Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
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Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden 47 Kontroversen:
Begriff/
Autor/Ismus
Autor Vs Autor
Eintrag
Literatur
Inhalt Wahrnehmung Sellars Vs Armstrong, D. I XXXVIII
Def Wahrnehmung/Armstrong: „nichts anderes als der Erwerb von Wissen um einzelne Tatsachen über die Welt mit Hilfe der Sinne“.(1961). Von einem deskriptiven Inhalt ist hier genauso wenig die Rede wie bei der Dennett.
I XXXIX
Wahrnehmung/Denken/SellarsVsArmstrong/SellarsVsDennett/Sellars: es ist nicht dasselbe, ob man bloß etwas denkt oder ob man etwas sieht und zugleich denkt! Selbst wenn man einräumt, dass die Gedanken, die in die Wahrnehmung hineinspielen, einen bestimmten Inhalt besitzen (Sellars pro) so lässt sich doch kaum verstehen, wie die Hinzufügung eines weiteren begrifflichen Gegenstands für den Unterschied zwischen Sehen und bloßem Denken aufkommen kann.

Sellars I
Wilfrid Sellars
Der Empirismus und die Philosophie des Geistes Paderborn 1999

Sellars II
Wilfred Sellars
Science, Perception, and Reality, London 1963
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977
Inhalt Wahrnehmung Güzeldere Vs Armstrong, D. Metz II 413
Fehlschluss der repräsentationalen Kluft/GüzeldereVsArmstrong/Güzeldere: Versuch, Veränderungen in der Aufmerksamkeit durch nach inne gerichtete höherstufige Wahrnehmung zu erklären – Versuch, das Repräsentierte durch das Repräsentierende zu erklären – II 414 Lösung: mentale Zustände qua Gehirnzustände sind es, die beides repräsentieren – II 415 Variante des Fehlschlusses: das „geistige Auge“ – („inneres Auge“) .
Metz II 408
Introspektion/Armstrong: kontrastiert introspektives Bewusstsein mit gewöhnlicher Wahrnehmung. "In der Wahrnehmung scannt das Gehirn die Umwelt im Gewahrsein der Wahrnehmung scannt ein anderer Prozess im Gehirn dieses Scannen".
II 409
Bsp Fernfahrer , der gewissermaßen mit "Auto Pilot" fährt: völlig automatisch, bis ihm klar wird, dass er vor einer roten Ampel angehalten hat. Armstrong: obwohl er seiner Umwelt bewusst ist (er vermeidet Unfälle) ist er sich nicht seiner Wahrnehmung bewusst, er ist in einem gewichtigen Sinne "bewusstlos" gefahren, ihm fehlt introspektives Bewusstsein.
II 410
GüzeldereVsArmstrong: hier fehlt leider völlig eine philosophische Analyse welche Natur haben denn diese Eigenschaften?
II 415
Def Fehlschluss der repräsentationalen Kluft/Güzeldere: Versuch, das Repräsentierte durch das Repräsentierende zu ersetzen. VsArmstrong: als ob der Fernfahrer aufgrund seiner "inneren Wahrnehmung" seiner gewöhnlichen Wahrnehmung gewahr würde.
Das, wovon der Zustand erster Stufe handelt, scheint eine kausale Rolle für die Wahrnehmung zweiter Stufe zu beInhalten. So, als ob der Inhalt eines Zustands der ersten Stufe für sein Verhalten wichtig zu werden beginnt.
Güzeldere: gleichgültig, wie viel wir über die intrinsischen Eigenschaften repräsentationaler Zustände herausfinden, wir sind vielleicht dennoch einfach nicht in der Lage, die andere Seite der "Repräsentationalen Kluft" allein dadurch zu erreichen und zu den extrinsischen, relationalen Eigenschaften jener Zustände zu gelangen.
Falsche Voraussetzung: dass man, indem man die Eigenschaften des Repräsentierenden untersucht, um zu beantworten, wie die Repräsentierenden das repräsentieren, was sie repräsentieren.
Bsp Das ist so, als wollten wir, um herauszufinden, was ein Stoppschild ist, lediglich die Farbe, Form, Gewicht und Material untersuchen.
Variante des Fehlschlusses: das Modell des "geistigen Auges".
II 416
"Inneres Auge"/"geistiges Auge"/Güzeldere: könnte tatsächlich funktionieren, wenn die Eigenschaften des Repräsentierenden (des Gehirns) ähnlich den Eigenschaften des Repräsentierten wären. ((s) So wie Locke annahm, dass schwache Abbilder im Gehirn reproduziert würden.) Selbst wenn aber solche "Ähnlichkeiten" im Gehirn vorhanden wären, (z.B. eine "Rötung" des Gehirns, wenn wir etwas Rotes sehen) müßte immer noch erklärt werden, wie solche Verfärbungen von einem "inneren Auge" wahrgenommen werden sollten.
1. gibt es dafür keine neurophysiologischen Belege,
2. führt es zum Regress.

Güzeldere I
Güven Güzeldere
"Is consciousness the perception of what passes in the mind?"
In
Bewusstein, Thomas Metzinger Paderborn/München/Wien/Zürich 1996
Inhalt Wahrnehmung Loar Vs Behaviorismus I 6
LoarVsBehaviorismus: beide Spielarten (a) Sprachverhalten, b) allgemeines Verhalten) scheitern, weil das was eine Person tut oder sagt nicht nur von dem was sie glaubt abhängt, sondern auch von ihren Wünschen. (DF Bedingungen, Drittes).
Und umgekehrt:
Wunsch/Identifikation/Individuation/Loar: was eine Person sagt oder tut zeigt nur dann was sie wünscht, wenn man weiß, was sie glaubt.
Pointe: das zeigt, dass Glauben und Wünschen eine gemeinsame Rolle in Erklärung und Vorhersage haben,
I 7
Logische Form: x wünscht das q
x glaubt dass wenn p , dann wird x’ Tun von A zu q führen.
x glaubt, dass p.
Problem: es kann immer noch überwiegende Gründe gegen A geben.l
BehaviorismusVsVs: könnte eine revidierte Version anbieten: einfach die Kombination von Glauben und Wünschen als Erklärung für Verhalten anbieten.
LoarVs: das ist unproduktiv, weil es nicht zu Zuschreibungen von Wünschen oder Glauben als einzelnen führt.
Lösung/Loar: keine behavioristischen KoKo, sondern ein funktionales System.
Problem: das obige Muster kann nicht dazu dienen, zwei Glauben oder Wünsche zu unterscheiden! Wir brauchen noch etwas zusätzliches! (DF Drittes).
I 8
Glauben/Bedeutung/Loar: wir müssen immer zwischen „glaubt s1“ und „glaubt s2“ unterscheiden können. Das wird in den Diskussionen um das Prinzip der Nachsicht oft übersehen. Nachsicht/Loar: liefert keine innersystematische Individuation von Inhalt.
Inhalt/Glauben/Individuation/Loar: zwar gibt es im Fall eines individuellen Glaubens sicher eine Relation zu einem Äußerungs-Typ. Aber diese kann nicht gebraucht werden für eine Theorie des Glaubens.
Lösung: für die funktionale Rolle eines Äußerungstyps brauchen wir eine Theorie, die ihrerseits eine eindeutige systematische Rolle für den Glauben, dass p liefert.

Inhalt/Glauben/Loar: wird nicht durch eine Verbindung mit sprachlichen Verhalten geliefert. Wenn nämlich
1. das Sprachverhalten rein syntaktisch beschrieben wird, ist die Verbindung nicht zwischensprachlich (interlinguistisch) und auch nicht interpersonal zuschreibbar.
2. wenn es semantisch beschrieben wird, Bsp „Äußerung, die p bedeutet“: dann muss etwas außerhalb oder innerhalb der Theorie unterscheiden zwischen „bedeutet p“ und „bedeutet q“.
a) wenn innerhalb, bleibt unser Problem bestehen
b) wenn außerhalb: stellt die Theorie den Inhalt nicht vollständig dar, denn dann liegt die Quelle woanders.
I 9
Glaubensrelation/Relationstheorie/Loar: so scheint es, dass die einzige relevante Relation zwischen einem Glauben und einem Satz im Idiolekt der Person durch eine praktischen Syllogismus erklärt wird. praktischer Syllogismus/Glauben/Loar: x’ Äußerung sollte erklärt werden durch x’ Wunsch, p zu kommunizieren und x’ Glauben, dass seine Äußerung das Ergebnis herbeiführt. D.h. unsere common sense Theorie gebraucht allgemeines Verhalten.
Inhalt/Loar: das genügt aber noch nicht, wir müssen auch Wahrnehmung einbeziehen.
prop Einst/Zuschreibung/Theorie/Loar: wir brauchen:
a) Verallgemeinerungen über Input in Bezug auf Wahrnehmungsumstände
b) Beschränkungen für die Rationalität von Überzeugungen
c) Output-.Verallgemeinerungen für Glauben und Absichten.

Loar I
B. Loar
Mind and Meaning Cambridge 1981

Loar II
Brian Loar
"Two Theories of Meaning"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976
Inhalt Wahrnehmung Peacocke Vs Berkeley, G. I 51
Sinnesraum/sinnlicher Raum/Wahrnehmungsraum/Peacocke: ist nicht zu leugnen, und er ist weder bloß künstlich noch derivativ. Er ist natürlich nicht von den Erfahrungen selbst bevölkert.
Vielmehr gibt es für jeden intrinsisch räumlichen Sinn einen korrelierten Raum, der durch ihn charakterisiert ist.
I 52
Bsp wenn wir am Nacken berührt werden ist es etwas anderes, als wenn wir etwas vor uns sehen. Bsp aber es ist derselbe Sinn von "näher", wenn wir jemand sich nähern hören oder sehen. (repräsentational) und es bezieht sich auf denselben Raum. ((s) Hier geht es um einen Wortsinn, nicht Wahrnehmungssinn).
PeacockeVsBerkeley: Fehler, von der (richtigen) Prämisse, dass Seh und Tastsinn keine gemeinsamen Ideen (ideas, Vorstellungen) haben, zu der falschen Konklusion: dass eine Sinnesdimension hier Priorität in bezug auf die philosophische Erklärung haben sollte.
gesternte Prädikate/"elliptisch*" /"rot*"/ Gesichtsfeld/Sternchen/Peacocke: die gesternten Prädikate sind in einer Hinsicht echt räumlich! Sie betreffen Größe und Form im Gesichtsfeld.
Es gibt hier keine Zweideutigkeit, weil verschiedene Räume betroffen sind.
"Elliptisch" macht für uns in verschiedenen beliebigen Räumen Sinn. (nicht nur physikalischen).
Wenn es nur um einen einzigen Raum ginge, gäbe es Probleme: s.o.: Probleme mit der Übersetzungstheorie oder zusätzlichem repräsentationalen Inhalt, um "elliptisch nur durch öffentlichen, physikalischen Raum zu erklären.
Sinnesdaten/Peacocke: die Sinnesdatentheorie hat charakteristisch räumliche Begriffe wie quadratische oder längliche Sinnesdaten usw.
Die Einsicht besteht darin, dass diese räumlichen Prädikate
I 53
nicht auf der Ebene des repräsentationalen Inhalts gefasst werden können. Der Raum, in dem diese zusätzlichen räumlichen Prädikate angesiedelt sind, ist der Empfindungsraum (nichtrepräsentational).
Diese Unterscheidung bewahrt uns vor dem Fehler zu fragen: "Sind Sinnesdaten Oberflächen physischer Objekte?" "Nehmen wir Sinnesdaten wahr?".

Peacocke I
Chr. R. Peacocke
Sense and Content Oxford 1983

Peacocke II
Christopher Peacocke
"Truth Definitions and Actual Languges"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976
Inhalt Wahrnehmung Stegmüller Vs Berkeley, G. Stegmüller IV 376
Wahrnehmung/Berkeley: die Elemente der Ideen (die realen Dinge) sind vom Willen des Wahrnehmenden abhängig! Sie verlaufen im Einklang mit gewissen Regeln (die wir heute Naturgesetze nennen würden). Nicht so die Täuschungen. Das beweist, dass der göttliche Geist mächtiger ist als der unsere.
Realität/Berkeley: diejenigen Ideen, die das ausmachen was wir die Wirklichkeit nennen, brauchen nicht ständig wieder hervorgebracht zu werden. Wenn wir sie nicht wahrnehmen, so bleiben sie doch dadurch existent, dass Gottes Geist sie ständig perzipiert.
VsBerkeley: unklar: falls eine Idee nur in und durch das Perzipiertwerden existiert, dann scheint es sich bei ihr um einen Bewusstseinsgegenstand zu handeln. Dann aber ist es unmögliche, dass mehr als ein Geist genau dieselbe Idee wahrnehmen könnte!
VsVs: Bsp der Baum, den ich sehe, der nur meine eigenen Idee ist, hört auf zu existieren, wenn ich aufhöre, ihn zu sehen.
IV 377
Die Ideen sind zwar kausal abhängig von den wahrnehmenden Geistern, sie werden jedoch nicht durch das Perzipiertwerden konstituiert! Ideen: wären dann mehr als geistige Inhalte oder Bezugsgegenstände: die wirklichen Dinge wären unmittelbar von Gott hervorgebrachte Ideen. Der Baum wäre dann von mir unabhängig.
Terminologie: "Immaterieller Realismus". Realismus deshalb, weil es für den Wahrnehmenden eine ganze Welt anderer Geister und Ideen gibt.
Theismus/Stegmüller: auch der gewöhnliche Theismus behauptet, die physische Welt hänge "von Gott ab". doch diese Beziehung bleibt hier dunkel. Demgegenüber ist Berkeleys System eine klare und verständliche Deutung: die Welt besteht einfach aus Ideen, die im göttlichen Geist existieren.
IV 382
Materialismus/Idealismus/Berkeley/Stegmüller: die Entscheidung für eine Alternative hängt von der Stellungnahme zu Berkeleys sieben Argumenten (IV 379 380) ab.
VsBerkeley:
zu (i): welche Art von Ähnlichkeit fordert denn der Materialist? zu (ii): Locke setzt nur voraus, dass es für das Sehen, Hören, Berühren usw. akzeptable Erklärungen gibt, in denen als Ausgangspunkt nur Gegenstände mit räumlichen Eigenschaften verwendet werden, deren sonstige Eigenschaften aber keine Ähnlichkeiten mit unseren Ideen von sekundären Qualitäten zu haben brauchen. Die Frage, ob dies bei primären Qualitäten ähnlich ist, kann man offen lassen.
IV 383
zu (iii): selbst wenn Bewegung, Größe usw. relativ sind, können sie doch objektiver Art sein! Relativität impliziert nicht Geistabhängigkeit! zu (v): es könnte sein, dass es könnte sein, dass eine Theorie über eine geistunabhängige Realität dadurch bestätigt wird, dass sie eine bessere Erklärung für unsere Sinnesdaten liefert als jede andere Theorie.
Außerdem ist dieses Argument für Berkeley wertlos: es wendet sich nicht speziell gegen den Materialismus im Unterschied zu seinem immateriellen Realismus.
Das Grundproblem jeder Repräsentationstheorie: der "Schleier der Wahrnehmung" besteht auch für ihn!
zu (vi): dies ist in der Tat ein Problem für den Materialismus, aber dass eine solche Schwierigkeit wie das Leib Seele Problem auftritt, beweist nicht die Unhaltbarkeit aller Varianten dieser Theorie.
zu (vii): Dinge oder Qualitäten, die unseren Ideen ähnlich sind, brauchen nicht ebenfalls passiv zu sein!
Fazit:: StegmüllerVsBerkeley: kein Argument von BerkeleyVsMaterialismus ist schlüssig!

