Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
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Begriff/
Autor/Ismus
Autor Vs Autor
Eintrag
Literatur
Minimalismus Wright Wright Vs Boghossian, Paul I 270
Boghossian: betrachten wir einen ausschließlich auf Bedeutung (nicht auf Wahrheit) bezogenen Non Faktualismus: es gibt keine Eigenschaft der Art, dass ein Wort etwas bedeutet, und folglich auch keine derartige Tatsache.
Da nun die Wahrheitsbedingung eines Satzes eine Funktion seiner Bedeutung ist, bedingt der Non Faktualismus bezüglich der Bedeutung notwendig einen Non Faktualismus bezüglich der Wahrheitsbedingungen. dann ergibt sich:

(5) Für alle S,P:"S hat die Wahrheitsbedingung P" ist nicht wahrheitskonditional.

nach Zitattilgung:

(4) Für jeden S:"S" ist nicht wahrheitskonditional.

"Faszinierende Konsequenz"/Boghossian: eines Non Faktualismus der Bedeutung: ein globaler Non Faktualismus. Und gerade darin unterscheidet sich ein Non Faktualismus der Bedeutung von einem Non Faktualismus mit Bezug auf irgendeinen anderen Gegenstand..
I 271
WrightVsBoghossian: viele werden gegen seine implizite Philosophie der Wahrheit protestieren, gegen den Gebrauch des Wortes allein kann man jedoch nichts einwenden. Globaler Minimalismus/WrightVsBoghossian: Problem: 1. kann der benötigte Begriff der substanziellen Wahrheit vollkommen verständlich sein, wenn es dafür gezwungenermaßen überhaupt keine Beispiele gibt?
((s) Weil das ja gerade von der These bestritten wird).
2. Schwieriger noch ist der Status der Begründung. Muss ein Verfechter nicht verlangen, dass die Begründung stichhaltig ist? Eine solche Begründung müsste dann aber mindestens die Kognitive Nötigung zeigen und damit den Minimalismus übersteigen.
I 273
WrightVsBoghossian: mit dem Prinzip, dass nur ein Satz mit einer Wahrheitsbedingung wahr sein kann, können wir übergehen zu:
(iv) Es ist nicht der Fall, dass S wahr ist

und dann, indem wir (i) - die Prämisse der Argumentation - für S einsetzen

(v) Es ist nicht der Fall, dass (i) wahr ist.

Daraus dann der "Zitattilgungseigenschaften":

(vi) Es ist nicht der Fall, dass es nicht der Fall ist, dass "S hat die Wahrheitsbedingung dass P" eine Wahrheitsbedingung hat.

Ist das nun aber eine reductio ad absurdum von (i)? Das ist keine dumme Frage!
Wenn Wahrheit als substanziell verstanden wird, und mit einem geringerwertigen Surrogat kontrastiert wird, dann ist die Leugnung der Wahrheit nicht unbedingt inkonsistent mit der Behauptung ihrer Korrektheit.
Eine richtige reductio müsste zeigen, dass (i) nicht einmal korrekt ist.
Boghossian steht damit vor einem Dilemma:
a) wenn es eine reductio von (i) ist, zeigt das, dass der BedeutungsMinimalismus inkohärent ist,
I 274
b) wenn es keine reductio ist, wenn die Negation in (vi) eine substantielle Wahrheit verwirft und nicht bloß die Korrektheit negiert dann kann (iii) nicht länger als Ausdruck des globalen Minimalismus (der Bedeutung und der Wahrheit) sein, denn (iii) ist konsistent mit der Korrektheit der Behauptung, dass bestimmte Sätze substanzielle Wahrheitsbedingungen besitzen. (iii) kann höchstens verlangen, dass jede Aussage die bloß korrekt sein kann, selbst nicht mehr als Korrektheit zulassen kann. WrightVsBoghossian: die "faszinierende Konsequenz" ist nirgends in Sicht. 1. Der BedeutungsMinimalismus hebt sich nicht selbst auf.
2. Es ergibt sich auch nicht logisch notwendig ein Minimalismus bezüglich der Unterscheidung zwischen Diskursen, die für substantielle Wahrheit geeignet sind, und solchen, die es nicht sind.
Problem: dass Boghossian mit unterschiedlichen Wahrheitsprädikaten ("wahr" und "korrekt") arbeiten muss. Gerade das ist für seine Unterscheidung natürlich wichtig, aber es hat eine potentielle Auswirkung auf die Zitattilgung, die für ihn so wichtig ist.
Wright: "starkes Bedürfnis": eine Philosophie, die zwischen dem substanziell Wahren und dem bloß Korrekten unterscheidet, muss selbst substanziell sein.
I 275
WrightVsBoghossian: die Einzelheiten: der Zug von (ii) nach (iii) ist ein modus tollens auf dem rechts links Abschnitt des Zitattilgungsschemas (DS):
(I) A > "A" ist wahr.
Frage: können wir mit Sicherheit annehmen, dass dieses Prinzip gilt zumindest korrekt ist wenn sowohl Wahrheit als auch Korrektheit im Spiel sind? Nein: wenn A bloß korrekt ist, gibt die Behauptung, dass "A" wahr ist, ihren Status im besten Fall inkorrekt wieder !
Entscheidend: für den Übergang von (ii) nach (iii) ist der relevante Ersatz für "A": "S" hat die Wahrheitsbedingung, dass P" ein Satz, der gemäß dem BedeutungsMinimalismus bloß Korrektheit zulässt, und nicht Wahrheit.
Negation/WrightVsBoghossian: der Vorschlag nimmt ja tatsächlich an, dass ""A" ist wahr" komplementär sein sollte der Negation von A im letzeren Sinne.
Ein vollkommen vernünftiger Gegenvorschlag ist aber, dass A viel eher dem strengen Begriff der ersteren Negation komplementär sein sollte.
Dann ist für den Fall, dass A bloß korrekt ist, die Bewertung von ""A" ist wahr" ebenfalls korrekt und die Anwendung des Wahrheitsprädikats wird generell konservativ sein.
WrightVsVs: der Teppich wirft nun aber an anderer Stelle Falten: dem Übergang von (i) nach (ii): das scheinbar unangreifbare Prinzip, dass nur ein Satz mit einer Wahrheitsbedingung wahr sein kann, hätte die Form des Konditionals:

