Lexikon der Argumente


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Kongruenz Chomsky Lyons I 267
Kongruenz/Subjekt/Verb/Transformationsgrammatik/Chomsky/Lyons: irgendwo in der Beschreibung der Sprache müssen wir die Gesetzlichkeit der Subjekt-Verb-Kongruenz festhalten. T-Regel/Chomsky: (N. Chomsky 1957(1)) Numerustransformation (obligatorisch):

SB : X – C - Y

SV : C > {s/in dem Kontext NP sing + …
0/in allen anderen Fällen }.

Hier haben wir eine andere SB als in der Passivtransformation. X und Y sind Variable, die irgendeine Subkette der Eingabekette bezeichnen.
C: ist ein Endsymbol der PS-Regel

Pointe: es ist zwar richtig, dass die Kontextbeschränkung für C < s sich auf das nichtterminale Symbol NP sing bezieht, wir können aber auch erwägen, diese „transformationelle“ Regel unter die PS-Regel zu reihen. Der Effekt ist genau derselbe.
Chomsky: Es ist aber besser, die Kongruenzregel zu den T-Regeln zu nehmen, denn sie gelten für Aktiv- wie für Passivsätze.
Aktiv/passiv/Numerus/Kongruenz/Chomsky/Lyons: Bsp The man sees the cows, The cow is seen by the men, The cow is seen by the man, The cows are seen by the men usw.
>Aktiv/Passiv.
Kernkette:

(1) T + N + 0 + C + M + have + en + V + T + N + s

Lyons I 268
Sie geht auf NP1 – Aux – V – NP2 zurück,. Transformation zu

(1a) T + N + 0 + s + M + have + en + V + T + N + s

und

(2) T + N + 0 + s + C + M + have + en + be + en V + by + T + N + s.

(Das entspricht NP2 – Aux + be + en – V – by + NP1).
Verbalsuffigierung/Chomsky(1): Diese Regeln verwandeln (1a) und (2a) zu

(1b) ...M + s # have # V + en #...
(2b) …M + 0 # have # be + en # V + en # …

(das sind nur die Aux-Teile).
Schreibweise: # : vertritt die Wortgrenzen.
Lexikalische Substitution:

(1c) # the # man + 0 # will + s # have # read + en # the # book + s #

(2c) # the # book + s # will + 0 # have # be # + en # read +en # by # the # man + 0 #

1. N. Chomsky, Syntactic Structures, Berlin, New York 1957, p. 39 and p. 113.

Chomsky I
Noam Chomsky
"Linguistics and Philosophy", in: Language and Philosophy, (Ed) Sidney Hook New York 1969 pp. 51-94
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Chomsky II
Noam Chomsky
"Some empirical assumptions in modern philosophy of language" in: Philosophy, Science, and Method, Essays in Honor of E. Nagel (Eds. S. Morgenbesser, P. Suppes and M- White) New York 1969, pp. 260-285
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Chomsky IV
N. Chomsky
Aspekte der Syntaxtheorie Frankfurt 1978