Carnap V
W. Stegmüller
Rudolf Carnap und der Wiener Kreis
In
Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie Bd I, München 1987

St I
W. Stegmüller
Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie Bd I Stuttgart 1989

St II
W. Stegmüller
Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie Bd 2 Stuttgart 1987

St III
W. Stegmüller
Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie Bd 3 Stuttgart 1987

St IV
W. Stegmüller
Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie Bd 4 Stuttgart 1989
Inhalt Wahrnehmung Davidson Vs Burge, Tyler I (d) 74
Burge: zwei Arten Externalismus: a) Sozial: Bedeutungen sind abhängig von sozialer Praxis (Gemeinschaft) - b) Von der kausalen Geschichte der Person DavidsonVsBurge: a) Unsere Intuitionen sprechen nicht dafür, dass die Bedeutungen eines Sprechers durch andere Sprecher bestimmt sind. b) Welche Gruppe soll ausgezeichnet sein? c) Eine unbewusste Elite im Hintergrund ist problematisch. Vgl. >Externalismus, >Internalismus.
Burge: um einen Gedanken über Wasser zu haben, muss man einfach in Kontakt zu Wasser stehen, man muss da nichts beweisen!
DavidsonVsBurge: auch ein falscher Gedanke über Wasser ist einer über Wasser! - VsBurge: Die Gemeinschaft ist nicht kausal beteiligt.
Burge: Bestrahlungsmuster oder physikalisch beschriebene Reize machen alles unendlich kompliziert. DavidsonVs: Für wen kompliziert? Wir Menschen sind es doch, die all diese Klassifizierungen und Gruppierungen vornehmen!Wir gruppieren nach Ähnlichkeiten, die für uns selber nahe liegen. siehe auch Versus!: Externalismus!
I (e) 116
DavidsonVsPutnam, DavidsonVsBurge: Dass er mit der Triangulation die Alltagssituation so stark in den Vordergrund rückt, unterscheidet ihn von dem Externalismus Putnams und Burges.
Glüer II 53
DavidsonVs sozialen Charakter der Bedeutung: auch Idiolekt prinzipiell interpretierbar (via Kausalhypothesen)
Glüer II 167
Burge und Dummett meinen, was Sprecher mit ihren Worten meinen es hänge sehr stark davon ab, wie die Gemeinschaft diese Worte verwendet. DavidsonVsDummett,DavidsonVsBurge: Ziemlicher Unsinn, denn es hat mit erfolgreicher Kommunikation nichts zu tun! Wenn Sie anders reden als die Gemeinschaft, und jemand findet das heraus, dann können Sie den ganzen Tag lang kommunizieren. Und das passiert ständig.

Frank I 665
Inhalt/Gedanken/Externalismus/Burge/Davidson: der Inhalt wird nicht durch das fixiert, was in der Person vorgeht, oder durch das, was ihr einfach durch sorgfältige Reflexion zugänglich ist. (Bsp falsch gebrauchte Begriffe, Informationslücken). DavidsonVsBurge: ich bin mir nicht sicher, wie diese Behauptungen zu verstehen sind, denn ich bin mir nicht sicher, wie ernst die Rede von einer "direkten Bekanntschaft" mit einem Inhalt zu nehmen ist.
Aber die Autorität der ersten Person wird dadurch ernsthaft kompromittiert.
Daher muss ich eine der Prämissen von Burge zurückweisen.
1. Ich stimme zu, dass unsere Inhalte nicht allein durch das bestimmt oder "fixiert" wird, was in mir vorgeht.
2. VsBurge: Vs Darstellung der Art und Weise, in der soziale und andere externe Faktoren die Inhalte kontrollieren.
Fra I 665/666
DavidsonVsBurge: seine Merkmale sind nicht so relevant, wie er sie darstellt: Bsp Angenommen, ich glaube, dass "Arthritis" nur auf kalziumbedingte Gelenkentzündung angewendet wird. Mein Freund Arthur weiß es besser. Wir beide äußern Smith gegenüber aufrichtig: "Carl hat Arthritis".
Burge: dann bedeuten unsere Worte dasselbe, wir meinen dasselbe und bringen dieselbe Überzeugung zum Ausdruck. Mein Irrtum ist für das, was ich bei dieser Gelegenheit dachte, ohne Belang!
Grund: das ist das, was jeder (der nicht durch die Philosophie verdorben ist) über Arthur und mich sagen würde.
DavidsonVsBurge: ich bezweifle, dass er recht hat, aber selbst wenn er recht hätte, würde es seine These nicht beweisen:
Gewöhnliche Zuschreibungen von Bedeutungen und Einstellungen beruhen auf weitreichenden und vagen Annahmen darüber, was Sprecher und Hörer gemeinsam haben.
Wenn einige Annahmen sich nicht bestätigen, können wir die von uns benutzten Worte ändern oft drastisch.
Meist wählen wir den bequemen Weg: wir nehmen einen Sprecher beim Wort, selbst wenn dies einem Aspekt seines Gedankens nicht ganz Rechnung trägt.
Bsp wenn Smith einem Dritten mitteilt, was Arthur und ich beide über Arthritis glauben, dann mag er seinen Hörer irreführen!
Fra I 667
Wenn er aufmerksam ist, muss er hinzufügen, "aber Davidson glaubt, dass Arthritis nur kalziumbedingt ist". Die Tatsache, dass dieser Zusatz gemacht werden muss zeigt, dass die einfache Zuschreibung nicht richtig war.
BurgeVs: könnte entgegnen, dass der Bericht - wörtlich genommen - korrekt ist ((s) weil auch der falsch Glaubende aufrichtig glaubt, dass es sich um Arthritis handelt).
DavidsonVsBurge: das übersieht das Ausmaß, in dem die Inhalte einer Überzeugung von den Inhalten anderer Überzeugungen abhängen. Deshalb kann es auch keine einfache rigide Regel für die Zuschreibung eines einzelnen Gedankens geben.
Burge: soziale Bestimmung der Inhalte, führt aber auch dazu, dass wir meistens das meinen, was andere in der Gemeinschaft meinen. "bestimmte Verantwortung gegenüber der Gemeinschaftspraxis".
DavidsonVsBurge: das bestreite ich nicht, aber das zeigt nicht das, was es zeigen soll:
a) Es ist oft vernünftig, Leute dafür verantwortlich zu machen, dass sie die Bedeutungen ihrer Worte kennen. Das hat aber nichts damit zu tun, was sie sagen wollen!
b) Als gute Bürger wollen wir die Kommunikationschancen vergrößern, aber dass erklärt nur unser "legalistische" Zuschreibung von Bedeutungen und Überzeugen.
((s) nicht, dass die Bedeutungen so sind).
c) Ein Sprecher, der verstanden zu werden wünscht, muss die Intention haben, dass seine Worte in bestimmter Weise interpretiert werden und folglich so, wie andere das tun. Und umgekehrt möchte der Hörer die Worte so interpretieren, wie der Sprecher das tut. Das hat moralisches Gewicht, aber mit der Bestimmung dessen, was jemand meint, hat es keine notwendige Verbindung!
I 667/668
Externalismus/soziale Gemeinschaft/Meinen/Bedeutung/DavidsonVsBurge: wir sind nicht gezwungen, den Worten einer Person die Bedeutungen zu geben, die sie in ihrer Sprachgemeinschaft haben. Es ist auch nicht wahr, dass wir nicht umhin können, ihre propositionalen Einstellungen auf derselben Grundlage zu interpretieren.
Donald Davidson (1987) : Knowing One's Own Mind, in: Proceedings and
Adresses of the American Philosophical Association LX (1987),441 -4 58


Frank I 710
Selbst-Wissen/Burge: Irrtum ausgeschlossen "(immun) weil Reflexion im selben Akt. DavidsonVsBurge: das zeigt nur, dass man bei der Identifizierung des Inhalts keinen Fehler machen kann.
Es zeigt nicht, warum man sich hinsichtlich der Existenz der Einstellung nicht irren kann.
Schlimmer: Burge kann nicht zeigen, dass die beiden Arten von Wissen (1. und 2.Stufe) denselben Gegenstand haben!
Solange die Asymmetrie nicht durch Rückgriff auf die soziale Situation (Beziehungen zwischen den Sprechern) erklärt wird, bezweifle ich, dass eine nichtskeptische Lösung möglich ist.
Frank I 711
Repräsentation/Wahrnehmungswissen/Burge: kann nicht generell falsch sein, dass die Repräsentationen das repräsentieren, von dem sie normalerweise herrühren und auf das sie angewendet werden. DavidsonVsBurge: ich bin seit langem dieser Ansicht, verstehe aber nicht, warum Burge dieser Ansicht ist.
Wie entscheiden wir, wovon Repräsentationen normalerweise herrühren? Zirkulär: "von dem, was sie repräsentieren".
Doch welche von den vielen möglichen Ursachen ist die richtige? Ereignisse im Nervensystem, Stimulationsmuster der Nervenenden oder etwas weiter draußen? (proximal/distal).
Burge: wir sollten auf das Verhältnis verschiedener Beobachter acht geben: sie haben ähnliche Wahrnehmungen. Wahrnehmung ist "unpersönlich".
DavidsonVsBurge: aber das soll doch gerade bewiesen werden!
Wir brauchen nicht nur kausale Interaktion zwischen verschiedenen Beobachtern und denselben Objekten, sondern die richtige Art von kausaler Interaktion.

Davidson I
D. Davidson
Der Mythos des Subjektiven Stuttgart 1993

Davidson I (a)
Donald Davidson
"Tho Conditions of Thoughts", in: Le Cahier du Collège de Philosophie, Paris 1989, pp. 163-171
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (b)
Donald Davidson
"What is Present to the Mind?" in: J. Brandl/W. Gombocz (eds) The MInd of Donald Davidson, Amsterdam 1989, pp. 3-18
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (c)
Donald Davidson
"Meaning, Truth and Evidence", in: R. Barrett/R. Gibson (eds.) Perspectives on Quine, Cambridge/MA 1990, pp. 68-79
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (d)
Donald Davidson
"Epistemology Externalized", Ms 1989
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (e)
Donald Davidson
"The Myth of the Subjective", in: M. Benedikt/R. Burger (eds.) Bewußtsein, Sprache und die Kunst, Wien 1988, pp. 45-54
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson II
Donald Davidson
"Reply to Foster"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Davidson III
D. Davidson
Handlung und Ereignis Frankfurt 1990

Davidson IV
D. Davidson
Wahrheit und Interpretation Frankfurt 1990

Davidson V
Donald Davidson
"Rational Animals", in: D. Davidson, Subjective, Intersubjective, Objective, Oxford 2001, pp. 95-105
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005

Fra I
M. Frank (Hrsg.)
Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994
Inhalt Wahrnehmung Quine Vs Davidson, D. Davidson I 42
QuineVsDavidson: antwortete in "Der Kerngedanke des dritten Dogmas" (Th. und Dinge): Davidsons Darstellung seines Dualismus von Schema und Inhalt involviere eine Trennung von Begriffsschema und Sprache, aber er habe nicht an Trennung gedacht sondern der Begriff des uninterpretierten Inhalts sei nötig, um den Begriffsrelativismus begreiflich zu machen.
Davidson II 92
Quine: privilegierter Zugang - Davidson Handlung/QuineVsDavidson: "well-swept ontology": nicht mehr als physikalische Objekte und Klassen. ((s) Also Handlung kein Gegenstand, aber Ereignis?) (> Ontologie).
II 97
Eine Identitätsaussage "a = b" für Ereignisse ist genau dann wahr, wenn a und b identische Ursachen und Folgen haben.
II 98
Idee: daß er kausale Nexus aller Ereignisse eine Art Koordinatensystem analog dem von materiellen Dingen in Raum und Zeit aufspannt, in dem jedes Ereignis eindeutig bestimmt ist. QuineVsDavidson: das Kriterium setze bereits voraus, daß wir wissen, was es uns erst sagen soll. Ursachen und Folgen sind wieder Ereignisse, und jedes Ereigniss hat genau eine Platz im Netz. Unendl. Regreß. Davidson verwirft daraufhin seine Idee. Er übernimmt Quines Identitätskriterium, für materielle Objekte: Eine Identitätsaussage "a = b" für materielle Objekte ist genau dann wahr, wenn a und b dieselben Raum-Zeit-Koordinaten haben.

Quine II 56
Empirismus/Quine: Reize machen nicht wahr, sondern führen zu verbrieften Überzeugungen. Quine: Davidson hat recht, dass Tarski nichts hinzuzufügen ist, wenn es um den Wahrheitsbegriff geht.
QuineVsDavidson: Worin ich jedoch eine Verquickung von Wahrheit und Glauben verspüre, ist dass Davidson wenn er von "Erfahrungsgesamtheit" und "Oberflächenreizung" spricht, keinen Unterschied macht zwischen diesen und den "Tatsachen" und der "Welt".
Quine: Erfahrung und Oberflächenreizungen sollen nicht Grundlage der Wahrheit abgeben, sondern Grundlage der verbrieften Überzeugung.
Empirismus: Wenn der Empirismus als Wahrheitstheorie gedeutet wird, dann ist es zu recht, dass Davidson ihm das dritte Dogma unterstellt und verwirft, zum Glück geht damit der Empirismus als Wahrheitsteheorie über Bord.
Empirismus: Als Theorie der Belege bleibt uns der Empirismus jedoch erhalten. Allerdings minus die beiden alten Dogmen.
Quine: das Dritte Dogma bleibt unangetastet: jetzt allerdings mit Bezug auf verbriefte Überzeugungen! Es hat sowohl einen deskriptiven, als auch einen normativen Aspekt. Und in keinem dieser Aspekte kommt es mir vor wie ein Dogma. Es ist das, wodurch wiss. Theorie zum Teil empirisch wird, nicht bloß ein Streben nach innerer Kohärenz.

