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Referenz, Philosophie: Mit Referenz wird a) die Relation zwischen einem Ausdruck und einem oder mehreren Gegenständen also die Bezugnahme oder b) der Gegenstand (Bezugsgegenstand) selbst gemeint. Terminologische Verwirrung entsteht leicht dadurch, dass der Autor, auf den dieser Begriff letztlich zurückgeht - G. Frege - von Bedeutung sprach (im Sinn von „auf etwas deuten“). Man nennt Referenz daher manchmal auch Fregesche Bedeutung im Gegensatz zu Fregeschem Sinn, der das bezeichnet, was wir heute Bedeutung nennen. Siehe auch Bedeutung, Sinn, Intension, Extension. _____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Hilary Putnam über Referenz – Lexikon der Argumente
VI 395 Theorie der Referenz/PutnamVsMetaphysischer Realismus: Die Theorie der Referenz könnte den metaphysischen Realismus widerlegen (aber nicht eine Bedeutungstheorie). >Metaphysischer Realismus, >Bedeutungstheorie. -- II 52f Kontrafaktisches Konditional/Referenz/Repräsentation/Fodor: These: Die eigentliche Beschaffenheit der Bezugnahme wird mit Hilfe von kontrafaktischen Konditionalsätzen erklärt. >Kontrafaktisches Konditional. Asymmetrische Abhängigkeit: Katze-Einzelzeichen-Äußerungen werden von Katzen ausgelöst, aber auch von vielen anderen Dingen. --- III 54 Referenz entsteht durch die kausale Bindung an die Welt, also auch durch Bilder und Attrappen; wenn nicht durch Katzen, dann auch nicht durch Bilder von Katzen. III 56 Dann gilt das (kontrafaktische) Gesetz: Bilder von Katzen lösen "Katze" aus. Pointe: Das letztlich abhängig von echten Katzen. III 57 Fodor: Wenn nicht Bilder Auslöser sein können, dann auch nicht Katzen (PutnamVs). III 61 Referenz/Hermeneutik: Es kann keine notwendigen und hinreichenden Bedingungen für die Bezugnahme eines Worts auf einzelne x geben. FodorVs: Das führt zum Bedeutungsholismus, der seinerseits einen Bedeutungsnihilismus nach sich zieht. >Bedeutungsholismus, >Semantischer Holismus. III 64 PutnamVs: Bsp Hexe: Hexe ist vielleicht analytisch weiblich, dennoch ist es keine notwendige und hinreichende Bedingung für "Hexe". Ein Hexen-Gesetz wäre wegen Nichtexistenz falsch, denn es gibt keine Welt mit Hexen. Dennoch könnten entsprechende kontrafaktische Konditionale wahr sein. Pointe: Ihre Wahrheit wird nicht durch das Gesetz erklärt (Armstrong: sowieso umgekehrt). III 65 PutnamVsFodor: Für richtige asymmetrische Abhängigkeit (des Worts vom Auslöser) muss dieses kontrafaktische Konditional falsch sein: Wenn Hochstapler keine Äußerung auslösen, dann auch keine Soldaten. III 69 Referenz/PutnamVsFodor: Das bisherige Sprachverhalten früherer Generationen ist Mitursache. Sonst gilt das "Rückwärts-Gesetz". Falsch: Wenn Katzen nichts auslösen, dann auch nicht das bisherige Verhalten, aber dies ist umgekehrt richtig. (Jedoch nur dann, wenn Ursache als Mitursache interpretiert wird). FodorVs: Seine Kausalität legt den alltagssprachlichen Ursache-Begriff zugrunde (direkte Reaktion? behavioristisch?) PutnamVs: Das ist interessenrelativ. III 78 Referenz/PutnamVsFodor: Fodor kann die Referenz nicht mit Hilfe der Begriffe Gesetz, kontrafaktisches Konditional und Kausalität zurückführen. III 133 Referenz/Fodor: Nach Quines Kritik an der Unerforschlichkeit der Referenz, spricht man von Einzelwissenschaften oder alltagssprachliche Kausalität. >Unerforschlichkeit der Referenz. III 140 Referenz: Die Fundamental-Physik kann die Möglichkeit der Bezugnahme auf etwas oder der Behauptung von etwas nicht erklären! Sie kann es auch dann nicht, wenn es um ihr eigenes Gebiet geht. III 208 Referenz: Daraus, dass manche Wörter nicht ohne kausale Verbindung referieren folgt nicht, dass Bezugnahme selbst kausal wäre! Sie unterliegt nur kausalen Beschränkungen. --- V 75ff Referenz: These: Input ist durch Begriffe geformt. Es gibt keine Inputs, die nur eine einzige Beschreibung zulassen, die unabhängig wäre von allen begrifflichen Entscheidungen. V 79 