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Intensionale Objekte: Gegenstände des Denkens, denen äußere Gegenstände entsprechen können, aber nicht müssen. Diesen Gegenständen können Eigenschaften zugeschrieben werden, die nicht in jedem Fall äußeren Gegenständen zugeschrieben werden können. Bsp Geträumte Dinge und Situationen mit physikalisch unmöglichen Eigenschaften. Ein grundsätzliches Problem ist, dass bei jeder Diskussion sichergestellt werden muss, dass die Gegenstände um die gestritten werden kann, nicht nur intensional sind. Ein spezielles Problem ist der Status intensionaler Objekte, denen der Objektcharakter abgesprochen wird. Siehe auch Mentalismus, Intensionen, Gedankenobjekte.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Maxwell J. Cresswell über Intensionale Objekte – Lexikon der Argumente

I 115
Def intensionales Objekt/Cresswell: Ein intensionales Objekt ist ein Objekt, das in verschiedenen möglichen Welten ein verschiedenes Ding (verschiedene Dinge) ist.
>Mögliche Welten
, >Querweltein-Identität, vgl. >Gegenstücke, >Gegenstücktheorie.
Hintikka: besser: Spieltheorie als Lösung für Identität in intensionalen Kontexten - wobei der erste Spieler versucht, den Satz wahr zu machen, und der zweite, ihn falsch zu machen.
>Spieltheoretische Semantik.
CresswellVsHintikka: Die Beispielsätze sollte man besser so auffassen, dass sie normale Quantifikation beinhalten, allerdings über Entitäten höherer Ordnung, Bsp Klassen von Individuen.
>Quantifikation, >Stufen (Ordnung).
I 120
Intensionale Objekte/Cresswell:
a) in jeder möglichen Welt neu
b) immer aus der wirklichen Welt.
>Aktualismus, >Aktualität.
CresswellVs: stattdessen mit Russell: Prädikat S: "ist das größte hölzerne Gebäude" - dann disambiguieren:
(13)(Ey)(x)((Sx ↔ x = y). Nφy).
((s) Es gibt nur ein schönstes Gebäude und das ist notwendig hölzern).
(14) N(Ey)(x)((Sx ↔ x = y ) . φy).- ((s) Es gibt notwendig nur ein schönstes Gebäude und das ist hölzern).
Obwohl beide falsch sind, schlägt nur (14) fehl, weil die Eindeutigkeit von S nicht logisch garantiert ist. Lösung: folgendes ist statt (14) wahr:
(15) (E1x)(Xs . N((E1x)Sx > (Ey)(x)(( Sx ↔ x = y ) . φy)).
Pointe: Die Werte dieser Variablen sind aber normale Dinge, nicht intensionale Objekte.
I 122 ff
Intensionale Objekte/Cresswell: Problem: Bsp
(18) Es ist wahr in der anderen möglichen Welt, dass das größte hölzerne Gebäude der südlichen Hemisphäre hölzern in der anderen Welt ist -
(19) O(Ey)(x)((Sx ↔ x = y ) . Oφy).
(19) ist nicht äquivalent mit
(20) (Ey)(x)((Sx ↔ x = y) . φy)
denn (19) ist falsch in w1, weil das Ding, das das größte hölzerne Gebäude in w2 ist, nicht hölzern ist in w1.
(20) ist allerdings wahr, weil das größte hölzerne Gebäude in irgendeiner möglichen Welt natürlich in dieser ((s) selben) Welt hölzern ist).
Intensionales Objekt: Nach dieser Sicht müssten wir die Kennzeichnung "das größte hölzerne Gebäude der südlichen Hemisphäre" als Name behandeln. - Dann müssen wir die Form von (18) betrachten als.
(21) OOfs.
(Bsp ein Zwei-Welten-Modell mit w1, w2 n dem
O: ist ein Aussagen-Funktor (propositional functor): "es ist wahr in der anderen Welt, dass".
Oa: hat dann folgende Wahrheitsbedingungen:
Oa ist wahr in w1 gdw. a wahr ist in w2
Oa ist wahr in w2 gdw. a wahr ist in w1.
Aber OOfs ist äquivalent mit fs, was für ein intensionales Objekt auch immer s zugeschrieben wird. - Daher kann die Bedeutung von (18), die durch (19) ausgedrückt wird, nicht durch (21) erfasst werden.
Komplexe Eigenschaft: "in der anderen Welt hölzern".
>Modale Eigenschaften, >Querweltein-Identität.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Cr I
M. J. Cresswell
Semantical Essays (Possible worlds and their rivals) Dordrecht Boston 1988

Cr II
M. J. Cresswell
Structured Meanings Cambridge Mass. 1984

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