Philosophie Lexikon der Argumente

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Übersetzung, Philosophie: Philosophisch interessant an der Übertragung eines Texts in eine andere Sprache ist ihre Unbestimmtheit – die prinzipielle Unmöglichkeit, zwischen verfügbaren konkurrierenden Versionen zu wählen, wenn über die Ausgangssprache zu wenig bekannt ist. Siehe auch Gavagai, Idiolekt, Übersetzungsunbestimmtheit, Unbestimmtheit, Übersetzungshandbuch, Ostension, Zeigen.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

W.V.O. Quine über Übersetzung – Lexikon der Argumente

Rorty I 217
Quine: Unbestimmtheit der Übersetzung: betrachten wir die Gesamtheit aller Wahrheiten über die Natur, auch unbekannte und nicht beobachtbare sowie zukünftige. Meine These besagt, dass die Unbestimmtheit der Übersetzung sich sogar der Gesamtheit dieser Wahrheiten widersetzt, der ganzen Wahrheit über die Natur. Es gibt die Frage der richtigen Wahl nicht wirklich. Es gibt auch innerhalb der zugestandenen unter Bestimmtheit jeder Theorie über die Natur hier keinen objektiven Tatbestand.
VsQuine: viele Kritiker halten das für ein Überbleibsel des traditionellen Empirismus (Chomsky).
PutnamVsQuine: warum sollten wir nicht einfach sagen: Übersetzung nach Maßgabe derjenigen Handbücher, die dieser Eigenschaft haben? Das ist eine Variante des Essentialismus: derzufolge wir von vornherein wissen, dass etwas, dass sich nicht ins Vokabular der Physik des Tages packen lässt, so unwesentlich ist, das ist bloß »in den Augen des betreffenden« besteht. (Subjektive Konvenienz).
>Unbestimmtheit
, >Tatsachen, >Objektivität, >Theorien.
- - -
Quine I 90
Reizbedeutung/RB: objektive Realität, die der Sprachforscher braucht - Übersetzung, nicht Identität sondern Annäherung an Reizbedeutung.
I 81
Übersetzung: Unabhängig von Reizbedeutung "soltero"= "Junggeselle" nicht wegen eines bestimmten Gesichts - aber Wörter lernen wir zunächst durch Reizbedeutung, später Abstraktion.
I 117
Wahrheit von kategorischen Sätzen hängt von den Gegenständen ab. - Unser spezieller Apparat des Bezeichnens - aber Reizbedeutung für Eingeborene gleich - Goodmans Individuenkalkül übersetzbarer als Syllogistik.
I 129ff
Übersetzung: übersetzbar: Beobachtungssätze, Wahrheitsfunktionen (Konjunktion, Negation, Alteration) - identifizierbar: reizanalytische Sätze, reizsynonyme Gelegenheitssätze der Eingeborenen. - Nicht übersetzbar: reizsynonyme Gelegenheitssätze.
I 368
Tier: Furcht entspricht deutschem Satz - Church: viele unterschiedliche Übersetzungen.
I 431
Paraphrase (keine Synonymie): man könnte Newton relativistisch umformulieren - wie Kirche: "in höherem Sinne wahr" = manchmal akzeptabel.
- - -
II 34
Permutation: möglich, wenn Satz-für-Satz-Struktur erhalten bleibt.
II 37
Tatsächliches: radikale Übersetzung: kein Tatbestand entscheidet, welches der Handbücher recht hat - Tatsächliches ist ontologisch, naturalistisch, weder transzendental noch epistemologisch. - Es geht um physikalische Bedingungen, nicht empirische Fähigkeiten. - Uminterpretation gelingt nur bei anderen, nicht bei uns selbst! - Tatsächlichkeit wie Schwerkraft ist unserer Natur intern.
>Radikale Interpretation.
II 61 ff
Kognitive Synonymie: verschiedene Zeitpunkte, Individuum > Gemeinschaft > Wortaustauschbarkeit - gleiche Verdikte - nicht bei Übersetzung!
>Synonymie.
- - -
VII (c) 60f
Übersetzung/Quine: (früh): a) Lautsequenz mit Umständen in Verbindung bringen - b) eine Synonymie dieser Lautsequenz mit englischer Lautsequenz, die mit ähnlichen Umständen verknüpft ist, vermuten - Problem: die relevanten Eigenschaften der Umstände sind in der Person des Sprechers verborgen (>Gavagai).
Cassirer/Whorf/Quine: Sprache ist nicht vom Rest der Welt zu trennen. - Die Unterschiede entsprechen Unterschieden der Lebensform.
Bsp "Morgenstern" kann dennoch eine gute Übersetzung von "Abendstern" sein.- Wir verwechseln Bedeutung und Referenz, weil wir gewohnt sind, auf Dinge zu zeigen. - Problem: während der Arbeit erleben wir eine Entfernung von direkten Berichten, dadurch nimmt die Klarheit möglicher Konflikte ab.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987

Rorty I
Richard Rorty
Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997

Rorty II
Richard Rorty
Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000

Rorty II (b)
Richard Rorty
"Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (c)
Richard Rorty
Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (d)
Richard Rorty
Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (e)
Richard Rorty
Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (f)
Richard Rorty
"Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (g)
Richard Rorty
"Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty III
Richard Rorty
Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992

Rorty IV (a)
Richard Rorty
"is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (b)
Richard Rorty
"Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (c)
Richard Rorty
"Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (d)
Richard Rorty
"Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty V (a)
R. Rorty
"Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998

Rorty V (b)
Richard Rorty
"Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty V (c)
Richard Rorty
The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992)
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty VI
Richard Rorty
Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987

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