wer und wo der andere ist. Die MöWe, die mit den Überzeugungen der beiden kompatibel sind, sind dieselben. Sie streiten sich über nichts.
Dennoch gibt es einen offensichtlichen Unterschied ihrer doxastischen Situation: O’Leary identifiziert sich selbst mit dem im Keller und Daniels identifiziert sich selbst als denjenigen, der in der Küche ist.
MöWe-Semantik/StalnakerVsMöWe-Semantik/Stalnaker: dieser Unterschied in den Glaubenszuständen der beiden wird durch eine Menge von MöWe als Glaubenszustand nicht reflektiert.
Lösung/Lewis: Selbstzuschreibung von Eigenschaften, oder - äquivalent dazu – Mengen zentrierter MöWe.
StalnakerVsLewis: das möchte ich nicht.
StalnakerVsLewis: Problem: es ist falsch, den Unterschied in der Perspektive als einen Streit (disagreement) zu behandeln. Die beiden streiten sich über nichts.
Problem: es ist nicht sicher, ob man ihre Übereinstimmung damit ausdrücken kann, dass die Menge ihrer unzentrierten MöWe dieselbe ist. Denn
Bsp Heimson/Perry/Stalnaker: (Heimson glaubt, „ich bin David Hume“) alle seine unpersönlichen Überzeugungen über Hume sind korrekt. Nehmen wir an, sie sind dieselben Überzeugungen wie die Überzeugungen von Hume über Hume.
Stalnaker: dennoch wäre es falsch zu sagen, dass sie sich über nichts streiten. ((s) Anders als O’Leary und Daniels).

II 134
Lokalisation/Raum/Zeit/Selbstlokalisation/logischer Raum,/Lewis/Stalnaker: logischer Raum/Lewis/Stalnaker: Menge von MöWe, aus denen man einen auswählt.
SelbstLokalisation/physisch: in Raum und Zeit. Wir wissen meist, so wir sind. ((s) Aber wir kennen nie alle möglichen Welten, in denen wir lokalisiert sein könnten, wir können diese MöWe nicht alle unterscheiden, weil wir nicht alles wissen).
Götter-Bsp/Stalnaker: die beiden wissen genau, wo im logischen Raum sie sind.
II 135
Aber sie wissen nicht, wo sie innerhalb dieser MöWe sind. LewisVsTradition: die Doktrin der Proposition ist nur auf eine der beiden Arten des lokalisierenden Glaubens konzentriert.
Verallgemeinerung: ist es, was wir brauchen, und dazu dient der Übergang von Propositionen zu Eigenschaften (als Glaubensobjekten).