Quine VI 57
proximal/distal/DavidsonVsQuine: der Reiz sollte lieber in der gemeinsamen Welt lokalisiert werden als an den privaten Außenflächen des Körpers. Die Welt sollte die gemeinsame Ursache sein. Lieber eine gemeinsame Situation als ein Kaninchen oder irgendein Körper. Wir sollten uns eine Ontologie von Situationen zu eigen machen.
VI 58
proximal/distal/QuineVsDavidson: ich bleibe lieber dabei, unsere Reizungen am neuralen Input festzumachen. Mich interessiert ja gerade die Frage des Transports der Wahrnehmungsindizien von den Nervenenden bis zur Proklamation der Wissenschaften. Mein Naturalismus würde es mir (wenngleich nicht dem interpretierten Individuum) erlauben, mich freizügig auf Nervenenden, Kaninchen oder beliebige sonstige physikalische Objekte zu beziehen.
VI 59
"Gemeinsame Situationen" sind mir zu vage.
VI 62
private Reizbedeutung/QuineVsDavidson: ich lokalisiere sie nach wir vor an den Außenflächen des Individuums (proximal): damit bleiben auch seine Reizbedeutungen privat. Es wäre mir im Grunde völlig gleichgültig, wenn sie so idiosynkratisch ausfielen wie die internen Nervenstrukturen der Individuen selbst!
VI 63
Draußen an der Luft haben wir es jedenfalls mit unserer allgemein zugänglichen Sprache zu tun, die ein jeder von uns ungehindert auf seine je eigene Weise neuronal internalisieren mag.
VI 136
Theorie/empirische Äquivalenz/empirisch äquivalent/Quine: : wir schränken unsere Betrachtung nun auf globale Weltsysteme ein, um die Frage nach der der Einbettung beider Theorien in einen umfassenden Kontext zu vermeiden. Bsp wir stellen uns also ein alternatives Globalsystem vor, dass mit unserem empirisch äquivalent ist, aber auf exotischen Termen beruht.
VI 137
Wenn diese Theorie genauso einfach wie unsere ist, eliminieren wir alle exotischen Terme wie "Phlogiston" oder "Entelechie", da sie keine Vorhersagekraft haben. Hier greifen also tatsächlich Kohärenzerwägungen! (>Kohärenztheorie).
Tatsächlich gibt es aber Fälle, wo wir auf theoriefremde Elemente zurückgreifen: Bsp Computer zur Lösung des Vierfarbenproblems, Bsp zusätzliche Wahrheiten der Zahlen Theorie durch Exkurse in die Analysis.
Angenommen,, die alternative Theorie sei genauso einfach. Die exotischen Terme decken aber keine neu hinzukommenden beobachtbaren Sachverhalte ab.
VI 138
Quine: empfiehlt den "sezessionistischen" Standpunkt: man verwerfe alle Kontexte, in denen die exotischen Terme vorkommen. Durch diese Ungleichbehandlung rechtfertigen wir zwar nicht damit, dass unsere eigene Theorie die elegantere ist, doch wir können geltend machen, dass wir über unsere eigene Theorie hinaus keinen Zugang zur Wahrheit haben. Der umgekehrte Standpunkt wäre der ökumenische: beide Theorie wären demnach zugleich wahr.
VI 139
Davidson: Variante: man lasse beide Theorien gelten und fasse das Wahrheitsprädikat so auf, dass es in einer umgreifenden und theorieneutralen Sprache, in der beide Theorien formuliert sind, zitattilgend operiert. QuineVsDavidson. das wirft Fragen im Hinblick auf die umfassende Sprache auf. die Variablen müssten sich weiter erstrecken, aber wieviel weiter? Wie stünde es mit der Wahrheit? Wir müssen hier irgendwo EInhalt gebieten. Wir wollten ja keine dritte Theorie.
Der sezessionistische Standpunkt kann ebenso gut den gleichen Anspruch der konkurrierenden Globaltheorien würdigen. Das Gütezeichen des Berechtigtseins, wenn auch nicht der Wahrheit, vermag er nach wie vor unparteiisch zu vergeben.
VI 140
Er kann auch zwischen beiden Theorien wechseln, und jeweils solange die Terme der anderen Theorie für sinnlos, die der eigenen für wahr erklären.
XI 156
Ereignis/Identität/QuineVsDavidson/Lauener: die Identität von Ereignissen ist ein Pseudoproblem.

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987

Davidson I
D. Davidson
Der Mythos des Subjektiven Stuttgart 1993

Davidson I (a)
Donald Davidson
"Tho Conditions of Thoughts", in: Le Cahier du Collège de Philosophie, Paris 1989, pp. 163-171
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (b)
Donald Davidson
"What is Present to the Mind?" in: J. Brandl/W. Gombocz (eds) The MInd of Donald Davidson, Amsterdam 1989, pp. 3-18
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (c)
Donald Davidson
"Meaning, Truth and Evidence", in: R. Barrett/R. Gibson (eds.) Perspectives on Quine, Cambridge/MA 1990, pp. 68-79
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (d)
Donald Davidson
"Epistemology Externalized", Ms 1989
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (e)
Donald Davidson
"The Myth of the Subjective", in: M. Benedikt/R. Burger (eds.) Bewußtsein, Sprache und die Kunst, Wien 1988, pp. 45-54
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson II
Donald Davidson
"Reply to Foster"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Davidson III
D. Davidson
Handlung und Ereignis Frankfurt 1990

Davidson IV
D. Davidson
Wahrheit und Interpretation Frankfurt 1990

Davidson V
Donald Davidson
"Rational Animals", in: D. Davidson, Subjective, Intersubjective, Objective, Oxford 2001, pp. 95-105
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
Inhalt Wahrnehmung Burge Vs Descartes, R. Frank I 699
VerläßlichkeitstheorieVsSkeptizismus/Burge: einige wollen den Skeptizismus dadurch blockieren, dass sie Abgeschlossenheitsprinzipien verneinen. BurgeVsDescartes: ich glaube, wir können sicher sein, dass uns kein deus malignus täuscht. Wir leiten dies Wissen aus unserem Wahrnehmungswissen ab. Das ist nicht transzendental, wie einige Autoren glauben.
BurgeVsDescartes: das Urteil zweiter Stufe (reflektiv) erbt einfach den Gehalt des Gedankens erster Stufe.
Bsp "Wasser ist eine Flüssigkeit": 1. braucht man die Fähigkeit, den empirischen Gedanken erster Stufe zu denken, und
2. ihn sich selbst gleichzeitig zuzuschreiben.
Das Wissen der Inhalte der Gedanken verlangt genausowenig eine vorgeschaltete und separate Untersuchung der Bedingungen wie das Wissen der Inhalte der Wahrnehmung.
Fra I 700
Man weiß den Gedanken einfach dadurch, dass man ihn denkt. Wir haben kein Kriterium, kein Phänomen und keine Empirie.
I 705
BurgeVsDescartes: es ist falsch, die eigenen Gedanken als Objekte zu konzipieren und sich selbst dann ein besonderes Vermögen der Unfehlbarkeit zuzuschreiben. Entweder führt man die neue Entität einer Fähigkeit oder besondere Objekte als neue Entitäten ein. OckhamVs. Bsp Propositionen, die nur gedacht werden können, wenn sie vollständig verstanden worden sind, oder
Vorstellungen, deren esse ihr percipi ist.
Das wären Objekte, über die man keine Fehler machen könnte, wie Gegenstände, die man zugleich von allen Seiten sehen könnte.
I 708
BurgeVsDescartes: Hauptfehler: den Unterschied zwischen apriorischem Wissen und autoritativem Selbst Wissen der ersten Person zu verwischen. Man hat ganz klar keine Autorität darüber zu wissen, ob einer der eigenen Gedanken auf die und die Weise zu individuieren oder zu explizieren ist. Aber das braucht man auch nicht, um zu wissen, dass man sie denkt.
Bsp ich kann wissen, dass ich Arthritis habe und wissen, dass ich das denke, ohne klare Kriterien für Arthritis zu haben.
Es ist eine Binsenweisheit, dass man das, was man denkt gut genug verstehen muss, um es zu denken. Aber daraus folgt weder dass ein solches Verstehen eine Fähigkeit zur Explikation oder Substitution mit sich bringt, noch, dass solches Verstehen immun gegen Irrtümer ist.
Man kann also wissen, welches die eigenen Gedanken sind, selbst wenn man sie nur teilweise versteht.
DavidsonVs: das untergräbt die Autorität der ersten Person.
BurgeVsDavidson: das muss nicht sein, wenn man zwischen Verstehen und Explizierenkönnen unterscheidet.
I 709
Explikation: verlangt ein höheres Maß an Objektivierung: eine begriffliche Beherrschung der Bedingungen, die den eigenen Gedanken zugrunde liegen und eine begriffliche Beherrschung der Regeln, denen man folgt.

Tyler Burge (1988a): Individualism and Self-Knowledge, in: The Journal of
Philosophy 85 (1988), 649-663

Burge I
T. Burge
Origins of Objectivity Oxford 2010

Burge II
Tyler Burge
"Two Kinds of Consciousness"
In
Bewusstein, Thomas Metzinger Paderborn/München/Wien/Zürich 1996

Fra I
M. Frank (Hrsg.)
Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994
Inhalt Wahrnehmung Leibniz Vs Descartes, R. Leibniz I 35
"klar und deutlich"/clare et distincte"/LeibnizVsDescartes: unbefriedigend, weil ungenau bestimmt. Erkenntnis: entweder dunkel oder klar.
Def klar: entweder verworren oder deutlich
Def deutlich: entweder adäquat oder inadäquat
Def adäquat: entweder symbolisch oder intuitiv.
Def Vollkommene Erkenntnis: wenn sie zugleich adäquat und intuitiv ist.
Def dunkel: ist ein Begriff, der zum Wiedererkennen nicht ausreicht.
Def klar: ist ein Begriff, wenn er zum Wiedererkennen ausreicht.
Def verworren: wenn nicht genügend Kennzeichen gesondert aufgezählt werden können. (s) kann dennoch klar sein, s.o.).
Def deutlich: Bsp die Vorstellung, die Münzwardeine (Beamte) von Gold haben.
I 36
Def symbolisch: wenn wir nicht das ganze Wesen einer Sache zugleich sehen und uns an der Stelle der Dinge der Zeichen bedienen, dann ist die Erkenntnis symbolisch. Def intuitiv: ist Erkenntnis, wenn es dennoch möglich ist, die mehreren in den Gegenstand eingehenden Begriffe zugleich zu denken. ("eingesehen", indem es "sich von selbst her zeigt").
Pointe: das sind alles operationalistische Definitionen! Das ist sinnvoll, wenn Begriffe nicht weiter zerlegt werden können.
I 43
Erkenntnis/Denken/LeibnizVsDescartes: dieser braucht einen wahrhaftigen Gott (der kein Betrüger ist), damit die Selbstgewissheit nicht im inhaltsleeren "reinen Denken an sich" gefangen bleibt. Leibniz: statt dessen: Begründung durch Tatsachenwahrheiten, d.h. es geht um den ontologischen Status der Welt.
I 59
LeibnizVsDescartes: um nicht in einen irrationalen transzendentalen Idealismus zu verfallen, muss die Rationalität des Faktischen erwiesen werden. Insofern ist Leibniz definitiv kein Vorläufer von Kant!
Konstruktion/Welt/Erfahrung/Rationalität/Identität/Leibniz: die Konstruktion der Ontologie von Leibniz ist zweiphasig:
1. Deduzierbarkeit aller sinnvollen, d.h. wahren und erkenntnishaltigen Sätze wird dargetan, indem diese auf identische Sätze reduziert werden. (Deduktion/Reduktion). (Prädikative Evidenz).
2. Die Evidenz der Identität soll als eine solche der Welt selbst erwiesen werden. Die Identität als Grund der Welt soll selbst ihren Grund noch einmal finden in der Verfassung des Seins der Welt.

I 78
Gottesbeweis/LeibnizVsDescartes/Holz: das ist ähnlich wie Descartes’ Gottesbeweis, aber in modifizierter Form: es macht einen Unterschied, ob ich Gott als Urheber außerhalb, oder die Totalität des Ganzen (und damit innerhalb) annehme.
I 80
Einzelnes/Leibniz: bildet die Wirkungen des Zusammenhangs in sich ab und enthält so das Ganze Doppelter EinSchluss: des Einzelnen im Ganzen und des Ganzen im Einzelnen Problem: Zirkel Lösung/Descartes: Begründung durch Gott. LeibnizVsDescartes: das geht nicht, weil Metaphysik gerade auf einer lückenlosen Verknüpfung beruht.
Lösung/Leibniz: unhintergehbare Funktion der SinnesWahrnehmung.

I 99
Kraft/Passivität/Leibniz: zur Kraft gehört auch das Vermögen, den eigenen Zustand passiv den Veränderungen der anderen Substanzen anzupassen. (Erleiden). So ist die ursprüngliche Kraft zweigeteilt: in vis activa und vis passiva.
Die "Kraftpunkte" nennt Leibniz auch "metaphysische Punkte".
I 100
Die ursprüngliche Kraft ist allseitig durch die einzelnen Substanzen, die sich nicht beliebig entfalten können, gehemmt. So sind die abgeleiteten Kräfte nur Modifikationen der ursprünglichen Kraft. Kraft/LeibnizVsDescartes: bloße Ausdehnung reicht nicht aus! Daher muss man die Kraft hinzunehmen.
I 101
Die bloß ausgedehnte Masse trägt in sich kein Prinzip der qualitativen Unterscheidung, da Ausdehnung rein quantitativ ist. Nur so kann es zu Bewegung und Veränderung kommen. Die Natur muss aus ihrem eigenen Begriff erklärt werden!
I 102
Materie/LeibnizVsDescartes: Undurchdringlichkeit genügt nicht! Descartes hat die Körper als unbeweglich begriffen. Substantielles Sein bedarf eines Trägers.

Lei II
G. W. Leibniz
Philosophical Texts (Oxford Philosophical Texts) Oxford 1998
Inhalt Wahrnehmung Stegmüller Vs Descartes, R. Stegmüller IV 370
Wissen/Erkenntnistheorie/Descartes/Stegmüller: Descartes war unzufrieden mit dem Status, der dem Wissen in seiner Zeit zukam. Den wollte er mit seinem methodischen Zweifel stärken.
IV 371
(i) ich kann ohne Widerspruch die Existenz meines Körpers bezweifeln, nicht aber die meines Bewusstseins als Träger meiner Zweifel. (ii) Cogito-Prinzip: unbezweifelbar wegen der Tatsache, dass ich seine Wahrheit klar und deutlich erkenne.
(iii) Gott als vollkommenes Wesen kann nicht betrügen. Sinnestäuschungen rühren nicht von Gott, sie entstehen im komplizierten physiologischen Wahrnehmungsapparat.
Wissen/Erkenntnistheorie/VsDescartes/Stegmüller:
1. der Status der allgemeinen Regel bleibt unklar. Sie wird zumindest durch die Möglichkeit eines täuschenden Gottes bedroht.
Problem: entweder die Regel ist absolut sicher, dann ist sie auch nicht durch einen deus malignus bedroht, oder sie ist nicht völlig sicher, dann bedroht sie jedes Denken.
2. Cogito-Argument: beruht auf der Einsicht in den Selbstwiderspruch "Ich denke jetzt nicht".
IV 372
Das ist aber eine andere Klarheit als die der Mathematik und auch der des Gottesbeweises. Aus dem Cogito-Argument lässt sich die Autorität des klaren und deutlichen Denkens nicht ableiten! 3. Daraus, dass ich zunächst mit Gewissheit nur auf mich als denkendes Wesen schließen kann, folgt nicht, dass mein Bewusstsein eine denkende Substanz und ein von meinem Körper verschiedenes Ding ist.
IV 373
MackieVsDescartes/Stegmüller: zwei Punkte: 1. Descartes behauptet, Vollkommenheit sei ein positiver, Unvollkommenheit ein negativer Begriff, der den ersteren voraussetzt.
IV 374
Andererseits gibt er selbst zu, dass ich die Unendlichkeit Gottes nicht verstehen kann und sich in meinem Geist keine eigenständige Idee von Vollkommenheit findet. Dann kann ich aber ein positives Verständnis meiner eigenen Unvollkommenheit gewinnen, aus dem ich umgekehrt den negativen Begriff der Vollkommenheit bilde. Ich bin im ständigen Wandel und bin mir dessen bewusst.
Ich könnte auch sagen, dass der rein negative Begriff der Freiheit von allen Mängeln mir als einziger zur Verfügung steht für die Vorstellung der Allwissenheit.
2. MackieVsPlaton/MackieVs ideale Formen:
Bsp absolute Gerade: Derartige Vorstellungen könnten nicht aus der SinnesWahrnehmung stammen, da keine reale Strecke vollkommen gerade ist. Sie müssten dann aus der direkten nicht sinnlichen Vertrautheit mit idealen Wesenheiten stammen.
Wir können aber sehr wohl die Vorstellung von einer gekrümmten Strecke haben, die aus der Wahrnehmung gewonnen ist!
Dann können wir uns auch denken, dass diese Strecke weniger gekrümmt ist. Ich kann mir dann den Begriff eines Grenzfalls machen, der nicht weiter von Krümmung befreit sein könnte.
Die Vorstellung der Vollkommenheit lässt sich also hinsichtlich ihres Inhaltes völlig vom Material der SinnesWahrnehmung und dem Verständnis der Negation her erklären.

