Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
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Begriff/
Autor/Ismus
Autor Vs Autor
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Literatur
Überprüfung Theorie Hempel Vs Ayer, Alfred Jules II 112
Forderung nach partieller Bestätigbarkeit/(2.3)/Ayer: sein Kriterium soll dem Inhalt nach feststellen, dass eine Aussage S einen empirischen Sinn besitzt, wenn aus S zusammen mit geeigneten Hilfshypothesen (HH) Beobachtungsaussagen abgeleitet werden können, die aus den Hilfshypothesen (HH) allein nicht ableitbar sind. HempelVsAyer: das ist zwar stärker an die logische Struktur der Überprüfung angelehnt, aber viel zu durchlässig. s) >Quine-Duhem-These/QDT: lässt einfach jede Hilfshypothese zu).
Hempel: Bsp "Wenn das Absolute vollkommen ist, dann ist dieser (!) Apfel rot". Das ermöglicht die Ableitung der Beobachtungsaussagen, die offensichtlich nicht aus der HH folgt.
((s) Aber es ermöglich nicht, einen grünen Apfel als rot zu bezeichnen.)
Stace: "Prinzip der beobachtbaren Arten": "Die Tatsachen, die verneint oder bejaht werden, müssen von einer Art oder Klasse sein, so dass es logisch möglich ist, einige Tatsachen unmittelbar zu beobachten, die Fälle dieser Klasse oder Art sind. Wenn eine Aussage Tatsachen behauptet oder verneint, die von einer Klasse handeln, so dass es nicht logisch möglich ist, sie unmittelbar zu beobachten, dann ist die Aussage nicht signifikant.
II 113
HempelVsStace: das ist unschlüssig, er sagt nicht , wie wir diese Klassen bestimmen. Und das sollte das Kriterium doch gerade. Außerdem können wir stets eine Klasse bilden, die die Tatsache f zusammen mit der Tatsache enthält., die durch eine Beobachtungsaussage unserer Wahl ausgedrückt ist, die f zum Mitglied einer prinzipiell beobachtbaren Klasse macht! Der erste Teil des Prinzips schließt deshalb wie Ayers ursprüngliche Formulierung schon alles ein.
Sinnkriterium/Ayer: zusätzlich: eine Aussage hat einen Sinn, wenn sie zusammen mit einer Hilfshypothese aus Beobachtungsaussagen abgeleitet werden kann.
HempelVsAyer: zu durchlässig. ((s) >"gefälschte Theorien".)
Modifikation von 2.3/Ayer: beschränkt die HH auf Aussagen, die entweder analytisch sind, oder unabhängig als überprüfbar erweisen werden können.
Konjunktion/HempelVsAyer: dieses neue Kriterium erfüllt die Forderung nach vollständiger Falsifizierbarkeit einer beliebigen Konjunktion S u N und erweist damit für diese ungewollt empirische Signifikanz.
ChurchVsAyer: angenommen, es gibt drei beliebige Beoachtungsaussagen, von denen keine allein eine der anderen impliziert, dann folgt für eine ganz beliebige Aussage S, dass entweder sie oder ihre Negation nach Ayers neuem Kriterium einen empirischen Sinn hat.

Hempel I
Carl Hempel
"On the Logical Positivist’s Theory of Truth" in: Analysis 2, pp. 49-59
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Hempel II
Carl Hempel
Probleme und Modifikationen des empiristischen Sinnkriteriums
In
Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich München 1982

Hempel II (b)
Carl Hempel
Der Begriff der kognitiven Signifikanz: eine erneute Betrachtung
In
Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich München 1982
Überprüfung Theorie Sellars Vs Behaviorismus I 89
Behaviorismus/Sellars: analysiert nicht bereits vorhandene psychologische Begriffe, sondern konstruiert neue Begriffe. Bestreitet auch nicht den privilegierten Zugang. Leugnet auch nicht, dass diese geistige Zustände mit alltäglichen Begriffen wie "Glauben", "Bezweifeln", "Wünschen" usw. angemessen zu beschreiben sind. Er bestreitet auch nicht dass es so etwas wie Introspektion gibt, noch dass sie wenigstens halbwegs verlässlich ist. (Allerdings nicht nach dem Bild von Wahrnehmung). Sie funktioniert auf der Grundlage alltäglicher mentaler Begriffe.
I 90
Ansonsten empfiehlt der Behaviorismus mit der Begriffsbildung ganz von vorne anzufangen. Der wissenschaftliche Behaviorismus vertritt nicht die These, dass sich alltagspsychologische Begriffe auf Verhaltensbegriffe zurückführen lassen ("Philosophischer" Behaviorismus). Er sagt vielmehr: vielleicht nicht die mentalistischen Begriffe, aber die von mir verwendeten Begriffe lassen sich auf Verhalten zurückführen.
SellarsVsBehaviorismus: Bsp genausowenig wurde die Chemie auf der Grundlage von Begriffen errechnet, die sich explizit unter Rückgriff auf die beobachtbaren Eigenschaften und das Verhalten chemischer Substanzen definieren lassen.
I 91
Daraus folgt, dass einige behavioristische Begriffe als theoretische Begriffe eingeführt werden müssen! Theoretische Termini/Sellars: werden in der behavioristischen Psychologie nicht nur nicht im Hinblick auf offenes Verhalten, sondern ebenso wenig im Hinblick auf Nerven, Synapsen, Neuronenreizungen usw. definiert! Eine behavioristische VerhaltensTheorie ist nicht schon als solche eine physiologische Verhaltenserklärung.
Damit sich ein Gefüge von theoretischen Begriffen dazu eignet, Erklärungen für Verhalten zu liefern, müssen sich die theoretischen Begriffe nicht mit den Begriffen der Neurophysiologie identifizieren lassen. Allerdings operiert man im Rahmen eines gewissen regulativen Ideals, dem Ideal eines kohärenten Systems.
Die VerhaltensTheorie ist nicht von Anfang an auf eine physiologische Identifikation aller ihrer Begriffe festgelegt.

I XXIX
Methodischer Behaviorismus/Sellars: VsLogischer Behaviorismus.
I XXX
Logischer Behaviorismus/Sellars: ist im Kern eine These über die Bedeutung mentaler Termini. Carnap, Hempel: sie konzentrierten sich vor allem auf "Schmerz" als psychologisches Prädikat. PutnamVsLogischer Behaviorismus: Bsp "Superspartaner", die ihren Schmerzen niemals in irgendeiner Form Ausdruck verleihen.
I XXXI
Ryle: versuchte sämtliche mentalen Prädikate als Ausdrücke für Verhaltensdispositionen zu analysieren. Als theoretische Begriffe lassen sich Dispositionsausdrücke aber nicht einfach mit den Bedingungen zur Überprüfung des Vorliegens einer Disposition identifizieren. Carnap: Intelligenztest: jemand kann dabei versagen, ohne dass man ihm gleich die Intelligenz absprechen müsste. Carnap hier VsLogischer Behaviorismus: sonst wäre man nämlich gezwungen, die Intelligenz durch die Testbedingungen zu definieren, wie das der logische Behaviorismus angenommen hatte. Def methodischer Behaviorismus/SellarsVsRyle/Sellars: führt zwar mentale Termini mit Blick auf das beobachtbare Verhalten ein, hält jedoch nicht daran fest, dass diese Begriffe im Hinblick auf das Verhalten definiert werden müssten. (Oder, was dasselbe ist: dass sich psychologische Aussagen vollständig in Aussagen über beobachtbares Verhalten übersetzen lassen müssen).

