Lexikon der Argumente

Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
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I 65
Ereignis/Semantischer Bereich/Spracherwerb/Semantik/Gärdenfors: These: ich modelliere Ereignisse mit zwei Vektoren: einem Kraftvektor, der typischerweise eine Handlung repräsentiert und einen Resultatvektor, der eine Veränderung einer physischen Bewegung oder eines Objekts beschreibt.
I 159
Ereignisse/Gärdenfors: hier gibt es grundsätzlich drei verschiedene Ansätze:
(i) Metaphysische Analysen, die die Ontologie von Ereignissen beschreiben
(ii) Kognitive Modelle, die zeigen wie Menschen (oder Tiere) Ereignisse mental repräsentieren. Siehe Langacker (1987, sec. 3.3)(1), Givón (2001)(2), Croft & Wood (2000)(3), Langacker,(2008, chap. 3)(4); Croft, (2012a, sec. 1.4)(5).
I 160
(iii) Linguistische Studien, die die Ausdrücke beschreiben, mit denen Ereignisse konstruiert werden. Bsp

[[ACT ‹Manner› ] CAUSE [BECOME (Y ‹BROKEN› ]]].

Vektoren/Ereignis/Gärdenfors: mit Vektoren können wir Veränderungen von Objekten darstellen und Ereignisse von ihren linguistischen Ausdrücken unterscheiden:
Def Zustand/Gärdenfors: ist eine Menge von Punkten in einem Conceptual Space (Begriffsraum).
Def Veränderung/Gärdenfors: eine Veränderung eines Zustands wird durch einen Vektor repräsentiert.
Def Pfad/Gärdenfors: ist eine kontinuierliche Abfolge von Veränderungen. (D.h. es gibt keine Sprünge).
I 161
Vektoren: nicht alle gehören zum Handelnden: Bsp Gegenkräfte.
Handelnder/Agent: ist nicht notwendigerweise Teil des Ereignisses.
Gärdenfors: hier geht es um mentale Repräsentation, nicht um eine wissenschaftliche Darstellung dessen, was bei einem Ereignis z.B. physikalisch geschieht.
I 162
Vektoren: ein Ereignisbeinhaltet wenigstens zwei Vektoren und ein Objekt. 1. Resultatvektor: repräsentiert die Veränderung, 2. Kraftvektor: verursacht die Veränderung.
I 164
Ereignis/intransitiv/Gärdenfors: Problem: bei intransitiven Konstruktionen (Bsp „Susanna geht“) sind der Handelnde und das veränderte Objekt (patiens) identisch. Dann fallen der Begriffsraum des Handelnden und der des Objekts (patiens) zusammen.
I 165
Teilereignisse/Dekomposition/Teile/Gärdenfors: bei der Aufteilung in Teilereignisse können zwei Wege gewählt werden:
1. Ereignisse können als gleichzeitig vorkommende oder parallele Teilereignisse in den Dimensionen des Objektsraums (patient space) aufgeteilt werden.
2. Sie können nacheinander durch Teile von Pfaden repräsentiert werden.
Agent/Patiens/agent/patient/semantische Rollen/Gärdenfors: beide können als Punkte im Kategorienraum repräsentiert werden. Die Bereiche des Raums legen dann die Eigenschaften beider fest.
I 166
Patiens/Linguistik/Gärdenfors: kann belebt oder unbelebt, konkret oder abstrakt sein. Es hat seinen eigenen Patiens-Raum (patient space) mit Bereichen für Eigenschaften. Die Eigenschaften beinhalten – anders als bei den Objektkategorien – meist die Lokalisierung.
Handelnder: hat entsprechend seinen Agent-Raum, der wenigstens einen Kraftbereich hat.
Dowty (1991): stellt prototypische Agenten und prototypische Patienten auf. Dabei geht es auch um volitionales Involviertsein in ein Ereignis.(6)
I 171
Ereignis/Linguistik/Gärdenfors: es gibt drei Ansätze, Ereignisse in der Linguistik zu behandeln:
1. Lokalistischer Ansatz: (Jackendoff, 1976, 1983, 1990) (7)(8)(9): These: alle Verben können als Verben der Bewegung und Lokalisierung konstruiert werden.
GärdenforsVsJackendoff: in seinem Ansatz können
I 172
Kraftvektoren nicht angemessen dargestellt werden.
2. Ansatz über Aspekte: (z.B: Vendler, 1957)(10): unterscheidet zwischen Zuständen, Aktivitäten, Leistungen und Vollendungen. (Siehe auch Jackendoff, 1991, sec. 8.3; Levin & Rappaport Hovav, 2005, p. 90). (11)(12)
I 174
3. Kausaler Ansatz: Bsp Croft (2012a, 2012b) (13)(14) dreidimensionale Repräsentation von kausalen und aspekthaften Strukturen von Ereignissen. Gärdenfors: das kommt meinem eigenen Ansatz am nächsten. Hier wird ein geometrisches Modell entworfen.
I 175
Die Vektoren in solchen Modellen befinden sich nicht in einem Vakuum, sondern sind immer in Relation zu einem Bereich und seiner Information, z.B. Temperatur.
GärdenforsVsCroft: sein Ansatz unterstützt keine Kraftvektoren.


1. Langacker, R. W. (1987). Foundations of cognitive grammar (Vol. 1). Stanford, CA: Stanford University Press.
2. Givón, T. (2001). Syntax (Vol. 1). Philadelphia, PA: John Benjamins.
3. Croft, W., & Wood, E. J. (2000). Construal operations in linguistics and artificial intelligence. In L. Albertazzi (Ed.), Meaning and cognition: A multidisciplinary approach (pp. 51–78). Amsterdam: John Benjamins.
4. Langacker, R. W. (2008). Cognitive grammar: A basic introduction. Oxford.
5. Croft, W. (2012a). Verbs: Aspect and argument structure. Oxford: Oxford University Press.
6. Dowty, D. (1991). Thematic proto-roles and argument selection. Language, 67, 547–619.
7. Jackendoff, R. (1976). Toward an explanatory semantic representation. Linguistic Inquiry, 7, 89–150.
8. Jackendoff, R. (1983). Semantics and cognition. Cambridge, MA: MIT Press.
9. Jackendoff, R. (1990). Semantic structures. Cambridge, MA: MIT Press.
10. Vendler, Z. (1957). Verbs and times. Philosophical Review, 56, 97 – 121.
11. Jackendoff, R. (1991). Parts and boundaries. Cognition, 41, 9–45.
12. Levin, B., & Rappaport Hovav, M. (2005). Argument realization. Cambridge: Cambridge University Press.
13. Croft, W. (2012a). Verbs: Aspect and argument structure. Oxford: Oxford University Press.
14. Croft, W. (2012b). Dimensional models of event structure and verbal semantics. Theoretical Linguistics, 38, 195–203.

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