Referenz/Externalismus: (externer, göttlicher Standpunkt): Problem: Was ist Bezug eigentlich? Referenz kann nicht kausal sein, weil "Außerirdischer" sich immer auf Außerirdische bezieht. >Externalismus. --- I (a) 34 Referenz: Wenn die Referenz feststeht, kann man sich beliebige Theorien über den Gegenstand ausdenken. I (a) 35 Physikalische Breitbandbegriffe wie "Größe" und "Ursache" ermöglichen, auch fehlgeschlagene Kennzeichnungen zu formulieren. Kripke: Dann sind auch Namen verwendbar, ohne wahre Überzeugungen über den Träger zu haben. I (a) 65 Referenz/Logik: Referenz in der Logik ist das, was der Beschreibung entspricht. Field: Field hat gezeigt, dass das die Aufgabe nicht erfüllt. I (b) 67ff Primitive Referenz/Putnam: Bsp Wesen, die 17 Eigenschaften unterscheiden können und sie nummerieren: "Eh-siebzndas": Dies sind in Wirklichkeit Befindlichkeiten der Wesen selbst. Das läuft auf eine Kausaltheorie der Bezugnahme hinaus. Bei Erweiterung auf abwesende, vergangene und zukünftige Gegenstände werden keine notwendigen und hinreichenden Bedingungen eingeführt. I (b) 69 Semantischer Aufstieg: Eines Tages führt die Horde den Begriff der Referenz ein: "Uk-ook refrier das". Das wäre nicht unsere Referenz, sonst entstehen Paradoxien. Richtige Sprache wird es erst mit Quantoren. Pointe: Mit Quantoren wird die kausale Verbindung von X mit der Referenz auf X aufgelöst. I (b) 70 Field: Tarski hat gezeigt, wie Referenz auf primitive Referenz (Zeigen plus Geräusch) zurückgeführt werden kann. > Gricesche Intention, > Intention. - - - Rorty I 312 (Nach Rorty): Putnam: eine "kausale" Theorie der Referenz kann nicht helfen: denn die Frage, wie sich der Begriff "Ursache" eindeutig auf etwas beziehen kann, ist ebenso rätselhaft wie die Frage, wie der Begriff "Katze" dies getan hat. - - - Rorty IV 20 ff Rorty: Relation/Putnam: früh: nur die kausale Referenztheorie (nicht die intentionale) kann uns vor dem Relativismus retten. - - - Rorty VI 123 Rorty: Kausaltheorie der Referenz: PutnamVsKripke, auch Selbstkritik an früheren Schriften: die Beschreibung der kausalen Beziehungen zwischen einem Etwas und anderen Dingen ist nichts anderes als die Beschreibung von Merkmalen, die weder mehr noch weniger in einer "intrinsischen" oder "extrinsischen" Beziehung stehen. So auch das Merkmal "von einem Menschen beschrieben zu werden". PutnamVsSearle: VsDifferenzierung "Intrinsisch"/"relational". _____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Putnam I Hilary Putnam Von einem Realistischen Standpunkt In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993 Putnam I (a) Hilary Putnam Explanation and Reference, In: Glenn Pearce & Patrick Maynard (eds.), Conceptual Change. D. Reidel. pp. 196--214 (1973) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (b) Hilary Putnam Language and Reality, in: Mind, Language and Reality: Philosophical Papers, Volume 2. Cambridge University Press. pp. 272-90 (1995 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (c) Hilary Putnam What is Realism? in: Proceedings of the Aristotelian Society 76 (1975):pp. 177 - 194. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (d) Hilary Putnam Models and Reality, Journal of Symbolic Logic 45 (3), 1980:pp. 464-482. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (e) Hilary Putnam Reference and Truth In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (f) Hilary Putnam How to Be an Internal Realist and a Transcendental Idealist (at the Same Time) in: R. Haller/W. Grassl (eds): Sprache, Logik und Philosophie, Akten des 4. Internationalen Wittgenstein-Symposiums, 1979 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (g) Hilary Putnam Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (h) Hilary Putnam Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (i) Hilary Putnam Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (k) Hilary Putnam "Irrealism and Deconstruction", 6. 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