Sellars I
Wilfrid Sellars
Der Empirismus und die Philosophie des Geistes Paderborn 1999

Sellars II
Wilfred Sellars
Science, Perception, and Reality, London 1963
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977
Überprüfung Theorie Rorty Vs Boyd, R. I 310
Def Konvergenz/Boyd/Putnam/Rorty: Konvergenz ist Verlässlichkeit eines Prinzips wie des folgenden: man sollte im Lichte des verfügbaren theoretischen Wissens untersuchen, unter welchen Umständen die kausalen Behauptungen der Theorie plausiblerweise fehlgehen können, entweder weil andere kausale Mechanismen plausibel erscheinen, oder weil Arten schon jetzt bekannter kausaler Mechanismen mit der Theorie in Konflikt geraten, und zwar auf Weisen, die die Theorie nicht voraussieht. Vgl. >Verlässlichkeit. Rorty: dagegen wird wohl niemand etwas haben, solange Boyd nicht behauptet, wir könnten nur auf der Grundlage eines »realistischen Verständnisses der relevanten NebenTheorien« erklären warum dieses Prinzip zu brauchbaren Ergebnissen führt:
I 311
Boyd: Angenommen, wir raten jeweils immer, welche Theorien mit besonderer Wahrscheinlichkeit experimentell scheitern. Und nehmen wir weiter an, unsere Vermutungen treffen genau dort zu, wo der Realist dies erwarten würde. Welche andere Erklärung als die des Realismus ist dann noch möglich? Es handelt sich sicher nicht um den bloßen Effekt konventionell oder beliebig übernommener wissenschaftlicher Traditionen. Wenn die Welt nicht nach unseren Konventionen geformt ist, was kein Empirist annehmen würde, dann kann die Verlässlichkeit dieses Prinzips keinesfalls bloß eine Sache von Konventionen sein. RortyVsBoyd: er verwechselt hier zweierlei sinnvolle »Zuverlässigkeit eines Verfahrens«:
a) den Sinn, indem ein Verfahren in Beziehung auf einen unabhängigen Test zuverlässig ist (Thermometer) mit
b) dem Sinn, indem ein Verfahren deshalb verlässlich ist, weil man sich eine Alternative zu ihm überhaupt nicht vorstellen kann. Die Überprüfung neuer Theorien mittels alter ist keine fakultatives Verfahren. Wie anders könnten wir sie überprüfen?
Theorie/Rorty: aber eine neue Theorie ist schlicht nichts anderes als eine relativ geringfügige Änderung eines umfassenden Netzes von Überzeugungen.

Rorty I
Richard Rorty
Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997

Rorty II
Richard Rorty
Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000

Rorty II (b)
Richard Rorty
"Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (c)
Richard Rorty
Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (d)
Richard Rorty
Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (e)
Richard Rorty
Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (f)
Richard Rorty
"Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (g)
Richard Rorty
"Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty III
Richard Rorty
Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992

Rorty IV (a)
Richard Rorty
"is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (b)
Richard Rorty
"Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (c)
Richard Rorty
"Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (d)
Richard Rorty
"Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty V (a)
R. Rorty
"Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998

Rorty V (b)
Richard Rorty
"Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty V (c)
Richard Rorty
The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992)
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty VI
Richard Rorty
Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000
Überprüfung Theorie Kanitscheider Vs Dirac, P. II 115
Wissenschaft/KanitscheiderVsDirac: ...das ist gewagt. Wenn eine Vermutung von einer großen Persönlichkeit geäußert wird, kann es völlig neue Forschungsprogramme in Gang setzen.
II 115/116
Zufall/Koinzidenz/Naturkonstanten/Dirac/Kanitscheider: wenn man Dirac folgt, hat das dramatische Konsequenzen: da das Alter des Universums to enthält muss, wenn man die Hypothese anwendet, auch in N2 eine Konstante zeitabhängig werden! Da dafür aus quantenmechanischen Gründen weder e noch die Massen von Nukleon und Elektron in Frage kommen, bleibt nur die Gravitationskonstante G, um die Zeitabhängigkeit zu übernehmen.
G ~ t1.
Diese Veränderlichkeit der Stärke der Gravitation aller Körper bedeutet eine neue, nicht Einsteinsche Gravitationstheorie mit radikalen Konsequenzen. 1. Zeitabhängigkeit als Erklärung des Wertes der großen Zahlen: sie sind so groß, weil das Universum so alt ist.
2. die Zeitabhängigkeit überträgt sich auf alle Potenzen von 1040: wenn t z.B. die Zahl der Baryonen im beobachtbaren Universum, also die Gesamtmenge der Materie bei (1040)² dann folgt daraus, dass sie mit t² zunimmt.
Damit behauptet Diracs GravitationsTheorie eine Verletzung des Energieerhaltungssatzes.
Eine Überprüfung schied wegen der Kleinheit der Effekte aus.
GravitationsTheorie/TellerVsDirac: (1948) wenn G ~ t1: wegen der dann höheren Leuchtkraft der Sonne und des kleineren Radius der Erdumlaufbahn (in der Vergangenheit) hätten die Ozeane im Präkambrium gekocht. Aus dieser Zeit haben wir aber bereits Lebensspuren.
GravitationsTheorie/DickeVsDirac: (1961) Robert Dicke: Dirac selber hatte die Relation N1/N2 als permanente Beziehung aufgefasst.
Dicke These: wir sollten uns darauf konzentrieren, dass diese beiden Zahlen heute gleich groß sind.
Wenn wir annehmen, dass sie nur heute gleich groß sind, dann war N1 in der Frühzeit klein, da diese Zahl die kosmische Zeit enthält. Damals war das Universum aber heiß, hochsymmetrisch und sehr einfach.
II 117
Nur in dieser jetzigen, mittleren Epoche können Beobachter sich an diesen Energiequellen wärmen und feststellen, dass N1 = N2. These: "Biologische Selektion der Konstanten".
VsDicke: einige Autoren: Dicke verwechselt Selektion mit kausaler Erklärung. Er denkt, dass das Universum so sei, weil wir da sind. (> Anthropisches Prinzip).
Statt dessen umgekehrt: wir können das Universum wahrnehmen, weil wir eben da sind. Als es heißer war, waren wir nicht da.
Anthropisches Prinzip/KanitscheiderVsDicke: die schweren Elemente C,H,O,N werden zur Selbstorganisation von Organismen gebraucht. Kurzlebigere Universen, die wieder kollabiert sind, bevor sie die C,H,O,N Elemente synthetisieren konnten, sind prinzipiell nicht beobachtbar.
Aus Dickes Argument folgt also nur, dass die kosmischen Parameter jene korrekte Abstimmung besitzen müssen, damit das Universum die Bedingungen für die Entstehung von Leben liefern kann. Von einer besonderen, anthropischen Kosmologie kann deshalb keine Rede sein.

Kanitsch I
B. Kanitscheider
Kosmologie Stuttgart 1991

Kanitsch II
B. Kanitscheider
Im Innern der Natur Darmstadt 1996
Überprüfung Theorie Millikan Vs Erkenntnistheorie I 319
Wahrnehmung/Sehen/Tradition/Erkenntnistheorie/Millikan: These: Wahrnehmung ist passiv.
I 320
MillikanVsTradition/MillikanVsErkenntnistheorie: Wahrnehmung ist nichts Passives! Wir fokussieren unsere Aufmerksamkeit und legen uns ständig Entscheidungsfragen vor Bsp „Lebt es? Bewegt es sich? Oft bringen wir uns in Relation zu anderen Dinge, um sie identifizieren zu können.
Daher sind Fähigkeiten dasselbe wie implizite Intensionen.
implizite Intension/Millikan. Ist aber keine „Reizbedeutung“.
Test/Überprüfung/Theorie/Millikan: dass ein Test funktioniert kann oft gewusst werden unabhängig davon zu wissen, wie er funktioniert.