Carnap V
W. Stegmüller
Rudolf Carnap und der Wiener Kreis
In
Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie Bd I, München 1987

St I
W. Stegmüller
Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie Bd I Stuttgart 1989

St II
W. Stegmüller
Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie Bd 2 Stuttgart 1987

St III
W. Stegmüller
Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie Bd 3 Stuttgart 1987

St IV
W. Stegmüller
Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie Bd 4 Stuttgart 1989
Inhalt Wahrnehmung Davidson Vs Erkenntnistheorie I (e) 96
Wahrnehmung/Erkenntnistheorie: Es gibt eine Fülle von Rätseln hinsichtlich Empfindung und Wahrnehmung. Doch diese Rätsel sind nicht von grundlegender Bedeutung für die Erkenntnistheorie.
I (e) 97
Die Sinneserfahrung spielt zwar eine Hauptrolle bei dem kausalen Vorgang durch den Überzeugungen mit der Welt verbunden werden, doch es ist ein Fehler zu glauben, dass sie bei der Bestimmung des Inhalts dieser Überzeugungen eine erkenntnistheoretische Rolle spielt! Wir verabschieden das Dritte Dogma (Trennung Schema/Inhalt) und machen geltend, dass die empirische Erkenntnis keine empirische Grundlage hat und auch keine braucht! >Wahrnehmung/Davidson, >Schema/Inhalt.

Davidson I
D. Davidson
Der Mythos des Subjektiven Stuttgart 1993

Davidson I (a)
Donald Davidson
"Tho Conditions of Thoughts", in: Le Cahier du Collège de Philosophie, Paris 1989, pp. 163-171
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (b)
Donald Davidson
"What is Present to the Mind?" in: J. Brandl/W. Gombocz (eds) The MInd of Donald Davidson, Amsterdam 1989, pp. 3-18
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (c)
Donald Davidson
"Meaning, Truth and Evidence", in: R. Barrett/R. Gibson (eds.) Perspectives on Quine, Cambridge/MA 1990, pp. 68-79
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (d)
Donald Davidson
"Epistemology Externalized", Ms 1989
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (e)
Donald Davidson
"The Myth of the Subjective", in: M. Benedikt/R. Burger (eds.) Bewußtsein, Sprache und die Kunst, Wien 1988, pp. 45-54
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson II
Donald Davidson
"Reply to Foster"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Davidson III
D. Davidson
Handlung und Ereignis Frankfurt 1990

Davidson IV
D. Davidson
Wahrheit und Interpretation Frankfurt 1990

Davidson V
Donald Davidson
"Rational Animals", in: D. Davidson, Subjective, Intersubjective, Objective, Oxford 2001, pp. 95-105
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
Inhalt Wahrnehmung McDowell Vs Evans, G. I 73
Urteil/McDowellVsEvans: durch das Urteil wird aber keine neue Art von Inhalt eingeführt! Es bestätigt einfach den begrifflichen Inhalt, der aus der Erfahrung stammt! DF Begründung/McDowell: muß nicht in einem Ableitungsschritt von einem Inhalt zu einem anderen bestehen. Ein typisches Wahrnehmungsurteil trifft eine Auswahl, aus einem reichhaltigeren Inhalt, der durch die Erfahrung geliefert wird.
I 75
Erfahrung/Evans: obwohl sie bei ihm nichtbegrifflich ist, (und daher nach Kant blind sein müßte) will er sie davor schützen, indem er einen "Inhalt" behauptet. D.h. dem Subjekt soll eine objektive Eigenschaft der Realität präsent sein. Nämlich als eine scheinbare Ansicht der Welt. McDowellVsEvans: ohne Begriffe hat das gar keinen Sinn. Evans: dagegen stellt er die Forderung: Wahrnehmungsobjekte müssen von einer "begleitenden Theorie" gestützt sein.
McDowell: das ist ja gerade die Spontaneität. Spontaneität/Tier/McDowell: unterscheidet uns von den Tieren, die keine Begriffe haben.
I 80/81
Erfahrung/Evans: ihr Detailreichtum kann nicht mit Begriffen erfaßt werden! Bsp viel mehr Farbschattierungen erfahrbar, als Begriffe zur Verfügung stehen. (s) Vielleicht genügt der Begriff des Unterschieds, wenn Proben vorhanden sind. McDowellVsEvans: Bsp Farben: Feinkörnigkeit: wir sollten nicht davon ausgehen, daß immer ein Vergleichsmuster vorhanden sein muß.
I 86
Es muß auch Wiedererkennen im Spiel sein. Denken: sicher gibt es Gedanken, die man nicht unbedingt so in Worte fassen kann, daß ihr Inhalt dadurch vollständig bestimmt würde. Begriff/McDowellVsEvans: die Neigung, einen Begriff anzuwenden, kommt nicht aus heiterem Himmel. Wenn jemand ein Urteil fällt, dann wird es ihm von der Erfahrung abgerungen.
I 87
Erfahrung/Urteil/McDowell: die Verbindung der beiden ist die, daß Erfahrungen Gründe für die Urteile liefern. Das heißt, daß die Neigung, Begriffe anzuwenden eben nicht wie bei Evans auf mysteriöse Weise frei von der Situation schwebt.
I 89
McDowellVsEvans: es gibt gar keinen Grund für eine Zerlegung von Faktoren, die auf der einen Seite Gemeinsamkeiten und auf der anderen Unterschiede zeigen. Statt dessen können wir sagen, daß wir etwas besitzen, was die Tiere auch besitzen, nämlich die Empfindsamkeit der Wahrnehmung für die Merkmale unserer Umgebung. Wir unterscheiden uns von den Tieren nur dadurch, daß unsere Empfindsamkeit in den Bereich der Spontaneität aufgenommen ist.
I 91
Sinnlichkeit/Begriffe/McDowellVsEvans: Sinnlichkeit begrifflich. Ohne diese Annahme verfällt man dem Mythos des Gegebenen, wenn man versucht, die rationale Kontrolle des empirischen Denkens zu betrachten.

McDowell I
John McDowell
Geist und Welt Frankfurt 2001

McDowell II
John McDowell
"Truth Conditions, Bivalence and Verificationism"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell
Inhalt Wahrnehmung Peacocke Vs Evans, G. I 169/170
Demonstrativa/Evans: wahrnehmungsmäßig demonstrative Gegebenheitsweisen sind möglich weil diese Bedingungen erfüllt sind: in einer normalen Wahrnehmungssituation gibt es eine Informationsverbindung zwischen Subjekt und Objekt, außerdem weiß das Subjekt oder ist der Lage herauszufinden, wo das Objekt ist.
Wenn das Subjekt die allgemeine Fähigkeit hat zu wissen, was Propositionen der Form
"π = p" wahr macht für beliebiges π (wobei π eine Identifikation eines öffentlichen Orts ohne Indexwörter (in einem nichtindexikalischen Referenzrahmen) ist) wenn p die Vorstellung eines Orts in seinem egozentrischen Raum ist. Wenn er außerdem fähig ist, das Objekt in seinem egozentrischen Raum zu lokalisieren, kann man sagen, dass er eine Vorstellung (Idea) von dem Objekt hat.
Vorstellung/Idee/Idea/Evans/Terminologie/Intension/Weise des Gegebenseins/Peacocke: Evans "Idea" (Vorstellung) entspricht meiner Gegebenheitsweise "mode of presentation".
Vorstellung/Evans: These: wir können die Vorstellung von einem Objekt, a auffassen als bestehend in seinem Wissen, was es für einen beliebigen Satz der Form "δ = a" ist, wahr zu sein.
Peacocke: dabei ist "δ" der Bereich der grundlegenden Vorstellungen eines Objekts.
fundamentale Vorstellung/Evans: hat man, wenn man von einem Objekt als Inhaber der fundamentalen Unterscheidungen (possessor of the fundamental ground of difference) denkt, die es tatsächlich hat.
Peacocke: also was ein Objekt von allen anderen unterscheidet.
Also für materielle Gegenstände Art und Ort.
PeacockeVsEvans: wir haben schon Fälle gesehen, wo der Denkende das Objekt nicht im egozentrischen Raum lokalisieren kann: Bsp der Krater auf dem Mond.
I 171
Bsp der Apfel im Spiegelkabinett. Aber es scheint doch, dass man dennoch daran denken kann, z.B. sich darüber wundern, wo es wohl ist!
Es ist wahr, dass man wenigstens eine grobe Richtung im egozentrischen Raum angeben kann, aber das ist kaum hinreichend für die Wissensbedingung von Evans.
Im Fall des Erinnerungsbildes ist es klarer, dass man keine Lokalisation im gegenwärtigen egozentrischen Raum braucht.
pro Evans: es muss zusätzliche vorstellbare Evidenz z.B. Erfahrungen oder Instrumente zur Lokalisation (wenn notwendig, sogar Raumfahrt!).
Wenn das nicht vorstellbar wäre, müsste man annehmen, dass das Subjekt gar nicht in der Lage ist, an das betreffende Objekt im öffentlichen Raum zu denken!
pro Evans: eine Informations-Verbindung ist nicht hinreichend, um demonstrativ über den Gegenstand zu denken.
VsEvans: aber das ist weniger, als zu verlangen, dass der Denkende das Objekt gegenwärtig lokalisieren kann.
schwächere Forderung: statt dessen genügt eine allgemeine Fähigkeit, dass das Subjekt das Objekt gegebenenfalls lokalisieren kann.
Evans: wenn man ein Objekt nicht lokalisieren kann, kann man dennoch in der gemischt demonstrativ deskriptiven Gegebenheitsweise an es denken: "dasjenige, das meine Erfahrung verursacht".
Aber: in normalen Fällen ist das eine falsche Beschreibung!
Peacocke: es scheint auch in den Bsp Mondkrater, Apfel im Spiegelkabinett falsch zu sein.
PeacockeVsEvans: komische Asymmetrie:
Vorstellung/Evans: eine Idee a eines Orts im egozentrischen Raum ist eine adäquate Idee eines Orts im öffentlichen Raum.
holistisch/Evans: wenn eine beliebig fundamentale Identifikation eines Orts möglich ist, ist sie holistischen. (Varieties of reference S. 162).
Peacocke: dieses Wissen gründet in einer allgemeinen Fähigkeit, eine kognitive Karte (cognitive map) der objektiven räumlichen Welt über seinen egozentrischen Raum zu legen.
I 172
Bsp ein einigen Fällen wird das nicht möglich sein, z.B. wenn man gekidnappt ist, oder in eine unbekannte Gegend verschlagen wurde usw. Pointe: auch in solchen Fällen kann man immer noch das Demonstrativum "hier" (in Bezug auf Objekte) benutzen. D.h. die Gedanken sind immer noch Gedanken über den öffentlichen Raum! ((s) Und den egozentrischen).
Vorstellung/demonstrative Gegebenheitsweise/PeacockeVsEvans: also verlangt seine Theorie gar keine Fähigkeit, eine öffentliche, nicht egozentrische Individuation seiner Gedanken zu geben um überhaupt Gedanken über einen Ort im öffentlichen Raum zu haben.
Analogie/Peacocke: exakt analoge ¬¬Einwände kann man im Fall demonstrativer Gegebenheitsweise machen: Bsp Angenommen, ein Subjekt nimmt einen Gegenstand der Art F in der Weise H wahr.
Dann ist F die Token-Gegebenheitsweise.
Dann können wir einführen: [W,Fs] für das Wahrnehmungsmäßige "dieses F".
Dann gibt es genau eine Proposition der Form "p = die Lokalisation von [W,Fs] jetzt", die wahr ist, und das Subjekt weiß, was es für es ist, dass sie für es wahr ist.
PeacockeVsEvans: warum soll man hier, aber nicht im früheren Beispiel verlangen, dass das Subjekt auch weiß, welches p (oder welches  im früheren Fall) in dieser einzigen wahren Proposition erwähnt ist?
Besonders absurd ist das im Fall es verirrten Subjekts.
PeacockeVsEvans: seine Theorie erlaubt, dass [W,Fs] hier eine adäquate Idee ist, obwohl das Subjekt keine fundamentale Vorstellung (fundamental Idea) von dem Objekt hat.
Peacocke: wenn wir aber insistieren, dass es eine f.V. haben könnte, wenn er über mehr Evidenz verfügte, warum ist eine analoge Möglichkeit nicht auch hinreichend für Adäquatheit in Bezug auf egozentrischen Raum?
I 173
Hier scheint es nur zwei einheitliche Positionen zu geben: 1. Identifikation/Lokalisation/Vorstellung/Demonstrativa/liberale Position: hinreichend für echte Gegebenheitsweisen oder adäquate Vorstellungen sind allgemeine Fähigkeit zur Lokalisation plus Einzigartigkeit der aktuellen Lokalisation im relevanten Raum.
2. Strikte Position: das ist weder hinreichend für echte Gegebenheitsweise noch für adäquate Vorstellungen.
PeacockeVs: das kann man als einheitliche These kaum vertreten: es beInhaltet, dass man , wenn man verirrt ist, überhaupt nicht über die Objekte nachdenken kann, die man um sich herum sieht. Das hieße auch, a priori auszuschließen, dass man sich als Gekidnappter die Frage stellen kann "Welche Stadt ist dies wohl?".
Demonstrativa/Peacocke: These: ich vertrete die einheitlich liberale Position
Demonstrativa/Evans: These: Evans ist liberal in Bezug auf öffentlichen Raum und strikt in Bezug auf egozentrischen Raum.
ad 1.: leugnet nicht die Wichtigkeit grundlegender Vorstellungen. Wenn ein Subjekt weder fähig ist, einen Gegenstand im öffentlichen noch im egozentrischen Raum zu lokalisieren ((s) Bsp er wacht aus Narkose auf und hört monaural einen Ton), dann muss es immer noch glauben, dass dieses Objekt eine fundamentale Identifikation besitzt. Sonst müsste es annehmen, dass da kein Objekt ist.
Anscombe: Bsp ein Subjekt sieht durch zwei Löcher auf zwei Streichholzschachteln, die so angeordnet (manipuliert sind) dass es nur eine Schachtel sieht, Dann weiß das Subjekt nicht, was es für den Satz "diese Streichholzschachtel ist F" bedeutet, wahr zu sein.
Die einheitlich liberale Sicht erlaubt es dem Subjekt Demonstrativa anzuwenden, die von Erinnerungsbildern abhängig sind, selbst wenn es keine Vorstellung hat, wo im öffentlichen Raum und wann es dem Objekt begegnet ist.
EvansVs: Vertreter dieser Position werden sagen, dass das Wissen des Subjekts wenigstens teilweise ist,
I 174
weil diese Vorstellung kausal von einer Begegnung mit dem Objekt herrührt. Aber das macht ihre Position schlechter statt besser: denn es verdreht völlig die Grammatik und Logik des Begriffs des Wissens, was es für das Subjekt ist, dass p wahr ist. Fähigkeit/PeacockeVsEvans: aber eine Fähigkeit kann auch darin bestehen, dass ein Erlebnis in einer gegebenen Umgebung richtige Kausalketten herauszufinden: das gilt auch für die Lokalisation eines im Spiegel gesehenen Objekts im egozentrischen Raum.
PeacockeVsEvans: seine Unterscheidung scheint unecht: es kann gleichzeitig wahr sein, dass jemand eine Relation R zum Objekt hat aufgrund kausaler Beziehungen, und gleichzeitig wahr sein, dass die Möglichkeit in dieser Relation R zu stehen, eine Frage der Fähigkeiten des Subjekts ist.
Bsp (Evans) den Ball wiederzuerkennen:
Peacocke: das ist keine senso-motorische Fähigkeit, sondern eher die Fähigkeit, gewisse Schlussfolgerungen zu ziehen, die allerdings eine frühere Begegnung voraussetzen.
Das gilt auch für Bsp die kognitive Landkarte, die über den egozentrischen Raum gelegt wird:
PeacockeVsEvans: in beiden Fällen folgt nicht, dass das präsentierte Objekt, erinnert oder wahrgenommen, in explizit kausalen Begriffen gedacht wird: die Gegebenheitsweise ist echt demonstrativ.

