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Mögliche Welt: eine Entität, über die quantifiziert werden kann, also z.B. ob es eine oder keine mögliche Welt gibt, in der... Es gibt eine Debatte darüber, ob mögliche Welten existieren oder ob sie nur für die Durchführung von Vollständigkeitsbeweisen angenommen werden sollten. Siehe auch Aktualismus, Aktuale Welt, Modallogik, Modaler Realismus, Möglichkeit, Possibilia, Quantifikation.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Saul A. Kripke über Mögliche Welten – Lexikon der Argumente

I 51f
Kennzeichnungen/Kripke: Die Ausdrücke "Gewinner", "Verlierer" bezeichnen nicht in allen möglichen Welten dieselben Gegenstände. ((s) D.h. sie sind nicht-starr.)
>Starrheit
.
I 54
Eigennamen sind starre Designatoren: Nixon ist in allen möglichen Welten Nixon, aber nicht in allen möglichen Welten Gewinner der Wahl (Kennzeichnungen sind nicht-starre Designatoren).
>Eigennamen/Kripke.
Mögliche Welten sind keine fremden Länder. Eine mögliche Welt ist gegeben durch die deskriptiven Bedingungen, die wir mit ihr verbinden.
Vgl. >Teleskoptheorie möglicher Welten.
I 55
Mögliche Welt/Lewis: Eine mögliche Welt beherbergt Gegenstücke, nicht dieselben Leute. Kripke: Dann geht es nicht um Identifizierung, sondern um Ähnlichkeitsrelationen.
>Gegenstücktheorie, >Gegenstücke, >Gegenstückrelation, >Mögliche Welt/Lewis, >Identität zwischen Welten.
I 90/91
Natürlich fordern wir nicht, dass die Gegenstände in allen möglichen Welten existieren müssen.
Mögliche Welt/Gegenstücke: strenge Identität: Moleküle - Gegenstücke: sind z.B. Tische (aber das ist nicht Identität von Qualitäten, sondern von Einzelgegenständen).
Gegenstück/Lewis: Vertreter der Theorien, dass eine mögliche Welt uns nur qualitativ gegeben ist ("Gegenstück-Theorie", David Lewis) argumentieren, dass Aristoteles, bzw. seine Gegenstücke "in anderen möglichen Welten" mit denjenigen Dingen "zu identifizieren" ist, die Aristoteles in seinen wichtigsten Eigenschaften am stärksten ähneln.
I 123 ff
Denken Sie daran, dass wir die Situation in unserer Sprache beschreiben, nicht in der Sprache, die die Leute in jener Situation verwendet hätten. Hesperus = Phosphorus ist notwendig wahr, (aber eine Situation ist möglich, in der Venus nicht existiert).
>Morgenstern/Abendstern, >Nicht-Existenz.
I 143
Episteme: In der Episteme haben wir einen anderen Möglichkeitsbegriff als in der Logik. Die Benennung geschieht durch uns.
>Benennung/Kripke.
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Berka I 161
Def normale Welt/Kripke: Eine normale Welt ist eine maximal widerspruchsfreie Satzmenge, in der mindestens eine Aussage notwendig ist.
Def nicht-normale Welt/Kripke: In nicht-normalen Welten ist jeder Satz der Art LB falsch.
Berka I 179
Def Mögliche Welt/Kripke (1959)(1): Eine mögliche Welt hat eine vollständige Zuordnungen von Wahrheitswerten (WW), d.h. es ist unmöglich, zwei mögliche Welten zu finden, in denen jeder atomaren Formel jeweils der gleiche Wahrheitswert zugeschrieben ist (absoluter Begriff der möglichen Welt). Neu: (1963)(2): Eine Welt ist möglich in Bezug auf eine andere - dies ist eine relative mögliche Welt.
Hughes/Cresswell: >Zugänglichkeitsrelation. Reflexive Zugänglichkeit: Jede mögliche Welt ist zugänglich auf sich selbst, d.h. dass jede in H wahre Aussage in H auch möglich ist.
Def notwendig: Dies ist eine Formel A in H, wenn sie in jeder von H aus zugänglichen (möglichen) Welt wahr ist. Def möglich: dual dazu: Ist A in H1 möglich, gdw. eine Welt H2 existiert, die in Bezug auf H1 möglich ist, und in der A wahr ist.
Transitivität: H2RH3: Jede Formel, die in H3 wahr ist, ist in H2 möglich. Problem: Für die Rückführung auf H1 brauchen wir ein Reduktionsaxiom: "was möglicherweise möglich ist, ist möglich" -als Zugänglichkeitsrelation kann man auch die Äquivalenzrelation setzen.
Hughes/Cresswell I 243
Def nicht-normale Welt/Kripke: Nicht-normale Welten sind Welten in denen jede Aussage ohne Ausnahme möglich ist, d.h. auch solche der Form p . ~p. Bewertung: Die Bewertung geschieht wie in normalen Welten: (p .~p) niemals 1 - aber für modale Formeln hat V(Ma) in nicht-normalen Welten immer 1 und folglich V(La) immer 0, d.h. es gibt in nicht-normalen Welten keine notwendigen Aussagen - jene n-n Welt ist zumindest für eine normale Welt zugänglich, aber keine Welt ist für eine n-n zugänglich - nicht einmal für diese selbst.

1. S.A. Kripke (1959): "A completeness theorem in modal logic". In: The journal of symbolic logic 24 (1), 1-14.
2. S.A. Kripke, The Undecidability of Monadic Modal Quantification Theory in Zeitschrift für mathematische Logik und Grundlagen der Mathematik, Vol. 8, pp. 113-116, 1962.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Kripke I
S.A. Kripke
Name und Notwendigkeit Frankfurt 1981

Kripke II
Saul A. Kripke
"Speaker’s Reference and Semantic Reference", in: Midwest Studies in Philosophy 2 (1977) 255-276
In
Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993

Kripke III
Saul A. Kripke
Is there a problem with substitutional quantification?
In
Truth and Meaning, G. Evans/J McDowell Oxford 1976

Kripke IV
S. A. Kripke
Outline of a Theory of Truth (1975)
In
Recent Essays on Truth and the Liar Paradox, R. L. Martin (Hg) Oxford/NY 1984

Berka I
Karel Berka
Lothar Kreiser
Logik Texte Berlin 1983

Cr I
M. J. Cresswell
Semantical Essays (Possible worlds and their rivals) Dordrecht Boston 1988

Cr II
M. J. Cresswell
Structured Meanings Cambridge Mass. 1984

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