II 144
Götter-Bsp/Stalnaker: auch dies ist ein Fall von Unwissenheit, welche von zwei ununterscheidbaren MöWe aktual ist. Eine ist tatsächlich die aktuale Welt (WiWe), während die andere genauso ist, mit der Ausnahme, dass der Gott, der in der WiWe auf dem höchsten Berg sitzt, diesmal auf dem kältesten Berg sitzt und zwar mit allen Eigenschaften, die der Gott auf dem höchsten Berg tatsächlich hat.
((s) zwei Individuen tauschen die Plätze, nehmen aber alle Eigenschaften mit. Das geht nur, wenn Lokalisierung keine Eigenschaft ist)
Allwissenheit/Stalnaker: dann muss man sagen, die beiden Götter sind nicht wirklich allwissend in Bezug auf Propositionen, wohl aber allwissend in Bezug auf rein qualitative Merkmale.
LewisVsStalnaker: dieser Erklärung weist Lewis aus zwei Gründen zurück:
1. weil er die Gegenstücktheorie (GT) vertritt, die Querwelteinidentität überflüssig bzw. sinnlos macht.
2. selbst ohne GT würde es nicht funktionieren, weil
Angenommen, die beiden Götter aus Welt W haben in Welt V die Plätze getauscht, angenommen, der Gott auf dem höchsten weiß, dass seine Welt W ist, nicht V. Angenommen, er ist allwissend in Bezug auf alle Propositionen, nicht nur die qualitativen Propositionen.
II 145
V: die Welt V kann keine Rolle spielen, denn er weiß, dass er nicht dort lebt. Problem: es gibt immer noch zwei Berge in der einen Welt W, wo er, nach allem was er weiß, leben kann.
StalnakerVsLewis: das beantwortet die Frage nicht: man kann nicht einfach stipulieren, dass der Gott in W etwas weiß und nicht V nicht. Denn nach der von uns vorgeschlagenen Erklärung führt das doch dazu, dass er weiß, auf welchem Berg er lebt.
Lewis/Stalnaker: seine Erklärung ist plausibel, wenn man sie als Metapher für eine Lokalisation im logischen Raum auffasst:
logischer Raum/Lewis/Stalnaker: Angenommen, eine Karte des logischen Raums, aufgeteilt in große Regionen, die MöWe entsprechen und darin kleinere Unterteilungen, die Lokalisierungen innerhalb von MöWe repräsentieren.
Pointe: dann können wir jemand mitteilen, in welcher großen Region er ist, ohne ihm zu sagen, wo genau darin er lokalisiert ist.
modaler Realismus/logischer Raum/Stalnaker: für ihn mag dieses Bild angemessen sein.
Aktualismus/logischer Raum/Lokalisierung/Stalnaker: für den Aktualismus ist dieses Bild irreführend: zu wissen, in welchem Land man ist, ist verschieden davon zu wissen, wo in dem Land man ist, aber es ist nicht so klar, dass es einen Unterschied gibt zwischen dem, dass man etwas darüber weiß, in welcher MöWe man ist und dem Wissen, welche MöWe die aktuale ist.
Das gesteht auch Lewis zu.
Stalnaker: mein Ansatz scheint eigentlich nahe an dem von Lewis zu sein, aber nein.
Zentrierte MöWe: man sollte vielleicht statt von ununterscheidbaren MöWe von zentrierten Welten (nach Quine) sprechen. Diese sind dann unterscheidbar.
Ununterscheidbarkeit/MöWe/Stalnaker: distinkte aber ununterscheidbare MöWe wären dann dieselben Welten, aber mit unterschiedlichen Zentren.
Einstellung/Eigenschaften/Propositionen/zentrierte Welt/Lewis: Objekte von Einstellungen als Mengen zentrierter MöWe zu behandeln macht sie zu Eigenschaften statt Propositionen.
zentrierte MöWe/Stalnaker: ich stimme zu, dass mögliche Situationen normalerweise, vielleicht sogar wesentlich, zentriert sind im Sinne einer Repräsentation eines bestimmten geistigen Zustands.
II 146
StalnakerVsLewis: das macht den Ansatz (Götter-Bsp) aber komplizierter, wenn es um die Relationen zwischen verschiedenen mentalen Zuständen geht. Bsp vergangene mit gegenwärtigen Zuständen zu vergleichen ist dann schwieriger, oder Relationen zwischen den Überzeugungen verschiedener Personen.
Information/Kommunikation/Stalnaker: wir brauchen dann zusätzliche Erklärungen darüber, wie Informationen ausgetauscht werden. Zwei Beispiele:
Bsp O’Leary ist aus seinem Kofferraum befreit und fragt sich gegen neun:
a) „Wie spät war es, als ich mich frage, wie spät es sei?“
Stalnaker: das ist dieselbe Frage wie die, dieser damals stellt.
Wenn er erfährt, dass es drei Uhr war, ist sein Zweifel beseitigt.
Lösung: der Zweifel ist beseitigt, weil alle möglichen Situationen (MöWe) in denen ein Gedanke zu zwei verschiedenen Zeiten vorkommt, involviert sind. De Zentren dieser Situationen haben sich bewegt in dem Sinn, dass es jetzt neun Uhr ist, und O’Leary nicht mehr im Kofferraum, aber dennoch kann es sein, dass das erste Vorkommnis des damaligen Gedankens ist, an das O’Leary jetzt denkt.
Pointe: diese Verschiebung des Zentrums erfordert nicht, dass die MöWe, die die Propositionen charakterisieren, verändert werden.
b) „Wie spät war es, als ich mit fragte, ob es drei oder vier sei?“. (Wenn er sich zweimal fragte)
Ununterscheidbarkeit: selbst wenn die beiden Vorkommnisse für O’Leary ununterscheidbar waren, kann es immer noch sein, dass es das erste Mal war, an das sich O’Leary gegen neun Uhr erinnert.
StalnakerVsLewis: sein Ansatz ist komplizierter. Nach seinem Ansatz müssen wir um drei Uhr sagen, O’Leary wundert sich über seine gegenwärtige zeitliche Lokalisierung in der aktualen Welt (WiWe), statt sich zu fragen, in welcher MöWe er ist.
Dagegen: um neun sieht die Sache ganz anders aus: jetzt fragt er sich, ob er in einer MöWe lebt, vo ein bestimmter Gedanke um drei vorkam oder um vier. Das ist unnötig kompliziert.
Bsp Lingens, immer noch in der Bibliothek, trifft Ortcutt und fragt ihn, „Weiß Du, wer ich bin?“ – „Du bist mein Cousin, Rudolf Lingens!“.
Stalnaker: das scheint eine einfache und erfolgreiche Kommunikation zu sein. es wurde Information verlangt und gegeben. Die Frage wurde beantwortet.
II 147
Proposition/Stalnaker: (Propositionen als Glaubensobjekte) Ortcutts Antwort drückt eine Proposition aus, die zwischen möglichen Situationen unterscheidet, und Lingens Zweifel beseitigt. StalnakerVsLewis: nach seinem Ansatz (Selbstzuschreibung von Eigenschaften) ist es wiederum komplizierter:
Lingens: fragt, ob er sich selbst eine gewisse Menge von Eigenschaften korrekterweise i zuschreibt.
Ortcutt: antwortet, indem er sich selbst eine ganz andere Menge von Eigenschaften zuschreibt.
Lingens: muss die Antwort dann danach erst selbst erschließen. So sind alle Antworten in Kommunikation immer indirekt. ((s) Auch StalnakerVsChisholm, implizit).
Kommunikation /Lewis/Chisholm/StalnakerVsLewis/StalnakerVsChsholm: alle Leute reden dann immer nur von sich selbst.
Lösung/Stalnaker: Lewis müsste sonst zwischen Einstellungen und Sprechakten unterscheiden und sagen, dass Sprechakte Propositionen als Objekt haben und Einstellungen Eigenschaften als Objekt.
Problem/StalnakerVsLewis: Lewis kann nicht intuitionsgemäß sagen, dass der Inhalt von Ortcutts Antwort die Information ist, die Lingens’ Zweifel behebt.
Das ist auch ein Problem für Perrys Ansatz. (> StalnakerVsPerry)