(II) "A" ist wahr > "A" hat eine Wahrheitsbedingung

I 276/277
Und jede konservative Matrix für ""A" ist wahr" gefährdet dieses Prinzip in dem Fall, wo A nicht wahrheitsfähig, aber korrekt ist. Denn dann wird die konservative Matrix ""a" ist wahr" als korrekt bewerten.
Das Konsequens (II), dass "A" eine Wahrheitsbedingung hat (eine Tatsache, die es wahr macht) wird dann vermutlich inkorrekt sein.
I 277/278
WrightVsBoghossian: Fazit: Wenn die Matrix (Wahrheitstabelle) für "wahr" nicht konservativ ist, dann versagt das Zitattilgungsschema in der entscheidenden Richtung für den Übergang von (ii) nach (iii), wenn die Matrix andererseits konservativ ist, scheitert angesichts der Prämisse (i) das Prinzip, dass nur ein Satz mit einer Wahrheitsbedingung wahr ist. (Der Satz ist inkorrekt).
Schließlich, wenn die Prämisse (i) nicht zugelassen wird, gibt es gar keine Argumentation.
I 293
Deflationismus: jeder bedeutsame Satz (also ein Satz mit Wahrheitsbedingung) eignet sich für deflationäre Wahrheit oder Falschheit. Wenn aber Wahrheit nicht deflationär ist, muss sich "wahr" auf eine gehaltvolle Eigenschaft von Aussagen beziehen.
(Deflationismus: Wahrheit ist keine Eigenschaft).
WrightVsBoghossian: sein Problem ist, das er beides vereinbaren muss. Besteht die Argumentation nicht einfach in einem bloßen Spiel mit "bezieht sich auf eine Eigenschaft"? (Um Wahrheit als Eigenschaft zu vermeiden.)

WrightCr I
Crispin Wright
Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001

WrightCr II
Crispin Wright
"Language-Mastery and Sorites Paradox"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

