Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
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Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden 26 Kontroversen:
Begriff/
Autor/Ismus
Autor Vs Autor
Eintrag
Literatur
Existenz Descartes Stroud Vs Carnap, R. I 182
Extern/intern/Carnap/Quine/Stroud: Quine scheint Carnap so zu interpretieren. Dass der Unterscheidung die zwischen "Kategorien-Fragen" und "Teilmengen-Fragen" entspricht. Extern/QuineVsCarnap: das ist nichts anderes als zwei Weisen der Formalisierung der Sprache. Wenn wir nur eine Art gebundene Variable für alle Dinge haben, wird es eine externe Frage sein: "gibt es so und so?" wenn die Variable über den ganzen Bereich geht. (Kategorien-Frage).
Intern: wenn es für jede Art Ding eine Variable gibt, wird es eine Teilmengen-Frage sein. Dann bezieht sich die Frage nicht auf alle Dinge, die es geben kann.
I 183
Philosophie/QuineVsCarnap: unterscheidet sich von den Wissenschaften nur in der Breite ihrer Kategorien. (Quine, Wort und Gegenstand, S. 275). Extern/intern/QuineVsCarnap: Kategorien-Fragen unterscheiden sich von internen Fragen nur in ihrer Allgemeinheit von Teilmengen-Fragen. Wir können zur Allgemeinheit kommen, indem wir eine Art Variable über alle Dinge gehen lassen.
I 191
StroudVsCarnap: das führt ein "wir" ein, und etwas, das uns zustößt, das "Erfahrung" genannt wird. Dass wir existieren und Erfahrungen haben, kann nicht einfach als eine "interne" Wahrheit der Dingsprache angesehen werden.
Man kann die Sinngebung der Erfahrung dann auch nicht als gemeinsames Ziel aller "echten Alternativen" ansehen, weil dann vorausgesetzt wird, dass es äußere Dinge gibt.
Problem: die Frage des gemeinsamen Ziels aller echten Alternativen kann auch nicht als externe Frage aller Bezugssysteme angesehen werden, weil sie dann sinnlos wird.
Wenn sie aber "intern" wäre, was wäre dann der Unterschied, wenn man von einem Bezugssystem in ein anderes wechselt, das dieses Ziel gar nicht enthält?
Das beantwortet Carnap nicht.
I 192
Das macht es schwer, seinen positiven Ansatz zu erfassen. CarnapVsSkeptizismus: missversteht die Relation zwischen linguistischem Rahmen der Ausdrucksweise über äußere Gegenstände und den Wahrheiten, die innerhalb dieses Bezugssystems ausgedrückt werden.
StroudVsCarnap: aber was ist genau sein eigener nicht-skeptischer Zugang zu dieser Relation?
1. zu welchem System gehört Carnaps These, dass Existenzbehauptungen in der Dingsprache weder wahr noch falsch sind?
2. was drückt die These dann überhaupt aus?
Wissen/intern/Carnap: Bsp der Geometer in Afrika kommt wirklich zu Wissen über den Berg.
StroudVsCarnap: aber was bedeutet es zusätzlich dazu, dass dies keine Wahrheit ist, die unabhängig von einem Bezugssystem gilt?
Angenommen, wir hätten aus irgendeinem Grund nicht die Dingsprache und könnten eine andere Sprache frei wählen. Folgt daraus, dass Bsp der Satz über den Berg in Afrika nicht mehr wahr wäre?
Sicher würden wir in einer völlig anderen Sprache ohne Ding-Ausdrücke etwas ganz anderes ausdrücken. Aber wäre der Satz, den wir jetzt bilden können, in dieser anderen Sprache nicht mehr wahr?
I 193
Und könnte er niemals wahr sein, wenn wir zufällig die Dingsprache niemals angenommen hätten. Existenz/Sprache/Skeptizismus/StroudVsCarnap: das kann nicht richtig sein und es führt zu einem extremen Idealismus, den Carnap gerade ablehnt. Es ist deswegen absurd, weil wir schon genug über Berge wissen, um zu sehen, dass sie nicht durch eine gewählte Sprache beeinflusst werden.
Sprache/Gegenstand/Stroud: die Dinge waren schon lange da, bevor Sprache in der Welt entstand. Und das ist wiederum etwas, was wir "intern" in der Dingsprache wissen.
StroudVsCarnap: dann ist seine These, verstanden als der Sprache "intern", falsch. Sie widerspricht dem, was wir schon als Wissen über uns und die äußeren Dinge annehmen.
Empirisch genommen, führt sie zum Idealismus, der den gewussten Tatsachen widerspricht.
CarnapVsVs: würde sagen, dass man seine These natürlich nicht "empirisch" und nicht der Dingsprache "intern" auffassen darf.
StroudVsCarnap: aber innerhalb irgendeines Bezugssystems muss sie intern sein, sonst ist sie sinnlos.
Problem: das ist aber eine Aussage über die Relation zwischen einem gewählten Rahmen und den internen Aussagen innerhalb dieses Rahmens. Und wenn das impliziert, dass diese internen Aussagen weder wahr noch falsch gewesen wären, wenn ein anderes Bezugssystem gewählt worden wäre, ist das immer noch Idealismus, ob empirischer oder nichtempirischer Idealismus.
Wahrheitswert/WW/Konvention/StroudVsCarnap: die WW der internen Sätzen wären abhängig von der Wahl der Sprache (des Bezugssystems).
I 194
StroudVsCarnap: es ist wichtig zu sehen, dass wenn das nicht folgen würde, Carnaps These nicht vom traditionellen Skeptizismus unterschieden wäre! Es wäre dann Raum für die Möglichkeit, dass Aussagen über Dinge wahr blieben, selbst wenn wir die Dingsprache aufgeben und Wahrheit wiederum sprachunabhängig wäre. Problem: das würde wieder dazu führen, dass unsere Wahl eines linguistischen Rahmens nur deshalb notwendig wäre, um etwas zu formulieren oder zu erkennen, das unabhängig von diesem Rahmen sowieso wahr wäre ((s) > metaphysischer Realismus).
theoretisch: das wäre nach Carnap dann eine "theoretische" Frage über die Akzeptabilität der Dingsprache als Ganzes. Aber in Bezug auf eine Objektivität, die wir dann voraussetzen.
CarnapVsTradition: es ist gerade die Unverständlichkeit solcher theoretischer Fragen, die wichtig bei Carnap ist. Denn
Problem: dann könnte es sein, dass selbst wenn wir unsere besten Prozeduren (> Beste Erklärung) sorgfältig anwenden, die Dinge immer noch anders sein könnten als wir denken, sie wären". Das entspricht dem Skeptizismus.
"Konditionale Korrektheit"/Skeptizismus/Carnap/Stroud: Carnap akzeptiert, was ich die "konditionale Korrektheit" des Skeptizismus genannt haben: wenn der Skeptiker eine bedeutungsvolle Frage stellen könnte, würde er sich durchsetzen.
StroudVsCarnap: wenn er nun nicht leugnen würde, dass die „internen“ Sätze wahr oder falsch bleiben, beim Wechsel des Bezugssystems, würde sein Ansatz genauso tolerant gegenüber dem Skeptizismus wie die Tradition. ((s) Sowohl das Leugnen als auch das Nichtleugnen würde also zum Problem.)
Kant/Stroud: auch er akzeptiert die "konditionale Korrektheit" des Skeptizismus. Wenn Descartes Beschreibung der Erfahrung und ihrer Relation zu den äußeren Dingen richtig wäre, könnten wir nie etwas über diese Dinge wissen.
Carnap/Stroud: seine These ist eine Version der „Kopernikanischen Wende“ von Kant. Und er erlangt sie aus denselben Gründen wie Kant: ohne sie hätten wir keine Erklärung, wie ist’s möglich, dass wir überhaupt etwas wissen.
Bezugssystem/Rahmen/StroudVsCarnap: es öffnet sich eine Lücke zwischen dem Rahmen und dem, was unabhängig von ihm wahr ist. ((s) Wenn eine Wahl zwischen verschiedenen Rahmen möglich sein soll).
StroudVsCarnap: in dieser Hinsicht ist Carnaps Ansatz ganz Kantianisch.
I 196
Und er erbt auch die ganze Obskurität und den Idealismus von Kant. Es gibt überall Parallelen: für beide kann es eine Art Distanzierung von unserem Glauben geben. Wir können eine philosophische Untersuchung des Alltagslebens durchführen, (was die Bedingungen des Wissens betrifft).
I 197
Bezugssystem/Rahmen/StroudVsCarnap: zu welchem Rahmen gehört Carnaps These, dass keine Sätze über äußere Gegenstände wahr oder falsch unabhängig von der Wahl eines Bezugssystems (Sprache) sind? Und ist diese These - analytisch oder nicht – selbst „intern“ in irgendeinem Rahmen? Und ob sie es ist oder nicht, ist sie nicht bloß ein Ausdruck des Kantianischen Transzendentalen Idealismus? Skeptizismus/StroudVsCarnap: der Grundfehler ist, überhaupt eine konkurrierende Theorie zur Tradition zu entwickeln.
I 198
Ein rein negativer Ansatz oder deflationärer Gebrauch des Verifikationsprinzips würde den Skeptizismus einfach als sinnlos eliminieren. Wenn das ginge, brauchte man den Skeptizismus gar nicht mehr zu unterminieren. Aber: Verifikationsprinzip/StroudVsCarnap: Problem: der Status des Verifikationsprinzips selbst, bzw. seine Akzeptabilität. Wir können es nur dann gebrauchen um Descartes zu widerlegen, wenn wir einen guten Grund haben, es als notwendig anzunehmen. Aber das hängt davon ab, wie es eingeführt wird.
Es sollte dazu dienen, die Auswüchse sinnloser philosophischer Spekulation zu verhindern.
StroudVsCarnap: 1. Dann können wir nur noch zuschauen und sehen, wie weit das Prinzip zu einer Unterscheidung taugt, die wir vorher schon getroffen haben! Der einzige Test wären Sätze, die wir schon vorher als sinnlos erkannt hätten!
2. Aber selbst angenommen, das Prinzip wäre als extensional und deskriptiv adäquat erwiesen, d.h. es würde so zwischen sinnvoll und sinnlos unterscheiden, wie wir das tun,
I 199
es würde uns nicht ermöglichen, etwas als sinnlos auszuscheiden, das wir nicht auf anderem Wege schon als sinnlos erkannt hätten. Verifikationsprinzip/StroudVsCarnap: wurde falsch eingeführt ((s) mit dem Hintergedanken, ein Resultat zu liefern, das vorher schon in Gänze bekannt war). Frühe Skizzen Carnaps zeigen, dass zunächst auch fälschlicherweise allgemeine Naturgesetze ausgeschlossen worden wären.
Verifikationsprinzip/StroudVsCarnap: eine richtige Einführung würde ein starkes destruktives Instrument liefern, das schon Kant suchte: sie müsste erklären, warum das VP korrekt ist. Das wäre wahrscheinlich identisch mit einer Erklärung, wie Wissen von äußeren Dingen möglich ist.
Verifikationsprinzip/Hempel/Carnap/Stroud: die frühen Vertreter hatten im Sinn, dass
1. Ein Satz nur dann bedeutungsvoll ist, wenn er einen „tatsächlichen Inhalt“ ausdrückt,
2. Dass Verstehen eines Satzes bedeutet zu wissen, was der Fall wäre, wenn der Satz wahr wäre.
Verifikationismus/Stroud: an diesem Ansatz ist zunächst nichts besonders originelles. Was ihm den verifikationistischen Dreh gibt ist die Idee, dass wir nichts auch nur verstehen können, das nicht als wahr oder falsch gewusst werden kann oder
schwächer: zumindest als rationaler zu glauben als sein Gegenteil.
StroudVsCarnap: das schlug fehl, sogar als Versuch, die empirisch überprüfbaren Sätze herauszugreifen.
I 205
SkeptizismusVsVerifikationismus/StroudVsVerifikationismus/StroudVsCarnap: selbst wenn der Verifikationismus wahr ist, brauchen wir immer noch eine Erklärung, wie und warum die traditionelle philosophische ((s) nicht-empirische) Untersuchung scheitert. ((s) soll hier dem Skeptizismus entsprechen). (>Warum-Frage).
I 207
StroudVsVerifikationismus/StroudVsCarnap/StroudVsHempel: es ist plausibler, das Verifikationsprinzip ((s) > empiristisches Sinnkriterium) zurückzuweisen, als zu behaupten, dass Descartes niemals etwas sinnvolles gesagt hätte. StroudVsVerifikationsprinzip: es wird solange unplausibel bleiben, wie nicht verstanden ist, warum die traditionelle Unterscheidung innen/außen nicht korrekt sein soll.

I 214
formalen Redeweise: ""Wombat" trifft zu (ist wahr-von) einigen Lebewesen in Tasmanien". QuineVsCarnap: missversteht den semantischen Aufstieg, wenn er von externen Fragen spricht. Damit wird aber nicht Carnaps pragmatischer Ansatz zurückgewiesen, der sich auf Einfachheit und Fruchtbarkeit von Theorien bezieht.

Stroud I
B. Stroud
The Significance of philosophical scepticism Oxford 1984
Existenz Descartes Carnap Vs Descartes, R. VI 226
Ich/Carnap: Klasse der Elementarerlebnisse. Kein Bündel, da Klassen nicht aus ihren Elementen bestehen! CarnapVsDescartes: die Existenz des Ich ist kein Ur Sachverhalt des Gegebenen.
Aus dem, "cogito" folgt kein "sum".
Carnap: das Ich gehört nicht zum Ausdruck des Grunderlebnisses. Sondern das "dies Erlebnis".
Denken/RussellVsDescartes: "es denkt". (>Lichtenberg). ("Mind", S. 18).

Stroud I 196
KantVsDescartes/CarnapVsDescartes. Rahmen/Bezugssystem/Carnap/Stroud: für Carnap gibt es keinen Standpunkt, von dem aus man einen Rahmen als adäquat oder inadäquat beurteilen kann. Das wäre eine "externe" Frage.
Kant/Stroud: die Parallele dazu ist bei Kant der transzendentale Idealismus: wenn die Dinge unabhängig von uns wären, wäre Skeptizismus unvermeidlich.
Problem: der transzendentale Idealismus ist schlecht mit dem Verifikationsprinzip zu kreuzen. Ist Carnaps eigene positive Theorie hier besser dran? Das ist eine Frage nach ihrem Status. Sie verfolgt dasselbe Ziel wie Kant: die Bedingungen der Möglichkeit von Erkenntnis zu erklären, aber ohne die Grenzen der Verständlichkeit zu überschreiten.
Allgemeines/Besonderes/innen/außen/Verallgemeinerung/Stroud: dazu wäre es notwendig, dass erklärt wird, wie die allgemeine skeptische Konklusion sinnlos sein kann, selbst wenn die besonderen alltäglichen empirischen Behauptungen sinnvoll sind. Das kann nicht einfach daran liegen, dass das eine allgemein und das andere partikular ist.
Descartes/Stroud: das Partikulare ist in seinem Argument repräsentativ, und kann daher verallgemeinert werden. Die Unsicherheit im Einzelfall ist repräsentativ für all unser Wissen. Das ist die Stärke des Arguments.
VerifikationismusVsVerallgemeinerung: gerade diese Verallgemeinerung hält er für verdächtig.
CarnapVsSkeptizismus/CarnapVsDescartes: Aussagen, die innerhalb eines Bezugsystems sinnvoll sind, können nicht sinnvoll auf das Bezugssystem selbst angewendet werden.
Stroud: aber das ist das Problem innen/außen und gar keine Frage von Allgemeinheit oder Besonderem.
StroudVsCarnap: er muss also zeigen, dass die Bewegung von innen nach außen unmöglich ist, und nicht die Verallgemeinerung. Dazu brauchte er aber eine Erklärung, warum die traditionelle Sicht der Relation zwischen „internen“ und „externen“ Fragen falsch ist, wenn er den Skeptizismus vermeiden will. ((s) Warum-Frage).
Besonderes/VerifikationismusVsDescartes: These: der einzelne Satz von Descartes ist schon von Anfang an sinnlos. (Weil unverifizierbar). (StroudVsVs).
I 207
StroudVsVerifikationismus: er muss nun zeigen, wieso dieses Verdikt nicht auf alle einzelnen (besonderen) Sätze des Alltagslebens zutrifft. Der Verifikationismus müsste sonst annehmen, dass unsere ganze Sprache (Alltagssprache) sinnlos ist! (Weil sie nach skeptischen Kriterien nicht verifizierbar ist). Bsp „Ich weiß nicht, ob Erklärung vom Sitzen im Durchzug verursacht wird“ oder Bsp „Der Flugzeug-Spotter weiß nicht, ob das Flugzeug ein F ist“ wären als sinnlos verdammt! Wenn der Verifikationismus bestimmte Sätze nur dann als sinnlos verdammt, wenn sie z.B. von Descartes oder einem anderen Skeptiker geäußert werden, müsste er zeigen, dass es eine abweichenden Gebrauch bei solchen Gelegenheiten gibt. Sonst könnte er gar nicht angeben, was VsDescartes an seiner Äußerung falsch gelaufen sein soll. ((s) Äußerung hier = Handlung, nicht Satz, der ja sinnlos, weder wahr noch falsch sein soll).