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Lokalisation Identifikation Stalnaker Vs Nagel, Th. I 20
Objektives Selbst/Nagel/Stalnaker: Nagel beginnt mit dem Ausdruck eines allgemeinen Gefühls der Verwirrung über den eigenen Platz in einer unpersönlichen Welt. Ich: wenn jemand sagt "Ich bin RS" scheint es, dass die Person eine Tatsache darstellt.
I 21
Pointe: es ist eine objektive Tatsache, ob eine solche Feststellung wahr oder falsch ist, unabhängig davon, was der Sprecher denkt. Problem: unser Begriff der objektiven Welt scheint gar keinen Platz für eine solche Tatsache zu lassen! Eine vollständige Darstellung der Welt wie sie in sich selbst ist, wird keine bestimmte Person als mich herausgreifen. Sie wird mir nicht sagen, wer ich bin.
Semantische Diagnose: versucht eine Darstellung von Index-Wörtern oder Selbst-Lokalisierung als Lösung.
NagelVsSemantische Diagnose: das trifft nicht den Kern der Sache.
StalnakerVsNagel: eine bestimmte Variante kann unser spezielles Problem hier lösen, aber es bleiben viele andere in Bezug auf die Relation zwischen einer Person und der Welt die sie bewohnt, und zwar darüber, was genau die subjektiven Tatsachen über die Erfahrung uns sagen, wie die Welt in sich selbst ist.
Selbst-Identifikation/Selbst-Lokalisation/Glauben/Stalnaker: nichts könnte einfacher sein: Wenn EA am 5. Juni 1953 sagt "Ich bin ein Philosoph" dann ist das wahr, gdw. EA am 5 Juni 1953 ein Philosoph ist.
Problem: was ist der Inhalt der Aussage?
Inhalt/Wahrheitsbedingungen/WB/Selbst-Identifikation/Ich/Stalnaker: der Inhalt, die Information wird nicht durch die WB erfasst, wenn die WB zeitlos und unpersönlich gemacht werden.
((s) Die Wahrheitsbedingungen bei SelbstIdentifikation oder Selbst-Lokalisation sind nicht homophon! D.h. sie sind ich die Wiederholung von „Ich bin krank“, sondern sie müssen um Ort, Datum und Angaben über die Person ergänzt werden damit werden sie zeitlos und wahrheitsfähig.
Problem/Stalnaker: der Sprecher könnte geglaubt haben was er sagt, ohne das Datum und den Ort selbst überhaupt zu kennen oder seine Zuhörer könnten die Äußerung verstanden haben, ohne das Datum usw. zu kennen.
Lösung: die semantische Diagnose braucht eine Darstellung des subjektiven oder kontextuellen Inhalts.
Nagel: ist sich jedenfalls sicher, dass er die umgekehrte Lösung ablehnt: eine ontologische Sicht die die Selbst-.Eigenschaften objektiviert.
Stalnaker: das wäre so etwas wie die Behauptung, dass jeder von uns eine bestimmte irreduzible Selbst-Eigenschaft hat, mit der er bekannt ist. ((s) >Käfer-Beispiel, Wittgenstein dito), versuchsweise nehme ich an, dass das in der Objektivierung des phänomenalen Charakters der Erfahrung exemplifiziert werden könnte.

