Philosophie Lexikon der Argumente

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Common sense: In der Philosophie bezieht sich der gesunde Menschenverstand (common sense) auf grundlegende, allgemein gültige Überzeugungen, die als Grundlage für rationales Denken dienen. Zu den Hauptvertretern der Philosophie des gesunden Menschenverstands gehören Thomas Reid, G.E. Moore und andere Philosophen der schottischen Schule des gesunden Menschenverstands im 18. und 19. Jahrhundert.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Thomas Reid über Common Sense – Lexikon der Argumente

Breidert I 216
Common sense/Breidert: Die Philosophie des Common sense war besonders stark im Schottland des 18. Jahrhunderts. Vertreter: Thomas Reid.

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Gadamer I 30
Common sense/Reid/Gadamer: Eine wirklich zentrale systematische Funktion hat der Begriff des common sense in der Philosophie der Schotten gefunden, die sich polemisch gegen die Metaphysik wie gegen ihre skeptische Auflösung richtet und auf dem Grunde ursprünglicher und natürlicher Urteile des common sense ihr neues System aufbaut (Thomas Reid)(1). Ohne Zweifel ist darin die aristotelisch-scholastische Begriffstradition des sensus communis wirksam geworden. Die Untersuchung
Gadamer I 31
der Sinne und ihrer Erkenntnisleistung wird aus dieser Tradition geschöpft und soll letzten Endes dazu dienen, die Übertreibungen der philosophischen Spekulation zu korrigieren. (Thomas ReidVsMetaphysik).
>Metaphysik
, >Vernunft, >Empirismus, >Rationalismus.
Gadamer: Aber gleichzeitig wird dabei der Bezug des common sense auf die society festgehalten:
Reid: » They serve to direct us in the common affairs of life, where our reasoning faculty would leave us in the dark«. Die Philosophie des gesunden Menschenverstandes, des good sense, ist in ihren Augen nicht nur ein Heilmittel gegen die der Metaphysik - sie enthält auch die Grundlage einer Moralphilosophie, die dem Leben der Gesellschaft wirklich gerecht wird.
>Moral, >Ethik.
Gadamer: Das moralische Motiv im Begriff des common sense oder des bon sens ist bis zum heutigen Tage wirksam geblieben und unterscheidet diese Begriffe von unserem Begriff des "gesunden Menschenverstandes".
>Bon sens/Bergson, >Sensus communis.

1. Thomas Reid, The philosophical Works, ed. Hamilton, eighth edition, 1895.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Reid I
Th. Reid
An Inquiry into the Human Mind on the Principles of Common Sense: A Critical Edition 2000

Ber I
W. Breidert
Berkeley
In
Grundprobleme der großen Philosophen, J. Speck (Hg) Göttingen 1997

Gadamer I
Hans-Georg Gadamer
Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010

Gadamer II
H. G. Gadamer
Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977

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