Ca I
R. Carnap
Die alte und die neue Logik
In
Wahrheitstheorien, G. Skirbekk (Hg) Frankfurt 1996

Ca II
R. Carnap
Philosophie als logische Syntax
In
Philosophie im 20.Jahrhundert, Bd II, A. Hügli/P.Lübcke (Hg) Reinbek 1993

Ca IV
R. Carnap
Mein Weg in die Philosophie Stuttgart 1992

Ca IX
Rudolf Carnap
Wahrheit und Bewährung. Actes du Congrès International de Philosophie Scientifique fasc. 4, Induction et Probabilité, Paris, 1936
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Ca VI
R. Carnap
Der Logische Aufbau der Welt Hamburg 1998

CA VII = PiS
R. Carnap
Sinn und Synonymität in natürlichen Sprachen
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Ca VIII (= PiS)
R. Carnap
Über einige Begriffe der Pragmatik
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Stroud I
B. Stroud
The Significance of philosophical scepticism Oxford 1984
Existenz Descartes Danto Vs Descartes, R. I 170
DantoVsDescartes: der einzige Weg, zu erkennen, dass die Sinne uns täuschen, führt über den Weg der Sinne. Also löst sich diese Art von Beweisen in nichts auf. Im Grunde sagte Descartes folgendes: sorge dafür, dass deine Erfahrung so intensiv und deutlich ist, wie sie nur sein kann.
Descartes: Pointe: gerade in diesem Moment könnte sich aber herausstellen: dass diese klare und bestimmte Erfahrung auch falsch ist, nämlich ein Traum!Klarheit: klärt etwas, aber nicht, daß ich wahrnehme.
I 191
VsDescartes: daß seine Argumentation zirkulär ist, war stets die Standardkritik. Erst beweise er die Existenz Gottes, dann gebrauche er die Güte Gottes, um seinen Beweis abzusichern. Descartes/Danto: aber selbst in der dunkelsten Periode des Zweifels wissen wir, was unsere Ideen bedeuten. Es ist nicht so, als ob wir unserer Sprache irgendwie mißtrauen müßten! Wir wissen, was es hieße, wären unsere Ideen wahr. Nur ob sie es sind, dass eben wissen wir nicht.
Dann aber verschafft uns die Idee Gottes einen Fall, indem bloßes Verstehen schon Wissen nach sich zieht! Wir könnten nicht den Anspruch erheben, zu wissen, was Gott ist, und zugleich den Zweifel hegen, ob es Gott überhaupt gebe.

Danto I
A. C. Danto
Wege zur Welt München 1999

Danto III
Arthur C. Danto
Nietzsche als Philosoph München 1998

Danto VII
A. C. Danto
The Philosophical Disenfranchisement of Art (Columbia Classics in Philosophy) New York 2005
Existenz Descartes Kant Vs Descartes, R. Danto I 179
KantVsDescartes: das cogito, dass »ich denke« ist kein unbezweifelbarer Satz, sondern etwas, das jeden Satz begleitet, den man behauptet. KantVsDescartes: cogito durchdringt nicht, sondern begleitet das Denken.

Kant I 73
Existenz/Kant: Gefühl des Daseins hat noch keinen Begriff. Beweisen läßt sich hier nichts. VsDescartes: »ich denke, also bin ich« Fehler: vom Begriff auf das Dasein einer Sache zu schließen.

Field I 80
KantVsontologischer Gottesbeweis/KantVsDescartes: (KdrV, B622,3 4): man kann nie die kategorische (nicht-konditionale) Existenz von etwas behaupten. Begründung: Widersprüche stammen normalerweise daraus, dass man ein oder mehrere Objekte postuliert und dann Vermutungen, die wechselseitig inkonsistent sind: Bsp ein Dreieck und Vierseitigkeit. Aber es ist kein Widerspruch, die Existenz eines Dreiecks zu leugnen!
Denn wir haben keine widersprüchlichen Annahmen gemacht. (s) indem wir nur vom Dreieck ausgingen.
Kant: dasselbe gilt für den Begriff eines "absolut notwendigen Wesens": wenn wir seine Existenz negieren, negieren wir es mit all seinen Prädikaten, dann kann aber auch kein Widerspruch entstehen.
Nichts kann mit allen Prädikaten negiert werden und dennoch einen Widerspruch hinterlassen. (s) Also gibt es keine notwendige Existenz.
Field: dann kann es auch nicht widersprüchlich sein, die Existenz von Zahlen zu leugnen, denn sie haben keine mysteriöse Kraft, einen Widerspruch zu hinterlassen, wenn sie nicht da sind. (s) Hat den Dreieckigkeit eine mysteriöse Kraft wenn kein Dreieck da ist? Nein, aber das ist ein Prädikat ohne Träger und hier nicht vergleichbar).

Stegmüller IV 362
Gottesbeweis/KantVsDescartes: vier Punkte (KdrV A 594f): 1. "Wenn ich das Prädikat in einem identischen Urteil aufhebe und behalte das Subjekt, so entsteht ein Widerspruch." Hebe ich beide zusammen auf, gibt es keinen Widerspruch.
Bsp die Allmacht kann ich nicht aufheben, wenn Gott mit der Allmacht identisch ist. Wenn ich aber sage, Gott ist nicht, so ist weder die Allmacht, noch irgendein anderes seiner Prädikate gegeben.
IV 363
StegmüllerVsKant: man kann aber dennoch fragen, wieso Kant so sicher ist, dass keine negative Existenzaussage in sich widersprüchlich ist und damit keine Existenzaussage der Form „es gibt ein x" analytisch sein kann. 2. Kant (A 597): "Ihr habt schon einen Widerspruch begangen, wenn ihr in dem Begriff eines Dinges, welches ihr lediglich seiner Möglichkeit nach denken wolltet, schon den Begriff seiner Existenz hineinbrachtet".
MackieVsKant: das ist unfair! Kants Argument beruht darauf, Descartes sei "geistig offen" ob es einen Gott gibt oder nicht, wonach man etwas in den Begriff der Existenz hineinlegt.
Aber Descartes gibt nicht vor, er sei hinsichtlich der Antwort geistig offen, vielmehr ist er völlig sicher hinsichtlich der Existenz.
Dann aber setzt er gar nicht das zu Beweisende als bewiesen voraus.
3. Kant (A 598): Unterscheidung analytisch/synthetisch: es kann keine analytischen Existenzaussagen geben. (Dabei gibt er keine Begründung an).
IV 364
VsKant: analytische Existenzurteile gibt es in der Arithmetik Bsp es gibt eine Primzahl zwischen 10 und 20. Frege: alle arithmetischen Wahrheiten sind analytisch.
4. Kant: die Logik von Existenzaussagen spiegelt eine falsche Grammatik vor: das Hilfsverb "sein" ist hier doppeldeutig, wenn es als Mittel der Prädikation und der Existenz gebraucht wird. (>Kopula).
MackieVsKant: Kant bleibt auf halbem Wege stehen: wenn "existieren" kein Prädikat ist, was ist es dann?
Existenzquantor: gibt es erst seit Frege.
IV 365
MackieVsDescartes: das ist dann ein tödlicheres Argument: Existenzquantor kann kein Attribut sein und keine Vollkommenheit ausdrücken, die ein Ding besitzen kann oder nicht. Bsp damit kann der Bsp Revenusbewohner nicht widerlegt werden, der keine notwendige Vollkommenheit, sondern nur eine künstliche Vollkommenheit besitzt.
Beim Existenzquantor gibt es nun keine Unterscheidung von natürlicher und künstlicher Vollkommenheit. Dann gilt Descartes’ Argument der Unterscheidung natürlich/künstlich, wobei Gott die einzige Ausnahme eines Wesens mit natürlicher Vollkommenheit nicht mehr.
DescartesVsFrege: seine einzige Widerlegung wäre, wenn er beweisen könnte, dass man ein "dieser Baum" oder "Ich" oder "Gott existiert" ((s) also (ix) Fx (Iota Operator, Indikator Aussage) existiert.
MackieVsDescartes/Stegmüller: das hat er jedenfalls nicht getan.

Strawson V 22
"Widerlegung des Idealismus"/KantVsDescartes: damit Selbstbewusstsein möglich ist, muss es zumindest möglich sein, zwischen Folgen unserer Erfahrungen auf der einen Seite, und Folgen der Gegenstände unserer Erfahrung die sie unabhängig aufweisen, zu unterscheiden. Dafür müssen die Gegenstände so gedacht werden, dass sie in einem beständigen Rahmen existieren.
Die notwendigen Unterscheidungen zeitlicher Relationen müssen innerhalb der Erfahrung getroffen werden. Daher müssen wir ein unmittelbares und nicht schlussfolgerndes Bewusstsein von Gegenständen im Raum haben.
"Das Bewusstsein meines eigenen Daseins ist zugleich das Bewusstsein des Daseins anderer Dinge außer mir."
Begriffe/Kant: nicht jede beliebige Menge von Begriffen ist für uns ausreichend, es müssen Begriffe von beharrlichen und reidentifizierbaren Gegenständen im Raum darunter sein.
V 23
StrawsonVsKant: dieser versucht in den Analogien ständig mehr aus den Argumenten herauszupressen, als drin ist. Selbstbewusstsein/Bewusstsein/Kant/Strawson: die Unterscheidungen müssen in den Begriffen selber angelegt sein, weil es so etwas wie Wahrnehmung des reinen Bezugssystems nicht gibt!
V 103
KantVsDescartes: Selbstbewusstsein ist nur möglich durch die Wahrnehmung äußerer Gegenstände. Substanz, Ursache und Gemeinschaft (oder reziproke Wechselwirkung ist eine notwendige Bedingung objektiver Erfahrung. Und diese Begriffe bekommen überhaupt nur einen Sinn in Bezug auf äußere Gegenstände.
Strawson: Kant stützt sich hier sehr wenig auf seine Thesen aus der transzendentalen Ästhetik als Prämissen für seine Argumente in der Analytik.

Strawson V 140
Def Seele/Descartes/Strawson: jeder von uns weiß durch die bloße Tatsache bewusster Wahrnehmung, dass er als eine (Cartesianische), denkende Substanz existiert, d.h. als ein immaterielles, dauerndes, nicht zusammengesetztes individuelles Subjekt von Gedanken und Erfahrungen sowie einer Existenz in völliger Unabhängigkeit von einem Körper oder von der Materie fähig. KantVsDescartes: das verstößt gegen das Sinnprinzip: es gibt überhaupt keine empirischen Anwendungskriterien für diese Behauptung.
KantVsDescartes, KantVs rationale Psychologie: Analyse der Ursprünge des Scheins: Verwechslung der Einheit der Erfahrungen mit der Erfahrung von Einheit.
V 143
KantVsDescartes: schließlich ist es die Einheit des Bewusstseins, die wir, wenn uns der Schein im Griff hat, fälschlich für das Bewusstsein von einem einheitlichen Subjekt nehmen.
V 145
Def rationale Psychologie/(Descartes): behauptet, dass jeder Mensch unmittelbare Sicherheit über die Existenz seiner Seele als einer immateriellen Substanz hat. KantVsDescartes: die einzigen Kriterien wären dafür aber: "derselbe Mensch, dieselbe Seele". Todesstoss für die rationale Psychologie.
I. Kant
I Günter Schulte Kant Einführung (Campus) Frankfurt 1994
Externe Quellen. ZEIT-Artikel 11/02 (Ludger Heidbrink über Rawls)
Volker Gerhard "Die Frucht der Freiheit" Plädoyer für die Stammzellforschung ZEIT 27.11.03

Danto I
A. C. Danto
Wege zur Welt München 1999

Danto III
Arthur C. Danto
Nietzsche als Philosoph München 1998

Danto VII
A. C. Danto
The Philosophical Disenfranchisement of Art (Columbia Classics in Philosophy) New York 2005

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

Strawson I
Peter F. Strawson
Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972

Strawson II
Peter F. Strawson
"Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit",
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Strawson III
Peter F. Strawson
"On Understanding the Structure of One’s Language"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Strawson IV
Peter F. Strawson
Analyse und Metaphysik München 1994

Strawson V
P.F. Strawson
Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981

Strawson VI
Peter F Strawson
Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Strawson VII
Peter F Strawson
"On Referring", in: Mind 59 (1950)
In
Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993
Existenz Descartes Nagel Vs Descartes, R. I 39
VsDescartes: ein Standardargument wirft Descartes Zirkularität vor bei seiner Argumentation für die Existenz eines nichttäuschenden Gottes.
I 88
Descartes/NagelVsDescartes/Nagel: Descartes weigert sich, diese Priorität gelten zu lassen. Er hatte unrecht, wenn auch nur zeitweilig, die Hypothese in Betracht zu ziehen, ein böser Dämon könne seinen Geist durcheinander bringen. Dazu wäre es nötig, dass er folgendes denkt: »zwischen diesen beiden Möglichkeiten kann ich mich nicht entscheiden:
a) ich glaube dass 2 + 3 = 5 wahr ist,
b) ich glaube es nur deshalb weil ein böser Dämon meinen Geist manipuliert. Daher könnte das Ergebnis möglicherweise gleich 4 sein.«
Dieser Gedanke ist aus zwei Gründen unverständlich:
1. weil er das falsche Ergebnis 4 enthält, und diesem »Gedanken« ist weder ein Sinn gegeben worden, noch kann er einen erwerben dadurch, dass man annimmt, ein Dämon habe die Gedanken verwirrt.
I 89
2. ist das Urteil, dass es diese beiden ausschließenden Alternativen gibt, selbst bereits eine Anwendung der Vernunft. Descartes hat logisches Denken an den Tag gelegt, ohne sich von der Möglichkeit stören zu lassen, dass sein Geist vielleicht durch einen Dämon manipuliert ist. Unsinn: der Satz 2 + 3 = 4 ist kein Unfug, er hat genug Sinn, um mit Notwendigkeit falsch zu sein! Es ist nicht möglich, zu denken, dass 2 + 3 = 4, aber man kann um der Argumentation willen annehmen, dass es aus bestimmten Annahmen folgt.
Descartes: Gott hätte die Arithmetik anders gestalten können aber das hätte von uns nicht erfasst werden können.
I 90
NagelVsDesacrtes: diese Ansicht ist aus dem gleichen Grund unverständlich. Das impliziert eine Hierarchie im Bereich der Urteile auf priori, die nicht überzeugt.
I 90/91
Es ist unmöglich, zu glauben, dass Gott für die Wahrheiten der Arithmetik verantwortlich ist, wenn das impliziert, dass 2 + 3 = 5 hätte falsch sein können! Das ist genau das gleiche wie wenn man die Logik auf Psychologie oder Lebensformen gründen wollte. DescartesVsSkeptizismus/Nagel: eine interessante Frage bleibt, ob Descartes damit recht hatte, es sei unverständlich, sich mit Bezug auf alle empirischen Aussagen über die Außenwelt des Glaubens zu enthalten. (Davidson).

NagE I
E. Nagel
The Structure of Science: Problems in the Logic of Scientific Explanation Cambridge, MA 1979

Nagel I
Th. Nagel
Das letzte Wort Stuttgart 1999

Nagel II
Thomas Nagel
Was bedeutet das alles? Stuttgart 1990

Nagel III
Thomas Nagel
Die Grenzen der Objektivität Stuttgart 1991

NagelEr I
Ernest Nagel
Teleology Revisited and Other Essays in the Philosophy and History of Science New York 1982
Existenz Descartes Rorty Vs Descartes, R. I 60
Def Mens/Rorty: 1. Vernunft (Erfassen von Universalien) 2. (später): Geist Descartes/Rorty: klares Kriterium für die Unterscheidung zwischen dem ausgedehnten und dem nicht ausgedehnten (Rorty pro: sowie wir zwischen dem endlichen und dem unendlichen unterscheiden können, trivial).
RortyVsDescartes: das hilft aber nicht in Grenzfällen.
I 69
Descartes: könnte mit Leibniz Prinzip der Identität argumentieren: dass etwas, dessen Existenz man bezweifeln kann, nicht mit etwas identisch sein kann, dessen Existenz man nicht bezweifeln kann. (RortyVsDescartes: das ist "zu scharf "gedacht!). Descartes/Rorty: lässt nur drei »Substanzen« zu: Denken - Ausdehnung - Gott. >Substanz/Descartes.
I 76
Def Existenz/unabhängig von Körper/Rorty: jede Definition müsste eine Grenze zwischen Krämpfen im Magen und dem damit zusammenhängenden Gefühl im Bewusstsein ziehen. >Existenz/Descartes.
I 77
Geist/Descartes/Rorty: nicht räumlich: Bsp Schmerzen »in« amputierten Gliedmaßen. Descartes/Rorty: »ich kann nichts leichter und evidenter erkennen als meinen Geist«.
Cogito/RortyVsDescartes: Verwechslung des cogito als Beweis meiner Existenz und als Ausgrenzung meiner Natur.
I 129
Skeptizismus/Tradition/RortyVsDescartes: der traditionelle Skeptizismus der fragt, ob andere Wesen beispielsweise Schmerzen haben, ist so wenig interessant wie der darüber, ob der Tisch existiert, wenn wir ihn nicht wahrnehmen. Dieser Skeptizismus hätte nie die Aufmerksamkeit der Philosophen erregt, wäre die Idee des Natürlich Gegebenen nicht gewesen und ihre Konsequenz, alles sei lediglich eine »Setzung«, ein »Schluss«, »eine Konstruktion«. >Skeptizismus/Descartes, weitere Autoren zu >Skeptizismus.
VI 27
Skeptizismus/RortyVsDescartes/Rorty: seine Zweifel sind so unspezifisch, dass man sie einfach abtun sollte.
VI 167
Geist/Dennett/Rorty: "PDP": Modell der parallelen, verteilten Verarbeitung. Davidson, wie Dennett: deshalb ist der Geist nicht sein eigener Aufenthaltsort. VsDescartes.