I 253
Selbst/Thomas Nagel/Stalnaker: Nagel findet es verwunderlich, dass ausgerechnet er von allen Thomas Nagel sein muss. Selbst/subjektiv/objektiv/Stalnaker: allgemeines Problem: den Standpunkt einer Person in einer nichtzentrierten Vorstellung einer objektiven Welt unterzubringen. Es ist nicht klar, wie man diese Relation darstellen soll.
Selbst/Ich/Nagel/Stalnaker: Bsp "Ich bin TN".
Problem: es ist nicht klar, wieso unsere Welt Raum für solche Tatsachen hat.
Dilemma: a) solche Tatsachen müssen existieren, weil Dinge sonst unvollständig wären
b) sie können nicht existieren, denn so wie die Dinge sind, enthalten sie solche Tatsachen nicht. (Nagel 1986, 57).
Selbst/semantische Diagnose/Nagel/Stalnaker: NagelVsSemantische Diagnose: unbefriedigend:
NagelVsOntologische Lösung: will die objektive, zentrumslose Welt auf falsche Weise anreichern.
Nagel: Mittelposition These: es gibt ein objektives Selbst.
StalnakerVsNagel: das ist schwer zu fassen und weder notwendig noch hilfreich.
I 254
Semantische Diagnose/StalnakerVsNagel: hat mehr Potential als Nagel annimmt. Mein Plan ist:
1. semantische Diagnose
2. Skizze einer metaphysischen Lösung
3. objektives Selbst ist ein Fehler
4. allgemeines Problem subjektiver Standpunkte
5. kontext-abhängige oder subjektive Information - einfache Lösung für qualitative Erlebnisse.
Selbst/subjektiv/objektiv/semantische Diagnose/Nagel/Stalnaker: (in Stalnakers Version):
Dazu gehört nicht, dass
"Ich bin TN" angeblich ohne Inhalt ist.
StalnakerVsNagel: die Identität der ersten Person ist nicht "automatisch und daher uninteressant".
semantische Diagnose: beginnt mit den Wahrheitsbedingungen (WB).
WB: "Ich bin F" geäußert von XY ist wahr, gdw. XY F ist.
Was für eine Information wird damit übermittelt?
I 255
Inhalt/Information/Selbst/Identität/Stalnaker: eine Lösung: wenn folgendes stimmt: Glaube/Überzeugung/Stalnaker: sind Mengen von nichtzentrierten MöWe
Inhalt/Selbstzuschreibung/Stalnaker: ist dann Menge von zentrierten MöWe.
Bsp Ich bin TN ist wahr gdw. es durch TN geäußert wird,
Inhalt: wird repräsentiert durch die Menge der zentrierten MöWe die TN als ihr ausgezeichnetes Objekt haben.
Inhalt/Überzeugung/Lewis/Stalnaker: mit Lewis kann man Glaubensinhalte auch als Eigenschaften auffassen. (Lewis 1979).