WrightGH I
Georg Henrik von Wright
Erklären und Verstehen Hamburg 2008
Minimalismus Wright Wright Vs Deflationismus I 26
Wahrheit: gibt es einen Begriff der Wahrheit, der frei ist von metaphysischen Verpflichtungen, und dennoch assertorisch ist? Deflation/Deflationismus/deflatorischer/deflationistischer Ansatz: Ramsey war hier der erste. (In jüngster Zeit: Horwich: "Minimalismus"): Wahrheit assertorisch (behauptend, aber nicht durch Annahme metaphysischer Gegenstände oder Sachverhalte gestützt). Tarskis Zitattilgung reicht aus.
Wahrheit ist keine substantielle Eigenschaft von Sätzen. Wahre Sätze wie "Schnee ist weiß" und "Gras ist grün" haben nichts gemeinsam! ((s) Problem der Indifferenz der Äquivalenz. Lösung: die Bedeutungstheorie muss interpretierend sein. Siehe auch Extensionalität/Fodor.
Wichtig: man kann das Zitattiglungsschema benutzen, ohne den Gehalt zu verstehen! Man kann sich dem Prädikat "wahr" "annähern". (>Goldbachsche Vermutung).
Deflationismus These: der Gehalt des Wahrheitsprädikats ist der gleiche wie der Anspruch, den sein assertorischer Gebrauch erhebt.
WrightVsDeflationismus: statt dessen "minimale Wahrheitsfähigkeit", "minimale Wahrheit" hier "Minimalismus": Kernbestand anerkannter Maßstäbe.
I 35
Berechtigte Behauptbarkeit/Assertibilität/Negation: Bsp "Es ist nicht der Fall, dass P" ist T dann und nur dann, wenn es nicht der Fall ist, dass "P" T ist.
das ist für berechtigte Behauptbarkeit nicht von rechts nach links gültig! .Und zwar, wenn der Informationsstand neutral (unentscheidbar) ist. (Aber für Wahrheit.) ((s) >Unentscheidbarkeit).
Es ist dann korrekt zu behaupten, dass es nicht der Fall ist, dass P assertibel ist, aber unkorrekt zu behaupten, dass die Negation von P berechtigt assertibel ist.
Daher müssen wir "T" und "assertibel" unterscheiden. ("assertibel": von jetzt an für "berechtigt assertibel"). (VsDeflationismus, der nur eine Norm anerkennt.)
I 47
VsDeflationismus: keine Theorie, sondern ein "Potpourri". Es gibt gar keine eindeutige These.
I 48
InflationismusVsDeflationismus : (unsicher) DS’ "P" ist wahr(E!P)("P" sagt, dass P & P) (! = das dem P genügende existiert)
I 53
Minimalismus/Wright: erkennt im Gegensatz zum Deflationismus an, dass Wahrheit eine echte Eigenschaft ist. Der Besitz dieser Eigenschaft ist normativ verschieden von berechtigter Behauptbarkeit. (VsDeflationismus).
I 97
WrightVsDeflationismus These: die klassisch deflationäre Auffassung der Wahrheit ist in sich instabil. Keine Norm des Wahrheitsprädikats kann festlegen, dass es sich von berechtigter Behauptbarkeit unterscheidet. Mit dieser Konsequenz ist aber die dem Zitattilgungsschema - und damit auch der Negationsäquivalenz - zugeschriebene zentrale Rolle nicht verträglich.
Die normative Kraft von "wahr" und "berechtigt behauptbar" fällt zwar zusammen, kann aber extensional potentiell divergieren.

WrightCr I
Crispin Wright
Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001

WrightCr II
Crispin Wright
"Language-Mastery and Sorites Paradox"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

WrightGH I
Georg Henrik von Wright
Erklären und Verstehen Hamburg 2008
Minimalismus Wright Wright Vs Dummett, Michael Rorty VI 45
WrightVsDummett/Rorty: es ist notwendig, mehr über den pragmatischen Nutzen der Begriffe "Realismus", "Repräsentation" und "Übereinstimmung" zu sagen, als Dummett. Bsp Urteile können aus historischen Gründen zufällig konvergieren. Repräsentation (und mithin Realismus) muss mit Hilfe eines weder bloß logischen noch eines bloß soziologischen Begriffs expliziert werden. (Rorty pro).

Wright I 225/226
Abstrakt/"reine abstrakte Objekte"/Dummett: (Frege: "logische Objekte"): Dummett: nichts weiter als Reflexionen bestimmter sprachlicher Ausdrücke, analog den Eigennamen von Objekten, deren Sinn jedoch nicht so dargestellt werden kann, als bestehe er in unserer Fähigkeit, Objekte als ihre Träger zu identifizieren.
Wright: könnte als Nominalismus gelesen werden. (also dass es keine abstrakten Objekte gibt).
Das ist aber nicht Dummetts Ansicht. Dummett leugnet gerade nicht, dass es sing Term gibt, die vorgeblich auf abstrakte Objekte verweisen, aber in der Tat Referenz besitzen.
I 227
Sie spielen sogar eine semantische Rolle! Bsp "größte Primzahl": leerer singulärer Term, aber die bloße Bedeutung stellt sicher, dass er eine semantische Rolle spielt!
Dummett: scheint hier zu meinen, dass es gar keine Frage ist, ob der Platonismus oder der Nominalismus den besseren Ansatz liefert, nachdem die Frage entschieden ist, ob abstrakte Objekte existieren. (> Zahlen).
abstrakt/Moral/Ethik/Wright: das passt gut zu unserer Einstellung zum Diskurs der Moral: die Sache des moralischen Realismus erschöpft sich nicht wirklich in der Frage, ob der moralische Diskurs wahrheitsfähig ist, oder nicht.
Wenn die Wahrheitsfähigkeit bejaht wird, gibt es immer noch eine Reihe realismusrelevanter Fragen.
I 228
Identifikation/WrightVsDummett: es ist schlicht unklar, was die "Identifizierung" eines Objekts bedeuten soll, wenn das Erkennen der Wahrheit einer Identitätsaussage, die einen Term für das Objekt enthält, nicht ausreichen soll! Es ist auch nicht strittig, dass wir abstrakte sing Term in einer verständigen Weise gebrauchen.
Wright: es gibt keinen sprachlich unvermittelten kognitiven Kontakt mit abstrakten Objekten. (> Abstraktheit). Abstrakte Objekte können überhaupt nur so auf uns einwirken!
Frege (Platonist) behauptet ganz zu recht, dass Zweifel an der Realität der Referenz auf abstrakte Objekte keinen vernünftigen Sinn enthalten. (Wright: das ist Minimalismus bezüglich Referenz).
Realismus/Wright: dann bleiben aber immer noch die Überlegungen, die uns zwingen, konkreten Dingen eine unabhängige Rolle in einer unabhängigen Welt zuzuweisen.
I 229
Def Minimalismus/Wright: besserer Name für Dummetts "Anti-Realismus" oder "Nominalismus".

