Lexikon der Argumente


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Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden 3 Kontroversen:
Begriff/
Autor/Ismus
Autor Vs Autor
Eintrag
Literatur
tonk Verknüpfung Prior Vs Belnap, Nuel Brandom I 198
"tonk": (Belnap) PriorVsBelnap: Bankrott von Definitionen der inferentiellen Rollen im Stile Gentzens."Netzkarte für beliebige Folgerungen". (>Bsp "boche"/Dummett, >konservative Erweiterung). Prior:"tonk":Verknüpfung nicht erst einführen und dann Bedeutung - kann nicht zur Folge haben, dass ein anderes Paar von Aussagen äquivalent ist. - Pointe: "analytische Gültigkeit" kann das nicht zeigen. BelnapVsPrior:(pro analytische Gültigkeit): darf nicht in Existenz hinein definieren, erst zeigen, wie es funktioniert - > klassische Negation ist illegitim - >negationsfreies Fragment. - (Peircesches Gesetz: Wenn P,dann Q oder, wenn Q nur wenn P, dann R)
Read III 269
Prior: These: es ist absurd, eine »analytische Gültigkeit« anzunehmen, eine "carte blanche", eine Möglichkeitsverknüpfung einzuführen und ihnen dann eine Bedeutung zu geben indem man sie einfach festlegt. Sein bekanntes Beispiel war "tonk". Absurd: wie kann die einfache Einführung einer neuen Verknüpfung zur Folge haben, dass ein beliebiges Paar von Aussagen (ohne "tonk") äquivalent ist?
Wenn wir erführen, was "tonk" bedeutete, würden wir sehen, dass die eine oder andere Folgerung nicht wahrheitserhaltend ist. Aber und das ist Priors Pointe:
der Vertreter der Ansicht der analytischen Gültigkeit kann das nicht sagen, denn er hat keine unabhängige Erklärung der Bedeutung von "tonk" bezüglich der er zeigen könnte, dass die Folgerungen ungültig sind.
Bedeutung: die Bedeutung, selbst die logischer Verknüpfungen, muss unabhängig sein von und vor der Bestimmung der Gültigkeit der Folgerungsstrukturen! (>BelnapVsPrior).

Pri I
A. Prior
Objects of thought Oxford 1971

Pri II
Arthur N. Prior
Papers on Time and Tense 2nd Edition Oxford 2003

Bra I
R. Brandom
Expressive Vernunft Frankfurt 2000

Bra II
R. Brandom
Begründen und Begreifen Frankfurt 2001

Re III
St. Read
Philosophie der Logik Hamburg 1997
tonk Verknüpfung Read Vs Belnap, Nuel Read III 270
Belnap: wir haben nicht gezeigt, und können es nicht zeigen, dass es eine solche Verknüpfung gibt. Dasselbe gilt für "tonk". Read: Ein Problem bleibt: wieso gibt es hier überhaupt eine Analogie zwischen Definitionen und Verknüpfungen. Es kann nicht immer falsch sein, eine Sprache durch neue Verknüpfungen zu erweitern. Man könnte sich Rechenregeln für »konservative« Erweiterungen von Sprachen vorstellen. Die alten Regeln müssen fortbestehen.
III 271
Peircesches Gesetz: (> Peirce): »Wenn P, dann Q,oder wenn Q nur wenn P,dann R« ist negationsfrei, aber dennoch nicht, wie der Konstruktivist behauptet, Teil des negationsfreien Fragmentes. (>Gentzen).
Das Gesetz kann innerhalb des klassischen Kalküls nicht bewiesen werden, ohne die klassische Negationsregeln zu benutzen.
Der entscheidende Schritt in allen Fällen liegt sichtlich darin, dass die Folgerung »Wenn P dann Q, oder R« aus »Wenn P dann Q oder R« (Achtung: hier fehlt das Komma!) zugelassen wird. Ein Schritt, der die Einrichtung der multiplen Konklusion, die LK vorsieht, erlaubt und die Einrichtung des einzelnen Schlusses nicht.
III 273
(Peircessches Gesetz: Wenn P,dann Q oder, wenn Q nur wenn P, dann R) Der Konstruktivist erhebt gegen einen solchen Schritt Einwände, denn er führt eine Disjunktion auf einer Weise ein, die nicht garantiert, daß man weiß, welches Disjunktionsglied die Rechtfertigung ist.
ReadVsBelnap: Die wahre Meinungsverschiedenheit liegt jenseits von Konstruktivismus und Realismus. Belnaps Bedingung (konservative Erweiterung) kann nicht zeigen, dass die klassische Negation illegitim ist.