Millikan I
R. G. Millikan
Language, Thought, and Other Biological Categories: New Foundations for Realism Cambridge 1987

Millikan II
Ruth Millikan
"Varieties of Purposive Behavior", in: Anthropomorphism, Anecdotes, and Animals, R. W. Mitchell, N. S. Thomspon and H. L. Miles (Eds.) Albany 1997, pp. 189-1967
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
Überprüfung Theorie Schlick Vs Hempel, C. I 91
Kontext: Schlick: Das Fundament der Erkenntnis“ (1934) HempelVsSchlick). HempelVsSchlick: dieser sei ein „Metaphysiker und Poet“.
Proposition/Realität/HempelVsSchlick: man kann Aussagen nicht mit Tatsachen vergleichen!
SchlickVsHempel: das kann man wohl, ohne Metaphysiker zu sein.
I 92
Bsp ich vergleiche den Satz in meinem Baedeker „Diese Kathedrale hat zwei Türme“ mit der Realität: und zwar ganz einfach, indem ich mir die Kathedrale angucke. Wenn jemand etwas dagegen hat, kann es nur sein, dass er „Proposition“ in einem anderen Sinn versteht.
KohärenzTheorie/HempelVsSchlick/HempelVsKorrespondenzTheorie: man kann nur Propositionen miteinander vergleichen. ((s) Nicht Propositionen mit der Realität).
Schlick: wir können unterscheiden zwischen Fällen, wo ein geschriebener, gedruckter oder gesprochener Satz mit einem anderen geschriebenen, gedruckten oder gesprochenen Satz verglichen wird.
Schlick: und das nennen ich den Vergleich einer Proposition mit einer Tatsache.
HempelVsSchlick: Aussagen können nur mit anderen Aussagen verglichen werden. ((s) >Kohärenz, >Kohärenztheorie).
SchlickVsHempel: warum? Ich nehme mir die bescheidene Freiheit heraus, alles mit allem vergleichen zu können. Sollten Propositionen und Tatsachen zu weit von einander entfernt sein? Zu verschieden? Sollte es eine mysteriöse Eigenschaft von Propositionen sein, dass sie mit gar nichts verglichen werden können?
Tatsache/Aussage/Hempel: die Kluft zwischen ihnen ist nur eine metaphysische.
SchlickVsHempel: das kann schon sein, aber wer glaubt denn an eine solche Kluft?
I 93
Def Proposition/Schlick: ist eine Zeichenkette zusammen mit den logischen Regeln für ihren Gebrauch. ((s) Also quasi ein Satz, zusammen mit den Bedeutungsregeln). Satzbedeutung/Schlick: diese Regeln kulminieren in „deiktischen“ Definitionen die die Bedeutung des Satzes ausmachen.
Verifikation/Übereinstimmung/Korrespondenz/SchlickVsHempel: um den Satz zu verifizieren, muss ich dann herausfinden, ob die (Bedeutungs )Regeln befolgt wurden. Warum sollte das unmöglich sein? Bsp ich betrachte die Kathedrale und dann den Satz und stelle fest, dass das Symbol „zwei“ in dem Satz in Zusammenhang mit dem Symbol „Türme“ gebraucht wird und dass ich zu dem gleichen Symbol gelange, wenn die die Regeln des Zählens auf die Türme der Kathedrale anwende.
KohärenzTheorie/Tatsache/Proposition/Vergleich/Schlick: manchmal heißt es, dass „in einer logischen Hinsicht“ Propositionen nur mit anderen Propositionen verglichen werden können. Das kann schon sein, aber ich weiß nicht, was mit einem „Vergleich in einer logischen Hinsicht“ gemeint ist.
Vergleich/HempelVsSchlick: wir können nicht genau sagen, was ein Vergleich von Aussagen und Tatsachen ist,
I 94
weil wir die Struktur von Tatsachen nicht feststellen können. Tatsache/Struktur/SchlickVsHempel: dass man die „Struktur einer Tatsache“ nicht feststellen kann“ erinnert mich an die Metaphysik von „Dingen an sich“. Wenn man die Existenz von Tatsachen nicht leugnet, warum soll man dann die Möglichkeit leugnen, ihre Struktur festzustellen?
Struktur einer Tatsache: Bsp wenn ich die Türme einer Kathedrale zähle, werden ich mit der Struktur eine bestimmten Tatsache bekannt. Wenn man sagen wollte dass es überhaupt sinnlos sein, von „Strukturen von Tatsachen“ zu reden, wäre das bloß eine terminologische Frage. Ein Satz ist auch nicht einfach per se bedeutungsvoll, sondern nur im Zusammenhang mit den Regeln für seinen Gebrauch.
Tatsache/Sätze/Vergleich/VsKorrespondenzTheorie/SchlickVsHempel: darum dreht sich der ganze Streit, wenn es unmöglich sein soll Sätze und Tatsachen zu vergleichen, gebraucht Hempel die Wörter einfach in einem anderen Sinn. Die einfachste Weise zu leugnen, dass man sie vergleichen kann wäre zu sagen, dass es einfach keine Tatsachen gibt! (in formaler Redeweise: die Regel für das Wort „Tatsache“ ist so, dass es nicht angewendet werden darf).
Oder vielleicht wird der Vergleich einfach niemals angewendet in den Wissenschaften? Ich denke, das trifft auf rein logische Wissenschaften wie Mathematik zu, aber nicht auf Experimentalwissenschaften.
I 95
SchlickVsHempel: hier zeigt sich die psychologische Motivation seiner Kritik: es geht um eine Sichtweise, die sich völlig innerhalb der Wissenschaften ansiedelt. Wissenschaft als System von Sätzen (propositions). Diese sollen ein Ersatz für die Realität sein. Dann werden „Protokollsätze“ als Material verwendet, ohne sie einem empirischen Test zu unterwerfen. Wissenschaft/Schlick: aber Wissenschaft ist nicht die Welt! Das Diskursuniversum ist nicht das Universum.
Es ist eine Sache zu fragen, wie ihr ganzes System aufgebaut ist und warum es allgemein als wahr angesehen wird, und eine andere, warum ich selbst sie als wahr ansehe. Das ist eine psychologische Frage. Aber keine der „Kulturabhängigkeit“. Mein Vertrauen auf Wissenschaft und Kollegen besteht darin, dass ich sie vertrauensvoll fand, jedesmal wenn ich ihre Behauptungen überprüfte.
I 96
Def Konstatierung/Schlick: der letzte Schritt im Vergleich zwischen einer Aussage und einer Tatsache. Dem Begriff sollte man aber nicht zu viel Wichtigkeit beimessen.
I 97
Tatsache/Satz/Vergleich/Übereinstimmung/Korrespondenz/HempelVsSchlick: sein Beispiel für den Vergleich ist nicht ganz adäquat. (Bsp „Die Kathedrale hat zwei Türme“). Hempel: ich stimme zu, dass man Propositionen als empirische Objekte betrachten kann, die mit jedem anderen empirischen Objekt verglichen werden können. Aber wenn wir das buchstäblich nehmen führt das zu so etwas wie:
I 98
Bsp „Die Proposition enthält mehr Teile, „Wörter“ genannt“ als die Kathedrale Türme hat“. Korrespondenz/SchlickVsHempel: es gibt noch eine andere Art des Vergleichs zwischen Satz und Tatsache: Vergleich der Symbole „zwei“ im Satz und beim Abzählen, indem man die Kathedrale anschaut.
HempelVsSchlick: damit vergleicht er eine Proposition im Baedeker mit dem Ergebnis einer Handlung von sich.
KohärenzTheorie/Pointe: dieses Ergebnis der Handlung wird in einer zweiten Proposition festgestellt. Und diese beiden werden verglichen! Das ist es, was ich mit „in logischer Hinsicht“ meinte.
Überprüfung/Verifikation/KohärenzTheorie/HempelVsSchlick: es geht darum, ob die Sätze sich widersprechen. Das geht sogar, ohne die Bedeutungen der Sätze zu kennen! (>Carnap: „Die logische Syntax der Sprache“, „Philosophie und logische Syntax“). Bsp die zwei obigen Propositionen enthalten beide ein Symbol, das wie „zwei“ geformt ist.