Rorty I
Richard Rorty
Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997

Rorty II
Richard Rorty
Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000

Rorty II (b)
Richard Rorty
"Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (c)
Richard Rorty
Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (d)
Richard Rorty
Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (e)
Richard Rorty
Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (f)
Richard Rorty
"Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (g)
Richard Rorty
"Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty III
Richard Rorty
Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992

Rorty IV (a)
Richard Rorty
"is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (b)
Richard Rorty
"Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (c)
Richard Rorty
"Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (d)
Richard Rorty
"Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty V (a)
R. Rorty
"Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998

Rorty V (b)
Richard Rorty
"Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty V (c)
Richard Rorty
The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992)
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty VI
Richard Rorty
Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000
Existenz Descartes Ryle Vs Descartes, R. Danto I 176
Gedanke/Descartes: Vollzug einer Art Handlung auf Grund einer Idee. Selbst wenn ich nun ein Stein wäre, dann wäre ich eben ein denkender Stein. ens cogitans. (RyleVs). - Descartes: Gedanke = Handlung - denkender Stein möglich: ens cogitans.
Ryle I 67ff
RyleVsDescartes: der halbmetaphorischen Vorstellung liegt die scheinbar tiefere philosophische Annahme zugrunde, dass es zwei verschiedene Arten von Existenz gibt (falsch!).
I 10
Descartes: These: ~es gibt einen polaren Gegensatz von Geist und Materie in einem gemeinsamen Feld, das "Raum" heißt.
I 11
Privilegierter Zugang: die Berichte einer Psyche über ihre eigenen Angelegenheiten haben eine Gewissheit an sich, die Berichte über die physikalische Welt nicht haben können. Sinneswahrnehmung kann irrig oder verworren sein, Bewusstsein und Introspektion sind es nicht.
Flor I 258
RyleVsDescartes: Mythos vom Geist in der Maschine: Descartes: Dualismus:
1. Der Körper ist im Raum und Zeit, der Geist nur in der Zeit
2. Der Körper lässt sich mechanisch beschreiben, der Geist nicht.
3. Der Körper ist öffentlich beobachtbar, der Geist ist privat.
4. Eine Person hat durch Introspektion und Evidenz ihres Bewusstseins eine unmittelbare Kenntnis, (privilegierter Zugang), Fremdseelisches kann niemals zugänglich sein.
5. Der Geist wird als Summe von inneren Prozessen und Zuständen aufgefasst, die ihrerseits körperliche Prozesse bzw. Tätigkeiten und Zuständen verursachen können.
Flor I 259
RyleVsDescartes: Problem: der vermutete Zusammenhang zwischen der »Seelenmaschine« und der körperlichen Maschine: die Relationen ist entweder als mechanisch oder als quasi mechanisch zu verstehen. Eine dritte Möglichkeit gilt als ausgeschlossen. Aber welcher Auffassung auch man folgt: man benennt das Problem damit nur, löst es aber nicht; denn die Frage bleibt offen, wie das überhaupt möglich sein soll, dass sich die beiden Modelle der Erklärung gegenseitig ausschließen: auf mechanische Prozesse können keine quasi mechanischen einwirken und umgekehrt!

Ryle I
G. Ryle
Der Begriff des Geistes Stuttgart 1969

Danto I
A. C. Danto
Wege zur Welt München 1999

Danto III
Arthur C. Danto
Nietzsche als Philosoph München 1998

Danto VII
A. C. Danto
The Philosophical Disenfranchisement of Art (Columbia Classics in Philosophy) New York 2005

Flor I
Jan Riis Flor
"Gilbert Ryle: Bewusstseinsphilosophie"
In
Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Reinbek 1993

Flor II
Jan Riis Flor
"Karl Raimund Popper: Kritischer Rationalismus"
In
Philosophie im 20. Jahrhundert, A.Hügli/P.Lübcke Reinbek 1993

Flor III
J.R. Flor
"Bertrand Russell: Politisches Engagement und logische Analyse"
In
Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P.Lübcke (Hg) Reinbek 1993

Flor IV
Jan Riis Flor
"Thomas S. Kuhn. Entwicklung durch Revolution"
In
Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Reinbek 1993
Existenz Descartes Verschiedene Vs Descartes, R. Danto I 191
VsDescartes: daß seine Argumentation zirkulär ist, war stets die Standardkritik. Erst beweise er die Existenz Gottes, dann gebrauche er die Güte Gottes, um seinen Beweis abzusichern.
Duhem I 55
PascalVsDescartes: "hochmütiges Vertrauen in die unbegrenzte Macht der metaphysischen Methode. HuygensVsDescartes: I 56...

Duhem I 160
PascalVsCartesianer: Es gibt Leute, die ein Wort durch sich selbst erklären: Das Licht werde durch eine Leuchtbewegung der leuchtenden Körper erzeugt. >Moliere: virtus dormitiva.
Kanitscheider I 434
NewtonVsDescartes: nicht "unbestimmter" sondern aktual unendlicher Raum!
Kanitscheider II 38
Materie/NewtonVsDescartes: nicht Ausdehnung, sondern träge Masse Schlüsseleigenschaft der Materie.
Lacan I 51
LacanVsDescartes: "Ich denke, wo ich nicht bin, also bin ich, wo ich nicht denke".
Descartes I 10
PascalVsDescartes: "Herzenslogik" statt Verstandeslogik.
Vaihinger I 196
Lamettrie/Vaihinger: ähnlich wie Arnobius, gegen cartesianische Doktrin von den angeborenen Ideen. LamettrievsDescartes.





Danto I
A. C. Danto
Wege zur Welt München 1999

Danto III
Arthur C. Danto
Nietzsche als Philosoph München 1998

Danto VII
A. C. Danto
The Philosophical Disenfranchisement of Art (Columbia Classics in Philosophy) New York 2005

Duh I
P. Duhem
Ziel und Struktur der physikalischen Theorien Hamburg 1998

Kanitsch I
B. Kanitscheider
Kosmologie Stuttgart 1991

Kanitsch II
B. Kanitscheider
Im Innern der Natur Darmstadt 1996

Vaihinger I
H. Vaihinger
Die Philosophie des Als Ob Leipzig 1924
Existenz Descartes Mackie Vs Descartes, R. Stegmüller IV 361
Gottesbeweis/Descartes/Stegmüller: in meinem Geist finde ich die Vorstellung von einem vollkommensten Seienden. Damit weiß ich wenigstens mit derselben Klarheit und Deutlichkeit, wie ich jeden mathematischen Satz begreife, dass ein solches Wesen tatsächlich und ewig existiert. Denn Existenz ist eine Vollkommenheit, weshalb ein Wesen, das nicht existierte, weniger vollkommen wäre.
Descartes: zwar können wir in allen anderen Dingen Existenz und Wesen (Essenz) unterscheiden, doch zeigt sich genau so klar, dass die Existenz Gottes ebenso wenig von seinem Wesen trennbar ist wie die Vorstellung des Tales von der des Berges.
Gottesbeweis/MackieVsDescartes: selbst jemand, der gern Theist sein möchte muss sagen, dass das zu schön ist, um wahr zu sein. Übrigens gibt es durchaus Berge, die sich ohne Tal aus einer Ebene erheben.
Kurz: Descartes schließt "existierend" als Teil der Bedeutung des Begriffs "Gott" ein.
IV 362
VsDescartes: Bsp Angenommen, Es gebe einen Begriff "Venusbewohner", von dem gilt "intelligentes Wesen, das den Planeten Venus bewohnt. Weiter gibt es "Revenusbewohner" (Terminologie: reale Venusbewohner) deren Begriff ihre Existenz einschließt.
Der Satz "Der Revenusbewohner existiert nicht" wäre widersprüchlich, so dass wir folgern müssten, es gebe wenigstens ein intelligentes Wesen auf der Venus. Fehlschluss.
DescartesVs: würde wahrscheinlich sagen "Revenusbewohner" sei eben ein künstlicher Begriff. Anders bei "Gott": alle unendlichen Vollkommenheiten bilden eine Einheit, keine von ihnen sei ohne die anderen verständlich.
VsVs: damit muss Descartes eine wichtige Annahme hinzufügen: nämlich dass der, der diesen Begriff habe, sich einer objektiven Notwendigkeit bewusst sei, nämlich der der Einheit der Vollkommenheiten, die die Existenz einschließt.
Stegmüller: davon haben wir aber keine klare und bestimmte, sondern nur eine verschwommene Vorstellung. ((s) begrifflich wäre sie klar).

Macki I
J. L. Mackie
Ethics: Inventing Right and Wrong 1977
Existenz Descartes Schiffer Vs Descartes, R. I 145
Leib-Seele-Problem/L-S-P/Schiffer: (s.o. 2.2) es gibt drei: a. In Bezug auf Dinge, (>Geist)
b. In Bezug auf Zustands-Tokens und Ereignis-Tokens (mentale Zustände)
c. In Bezug auf Eigenschaften. (mentale).
Zu den Entitäten jeder dieser Kategorien kann man drei Positionen haben
1. Man kann die Existenz von mentalen Entitäten bejahen als irreduzibel mental.
2. Man kann sie bejahen und gleichzeitig für reduzierbar halten (VsDescartes).
I 146
In Bezug auf mentale Eigenschaften hieße das, sie z.B. als funktionale Eigenschaften anzusehen 3. Man kann mentale Entitäten überhaupt leugnen.
oP: ist die These, dass 1 auf keine ontologische Kategorie zutrifft.

Schi I
St. Schiffer
Remnants of Meaning Cambridge 1987
Existenz Descartes Hintikka Vs Descartes, R. II 113
Cogito/Descartes/Hintikka: das cogito ist keine Prämisse, dessen Konklusion das sum wäre. Lösung/Hintikka: es ist ein Denkakt, der dem Subjekt selbst seine Existenz beweist.
analog: ein Sprechakt beweist dem Subjekt selbst auch seine Existenz Bsp Mark Twain sagt: "Ich existiere".
HintikkaVsDescartes: Problem: 1. was ist das für eine Entität, die "res" die damit bewiesen sein soll?
2. um die Frage zu beantworten, was überhaupt bewiesen wurde, müssen wir klären, welchen Status die Entität hat.
Bsp Italo Calvino: Karl der Große fragt einen Ritter, warum er das Visier geschlossen hat. Dieser antwortet; "Sir, ich existiere nicht".
II 114
Existenz/Nichtexistenz/Subsistenz/Hintikka: in diesem Beispiel existiert der Ritter in einer bestimmten Weise nicht, wohl aber in einer anderen, in dem nämlich, in dem er der Held der Geschichte sein kann. Pointe: d.h. hier ist der Sprechakt kein schlüssiger Beweis seiner Existenz. ((s) Innerhalb der Fiktion).
Cogito/Descartes/Hintikka:; es wäre auch falsch gewesen, hätte Descartes folgenden Schluss gezogen:
"Cogito, ergo Descartes existiert". ((s) Also für das "Ich", das in “sum” implizit ist, den Namen eingesetzt).
analog: Bsp wenn mir jemand auf der Straße erzählt: "Mark Twain existiert" wäre das genauso wenig ein Beweis für die Existenz von Mark Twain. Es müsste schon dieser selbst sein, der den Sprechakt ausführt.
cogito/Wissen/Hintikka. Problem: Descartes muss zusätzlich noch wissen, dass der fragliche Denkende diese Entität ist, oder diese Art von Entität.
Existenz/Identität/Entität/Identifikation/Quine/Hintikka: Quine: „Keine Entität ohne Identität“: das heißt, Descartes muss noch etwas über sich selbst wissen, um über sich sagen zu können, dass er selbst existiert.
Lösung/Hintikka: wir müssen zwei Arten von Querwelteinidentifikation unterscheiden.
a) perspektivische (Subjekt-zentrierte) Identifikation: diese ist aber nicht subjektiv, auch wenn sie relativ auf eine Person ist.
II 115
Sie gebraucht nur ein Koordinatensystem, das durch Referenz auf den Benutzer definiert ist. Es selbst hängt aber von objektiven allgemeine Prinzipien ab. b) öffentliche (Objekt-zentrierte) Identifikation.
Wissen-wer/sehen/visuelle Wahrnehmung/perspektivische Identifikation/Hintikka:
Def Sehen/Hintikka: ein Objekt sehen: Personen und Körper, die dieselbe Lücke im Wahrnehmungsfeld von John einnehmen, kann dieser identifizieren. Dabei weiß er auch, dass zu verschiedenen Zeiten verschiedene Objekte an der stelle sein können.
Pointe: dabei muss John nicht wissen, wer diese Person ist!
Wissen-wer/Sehen-wer/Hintikka: hierzu brauchen wir zusätzlich eine Identifikation, die auf öffentlichen (objekt-zentrierten) Kriterien basiert.

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989
Existenz Descartes Chisholm Vs Descartes, R. I 112
Bewußtsein/BW/Chisholm: alle meine Meinungen sind direkte Zuschreibungen ich bin der Gegenstand dieser Zuschreibungen, aber nicht ihr Inhalt. ich/ChisholmVsDescartes: keine gewissen Propositionen über sich selbst Existenz auch nicht Eigenschaft, der ich mir gewiß bin BW durch selbstpräsentierende Eigenschaft definiert kein direkter Zugang!

Chisholm I
R. Chisholm
Die erste Person Frankfurt 1992

Chisholm II
Roderick Chisholm

In
Philosophische Aufsäze zu Ehren von Roderick M. Ch, Marian David/Leopold Stubenberg Amsterdam 1986

Chisholm III
Roderick M. Chisholm
Erkenntnistheorie Graz 2004
Existenz Descartes Stegmüller Vs Descartes, R. Stegmüller IV 370
Wissen/Erkenntnistheorie/Descartes/Stegmüller: Descartes war unzufrieden mit dem Status, der dem Wissen in seiner Zeit zukam. Den wollte er mit seinem methodischen Zweifel stärken.
IV 371
(i) ich kann ohne Widerspruch die Existenz meines Körpers bezweifeln, nicht aber die meines Bewusstseins als Träger meiner Zweifel. (ii) Cogito-Prinzip: unbezweifelbar wegen der Tatsache, dass ich seine Wahrheit klar und deutlich erkenne.
(iii) Gott als vollkommenes Wesen kann nicht betrügen. Sinnestäuschungen rühren nicht von Gott, sie entstehen im komplizierten physiologischen Wahrnehmungsapparat.
Wissen/Erkenntnistheorie/VsDescartes/Stegmüller:
1. der Status der allgemeinen Regel bleibt unklar. Sie wird zumindest durch die Möglichkeit eines täuschenden Gottes bedroht.
Problem: entweder die Regel ist absolut sicher, dann ist sie auch nicht durch einen deus malignus bedroht, oder sie ist nicht völlig sicher, dann bedroht sie jedes Denken.
2. Cogito-Argument: beruht auf der Einsicht in den Selbstwiderspruch "Ich denke jetzt nicht".
IV 372
Das ist aber eine andere Klarheit als die der Mathematik und auch der des Gottesbeweises. Aus dem Cogito-Argument lässt sich die Autorität des klaren und deutlichen Denkens nicht ableiten! 3. Daraus, dass ich zunächst mit Gewissheit nur auf mich als denkendes Wesen schließen kann, folgt nicht, dass mein Bewusstsein eine denkende Substanz und ein von meinem Körper verschiedenes Ding ist.
IV 373
MackieVsDescartes/Stegmüller: zwei Punkte: 1. Descartes behauptet, Vollkommenheit sei ein positiver, Unvollkommenheit ein negativer Begriff, der den ersteren voraussetzt.
IV 374
Andererseits gibt er selbst zu, dass ich die Unendlichkeit Gottes nicht verstehen kann und sich in meinem Geist keine eigenständige Idee von Vollkommenheit findet. Dann kann ich aber ein positives Verständnis meiner eigenen Unvollkommenheit gewinnen, aus dem ich umgekehrt den negativen Begriff der Vollkommenheit bilde. Ich bin im ständigen Wandel und bin mir dessen bewusst.
Ich könnte auch sagen, dass der rein negative Begriff der Freiheit von allen Mängeln mir als einziger zur Verfügung steht für die Vorstellung der Allwissenheit.
2. MackieVsPlaton/MackieVs ideale Formen:
Bsp absolute Gerade: Derartige Vorstellungen könnten nicht aus der Sinneswahrnehmung stammen, da keine reale Strecke vollkommen gerade ist. Sie müssten dann aus der direkten nicht sinnlichen Vertrautheit mit idealen Wesenheiten stammen.
Wir können aber sehr wohl die Vorstellung von einer gekrümmten Strecke haben, die aus der Wahrnehmung gewonnen ist!
Dann können wir uns auch denken, dass diese Strecke weniger gekrümmt ist. Ich kann mir dann den Begriff eines Grenzfalls machen, der nicht weiter von Krümmung befreit sein könnte.
Die Vorstellung der Vollkommenheit lässt sich also hinsichtlich ihres Inhaltes völlig vom Material der Sinneswahrnehmung und dem Verständnis der Negation her erklären.

Carnap V
W. Stegmüller
Rudolf Carnap und der Wiener Kreis
In
Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie Bd I, München 1987

St I
W. Stegmüller
Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie Bd I Stuttgart 1989

St II
W. Stegmüller
Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie Bd 2 Stuttgart 1987

St III
W. Stegmüller
Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie Bd 3 Stuttgart 1987

St IV
W. Stegmüller
Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie Bd 4 Stuttgart 1989
Existenz Descartes Ryle Vs Dualismus Pauen I 82
Ryle/Pauen: es scheint, als wolle Ryle die Existenz mentaler Zustände bestreiten, das ist jedoch ein Missverständnis. Er bestreitet lediglich eine autonome geistige Substanz.
I 84
RyleVsDualismus: Kategorienfehler: setzt fälschlich voraus, dass man von geistigen Vorgängen im gleichen Kontext sprechen könne wie von physischen Prozessen. Als ob Geist und Gehirn sich wie Bibliothek und Hörsaalgebäude unterschieden. Daher ist es sinnlos, von "gleichzeitig stattfindenden" mentalen und physischen Ereignissen zu sprechen.

Ryle I 226 ff
Dualismus/RyleVsDualismus/Ryle: das Leben ist nicht eine Doppelreihe von Ereignissen, die sich in zwei verschiedenartigen Materien abspielen. Es ist nur eine Verkettung von Ereignissen verschiedener Gattungen, deren Unterschiede hauptsächlich darin bestehen, dass logisch verschiedene Typen von Gesetzesaussagen und gesetzesähnlichen Aussagen auf sie anwendbar sind.
I 228
Wir blicken nicht in eine geheime Kammer. In Wirklichkeit ist das Problem nicht von der Art. Es handelt sich vielmehr um die methodologische Frage, wie wir gesetzesartige Aussagen über das stille Benehmen von Leuten beweisen und anwenden. Bsp Ich finde heraus, dass jemand ein wahrer Meister des Schachs ist, indem ich ihm zuschaue. Das ein Schüler faul ist, indem ich ihn längere Zeit beobachte.
Die Frage ist nicht die Rahmenfrage: Wie entdecke ich , dass wir eine Seele haben?" sondern: eine ganze Reihe besonderer Fragen, der Form: wie entdecke ich dass ich selbstloser bin als du, dass ich schwach im Dividieren bin, aber besser im Lösen von Differentialgleichungen? Dass du an Angstzuständen leidest, oder gewisse Arten von Tatsachen leicht übersiehst?.
Neben solchen rein dispositionalen Fragen gibt es noch den ganzen Bereich von Ausführungs und Ereignisfragen der Form: wie finde ich heraus, dass ich den Witz verstanden habe, du aber nicht? Dass zu deiner Tat mehr Mut gehörte als zu meiner?
I 229
Fragen dieser Art sind keine Rätsel!
I 230
Kurz gesagt, es gehört zur Bedeutung von "er hat es verstanden" dass er dies und das hätte tun können und dass er es getan hätte... und die Probe ist eine Reihe von Verrichtungen. Mit einem einzigen Erfolg wären wir nicht ganz zufrieden aber wir wären es nach zwanzig. (Ob ein Junge dividieren kann).
Wittgenstein VII 147
Philosophie/Unsinn/logische Grammatik/Tetens: die These, dass sich die Philosophie einem Missverständnis der „logischen Grammatik“ der Sprache verdankt, findet sich weder bei Carnap noch im Tractatus, sondern bei Ryle in seiner Kritik RyleVsDualismus, VsDescartes (Ryle 1969).