erste Person/PeacockeVsEvans: der zweite große Einwand betrifft Gedanken der ersten Person: die verschiedenen Beispiele für Immunität gegen Fehlidentifikation, die die erste Person enthalten, zerfallen grob in zwei Gruppen:
a) hier scheint die Immunität absolut: Bsp "Ich habe Schmerzen".
I 175
b) hier scheint die Immunität von Präsuppositionen über die Welt abzuhängen: wenn diese Vorannahmen falsch sind, öffnen sie die Möglichkeit, etwas falsches herauszugreifen, ohne dass man aufhört, das Wort "ich" weiterhin zu gebrauchen. Dazu zählen: Bsp "ich war auf dem Ozeandampfer": Erinnerungsbild.
Bsp "ich sitze am Schreibtisch": visuelle, kinästhetische, taktile Wahrnehmungen.
Die Unterscheidung zwischen a) und b) kann durch die konstitutive Rolle getroffen werden:
"die Person mit diesen bewussten Zuständen.
Unfehlbarkeit/Tradition/Evans: (absolut immune Urteile): das Urteil, ein Urteil mit einem bestimmten Inhalt zu sein, kann dadurch konstituiert werden, dass dieses Urteil auf diesen Zustand antwortet.
Peacocke pro.
PeacockeVsEvans: Problem: kann diese Unfehlbarkeit mit dem Rest von Evans’ Theorie verbunden werden? Denn:
Ich/Evans: These: die Referenz von "Ich" kann fehlschlagen!
Peacocke: wie ist das mit der absoluten Immunität von "ich habe Schmerzen" verträglich?
Konditionalisierung: hilft nicht: Bsp "wenn ich existiere, habe ich Schmerzen" das kann den Zweck nicht erfüllen: die Existenz des Gedankens braucht immer noch die Referenz von "Ich".
Genauso: Bsp "Wenn mein Gebrauch von "Ich" referiert, habe ich Schmerzen":
denn "mein Gebrauch" muss in Begriffen der ersten Person erklärt werden.
Frage: können wir Erinnerungs-Demonstrativa anwenden, die sich auf früheren Gebrauch von Gegebenheitsweisen der ersten Person beziehen?
Bsp "Wenn jene früheren Verwendungen von "Ich" referieren, habe ich Schmerzen". (Pointe: nicht "meine Verwendungen").
PeacockeVs: das hilft auch nicht: Descartes’ böser Dämon könnte Ihnen die Erinnerungen von jemand anderem eingegeben haben. (> q-Erinnerungen/Shoemaker.)
I 176
Konstitutive Rolle/Gehirne im Tank/GIT/EvansVsPeacocke: die k.R. von [selbst] würde nicht erklären, warum Gehirne im Tank in der Lage wären, in demonstrativer Weise über ihre eigenen Erlebnisse zu sprechen: mentale Zustände/Evans: sind von allen anderen Zuständen und Gegenständen darin unterschieden, dass sie demonstrativ auf ihre Besitzer referieren.
Schmerz wird als Element der objektiven Ordnung identifiziert.
Dann kann jemand auch keine adäquate Vorstellung von diesen mentalen Zuständen haben, wenn er nicht weiß, welcher Person sie zustoßen. (GIT).
Peacocke: selbst dem Gehirn im Tank kann man Gedanken über seine Schmerzen zugestehen, vorausgesetzt, dass er eine fundamentale Identifikation der Person geben kann, die sie hat.
Peacocke: nein, die Nerven müssen richtig verdrahtet sein. Also gilt das nicht für die GIT. So können wir an der liberalen Sicht und an der k.R. und der Vorstellung einer Person festhalten.
Auch daran, dass die mentalen Zustände über die Person individuiert werden, die sie hat.
Individuation/mentale Zustände/PeacockeVsEvans: nicht über die Lokalisation (wie bei materiellen Objekten), sondern über die Person.
I 177
Bsp Split Brain Patienten/Peacocke: hier kann man von verschiedenen aber qualitativ gleichwertigen Erlebnissen sprechen. Daraus könnten zwei Bewusstseinszentren in einem einzigen Gehirn folgen. Aber: man sollte nach einer Operation nicht sagen, dass das eine der beiden als ursprüngliche und das andere ein neuhinzugekommenes wäre.
Bsp Geruchsempfindung von linken und rechtem Nasenloch getrennt. Dann gibt es für beide Erlebnisse tatsächlich getrennte Verursachung. ((s) Aber dieselbe Quelle.)
Peacocke: daraus folgt nicht, dass in normalen Gehirnen etwa zwei Bewusstseine in Harmonie arbeiteten. Hier wird die Geruchsempfindung durch gleichzeitigen Eingang durch beide Nasenlöcher verursacht und ist damit überdeterminiert.

Peacocke I
Chr. R. Peacocke
Sense and Content Oxford 1983

Peacocke II
Christopher Peacocke
"Truth Definitions and Actual Languges"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976
Inhalt Wahrnehmung Castaneda Vs Fichte, J.G. Frank I 211
Erfahrung/CastanedaVsFichte: müssen nicht zu Ichen gehören! Aber wenn sie das trotzdem tun, so so setzt die Integration im Ich die Einheit der in seinem Besitz befindlichen Erfahrung voraus! Ebenso CastanedaVsKant: gegen die Rolle der Apperzeption, statt dessen: umgekehrt!
Fichte: verlangt, dass die Einheit des BewusstseinsInhalte sich von oben herab, von dem erfahrend sich erfahrenden Selbst her auf die Gehalte überträgt, die zum Nicht Selbst gehören.
Castaneda: das widerspricht den Tatsachen der Erfahrung und verhindert eine Erklärung des tierischen Bewusstseins.
VsFichte: ungerechtfertigte Vermischung externer und interner Reflexivität!
I 239
Bewusstsein/Kumulation/Subsumtion/Castaneda: wenn man von der subsumtiven Natur des Bewusstseins ausgeht, können die niederen Ebenen unabhängig von den höheren existieren. CastanedaVsFichte: nicht jedes Bewusstsein ist Selbstbewusstsein.
Das ist die anti idealistische Naturalisierung des Bewusstseins.
Die Einheit einer Bewusstseinsepisode ist nicht erklärbar, weil dieses Bewusstsein zu einem Selbst oder Ich gehört.
In der Tat setzt die Einheit der Erfahrung in einem Ich die Einheit jeden BewusstseinsInhalts voraus! D.h.
Wenn eine Bewusstseinsepisode intern einem Ich zugehört, dann ist die Einheit jenes Bewusstseins ein Element bei der Konstitution dieser Zugehörigkeit, also ist sie eine interne Voraussetzung der Existenz des betreffenden Ich.
Castaneda: trotzdem ist Fichtes Ansicht immer noch weit verbreitet, sogar unter anti cartesischen Philosophen der Gegenwart.
Bewusstsein/Fichte: "Wissenschaftslehre nova methoda, 1798, 1982,S. 34 "Alles Bewusstsein ist Begleitet von einem unmittelbaren Selbstbewusstsein"...

I 244
Wahrnehmung/Physiologie/Castaneda: in komplexen Fällen entsteht aus feinabgestimmter Anpassung eine Art physikalisches blindes Überwachen (monitoring). Das schließt so etwas wie die Darstellung von Reizgraden ein. Das funktioniert auch ohne die Emergenz von Vergegenwärtigungen des Überwachens selbst.
VsFichte: dann würde Bewusstsein ohne Selbstbewusstsein (SB) existieren.
Natürlich kann es Aufzeichnungssysteme geben. Dieses Aufzeichnen ist aber nicht mit Selbstbewusstsein identisch. (Vgl. Frank I 331)
Bewusstsein/CastanedaVsChisholm: jeder bezieht sich zunächst auf seine eigene Welt, (pro Chisholm), daraus ergibt sich aber nicht die Notwendigkeit, dass jedes Bewusstsein und jeder Gedanke explizit selbstbewusst ist. (CastanedaVsFichte).
Die Ich Perspektive ist eben nur implizit in einem nicht reflexiven Bewusstsein enthalten.
Von diesem Bewusstsein unterscheidet sich aber eine explizites Selbstbewusstsein, wenn man darunter bewussten expliziten Selbstbezug versteht.
Selbstbewusstsein/CastanedaVsFichte: ist nur ein Sonderfall von Bewusstsein, es ist nicht in jeder Bewusstseinsepisode präsent. Bsp rein sensitives Bewusstsein, Bsp kognitiv, aber nicht selbstbewusst (>Bsp Friedrich schaut den Bienen zu). Nicht nur entwicklungsgeschichtlich unterschieden, sondern auch beim Erwachsenen.


Hector-Neri Castaneda (1989): Self-Consciousness, I-Structures and
Physiology, in: Manfred Spitzer/Brendan A. Maher (eds.) (1989): Philosophy and Psychopathology, Berlin/Heidelberg/New York 1989, 118-145




Cast I
H.-N. Castaneda
Phenomeno-Logic of the I: Essays on Self-Consciousness Bloomington 1999

Fra I
M. Frank (Hrsg.)
Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994
Inhalt Wahrnehmung Peacocke Vs Fodor, J. I 208
Wahrnehmung/Mentalesisch/MT/Fodor: was in der Wahrnehmung passiert, ist eine Beschreibung der Umgebung, die nicht in einem Vokabular ausdrückbar ist, das Werte physikalischer Variablen bezeichnet. Bsp "Ein Schmetterling ist auf der Wiese" Statt dessen wird in Mentalesisch die Rede davon sein, dass "Licht der Magnitude in der und der Netzhautregion L" ist.
PeacockeVsFodor/PeacockeVsMentalese: was ist denn eigentlich das Token von MT, das auf diese Lokalisation L bezug nimmt? Es scheint da nichts zu geben.
Bsp eine andere Netzhautstelle könnte Information über eine andere Lokalisation liefern, genauso wie die ursprüngliche Zelle.
I 209
Das führt aber zu keiner Differenz innerhalb von MT! Es gibt nur eine Differenz der Relata: eins bezieht sich kausal auf eine Netzhautstelle, das andere auf eine andere. VsPeacocke: man könnte einwenden, dass den einzelnen Stellen so etwas wie "neblig" entspricht ("es ist neblig hier"). "Neblig" hat dann keine relevante syntaktische Struktur, aber wenn es in einer Äußerung vorkommt wird es sich auf einen bestimmten Ort und Zeit beziehen.
Tatsächlich müssen mehrere zentrale Einheiten des Nervensystems irgendwie nichtindexikalische Information aus der Peripherie empfangen: Bsp jemand der hundert Telegramme empfängt: "es ist hell hier", "es regnet hier" usw. ist nicht in der Position, eine Karte zu zeichnen, wenn er nicht weiß, woher sie kommen.
Peacocke: aber eine indexikalische Strategie kann nicht für komplexere Inhalte funktionieren. Eine gegebene Nervenzellen mag neurophysiologisch ununterscheidbar von einer anderen Zelle sein, mit völlig verschiedenen Inhaltlichen Bedingungen für das Feuern.
Trivialisierung/Mentalesisch: wenn diese Relationen nun aber als Teil der syntaktischen Struktur eines (psychischen) Zustands zählen sollen, dann ist die Sprache des Geistes trivialisiert. Es gäbe keine echten Satz Analoga.
Mentalesisch/Wahrnehmung/Fodor/Peacocke: ein ähnliches Argument handelt von
Bsp angenommenen Detektoren für Linien, tiefer innerhalb des Wahrnehmungssystem: diese legen kausale Relationen für Wahrnehmungen nahe.
Aber Besitz eines strukturierten Inhalts erfordert nicht eine korrespondierende physikalische Struktur in dem Zustand, kann sich aber in dem Muster von Relationen befinden, in denen der Zustand steht.
Peacocke: ein Modell, das diesem relationalen Paradigma genügt, aber ohne MT auskommt, muss einigen Bedingungen genügen:
1. Wie kann man propositionalen Inhalt zuschreiben, ohne auf syntaktische Strukturen Bezug zu nehmen? D.h. relativ komplexe Inhalte müssen syntaktisch unstrukturierten (psychischen) Zuständen zugeschrieben werden.
2. Es muss gezeigt werden, wie diese Zustände mit Wahrnehmung und Verhalten interagieren.

I 215
Computation/Sprache/Mentalesisch/PeacockeVsFodor: auch Computation (Berechnung von Verhalten und Wahrnehmung) scheint keine Sprache zu verlangen: Bsp Frage, ob der Handelnde φ sollte.
Fodor: Bsp der Handelnde wird beschrieben als den erwarteten Nutzen von φ-en unter der Bedingung C berechnend (compute).
Peacocke: das Ausmaß, in dem das Subjekt den entsprechenden Glauben "C gegeben dass ich φ" hat, kann im Vorliegen eines entsprechenden physikalischen Zustands in einem gewissen Ausmaß bestehen. (Sonderzeichen)
Das wäre dann wiederum nur eine Sache der reinen Relationen!
Das gleiche gilt für das erreichen des Zustands "C und ich φ".
Die Zustände können interagieren, ohne dass syntaktische Strukturen dafür erforderlich wären.
Def Computation/Peacocke: (Berechnung) ist eine Frage von Zuständen mit Inhalt, die aus einander systematisch hervorgehen. Das erfordert gewisse Muster der Ordnung und der Kausalrelationen, aber keine syntaktische Struktur.
PeacockeVsFodor: es gilt nicht notwendig: "Keine Repräsentation, keine Computation".
I 215/216
Mentalesisch/Fodor: (Language of Thought, S.199) These: man kann keine Konstruktion von Psychologie geben, ohne anzunehmen, dass Organismen eine sachgemäße Beschreibung als Instantiation (Verkörperung) eines anderen formalen Systems besitzen: "Sachgemäß" erfordert: a) es muss eine allgemeine Prozedur für die Zuschreibung von Zeichenformeln (assigning formulae) zu Zuständen des Organismus geben
b) für jede propositionale Einstellung muss es einen kausalen Zustand des Organismus geben, so dass
c1) der Zustand als Relation zu einer Formel interpretierbar ist und
c2) es nomologisch notwendig und hinreichend ist, (oder kontingent identisch) dafür, diese prop Einst zu haben.
d) Mentale Repräsentationen haben ihre kausalen Rolle kraft ihrer formalen Eigenschaften.
VsMentalesisch/PeacockeVsFodor: das kann man alles auch ohne MT haben! Entweder:
1. es gibt tatsächlich Satzanaloga im Gehirn oder:
2. Fodors Bedingung könnte anders erfüllt sein: es könnte eine Semantik geben, die mit Fregeschen Gedanken korreliert ist.