Schlick I
Moritz Schlick
"Facts and Propositions" Analysis 2 (1935) pp. 65-70
In
Theories of Truth, Paul Horwich 1994

Schlick II
M. Schlick
General Theory of Knowledge 1985
Überprüfung Theorie Millikan Vs Holismus I 10
Subjekt/Prädikat/Kohärenz/Sprache/Welt/Millikan: Subjekt-Prädikat-Struktur: ich versuche zu zeigen, wie das Gesetz des Nichtwiderspruchs (>Satz vom Widerspruch, >Widersprüche/Millikan) (das Wesen der >Kohärenz) in die Natur passt. Dazu brauche ich >Fregeschen Sinn als Hauptbegriff. Wie man sich beim Wissen irren kann, so auch in der Bedeutung.
I 11
Holismus/MillikanVsHolismus: versuchen wir zu umgehen. Dann werden wir verstehen, warum wir trotz allem immer noch etwas von der Welt wissen können. Realismus/Millikan: ich bleibe nahe am Aristotelischen Realismus.
Eigenschaften/Art/Millikan: gibt es nur in der aktualen Welt.
MillikanVsNominalismus.
I 13
MillikanVsHolismus: es geht darum, ohne Holismus und ohne Mythos des Gegebenen zu verstehen, wie wir unsere anscheinenden Fähigkeiten, Dinge wiederzuerkennen und unsere anscheinenden Bedeutungen testen. Beobachtungsbegriffe/Millikan: wir haben viel mehr davon, als man gemeinhin annimmt.
Für sie gibt es gute – wenn auch fehlbare – Tests, die von unseren Theorien unabhängig sind.
Überzeugungen: insoweit unsere Bedeutungen und unsere Fähigkeiten, Dinge wiederzuerkennen richtig und gültig sind,
I 14
sind die meisten unserer Überzeugungen und Urteile wahr. ((s) >Überzeugungen/Davidson). Angemessenheit/Millikan: indem wir unsere Urteile dazu bringen, mit denen anderer in einer Gemeinschaft zu interagieren, haben wir zusätzliche Belege dafür, dass sie angemessen sind. So werden auch neue Begriffe entwickelt, die unabhängig von Theorien getestet werden können, oder auch nicht.

I 67
Glauben/Millikan: (s.u. Kapitel 18, 19): These: wenn man etwas glaubt, glaubt man normalerweise durch Beobachtungsurteile. Problem: Hintergrundinformation, die einen von dem Urteil abhalten könnte, ist nicht notwendig eine Information, deren Leugnung man im Normalfall gebrauchen würde, würde, um die Überzeugung zu stützen!
I 68
Dieses Prinzip werde ich gebrauchen MillikanVsQuine. Theorie/Beobachtung/Quine: These: beide sind unlöslich miteinander verwunden.
MillikanVsHolismus.
Gricesche Intentionen/Millikan: sollte man nicht als Mechanismus auffassen. Allerdings:
Motor: kann man auch als Hierarchie auffassen, wobei höhere Levels niedrigere stoppen können. Dabei muss ich als Benutzer auch wenig über die Funktionsweise der niedrigeren Stufen wissen.

I 298
Test/Millikan: Bsp das Herz kann nur zusammen mit Nieren getestet werden. Sprache/Bedeutung/Referenz/Welt/Realität/Abbildung/Millikan: wir versuchen nur zu verstehen, wie es einen Test geben kann, der in dieser unserer Welt historisch auf menschliche Begriffe angewendet wurde, und dessen Resultate mit der Welt korreliert sind aus Gründen, die wir angeben können.
Problem: wir sind hier stärker gehandicapt als der Realismus.
I 299
Es geht um die Möglichkeit von Bedeutungshaftigkeit und Intentionalität überhaupt („Wie ist’s möglich?“ WIMF). Holismus/MillikanVsHolismus: der epistemische Holismus ist falsch.
Statt dessen wäre ein Test auf Nichtwiderspruch, wenn er nur auf eine kleine Gruppe von Begriffen angewendet wird, ein relativ effektiver Test für die Adäquatheit von Begriffen.
Begriffe/Adäquatheit/Millikan: wenn sie adäquat sind, üben Begriffe ihre Eigenfunktion in Übereinstimmung mit einer Normalen Erklärung aus. Ihre Eigenfunktion (EF) ist es, einer Variante der Welt zu korrespondieren. Ein adäquater Begriff produziert korrekte Akte der Identifikation der Referenten seiner Tokens.

I 318
Holismus/Theorie/Beobachtung/Begriff/Abhängigkeit/MillikanVsHolismus/Millikan: die Auffassung, dass wir die meisten Dinge die wir beobachten nur durch Beobachtung indirekter Effekte beobachten, ist falsch. Wir beobachten sowieso nur Effekte von Dingen, nämlich auf unsere Sinnesorgane.
I 319
Unterschied: es geht um den Unterschied zwischen Informationserwerb durch Wissen von Effekten auf andere beobachtete Dinge und dem Informationserwerb ohne solches zwischengeschaltetes Wissen von anderen Dingen. Problem: hier entsteht leicht ein Irrtum: dieses Wissen muss überhaupt nicht eingesetzt werden.

I 321
Two Dogmas/Quine/Millikan. These: ~ „unsere Feststellungen über die äußere Welt stehen nicht einzeln vor dem Tribunal der Erfahrung, sondern nur als Korpus“. Daraus folgt: keine einzelne Überzeugung ist immun gegen Korrektur.
Test/Überprüfung/MillikanVsHolismus/MillikanVsQuine/Millikan: die meisten unserer Überzeugungen stehen niemals vor dem Tribunal der Erfahrung.
I 322
Daher ist es unwahrscheinlich, dass eine solche Überzeugung jemals durch andere Überzeugungen gestützt oder widerlegt wird. Bestätigung: einzige Bestätigung: durch meine Fähigkeit, die Gegenstände wiederzuerkennen, die in meinen Einstellungen vorkommen.
Daraus, dass Überzeugungen zusammenhängen folgt nicht, dass die Begriffe ebenso zusammenhängen müssen.
Identität/Identifikation/Millikan. die ErkenntnisTheorie der Identität ist vorrangig vor der der Urteile.

Millikan I
R. G. Millikan
Language, Thought, and Other Biological Categories: New Foundations for Realism Cambridge 1987

Millikan II
Ruth Millikan
"Varieties of Purposive Behavior", in: Anthropomorphism, Anecdotes, and Animals, R. W. Mitchell, N. S. Thomspon and H. L. Miles (Eds.) Albany 1997, pp. 189-1967
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
Überprüfung Theorie Wessel Vs Leibniz, G.W. I 221
Def Identität/Leibniz: Übereinstimmung in allen Eigenschaften (Geht auf Aristoteles zurück). Identität/WesselVsLeibniz: unzweckmäßig, weil es die Suche nach zwei Gegenstände zum Vergleich und Überprüfung der Eigenschaften nahelegt.
In der modernen Mathematik umgeht man das Problem, indem man eine festen Bereich mit genau definierten Prädikaten vorgibt.
Beim Versuch, Leibniz’ Definition auf die Empirie anzuwenden, versuchte man, die Identitätsrelation unmittelbar ontologisch zu begründen, ohne ihren Ursprung in den Eigenschaften der Sprache zu sehen.
Falscher Ansatz: in der relativen zeitlichen Beständigkeit der Gegenstände:
Dilemma: aus a = a ergibt sich nicht viel mehr als "Sokrates ist Sokrates". Problem: man muss dann fordern, dass Sokrates zu allen Zeiten seines Leben die gleichen Eigenschaften gehabt haben muss.
Tatsächlich haben einige Autoren die Verneinung der Möglichkeit von Veränderung daran geknüpft.
I 228
Def Verschiedenheit/Leibniz: "was nicht dasselbe ist oder wobei die Substitution manchmal nicht zutrifft". Identität/Leibniz: Ersetzbarkeit salva veritate.
x = y =def AP(P(x) ↔ P(y)). (s) Alle Eigenschaften des einen sind auch die des anderen und umgekehrt).
WesselVsLeibniz: die entsprechende Bisubjunktion (= ohne def) ist existentiell belastet und deshalb nicht logisch wahr.
Identität/PeirceVsLeibniz: "sein Prinzip ist gänzlich Unsinn. Ohne Zweifel sind alle Dinge voneinander unterschieden, aber dafür gibt es keine logische Notwendigkeit".
Identität/Peirce:
x = y ↔ AP(P(x) u P(y) v ~P(x) u ~P(y)) WesselVsPeirce: das ist ebenfalls existentiell belastet!.
Identität/Ununterscheidbarkeit/Wessel: in der Literatur wird zwischen dem Prinzip der Identität des Ununterscheidbaren.
(x)(y)AP((P(x) ↔ P(y)) > x = y) (e)
und dem Prinzip der Ununterscheidbarkeit des Identischen (auch Substitutionsprinzip):
(x)(y)(x = y > AP(P(x) ↔ P(y))) (n)
unterschieden.
Identität/Vagheit/WesselVsLeibniz: bei Vagheit gilt das Leibnizsche Prinzip der Identität des Ununterscheidbaren nicht, da in der nichttraditionellen PrädikationsTheorie die Formeln.
P(x) ↔ P(y) und
-i P(x) ↔ -i P(y)
nicht äquivalent sind.
Zusätzliche Forderung (Wessel 1987; 1988):
es müssen auch die gleichen Prädikate abgesprochen werden!
strenge Identität:
x = y =def AP((P(x) ↔ P(y)) u (-i P(x) ↔ -i P(y))). WesselVsWessel: das ist aber nicht aufrechtzuerhalten, weil die entsprechende Bisubjunktion existentiell belastet ist!.
I 229
In der Terminitheorie werden wir die Identität mit Hilfe der Bezeichnungsrelation definieren.