Ryle I
G. Ryle
Der Begriff des Geistes Stuttgart 1969

Pauen I
M. Pauen
Grundprobleme der Philosophie des Geistes Frankfurt 2001

W II
L. Wittgenstein
Vorlesungen 1930-35 Frankfurt 1989

W III
L. Wittgenstein
Das Blaue Buch - Eine Philosophische Betrachtung Frankfurt 1984

W IV
L. Wittgenstein
Tractatus logico-philosophicus Frankfurt/M 1960
Existenz Descartes Davidson Vs Evans, G. I (b) 20 ff
Gareth Evans: Demonstrative Identifikation ist die einzig mögliche psychologische Beziehung, die die "Fundamentalidentifikation" liefert.((s) > hinweisende Definition). Wenn jemand glaubt, es schwebe ihm ein Gedanke mit singulärem Bezug vor, während er in Wirklichkeit einen Namen ohne Bezug (Einhorn?) verwendet, ist gar keine Proposition gegeben über die er nachdenken könnte, und folglich gibt es auch gar keinen Gedanken, der ihm zukäme. Verwendet er einen Satz, der einen Name ohne Bezug enthält, bringt er keinen Gedanken zum Ausdruck. ((s) >Nicht-Existenz).
DavidsonVsEvans: Cartesianisches Sicherheitsstreben nach Erkenntnis, die mit Sicherheit gegen Fehlschläge gefeit ist. Wenn vorausgesetzt wird, dass jegliche Erkenntnis durch eine psychische Verbindung mit dem Gegenstand gegeben ist, müssen Gegenstände gefunden werden, bezüglich derer Irrtümer unmöglich sind. Als Gegenstände, die notwendig das sind, was sie zu sein scheinen.
I (b) 24
DavidsonVsDescartes: Solche Gegenstände gibt es einfach nicht. Nicht einmal Erscheinungen sind alles das, wofür sie gehalten werden! Auch die Aspekte der Sinnesdaten lassen sich nicht, sofern sie wirklich Gegenstände sind, gegen Fehlidentifikation schützen.

Davidson I
D. Davidson
Der Mythos des Subjektiven Stuttgart 1993

Davidson I (a)
Donald Davidson
"Tho Conditions of Thoughts", in: Le Cahier du Collège de Philosophie, Paris 1989, pp. 163-171
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (b)
Donald Davidson
"What is Present to the Mind?" in: J. Brandl/W. Gombocz (eds) The MInd of Donald Davidson, Amsterdam 1989, pp. 3-18
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (c)
Donald Davidson
"Meaning, Truth and Evidence", in: R. Barrett/R. Gibson (eds.) Perspectives on Quine, Cambridge/MA 1990, pp. 68-79
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (d)
Donald Davidson
"Epistemology Externalized", Ms 1989
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (e)
Donald Davidson
"The Myth of the Subjective", in: M. Benedikt/R. Burger (eds.) Bewußtsein, Sprache und die Kunst, Wien 1988, pp. 45-54
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson II
Donald Davidson
"Reply to Foster"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Davidson III
D. Davidson
Handlung und Ereignis Frankfurt 1990

Davidson IV
D. Davidson
Wahrheit und Interpretation Frankfurt 1990

Davidson V
Donald Davidson
"Rational Animals", in: D. Davidson, Subjective, Intersubjective, Objective, Oxford 2001, pp. 95-105
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
Existenz Descartes Peacocke Vs Evans, G. I 169/170
Demonstrativa/Evans: wahrnehmungsmäßig demonstrative Gegebenheitsweisen sind möglich weil diese Bedingungen erfüllt sind: in einer normalen Wahrnehmungssituation gibt es eine Informationsverbindung zwischen Subjekt und Objekt, außerdem weiß das Subjekt oder ist der Lage herauszufinden, wo das Objekt ist.
Wenn das Subjekt die allgemeine Fähigkeit hat zu wissen, was Propositionen der Form
"π = p" wahr macht für beliebiges π (wobei π eine Identifikation eines öffentlichen Orts ohne Indexwörter (in einem nichtindexikalischen Referenzrahmen) ist) wenn p die Vorstellung eines Orts in seinem egozentrischen Raum ist. Wenn er außerdem fähig ist, das Objekt in seinem egozentrischen Raum zu lokalisieren, kann man sagen, dass er eine Vorstellung (Idea) von dem Objekt hat.
Vorstellung/Idee/Idea/Evans/Terminologie/Intension/Weise des Gegebenseins/Peacocke: Evans "Idea" (Vorstellung) entspricht meiner Gegebenheitsweise "mode of presentation".
Vorstellung/Evans: These: wir können die Vorstellung von einem Objekt, a auffassen als bestehend in seinem Wissen, was es für einen beliebigen Satz der Form "δ = a" ist, wahr zu sein.
Peacocke: dabei ist "δ" der Bereich der grundlegenden Vorstellungen eines Objekts.
fundamentale Vorstellung/Evans: hat man, wenn man von einem Objekt als Inhaber der fundamentalen Unterscheidungen (possessor of the fundamental ground of difference) denkt, die es tatsächlich hat.
Peacocke: also was ein Objekt von allen anderen unterscheidet.
Also für materielle Gegenstände Art und Ort.
PeacockeVsEvans: wir haben schon Fälle gesehen, wo der Denkende das Objekt nicht im egozentrischen Raum lokalisieren kann: Bsp der Krater auf dem Mond.
I 171
Bsp der Apfel im Spiegelkabinett. Aber es scheint doch, dass man dennoch daran denken kann, z.B. sich darüber wundern, wo es wohl ist!
Es ist wahr, dass man wenigstens eine grobe Richtung im egozentrischen Raum angeben kann, aber das ist kaum hinreichend für die Wissensbedingung von Evans.
Im Fall des Erinnerungsbildes ist es klarer, dass man keine Lokalisation im gegenwärtigen egozentrischen Raum braucht.
pro Evans: es muss zusätzliche vorstellbare Evidenz z.B. Erfahrungen oder Instrumente zur Lokalisation (wenn notwendig, sogar Raumfahrt!).
Wenn das nicht vorstellbar wäre, müsste man annehmen, dass das Subjekt gar nicht in der Lage ist, an das betreffende Objekt im öffentlichen Raum zu denken!
pro Evans: eine Informations-Verbindung ist nicht hinreichend, um demonstrativ über den Gegenstand zu denken.
VsEvans: aber das ist weniger, als zu verlangen, dass der Denkende das Objekt gegenwärtig lokalisieren kann.
schwächere Forderung: statt dessen genügt eine allgemeine Fähigkeit, dass das Subjekt das Objekt gegebenenfalls lokalisieren kann.
Evans: wenn man ein Objekt nicht lokalisieren kann, kann man dennoch in der gemischt demonstrativ deskriptiven Gegebenheitsweise an es denken: "dasjenige, das meine Erfahrung verursacht".
Aber: in normalen Fällen ist das eine falsche Beschreibung!
Peacocke: es scheint auch in den Bsp Mondkrater, Apfel im Spiegelkabinett falsch zu sein.
PeacockeVsEvans: komische Asymmetrie:
Vorstellung/Evans: eine Idee a eines Orts im egozentrischen Raum ist eine adäquate Idee eines Orts im öffentlichen Raum.
holistisch/Evans: wenn eine beliebig fundamentale Identifikation eines Orts möglich ist, ist sie holistischen. (Varieties of reference S. 162).
Peacocke: dieses Wissen gründet in einer allgemeinen Fähigkeit, eine kognitive Karte (cognitive map) der objektiven räumlichen Welt über seinen egozentrischen Raum zu legen.
I 172
Bsp ein einigen Fällen wird das nicht möglich sein, z.B. wenn man gekidnappt ist, oder in eine unbekannte Gegend verschlagen wurde usw. Pointe: auch in solchen Fällen kann man immer noch das Demonstrativum "hier" (in Bezug auf Objekte) benutzen. D.h. die Gedanken sind immer noch Gedanken über den öffentlichen Raum! ((s) Und den egozentrischen).
Vorstellung/demonstrative Gegebenheitsweise/PeacockeVsEvans: also verlangt seine Theorie gar keine Fähigkeit, eine öffentliche, nicht egozentrische Individuation seiner Gedanken zu geben um überhaupt Gedanken über einen Ort im öffentlichen Raum zu haben.
Analogie/Peacocke: exakt analoge ¬¬Einwände kann man im Fall demonstrativer Gegebenheitsweise machen: Bsp Angenommen, ein Subjekt nimmt einen Gegenstand der Art F in der Weise H wahr.
Dann ist F die Token-Gegebenheitsweise.
Dann können wir einführen: [W,Fs] für das wahrnehmungsmäßige "dieses F".
Dann gibt es genau eine Proposition der Form "p = die Lokalisation von [W,Fs] jetzt", die wahr ist, und das Subjekt weiß, was es für es ist, dass sie für es wahr ist.
PeacockeVsEvans: warum soll man hier, aber nicht im früheren Beispiel verlangen, dass das Subjekt auch weiß, welches p (oder welches  im früheren Fall) in dieser einzigen wahren Proposition erwähnt ist?
Besonders absurd ist das im Fall es verirrten Subjekts.
PeacockeVsEvans: seine Theorie erlaubt, dass [W,Fs] hier eine adäquate Idee ist, obwohl das Subjekt keine fundamentale Vorstellung (fundamental Idea) von dem Objekt hat.
Peacocke: wenn wir aber insistieren, dass es eine f.V. haben könnte, wenn er über mehr Evidenz verfügte, warum ist eine analoge Möglichkeit nicht auch hinreichend für Adäquatheit in Bezug auf egozentrischen Raum?
I 173
Hier scheint es nur zwei einheitliche Positionen zu geben: 1. Identifikation/Lokalisation/Vorstellung/Demonstrativa/liberale Position: hinreichend für echte Gegebenheitsweisen oder adäquate Vorstellungen sind allgemeine Fähigkeit zur Lokalisation plus Einzigartigkeit der aktuellen Lokalisation im relevanten Raum.
2. Strikte Position: das ist weder hinreichend für echte Gegebenheitsweise noch für adäquate Vorstellungen.
PeacockeVs: das kann man als einheitliche These kaum vertreten: es beinhaltet, dass man , wenn man verirrt ist, überhaupt nicht über die Objekte nachdenken kann, die man um sich herum sieht. Das hieße auch, a priori auszuschließen, dass man sich als Gekidnappter die Frage stellen kann "Welche Stadt ist dies wohl?".
Demonstrativa/Peacocke: These: ich vertrete die einheitlich liberale Position
Demonstrativa/Evans: These: Evans ist liberal in Bezug auf öffentlichen Raum und strikt in Bezug auf egozentrischen Raum.
ad 1.: leugnet nicht die Wichtigkeit grundlegender Vorstellungen. Wenn ein Subjekt weder fähig ist, einen Gegenstand im öffentlichen noch im egozentrischen Raum zu lokalisieren ((s) Bsp er wacht aus Narkose auf und hört monaural einen Ton), dann muss es immer noch glauben, dass dieses Objekt eine fundamentale Identifikation besitzt. Sonst müsste es annehmen, dass da kein Objekt ist.
Anscombe: Bsp ein Subjekt sieht durch zwei Löcher auf zwei Streichholzschachteln, die so angeordnet (manipuliert sind) dass es nur eine Schachtel sieht, Dann weiß das Subjekt nicht, was es für den Satz "diese Streichholzschachtel ist F" bedeutet, wahr zu sein.
Die einheitlich liberale Sicht erlaubt es dem Subjekt Demonstrativa anzuwenden, die von Erinnerungsbildern abhängig sind, selbst wenn es keine Vorstellung hat, wo im öffentlichen Raum und wann es dem Objekt begegnet ist.
EvansVs: Vertreter dieser Position werden sagen, dass das Wissen des Subjekts wenigstens teilweise ist,
I 174
weil diese Vorstellung kausal von einer Begegnung mit dem Objekt herrührt. Aber das macht ihre Position schlechter statt besser: denn es verdreht völlig die Grammatik und Logik des Begriffs des Wissens, was es für das Subjekt ist, dass p wahr ist. Fähigkeit/PeacockeVsEvans: aber eine Fähigkeit kann auch darin bestehen, dass ein Erlebnis in einer gegebenen Umgebung richtige Kausalketten herauszufinden: das gilt auch für die Lokalisation eines im Spiegel gesehenen Objekts im egozentrischen Raum.
PeacockeVsEvans: seine Unterscheidung scheint unecht: es kann gleichzeitig wahr sein, dass jemand eine Relation R zum Objekt hat aufgrund kausaler Beziehungen, und gleichzeitig wahr sein, dass die Möglichkeit in dieser Relation R zu stehen, eine Frage der Fähigkeiten des Subjekts ist.
Bsp (Evans) den Ball wiederzuerkennen:
Peacocke: das ist keine senso-motorische Fähigkeit, sondern eher die Fähigkeit, gewisse Schlussfolgerungen zu ziehen, die allerdings eine frühere Begegnung voraussetzen.
Das gilt auch für Bsp die kognitive Landkarte, die über den egozentrischen Raum gelegt wird:
PeacockeVsEvans: in beiden Fällen folgt nicht, dass das präsentierte Objekt, erinnert oder wahrgenommen, in explizit kausalen Begriffen gedacht wird: die Gegebenheitsweise ist echt demonstrativ.

erste Person/PeacockeVsEvans: der zweite große Einwand betrifft Gedanken der ersten Person: die verschiedenen Beispiele für Immunität gegen Fehlidentifikation, die die erste Person enthalten, zerfallen grob in zwei Gruppen:
a) hier scheint die Immunität absolut: Bsp "Ich habe Schmerzen".
I 175
b) hier scheint die Immunität von Präsuppositionen über die Welt abzuhängen: wenn diese Vorannahmen falsch sind, öffnen sie die Möglichkeit, etwas falsches herauszugreifen, ohne dass man aufhört, das Wort "ich" weiterhin zu gebrauchen. Dazu zählen: Bsp "ich war auf dem Ozeandampfer": Erinnerungsbild.
Bsp "ich sitze am Schreibtisch": visuelle, kinästhetische, taktile Wahrnehmungen.
Die Unterscheidung zwischen a) und b) kann durch die konstitutive Rolle getroffen werden:
"die Person mit diesen bewussten Zuständen.
Unfehlbarkeit/Tradition/Evans: (absolut immune Urteile): das Urteil, ein Urteil mit einem bestimmten Inhalt zu sein, kann dadurch konstituiert werden, dass dieses Urteil auf diesen Zustand antwortet.
Peacocke pro.
PeacockeVsEvans: Problem: kann diese Unfehlbarkeit mit dem Rest von Evans’ Theorie verbunden werden? Denn:
Ich/Evans: These: die Referenz von "Ich" kann fehlschlagen!
Peacocke: wie ist das mit der absoluten Immunität von "ich habe Schmerzen" verträglich?
Konditionalisierung: hilft nicht: Bsp "wenn ich existiere, habe ich Schmerzen" das kann den Zweck nicht erfüllen: die Existenz des Gedankens braucht immer noch die Referenz von "Ich".
Genauso: Bsp "Wenn mein Gebrauch von "Ich" referiert, habe ich Schmerzen":
denn "mein Gebrauch" muss in Begriffen der ersten Person erklärt werden.
Frage: können wir Erinnerungs-Demonstrativa anwenden, die sich auf früheren Gebrauch von Gegebenheitsweisen der ersten Person beziehen?
Bsp "Wenn jene früheren Verwendungen von "Ich" referieren, habe ich Schmerzen". (Pointe: nicht "meine Verwendungen").
PeacockeVs: das hilft auch nicht: Descartes’ böser Dämon könnte Ihnen die Erinnerungen von jemand anderem eingegeben haben. (> q-Erinnerungen/Shoemaker.)
I 176
Konstitutive Rolle/Gehirne im Tank/GIT/EvansVsPeacocke: die k.R. von [selbst] würde nicht erklären, warum Gehirne im Tank in der Lage wären, in demonstrativer Weise über ihre eigenen Erlebnisse zu sprechen: mentale Zustände/Evans: sind von allen anderen Zuständen und Gegenständen darin unterschieden, dass sie demonstrativ auf ihre Besitzer referieren.
Schmerz wird als Element der objektiven Ordnung identifiziert.
Dann kann jemand auch keine adäquate Vorstellung von diesen mentalen Zuständen haben, wenn er nicht weiß, welcher Person sie zustoßen. (GIT).
Peacocke: selbst dem Gehirn im Tank kann man Gedanken über seine Schmerzen zugestehen, vorausgesetzt, dass er eine fundamentale Identifikation der Person geben kann, die sie hat.
Peacocke: nein, die Nerven müssen richtig verdrahtet sein. Also gilt das nicht für die GIT. So können wir an der liberalen Sicht und an der k.R. und der Vorstellung einer Person festhalten.
Auch daran, dass die mentalen Zustände über die Person individuiert werden, die sie hat.
Individuation/mentale Zustände/PeacockeVsEvans: nicht über die Lokalisation (wie bei materiellen Objekten), sondern über die Person.
I 177
Bsp Split Brain Patienten/Peacocke: hier kann man von verschiedenen aber qualitativ gleichwertigen Erlebnissen sprechen. Daraus könnten zwei Bewusstseinszentren in einem einzigen Gehirn folgen. Aber: man sollte nach einer Operation nicht sagen, dass das eine der beiden als ursprüngliche und das andere ein neuhinzugekommenes wäre.
Bsp Geruchsempfindung von linken und rechtem Nasenloch getrennt. Dann gibt es für beide Erlebnisse tatsächlich getrennte Verursachung. ((s) Aber dieselbe Quelle.)
Peacocke: daraus folgt nicht, dass in normalen Gehirnen etwa zwei Bewusstseine in Harmonie arbeiteten. Hier wird die Geruchsempfindung durch gleichzeitigen Eingang durch beide Nasenlöcher verursacht und ist damit überdeterminiert.