Chomsky V
N. Chomsky
Language and Mind Cambridge 2006

Ly II
John Lyons
Semantics Cambridge, MA 1977

Lyons I
John Lyons
Einführung in die moderne Linguistik München 1995
Kongruenz Lyons I 242
Def Kongruenz/Grammatik/Lyons: (grammatische Übereinstimmung) von Genus, Numerus und Kasus zwischen Verb und Nomen (in allen Sprachen). (Wobei die Konstituenten als gleichrangig angesehen werden, im Gegensatz zur Rektion, wo das Verb das „Objekt“ regiert und das Subjekt“ das Verb (Tradition). Kongruenz: Kongruenz besteht zwischen Wörtern gleicher Kategorie
Rektion (s.u.) Rektion besteht zwischen Wörtern unterschiedlicher Kategorien.
I 244
Kongruenz/Rektion/moderne Grammatik/Lyons: neu: Hier beschreiben wir den Unterschied in den Begriffen endozentrisch/exozentrisch. >Terminologie/Lyons.
Rektion/Hockett: ist nur in exozentrischen Konstruktionen zu finden. Bsp ad urbem, unterscheidet sich distributionell von den Konstituenten ad, und urbem.
Kongruenz/Hockett: ist in endozentrischen Konstruktionen zu finden, und zwar in einer Bindung über hierarchische Strukturen d.h. unmittelbare Konstituenten hinweg,
I 245
zwischen bestimmten prädikativen Attributen und Subjekten. Kongruenz/Lyons: herrscht also sowohl in endo- wie in exozentrischen Konstruktionen Bsp un livre intéressant fällt distributionell mit un livre zusammen,
dagegen:
Le livre est intéressant : (auch hier herrscht Kongruenz zwischen livre und intéressant) ist exozentrisch, denn seine Distribution unterscheidet sich von der von le livre einerseits und der von intéressant andererseits.
>Distribution/Lyons.
LyonsVsHockett: Es ist also nicht richtig, (was viele behauptet haben) dass der Numerus eines Subjekts von der Person und dem Numerus des Verbs determiniert werden. Und auch unrichtig (was noch häufiger behauptet wird) dass das Subjekt und nicht das Verb determiniert oder umgekehrt, dass vielmehr Subjekt wie Verb eine Kategorie bilden, die zu jener Konstruktion gehört, deren Glieder sie sind.
Lösung/Lyons: (s.u.) Numerus und Person sind nominale Kategorien, die flektiv oder sonst irgendwie in der Oberflächenstruktur des Verbalkomplexes gekennzeichnet werden können.
>Oberflächenstruktur, >Tiefenstruktur.
Tradition: Die Tradition drückt das so aus: „Das Verb stimmt mit dem Subjekt in Zahl und Person überein“.
I 245
Kongruenz/Subjekt-Verb-Kongruenz/kontextunabhängig/Lyons: Bsp
(1a) The dog bites the man
(1b) The dog bites the men
I 246
(1c) The dogs bite the man (1d) The dogs bite the men
(2a) The chimpanzee eats the banana
usw.

Kontextunabhängige Grammatik/Lyons: Bsp
(1) ∑ > NP sing + VP sing
oder
NP plur + VP plur.
(2) VP sing > V sing + NP
(3) VP plur > V plur + NP
(4) NP > NP sing
oder
NP plur
(5) NP sing > T + N sing
(6) NP plur > T + N plur
(7) N sing > N + 0 (Null)
(8) N plur > N + s
(9) V sing > V + s
(10) V plur > V + 0
Hier wird mehr als ein Symbol auf einmal ersetzt.
Lexikalische Substitution/Lyons: Wir nehmen hier an, dass ihre Regeln außerhalb der Grammatik liegen.
>Lexikon, >Grammatik.
I 247
Kongruenz/kontextabhängige Grammatik/Lyons: Angenommen, wir wollen den Umstand berücksichtigen, dass der Numerus des Subjekts den des Verbs determiniert.
I 248
Wir folgen ungefähr Chomsky 1957(1): (hier noch ohne Transformationsregeln):
(1) ∑ > NP + VP
(2) VP > Verb + NP
(3) NP > NP sing oder
NP plur
(4) Verb > V + s/in dem Kontext NP sing + ...
oder
V + 0/in dem Kontext NP plur + ...
(5) NP sing > T + N + 0
(6) NP plur > T + N + s

Neu: Hier kommen wir mit nur 6 statt 10 Regeln aus.
Neu: Es geht völlig unter, dass das Nomen Trägerwort des Nominalkomplexes ist.
Kontextabhängigkeit: Pointe: nach Regel (1) sind alle durch diese Regeln erzeugten Sätze gleichen Typs (NP + VP).
Regel (3): Der Numerus wird eine Kategorie des Nominalkomplexes, unabhängig davon ob dieser als Subjekt oder Objekt vorkommt.
Regel (4): Der Numerus im Verb wird durch den des vorangehenden Nominalausdrucks bestimmt. Das ist kontextabhängig.
Pointe: auf diese Weise kann die Regel nur in einem System von Verkettungsregeln formuliert werden (s.o. I 212: also linear). Der linksstehende Nominalausdruck entscheidet über die Kongruenz, nicht der rechtsstehende.
I 249
Subjekt/Objekt: da der linksstehende Nominalkomplex sich aus jenem NP ableitet, das durch Regel (1) erzeugt wurde, kann er als Subjekt und nicht als Objekt interpretiert werden. >Transformationsregeln, >Transformationsgrammatik.


1. N. Chomsky, Syntactic Structures, Berlin, New York 1957.

Ly II
John Lyons
Semantics Cambridge, MA 1977

Lyons I
John Lyons
Einführung in die moderne Linguistik München 1995