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Zwillingserde: Ausdruck aus einem Gedankenexperiment von H. Putnam (H. Putnam, The meaning of 'meaning'. In Philosophical Papers, Vol. 2 Mind, Language and Reality, Cambridge, 1985). Es wird angenommen, es gäbe eine zweite Erde, die unserer eigenen in allen Einzelheiten gleicht, bis auf die Zusammensetzung des Stoffs Wasser. Allerdings hat das Zwillingserden-Wasser phänomenologisch dieselben Eigenschaften wie unser Wasser und wird dort auch Wasser genannt. Das Beispiel soll zeigen, dass wir die Referenz von Ausdrücken nicht unabhängig von der Umwelt bestimmen können. Siehe auch Referenz, Externalismus, Internalismus, Anti-Individualismus.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Daniel Dennett über Zwillingserde – Lexikon der Argumente

I 572
Zwillingserde/Putnam/DennettVsPutnam: er verlangt einen Sprung in der Bezugnahme, einen Sprung in der Intentionalität. >Intentionalität
.
I 573f
Dennett: man könnte jetzt zu der Auffassung neigen, dass die innere Intentionalität eine gewisse "Trägheit" habe. Das Gehirn kann sich nicht auf etwas richten und etwas anderes meinen. (Wittgenstein).
Zwillingserde/Dennett/VsPutnam: man kann nicht eine Geschichte erzählen unter der Annahme, dass Tische keine Tische sind, obwohl sie wie Tische aussehen und so benutzt werden. >Sprachgebrauch, >Referenz.
Etwas anderes wäre ein "Lebewesen, dass wie Fury aussieht" (Aber eben nicht Fury ist).
Aber Wenn es auf der Zwillingserde "Schmerde" gibt, die ganz wie unsere Pferde sind, dann sind Schmerde Pferde - eine nichtirdische Sorte Pferde zwar, aber immerhin Pferde.
((s) deshalb hat bei Putnam das Zwasser doch gerade eine andere chemische Formel: YXZ.)
Dennett: man kann natürlich auch eine strengere Meinung vertreten, nach der die nichtiridschen Pferde eine eigene Spezies sind. Beides ist möglich. ((s)VsDennett: es hängt davon ab, wie man Bestimmtheit definiert). ((s) Das funktioniert nur bei "verdeckten" Eigenschaften).
Zwillingserde/DennettVsPutnam: er versucht, die Lücke zu schließen, indem er sagt, dass wir uns auf natürliche Typen beziehen, ob wir es wissen, oder nicht.
Dennett: Aber welche Typen sind natürlich? Rassen sind ebenso natürlich wie Arten oder Gattungen.
>Natürliche Arten.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Dennett I
D. Dennett
Darwins gefährliches Erbe Hamburg 1997

Dennett II
D. Dennett
Spielarten des Geistes Gütersloh 1999

Dennett III
Daniel Dennett
"COG: Steps towards consciousness in robots"
In
Bewusstein, Thomas Metzinger Paderborn/München/Wien/Zürich 1996

Dennett IV
Daniel Dennett
"Animal Consciousness. What Matters and Why?", in: D. C. Dennett, Brainchildren. Essays on Designing Minds, Cambridge/MA 1998, pp. 337-350
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005

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