Peacocke I
Chr. R. Peacocke
Sense and Content Oxford 1983

Peacocke II
Christopher Peacocke
"Truth Definitions and Actual Languges"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976
Existenz Descartes Moore Vs Hume, D. Stroud I 104
Wissen/Existenzbeweis/Existenz/Hume/Stroud: zwei Prinzipien: 1. Niemand weiß von der Existenz von etwas, wenn er es nicht direkt wahrgenommen (apprehended, >Apprehension: ungeordnet) hat oder dass er weiß, dass etwas, was er direkt wahrgenommen hat, ein Zeichen der Existenz dieses Dings ist.
2. niemand kann wissen, dass ein Ding ein Zeichen von etwas anderem ist, wenn er diese beiden Dinge (Ding und Zeichen) nicht
Stroud I 106
direkt wahrgenommen hat. (>Bekanntschaft). Moore: daraus folgt, dass man nicht von materiellen Dingen wissen kann, wenn sie nicht direkt wahrgenommen werden. Dazu brauchen wir Bewusstseinsakte, Sinnesdaten und direkt wahrgenommene Bilder.
StroudVsMoore: ich verstehe nicht, warum er das (MooreVsDescartes) akzeptiert. Ich verstehe auch nicht, wieso er die Konsequenzen der Sinnesdaten-Theorie übersieht.
MooreVsHume: die beiden Prinzipien sind falsch: Bsp ich weiß, dass dieser Stift existiert, aber wenn Humes Prinzipien wahr wären, könnte ich das nicht. Daher sind sie, eins oder beide, falsch.
Moore/Stroud: akzeptiert, dass wenn man von Humes Position ausgeht, dann folgt, dass er nicht weiß, dass da ein Stift ist.
StroudVsMoore: beide Argumente sind gültig. Und sie haben eine gemeinsame Prämisse. Für Moore läuft die Frage, welche Konklusion man akzeptieren sollte darauf hinaus, ob es sicherer ist, dass er weiß, dass dies ein Stift ist oder sicherer, dass Humes Prinzipien wahr sind.
I 107
MooreVsHume: Bsp Stift: ist sogar das stärkste Argument um zu beweisen, dass seine Prinzipien falsch sind.

Stroud I
B. Stroud
The Significance of philosophical scepticism Oxford 1984
Existenz Descartes Verschiedene Vs Identitätstheorie Lanz I 280
VsIdentitätsthese: Empfindungen können nicht mit Gehirnprozessen identisch sein, weil man wissen kann, daß man etwas bestimmtes empfindet, ohne damit zu wissen, daß der entsprechende Gehirnprozeß abläuft. Die vollständige Ignoranz in Sachen Neurophysiologie hindert keinen daran, ein guter Alltagspsychologe zu sein.
Identität/Leibniz: (VsIdentitätsthese) alle Eigenschaften müssen geteilt werden. Beliebtes Argument gegen die Identitätsthese: findet man nun also Merkmale, die mentale Phänomene besitzen, nicht aber die mit ihnen vermeintlich identischen neuralen Zustände oder Prozesse, so glaubt man, die These zu sei erledigt. Bsp Schmerzen können stechend sein, neuronale Ereignisse nicht, Gedanken können scharfsinnig sein, neurale Zustände nicht, mein Erinnerungsbild vom Eiffelturm hat Gestalt, Form und Farbe, nicht aber der neurale Zustand, Gedanken lassen sich nicht lokalisieren, wohl aber neuronale Prozesse usw.. Angeblich lasse man sich hier einen Kategorienfehler zu Schulden kommen.
VsVs: Verwechslung von Wort und Gegenstand, Wortbedeutung (Beschreibung) unterschiedlich, dennoch kann der Gegenstand derselbe sein.
Te I 45
Geist/Gehirn/TetensVsIdentitätstheorie: die Antwort auf die Frage: "sind mentale Zustände Gehirnzustände? Fällt am Ende komplizierter aus: einerseits sind sie als Ursachen aus dem Verhalten erschlossen, IV 145 Keine Identität aufgrund psycho-physischer Gesetze, das gleiche Verhalten kann von unterschiedlichen Gehirnzuständen begleitet sein (>Davidson). Andererseits beziehen wir uns auf Interaktionsmuster, die die Zuschreibung mentaler Zustände wesentlich miteinschließt. Insofern macht es keinen Sinn zu sagen, wir bezögen uns nur auf Gehirnzustände. So gibt es keine eindeutige Antwort nach einer Identität beider Zustände.
Te I 147
TetensVsIdentitätstheorie: diese läßt die Wirksamkeit der Zuschreibungen mentaler Zustände für Interaktionen weg.
Vollmer I 108
Identitätstheorie/Monismus/Vollmer: bedeutendste monistische Theorie: Geist ist eine Funktion des Zentralnervensystems, die erst auf einem gewissen Evolutionsniveau entsteht. Vertreter: Feigl, Armstrong, Smart, Place, Bunge, Lewis.
Funktion/Erklärung/Evolutionstheorie/Vollmer: durch Evolution kann man eine Funktion nur erklären, wenn diese Funktion einen selektiven Vorteil bedeutet.
Bsp Gedächtnis, darstellende Funktion unseres Zentralnervensystems, Simulationsfunktion.
VsIdentitätstheorie/Vollmer: es gibt ein evolutionstheoretisches Argument: wenn mentale Prozesse identisch sind mit physikalischen Prozessen, dann muss der selektive Vorteil mentaler Prozesse gleichzeitig ein Vorteil physikalischer Prozesse sein.
Dann bestünde dieser Vorteil aber auch, wenn die physikalischen Prozesse gar keinen Innenaspekt hätten. Die biologische Bedeutung (und selektiver Vorteil) wären sichergestellt, ohne dass es überhaupt psychische Nebenprodukte (>Epiphänomenalismus) gäbe.
Dann ist der ganze Innenaspekt, dass sich die Welt für uns irgendwie anfühlt, unerklärt, überflüssig. Warum hat er sich dann überhaupt entwickelt?

Vollmer II 89
VsIdentitätstheorie/Vollmer: psychische Vorgänge sind zwar subjektiv, doch unleugbar! Insofern ist es leichter , die Existenz von Materie zu bezweifeln (>Descartes).
II 90
VsIdentitätstheorie/Vollmer: psychische und physische Prozesse erscheinen gänzlich unvergleichbar. Neuronale Vorgänge sind lokalisiert, das Bewusstsein nicht. Vollmer:(pro Identitätstheorie): Manche Identitätstheoretiker nehmen das gar nicht ernst, aber das Argument ist auch gar keine Bedrohung: wir können die Verschiedenheit projektiv deuten: als subjektive und objektive Aspekte ein und derselben Sache. Bsp ein Zylinder erscheint von verschiedenen Seiten als Kreis oder Quader.
VollmerVsVs: Identität: nicht alle Eigenschaften müssen übereinstimmen: der optische und der haptische Eindruck eines Apfels sind auch nicht identisch.





Lanz I
Peter Lanz
Vom Begriff des Geistes zur Neurophilosophie
In
Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Reinbek 1993

Vollmer I
G. Vollmer
Was können wir wissen? Bd. I Die Natur der Erkenntnis. Beiträge zur Evolutionären Erkenntnistheorie Stuttgart 1988

Vollmer II
G. Vollmer
Was können wir wissen? Bd II Die Erkenntnis der Natur. Beiträge zur modernen Naturphilosophie Stuttgart 1988
Existenz Descartes Stroud Vs Kant I 145
Def Realität/real/(Kant: "was immer mit einer Wahrnehmung nach empirischen Gesetzen verbunden ist, ist real". (A 376).
I 146
StroudVsKant: aber er geht nicht ins Detail, wie wir Realität von Erscheinung in Einzelfällen unterscheiden können, wo die Frage auftauchen könnte.
I 159
Skeptizismus/transzendental/StroudVsKant: wiederlegt er den Skeptizismus wirklich mit seiner Transzendentalphilosophie? Ist sie eine bessere Antwort als andere? 1. Wir können seine Antwort nur verstehen, wenn wir seinen transzendentalen Ansatz verstehen und akzeptieren. Wir müssen dann auch seinen Idealismus akzeptieren.
I 160
Verstehen/Stroud: sollten wir am besten, wenn wir Menschen und ihr Verhalten beobachten (>Behaviorismus). Das wäre aber eine empirische Untersuchung. Es ginge um Sprache, Sprachverhalten und Spracherwerb.
StroudVsKant: wir verstehen sein Argument nur, wenn wir seinen Begriff des a priori-Wissens verstehen. Und diese Untersuchung setzt voraus, dass wir den transzendentalen Idealismus akzeptieren. Das scheint zirkulär! (Zirkel):
um den Idealismus wiederum zu verstehen, müssen wir die besondere Natur der Untersuchung verstehen, die den Idealismus transzendental macht.
I 161
2. StroudVsKant: (das wären sogar Kantische Gründe VsKant): nach Kant sind Gedanken nur möglich, wenn sie auf das angewendet werden, worauf Kategorien angewendet werden können. Aber das ist nur im Rahmen möglicher Erfahrungen möglich. Die Begriffe müssen eine empirische Anwendung haben können. ((s) sie müssen also in der Empirie gelernt werden). StroudVsKant: wie ist’s dann möglich, dass wir überhaupt (transzendentale) Gedanken haben können, die nicht durch empirische Bedingungen bestimmt sind?
a) empirisch:
Bsp wenn Ausdrücke wie "direkt wahrnehmen" und "unabhängig von uns" im alltäglichen empirischen Gebrauch gegeben sind, dann sehen wir ((s) nach Kant!), dass
der Satz "Wir nehmen unabhängige Dinge direkt wahr" wahr ist. Empirisch verstanden heißt das einfach: Bsp ohne Spiegel oder Bildschirme.
b) transzendental: anderer Sprachgebrauch:
hier drückt der Satz „wir nehmen unabhängige Dinge direkt wahr“ keine Wahrheit aus.
((s) Vorsicht, Stroud sagt nicht, dass er nach Kant falsch sei).
StroudVsKant: mit der transzendentalen Bedeutung entfernen wir uns also von der Alltagssprache.
KantVsStroud: würde erwidern, dass dieser Gebrauch für uns verständlich sein muss, sonst wäre Wissen über die Welt nicht möglich.
I 162
StroudVsKant: das führt zu zwei Problemen: 1. Angenommen, wir akzeptierten Kants Transzendentalismus:
Frage: warum wäre die Ablehnung des Idealismus auf transzendentaler Ebene attraktiver als ihn auf dem empirischen Ebene zu akzeptieren?
Warum lehnt Kant den empirischen Idealismus ab?
((s) "Bedingung"/empirisch/(s): eine Bedingung kann man nicht empirisch auffassen. Wohl aber ihr Erfülltsein > Tatsache . Einer Tatsache kann man aber nicht ansehen, dass sie etwas erfüllen soll.)
Lösung: einen entsprechenden Satz wahr machen. Dieser Satz muss aber zuerst geäußert werden).
StroudVsKant: wenn das Argument lautet, dass unser Wissen sonst auf die Dinge beschränkt wäre, von denen wir wissen, dass sie von uns abhängig sind, warum sollten wir dann "Zuflucht" suchen in der Sicht, dass unser Wissen auf Dinge beschränkt ist, die wir als (transzendental gesprochen) abhängig von uns erkannt haben.
Skeptizismus/StroudVsKant: ist gerade deswegen so schmerzlich, weil er kein Wissen von unabhängigen Dingen erlaubt. Warum sollte Kants Lösung weniger schmerzlich sein, bloß weil sie transzendental daherkommt?
Empirischer Idealismus/KantVsStroud: kann nicht wahr sein.
2. Frage nach der Stärke der Garantie, de Kants Transzendentalismus gibt:
Das entspricht der Frage, warum Kant den transzendentalen Realismus ablehnt.
KantVstranszendentalen Realismus: wäre keine korrekte Erklärung unseres Wissens, weil - wenn er wahr wäre - wir niemals von uns unabhängige Dinge direkt wahrnehmen könnten und daher niemals in Bezug auf ihre Existenz sicher sein könnten.
Damit gibt der transzendentale Realismus den Weg frei für den empirischen Idealismus, indem er die äußeren Dinge als etwas von den Sinnen getrenntes auffasst.
Problem: wir können uns dann unserer Repräsentationen bewusst sein, aber wir wissen nicht, ob ihnen auch etwas Existierendes entspricht!
StroudVsKant: er weist diese Einstellungen aus dem einzigen Grund zurück, aus dem transzendentale Erklärungen überhaupt zurückgewiesen werden können: dass sie keine Erklärung liefern, wie ist’s möglich, dass wir etwas wissen?
StroudVsKant: warum denkt er, dass der empirische Idealismus dem transzendentalen Realismus den Weg bereitet?
Wahrscheinlich weil er glaubt, dass die einzigen Dinge die wir direkt wahrnehmen können die Dinge sind, die von uns abhängig sind. Und das nimmt er nicht als empirische These an, sondern nur als transzendental verstanden.
Der Satz „alles was wir wahrnehmen ist abhängig von uns“ ist wahr, wenn transzendental verstanden.
Kant/Stroud: wahrscheinlich nimmt er das an, weil er nicht versteht, wie Wahrnehmung möglich ist, ohne die Wahrnehmung einer „Repräsentation“ oder etwas „in uns“.
StroudVsKant: so erscheint hier die These von der "epistemischen Priorität"
wieder:
I 164
Uns zwar von der empirischen auf die transzendentale Ebene verschoben. Wahrnehmung/Kant/Stroud: er kann direkte Wahrnehmung unabhängiger Dinge empirisch gesprochen nur akzeptieren, weil er sie nicht transzendental gesprochen akzeptiert.
StroudVsKant: wichtig: dass dies der einzige Punkt ist, den er ablehnt.
Kant: wenn wir äußere Dinge als Dinge an sich behandeln, ist es unmöglich zu verstehen, wie wir zu einem Wissen gelangen können.
StroudVsKant: Angenommen, Kant hätte recht, dass transzendentaler Realismus unser Wissen von äußeren Dingen unerklärt lässt.
Frage: warum soll das alleine hinreichend sein, unsere Theorie falsch zu machen, transzendental gesprochen? Könnte es nicht einfach transzendental wahr sein, dass die Dinge unwißbar sind?
Kant/Stroud: würde sagen, nein, so wie er "transzendental" versteht: transzendentales Wissen ist Teil der Erklärung unseres Wissens.
direkte Wahrnehmung/Kant: ist nur von abhängigen Dingen (Repräsentationen usw.) möglich.
Transzendentaler Realismus/Kant/Stroud: würde dann sagen müssen, dass es außerdem noch unabhängige Dinge gibt. Nämlich solche, die diesen Repräsentationen entsprechen. Aber dann wären wir gezwungen zu schließen, dass alle unsere Repräsentationen (Sinneserfahrungen) inadäquat wären, um die Realität dieser Dinge zu etablieren. (A 369). Die äußeren Dinge wären dann getrennt von den Dingen, die uns bewusst sind.
StroudVsKant: das einzige Problem des transzendentalen Realismus ist dann, dass er unsere Erklärung "wie ist Wissen möglich", verhindert.
I 165
Problem: dann gibt es keine unabhängige Weise, seine Wahrheit oder Falschheit festzustellen. Der einzige Test seiner Akzeptabilität ist, ob er eine Erklärung möglich macht. Transzendentale Ästhetik/transzendentaler Idealismus/Kant/Stroud: der transzendentale Idealismus ist in die transzendentale Ästhetik eingebunden: (A 378), und zwar unabhängig von diesen Konsequenzen.
StroudVsKant: aber er ist nicht anders als transzendental oder a priori eingebunden als a priori Bedingung einer Untersuchung der Bedingungen der Möglichkeit von Wissen. Und das ist die einzige Möglichkeit, wie eine transzendentale Theorie überhaupt begründet werden kann: dass sie die einzige mögliche Erklärung unseres synthetisch a priori möglichen Wissens in Geometrie und Arithmetik ist.
Skeptizismus/StroudVsKant: es gibt also keine unabhängige Möglichkeit, eine transzendentale Theorie zu begründen. ((s) als dass sie die einzige Erklärung für etwas anderes ist). Dann muss man fragen, ob der Skeptizismus damit überhaupt widerlegt ist.
I 166
Skeptizismus/StroudVsKant: es gibt mindestens zwei Weisen, in der eine Erklärung unseres Wissens von der äußeren Welt fehlschlagen kann: Wenn Skeptizismus wahr wäre; Kant beansprucht, das wenigstens empirisch gesprochen widerlegt zu haben, aber nur, indem er eine transzendentale Version derselben Beschreibung an die Stelle gesetzt hat.
Verstehen/StroudVsKant: wenn wir den Transzendentalismus (transzendentalen Gebrauch unserer Wörter) überhaupt verstehen, ist dieser Gebrauch nicht befriedigend. Er repräsentiert Wissen immer noch als beschränkt auf Dinge die ich als abhängig von mir verstehe.
Damit bin ich erneut ein Gefangener in meiner Subjektivität.
Transzendentaler Idealismus/StroudVsKant: ist dann letztlich schwer vom Skeptizismus zu unterscheiden.
D.h. nicht, dass er dasselbe wie empirischer Idealismus wäre, sondern er ist als Erklärung unbefriedigend, und zwar auf der empirischen Ebene!
I 167
Transzendentaler Idealismus/KantVsStroud/KantVsDescartes: Kant würde sagen: "ich verliere nichts, wenn ich ihn akzeptiere". Mein Wissen ist nicht beschränkt auf die Dinge, die empirisch von mit abhängig sind oder nur empirisch subjektiv sind. Ich bin theoretisch in der Lage, die beste Physik, Chemie und andere Wissenschaften zu liefern. Ich bin in einer besseren Position als Descartes.
StroudVsKant: aber dann ist all unser wissenschaftliches Wissen nach Kant immer noch subjektiv oder von unserer menschlichen Sensibilität abhängig.
I 168
Wissen/Erklärung/StroudVsKant: wir könnten aber auch auf eine andere Weise einer Erklärung entbehren: nicht weil der Skeptizismus wahr wäre (und damit nichts zu erklären wäre) , sondern weil die allgemeine philosophische Frage nicht schlüssig gestellt werden kann! (>Carnap, s.u.). Kant/Stroud: Pointe: plädiert in einer Weise für eine eingeschränkte ("deflationary") Sicht, die dieser Kritik entspricht. ((s) deflationär hier: nicht auf den umfassendsten Rahmen gerichtet, s.u.).
KantVsDescartes: wenn seine Frage kohärent gestellt werden könnte, wäre Skeptizismus die einzige Antwort. Daher ist die Frage illegitim.
StroudVsKant: dieser erklärt damit aber nicht, worüber Descartes besorgt war.