Wessel I
H. Wessel
Logik Berlin 1999
Überprüfung Theorie Millikan Vs Quine, W.V.O. I 215
beschreibend/referentiell/Kennzeichnung/Klassifikation/Millikan: man kann erzwingen, dass eine beschreibende Kennzeichnung referentiell funktioniert, Bsp „Er sagte, dass der Gewinner der Verlierer war“. Bsp (Russell): „Ich dachte, deine Yacht wäre größer als sie ist“.
I 216
Lösung: „der Gewinner“, und „größer als deine Yacht“ müssen als nach dem angepassten (adaptierten) Sinn klassifiziert angesehen werden. Dagegen:
„Der Verlierer“: hat wahrscheinlich nur beschreibenden Sinn-
„Deine Yacht“: wird durch beides klassifiziert: durch angepassten und durch relationalen Sinn, nur „dein“ ist rein referentiell.
Quine: (klassisches Beispiel) Bsp „Phillip glaubt, dass die Hauptstadt von Honduras in Nicaragua liegt“.
MillikanVsQuine: das ist nicht, wie Quine glaubt, offensichtlich falsch. Es kann als wahr gelesen werden, wenn „Hauptstadt von Honduras“ relationalen Sinn in diesem Kontext hat.
referentiell/beschreibend/Glaubenszuschreibung/intentional/Millikan: es gibt Ausnahmen, wo die Ausdrücke nicht beschreibend, aber auch nicht rein referentiell funktionieren, sondern auch durch relationalen Sinn oder Intension.
Bsp „der Mann der uns nach Hause fuhr“ sei jemand, der Sprecher und Hörer sehr gut bekannt ist. Dann muss der Hörer annehmen, dass hier jemand anderes gemeint ist, weil der Name nicht gebraucht wird.
Regel: hier wird die zweite Hälfte der Regel für intentionale Kontexte verletzt, „setzte welchen Ausdruck auch immer ein, der die Referenz erhält“. Das ist oft ein Zeichen dafür, dass die erste Hälfte verletzt ist: „ein Zeichen hat nicht nur Referenz, sondern auch Sinn oder Intension, die erhalten werden müssen. Warum sollte man sonst eine so umständliche Kennzeichnung („der Mann der uns nach Hause fuhr“) gebrauchen, statt des Namens?
Ortcutt/Ralph/Spion/Quine/Millikan: Bsp es gibt einen Mann mit braunem Hut, den Ralph flüchtig gesehen hat. Ralph nimmt an, er ist ein Spion.
a) Ralph glaubt, dass der Mann den er flüchtig gesehen hat, ein Spion ist.
I 217
b) Ralph glaubt, der Mann mit dem braunen Hut ein Spion ist Millikan: die unterstrichenen Teile werden relational aufgefasst, b) ist fraglicher als a) weil nicht klar ist, ob Ralph in explizit als einen braunen Hut tragend wahrgenommen hat.
Quine:
Außerdem ist da ein grauhaariger Mann, den Ralph vage als Säule der Gesellschaft kennt und von dem ihm nicht bewusst ist ihn gesehen zu haben, außer einmal am Strand.
c) Ralph glaubt, dass der Mann, den er am Strand gesehen hat, ein Spion ist.
Millikan: das ist sicher relational. Als solches wird es nicht aus a) oder b) folgen.
Quine: führt jetzt erst an, dass Ralph es nicht weiß, aber die zwei Männer sind ein und derselbe.
d) Ralph glaubt, dass der Mann mit dem braunen Hut kein Spion ist.
Das ist jetzt einfach falsch.
Frage: was ist aber mit
e) Ralph glaubt, dass Ortcutt ein Spion ist
f) Ralph glaubt, dass Ortcutt kein Spion ist.
Quine: jetzt erst teilt uns Quine nämlich den Namen des Mannes mit (der Ralph unbekannt ist).
Millikan: Bsp Jennifer, eine bekannte von Samuel Clemens, weiß nicht, dass dieser Mark Twain ist.
I 218
Sie sagt: „Ich würde sehr gern Mark Twain treffen“ und nicht „ich würde sehr gern Samuel Clemens treffen“. sprach-abhängig: hier wird „Mark Twain“ sprach-abhängig klassifiziert. Also sind auch sprachgebundene Intensionen nicht immer irrelevant für intentionale Kontexte. Sprach-gebunden musste das hier sein, um deutlich zu machen, dass der Name selbst wesentlich ist und gleichzeitig, dass es sinnlos ist zu unterstellen, dass sie gesagt hätte, sie wolle Samuel Clemens treffen.
Ralph/Quine/Millikan: Quine geht davon aus, dass Ralph nicht nur zwei innere Namen für Ortcutt hat, aber nur einer von beiden ist an den äußeren Nehmen Ortcutt geknüpft.
Millikan: Variante: Bsp’ ‚ Sie und ich beobachten Ralph, der misstrauisch Ortcutt beobachtet, der mit einer Kamera hinter dem Busch steht (sicher will er nur Spinnweben fotografieren). Ralph hat Ortcutt nicht als diesen erkannt und Sie denken: Gute Güte, Ralph glaubt, dass Ortcutt ein Spion ist“.
Pointe: in diesem Kontext ist der Satz wahr! ((s) Weil der Name „Ortcutt“ von uns verliehen wurde, nicht von Ralph).
referentiell/Millikan: Lösung: „Ortcutt“ wird hier als referentiell klassifiziert.
referentiell/Millikan. Bsp „Letzten Halloween dachte Susi tatsächlich, Robert (ihr Bruder) wäre ein Geist“. ((s) sie dachte nicht von Robert und auch nicht von ihrem Bruder, dass er ein Geist wäre, sondern dass sie einen Geist vor sich hätte).
MillikanVsQuine: so lange wie noch niemand explizit gefragt oder verneint hat, dass Tom weiß, dass Cicero Tullius ist, sind die zwei Glaubenszuschreibungen „Tom glaubt, dass Cicero Catilina denunziert hat“ und „…Tullius…“ äquivalent!
sprach-gebundene Intension/Millikan: wird nur erhalten, wenn der Kontext klarmacht, welche Worte gebraucht wurden, oder welche öffentlichen Wörter der Glaubende als implizite Intensionen hat.
voll-entwickelte (sprach-unabhängige) Intension/Millikan: für sie gilt das gleiche, wenn sie absichtlich bewahrt werden:
I 219
Bsp „Die Eingeborenen glauben, dass Hesperus ein Gott und Phosphorus ein Teufel ist“. Aber:
Pointe: es geht darum, dass die Eigenfunktion eines Satzes erhalten bleiben muss, wenn man in intentionale Kontexte übergeht. Das ist der Grund dafür, dass man bei der Glaubenszuschreibung nicht einfach „Cicero ist Tullius“ durch „Cicero ist Cicero“ ersetzen kann. ((s) triviale/nicht-triviale Identität).
Stabilisierungsfunktion/SF/Identitätsaussage/Millikan: die SF ist es, dass der Hörer „A“ und „B“ in denselben inneren Term übersetzt. Deswegen ist die Eigenfunktion (EF) von „Cicero ist Cicero“ eine andere als die von „Cicero ist Tullius“. Weil die EF verschieden ist, kann das eine nicht für das andere eingesetzt werden, in intentionalen Kontexten.
Eigenfunktion: Bsp „Ortcutt ist ein Spion und kein Spion“: hat die EF, in einen inneren Satz übersetzt zu werden, der ein Subjekt und zwei Prädikate hat. Kein Satz dieser Form ist in Ralphs Kopf zu finden. Deshalb kann man nicht sagen, dass Ralph glaubt, dass Ortcutt ein Spion und kein Spion ist.