WrightCr I
Crispin Wright
Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001

WrightCr II
Crispin Wright
"Language-Mastery and Sorites Paradox"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

WrightGH I
Georg Henrik von Wright
Erklären und Verstehen Hamburg 2008

Rorty I
Richard Rorty
Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997

Rorty II
Richard Rorty
Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000

Rorty II (b)
Richard Rorty
"Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (c)
Richard Rorty
Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (d)
Richard Rorty
Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (e)
Richard Rorty
Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (f)
Richard Rorty
"Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (g)
Richard Rorty
"Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty III
Richard Rorty
Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992

Rorty IV (a)
Richard Rorty
"is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (b)
Richard Rorty
"Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (c)
Richard Rorty
"Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (d)
Richard Rorty
"Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty V (a)
R. Rorty
"Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998

Rorty V (b)
Richard Rorty
"Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty V (c)
Richard Rorty
The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992)
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty VI
Richard Rorty
Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000
Minimalismus Wright Wright Vs Putnam, H. I 58
"Putnams Äquivalenz"/(Wright): P ist wahr dann und nur dann, wenn P unter idealen epistemischen Umständen gerechtfertigt werden könnte.
Konvergenzforderung/Putnam: keine Aussage, die unter epistemisch idealen Umständen gerechtfertigt ist, kann gleichzeitig mit ihrer Negation behauptet werden.
Wright: das ist natürlich von der Forderung nach Vollständigkeit zu unterscheiden: nicht alle Fragen sind entscheidbar.(Quantenmechanik).
Wright: es scheint hier, dass sogar ideale epistemische Umstände nicht neutral in bezug auf Negation sein können. ((s) Bsp (s) wenn der Ort des Elektrons nicht fixiert werden kann, ist das keine negative Aussage über diesen oder einen anderen Ort.)
I 59
Negation/Minimalismus: verlangt die übliche Negationsäquivalenz: "Es ist nicht der Fall, dass P" ist wahr dann und nur dann, wenn es nicht der Fall ist, dass "P" wahr ist.
Das funktioniert nicht für die Quantenmechanik.
WrightVsPutnam: die Bsp aus der Quantenmechanik oder auch aus der Mathematik (Unentscheidbarkeit) sind tödlich für Putnams Ansatz.(Bsp generalisierte Kontinuumshypothese).
Es gilt sicher nicht einmal für empirische Aussagen a priori, dass jede davon unter idealen Umständen entscheidbar wäre.
I 60
(Also bestätigbar oder widerlegbar). A priori/Minimalismus/Wright: die minimalen Plattitüden gelten vermutlich a priori.
WrightVsPutnam: wenn also Putnams informelle Erläuterung a priori korrekt wäre das muss sie sein um überhaupt korrekt zu sein dann würde a priori zu gelten haben, dass auch die Negation einer Aussage, die unter idealen Umständen nicht gerechtfertigt werden kann (Elektron) gerechtfertigt sein würde.
Wright: genau das kann aber a priori nicht der Fall sein.
WrightVsPutnam: irrtümlich apriorischer Anspruch. Aber es kommt noch schlimmer: die Erweiterung der Argumentation macht jeden Versuch, Wahrheit als wesentlich evidenzunabhängig (>Quantenmechanik/Putnam) zu bestimmen, zunichte.
Anti-Realismus, semantischer/Evidenz: mag sich nun im Gegensatz zu Putnam mit einer "Einbahnstraße" zufrieden geben: (EC, epistemische Einschränkung):

EC Wenn P wahr ist, dann gibt es Evidenz dafür, dass es so ist.

Evidenz/WrightVsPutnam: Wahrheit wird durch Evidenz eingeschränkt. Das führt zu einer Revision der Logik.
I 64
WrightVsPutnam: er muss intuitionistische Revisionen vornehmen.
I 66
Def Wahrheit/Peirce: das, was an einer idealen Grenze des Erkennens gerechtfertigt ist, wenn alle empirische Information eingeholt ist. PutnamVsPeirce: man kann einfach nicht wissen, wann man alle Information hat! Wright dito
I 68/69
Def Superassertibilität/Wright: eine Aussage ist superassertibel, wenn sie berechtigt ist, oder berechtigt werden kann, und wenn ihre Berechtigung sowohl die beliebig genaue Prüfung ihrer Abstammung als auch beliebig umfangreiche Ergänzungen und Verbesserungen der Information überleben würde. Wright: für unsere Zwecke reicht es aus, dass der Begriff "relativ klar" ist.