Stroud I
B. Stroud
The Significance of philosophical scepticism Oxford 1984
Existenz Descartes Anscombe Vs Kripke, Saul A. Frank I 84
Ich/Descartes: keine Art von Körper. Ich könnte annehmen, keinen Körper zu haben. Ich/Augustinus: "der Geist weiß von sich selbst, dass er denkt". "Er kennt seine eigene Substanz".
Kripke/Anscombe: K. hat versucht, Descartes’ Argument für seinen Dualismus zu rehabilitieren.
AnscombeVsKripke: er vernachlässigt dessen Erste Person Charakter, indem er daraus ein Argument für die Nicht Identität von Descartes mit seinem eigenen Körper macht.
I 85
Danach hätte Descartes die Existenz des Menschen Descartes bezweifeln müssen, auf jeden Fall aber die Existenz dieser Figur in der Welt seiner Zeit , dieses Franzosen, getauft auf den Namen René... Descartes/AnscombeVsKripke: "ich bin nicht Descartes" war für ihn wie "Ich bin nicht ein Körper"! Das Argument in die Dritte Person Perspektive hineinzuzwängen, indem man "ich" durch "Descartes" ersetzt, heißt, dies zu vernachlässigen.
Descartes hat niemals gedacht: "Descartes ist nicht Descartes" (was ihm laut Anscombe von Kripke unterstellt wird.
I 85/86
AnscombeVsKripke: es steht nicht das gewöhnliche Reflexivpronomen zur Debatte, sondern ein eigentümliches Reflexivum, das vom Standpunkt des "ich" aus erklärt werden muss. Von Grammatikern wird es das "indirekte Reflexivum" genannt. (Im Griechischen eigene Form). Bsp "Als John Smith von James Robinson sprach, sprach er von seinem Bruder, aber er wusste es nicht."
So ist es auch denkbar, dass jemand nicht weiß, dass das Objekt von dem er spricht, er selbst ist.
Wenn nun "ich" mit Unwissenheit vereinbar ist, kann das Reflexivpronomen nicht wie gewohnt angewendet werden.
(Bsp) Nun kann man fragen: war nicht die Person, von der Smith zu sprechen beabsichtigte, Smith? War die Person nicht er selbst?
Antwort: nicht im relevanten Sinne! Es sei denn, das Reflexivpronomen sei selbst ein hinreichender Beweis der Referenz. Und das kann das gewöhnliche Reflexivpronomen nicht leisten.
I 96
Ich/Selbst/Logik/Anscombe: hier ist die "Weise des Gegebenseins" unwichtig.
Fra I 97
Dem Logiker ist klar, dass "ich" in meinem Mund lediglich ein anderer Name für "E.A." ist. Seine Regel: wenn x Behauptungen mit "Ich" als Subjekt macht, dann sie sie wahr ann und nunr dann, wenn die Prädikate von x wahr sind.
AnscombeVsLogik/AnscombeVsKripke: aus diesem Grund macht dieser den Übergang von "Ich" zu "Descartes".
Das ist aber zu oberflächlich: Ist man ein Sprecher, der "ich" sagt, so bekommt man nicht heraus, was es ist, das "ich" sagt. Man schaut z.B. nicht hin um zu sehen, aus welchem Apparat das Geräusch kommt.
Somit müssen wir unseren Logiker nötigen, eine "garantierte" Referenz von "ich" anzunehmen.
Fra I 98
Problem: bei einer garantierten Referenz gibt es keinen Unterschied mehr zwischen "ich" und "A".

Anscombe I
G.E. M. Anscombe
"The First Person", in: G. E. M. Anscombe The Collected Philosophical Papers, Vol. II: "Metaphysics and the Philosophy of Mind", Oxford 1981, pp. 21-36
In
Analytische Theorien des Selbstbewusstseins, Manfred Frank Frankfurt/M. 1994

Fra I
M. Frank (Hrsg.)
Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994
Existenz Descartes Stegmüller Vs Leibniz, G.W. Stegmüller IV 388
Kontingenz/Leibniz: jedes Ding ist kontingent, weshalb es nicht so wäre, wenn ein anderes Ding anders wäre. Alle Dinge sind kausal verbunden. Die Welt ist die Gesamtheit dieser Dinge, weshalb die Welt als Ganzes ebenfalls kontingent ist!
Welt/Leibniz: es mag durchaus sein, dass die Reihe der Ursachen unbegrenzt ist. Leibniz nimmt nicht notwendig einen zeitlichen Anfang an!
zureichender Grund/Leibniz: muss dann außerhalb der Welt liegen! Es muss etwas anderes sein als die Welt!
IV 389
Er muss ein notwendiges Wesen sein. VsLeibniz: 1. Woher wissen wir, dass alles einen zureichenden Grund braucht?
2. Kann es ein notwendiges Wesen geben, das einen zureichenden Grund in sich selbst hat?
Sollte die zweite Frage negativ beantwortet werden, hat die Gesamtheit keinen zureichenden Grund!
KantVsLeibniz: der kosmologische Beweis beruht implizit auf dem (widerlegten) ontologischen Beweis. (s.o. KantVsDescartes).
IV 390
Existenz/StegmüllerVsKant/StegmüllerVsFrege/StegmüllerVsQuine: die Auffassung, der Begriff der Existenz gehe vollständig im Existenzquantor auf, ist umstritten! Existenz/Kontingenz/StegmüllerVsLeibniz: wir könnten notwendige Existenz als Negation von Kontingenz auffassen.
Problem: 1. Die Prämisse, die Welt als ganzes sei kontingent (es würde nicht existieren, wenn etwas anderes anders gewesen wäre), müsste fallengelassen werden: Selbst wenn jeder Teil der Welt kontingent ist, spricht nichts für die Annahme, dass die Welt als ganze nicht existieren würde, wenn nicht (sic?) etwas anderes anders wäre oder gewesen wäre.
Der Schluss von der Kontingenz jeden Teils auf die Kontingenz des Ganzen ist unzulässig.
2. Alternative: Kontingenz: etwas sei kontingent, wenn es auch nicht existieren könnte.
IV 392
Das muss man mit der obigen Bemerkung kombinieren, dass es nicht logisch unmöglich wäre, dass das behauptete notwendige Wesen auch nicht existieren könnte. Das aber ist unverständlich. zureichender Grund/VsLeibniz: (ad (i)): Woher wissen wir, dass alles einen zureichenden Grund haben muss? Bisher hat niemand eine Notwendigkeit a priori dafür zu zeigen vermocht. Das hätte auch keine Plausibilität:
1. Es ist richtig, dass wir immer nach Symmetrien suchen, aber es gibt keine Garantie, dass wir sie immer finden.
2. Wir halten uns immer innerhalb unserer Welt auf, Extrapolationen sind unzulässig!
Selbst wenn nun alles innerhalb der Welt einen zureichenden Grund hätte, hätten wir kein Recht, auf einen zureichend Grund außerhalb der Welt zu schließen.
Verbreitetes Argument: die Dinge müssen durch und durch verstehbar sein.
MackieVs: das stimmt überhaupt nicht!
IV 393
Wir haben keinen Grund anzunehmen, dass sich das Universum nach unseren intellektuellen Bedürfnissen richtet.

Carnap V
W. Stegmüller
Rudolf Carnap und der Wiener Kreis
In
Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie Bd I, München 1987

St I
W. Stegmüller
Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie Bd I Stuttgart 1989

St II
W. Stegmüller
Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie Bd 2 Stuttgart 1987

St III
W. Stegmüller
Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie Bd 3 Stuttgart 1987

St IV
W. Stegmüller
Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie Bd 4 Stuttgart 1989
Existenz Descartes Carnap Vs Quine, W.V.O. II 173
Analytisch/synthetisch: CarnapVsQuine: versuchte, die Schwierigkeiten zu bewältigen, um die Unterscheidung aufrechtzuerhalten. Einschränkung: die Unterscheidung sollte nur für die sogenannten konstruierten Sprachen gelten. Klare Regeln, wann eine Zusammensetzung erlaubt ist.(1)
1. J. R: Flor, "Ernst Mach: Der Vater des Wiener Kreises" in: A. Hügli/P. Lübcke (Hg.) Philosophie im 20. Jahrhundert, Reinbek 1993

VII 147
Pragmatik/Carnap: zusätzliches Problem: ob die Gegenstände existieren. Quine: bezweifelt, daß beim Fehlen eine Explikation der Wörter möglich ist., da er klare behavioristische Kriterien verlangt. So werden diese Wörter sinnlos.
CarnapVsQuine: es ist theoretisch möglich, ohne pragmatische Grundlage (Sprachhandeln, behavioristisch), die Fruchtbarkeit semantischer Begriffe durch die weitere Entwicklung von Sprachsystemen aufzuzeigen. (operationale Verfahren).
VII 151
intensionalistische These der Pragmatik/CarnapVsQuine: die Bestimmung der Intension ist eine empirische Hypothese, die durch Beobachtung der Sprachgewohnheiten überprüft werden kann.extensionalistische These/QuineVsCarnap: die Bestimmung der Intension ist letztlich eine Geschmacksfrage, der Linguist ist frei, weil es nicht überprüft werden kann. Dann stellt sich aber auch nicht die Frage nach der Wahrheit und Falschheit. Quine: das fertiggestellt Lexikon ist ex pede Herculem d.h. wir riskieren einen Irrtum, wenn wir am Fußende beginnen. Aber wir können daraus einen Vorteil ziehen. Wenn wir im Fall des Lexikons hingegen (?) eine Definition der Synonymität hinauszögern, taucht kein Problem auf, als nichts für Lexikographen, das wahr oder falsch wäre.
VII 152
Lösung/CarnapVsQuine: der Linguist muß nicht nur die wirklichen Fälle in Rechnung stellen, sondern auch die möglichen.
VII 153
CarnapVsQuine: die extensionalistische These ist unangemessen: Bsp Eintragung im Lexikon: (3) Einhorn, unicorn Kobold, goblin
andererseits die falsche Eintragung:
(4) Einhorn, goblin Kobold, unicorn
Carnap: die beiden deutschen Wörter haben hier dieselbe Extension, nämlich die Nullklasse (Carnap pro). Wenn die extensionalistische These richtig ist, gibt es dann keinen wesentlichen, empirisch überprüfbaren Unterschied zwischen (3) und (4).
VII 154
QuineVsCarnap: könnte antworten, daß der Mann auf der Straße nicht willens sei, etwas über nichtexistierende Gegenstände zu sagen.
VII 155
CarnapVsQuine: die Prüfungen, die die Intensionen betreffen, sind von Existenzfragen unabhängig. Der Mann auf der Straße ist sehr wohl imstande, Fragen in Bezug auf angenommene kontrafaktische Situationen zu verstehen.
Quine XI 150
Ding/Gegenstand/Carnap/Lauener: Dinge anzunehmen bedeutet nur die Wahl einer gewissen Sprache. Es heißt nicht, an diese Dinge zu glauben.
XI 151
CarnapVsQuine: sein Existenz Kriterium (Wert einer gebunden Variablen zu sein) hat insofern keine tiefere Bedeutung, als darin nur eine Sprachwahl zum Ausdruck kommt. QuineVsCarnap: Sprache und Theorie können nicht so getrennt werden. Wissenschaft ist die Fortsetzung unserer täglichen Praxis.

Stroud I 221
Traum/Quine/Stroud: Quine schließt an keiner Stelle die Möglichkeit aus, dass wir die ganze Zeit träumen. (>Descartes). Skeptizismus/Empirie/Carnap: kann nicht empirisch beantwortet werden.
Wissen/Carnap: allerdings kann es empirische Untersuchungen geben, die zeigen, wie wir zu Wissen gelangen.
naturalisierte Erkenntnistheorie/Quine: soll das leisten.
CarnapVsQuine: Pointe: eben weil sie eine empirische Untersuchung ist, kann sie die traditionelle Frage des Philosophen nicht beantworten.

Ca I
R. Carnap
Die alte und die neue Logik
In
Wahrheitstheorien, G. Skirbekk (Hg) Frankfurt 1996

Ca II
R. Carnap
Philosophie als logische Syntax
In
Philosophie im 20.Jahrhundert, Bd II, A. Hügli/P.Lübcke (Hg) Reinbek 1993

Ca IV
R. Carnap
Mein Weg in die Philosophie Stuttgart 1992

Ca IX
Rudolf Carnap
Wahrheit und Bewährung. Actes du Congrès International de Philosophie Scientifique fasc. 4, Induction et Probabilité, Paris, 1936
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Ca VI
R. Carnap
Der Logische Aufbau der Welt Hamburg 1998

CA VII = PiS
R. Carnap
Sinn und Synonymität in natürlichen Sprachen
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Ca VIII (= PiS)
R. Carnap
Über einige Begriffe der Pragmatik
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987

Stroud I
B. Stroud
The Significance of philosophical scepticism Oxford 1984
Existenz Descartes Millikan Vs Realismus I 245
Klassischer Realismus/Denken/Millikan: für den klassischen Realismus war Denken über ein Ding, dieses Ding oder seine Natur vor den bewussten Geist zu bringen. Platon/Aristoteles/Husserl: die Natur des Dings allein tritt in den Geist.
früher Russell/Moore/Phänomenalismus: das Ding allein kommt vor den Geist, (ohne eine „Natur“).
Locke/Hume: These: statt des Dings haben wir mit einer Repräsentation zu tun, die seine Natur verkörpert, indem sie eine Kopie von ihm ist.
Descartes/Whitehead: eine Weise oder ein Aspekt des Dings verkörpert seine Natur.
Wissen/Denken/Realismus/Millikan: also wissen wir ipso facto, was wir denken.
Folgende vier Dinge werden vom klassischen Realismus nicht unterschieden:
1. dass es einem scheint, dass man etwas von etwas denkt
2. wirklich denken
3. dass es einem scheint, dass man weiß was man denkt
4. wirklich wissen, was man denkt.
Identifikation/klassischer Realismus/Millikan: den real value seiner Gedanken zu identifizieren ist dann nicht Identifikation mit etwas, oder Wiedererkennen, dann man hat nur eine einzige Begegnung mit dem Ding.
klar und deutlich/Realismus: wenn ein Gedanke deutlich ist, ist er notwendig real und gewusst über die Natur dieses Dings, real oder möglich.
I 246
Bewusstsein/klassischer Realismus/Millikan: ein Akt des Gewahrwerdens eines Gegenstands ist momentan und hat niemals einen Bezug zu vergangenen oder zukünftigen Bewusstseinsakten. Problem: wie dann ein Ding als dasselbe wir früher identifiziert werden sollte. Daraus macht der klassische Realismus ein Mysterium.
Gegenstand/Objekt/Ding/klassischer Realismus: ein Gegenstand darf dann keine dauernde Existenz haben.
Wahrnehmung/Platon/Descartes/Locke/Millikan: These: nichts kann durch Wahrnehmung allein identifiziert werden, Wiedererkennen: sei ein Akt reinen Denkens bei der Wiederbegegnung im flüchtigen Fluß der Dinge, die den Sinnen gegeben sind.
Sinn/Platon/Descartes/Locke: bestand dann darin, den Geist irgendwie auf ewige Gegenstände zu richten.
Denken/ Platon/Descartes/Locke: dann konnte man nur von ewigen Gegenständen überhaupt Gedanken haben, oder von der ewigen Natur flüchtiger Gegenstände.
Lösung: man nahm Eigenschaften und Arten als die ewigen Gegenstände an, an die man direkt denken konnte.
I 247
Problem: wie sollte man erklären, dass ewige Gegenstände (Eigenschaften) in Relation zu zeitlichen Zuständen stehen? Wie konnte Involviertsein in die Welt für sie wesentlich sein. Dann musste man annehmen, dass es Eigenschaften und Arten gibt, die nicht exemplifiziert sind. Ding/Natur/Wesen/klassischer Realismus/Millikan: weil dauerhafte Gegenstände nicht vor den (nur momentan bewussten) Geist treten konnten, mussten das Ding und seine Natur getrennt werden. (Die Natur ist ewig und notwendig, das Ding vergänglich und akzidentell).
Natur/klassischer Realismus: wurde manchmal vereinfachend als Menge von Eigenschaften gedeutet.
Problem: wie kann die Natur eines vergänglichen Dings, seine ureigenste Identität, eine Menge ewiger Eigenschaften sein?
Identität/MillikanVsRealismus: wie kann die Identität eines Dings etwas anderes sein als diese Ding noch einmal? Das hat die Philosophen damals aber nicht beunruhigt.
Empirismus/EmpirismusVsRealismus/Hume/Millikan: revolutionär bei Hume war, dass nichts im Geist sein sollte, was nicht zuvor in den Sinnen gewesen war. Damit fiel auch die bisherige Unterscheidung zwischen Wahrnehmung und Denken zusammen.
Problem: ist jetzt nicht mehr, wie wir das Zeitliche aus dem Ewigen konstruieren sollen,
I 248
sondern wie wir dauerhafte Gegenstände aus momentanen Gegenständen konstruieren sollen. ((s) Hume/(s) These: ein Gegenstand existiert nur in einem Moment und später wieder neu). Das führte zu Formen des Nominalismus und des Phänomenalismus.