I 299
Nichtwiderspruch/Millikan: der Test auf sie ist gleichzeitig ein Test auf unsere Fähigkeit, etwas zu identifizieren, wie auch darauf, dass unsere Begriffe das abbilden, was sie abbilden sollen. MillikanVsQuine: dabei geht es aber nicht „Bedingungen für Identität“ aufzustellen. Und auch nicht um „geteilten Bezug“ („derselbe Apfel wieder“). Das gehört zum Problem der Einheitlichkeit, nicht der Identität. Das ist nicht das Problem zu entscheiden, wie eine Ausschließlichkeitsklasse aufgeteilt wird.
I 300
Bsp zu entscheiden, wann rot aufhört und orange anfängt. Statt dessen geht es darum zu lernen, Bsp rot unter anderen Umständen wiederzuerkennen.
Wahrheit/Richtigkeit/Kriterium/Quine/Millikan. für Quine scheint ein Kriterium für richtiges Denken zu sein, dass die Relation auf einen Reiz vorhergesagt werden kann.
MillikanVsQuine: aber wie soll das lernen, unisono zu sprechen, die Vorhersage erleichtern?
Übereinstimmung/MillikanVsQuine/MillikanVsWittgenstein: beide berücksichtigen nicht, was Übereinstimmung in Urteilen eigentlich ist: es ist nicht unisono zu reden., Wenn man nicht dasselbe sagt, heißt das nicht, dass man nicht übereinstimmt.
Lösung/Millikan: Übereinstimmung heißt, dasselbe über dasselbe zu sagen.
Nichtübereinstimmung: kann nur entstehen, wenn Sätze Subjekt-Prädikat-Struktur haben und Negation zugelassen ist.
Ein-Wort-Satz/QuineVsFrege/Millikan: Quine geht sogar soweit, „Autsch!“ als Satz zuzulassen. Er meint, der Unterschied zwischen Wort und Satz betrifft am Ende nur den Drucker.
Negation/Millikan: die Negation eines Satzes wird nicht durch die Abwesenheit von Belegen bewiesen, sondern durch positive Tatsachen (s.o.).
Widerspruch/Millikan: dass wir nicht einem Satz und seiner Negation gleichzeitig zustimmen, liegt in der Natur (Naturnotwendigkeit).

I 309
These: Mangel an Widerspruch basiert wesentlich auf der ontologischen Struktur der Welt. Übereinstimmung/MillikanVsWittgenstein/MillikanVsQuine/Millikan: beide sehen nicht die Wichtigkeit der Subjekt-Prädikat-Struktur mit Negation. Daher verkennen sie die Wichtigkeit der Übereinstimmung im Urteil.
Übereinstimmung: dabei geht es nicht darum, dass zwei Leute zusammenkommen, sondern dass sie mit der Welt zusammenkommen.
Übereinstimmung/Nichtübereinstimmung/Millikan: sind nicht zwei gleichwahrscheinliche Möglichkeiten ((s) Vgl. >Inegalitäre Theorie/Nozick). Es gibt viel mehr Möglichkeiten für einen Satz falsch zu sein, als für denselben Satz, wahr zu sein.
Wenn nun ein ganzes Muster (System) übereinstimmender Urteile auftaucht, die denselben Bereich abbilden (z.B. Farbe) ist die Wahrscheinlichkeit, dass jeder Teilnehmer einen Bereich draußen in der Welt abbildet, überwältigend. ((s) ja - aber noch nicht, dass sie dasselbe meinen).
Bsp nur weil meine Urteile über den Zeitablauf fast immer mit denen anderer übereinstimmen, habe ich Grund zu glauben, dass ich die Fähigkeit habe, meine Erinnerungen richtig in den Zeitablauf einzuordnen.
Objektivität/Zeit/Perspektive/Medium/Kommunikation/Millikan: These: das Medium, das andere Personen mit ihren Äußerungen bilden, ist für mich die am besten zugängliche Perspektive, die ich im Hinblick auf die Zeit haben kann.

I 312
Begriff/Gesetz/Theorie/Test/Überprüfung/Millikan: wenn ein Begriff in einem Gesetz vorkommt ist es notwendig,
I 313
ihn zusammen mit anderen Begriffen zu testen. Verknüpft sind diese Begriffe nach gewissen Schlussregeln. Begriff/Millikan: dass Begriffe aus Intensionen bestehen, sind es die Intensionen, die getestet werden müssen.
Test: heißt aber nicht, dass das Vorkommen von Sinnesdaten vorausgesagt würde. (MillikanVsQuine).
SinnesdatenTheorie/heute/Millikan. die vorherrschende Sicht scheint zu sein, These: dass weder eine innere noch eine äußere Sprache tatsächlich Sinnesdaten beschreibt, außer, dass die Sprache von vorausgehenden Begriffen äußerer Dinge abhängt, die Normalerweise Sinnesdaten verursachen.
I 314
Vorhersage/Voraussage/voraussagen/Prognose/MillikanVsQuine/Millikan: wir bilden die Welt ab, um sie zu bewohnen, nicht um sie vorherzusagen. Wenn Voraussagen nützlich sind, so doch nicht von Erlebnissen an unseren Nervenenden. Bestätigung/Voraussage/Millikan: ein Wahrnehmungsurteil impliziert vor allem sich selbst. Bsp wenn ich verifizieren möchte, dass dieser Behälter einen Liter fasst, muss ich nicht voraussagen können, dass die einzelnen Kanten eine bestimmte Länge haben.
D.h. ich muss keine bestimmten Sinnesdaten vorhersagen können.
I 317
Theorie/Überprüfung/Test/MillikanVsQuine/Millikan: ist es wirklich wahr, dass alle Begriffe zusammen getestet werden müssen? Tradition: sagt, dass nicht nur einige, sondern die meisten unserer Begriffe nicht von Dingen sind, die wir direkt beobachten sondern von anderen Dingen.
Test/logische Form/Millikan: wenn es ein Ding A gibt, ds identifiziert wird, indem Effekte auf B und C beobachtet werden, wird dann nicht die Gültigkeit der Begriffe von B und C zusammen mit der Theorie, die die beobachteten Effekte auf den Einfluss von A zurückführt, zusammen mit dem Begriff von A getestet?
Millikan. Nein!
Aus der Tatsache, dass meine Intension von A auf Intensionen von B und C zurückgeht folgt nicht, dass die Gültigkeit der Begriffe, die B und C regieren, getestet wird, wenn der Begriff, der A regiert, getestet wird und umgekehrt auch nicht.
Und zwar folgt es nicht, wenn A eine bestimmte Kennzeichnung ist Bsp „der erste Präsident der USA“ und es folgt auch nicht, wenn die explizite Intension von A etwas kausal Abhängiges repräsentiert Bsp „das Quecksilber in dem Thermometer hier stieg auf die Marke 70“ als Intension für „die Temperatur betrug 70 Grad“.
I 318
Begriff/Millikan; Begriffe sind Fähigkeiten – und zwar die Fähigkeit etwas als selbstidentisch zu erkennen. Test/Überprüfung: die Überprüfungen der Gültigkeit meiner Begriffe sind ganz unabhängig voneinander: Bsp meine Fähigkeit, einen guten Kuchen zu machen ist ganz unabhängig von meiner Fähigkeit Eier zu zerschlagen, auch wenn ich Eier zerschlagen muss, um den Kuchen zu machen.
Objektivität/objektive Realität/Welt/Methode/Wissen/Millikan: wir erhalten ein Wissen über die Außenwelt, indem wir verschiedene Methoden anwenden um ein Ergebnis zu erhalten. Bsp verschiedene Methoden der Temperaturmessung: So kommen wir zu der Auffassung, dass Temperatur etwas Reales ist.
I 321
Wissen/Zusammenhang/Holismus/Quine/MillikanVsQuine/Millikan: hängt nicht alles Wissen von „kollateraler Information“ ab, wie Quine sie nennt? Wenn alle Wahrnehmung mit allgemeinen Theorien verwoben ist, wie können wir dann einzelne Begriffe unabhängig vom Rest testen? Two Dogmas/Quine/Millikan. These: ~ „unsere Feststellungen über die äußere Welt stehen nicht einzeln vor dem Tribunal der Erfahrung, sondern nur als Korpus“.
Daraus folgt: keine einzelne Überzeugung ist immun gegen Korrektur.
Test/Überprüfung/MillikanVsHolismus/MillikanVsQuine/Millikan: die meisten unserer Überzeugungen stehen niemals vor dem Tribunal der Erfahrung.
I 322
Daher ist es unwahrscheinlich, dass eine solche Überzeugung jemals durch andere Überzeugungen gestützt oder widerlegt wird. Bestätigung: einzige Bestätigung: durch meine Fähigkeit, die Gegenstände wiederzuerkennen, die in meinen Einstellungen vorkommen.
Daraus, dass Überzeugungen zusammenhängen folgt nicht, dass die Begriffe ebenso zusammenhängen müssen.
Identität/Identifikation/Millikan. die ErkenntnisTheorie der Identität ist vorrangig vor der der Urteile.