WrightCr I
Crispin Wright
Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001

WrightCr II
Crispin Wright
"Language-Mastery and Sorites Paradox"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

WrightGH I
Georg Henrik von Wright
Erklären und Verstehen Hamburg 2008
Minimalismus Wright Verschiedene Vs Superassertibilität Wright I 68/69
Def Superassertibilität/wright: eine Aussage ist superassertibel, wenn sie berechtigt ist, oder berechtigt werden kann, und wenn ihre Berechtigung sowohl die beliebig genaue Prüfung ihrer Abstammung als auch beliebig umfangreiche Ergänzungen und Verbesserungen der Information überleben würde. Wright: für unsere Zwecke reicht es aus, dass der Begriff "relativ klar" ist.
Superassertibilität/Gehalt: die Gegner der SuperA müssten den schlichten Gedanken widerlegen, dass der Gehalt der Behauptung, dass P weder den Anspruch umfasst, dass P gerechtfertigt ist, noch dass P geglaubt wird.
Den Gedanken nämlich, dass weder das Prinzip
die Proposition dass P gerechtfertigt ist dann und nur dann, wenn P,
noch das Prinzip
Es wird geglaubt dass P, dann und nur dann, wenn P ((s) Absurd)
a priori gilt.
Superassertibilität: ihre Vertreter müssen die Gültigkeit begründen von (ES)
(ES) Es ist superassertibel dass P, dann und nur dann, wenn P.
I 72
Negation: dieses Problem wird gelöst, wenn gilt: (DSS) "P" ist superassertibel dann und nur dann, wenn P.
Daraus folgt, wie wir gesehen haben, die Negationsäquivalenz:
"Es ist nicht der Fall, dass P" ist superassertibel dann und nur dann, wenn es nicht der Fall ist das "P" superassertibel ist.
Hier können wir zwischen Propositionen und Satz unterscheiden, wenn es um Negation geht.
Dann hängt die Gültigkeit von DS S von ES ab. ("Es ist superassertibel, dass P...)
Vs ES/VsSuperassertibilität: man könnte einwenden, dass ES nicht gültig sein kann, da es die Geltung bestimmter hochrangiger Evidenz für P mit der Geltung der Tatsache vermischt.
Bsp die Goldbachsche Vermutung kann unentdeckbar wahr sein und folglich nicht superassertibel sein.
Bsp eine superassertible Proposition (Gehirne im Tank) kann unentdeckbar falsch sein.
Da ES jederzeit Opfer von Gegenbeispielen sein kann, kann es nicht a priori wahr sein.
Daher hat Superassertibilität keinen Anspruch darauf, ein Wahrheitsprädikat (W-Prädikat) zu sein.
I 73
VsSuperassertibilität: die Kritiker behaupten, dass folgende Äquivalenz nicht aufgestellt werden könne: (wegen Gegenbeispielen): (F) Es ist wahr, dass es ∏ ist, dass P dann und nur dann, wenn es wahr ist, dass P
(F) Enthält jedoch zwei Vorkommen eines Wahrheitsprädikats, das als unterschieden von der Super A verstanden werden muss. ((s) "∏" soll durch "superassertibel" ersetzt werden können, garantiert aber dann angeblich keine Äquivalenz)."∏" ist neutraler als "wahr", was wahr oder assertibel heißen kann.
Bsp Es ist möglich, dass die Goldbachsche Vermutung wahr ist, ohne dass es wahr ist, dass sie superassertibel ist (beweisbar), es aber gewiss nicht evident ist, dass die Vermutung superassertibel sein könnte, ohne dass es superassertibel wäre, dass dies der Fall ist.
Pluralismus: wenn es, wie der Minimalismus meint, einen Pluralismus von Wahrheitsprädikaten geben kann, dann ist zu erwarten, dass die Illusion des Scheiterns erzeugt werden kann, wenn jedes Vorkommen von "wahr" unterschiedlich interpretiert wird.
Es ist so, als ob jemand beweisen wollte, dass physikalische Notwendigkeit sich nicht als echter Begriff von Notwendigkeit qualifizieren kann, weil der Begriff dem folgenden Prinzip nicht genügt: (Sonderzeichen)
Notwendig (AB) |= Notwendig(A) Notwendig (B) ((s) rechte Seite schwächer).
I 74