Realismus/Denken/Urteil/Natur/Ding/Existenz/Millikan: eine Lösung: wenn es eher die Natur ist als das Objekt, das vor den Geist kommt, dann ist das akzidentelle Objekt nicht notwendig für die Natur, es muss nicht unbedingt existieren. Dann entspricht die Erkenntnis, dass es das Objekt wirklich gibt, eher einem Urteil, als der Kontemplation über seine Natur.
Existenz: dass das Ding existiert wurde zu etwas Zusätzlichem, das hinzugefügt wurde.
Ontologie/Millikan: Problem: dass etwas „zusätzlich zu seiner vorher existierenden Natur“ existieren sollte.
Denken/Klassischer Realismus/Millikan: einen Term anzuwenden wurde dann gleichgesetzt damit, zu urteilen, dass ein Ding existiert. Also Denken-von = Identifizieren.
I 249
Identifikation/Realismus/Millikan. findet nur in einem Moment statt und involvieret nur eine einzige Begegnung mit dem Objekt. Dann ist das eine Art von ästhetischen Erlebnisses, in dem das Bewusstsein in einem Gewahrwerden des Dings badet. Wozu sollte das gut sein?
Identifikation/Millikan: welchem Zweck dient sie denn normalerweise? These:
a) sie soll früheres Wissen auf einen gegenwärtigen Fall zur Anwendung bringen helfen.
b) sie soll Erlebnisse, die durch ein Medium vermittelt wurden mit Erlebnissen aus einem anderen Medium zusammenbringen Bsp Sehen und Sprache. .
Identität/Relation/Millikan: dann muss Identifikation als wesentlich relational beschrieben werden! Das kann der klassische Realismus aber nicht.
Identifikation/klassischer Realismus/Millikan: nimmt an, dass die Identifikation des Gegenstands im Denken an ihn involviert ist. Und da Denken an einen Gegenstand ein momentaner Akt ist, der nichts mit anderen Akten zu tun hat, sind das erfassen eines Gegenstands unter einem Aspekt und das unter einem anderen Aspekt, gar nicht zusammenzubringen! Bsp zu wissen, da Kant in Königsberg lebte hat nichts damit zu tun zu wissen, dass er ein Philosoph war.
I 250
Wiedererkennen/klassischer Realismus/Millikan: den Gegenstand als denselben wiederzuerkennen ist eine weitere Leistung, sie hat nichts mit dem wiederholten Denken an den Gegenstands zu tun. Intentionalität/MillikanVsRealismus/Millikan: Lösung: es kann einfache Gedanken von komplexen Gegenständen geben. Außerdem erlaubt meine Theorie, dass man weiß was man denkt, während man die Komplexität seines Denkens erst entdeckt.
Intension/Millikan: meine Theorie verwechselt Intentionalität auch nicht mit dem Haben von unterscheidenden Intensionen. D.h. ein Begriff kann sich mit der Zeit wandeln, ohne dass man die Spur des Dings verliert, um das es geht. (Begriffswandel, >Bedeutungswandel).

Millikan I
R. G. Millikan
Language, Thought, and Other Biological Categories: New Foundations for Realism Cambridge 1987

Millikan II
Ruth Millikan
"Varieties of Purposive Behavior", in: Anthropomorphism, Anecdotes, and Animals, R. W. Mitchell, N. S. Thomspon and H. L. Miles (Eds.) Albany 1997, pp. 189-1967
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
Existenz Descartes Kant Vs Skeptizismus Stroud I 129
Skeptizismus/Wissen/KantVsDescartes: die Relation zwischen der philosophischen Frage und unserem alltäglichen oder wissenschaftlichen Wissen ist indirekter und komplexer als er dachte. ((s) (s.u.): aber für Kant ist die Wahrnehmung äußerer Dinge sehr direkt).
Descartes/Stroud: für ihn ist der Skeptizismus unvermeidlich!
Kant: würde dem zustimmen. Deswegen entwickelt er einen anderen Begriff.
"Skandal"/Kant: dass in der Geschichte der Philosophie niemals eine Theorie entwickelt wurde, die den Skeptizismus vermeidet.
Wissen/Theorie/Kant/Stroud: es gibt Bedingungen, die jede Wissenstheorie erfüllen muss: sie darf nicht leugnen, dass es äußere Dinge gibt.
Angenommen, es gäbe keine äußere Welt, dann verlöre Descartes Skeptizismus seinen Stachel! Dann gäbe es keine Begrenzung für mein Wissen, dass ich nichts von den Dingen außer mir wüsste, weil es ja dort nichts gäbe.
Stroud I 130
Def Problematischer Idealismus/Kant/Stroud: These: dass die von uns unabhängige Welt unwißbar sei. Oder dass sie zweifelhaft sei oder nicht zu verlässlich wie andere Dinge, die wir wissen. Das lässt alles problematisch. (B 274) KantVsIdealismus: mißdeutet unsere aktuale Situation in der Welt.
Wissen/Kant/Stroud: wer den Beweis liest, muss am Ende wirklich wissen, dass das Bsp ein Goldfink oder drei Druckfehler sind.
Stroud: das sind nicht wirklich hohe Standards. Das scheint jeder Zugang zum Wissen erfüllen zu müssen.
Problem: praktisch keine philosophische Theorie erfüllt diese Bedingung!
KantVsDescartes: (Ende der 1. Meditation) erfüllt sie nicht.
KantVsSkeptizismus: um ihn zu vermeiden, muss daher jeder inferentielle Ansatz vermieden werden.
Welt/Realität/Kant: die äußeren Dinge von denen wir wissen, müssen eine "Realität" ((s) eine besondere Eigenschaft?) haben, die es nicht erlaubt, inferentiell erschlossen zu werden. (A 371). ((s) Kant hier ähnlich wie Hume: direkte Wahrnehmung von Dingen).
unmittelbare Perzeption/= Bewusstsein/Kant/Stroud: von Dingen (dieser Art) ist dann ein hinreichender Beweis ihrer Realität! ((s) >Existenzbeweis). (A 371).
Stroud: damit sind wir in der Alltagssituation, wo die (Kant): "äußere Perzeption ... den unmittelbaren Beweis von etwas Realem im Raum" liefert. (A 375).
DescartesVsKant: könnte sagen, dass Kant dazu gar nicht in der Lage ist.
Stroud: es geht hier aber nicht darum, welcher von beiden die richtige Beschreibung der Situation gibt.
KantVsDescartes: seine Beschreibung kann nicht korrekt sein. Aber er gibt nicht einfach eine konkurrierende Alternative. Er stellt vielmehr Bedingungen für den Zugang zu Wissen auf.
Stroud I 132
Zumindest müssen solche Theorien dem traditionellen Skeptizismus Rechnung tragen. Bsp wenn Descartes recht hätte, könnten wir nichts über die Außenwelt wissen. Das ist der Grund, warum Kant kein inferentielles Wissen von äußeren Dingen erlaubt. Sonst ist der Skeptizismus nicht zu vermeiden.
Stroud: also verlangt er genau die Art Wissen, die Moore liefert!
Stroud I 140
Def "Epistemische Priorität"/Terminologie/Stroud: so kann man Descartes’ These nennen, dass Sinneserfahrung, Wahrnehmungen, Repräsentationen (was Descartes "Ideen" nennt, epistemisch vorrangig sind vor den wahrgenommenen Gegenständen.
Stroud I 141
Stroud: d.h. dass die epistemisch nachrangigen Dinge nicht gewusst werden können, ohne dass epistemisch vorrangige Dinge gewusst werden. Und nicht umgekehrt. D.h. letztere sind weniger wissbar. D.h. die äußere Welt ist weniger wissbar als unsere Sinneserfahrungen. KantVsDescartes/KantVsEpistemische Priorität: das muss zurückgewiesen werden, diese Sicht kann nicht erklären, wie Wissen überhaupt möglich ist!
Wahrnehmung/KantVsDescartes: wir nehmen die Dinge direkt wahr, ohne Schlussfolgerung.
Stroud: wir verstehen Kant nur, wenn wir Descartes verstehen.
Realismus/KantVsSkeptizismus/KantVsDescartes: die Überlegungen, die ihn ins Spiel bringen sind gerade die, die zur epistemischen Priorität (Vorrang der Sinneseindrücke (bzw. "Ideen") vor den Gegenständen) führen.
Stroud I 142
Das müssen wir verstehen, um Kants Version des Realismus zu verstehen. (VsMoores einfachen Realismus). D.h. den Realismus der erklärt: wie-ists-möglich, dass wir etwas von der Welt wissen?. (Bedingungen der Möglichkeit von Wissen).
I 146
Wissen/KantVsSkeptizismus/Stroud: wenn äußere Wahrnehmung ((experience, Erfahrung) die Bedingung für innere Erfahrung ist, und wenn äußere Erfahrung unmittelbar ist, dann können wir wissen, (im Allgemeinen) dass es eine äußere Realität gibt, die unseren Sinneserfahrungen (Sinneseindrücken) entspricht.
Stroud I 147
Dann kann es Täuschung im Einzelfall geben, aber keine allgemeine skeptische Infragestellung. KantVsSkeptizismus/KantVsDescartes: kann nicht auf alles ausgedehnt werden, nur in Einzelfällen kann er sich melden.
Wahrnehmung/KantVsDescartes: Pointe: könnte man in jedem Fall den Skeptizismus annehmen, müsste man annehmen, dass unsere Wahrnehmung nicht direkt, sondern indirekt, inferentiell (via Schlussfolgerung) zustande käme.
KantVsDescartes: dieser geht nicht tief genug und verlässt sich zu stark auf die „Zeugnisse“ unserer alltäglichen Äußerungen.
Stroud I 148
Descartes hätte die Bedingungen untersuchen müssen, die Erfahrungen überhaupt möglich machen. KantVsSkeptizismus: selbst die „inneren Erfahrungen“ von Descartes sind nur möglich, wenn er zunächst äußere hat. Daher verletzt die skeptische Konklusion die Bedingungen von Erfahrung überhaupt. Descartes Position selbst ist unmöglich:
keine Untersuchung unseres Wissens könnte zeigen, dass wir immer etwas anderes wahrnehmen als die unabhängigen Objekte, von denen wir glauben, dass sie um uns herum existieren.
Skeptizismus/Kant/Stroud: Kant akzeptiert zumindest die konditionale Kraft ((s) d.h. die Prämissen) des traditionellen Skeptizismus.
KantVsDescates: er weist aber die skeptische Konklusion zurück: sie widerspreche jeder adäquaten philosophischen Theorie von Wissen.
Lösung/Kant: was wir wissen, betrifft die Erscheinungen.
KantVsSkeptizismus/Stroud: das Antezedens der skeptischen Konklusion kann nur wahr sein, wenn das Konsequens falsch ist.
Wissen/Welt/KantVsMoore/Stroud: damit hat er ein anderes Verständnis der Relation zwischen philosophischer Untersuchung von Wissen und dem Wissen im alltäglichen Leben.
Stroud I 159
Wissenschaft/Realität/Alltag/Wissen/KantVsDescartes/Stroud: unser alltägliches und wissenschaftliches Wissen ist unverwundbar durch den Skeptizismus. KantVsMoore: aber es gibt keine Schlussfolgerung von unseren Wahrnehmungen auf Wissen über unabhängige Dinge.

Stroud I 168
Wissen/Erklärung/StroudVsKant: wir könnten aber auch auf eine andere Weise einer Erklärung entbehren: nicht weil der Skeptizismus wahr wäre (und damit nichts zu erklären wäre) , sondern weil die allgemeine philosophische Frage nicht schlüssig gestellt werden kann! (>Skeptizismus/Carnap). Kant/Stroud: Pointe : plädiert in einer Weise für eine eingeschränkte ("deflationary") Sicht, die dieser Kritik entspricht. ((s) "deflationär": hier: nicht auf den umfassendsten Rahmen gerichtet).
KantVsDescartes: wenn seine Frage kohärent gestellt werden könnte, wäre Skeptizismus die einzige Antwort. Daher ist die Frage illegitim.
StroudVsKant: dieser erklärt damit aber nicht, worüber Descartes besorgt war.
I. Kant
I Günter Schulte Kant Einführung (Campus) Frankfurt 1994
Externe Quellen. ZEIT-Artikel 11/02 (Ludger Heidbrink über Rawls)
Volker Gerhard "Die Frucht der Freiheit" Plädoyer für die Stammzellforschung ZEIT 27.11.03

