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Entzauberung: Max Webers These von der Entzauberung der Welt ist die Vorstellung, dass der Prozess der Rationalisierung und Modernisierung zu einem Rückgang des Glaubens an Magie und Aberglauben und zu einer Verlagerung hin zu einer rationaleren und säkulareren Sicht der Welt geführt hat. Weber vertrat die Ansicht, dass die Entzauberung zu vielen Fortschritten in Wissenschaft, Technik und Gesellschaft geführt habe. Siehe auch Max Weber._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Max Weber über Entzauberung – Lexikon der Argumente
Habermas III 293 Entzauberung/disenchantment/Weltbilder/Religion/Moderne/Weber/Habermas: Die Entzauberung beobachtet Weber vor allem an der Interaktion zwischen Gläubigen und Gott. Je stärker diese als Kommunikation gestaltet ist, Habermas III 294 umso strikter kann der Einzelne seine innerweltlichen Beziehungen unter den abstrakten Gesichtspunkten einer Moral systematisieren. >Kommunikation/Habermas. Das bedeutet a) das Herauspräparieren eines abstrahierten Weltbegriffs b) die Ausdifferenzierung einer rein ethischen Einstellung, in der der Handelnde Normen befolgen und kritisieren kann c) die Ausbildung eines zugleich universalistischen und individualistischen Personenbegriffs mit den Korrelaten des Gewissens, der moralischen Zurechnungsfähigkeit, der Autonomie, der Schuld usw. >Normen, >Geltungsansprüche, >Ethik, >Abstraktion, >Welt. Die pietätvolle Bindung an traditionell verbürgte konkrete Lebensordnungen kann damit zugunsten einer freien Orientierung an allgemeinen Prinzipien überwunden werden. >Prinzipien, >Tradition, >Kulturelle Überlieferung. Habermas III 295 Kognitive Dimension: Hier geht die Entzauberung von Dingen und Ereignissen mit einer Entmythologisierung der Erkenntnis des Seienden einher. Umso mehr kann der Einzelnen wiederum seine lebensweltlichen Beziehungen systematisieren, diesmal unter den abstrakten Gesichtspunkten einer kosmologisch-metaphysischen Ordnung, deren Gesetzen alle Phänomene ausnahmslos unterliegen. Das bedeutet a) das Herauspräparieren eines formalen Weltbegriffs für das b) die Ausdifferenzierung einer (von der Praxis abgehobenen) rein theoretischen Einstellung, c) die Ausbildung eines epistemischen Ich überhaupt, das sich, frei von Affekten, lebensweltlichen Interessen, Vorurteilen usw., der Anschauung des Seienden hinzugeben vermag.(2) >Ich, >Rationalität, >Rationalisierung. Habermas III 296 HabermasVsWeber: Weber hat die kognitiven Strukturen, die sich auf den eigensinnigen Rationalisierungspfaden der religiösen und metaphysischen Weltbilder herauskristallisieren, an keiner Stelle ausführlicher analysiert. Deshalb wird auch nicht hinreichend klar, dass zwischen den Resultaten der Weltbildrationalisierung und jenem Weltverständnis, das in einem spezifischen Sinne „modern“ ist, noch ein weiterer Schritt liegt. >Moderne, >Weltbilder. Habermas III 297 Moderne/Habermas: Die Moderne kennt weder in der Ethik noch in der Wissenschaft Reservate, die von der kritischen Kraft hypothetischen Denkens ausgenommen wären. Vorher bedarf es aber zunächst einer Generalisierung des Lernniveaus, das mit der Begrifflichkeit der religiös-metaphysischen Weltbilder erreicht worden ist. >Generalisierung, >Kritik. 1. A Koyré, Von der geschlossenen Welt zum unendlichen Universum, Frankfurt 1969. 2. H. Blumenberg, Säkularisierung und Selbstbehauptung, Frankfurt 1974._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Weber I M. Weber Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus München 2013 Ha I J. Habermas Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988 Ha III Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981 Ha IV Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981 |