I 257
Semantische Diagnose/NagelVsSemantische Diagnose/Stalnaker: "Sie macht nicht, dass das Problem weggeht". Stalnaker: was ist denn nun das Problem?
Problem/Nagel: eine adäquate Lösung müsste die subjektiven und die objektiven Begriffe in Harmonie bringen.
I 258
StalnakerVsNagel: dazu muss man aber die Quellen des Problems besser artikulieren als Nagel es tut. Analogie. Bsp Angenommen, ein allzu einfach gestrickter Skeptiker sagt: "Wissen impliziert Wahrheit, also kann man nur notwendige Wahrheiten wissen".
Vs: das ist eine Verwechslung verschiedener Reichweiten der Modalität.
VsVs: der Skeptiker könnte dann antworten "Diese Diagnose ist unbefriedigend, weil sie nicht macht, dass das Problem weggeht".
Problem/Stalnaker: allgemein: ein Problem kann sich als raffinierter herausstellen, aber auch dann kann es bloß ein linguistischer Trick sein.
Illusion/Erklärung/Problem/Stalnaker: es reicht nicht zu erkennen, dass an der Wurzel des Problems eine Illusion besteht. Einige Illusionen sind hartnäckig, wir fühlen ihr Bestehen sogar noch nachdem sie erklärt sind. Aber das impliziert wiederum nicht, dass es ein Problem ist.
I 259
Warum-Fragen/Stalnaker: Bsp „Warum sollte es möglich sein, dass...“ (z.B. dass physikalische Gehirnzustände Qualia hervorrufen). Solche Fragen haben nur Sinn, wenn es eher wahrscheinlich ist, dass das Zugrundeliegende nicht möglich ist.
I 260
Selbsttäuschung/Gedächtnisverlust/Selbst/Irrtum/Stalnaker: Bsp Angenommen, TN täuscht sich darüber, wer er ist, dann weiß er nicht, dass TN selbst die Eigenschaft hat, TN zu sein, obwohl er weißt, dass TN die Selbst-Eigenschaft von TN hat! (Er weiß ja nicht, dass er selbst TN ist). Er weiß nicht, dass er die Eigenschaft hat, die er „ich sein“ nennt. ((s) „Ich sein“ ist hier nur auf TN zu beziehen, nicht auf jeden beliebigen Sprecher). objektiv/nichtzentrierte Welt/Selbst/Stalnaker: das ist eine Tatsache über die objektive, nichtzentrierte Welt, und wenn er sie kennt, weiß er, wer er ist. So sagt der Vertreter der ontologischen Sicht.
Ontologische Sicht/StalnakerVsNagel/StalnakerVsVs: die Strategie ist interessant: zuerst wird das Selbst objektiviert – indem selbst-lokalisierende Eigenschaften in Merkmale der nichtzentrierten Welt verwandelt werden.
Dann versucht man, den wesentlich subjektiven Charakter durch die subjektive Fähigkeit es Erfassens zu erhalten.
I 263
Nagel: These: weil die objektive Vorstellung ein Subjekt hat, gibt es auch seine mögliche Präsenz in der Welt und das erlaubt mir, subjektive und objektive Sicht zusammenzubringen. StalnakerVsNagel: ich sehe nicht, wie das daraus folgt. Warum soll daraus, dass ich mir eine mögliche Situation vorstellen kann folgen, dass ich darin sein könnte?.
Fiktion: hier gibt es sowohl den teilnehmenden Erzähler als auch den Erzähler von außerhalb, allwissend oder nicht.
I 264
Semantische Diagnose/Stalnaker: mag hinreichend sein für normale Selbst-Lokalisierung. Aber Nagel will mehr: einen philosophischen Gedanken. StalnakerVsNagel: ich glaube nicht, dass an einem philosophischen Gedanken hier mehr dran ist, als an dem normalen. Vielleicht ist es eine andere Einstellung (Haltung) aber das verlangt keinen Unterschied im Inhalt!
Subjektiver Inhalt/Stalnaker: (so wie er von der semantischen Diagnose identifiziert wird) scheint mir ein plausibler Kandidat zu sein.