und daraufhin versuchen würde, seine These dadurch zu stützen, dass er das letzte Vorkommen von "Notwendig" im Sinne von logischer Notwendigkeit interpretiert. ((s) Es gibt keine "logische Notwendigkeit" von irgendeinem Gegenstand "B"! Wenn wir wissen wollen, ob es Gegenbeispiele für (Es) gibt, ist die richtige Frage nicht, ob F erfüllt wird, sondern ob sie erfüllt, was sich ergibt, wenn die beiden tendenziösen Vorkommnisse von "wahr" durch solche von "∏" ersetzt werden.
(G) Es ist ∏ dass es ∏ ist, dass P, dann und nur dann, wenn es ∏ ist, dass P. (Wright pro).
G: Wahrheit ohne Einschränkung durch Evidenz.
F: Superassertibilität.
Also, ob es faktisch immer dann, wenn es superassertibel ist, dass P auch superassertibel ist, dass dies der Fall ist und umgekehrt.
Problem: wenn irgendein echtes Wahrheitsprädikat das Äquivalenzschema a priori erfüllen kann, müssen seine zwei möglichen Formen (wahr und assertibel, behauptbar) a priori koextensiv sein.
Kein Prädikat F kann also offensichtlich wie ein W-Prädikat fungieren, wenn es neben einem anderen Prädikat G fungieren muss, von dem bereits vorausgesetzt wird, dass es sowohl das Äquivalenzschema erfüllt, als auch extensional potentiell von F divergiert. (Bsp Goldbachsche Vermutung).
(Da nicht a priori gelten kann, dass (P dann und nur dann von P F ist) wenn a priori gilt, dass P dann und nur dann, wenn P G ist, aber nicht a priori gilt, dass (P ist G dann und nur dann, wenn P F ist). (s) Also Koextension braucht Äquivalenz (Übereinstimmung in beiden Richtungen), und nicht nur Übereinstimmung in einer Richtung.
Damit wird der ursprüngliche Einwand geschwächt. Er gilt nur noch in folgendem Umfang: wenn gezeigt wird, dass ein Diskurs von einem nicht durch Evidenz eingeschränkten Wahrheitsbegriff G beherrscht wird, so wird eben damit gezeigt, dass Superassertibilität - F - für diesen Diskurs kein Wahrheitsprädikat ist. (Denn trivialerweise gilt, dass dann, wenn P superassertibel ist, Evidenz für P vorhanden sein muss.)
Aber das rechtfertigt keine globale Schlussfolgerung.
I 75
Übersimplifizierung: (Gs) Es ist superassertibel, dass es superassertibel ist, dass P, dann und nur dann, wenn es superassertibel ist, dass P.
Richtig: angesichts des Äquivalenzschemas (s.o.) sind nur die Fälle Gegenbeispiele für (Es), in denen auch (Fs) versagt:
(Fs) Es ist wahr, dass es superassertibel ist, dass P dann und nur dann, wenn es wahr ist, dass P.
Wenn also (Gs) gilt, wissen wir, dass es keine Gegenbeispiele zu (Es) gibt und folglich (Es) gilt. Aber nur vorausgesetzt, dass es keine konkurrierenden Wahrheitsprädikate neben der Superassertibilität gibt!
I 76
Frage: ist also (Gs) uneingeschränkt gültig? Es müsste gezeigt werden, dass das Vorliegen einer Berechtigung für P bedeutet, dass auch eine Berechtigung für die Behauptung vorliegt, dass P superassertibel (in der Zukunft zeigbar) ist. Bsp Angenommen, der Besitz einer Berechtigung für A bedeutet auch, eine Berechtigung für B zu besitzen, und umgekehrt, aber dass für eine reductio A superassertibel ist, B dagegen nicht!
Dann berechtigt ein totaler Informationsstand I zu A und auch alle seine Verbesserungen I’ und hypothetisch auch zu B.
Aber: da B nicht superassertibel ist, muss es irgend eine Verbesserung von I geben, die A, aber nicht B stützt.
Damit zeigt sich, dass (i) der Zusammenfall der Assertibilitätsbedingungen hinreichend ist damit (ii) beide Aussagen eines Paars superassertibel sind, wenn dies für jede von beiden gilt.
I 77
Superassertibilität: es ist weniger klar, dass der Besitz einer Berechtigung für die Behauptung auch den Besitz der Berechtigung bedeutet, die Aussage als superassertibel anzusehen. Frage: Kann die Berechtigung P zu behaupten, koexistieren mit dem Fehlen der Berechtigung, P als superassertibel anzusehen? ((s) Kann etwas assertibel sein ohne superassertibel zu sein?)
Behauptbarkeit/Strawson: die assertibilitätskonditionale Auffassung bietet "keine Erklärung für das, was ein Sprecher tatsächlich macht, wenn er den Satz äußert".





