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Individuen: In der Philosophie sind Individuen Entitäten, die sich von anderen Entitäten unterscheiden. Sie zeichnen sich in der Regel durch ihre eigenen einzigartigen Eigenschaften und Erfahrungen aus. Individuen können physische Objekte sein, wie z. B. Menschen, Tiere und Pflanzen, oder sie können nicht-physische Objekte sein, wie z. B. Geist oder Gedanken. Siehe auch Einzeldinge, Individuation, Gegenstände, Gedanken, Gedankenobjekte._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Francis H. Bradley über Individuen – Lexikon der Argumente
Rawls I 110 Individuum/Bradley: Bradley These: Das Individuum ist eine reine Abstraktion. (1) Rawls: Hier kann Bradley ohne größere Verzerrungen so interpretiert werden, dass die Pflichten und Aufgaben einen moralischen Begriff von Institutionen voraussetzen, und dass daher der Inhalt gerechter Institutionen bestimmt werden muss, bevor Forderungen an Individuen gestellt werden können. >Institutionen, >Abstraktion, >Gesellschaft, >Pflichten. 1. F. H. Bradley, Ethical Studies, 2nd. Edition, Oxford, 1927, pp. 163-189.)- - - - Gaus I 415 Individuen/Bradley/Weinstein: (...) Englische Idealisten wie F. H. Bradley und Bernard Bosanquet waren Hegel für ihre soziale Ontologie und ihre moralische und politische Theorie ebenso zu Dank verpflichtet wie für ihre Geschichtsauffassung (...). >G.W.F. Hegel. Bradley argumentiert, dass Individuen sozial konstituiert sind, wodurch Moral grundlegend sozial wird in dem Sinne, dass moralisches Handeln voraussetzt, für andere zu handeln, anstatt sie einfach in Ruhe zu lassen. Insofern als das Gute die Selbstverwirklichung ist, bedeutet moralisches Handeln also, die Selbstverwirklichung aller zu fördern, nicht nur die eigene. >Sozialisation, >Moral, >Handlungen. Da wir so voneinander abhängig sind, fördern wir unsere eigene Selbstverwirklichung am besten, indem wir gleichzeitig die unserer Mitbürger fördern, und sie fördern ihre am besten, indem sie unsere fördern (Bradley, 1988(1): 116). BradleyVsUtilitarismus/BradleyVsKantianismus: Weil unsere Identitäten sozial belastet sind, sind rationalistische Moraltheorien wie Utilitarismus und Kantianismus zudem falsch verstanden und selbstzerstörerisch. >Utilitarismus. Sozialisierung/Bradley: Beide Theorien teilen die irregeleitete vorhegelianische Wahnvorstellung, dass wir uns irgendwie von unserem sozialen Milieu lösen können, wenn wir bestimmen, wie wir handeln sollen. Moralisch zu handeln bedeutet in erster Linie, die eigene gesellschaftlich konstituierte Identität anzunehmen und "seinen Platz und seine Pflichten" zu erfüllen. Dennoch ist die Erfüllung der Standespflichten nicht die Gesamtheit der Moral, denn es kommt auch auf die Art der Gesellschaft an, in der man lebt. Die herkömmliche Moral darf nicht unkritisch betrachtet werden. >Freiheit/Bosanquet. 1. Bradley, F. H. (1988 [1927]) Ethical Studies (1876). Oxford: Oxford University Press. Weinstein, David 2004. „English Political Theory in the Nineteenth and Twentieth Century“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications_____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Brad I F. H. Bradley Essays on Truth and Reality (1914) Ithaca 2009 Rawl I J. Rawls A Theory of Justice: Original Edition Oxford 2005 Gaus I Gerald F. Gaus Chandran Kukathas Handbook of Political Theory London 2004 |