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Lokalisation Identifikation Tugendhat Vs Russell, B. Wolf II 22
Identifikation/Individuierung/Tugendhat: die subjektive und die objektive Lokalisierung sind gleich ursprünglich. TugendhatVsStrawson: Raumzeit nicht nur besonders wichtig, sondern die einzige Möglichkeit der Identifizierung.
Wie Strawson: sortale Prädikate müssen hinzukommen. (Herausgreifen aus der Situation, Wiedererkennen, Zählbarkeit).
Alle sing Term verweisen auf die unterste Ebene der Identifizierung. "Dies F ist G", verifizierbar. (KantVs).
TugendhatVsRussell: Zwar ist hier noch die Existenzaussage "Es gibt hier und jetzt genau ein F" impliziert, aber nicht mehr als allgemeine (generelle) Aussage wie bei Russell: "Unter allen Gegenständen gibt es einen..." sondern Lokalisation.
Erst bei lokalisierenden Ausdrücken haben wir sing Term, deren Referenz nicht mehr fehlschlagen kann. Daher implizieren sie keine Existenzaussagen mehr!
Damit gleichen sie Russell’s logischen Eigennamen. Unterschied: sie stehen nicht mehr in einer isolierten Zuordnung zum Gegenstand, sondern in einer Raum-Zeit-Ordnung.

I 378
Existenzaussagen/Tugendhat: entgegen dem Anschein nicht Aussagen über Einzelnes sondern stets generelle Aussagen. Die Rede von Existenz nimmt im Prinzip immer schon an, dass man von allen Gegenständen spricht, und daher könnte man (VsRussell) von einem einzelnen Gegenstand gar nicht sagen, dass er existiert.
I 383
TugendhatVsRussell: aber hier geht es überhaupt nicht um eine Relation, Spezifikation findet statt vor dem Hintergrund aller Gegenstände. Das hat Russell in Bezug auf sing Term schon richtig gesehen, aber mit seinen logischen Eigennamen lag er trotzdem falsch, gerade weil er ihnen den Bezug auf jenen Hintergrund einer eigentümlichen Generalität absprach.

III 214
TugendhatVsRussell: weder die Reaktion eines Lebewesens noch das auslösende Anzeichen kann wahr oder falsch sein, weil hier keine Annahme vorliegt, dass etwas so oder so sei, folglich ist auch kein Irrtum möglich.

Tu I
E. Tugendhat
Vorlesungen zur Einführung in die Sprachanalytische Philosophie Frankfurt 1976