WrightCr I
Crispin Wright
Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001

WrightCr II
Crispin Wright
"Language-Mastery and Sorites Paradox"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

WrightGH I
Georg Henrik von Wright
Erklären und Verstehen Hamburg 2008
Minimalismus Wright Rorty Vs Wright, Cr. VI 40
WrightVsTarski/Rorty: es ist ihm nicht gelungen, eine Norm anzugeben. Wright: zwei Normen: berechtigte Behauptbarkeit und Wahrheit. Unterschied: das Streben nach dem einen ist notwendig auch ein Streben nach dem anderen, aber ein Erfolg beim einen ist noch nicht notwendig ein Erfolg beim anderen.
Metaphysik/Wright/Rorty: "metaphysischer Aktivismus". Will Korrespondenz und Repräsentation am Leben erhalten.
RortyVsWright: daraus, dass Überzeugungen gerechtfertigt werden können, ohne wahr zu sein (zugegeben), folgt aber nicht, dass hier zwei Normen verfolgt werden. Und auch nicht, dass wir zwei Pflichten haben.
1. Handlungen zu rechtfertigen, und
2. eine weitere Pflicht, das richtige zu tun.
Es zeigt lediglich, dass das, was vor einer Hörerschaft gerechtfertigt ist, vor einer anderen es nicht zu sein braucht.
Zitattilgung/Deflationismus/Wright: der Deflationist meint, durch das ZT Prinzip sei der Inhalt des Wahrheitsprädikats vollständig festgelegt.
Wright: es gibt eine "durch das ZT-P hergestellte und der Erklärung dienende bikonditionale Verbindung zwischen dem Anspruch, ein Satz sei wahr, und dem angemessenen Gebrauch dieses Satzes".
VI 41
"Jede wirkliche Behauptungspraxis ist genauso beschaffen, wie sie es wäre, wenn Wahrheit das bewusst gesetzte Ziel wäre". Rorty: Wright glaubt, man könne zwei Wahlentscheidungen auseinanderhalten, indem man fragt, ob sie "de facto" nicht von der einen, sondern von der anderen Erwägung "geleitet" werden.
RortyVsWright: ist es jedoch ausreichend für das faktische Vorhandensein einer solchen Leistung, wenn der Akteur glaubt, das entsprechende Faktum sei gegeben?
Bsp Ich glaube den Willen der Götter durch ein bestimmtes Verhalten zu erfüllen. Mein Kritiker - Atheist - sagt, es gebe gar keinen Willen der Götter, daher könne es auch nicht meine Norm sein.
VI 42
Ich erwidere, dass sei reduktionistisch und mein eigener Glaube, welche Norm ich erfülle, sei entscheidend. RortyVsWright: dieser sollte nicht beglückt sein über diese Verteidigungsstrategie des Atheisten. Ein phantasiebegabter Akteur wird immer mehr Leitsysteme in Funktion haben, als man auseinanderhalten kann.
VI 42/43
Wright: muss entweder einräumen, ein Ziel sei dann in deskriptiver Hinsicht normativ, wenn der Akteur dies glaubt, oder ein weiteres Kriterium angeben (Regress). Wright: die These, der Besitz der Wahrheit bestehe in der "Erfüllung einer von der Behauptungsberechtigung unterschiedenen normativen Bedingung" ist gleich der These, "Wahrheit sei eine echte Eigenschaft".
Wahrheit/Wright: These: Wahrheit eigenständige Norm. (sic, VI 42/43) WrightVsDeflationismus, Wright pro Spielart des Minimalismus mit Wahrheit als eigenständiger Norm neben einer bloßen Eigenschaft von Sätzen.
VI 45
Repräsentation/Konvergenz/RortyVsWright: aber sein Beispiel ist höchst aufschlussreich: er meint, Bsp was der "intuitiven" Verknüpfung der Repräsentationalität mit Konvergenz zugrunde liegt, sei die folgende "Binsenweisheit" über "Konvergenz/Repräsentation": "Wenn zwei Vorrichtungen für Repräsentation die gleiche Funktion erfüllen, wird bei günstigen Bedingungen ein unterschiedlicher Output erzeugt, wenn es einen unterschiedlichen Input gibt".
VI 46
Wright: muss hier zwischen verschiedenen Diskursen (z.B. über Physik oder das Komische) unterscheiden, bei denen das Kognitive angebracht oder eben nicht angebracht ist. Der Humor (die "Basis") könnte verschieden sein, ohne dass man das den Personen vorwerfen könnte. Metaphysik/Wright/Rorty: solche Fragen lassen sich nur a priori entscheiden. Nämlich: z.B. die Frage nach dem kognitiven Rang eines Diskurses!
VI 46/47
Crispin Wright/RortyVsWright: dieser definiert ein kognitives Gebot, nach dem ein Sprecher wie eine gut geölte Repräsentationsmaschine funktionieren soll. Das folgt dem Schema aller Erkenntnistheoretiker, nach denen Vorurteile und Aberglauben so etwas wie Sand im Getriebe sind. Letztlich sind für sie Menschen Maschinen!
Rorty: richtige Input/Output Funktion wird von zahllosen Funktionen auf uninteressante Weise erfüllt.
Was Wright braucht: wir sollten a priori erkennen: welches die richtigen Funktionen sind.(durch Kenntnis des Inhalts).
VI 48
PragmatismusVsWright/Rorty: der Pragmatismus bezweifelt, dass Kognitivität mehr ist als ein historisch kontingenter Konsens bezüglich der angemessenen Begründung.
VI 48/49
Inhalt/RortyVsWright: dieser glaubt, Philosophen könnten den "Inhalt" eines Diskurses betrachten und dann sagen, ob er dem kognitiven Gebot entspricht. Repräsentation/RortyVsWright: grundverschiedene Outputs können als Repräsentation ein und desselben Inputs gelten. Im Grunde kann alles beliebige Repräsentation von allem beliebigen sein., man muss sich nur vorher darauf einigen.
Kognitivität/Rorty: der Inhalt ist dann von geringfügiger Bedeutung, wenn es um die Bestimmung von Kognitivität geht. Es geht fast nur um Zustimmung zu Konventionen. Darum ist es ein historisch soziologischer Begriff.
VI 50
WrightVsWittgenstein/Rorty: (Befolgen einer Regel) "in metaphysischer Hinsicht ein Spielverderber" (Auch Evans). Einziges Zugeständnis an die "Qietisten": dass Wahrheit und Falschheit auch dort möglich sind, wo der Realismus gar nicht zur Debatte steht. (Komödie, Moral). Zwei Spielarten des Wittgensteinischen Spielverderbers: Kripke und McDowell.
McDowellVsNonkognitivismus/Rorty: der moralische Nonkognitivist wird "von einer verfehlten Deutung ethischer Fakten und ethischer Objektivität getrieben". Für ihn gilt das gleiche wie für seinen platonischen Gegner, den moralischen Realisten:
VI 51
plagt sich mit der Suche nach einem unabhängigen Standpunkt ab. Das sei unmöglich. (McDowellVsRealismus der Moral).
Wright/Rorty: Wright ist gegen diesen Versuch, "die Auseinandersetzung zwischen Realismus und Antirealismus generell zu untergraben.
Vorteil seines Begriffs des Kognitiven Gebots: beinhaltet keinen übermäßig vergegenständlichten Tatsachenbegriff" (wie er von Wittgenstein und McDowell beanstandet würde).
Wir nehmen auf das Bezug, was wir als den Bereich möglicher Ursachen dieser Meinungsverschiedenheiten begreifen!".
Repräsentation/Relevanz/Kognition/Funktion/RortyVsWright: das reicht nicht, um McDowell zu widerlegen: um zu einem Begriff vom Bereich möglicher Ursachen zu kommen, müssen wir zunächst eine Input Output Funktion angeben, sonst können wir ein reibungsloses Funktionieren einer Repräsentationsmaschine nicht von einer Fehlfunktion unterscheiden.
Wittgenstein hat gezeigt, dass der "relevante Gegenstandsbereich" nie im relevanten Sinne "da" ist. Daher Frage: ob es eine Möglichkeit gibt, den Input ohne Bezugnahme auf den "wertenden Standpunkt" zu isolieren.
Welt/Denken/Davidson/DeweyVs: wir haben nicht die Fähigkeit, den von "der Welt" geleisteten Beitrag zum Prozess der Urteilsbildung von unserem eigenen Beitrag zu trennen.
VI 52
Wahrmachen/Wright/Rorty: zweifelt nicht an der Existenz isolierbarer "Wahrmacher". (WrightVsDavidson).
VI 56
PragmatismusVsWright/Rorty: hier gibt es nur historisch soziologisch veränderliche Unterschiede zwischen Mustern von Begründungen. Diese Muster sollten nicht in den Wahrheitsbegriff eingebracht werden.