Peacocke I
Chr. R. Peacocke
Sense and Content Oxford 1983

Peacocke II
Christopher Peacocke
"Truth Definitions and Actual Languges"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976
Inhalt Wahrnehmung Dummett Vs Frege, G. Brandom II 74
Frege (spät): Repräsentation unabhängiger Realität DummettVsFrege: Fälschlich: Eigenschaft von Sätzen statt Übergänge zwischen ihnen
Brandom II 173
Frege, spät: Sätze sind sing Term! Prädikate: Rahmen. (DummettVsFrege: das verkennt die Besonderheit der Sätze, Züge im Sprachspiel sein zu können.
BrandomVsDummett: als hätte Frege keine Ahnung von Fregescher Kraft gehabt).

Dummett I 15
Freges Grundgedanke: Extrahierung des Begriffs (im Sinne der Def von 1890) durch Zerlegung eines vollständigen Gedankens. (Begriffsschrift(1))
I 51
DummettVsFrege: fraglich ist aber, ob dieser Begriff erklärt werden kann, ohne auf den Begriff des Satzes Bezug zu nehmen. Man muss z.B. nicht nur einen Eigennamen in einem Satz ausfindig machen, sondern ihn auch an diesen Stellen ersetzen können. Wie man das "Vorkommen" des Sinns eines Namens in einem Gedanken erklären können soll, ohne sich auf die Form seines sprachlichen Ausdrucks zu stützen, ist nicht klar. Frege: Sinn jedes Teilausdrucks soll der Beitrag sein, den dieser Teilausdruck zur bestimmung dieser Bedingung leistet. DummettVsFrege: Also müssen wir, entgegen Freges offizieller Theorie wissen, was es heißt, dass ein Satz wahr ist, ehe wir wissen können, was es heißt, dass er einen Gedanken zum Ausdruck bringt; ehe wir wissen können, was es heißt, dass ein Ausdruck Sinn hat, müssen wir wissen, was es heißt, dass er Bezug hat.
Tradition: Früher hat man argumentiert: sofern der Sinn die Gegebenheitsweise des Bezugsgegenstands ist, kann es, falls kein Gegenstand vorhanden ist, keine entsprechende Gegebenheitsweise und folglich auch keinen Sinn geben (Evans, McDowell).
DummettVsFrege: Die Schwierigkeit wird dadurch ausgelöst, dass Frege den semantischen Wert eines sing Terms und den Gegenstand, auf den er sich beziehen soll, strikt gleichsetzt.
Die Parole "Ohne semantischen Wert kein Sinn" ist bestechend, aber akzeptieren darf man sie nur um den Preis, dass man einräumt, ein sing Term ohne Bezug habe dennoch einen semantischen Wert, der dann vermutlich in der bloßen Tatsache des Fehlens eines Bezugs besteht.
Husserl hat in dieser Hinsicht keine Bedenken. Er verallgemeinert den Begriff des Sinns und überträgt ihn von ausdrückenden Akten auf alle Bewusstseins-Akte. Für diesen verallgemeinerten Begriff verwendet Husserl den Ausdruck "Noema".
DummettVsFrege: Das zeigt zwar nicht, dass die These, der Sinn (Gedanke, s.o.) sei kein BewusstseinsInhalt verfehlt ist, wohl aber, dass ihre Begründung, nämlich die Mitteilbarkeit und daraus folgende Objektivität, nicht ganz zutrifft.
DUmmett I 61
DummettVsFrege: Denn ein nicht mitteilbarer Sinn, der sich auf eine private Empfindung bezieht, würde im Gegensatz zur Empfindung selbst nicht zum Inhalt des Bewusstseins gehören.
I 79
DummettVsFrege: zur objektivität ist Unabhängigkeit von der Empfindung nötig: Bsp Farbwörter, undurchsichtige Oberfläche, Farbenblinder erkennt daran, dass andere die Farbe erkennen +
I 63
Frege: "Rot" bezeichnet nicht nur eine physische Eigenschaft, sondern eine wahrnehmbare Eigenschaft (es erscheint Normalsichtigen als rot). Haben wir "erscheint rot" jedoch mit "ist rot" erklärt, sind wir nicht mehr imstande, das auch umgekehrt zu tun. DummettVsFrege: Die modifizierte Fassung von Frege ist unbefriedigend, weil sie dem Wort "rot" zwar einen einheitlichen Bezug einräumt, ihm jedoch je nach Sprecher einen anderen Sinn zuschreibt. I 64 - Intension/Frege: "parallel der Geraden" anders als "gleich der Richtung der Geraden".
DummettVs: Hier muss man den Begriff der Richtung kennen oder nicht "was für einen Wert auch immer" anderer Sinn als "Wertverlauf".
DummettVs: hier muss der Begriff des Wertverlaufs bekannt sein oder nicht. Spezialfall des Grundgesetzes V(2), aus dem Russells Antinomie erwächst.
Sinn: bei Frege widersprüchlich: einerseits Vorrang des Gedankens vor der Sprache, andererseits nicht weiter erklärt.
I 90 ++ - Sprache/ Denken/Wahrnehmung I 93 + -
DummettVsFrege, DummettVsHusserl: beide gehen zu weit, wenn sie die "Deutung" den sprachlich zum Ausdruck gebrachten Gedanken anähneln.
I 104
Gedanken/DummettVsFrege: nicht unbedingt sprachlich: Protogedanken (auch Tiere) (an Tätigkeit geknüpft) - Protogedanken anstelle von Husserls Noema.
I 106
Frege: Fassen des Gedankens: unmittelbar durch das Bewusstsein, dennoch nicht Inhalt des Bew. - DummettVs: widersprüchlich: Fassen Fähigkeit, also Hintergrund (sowohl episodisch als auch dispositionell)
I 122
DummettVs Gleichsetzung des Wortsinns mit dem Gedankenbaustein
I 124 +
I 128
DummettVsFrege: alle Gedanken und auch Vorstellungen sind mitteilbar! Denn sie kommen nur in bestimmter Weise vor - durch diese Bestimmtheit sind sie mitteilbar.

1. G. Frege, Begriffsschrift, eine der arithmetischen nachgebildete Formelsprache des reinen Denkens, Halle 1879, Neudruck in: Ders. Begriffsschrift und andere Aufsätze, hrsg. v. J. Agnelli, Hildesheim 1964
2. Gottlob Frege [1893–1903]: Grundgesetze der Arithmetik. Jena: Hermann Pohle

Dummett I
M. Dummett
Ursprünge der analytischen Philosophie Frankfurt 1992

Dummett II
Michael Dummett
"What ist a Theory of Meaning?" (ii)
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Dummett III
M. Dummett
Wahrheit Stuttgart 1982

Dummett III (a)
Michael Dummett
"Truth" in: Proceedings of the Aristotelian Society 59 (1959) pp.141-162
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982

Dummett III (b)
Michael Dummett
"Frege’s Distiction between Sense and Reference", in: M. Dummett, Truth and Other Enigmas, London 1978, pp. 116-144
In
Wahrheit, Stuttgart 1982

Dummett III (c)
Michael Dummett
"What is a Theory of Meaning?" in: S. Guttenplan (ed.) Mind and Language, Oxford 1975, pp. 97-138
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982

Dummett III (d)
Michael Dummett
"Bringing About the Past" in: Philosophical Review 73 (1964) pp.338-359
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982

Dummett III (e)
Michael Dummett
"Can Analytical Philosophy be Systematic, and Ought it to be?" in: Hegel-Studien, Beiheft 17 (1977) S. 305-326
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982

Bra I
R. Brandom
Expressive Vernunft Frankfurt 2000

Bra II
R. Brandom
Begründen und Begreifen Frankfurt 2001
Inhalt Wahrnehmung Feyerabend Vs Galilei, G. I 128
Wahrnehmung/natürliche Interpretation/Galilei/Feyerabend: außer natürlichen Interpretationen verändert Galilei auch Wahrnehmungen, die Kopernikus in Gefahr zu bringen scheinen. Er gibt das Vorhandensein solcher Wahrnehmungen zu, lobt Kopernikus dafür, daß er sie nicht beachtet hat, und behauptet, er habe sie mit Hilfe des Fernrohrs entfernt. Doch er gibt keine theoretischen Gründe für die Unzuverlässigkeit des Fernrohrs bei himmlischen Beobachtungen. Fazit//Feyerabend: es wird ein Argument aufgestellt, das Kopernikus aufgrund der Beobachtung widerlegt. Das Argument wird umgedreht, um die natürlichen Interpretationen zu entdecken, die für den Widerspruch verantwortlich sind. Die anstößigen Interpretationen werden durch andere ersetzt (durch Propaganda).
Die neuen natürlichen Interpretationen werden als Hilfshypothesen formuliert. Sie werden teils auf Grund der Hilfe etabliert, die sie Kopernikus geben, teils aufgrund von Plausibilitätserwägungen und ad hoc-Hypothesen. So entstellt eine völlig neue »Erfahrung«.
Unabhängige Daten fehlen noch völlig, aber das ist kein Nachteil. Sie werden sich erst nach langer Zeit einstellen.
Was man nun braucht, ist eine Theorie der Aerodynamik und der festen Körper. Sie fehlen noch völlig. Aber ihre Aufgabe ist nun wohl bestimmt. So wird der weiteren Forschung der Weg gewiesen.
I 129
Bewegung/Aristoteles/Feyerabend: Frage: wie es möglich sei, daß sich etwas bewege, und dennoch einen bestimmten Platz einnehme. Antwort: es ist nicht möglich. Diese Antwort des Aristoteles stimmt mit der Quantenmechanik überein. Eine wohlbestimmte Bewegung, mit einem wohlbestimmten Impuls, hat in ihr keinen Ort.
Bewegung/Galilei/FeyerabendVsGalilei: alles das geht in der Revolution des Galilei verloren. Er befaßt sich mit idealisierten Bewegungen, die es nirgends in dieser Welt gibt.
Unterschied Newton/Galilei/Feyerabend: Newton konnte die ganze reiche Wirklichkeit nie so ohne weiteres beiseite schieben.
I 89
Bsp Turmargument/Feyerabend: mit dem die Aristoteliker die Erdbewegung widerlegten. Es enthält natürliche Interpretationen Vorstellungen, die so eng mit Beobachtungen verbunden sind, daß es besonderer Anstrengung bedarf, ihr Vorhandensein zu erkennen und ihren Inhalt zu bestimmen. Galilei ermittelt die natürlichen Interpretationen, die Kopernikus behindern, und ersetzt sie durch andere. Galilei Vs Gegenargument gegen die Erdbewegung: FeyerabendVsGalilei: er schob es beiseite, er widerlegte es nicht: wir haben es mit einem sich verändernden Begriffssystem und mit Verdunkelungsversuchen zu tun. (> Bedeutungswandel).
Turmargument/Feyerabend: schwere Körper fallen senkrecht auf die Erdoberfläche. Das betrachtet man als unwiderlegliches Argument dafür, daß die Erde sich nicht bewegt.
I 91
Galilei/Feyerabend: man sollte sich nicht so starke Mühe geben, uns aufgrund der sinnlichen Wahrnehmungen klarzumachen, daß sich fallende Körper geradlinig und nicht anders bewegen. Denn damit unterstellt man, als würden diejenigen, die diese Bewegung nicht geradlinig sondern kreisförmig nennen, den Stein auf einer sichtbaren Kreisbahn wahrnehmen, wenn er beruft sich auf ihre Sinne, und nicht auf die Vernunft, um den Effekt zu erklären. Dem ist aber nicht so! Auch ich habe den Stein nie anders als senkrecht fallen sehen und auch nichts anderes erwartet! Daher ist es besser, die Erscheinung beiseite zu lassen und die Vernunft zu benutzen, um die Erscheinung als Täuschung zu enthüllen.
I 100
Naturliche Interpretation/Feyerabend: sollte man die natürliche Interpretation identifiziert haben, kann man sie nicht mehr mit den Beobachtungsergebnissen vergleichen – die gibt es dann gar nicht mehr.
I 164
Fernrohr/Galilei/Feyerabend: er ist besaß nur geringe Kenntnisse der zeitgenössischen optischen Theorie. Eine solche Theorie entwickelte Kepler. (> metrisches Dreieck). (I 76). Im Gegensatz zu dieser Theorie wird jedoch nie beobachtet, daß, wenn der Gegenstand aus dem Brennpunkt sich verschiebt, dieser aus dem Unendlichen nahe herangebracht wird. Die wahrgenommene Entfernung des Bildes bleibt gleich, wie sehr man auch den Abstand zwischen Linse und Gegenstand verändern mag. FeyerabendVsKepler: das telemetrische Dreieck läßt gerade den Sehvorgang aus oder stellt in falsch dar.

Feyerabend I
Paul Feyerabend
Wider den Methodenzwang Frankfurt 1997

Feyerabend II
P. Feyerabend
Erkenntnis für freie Menschen Frankfurt 1979
Inhalt Wahrnehmung Loar Vs Grice, P.H. I 1
Sprache/Alltagssprache/Begriffe/Theorie/Erklärung/pragmatisch/Loar: alle pragmatischen Begriffe gehen hier letztlich auf Glauben zurück.

Loar: These: mein Ansatz (Kapitel 9) ist reduktionistisch:
1. Grundlage semantischen Eigenschaften sind Glauben und Wünsche. (Ähnlich wie Grice).
LoarVsGrice: mein Ansatz ist nicht nur kommunikationstheoretisch:
LoarVsalle: die Theorien der Überzeugungen kann als basis für die semantische Theorie der „Gedankensprache“ dienen (die meisten Autoren: andersherum!)
2. meine Erklärung von Glauben und Wünschen stützt sich nicht auf
I 2
Propositionen oder semantische Begriffe. Bedeutung/Loar: daher können propositionale Einstellungen nicht-zirkulär als Basis von Bedeutung dienen.
Glauben/Überzeugung/Wunsch/Wünsche/Loar: These können ohne alltagssprachliche Semantik vorauszusetzen, erklärt werden.
Denken/Sprache/Loar: das soll aber nicht Denken ohne Sprache annehmen, also Sprache als bloßes Vehikel der Kommunikation:
Glauben/Loar: These: ist kein sprachlicher Zustand.
Inhalt/Loar. Selbst wenn Glauben ein linguistischer Zustand wäre, könnte sein Inhalt unabhängig von seinen sprachlichen Aspekten analysiert werden.
Lösung/Loar: Erklärung durch Verhalten und Wahrnehmung.

Loar I
B. Loar
Mind and Meaning Cambridge 1981

Loar II
Brian Loar
"Two Theories of Meaning"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976
Inhalt Wahrnehmung Lewis Vs Hintikka, J. V 275
Sehen/visuelles Erlebnis/Hintikka: Der Inhalt des visuellen Erlebnisses ist die Menge von alternativen Möglichkeiten. LewisVsHintikka: Das müssen wir modifizieren, um der Selbstzuschreibung gerecht zu werden: Visuelle Alternativen sind keine möglichen Welten, sondern mögliche Individuen in Welten.
Das Subjekt glaubt, dass es zu einer Menge alternativer Individuen gehört.
Identifikation/Hintikka: Überkreuzidentifikation geschieht durch Wahrnehmung.
---
IV 42
Essentialismus/Lewis: aktuelle Diskussion: Hier soll es um perfekte Übereinstimmung des >Gegenstücks mit seinem Original gehen (Hintikka). LewisVsHintikka: Das nenne ich einfach dasselbe wie >Ähnlichkeit. Vgl. >Essentialismus.
Das ist auch genau die Gegenstückrelation die wir brauchen, um Kripkes Bsp von Hitler, der ein anständiges Leben hätte führen können, zu behandeln.
>Gegenstückrelation: Nicht nur die Vagheit der Gegenstückrelation kann unterschiedlich in verschiedenen Kontexten behandelt werden, wir können auch verschiedene Gegenstückrelationen gegeneinander ausspielen. Wir nehmen lieber mehrere Relationen als mehrere Entitäten an!
Z.B. Relationen, die vergleichende Ähnlichkeiten oder solche die absolute Ähnlichkeiten feststellen.