Re III
St. Read
Philosophie der Logik Hamburg 1997
tonk Verknüpfung Belnap Vs Prior, A. Brandom I 198
BelnapVsPrior: wenn man logisches Vokabular einführt, muß man solche Definitionen durch die Bedingung einschränken, daß die Regel keine nur altes Vokabular enthaltende Inferenzen zuläßt. LL. Das heißt, die neuen Regeln müssen das Repertoire konservativ erweitern. > Bsp "boche"
Brandom II 93
Brandom: Wenn diese Regeln nicht inferentiell konservativ sind, gestatten sie neue materiale Inferenzen und ändern damit die Gehalte, die mit dem alten Vokabular verbunden waren. Die expressive Auffassung der Logik verlangt, daß keine neuen Inferenzen, die nur altes Vokabular enthalten, dadurch angemessen gemacht werden.
Konservativität/konservative Erweiterung/Dummett: wenn eine logische Konstante durch Einführungs-und Eliminationsregeln eingeführt ist, können wir das eine konservative Erweiterung der Sprache nennen.
II 94
Bsp das könnte auf Belnaps "tonk" zutreffen: Einführungsregel der Disjunktion und Eliminationsregel der Konjunktion: Def "tonk"/Belnap: 1. Regel: lizensiert den Übergang von p zu p tonk q für beliebige q. 2. Regel: lizensiert den Übergang von p tonk q zu q. Damit haben wir eine "Netzkarte für Inferenzen": jede beliebige Folgerung ist damit gestattet!
Read III 269
PriorVsBelnap/PriorVsGentzen: das ist der Bankrott von Definitionen im Stile Gentzens. BelnapVsPrior: man kann, wenn man logisches Vokabular einführt, solche Definitionen durch die Bedingung einschränken, daß die Regel keine Inferenzen mit ausschließlich altem Vokabular zuläßt, die nicht bereits vor der Einführung des logischen Vokabulars erlaubt waren. (Konservative Erweiterung).Eine solche Einschränkung ist notwendig und hinreichend.
Brandom: die expressive Analyse des logischen Vokabulars liefert uns nun einen tiefen Grund für diese Bedingung: nur so kann das logische Vokabular seine expressive Funktion ausüben.Die Einführung neuen Vokabulars würde ohne die einschränkende Bedingung (Konservativität) neue materiale Inferenzen gestatten und würde so die Gehalte ändern, die mit dem alten Vokabular korreliert sind. ((s) rückwirkende Änderung, auch der Wahrheitswerte etablierter Sätze).
Read:Bedeutung: die Bedeutung, selbst die logischer Verknüpfungen, muss unabhängig sein von und vor der Bestimmung der Gültigkeit der Folgerungsstrukturen.
Read III 270
Belnap: kam der Ansicht der »analytischen Gültigkeit« zu Hilfe. Was ihr fehlt, sagte er, ist jeder Beweis, daß es eine solche Verknüpfung wie "tonk" überhaupt gibt. Das ist ein Problem für Definitionen allgemein. Man kann nicht in die Existenz hinein definieren. Man muss zuallererst zeigen, dass es ein solches Ding (und nur 1) gibt. Bsp "Pro-Summe" zweier Brüche. (a/b)!(c/d) wird definiert als ( a+c)/ (b+d).
Wenn man Zahlen einsetzt,kommt man schnell zu Ergebnissen, bei denen völlig falsche Rechenergebnisse herauskommen.Zwar ist es leicht, usprünglich passende Zahlen zu finden, doch sie lassen sich nicht kürzen.(> Dubislav).
Belnap: wir haben nicht gezeigt, und können es nicht zeigen, dass es eine solche Verknüpfung gibt. Dasselbe gilt für "tonk".
Read: Ein Problem bleibt: wieso gibt es hier überhaupt eine Analogie zwischen Definitionen und Verknüpfungen. Es kann nicht immer falsch sein, eine Sprache durch neue Verknüpfungen zu erweitern. Man könnte sich Rechenregeln für »konservative« Erweiterungen von Sprachen vorstellen. Die alten Regeln müssen fortbestehen.

Beln I
N. Belnap
Facing the Future: Agents and Choices in Our Indeterminist World Oxford 2001

Bra I
R. Brandom
Expressive Vernunft Frankfurt 2000

Bra II
R. Brandom
Begründen und Begreifen Frankfurt 2001

Re III
St. Read
Philosophie der Logik Hamburg 1997

Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden Thesen von Autoren des zentralen Fachgebiets.
Begriff/
Autor/Ismus
Autor
Eintrag
Literatur
tonk Prior, A. Read Logik III 268
Prior: These: es ist absurd, eine »analytische Gültigkeit« anzunehmen, eine "carte blanche", eine Möglichkeitsverknüpfung einzuführen und ihnen dann eine Bedeutung zu geben indem man sie einfach festlegt. Sein bekanntes Beispiel war "tonk".
III 269
Absurd: wie kann die einfache Einführung einer neuen Verknüpfung zur Folge haben, daß ein beliebiges Paar von Aussagen (ohne "tonk") äquivalent ist? Wenn wir erführen, was "tonk" bedeutete, würden wir sehen, daß die eine oder andere Folgerung nicht wahrheitserhaltend ist. Aber und das ist Priors Pointe:
der Vertreter der Ansicht der analytischen Gültigkeit kann das nicht sagen, denn er hat keine unabhängige Erklärung der Bedeutung von "tonk" bezüglich der er zeigen könnte, daß die Folgerungen ungültig sind.