Tu II
E. Tugendhat
Philosophische Aufsätze Frankfurt 1992

K II siehe Wol I
U. Wolf (Hg)
Eigennamen Frankfurt 1993
Lokalisation Identifikation Simons Vs Wiggins, D. I 130
Ereignis/Mereologie/Relation/Simons: Wie sehen die mereologischen Relationen zwischen Ereignissen aus? Hier brauchen wir die Prädikate nicht zeitlich zu modifizieren wie bei continuants. Das macht die Ereignisse interessant für Philosophen, die die Extensionalität bewahren wollen. Relation zur Zeit: Diese ist für Ereignisse direkt und eng.
Relation zum Raum: Diese ist für Ereignisse indirekt über die continuants, die in ihnen involviert sind.
Dualität/Wiggins: (1980, 25-6, n12): Ereignisse sind in dieser Hinsicht „dual“ zu continuants.
SimonsVsWiggins: Das ist nicht perfekt, weil continuants sowohl Raum besetzen als auch andauern.
Ereignis/Aufspalten/verstreut/Simons: Weil continuants in Ereignissen involviert sind, können sie sich aufspalten (aufgeteilt sein, verteilt sein, Engl. scattered). Und daher können sie sowohl räumliche als auch zeitliche Teile haben.
Aber Ereignisse involvieren nicht continuants, Bsp Zunahme der Intensität eines Magnetfelds.
Feld: Ob das Feld selbst ein continuant ist, ist umstritten.
Ereignis/Lokalisation: Eine Lokalisation ist nur durch continuants die in ihnen involviert sind, möglich.
Eintreten/Zeitpunkt/happening/Simons: Der Zeitpunkt des Eintretens (ob continuants involviert sind oder nicht) kann nur durch Messen von Zeitspannen berechnet werden. Dabei müssen wir uns auf lokale zyklische Prozesse stützen.
I 221
Superposition/SimonsVsWiggins: Worum es bei der Superposition von Dingen gleicher Art geht ist, dass wir keine Möglichkeit haben, die Dinge ((s) in ihrem Zusammentreten und Auseinandergehen) zu verfolgen:
I 222
Sie werden nämlich zeitweise ununterscheidbar. (Das ist ein epistemisches Problem.) Epistemisch/(s): Warum sind epistemische Probleme überhaupt wichtig oder interessant? Antwort: Weil wir bei epistemischer Unmöglichkeit unseren Sprachgebrauch revidieren müssen. Für prinzipiell Ununterscheidbares, sollten wir nicht verschiedene Wörter gebrauchen. (Es gibt keine Unterscheidung ohne Unterschied.)
Simons: Bsp zwei Bienenschwärme vereinigen sich und trennen sich wieder. Wir wissen im Allgemeinen nicht, ob es hinterher dieselben zwei sind wie vorher. Das könnte man aber durch Verfolgen jeder einzelnen Biene klären. Daher ist es kein ontologisches Problem.
Superposition/Simons: Es gibt scheinbare Fälle, wo Dinge ein und derselben Art superponieren können und wir dennoch die Spur verfolgen können:
Bsp sich bewegende Lichtpunkte oder Schatten, die sich für einen Moment überschneiden.
Bsp Parallel zueinander verlaufende Wellenfronten: Hier nehmen wir zusätzlich gleichförmige Wellengeschwindigkeit an.
Bsp (Shorter): Wolken von Wasserdampf, die von einem „Wolkenprojektor“ manipuliert werden: Hier haben wir Mittel der Identifikation: kausale Pfade.
I 223
Wiggins' Prinzip/WP/Wiggins: pro: Ein Raum kann nur durch Referenz auf seine Okkupanten (Belegung) abgebildet werden, und räumliche Tatsachen sind begrifflich unabhängig von der Existenz von Tatsachen über Einzeldinge (ED) und die Identitäten dieser Einzeldinge. Wenn nun Raum durch Referenz auf permanente Einzeldinge abgebildet wird, muss die Nichtidentität der Einzeldinge A und B, die beide von der Art f sind, hinreichend sein, festzustellen, dass der Ort von A zu t verschieden ist vom Ort von B zu t. Simons: Simons ist pro Abbildung durch Referenz auf Einzeldinge.
SimonsVsWiggins: Dennoch können Objekte derselben Art koinzidieren, denn die Erfordernis der Abbildung verlangt nur, dass einige bestimmte continuants unmöglich mit anderen ihrer Art koinzidieren können. Es gibt Ausnahmen, auch wenn sie eine Minderheit darstellen: Bsp s.o. Wolken, Lichtpunkte, Schatten, Wellen usw.
VsSimons: Man könnte einwenden, dass diese Objekte überhaupt nicht materiell bzw. Substanzen sind.
Simons: Sie sind tatsächlich keine Substanzen - genauso wenig wie Unfälle oder Störungen.
SimonsVsVs: Das bleibt immer noch die Antwort schuldig, ob, wenn zwei Dinge einer Art superponieren können, sie dann keine Substanzen sein können. Die Beispiele suggerieren, dass wir Wiggins’ Angst, dass wir die Spuren nicht zurückverfolgen können, beschwichtigt werden kann, wenn wir geeignete Mittel finden, Bsp getrennte Ursachen oder gleichförmige Geschwindigkeit
Wiggins/Simons: Wiggins hat nur recht, wenn alles, womit wir ein continuant zurückverfolgen können, sozusagen in seinem eigenen Behälter ist. Wenn das so ist, ist sein Prinzip (WP) in Ordnung.
Diese Fälle scheinen die Mehrheit auszumachen, daher haben wir kein Problem, den Raum zu kartieren (abzubilden, Engl. mapping).
Sortalbegriff/Simons: (für ein continuant): Der Sortalbegriff sagt uns unter anderem, unter welchen Bedingungen das Objekt weiter existiert und unter welchen es aufhört zu existieren. Das seien die „Bestehens-Bedingungen“ ((s) also sprachlich).
Superposition/SimonsVsWiggins: Dass verschiedene Objekte superponieren können, folgt aus der Tatsache, dass ein einzelnes Stück Materie in einem solchen Zustand sein kann, dass es gleichzeitig verschiedene Bestehens-Bedingungen erfüllt ((s) also intensional).
I 260
Nec/Wiggins: "Nec" ist ein Prädikatmodifikator, der auf λ-Abstraktion arbeitet, statt den Satzoperator "N" zu benutzen. QuineVsWiggins: (1977, 236): Dies ist irreführend:
"Nec[(λx)(λy)(x = y)]" für
"die Relation wie irgendein r und s haben, wenn sie notwendig identisch sind".
Richtig müsste es heißen:
"(λx)(λy)(N(x = y)" (S. 293).
SimonsVsWiggins: "Nec" scheint überflüssig zu sein und Wiggins deutet das selbst an.