Millikan I
R. G. Millikan
Language, Thought, and Other Biological Categories: New Foundations for Realism Cambridge 1987

Millikan II
Ruth Millikan
"Varieties of Purposive Behavior", in: Anthropomorphism, Anecdotes, and Animals, R. W. Mitchell, N. S. Thomspon and H. L. Miles (Eds.) Albany 1997, pp. 189-1967
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
Überprüfung Theorie Carnap Vs Skeptizismus Stroud I 170
CarnapVsSkeptizismus/Sinn/sinnvoll/Sprache/Empirie/Verifikation/Verifikationismus/Stroud: These: die Signifikanz unserer Ausdrücke ist auf ihre empirische Anwendung (Gebrauch) beschränkt. Das bedeutet, dass der Gebrauch der Ausdrücke selbst dadurch eingeschränkt ist, ob es eine mögliche Sinneserfahrung gibt, die relevant dafür ist, die Wahrheit oder Falschheit des Satzes zu bestimmen, in dem diese Ausdrücke vorkommen. Def Verifikationsprinzip/Verstehen/Meinen/Carnap/Stroud: These: dann können wir überhaupt nur etwas verstehen oder mit unseren Äußerungen etwas meinen, wenn entsprechende Sinneserfahrungen für uns möglich sind.
Skeptizismus/Carnap/Stroud: d.h. aber noch nicht, dass der Skeptizismus falsch ist. Aber:
Satz: "Niemand wird je wissen, ob __."
Hier müsste das "__" von einem Ausdruck gefüllt werden, der nur sinnlos sein kann, weil unverifizierbar.
Def sinnlos: weder wahr noch falsch.
I 174
CarnapVsSkeptizismus: die Frage "Gibt es äußere Dinge?" wäre damit sinnlos. Es wäre auch keine Frage, die man nicht beantworten könnte, (sic) weil es hier keine sinnvolle Frage und keine sinnvolle Antwort gibt. Pointe: das heißt aber nicht, dass es nicht dennoch völlig sinnvolle Fragen über die Existenz äußerer Dinge gäbe: das sind die internen Fragen ((s) innerhalb eines Wissensgebiets).
I 176
Wahrheit/Sinn/sinnlos/Carnap/Stroud: was wahr ist, kann gar nicht im Widerspruch zu etwas stehen, das sinnlos ist. Moore/Carnap/Stroud: der Verifikationismus zeigt, dass alles was Moore sagt, wahr sein kann, ohne dabei allerdings den Skeptizismus zu widerlegen. Aber es gibt nichts Bedeutungsvolles, das er außer acht lässt.
VerifikationismusVsSkeptizismus/CarnapVsStroud: der Skeptizismus ist nicht, wie Kant meint, transzendental zu verstehen, sondern er ist als Ganzes sinnlos, weil nicht zu überprüfen.
Def extern/externe Fragen/Existenz/Carnap/Stroud: sind "philosophische" Fragen, die das ganze betreffen (den Rahmen von außen, d.h. zunächst gar nicht möglich).
Def intern/interne Fragen/Wissenschaft/Existenz/Carnap/Stroud: das sind Fragen nach der Existenz von Dingen, die innerhalb einer Wissenschaft gestellt werden. Bsp die Frage nach der Existenz von Zahlen ist sinnvoll innerhalb der Mathematik, aber nicht außerhalb von ihr.
I 177
extern/Existenz/Verifikationismus/CarnapVsSkeptizismus/Stroud: wenn der Skeptizismus erlaubt, dass die Dinge außerhalb von uns überhaupt sinnvoll sind ((s) Die Sätze über die Dinge, nicht die Dinge können sinnvoll oder sinnlos sein) dann kann er sie nicht als unwissbar bezeichnen.
I 178
Objektivität/Verifikationsprinzip/Carnap/Stroud: das Prinzip verhindert jeden Begriff von Objektivität, der nicht die Möglichkeit der empirischen Überprüfung enthalt. VsSkeptizismus: jeder Begriff von Objektivität, der die Möglichkeit von Wissen enthält, macht dann aber den Skeptizismus unmöglich.
praktisch/theoretisch/Verifikationsprinzip/Carnap/Stroud: die Unterscheidung theoretisch/praktisch geht weit über das Verifikationsprinzip hinaus.

Stroud I 187
CarnapVsSekptizismus: der traditionelle philosophische Skeptizismus (extern) ist eigentlich eine "praktische" Frage über die Wahl des linguistischen Rahmens (Bezugssystems). Das folgt nicht aus dem Verifikationsprinzip allein. Sie ist Teil einer Theorie des Wissens (Wissenstheorie) nach der die Bedeutungslosigkeit der skeptischen Frage durch eine nichtskeptische Antwort aufgezeigt wird auf die Frage wie ist’s möglich, dass wir etwas wissen. Wissen/Carnap/Stroud: zwei wesentliche Bestandteile:
1. Erfahrung,
2. linguistischer Rahmen (Bezugssystem) innerhalb dessen wir die Erfahrung verstehen. Sprache/Carnap/Stroud: ist ein Regelsystem für die Bildung von Sätzen und für ihre Überprüfung bzw. Zurückweisung (ESO 208).
Damit sind wir ausgerüstet, um festzustellen, dass einige Aussagen mit unserer Erfahrung übereinstimmen und andere nicht. Ohne diese Aussagen, die uns durch die Akzeptanz der Sprache ermöglicht wird, hätten wir nichts, was die Erfahrung entweder bestätigt oder widerlegt.
Skeptizismus: würde soweit zustimmen. Auch er braucht Ausdrücke der Sprache für die Dinge der Außenwelt.
CarnapVsSkeptizismus: dieser missversteht die Relation zwischen dem sprachlichen Rahmen und den Wahrheiten, die innerhalb von ihm ausgedrückt werden können. Er denkt, der Rahmen würde nur gebraucht,
I 188
um etwas auszudrücken, das „objektiv“ wahr oder falsch wäre. ((s) > Quine: >ImmanenzTheorie der Wahrheit, immanente Wahrheit, >Ontologische Relativität: Wahrheit immer nur innerhalb einer Theorie/System).
Objektivität/CarnapVsSkeptizismus/Stroud: jede Rede über objektive Tatsachen oder äußere Dinge ist innerhalb eines Bezugssystems (Rahmen) und kann nicht unseren Besitz dieses Rahmens rechtfertigen. ((s) Der eine praktische Wahl (Konvention) ist.
theoretische Frage/Philosophie/Carnap: die einzige theoretische Frage, die wir hier stellen können ist die nach den Regeln der Sprache.
I 192
CarnapVsSkeptizismus: missversteht die Relation zwischen linguistischem Rahmen der Ausdrucksweise über äußere Gegenstände und den Wahrheiten, die innerhalb dieses Bezugssystems ausgedrückt werden. StroudVsCarnap: aber was ist genau sein eigener nicht-skeptischer Zugang zu dieser Relation?
1. zu welchem System gehört Carnaps These, dass Existenzbehauptungen in der Dingsprache weder wahr noch falsch sind?
2. was drückt die These dann überhaupt aus?