Lewis I
David K. Lewis
Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

Lewis I (a)
David K. Lewis
An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (b)
David K. Lewis
Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (c)
David K. Lewis
Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Lewis IV
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
David K. Lewis
Konventionen Berlin 1975

LewisCl
Clarence Irving Lewis
Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991
Inhalt Wahrnehmung Ryle Vs Introspektion I 208f
Introspektion/RyleVsIntrospektion/Ryle: kann nicht das sein, was die Tradition von ihr erwartet, da ihr Gegenstand (Objekt) ein Mythos ist – Bewusstsein: was ich über mich herausfinden kann, ist von gleicher Art wie das was ich über andere herausfinden kann – die kleinen Unterschiede begünstigen gerade nicht die Selbsterkenntnis – (>RyleVsNagel).
I 216
RyleVsTradition: uns begegnen im Innern gar keine Erscheinungen – solche Ereignisse gibt es nicht.
I 221
Introspektion/Tradition/Ryle: ein Ideal einer wahrheitlichen Wahrnehmung, aufmerksame Beobachtung, nur hie und da ausgeführt. Wogegen Bewusstheit ein andauernder Bestandteil aller geistigen Vorgänge sein soll. RyleVsIntrospektion: angenommen, es gibt gewisse geisterhafte Dinge, die man da wahrnehmen könnte, dann müsste dieser Beobachter immer zwei Dinge auf einmal tun, bei der Realisierung des Plans rechtzeitig aufzustehen, müsste er auch auf den Vorgang der Planeinhaltung achtgeben. Das würde schnell unendlich. (>Regress).
I 222
Wenn man aber zugibt, dass die Zahl der wahrnehmbaren inneren Dinge beschränkt ist, dann folgt daraus, dass es nichtwahrnehmbare innere Dinge geben muss. Nicht-introspektive Akte nämlich, jene Akte der Introspektion, die schon die größtmögliche Zahl gleichzeitiger Aufmerksamkeitsakte enthalten. Dieses Wissen könnte dann nicht auf Introspektion beruhen. Dann stellt sich aber die Frage, ob es jemals darauf beruht. Dann müsste man wieder eine andere Form des privilegierten Zugangs postulieren. Scylla und Charybdis.

Ryle I
G. Ryle
Der Begriff des Geistes Stuttgart 1969
Inhalt Wahrnehmung Verschiedene Vs Introspektion Metzinger II 413
Introspektion/Güzeldere: es ist ein Fehler, in den Kopf eines Menschen schauen zu wollen, um den Inhalt seines introspektiven Gewahrseins herauszufinden. Bsp ArmstrongsFernfahrer: wenn er Informationen über seine intrinsischen Gehirneigenschaften hätte, würde er damit auch nicht über seine Situation aufgeklärt.
All dies hat viel mit intrinsischen Gehirneigenschaften zu tun, aber nichts davon muß das eigene Gewahrsein einschließen.
II 425
Unumstößliche Tatsache/Bewußtsein/Rosenthal/Dennett: es gibt einfach keine "unumstößlicheTatsache", in Bezug darauf, ob der anfängliche Stimulus jemals bewußt werde. Die Introspektion kann hierüber nicht entscheiden. Metz
Te I 49
Wahrnehmung/Introspektion/Tetens: um zu wissen, daß ich wahrnehme, muß ich nicht gesondert erst noch mein "Inneres inspizieren".





Metz I
Th. Metzinger (Hrsg.)
Bewusstsein Paderborn 1996
Inhalt Wahrnehmung Frege Vs Kant I 30
HankelVsKant: die Annahme von unendlich vielen unbeweisbaren Urwahrheiten ist unangemessen und paradox. (Frege pro Hankel) Axiome/FregeVsKant: sollten unmittelbar einleuchtend sein. Bsp ist es etwa einleuchtend, daß
135 664 + 37 863 = 173 527?
Und eben das führt Kant für ihre synthetische Natur an!
I 30
Frege: es spricht aber vielmehr gegen ihre Unbeweisbarkeit. Wie sollen sie anders eingesehen werden, als durch einen Beweis, da sie unmittelbar nicht einleuchten.
I 41
Zahlen/FregeVsKant: Kant will die Anschauung von Fingern und Punkten zu Hilfe nehmen, aber das geht ja hier gerade nicht! man sollte nicht zwischen kleinen und großen Zahlen unterscheiden müssen! FregeVsKant: "reine Anschauung" hilft nicht! Was wird alles Anschauung genannt. Anzahlen, Länge, FlächenInhalte, Volumina, Winkel, Krümmungen, Massen, Geschwindigkeiten
I 42
Kräfte, Lichtstärken, Stromstärken, usw. Dagegen kann ich nicht einmal die Anschauung der Zahl 100 000 zugeben.
Der Sinn des Wortes Zahl in der Logik ist demnach ein weiterer als der in der transzendentalen Ästhetik.
Zahlen/Frege: man sollte die Verwandtschaft mit der Geometrie nicht überschätzen!
I 43
Ein geometrischer Punkt ist für sich betrachtet von einem anderen gar nicht zu unterscheiden, einzelne Zahlen dagegen wohl! Jede Zahl hat ihre Eigentümlichkeit.
I 120
FregeVsKant: dieser hat die analytischen Urteile unterschätzt:
I 121
Er denkt das Urteil allgemein bejahend. Problem. wenn es sich aber um einen einzelnen Gegenstand handelt, um ein Existenzialurteil?
Zahlen/FregeVsKant: dieser meint, ohne Sinnlichkeit wäre uns kein Gegenstand gegeben, die Zahlen sind es aber doch, als abstrakte aber ganz bestimmte Gegenstände. Zahlen sind keine Begriffe!

IV 61
Verneinung/FregeVsKant: dieser spricht von bejahenden und verneinenden Urteilen. Dann müsste man auch bejahende und verneinende Gedanken unterscheiden. Das ist in der Logik ganz unnötig.
I 119
FregeVsKant: dieser hat die analytischen Urteile unterschätzt:
I 120
Er denkt das Urteil allgemein bejahend. Problem. wenn es sich aber um einen einzelnen Gegenstand handelt, um ein Existentialurteil? Kant: scheint an beigeordnete Merkmale zu denken. Aber z.B. im Falle der stetigen Funktion einer wirklich fruchtbare Definition gibt es sicher eine innigere Verbindung.
I 121
Die Folgerungen der Mathematik bereichern unsere Kenntnisse, deswegen sollten sie nach Kant synthetisch genannt werden, sie sind aber durchaus auch analytisch! Sie sind in den Definitionen enthalten, wie die Pflanze im Samenkorn, nicht wie der Balken im Hause. Zahlen/FregeVsKant: dieser meint, ohne Sinnlichkeit wäre uns kein Gegenstand gegeben, die Zahlen sind es aber doch, als abstrakte aber ganz bestimmte Gegenstände.
Zahlen sind keine Begriffe.

Stepanians I 34
Mathematik/Wahrheit/FregeVsKant: falsch, geometrische Erkenntnis (durch reine Anschauung) auf alle Mathematik zu verallgemeinern.
Step I 34
reine Anschauung/Kant/Frege/Stepanians: (wie Kant): geometrische Erkenntnis stützt sich auf reine Anschauung und ist schon "in uns", synthetisch a priori. FregeVsMill: geometrische Erkenntnis ist keine SinnesWahrnehmung, weil Punkt, Linie usw. nicht eigentlich durch die Sinne wahrgenommen werden.
Mathematik/Wahrheit/FregeVsKant: falsch, geometrische Erkenntnis (durch reine Anschauung) auf alle Mathematik zu verallgemeinern.
I 35
Zahlen/KantVsFrege: sind uns nicht durch Anschauung gegeben.
I 36
Zahlen/Arithmetik/FregeVsKant: für alle arithmetischen Begriffe lassen sich rein logische Definitionen geben. ((s) Daher ist sie eine sicherere Erkenntnis als die geometrische). Def Logizismus/Frege/Stepanians: das ist die Auffassung, die "Logizismus" genannt wurde. D.h. die Arithmetik ist ein Teil der Logik.
Arithmetik/FregeVsKant: ist nicht synthetisch, sondern analytisch.

Newen I 21
Entdeckungszusammenhang/Begründungszusammenhang/Newen: die Unterscheidung hat in Freges Grundlagen der Arithmetik ihre Wurzeln. Def analytisch/Frege: ist die Begründung eines Satzes, wenn bei dem Beweis nur allgemeine logische Gesetze und Definitionen benötigt werden.
I 22
Frege/FregeVsKant: alle Zahlformeln sind analytisch.
Tugendhat II 12
"Nicht"/Tugendhat: Fehler: das Wort "nicht" als Spiegelung der "Position" zu betrachten. (Kant: nennt "Sein" "Position"). FregeVsKant: hat gezeigt, dass die Negation sich immer auf den sogenannten propositionalen Gehalt bezieht und nicht auf derselben Ebene mit dem Behauptungsmoment (Position) steht.
Die traditionelle Gegenüberstellung von verneinenden und bejahenden Urteilen (Kant) ist deswegen nicht zu halten!

F I
G. Frege
Die Grundlagen der Arithmetik Stuttgart 1987

F II
G. Frege
Funktion, Begriff, Bedeutung Göttingen 1994

F IV
G. Frege
Logische Untersuchungen Göttingen 1993

Step I
Markus Stepanians
Gottlob Frege zur Einführung Hamburg 2001

New II
Albert Newen
Analytische Philosophie zur Einführung Hamburg 2005

Newen I
Albert Newen
Markus Schrenk
Einführung in die Sprachphilosophie Darmstadt 2008

Tu I
E. Tugendhat
Vorlesungen zur Einführung in die Sprachanalytische Philosophie Frankfurt 1976

Tu II
E. Tugendhat
Philosophische Aufsätze Frankfurt 1992
Inhalt Wahrnehmung Rorty Vs Kant I 166
Synthese/Synthesis/Kant/Rorty: Kant These: ein Objekt, etwas, auf das mehrere Prädikate zutreffen, ist immer das Ergebnis von Synthesis. RortyVsKant: Kants Konzeption des Erkennens hatte nicht die Wahrnehmung zum Modell. Unglücklicherweise verblieb er immer noch in einem cartesianischen Bezugsrahmen: er formulierte sie immer noch als Antwort auf die Frage, wie wir von inneren zum äußeren Raum gelangen können. Seine paradoxe Antwort lautete, dass der äußere Raum aus dem Material der Vorstellungen konstruiert werde. >Cartesianismus, >Dualismus.
I 169
Naturalismus/Rorty: das Nachdenken der Psychologen über Stimuli und Reaktionen. (Das ist nicht philosophisch, weil es nicht nach Ursachen sucht.) (RortyVsKant: verwechselt hier Grund und Ursache).
I 171
Kant/Rorty: sah ein, dass man das einzelne Urteil nicht mit der »Einzelheit eines sinnlich Gegebenen« gleichsetzen darf. RortyVsKant: er hätte dazu fortschreiten müssen, Erkenntnis als eine Relation zwischen Personen und >Propositionen aufzufassen. Dann hätte er den Synthesisbegriff gar nicht benötigt. Er hätte die Person als black box betrachten können.
I 173
Begriff/Rorty: wir möchten wissen, ob Begriffe Verbinder sind. VsKant: die Auskunft, sie könnten es nicht sein, wenn es nicht eine Vielzahl auf Synthesis wartender Anschauungen gäbe, hilft uns nicht weiter.
RortyVsKant: entweder Maschinerie (Synthesis) und Rohmaterial (Anschauungen) sind noumenal oder sie sind phänomenal.
a) sind die beiden phänomenal, so können wir uns ihrer bewusst sein (entgegen der Voraussetzungen der Deduktion). Sind sie
b) noumenal, so können wir nichts über sie wissen, auch nicht die Aussagen der Deduktion!
I 174
Kopernikanische Wende/RortyVsKant: sie ist für uns nicht mehr attraktiv. Denn die Aussage, Erkenntnis notwendiger Wahrheiten sei verständlicher über gemachte als über vorgefundene Gegenstände, ist von der cartesianischen Annahme abhängig, dass wir zu unserer Aktivität des Machens privilegierten Zugang haben.
IV (d) 117
Verständlichkeit/Noumenon/Ding an sich/Kant/RortyVsKant/Rorty: bei ihm wird der Begriff des Noumenon unverständlich, dadurch, dass er sagt, ein Ausdruck sei dann sinnvoll, wenn er für einen geistigen Inhalt stehe, der die Synthese sinnlicher Anschauungen durch einen Begriff bildet. ((s) Durch die Synthese von Sinnlichen zum Geistigen).
VI 256
Ethik/Moral/RortyVsKant: es wird nie gelingen, seinen guten Vorschlag zur Verweltlichung der christlichen Lehre von der Brüderlichkeit der Menschen durch neutrale Kriterien zu begründen.
VI 257
Das liegt nicht daran, dass sie nicht vernünftig genug sind, sondern dass wir in einer Welt leben, in der es schlicht zu riskant, ja häufig irrsinnig gefährlich wäre, den Sinn für die moralische Gemeinschaft so weit zu fassen, dass er über die eigene Familie oder den eigenen Stamm hinausgeht . Es nutzt nichts, im Anschluss an Kant zu sagen "erkennt den Bruder im anderen": die Leute, die wir zu überreden versuchen, werden gar nicht verstehen.
Sie würden sich gekränkt fühlen, wenn wir verlangten, jemand, mit dem sie nicht verwandt sind, wie einen Bruder zu behandeln, oder einen Ungläubigen wie einen Gläubigen zu behandeln.
VI 263
Def "Supernaturalismus"/Santayana: die Verwechslung von Idealen und Macht. RortyVsKant: das ist der einzige Grund hinter Kants These, es sei nicht nur freundlicher, sondern auch vernünftiger, Fremde nicht auszuschließen.
RortyVsKant: Nietzsche hat ganz recht, wenn er Kants Beharren mit Ressentiment in Verbindung bringt.
VI 264
RortyVsNietzsche: völlig Unrecht hat er, wenn er das Christentum und Demokratie als Verfallserscheinung ansieht. Ihm ist mit Kant eine Vorstellung von "Reinheit" gemeinsam, die Derrida als "Phallogozentrismus" bezeichnet. Das gilt auch für Sartre:
Sartre: die vollkommene Synthese von An sich und Für sich gelingt nur, wenn man sich von dem Schleimigen, Klebrigen, Feuchten, Empfindsamen, Weibischen befreit.