Stroud I
B. Stroud
The Significance of philosophical scepticism Oxford 1984
Existenz Descartes Nozick Vs Skeptizismus II 197
Skeptizismus/Nozick: wir versuchen nicht, den Skeptiker zu widerlegen. VsSkeptizismus: andere Autoren:
1. wenn er gegen Wissen argumentiert, setzt er schon voraus dass es welches gibt.
2. ihn zu akzeptieren wäre unvernünftig, weil es wahrscheinlicher ist, dass seine extremen Schlussfolgerungen falsch sind, als dass alle seine Prämissen wahr wären.
NozickVs.
Wir müssen den Skeptiker nicht überzeugen. Wir wollen erklären, wie Wissen möglich ist, daher ist es gut, Hypothesen zu finden die wir selbst akzeptabel finden!
II 198
Skeptizismus/Nozick: häufige Form: behauptet, dass jemand etwas glauben könnte obwohl es falsch ist. Vielleicht verursacht durch einen Dämon, oder weil er träumt oder weil er ein Gehirn im Tank ist. Aber wie zeigen diese vom Skeptiker angenommenen Möglichkeiten, dass ich p nicht weiß?
(3) wenn p falsch wäre, würde S nicht glauben dass p (wie oben).
Wenn (3) notwendige Bedingung für Wissen ist, dass zeigt die Möglichkeit des Skeptikers, dass es kein Wissen ist.
Starke Variante:
R: Selbst wenn p falsch wäre, würde S immer noch glauben, dass p
II 199
Dieser Konditional mit demselben Antezedens wie (3) und kontradiktorischem Konsequens ist inkompatibel mit (3). Wenn (3) wahr ist, ist R falsch.
R ist aber stärker als der Skeptizismus es verlangt.
Denn wenn (3) falsch wäre könnte S immer noch glauben dass p. Folgendes Konditional ist schwächer als R, es ist bloß die Negation von (3):
T: nicht-(nicht-p > nicht-(S glaubt dass p)).
((s) >Reichweite: schwächer: Negation des ganzen Konditionals
stärker: gleiches Antezedens, Gegenteil des Konsequens. (s) nicht unbedingt Negation des Konsequens.
Hier: stärker: „....müsste glauben...“ - schwächer: „...könnte...“)
Nozick: Während R (3) nicht einfach leugnet behauptet es statt dessen ein eigenes Konditional.
Die Wahrheit von (3) ist aber nicht inkompatibel mit einer möglichen Situation (hier nicht mögliche Welt) wo die Person p glaubt, obwohl p falsch ist.
(3) deckt nicht alle Möglichkeiten ab:
(3) nicht-p > nicht-(S glaubt p)
D.h. nicht, dass in allen Situationen, wo nicht p gilt, S nicht glaubt, dass p. Das zu behaupten hieße zu behaupten, dass
nicht-p entails nicht-(S glaubt p)
(oder auch logische Implikation) ((s) >Entailment) Aber Subjunktion (Konditional) unterscheidet sich von Entailment: Also zeigt die Existenz einer möglichen Situation in der p falsch ist und S dennoch p glaubt nicht, dass (3) falsch ist.
(3) kann wahr sein, selbst wenn es eine mögliche Situation gibt, wo nicht p und S glaubt dass p.
(3) spricht von der Situation, in der p falsch ist. Nicht jede mögliche Situation wo p falsch ist, ist die Situation die herrschen würde, wenn p falsch wäre.
Mögliche Welt/MöWe: (3) spricht von der nächsten ~p-Welt zu unserer aktualen Welt. Sie spricht von der nicht p Nachbarschaft.
Skeptizismus/SK/Terminologie/Nozick: SK steht hier für die "Möglichkeiten des Skeptikers":
II 200
Wir könnten träumen, von einem bösen Dämon irregeleitet sein oder Gehirne im Tank sein. das sind Versuche, (3) zu widerlegen:
(3) wenn p falsch wäre, würde S nicht glauben, dass p.
Aber diese Versuche gelingen nur, wenn eine dieser Möglichkeiten (Traum, Tank, Dämon) herrscht, wenn p falsch wäre. Also nur in den nächsten nicht p-Welten.
Selbst wenn wir im Tank wären, könnte (3) gelten, d.h. obwohl - wie vom Skeptiker beschrieben - p falsch ist und S p glaubt.
((s) Bsp p: "ich bin im Café": falsch, wenn ich im Tank bin. Ich würde aber nicht glauben, im Tank zu sein. Das ist es, was der Skeptiker meint. wenn ich die Wahrheit (im Tank zu sein) nicht glaube und nicht weiß, dann ist mein Glaube falsch. Aber dann bedeutet p. „Ich bin nicht im Tank“.).
NozickVsSkeptizismus: wenn der Skeptiker eine Situation SK beschreibt, die nicht (sic) herrschen würde, selbst wenn p falsch wäre, dann zeigt diese Situation SK (Tank) nicht, dass (3) falsch ist und untergräbt noch nicht unser Wissen. (s.u.) ((s) Also aus der Sicht VsSkeptizismus: der Skeptiker behauptet, dass alle Überzeugungen falsch sind, aber das ist noch nicht die Situation, dass wir alle im Tank sind). Das ist nur die vorbereitende Überlegung, die erwartete kommt im nächsten Abschnitt).
Bedingung C: soll skeptische Hypothese ausschließen:
C: nicht-p > SK (Tank-Situation) besteht nicht
((s) Das ist es, was der Skeptiker leugnet!).
Damit ist jede skeptische Situation, die C erfüllt, ausgeschlossen. ((s) Es geht nur um n-p Fälle).
Skeptizismus: damit eine Tank Situation zeigen kann, dass wir nicht wissen, dass p, muss es eine Situation sein, die bestehen könnte wenn p nicht bestünde, und damit die Negation von C erfüllt:
Negation von C: nicht-(nicht p > SK (Tank-Situation) besteht nicht)
Obwohl die Tank-Situationen des Skeptikers zu zeigen scheinen, dass (3) falsch ist, zeigen sie es nicht: sie erfüllen Bedingung C und sind damit ausgeschlossen!
SkeptizismusVs: könnte fragen, wieso wir wissen, dass wenn p falsch wäre, SK (Tank) nicht herrschen würde. Aber normalerweise fragt er etwas stärkeres:
Wissen wir, dass die Tank Situation nicht herrscht? Und wenn wir das nicht wissen, wie können wir dann wissen, dass p? ((s) Umgekehrte Reihenfolge).
Damit kommen wir zur zweiten Weise, wie Tank Situationen zeigen könnten, dass wir nicht wissen, dass p:
Skeptische Ergebnisse
Wissen/Nozick: nach unserem Ansatz weiß S, dass die Tank Situation nicht herrscht gdw.
II 201
(1) Tank-Situation besteht nicht (2) S glaubt, dass die Tank-Situation nicht besteht
(3) Wenn die Tank-Situation bestünde, dann würde S nicht glauben, dass die Tank-Sit nicht (!) bestünde.
(4) Wenn die Tank-Situation nicht bestünde, dann würde S glauben, dass sie nicht besteht.
(3) ist die notwendige Bedingung für Wissen! Es folgt aus ihr, dass wir nicht wissen, dass wir nicht im Tank sind!
Skeptizismus/Nozick: das sagt der Skeptiker. Aber sagen wir es nicht auch selbst?
Es ist tatsächlich ein Merkmal unseres Ansatzes, dass er dieses Ergebnis liefert!
Tank/Dämon/Descartes/Nozick: Descartes würde sagen, dass ein Beweis der Existenz eines guten Gottes es nicht zulassen würde, dass wir im Tank sind. Die Literatur hat sich dann darauf konzentriert, ob Descartes ein solcher Beweis gelingt.
II 202
Nozick: könnte ein guter Gott nicht Gründe haben, uns zu täuschen? Nach Descartes sind dessen Motive für uns unergründbar. Cogito/Nozick: kann "ich denke" nur von etwas Existierendem hervorgebracht werden? Nicht vielleicht auch von Hamlet, könnten wir nicht von jemand geträumt werden der uns eingibt, "ich denke"?. Descartes fragte, wieso wir wüssten, dass wir nicht träumen, er hätte auch fragen können, ob wir nicht von jemand geträumt werden.
Def doxastisch identisch/Terminologie/Nozick: sei eine mögliche Situation für S mit der aktuellen Situation, wenn S in der Situation exakt die gleichen Dinge (Doxa) glauben würde.
II 203
Skeptizismus: beschreibt doxastisch identische Situationen in denen aber nahezu alles Geglaubte falsch ist. (Tank-Situation). Solche möglichen Welten sind möglich, weil wir unser Wissen durch Vermittlung besitzen, nicht direkt.
Es ist erstaunlich, wie extrem verschieden doxastisch identische Welten sein können.
Was könnte sich der Skeptiker mehr erhoffen?
Nozick pro Skeptizismus: wir stimmen zu, dass wir nicht wissen, dass "nicht Tank".
II 204
Aber das hält mich nicht davon ab zu wissen, dass ich dies schreibe! Es ist wahr, ich glaube es und ich würde es nicht glauben, wenn es nicht wahr wäre und wenn es wahr wäre, würde ich es glauben. D.h. unser Ansatz führt nicht zum allgemeinen Skeptizismus.
Dennoch müssen wir sicherstellen, dass es scheint, dass der Skeptiker recht hat und wir nicht wissen, dass wir nicht im Tank sind.
VsSkeptizismus: wir müssen seinen "kurzen Schritt" zu dem Schluss untersuchen, dass wir diese Dinge nicht wissen, denn entweder dieser Schritt ist falsch oder unser Ansatz ist inkohärent.
Nichtabgeschlossenheit
II 204
abgeschlossen/Nichtabgeschlossenheit/Wissen/Nozick: Skeptizismus: nimmt (fälschlich) an, dass unser Wissen abgeschlossen ist unter gewusster logischer Implikation:
wenn man von etwas Gewusstem zu etwas davon implizierten (entailed) fortschreitet, dann verlässt man angeblich nicht den Bereich des Wissens.
Der Skeptiker versucht es natürlich anders herum: wenn man nicht weiß, dass q, und weiß dass p impliziert (entails) q, dann soll folgen, dass man nicht weiß, dass p.
Bsp ((s) Wenn man nicht weiß, dass man nicht im Tank ist, und hier zu sitzen impliziert, nicht im Tank zu sein, dass weiß man nicht, dass man hier sitzt, wenn man weiß, dass die Implikation besteht. (Kontraposition).)
Terminologie:
Kp: Wissen, dass p
>>: entails
Dann ist das (skeptische) Prinzip der Abgeschlossenheit von Wissen unter gewußter Implikation:
P: K(p >> q) & Kp > Kq.
II 205
Nozick: Bsp wenn man weiß, dass zwei Sätze inkompatibel sind, und Sie wissen, dass der erste wahr ist, dann wissen Sie, dass die Negation des zweiten wahr ist. Kontraposition: weil man den zweiten nicht weiß, weiß man nicht den ersten. (FN 48)
Vs: man könnte an Details herummäkeln und zu einer Iteration kommen: die Person könnte auch Inferenzen vergessen haben usw. schließlich käme man zu
KK(p >> q) & KKp Kq: das verstärkt das Antezedens und ist daher nicht günstig für den Skeptiker.
II 206
NozickVsSkeptizismus: das ganze Prinzip P ist falsch. Nicht bloß m Detail. Wissen ist nicht abgeschlossen unter gewusster logischer Implikation. (FN 49)
S weiß, dass p, wenn er einen wahren Glauben hat und (3) und (4) erfüllt.
(3) und (4) sind selbst nicht abgeschlossen unter gewusster Implikation.
(3) wenn p falsch wäre, würde S nicht glauben, dass p.
Wenn S weiß dass p, dann ist der Glaube, dass p kontingent auf der Wahrheit von p. Und das wird von (3) beschrieben.
Nun kann es sein, dass p impliziert q (und S weiß das), dass er außerdem glaubt, dass q, aber dieser Glauben, dass q nicht subjunktivisch abhängig von der Wahrheit von q ist. Dann erfüllt er nicht
(3’) wenn q falsch wäre, würde S nicht glauben, dass q.
Die Situation, wo q falsch ist, könnte eine ganz andere sein, als die, wo p falsch ist.
Bsp dass sie in einer bestimmten Stadt geboren wurden, impliziert, dass sie auf der Erde geboren wurden, aber nicht umgekehrt. (> Austin: Bsp Dass ich braune Schuhe habe, impliziert, dass ich Schuhe habe).
II 207
Und das Erwägen der jeweiligen Situationen wäre auch sehr unterschiedlich. So wäre auch der Glauben sehr unterschiedlich. stärker/schwächer: wenn p impliziert q (und nicht umgekehrt) dann ist
nicht q (Verneinung des Konsequens) viel stärker als
nicht p (Verneinung des Antezedens).
Unter der Annahme verschiedener Stärken gibt es keinen Grund anzunehmen, dass der Glaube in beiden Situationen der gleiche wäre.(doxastisch identisch).
Nicht einmal würden die Glaubenseinstellungen in der einen eine echte Teilmenge der anderen sein!
Bsp
p = ich bin wach und sitze auf einem Stuhl in Jerusalem
q = ich bin nicht im Tank.
das erste impliziert das zweite. p entails q. Und das weiß ich. Wenn p falsch wäre, könnte ich stehen oder liegen in derselben Stadt oder in einer Nachbarstadt. ((s) Es gibt mehr Möglichkeiten, wie man außerhalb des Tanks sein kann als es Möglichkeiten gibt, wie man innerhalb des Tanks sein kann).
Wenn q falsch wäre, müsste ich in einem Tank sein. Das sind ganz klar zwei verschiedene Situationen, die zu großen Unterschieden führen sollten in dem, was ich glaube.
Wenn p falsch wäre, würde ich nicht glauben, dass p.
Wenn q falsch wäre, würde ich dennoch immer noch glauben, dass q! Auch wenn ich weiß, dass p impliziert q.
Das liegt daran, dass (3) nicht abgeschlossen ist unter gewusster Implikation.
Es kann sein, dass (3) von einer Aussage gilt, aber nicht von einer anderen, die von ihr impliziert wird.
Wenn p entails q und man wahr glaubt dass p, dann hat man nicht einen falschen Glauben, dass q.
II 208
Wissen: wenn man etwas weiß, kann man auch keinen falschen Glauben darüber haben. Dennoch, obwohl p impliziert q, kann man einen falschen Glauben, dass q (nicht im Tank) haben! "Würde nicht falsch glauben, dass" ist nämlich auch nicht abgeschlossen unter gewusster Implikation.
Wenn Wissen bloß wahrer Glauben wäre, wäre es abgeschlossen unter Implikation. (Vorausgesetzt, dass beide Aussagen geglaubt werden).
Weil Wissen mehr als Glauben ist, brauchen wir Zusatzbedingungen, von denen mindestens eine offen (nicht abgeschlossen) unter Implikation sein muss.
Wissen: ein Glauben ist nur dann Wissen, wenn er mit der Tatsache kovariiert. (s.o.).
Problem: das stellt noch nicht die richtige Art der Verbindung sicher. Jedenfalls kommt es darauf an, was in Situationen passiert, wo p falsch ist.
Wahrheit: ist das, was unter Implikation erhalten bleibt. Aber eine Bedingung, die die mögliche Falschheit nicht erwähnt, liefert uns nicht die Kovarianz.
Glauben: ein mit den Tatsachen kovariierender Glaube ist nicht abgeschlossen.
II 209
Wissen: und weil Wissen einen solchen Glauben involviert, ist es auch nicht abgeschlossen. NozickVsSkeptizismus: das kann dieser nicht einfach leugnen, Denn sein Argument, dass wir nicht wissen, dass wir nicht im Tank sind, gebraucht die Tatsache, dass Wissen die Kovarianz braucht.
Aber er befindet sich im Widerspruch. denn ein anderer Teil seines Arguments gebraucht die Annahme, dass es keine Kovarianz gibt! Nach diesem zweiten Teil folgert er, dass Sie gar nichts wissen, wenn Sie nicht wissen, dass sie nicht im Tank sind. Aber diese Abgeschlossenheit kann nur bestehen, wenn die Variation (Kovarianz) nicht besteht.
Wissen/Nozick: ist eine tatsächliche Relation die eine Verbindung (tracking, zurückverfolgbare Spur) beinhaltet. Und die Spur zu p ist eine andere als die zu q! Auch wenn p impliziert q.
NozickVsSkeptizismus: der Skeptizismus hat recht, dass wir keine Verbindung zu einigen bestimmten Wahrheiten (wir sind nicht im Tank) haben, aber er hat Unrecht, dass wir nicht in der richtigen Relation zu vielen anderen Tatsachen (Wahrheiten) stünden. Einschließlich solcher, die die erstere (nichtverbundene) Wahrheit implizieren, die wir glauben, aber nicht wissen.
Skeptizismus/Nozick: viele Skeptiker bekennen, dass sie ihre Haltung nicht aufrechterhalten können, außer in Situationen, wo sie sie rational erschließen. z.B. Hume:
II 210
Hume: nachdem ich drei oder vier Stunden mit meinen Freunden verbracht habe, kommen mir meine Studien kalt und lächerlich vor. Skeptizismus/Nozick: die Argumente des Skeptikers zeigen (aber sie zeigen auch bloß), dass wir nicht wissen, dass wir nicht im Tank sind. Er hat recht, dass wir hier nicht in Verbindung mit einer Tatsache stehen.
NozickVsSkeptizismus: er zeigt nicht, dass wir nicht andere Tatsachen wissen (einschließlich solcher, die "nicht Tank" implizieren).
II 211
Wir haben eine Verbindung zu diesen anderen Tatsachen (Bsp ich sitze hier und lese).
II 224f
Methode/Wissen/Kovarianz/Nozick: ich lebe nicht in einer Welt, in der Schmerzverhalten e gegeben ist und konstant gehalten werden muss! - daher kann ich h wissen auf der Basis von e, das variabel ist! - und weil es nicht variiert, zeigt es mir, dass h ("er hat Schmerzen") wahr ist. VsSkeptizismus: in Wirklichkeit geht es nicht darum dass h nicht gewusst wird, sondern "nicht (e und nicht h)"

II 247
NozickVsSekptizismus: es gibt eine Grenze für die Iteration des Wissensoperators K. "Wissen zu wissen" wird manchmal als sicher wissen interpretiert, das ist hier aber nicht gemeint.
Pointe: Angenommen, eine Person weiß exakt, dass sie sich auf der 3. Ebene des Wissen befindet:
K³p(=KKKp) aber nicht K4p.
Angenommen außerdem, dass die Person weiß, dass sie sich nicht auf der 4. Ebene befindet.
KK³p & nicht K4p.
Aber KK³p ist gerade K4p, das schon als falsch angenommen wurde!
Daher sollte man erwarten, dass wenn wir auf einer endlichen Ebene Knp sind, dass wir nicht genau wissen werden auf welcher Ebene wir sind.

No I
R. Nozick
Philosophical Explanations Oxford 1981

No II
R., Nozick
The Nature of Rationality 1994
Existenz Descartes Kanitscheider Vs Verschiedene Kanitscheider I 433
Unendlichkeit/materielle Existenz/Physik: einige Modelle verlangen physikalische Unendlichkeit: die hyperbolische Welt der Allgemeine Relativitätstheorie (AR), die Steady Astate theory (SST). Unendlichkeit/Mathematik/Physik:
Gauß: skeptisch gegenüber aktual unendlichen Größen.
LukrezVsArchimedes: Unendlichkeit bloße Möglichkeit eines Objektes, neue Raumzeitpunkte zu durchlaufen? (Bis heute Diskussion).
Bolzano: die objektive Existenz unendlicher Mengen kann nicht an der Unmöglichkeit scheitern, sich jedes einzelne Objekt vorzustellen.
I 434
NewtonVsDescartes: nicht "unbestimmter" sondern aktual unendlicher Raum! KantVsNewton: Unendliches unvorstellbar!
NewtonVsKant: nicht vorstellbar, aber begrifflich erfassbar!
Riemann: Unterscheidung unendlich/unbegrenzt (neu!). Lösung für das Problem des "Jenseits des Raums". Dreierkugel (S³) begrifflich analytisch problemlos handhabbar.
I 435
Mengen/unendlich: hier ist der Satz: "Das Ganze ist größer als die Teile" nicht mehr anwendbar. (Aber extensionale Bestimmung auch nicht nötig, intensionale reicht). Raum: Frage: kann ein offener unendlicher Raum mehr als Aleph0 Objekte endlicher Größe enthalten?
Lösung: "dichteste Packung" räumlich konvexer Zellen: diese Menge kann nicht größer als abzählbar sein. Damit kein a priori-Hindernis dafür, dass die Zahl der Galaxien in einem unbegrenzten Riemann Raum von nichtendlichem Volumen die kleinste transfinite Kardinalzahl ist.

II 102
Messung/Bewusstsein/Beobachter/Quantenmechanik/QM: psychologistische Interpretation: Fritz London und Edmund Bauer, 1939. >New Age-Bewegung.
II 103
These: der Beobachter konstituiert durch sein Bewusstsein die neue physikalische Objektivität, nämlich die Drehung des Vektors im Hilbertraum. 1. KanitscheiderVsBauer: Problem: dann ist überhaupt kein definitiver Einzelzustand der Materie ohne den Eingriff einer Psyche vorhanden.
2. KanitscheiderVsBauer: einerseits wird das Bewusstsein in die quantenmechanischen Gesetze einbezogen andererseits soll es im Innern des Beobachters wieder Sondereigenschaften besitzen, nämlich jene, die das kombinierte System von Objekt, Apparat und Beobachter ohne äußeren Anstoß aus dem hybriden Überlagerungszustand in den Einzelzustand überführt, in dem die Teilelemente entkoppelt sind.
3. KanitscheiderVsBauer: merkwürdig, dass die Schrödinger-Gleichung, das grundlegendste Gesetz der QM damit nicht auf das Bewusstsein anwendbar sein soll.
4. KanitscheiderVsBauer: außerdem Zweifel, ob das Bewusstsein wirklich im Überlagerungszustand von verschiedenen völlig gleichwertigen Seelenlagen sein kann.
(Bauer hatte seine These von Erich Bechers interaktionalistischen Leib Seele Dualismus übernommen II 104).

I 423
Raumkrümmung/Empirische Messung/Schwarzschild/Kanitscheider: Schwarzschild. Verzerrung des Dreiecks, das durch die Erdbahnparallaxe gebildet wird. Obwohl die Krümmungsfaktoren nicht bekannt sind, kann man schließen, dass wenn der Raum hyperbolisch ist, (K < 0), die Parallaxe der sehr fernen Sterne positiv sein muss.
I 424
Beobachtet man nun Sterne mit verschwindender Parallaxe, dann liefert die Messgenauigkeit eine obere Grenze für den Wert negativer Krümmung. Wenn der Raum sphärisch ist, - die Parallaxe negativ sein
Schwarzschild: beim hyperbolischen Fall müsste der Krümmungsradius mindestens 64 Lichtjahre,
im elliptischen mindestens 1600 Lichtjahre betragen.
KanitscheiderVsSchwarzschild: solche theorieunabhängigen Versuche gelten heute mit Recht als aussichtslos.

I 296
Zeitreisen/Kanitscheider: VsZeitmaschine/VsWells: H.G.Wells macht den Fehler, dass er den Reisenden auf dem gleichen irdischen Raumpunkt die Weltlinie der Erde auf- und absteigen lässt. Genau dies führt zur begrifflichen Unmöglichkeit von Vorwärts und Rückwärtsbewegung in der Zeit. Zeitreisen/AR/Kanitscheider: das ändert sich, wenn Materie ins Spiel kommt.

Kanitsch I
B. Kanitscheider
Kosmologie Stuttgart 1991

Kanitsch II
B. Kanitscheider
Im Innern der Natur Darmstadt 1996