Ca I
R. Carnap
Die alte und die neue Logik
In
Wahrheitstheorien, G. Skirbekk (Hg) Frankfurt 1996

Ca II
R. Carnap
Philosophie als logische Syntax
In
Philosophie im 20.Jahrhundert, Bd II, A. Hügli/P.Lübcke (Hg) Reinbek 1993

Ca IV
R. Carnap
Mein Weg in die Philosophie Stuttgart 1992

Ca IX
Rudolf Carnap
Wahrheit und Bewährung. Actes du Congrès International de Philosophie Scientifique fasc. 4, Induction et Probabilité, Paris, 1936
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Ca VI
R. Carnap
Der Logische Aufbau der Welt Hamburg 1998

CA VII = PiS
R. Carnap
Sinn und Synonymität in natürlichen Sprachen
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Ca VIII (= PiS)
R. Carnap
Über einige Begriffe der Pragmatik
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Stroud I
B. Stroud
The Significance of philosophical scepticism Oxford 1984
Überprüfung Theorie Stroud Vs Verifikationismus I 201
Verifikationismus/Wissen/Stroud: das lenkt den Blick auf ein wenig beachtetes Problem der Relation zwischen dem Verifikationsprinzip und dem traditionellen Skeptizismus: man sieht üblicherweise nur einen einseitigen Wettbewerb zwischen ihnen: das Prinzip impliziert, dass die skeptische Konklusion sinnlos ist. Asymmetrie: also ist das ganze Problem sinnlos.
Verifikationsprinzip/VP/Skeptizismus/Stroud: haben aber in Wirklichkeit dieselbe Aufgabe zu lösen: zu erklären, wie unser Glauben empirisch bestätigt wird.
SkeptizismusVsVerifikationismus: seine Standards der Bestätigung werden gar nicht erfüllt.
Stroud: das ist ein Disput darüber, was unsere Standards überhaupt sind, und ob irgendetwas sie erfüllt. Keine Seite ist in einer besseren Position, sie teilen das Problem.
I 202
Skeptizismus/Stroud: ist durch das Verifikationsprinzip nicht widerlegt: wenn wir nicht wissen, ob wir träumen, wissen wir auch nicht, ob die Bestätigung durch Belege nicht nur im Traum erfolgt. ((s) Das Argument der empirischen Überprüfung ist etwas ganz anderes als das Argument über den Sprachgebrauch.) Bestätigung/StroudVsVerifikationismus/StroudVsCarnap: es gibt schon einen Konflikt darüber, wie das Verifikationsprinzip (VP) überhaupt zu formulieren ist, bzw. darüber, was als Bestätigung gelten kann. Wenn das VP adäquat sein soll, muss es implizieren, dass es keine bedeutungsvolle Schwierigkeit geben kann der Art, wie sie der traditionellen Skeptiker vorbringt.
Problem: bei der Formulierung des Prinzips kann man das Prinzip selbst noch nicht auf den entscheidenden Begriff der Bestätigung anwenden. ((s) Sonst zirkulär).
empirische Bestätigung/Bestätigbarkeit/Stroud: ihre Definition würde eine Erklärung brauchen, wie und warum der traditionelle Begriff unserer alltäglichen Praxis falsch sein soll.
I 203
Skeptizismus/Stroud: kann nicht einfach zurückgewiesen werden, ohne dass die Relation zwischen "internem" und "externem" (distanziertem) Zugang als inkohärent gezeigt wurde. StroudVsVerifikationismus: im Alltag werden die Bedingungen des Verifikationsprinzips niemals vollkommen erfüllt. Eine erfolgreiche Theorie der empirischen Bestätigung muss daher zeigen, was mit dem Begriff der Bestätigung nicht stimmt.
Es könnte dennoch sein, dass der Verifikationismus auf der richtigen Fährte ist.
I 204
Bestätigung/Tradition/Stroud: es gilt allgemein, dass das Problem der Außenwelt (Skeptizismus) empirisch unentscheidbar ist, egal, welchen Begriff von empirischer Bestätigbarkeit man wählt. Das ist das gemeinsame Problem, das Skeptizismus und Verifikationismus teilen müssen. . Also scheint es vernünftig, dass das Verifikationsprinzip erst genau formuliert werden muss, bevor es gebraucht werden kann.
SkeptizismusVsVerifikationismus/StroudVsVerfikationismus: solange mangelnde Verifizierbarkeit mit Sinnlosigkeit verbunden ist, wird eben unsere Rede über die Welt um uns herum zur Sinnlosigkeit verdammt sein, wenn der Skeptizismus recht hat.
StroudVsrationale Rekonstruktion/StroudVsCarnap: können wir beiseitelassen, und einfach fragen, wie plausibel es ist, Sinn an Verifizierbarkeit zu knüpfen. Und das können wir anscheinend nicht, ohne die Plausibilität des Skeptizismus einzuschätzen zu versuchen ((s) und ihn nicht selber als sinnlos abzutun).
I 205
SkeptizismusVsVerifikationismus/StroudVsVerifikationismus/StroudVsCarnap: selbst wenn der Verifikationismus wahr ist, brauchen wir immer noch eine Erklärung, wie und warum die traditionelle philosophische ((s) nicht-empirische) Untersuchung scheitert. ((s) soll hier dem Skeptizismus entsprechen). (>Warum-Frage). Verifikationsprinzip/Stroud: um es zu akzeptieren, brauchen wir eine verständliche Diagnose, warum und wie der Skeptizismus falsch ist. ((s) quasi zirkulär, das eine setzt das andere voraus).
StroudVsVerifikationismus/DescartesVsVerifikationismus/StroudVsCarnap: Descartes’ Bsp "Ich weiß nicht, ob ich wirklich am Kamin sitze, mit einem Stück Papier in der Hand" ist doch ein vollkommen sinnvoller Satz! Wir verstehen ihn gut genug um zu wissen, was der Fall sein müsste, wenn er wahr wäre. Und er kann wahr oder falsch sein.
Es wäre Quatsch, wollte man behaupten dass Sätze wie Bsp "Hier ist eine menschliche Hand" oder Bsp "Es gibt Berge in Afrika" sinnlos wären.
Verifikationismus/Stroud: behauptet allerdings nur, dass sie sinnlos sind in Verbindung mit der traditionellen Schlussfolgerung, dass ihre Wahrheit niemals gewusst werden kann (skeptische Konklusion).
I 206
Verifikationsprinzip/Stroud: wir müssten zeigen, dass es nichts vom Skeptizismus zu befürchten

Stroud I
B. Stroud
The Significance of philosophical scepticism Oxford 1984
Überprüfung Theorie Field Vs Verschiedene II 284
epistemische Theorie/Vagheit/Field: These: es gibt hier nichts Unbestimmtes. epistemische Theorie VsNonfaktualismus: jene die sagen, es gäbe hier keine Tatsache sind verkappte Verifikationisten. FieldVsepistemische Theorie: das ist ein großer Irrtum: die eT verschleiert wie die Unterscheidung zwischen dem Faktischen, das nicht verifizierbar ist und dem Nichtfaktischen.
Epistemische Theorie/Vagheit/Field: die eT gesteht manchmal zu, daß es einen Unterschied zwischen Vagheit und wissenschaftlichen Beispielen gibt, aber diese ginge nicht gegen ihre Sicht (daß es bei Vagheit nichts Unbestimmtes gebe): statt dessen gebe es zwei Möglichkeiten:
a) physikalische Unmöglichkeit, eine Antwort zu finden. (oder Unmöglichkeit in bezug auf unsere Theorien).
b) begriffliche Unmöglichkeit: betrifft echte Vagheit. ((s) Eben begrifflich statt „vage Eigenschaft“ von Gegenständen).
FieldVsepistemische Theorie/Vagheit: was wäre denn begrifflich unmöglich? Das kann nicht die Frage sein, ob jemand reich ist: Bsp AG wir entdecken, da die Person 1 Million auf Schweizer Konten hat, dann gibt es drei Alternativen:
(A) es ist begrifflich unmöglich zu wissen, ob die Person reich ist, gegeben, sie ist ein Grenzfall von reich.
(B) begrifflich unmöglich...gegeben die finanzielle Situation dieser Person ist....
II 285
(C) ...zusätzlich: daß wir keine Möglichkeit haben, Reichtum anders als durch Überprüfung der finanziellen Situation festzustellen und keine Möglichkeit habe zu entscheiden, welche Seite der Unterscheidung zwischen reich/nicht-reich die finanzielle Situation enthält. …+…

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994