Rorty I
Richard Rorty
Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997

Rorty II
Richard Rorty
Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000

Rorty II (b)
Richard Rorty
"Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (c)
Richard Rorty
Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (d)
Richard Rorty
Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (e)
Richard Rorty
Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (f)
Richard Rorty
"Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (g)
Richard Rorty
"Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty III
Richard Rorty
Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992

Rorty IV (a)
Richard Rorty
"is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (b)
Richard Rorty
"Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (c)
Richard Rorty
"Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (d)
Richard Rorty
"Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty V (a)
R. Rorty
"Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998

Rorty V (b)
Richard Rorty
"Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty V (c)
Richard Rorty
The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992)
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty VI
Richard Rorty
Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000

Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden Thesen von Autoren des zentralen Fachgebiets.
Begriff/
Autor/Ismus
Autor
Eintrag
Literatur
Minimalism Wright, Cr. Read Logik III 49
Minimalistische Wahrheitstheorie/Minimalismus: Wright, u.A. Wright These: die Behauptung, Wahrheit sei keine substantielle Eigenschaft, kann wesentliche Zuge des Begriffs der Wahrheit nicht erklären, insbesondere, daß sie sich von gerechtfertigter Behauptbarkeit unterscheidet.
Wright: These Wahrheit geht über Behauptbarkeit hinaus, indem sie stabil (einmal wahr, immer wahr) , und absolut (ohne Grade der Rechtfertigung) ist.
III 243
Def Minimalismus: falls er in irgendeiner Form möglich ist, zeigt er, daß dieser Gedanke verworren ist. Er schreibt objektive Wahrheitswerte zu, ohne einen zusätzlichen Bereich von Objekten anzunehmen. (Minimalismus ist die These, über die Wahrheit gebe es nicht mehr zu sagen, als was im Wï·"Schema enthalten ist.) (>Wright) Rorty Wahrheit/Wright: These Wahrheit eigenständige Norm. (sic, VI 42/43) WrightVsDeflationismus, Wirght pro Spielart des Minimalismus mit Wahrheit als eigenständiger Norm neben einer bloßen Eigenschaft von Sätzen.