Simons I
P. Simons
Parts. A Study in Ontology Oxford New York 1987

Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden 2 Thesen von Autoren des zentralen Fachgebiets.
Begriff/
Autor/Ismus
Autor
Eintrag
Literatur
Demonstrativa Evans, G. Peacocke I 173
Demonstrativa/Identifikation/Evans/Peacocke: a) liberale Theorie/Peacocke: allgemeine Fähigkeit zur Lokalisation ï·" Evans: plus aktuelle Lokalisation ï·" Peacocke: dann überhaupt keine Gedanken eines Verirrten über gesehene Gegenstände möglich ï·" kognitive Landkarte/Erinnerungsbilder/ /Wiedererkennen/Peacocke: nicht kausal sondern echt demonstrativ

Peacocke I
Chr. R. Peacocke
Sense and Content Oxford 1983

Peacocke II
Christopher Peacocke
"Truth Definitions and Actual Languges"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976
Demonstrativa Peacocke, Chr. I 173
Demonstrativa/Identifikation/Evans/Peacocke: a) liberale Theorie/Peacocke: allgemeine Fähigkeit zur Lokalisation ï·" Evans: plus aktuelle Lokalisation ï·" Peacocke: dann überhaupt keine Gedanken eines Verirrten über gesehene Gegenstände möglich ï·" kognitive Landkarte/Erinnerungsbilder/ /Wiedererkennen/Peacocke: nicht kausal sondern echt demonstrativ

Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden Thesen von Autoren angrenzender Fachgebiete:
Begriff/
Autor/Ismus
Autor
Eintrag
Literatur
VsAbsolutism. Leibniz, G.W. Staln I 226
Relationalismus/Relationismus/Raum/Leibniz/Stalnaker: These: pro begrifflicher Unabhängigkeit von Raum und Zeit. Stalnaker: ich denke, der Relationalismus ist kohärent.
These: es gibt keine absolute Lokalisation (Position, keinen absoluten Ruhepunkt). D.h. die Zuordnung von Zahlentripeln zu Raumpunkten ist willkürlich.
RelationismusVsAbsolutismus/Stalnaker: der Streitpunkt geht darum, ob die Identifikation von Raumpunkten in der Zeit konventionell ist.
Relationismus: es gibt keine absolute Bewegung. Nur Wechsel in der Zeit der relativen Positionen der Dinge.
Bewegung/Relationismus/Stalnaker: Behauptungen über Bewegungen sind hier völlig sinnvoll! Aber sie werden immer in Bezug auf einen Rahmen (Bezugssystem) verstanden.