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Zusammenhang: Zusammenhang oder Wechselbeziehung ist die gegenseitige Beziehung oder Verbindung zwischen Dingen. Es handelt sich um eine Beziehung, bei der jedes Element die anderen beeinflusst und von ihnen beeinflusst wird. Siehe auch Abhängigkeit, Kausale Abhängigkeit, Kontrafaktische Abhängigkeit._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Leopold von Ranke über Zusammenhang – Lexikon der Argumente
Gadamer I 211 Zusammenhang/Geschichte/Freiheit/Notwendigkeit/Ranke/Gadamer: Die geschichtlichen Kräfte, die die eigentlichen Träger der geschichtlichen Entwicklung bilden, sind nicht wie die monadische Subjekivität des Individuums. Alle Individuation ist vielmehr selbst schon durch die entgegenstehende Realität mitgeprägt, und eben deshalb ist Individualität nicht Subjektivität, sondern lebendige Kraft. >Kraft/Ranke. Zusammenhang: Der Gebrauch der Kategorie der Kraft ermöglicht nun, den Zusammenhang in der Geschichte als eine primäre Gegebenheit zu denken. Kraft ist immer nur wirklich als ein Spiel der Kräfte, und Geschichte ist ein solches Spiel von Kräften, das Kontinuität erwirkt. Ranke wie Droysen sprechen in diesem Zusammenhang davon, daß Geschichte eine „werdende Summe« ist, um damit allen Anspruch auf apriorische Konstruktion der Weltgeschichte abzuweisen, und sie meinen damit ganz auf dem Boden der Erfahrung zu stehen.(1) GadamerVsRanke/GadamerVsdroysen: Es fragt sich aber, ob damit nicht doch mehr vorausgesetzt ist, als sie selber wissen. Dass die Universalgeschichte eine werdende Summe ist, heißt doch, dass sie ein - wenn auch unfertiges - Ganzes sei. Das aber ist keineswegs selbstverständlich. Qualitativ ungleiche Posten summieren sich nicht. Summierung setzt vielmehr voraus, dass die Einheit, unter der sie zusammengefasst werden, ihre Zusammenfassung schon vorgängig leitet. Diese Voraussetzung ist aber eine Behauptung. Die Idee der Einheit der Geschichte ist in Wahrheit nicht so formal und so unabhängig von einem inhaltlichen Verständnis „der« Geschichte, wie es scheint.(2) Die Welt der Geschichte hat man durchaus nicht immer unter dem Aspekt der weltgeschichtlichen Einheit gedacht. Sie kann z. B. auch - wie bei Herodot - als ein moralisches Phänomen betrachtet werden. Als solches bietet sie eine Fülle von Exempla, aber keine Einheit. Was legitimiert die Rede von einer Einheit der Weltgeschichte? Diese Frage war ehedem leicht beantwortet, als man die Einheit eines Zieles und damit eines Planes in der Geschichte voraussetzte. Aber was ist der Generalnenner, der ein Zusamenzählen Gadamer I 212 erlaubt, wenn ein solches Ziel und ein solcher Plan in der Geschichte nicht angenommen wird? >Einheit/Geschichte/Historismus, >Einheit/Geschichte/Ranke, >Kontinuität/Ranke. 1. Ranke, Weltgeschichte IX, S. 163; 2. Dass Ranke - und nicht als einziger - subsumieren als summieren denkt und schreibt (z. B. a. a. O. , S. 63), ist für die geheime Gesinnung der historischen Schule höchst bezeichnend._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Ranke, Leopold von
Gadamer I Hans-Georg Gadamer Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010 Gadamer II H. G. Gadamer Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977 |