Rorty I
Richard Rorty
Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997

Rorty II
Richard Rorty
Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000

Rorty II (b)
Richard Rorty
"Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (c)
Richard Rorty
Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (d)
Richard Rorty
Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (e)
Richard Rorty
Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (f)
Richard Rorty
"Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (g)
Richard Rorty
"Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty III
Richard Rorty
Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992

Rorty IV (a)
Richard Rorty
"is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (b)
Richard Rorty
"Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (c)
Richard Rorty
"Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (d)
Richard Rorty
"Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty V (a)
R. Rorty
"Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998

Rorty V (b)
Richard Rorty
"Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty V (c)
Richard Rorty
The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992)
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty VI
Richard Rorty
Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000
Inhalt Wahrnehmung Strawson Vs Kant Rorty VI 359
StrawsonVskKant/Rorty: zeigt, dass dank des Fortschritts seit Kant einige Begriffe längst nicht mehr so attraktiv sind: Bsp "im Geist", "vom Geist geschaffen ".(Wittgenstein, Ryle haben uns davon abgebracht).
Strawson V 9
StrawsonVsKant: scheint seine eigenen Prinzipien zu verletzen, indem er versucht, Sinngrenzen von einem Punkt aus zu markieren, der außerhalb von ihnen liegt, und den es, wenn sie richtig markiert sind, nicht geben kann.
V 16
Durchgängige Bestimmung/Kant/Strawson: überall durch den Verstand garantierte Anwendbarkeit der Begriffe. StrawsonVsKant: Keim für das verhängnisvolle Modell der Bestimmtheit des ganzen Universums.
V 19
StrawsonVsKant: dieser hatte grenzenloses Vertrauen in eine gewisse komplizierte und symmetrische Systematik, die er frei aus der formalen Logik wie er sie verstand, übernahm und dem ganzen Umfang seines Materials aufdrängte.
V 23
StrawsonVsKant: dieser versucht in den Analogien ständig mehr aus den Argumenten herauszupressen, als drin ist.
V 25
StrawsonVsKant: die ganze Deduktion ist logisch fehlerhaft. Die Verbindung zur Analytik ist dünn und wird sofern überhaupt, durch den Begriff der "Synthesis" zustande gebracht.
V 37
Dialektik/Kant: primäres Ziel: Entlarvung des metaphysischen Scheins. Instrument: das Sinnprinzip. Gewisse Ideen, die keine empirische Anwendung haben, sind Quellen des Scheins und dennoch können sie eine nützliche oder sogar notwendige Funktion für die Erweiterung des empirischen Wissens haben.
Bsp Wir denken uns innere Zustände, als ob sie Zustände einer immateriellen Substanz wären. ("regulative Ideen").
StrawsonVsKant: das ist offensichtlich ganz unplausibel. Aber warum hat er es vertreten?
V 29
StrawsonVsKant: Es ist keineswegs klar, dass es keine empirische Schlichtung der Antinomien gibt.
V 32
Kant: Ich erscheine mir selber wirklich in der Zeit aber ich erscheine mir nicht wirklich in der Zeit. StrawsonVsKant: unverständlich, was "erscheinen" hier heißt. Es ist keine Verteidigung einer unverständlichen Lehre zu sagen, dass ihre Unverständlichkeit durch ein aus ihr gewonnenes Prinzip garantiert wird.
V 33/34
Raum/Zeit/StrawsonVsKant: Kant: Dinge an sich selber nicht in Raum und Zeit! Strawson: dadurch wird die ganze Lehre unverständlich.
V 35
synthetisch a priori/StrawsonVsKant: Kant selber hat keine klare Konzeption, was er damit meint. Die ganze Lehre ist auch nicht notwendig. Statt dessen sollten wir auf eine Erforschung und Verfeinerung unseres Wissens und unserer sozialen Formen setzen.
V 36
Grenze/StrawsonVsKant: um dem kohärenten Denken Grenzen zu setzen, ist es nicht notwendig, von beiden Seiten dieser Grenzen her zu denken, wie es Kant trotz seiner Dementis versuchte.
V 49
Raum/Kant: unsere Vorstellung des Raumes wird nicht aus der Erfahrung gewonnen, weil die Erfahrung den Raum bereits voraussetzt! StrawsonVsKant: das ist einfach tautologisch. Wenn "voraussetzen" mehr als eine einfache Tautologie meint, dann ist das Argument nicht erhellend.
V 50
StrawsonVsKant: dieser gibt selbst zu, dass es widersprüchlich ist, zugleich eine relationale Auffassung von Raum und Zeit zu vertreten und ihre transzendentale Idealität zu leugnen.
V 58
StrawsonVsKant: es gibt die alten Debatten über "angeborene" Vorstellungen von Raum und Zeit. Sie sind unklar. Es gibt das Argument, dass die Aneignung von Fähigkeiten die Fähigkeit voraussetzt, sich Fähigkeiten anzueignen.
Erfahrung/Raum/Zeit/Eigenschaften/Kant/Strawson: Problem: die Manifestation des entsprechenden Zuges in der Erfahrung, sein Auftreten in der Welt, kann allein unserem kognitiven Vermögen, der Natur unserer Fähigkeiten zugeschrieben werden, nicht den Dingen an sich.
StrawsonVsKant: Problem: dann müssen diese Vorstellungen selber vor aller Erfahrung in uns sein.
V 66
Kategorien/Strawson: müssen wir hier so verstehen, dass den Formen der Logik der Gedanke ihrer Anwendung in Urteilen hinzugefügt wird. StrawsonVsKant: seine Unterteilung der Kategorien setzt einiges auf gleicher Stufe an, was sicher nicht als gleichwertig betrachtet werden kann z.B. bejahend, verneinend, unendlich.
V 73
StrawsonVsKant: erhält sich aufgrund der (fehlgeschlagenen) metaphysischen Deduktion (s.o.) für berechtigt, die "reinen" Begriffe zu identifizieren.
V 75
StrawsonVsKant: warum sollten nicht Gegenstände des Bewusstseins als Gegebenheiten begriffen werden, die eine von den Erlebnissen des Bewusstseins unterschiedene Existenz besitzen, auch wenn Folge und Anordnung Punkt für Punkt mit den Erlebnissen des Bewusstseins übereinstimmen?
V 83
StrawsonVsKant: Einheit der verschiedenen Erfahrungen erfordert Erfahrung von Gegenständen. Hält seine These der Herausforderung stand?
Warum sollten nicht Gegenstände (Akkusative) eine derartige Folge bilden, dass keine Unterscheidung zwischen ihrer Anordnung und der der entsprechenden Erlebnisse getroffen werden müsste?
Bsp Solche Gegenstände könnten Sinnesdaten sein: rote, runde Flecken, Kitzeln, Gerüche, Blitze, Rechtecke.
V 84
Warum sollten die Begriffe nicht einfach solche Sinnesqualitäten Begriffe sein? StrawsonVsKant: es ist sehr gut vorstellbar, dass Erfahrung genau diese Sorte unverbundener Eindrücke zu ihrem Inhalt hat. Eindrücke, die weder erfordern noch erlauben, "im Begriff eines Gegenstands vereinigt" zu werden.
StrawsonVsKant: das Problem mit den Objekten der Erfahrung ist, dass ihr esse ebenso ganz und gar ihr percipi ist, wie ihr percipi nichts als ihr esse. D.h. es gibt keinen effektiven Grund für die Unterscheidung zwischen beidem.
V 106
Raum/Beharrlichkeit/Kant: Der Raum allein ist beharrlich. Alle Zeitbestimmung setzt etwas Beharrliches voraus. StrawsonVsKant: unklar. Für den Begriff des Selbstbewusstseins sind die internen zeitlichen Relationen der Sequenz ganz unzureichend. Wir benötigen zumindest den Gedanken eines Systems zeitlicher Relationen, das mehr als diese Erlebnisse selber umfasst. Aber es gibt für das Subjekt selber keinen Zugang zu diesem umfassenderen System als durch seine eigenen Erfahrungen.
V 107
StrawsonVsKant: es gibt kein unabhängiges Argument dafür, dass die objektive Ordnung eine räumliche Ordnung sein muss.
V 116
Kausalität/StrawsonVsKant: sein Begriff ist zu grob! Kant steht unter dem Eindruck, dass er es mit einer einzigen Anwendung eines einzigen Begriffs von "Notwendigkeit" zu tun hat, aber er verschiebt in seiner Anwendung die Bedeutung dieses Begriffs! Die notwendige Reihenfolge der Wahrnehmungen ist eine begriffliche, die notwendige Reihenfolge der Veränderungen aber eine kausale.
V 118
Analogien/StrawsonVsKant: grundsätzliches Problem: die Bedingungen der Möglichkeit objektiver Zeit Bestimmung. Mögliche Gegenstände/Kant: Problem: ob es ein Zugleich oder Nicht Zugleich möglicher und wirklich wahrgenommener Gegenstände geben soll. Wenn es kein Zugleich gibt, kann überhaupt keine Unterscheidung zwischen möglichen und wirklichen Gegenständen getroffen werden.
V 124
reiner Raum/Kant: ist selber kein Gegenstand der empirischen Wahrnehmung. StrawsonVsKant: Element täuschender Logik: Kant scheint zu denken, dass gewisse formale Eigenschaften des einheitlichen raumzeitlichen Rahmens direkte Korrelate in den Gegenständen selber haben müssen.
V 128
StrawsonVsKant: seine gesamte Behandlung der Objektivität steht unter einer beträchtlichen Einschränkung, er stützt sich nirgends auf den Faktor, auf dem z.B. Wittgenstein nachdrücklich besteht: den sozialen Charakter unserer Begriffe.
V 157
StrawsonVsKant: aber unter der Annahme, dass der physikalische Raum euklidisch ist, könnte die Welt endlich in einem ansonsten unendlichen leeren Raum sein. Und das wäre keine sinnlose Frage.
V 163
Antinomien/StrawsonVsKant: aus der Tatsache, dass es der Fall zu sein scheint, dass es Dinge gibt, die in bestimmter Weise räumlich oder zeitlich geordnet sind, folgt nicht, dass es entweder so scheint, dass alle Dinge als Glieder begrenzter Reihen erscheinen, noch dass es so scheint, dass alle Dinge als Glieder einer unendlichen Reihe existieren. Tatsächlich ist keines der beiden Glieder der Disjunktion wahr!
V 164
Antinomien/StrawsonVsKant: sicher ist der Begriff einer sequentiellen Ordnung gerechtfertigt, aber daraus folgt nicht, dass der Begriff für die "ganze Reihe" der Dinge gelten muss.
V 178
Antinomien/StrawsonVsKant: er hat sich darin geirrt, dass die Antinomien das Feld seien, auf dem die entscheidenden Schlachten geschlagen werden.
V 184
Existenz/Kant: "Notwendigkeit der Existenz kann nur aus der Verknüpfung mit demjenigen, was wahrgenommen wird, nach allgemeinen Gesetzen der Erfahrung erkannt werden." StrawsonVsKant: das ist eine Abweichung von der kritischen Auflösung der Antinomien und hat mit den Interessen der "reinen praktischen Vernunft" zu tun: d.h. mit der Moralität und der Möglichkeit des freien Handelns.
V 194
StrawsonVsKant: wir können aus der Behauptung, dass wenn ein Wesen von unbeschränkter Realität existiert, es nicht kontingenterweise existiert, nicht dahin umkehren, dass wenn irgendetwas nicht kontingenterweise existiert, es ein Wesen von unbeschränkter Realität ist.
V 222
Transzendentaler Idealismus/Kant: behauptet, er sei ein empirischer Realismus. Selbstbewusstsein muss ein Bewusstsein von bestimmten Bewusstseinszuständen unabhängigen Gegenständen einschließen. StrawsonVsKant: das ist sicherlich ein dualistischer Realismus. Dieser Dualismus stellt das "unser" in Frage.
V 249
StrawsonVsKant: zu sagen, ein physikalischer Gegenstand habe nur den Anschein, eine Art Aussehen einer physikalischen Figur, heißt, einen unklaren Begriff durch einen anderen zweifelhaften erhellen zu wollen, nämlich den des visuellen Bildes.

Strawson I
Peter F. Strawson
Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972

Strawson II
Peter F. Strawson
"Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit",
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Strawson III
Peter F. Strawson
"On Understanding the Structure of One’s Language"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Strawson IV
Peter F. Strawson
Analyse und Metaphysik München 1994

Strawson V
P.F. Strawson
Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981

Strawson VI
Peter F Strawson
Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Strawson VII
Peter F Strawson
"On Referring", in: Mind 59 (1950)
In
Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993

Rorty I
Richard Rorty
Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997

Rorty II
Richard Rorty
Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000

Rorty II (b)
Richard Rorty
"Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (c)
Richard Rorty
Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (d)
Richard Rorty
Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (e)
Richard Rorty
Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (f)
Richard Rorty
"Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (g)
Richard Rorty
"Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty III
Richard Rorty
Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992

Rorty IV (a)
Richard Rorty
"is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (b)
Richard Rorty
"Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (c)
Richard Rorty
"Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (d)
Richard Rorty
"Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty V (a)
R. Rorty
"Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998

Rorty V (b)
Richard Rorty
"Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty V (c)
Richard Rorty
The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992)
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty VI
Richard Rorty
Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000
Inhalt Wahrnehmung Fodor Vs Lewis, David Block I 163
Schmerz/FodorVsLewis: Wenn man sagt, Schmerzen bei Menschen und Marsmenschen sei verschieden, gibt man nicht an, aufgrund welcher Eigenschaften die beiden Schmerzen empfinden. Irgendeine Disjunktion physikalischer Zustände, die in der Geschichte des Universums Schmerz bedeutet haben, ist keine Lösung. Denn das erfasst nicht, was die Individuen gemeinsam haben.
I 215
Schmerz/FodorVsLewis: Da die Eigenschaft, den Zustand zu haben, eine funktionale Eigenschaft ist und nicht nur eine funktional charakterisierte Eigenschaft, ist Lewis doch auf den hier diskutierten Funktionalismus festgelegt. Schmerz/VsLewis: Der hier vorgestellte Funktionalismus behauptet: ein
Zustand Z wird als Zustand mit der und der kausalen Rolle definiert, und die funktionalistische Behauptung wird zu: "Schmerz = Z".
Hier ist Z selbst ein funktionaler Zustand (>ramseyfunktionales Korrelat).
I 217
FodorVsLewis: Der Unterschied zu Lewis (funktionale Charakterisierung eines Zustands statt funktionaler Zustand): kann verdeutlicht werden: Bsp Ein Zustandstyp sei eine bestimmte Eigenschaftsart. Nämlich der Eigenschaft, die jedes Token dieses Zustands dadurch hat, dass es ein Token dieses Typs ist.
Dann würde der Schmerzzustand mit der Eigenschaft ein Schmerz zu sein identifiziert (nicht Schmerz zu haben!), d.h. in Bezug auf den Schmerz und nicht auf den Organismus.
Lewis: Lewis definiert Schmerz als den Zustand, der eine bestimmte kausale Rolle hat ("i x").
Funktionalismus/Block: Schmerz als Eigenschaft, eine bestimmte kausale Rolle zu spielen. ("lx").
---
Fodor/Lepore IV 107
Radikale Interpretation/RI/Lewis: Die Radikale Interpretation ist durch fundamentale Prinzipien geregelt, die uns sagen, wie Glauben und Bedeutungen normalerweise aufeinander bezogen sind, sowie auf Verhalten und Sinneswahrnehmung (sensory input).
IV 108
Diese fundamentalen Prinzipien sind nichts anderes als eine Menge Platitüden des Alltagsverstands (common sense). Bsp Dass die meisten der Glaubenseinstellungen des Sprechers wahr sind.
Das kann aber nur erfüllt sein, wenn der Sprecher mehrere propositionale Einstellungen hat.
Holismus/Fodor/Lepore: Dann ist der Holismus aus den Bedingungen für die intentionale Zuschreibung ableitbar!
Fodor/LeporeVsLewis: (dieser könnte vielleicht zustimmen): Es ist nicht klar, dass irgend etwas metaphysisch Interessantes aus der Erfüllung von Bedingungen für die intentionale Zuschreibung folgt.
IV 114
Bedeutungsholismus/BH/Glauben/Fodor/Lepore: Wenn nach Lewis' These Glauben den Primat vor der Zuschreibung des Intentionalen hat, dann muss er selbst holistisch sein. Wenn der Bedeutungsholismus folgen soll, müsste man z.B. Folgendes annehmen:
Def These vom "Primat des Glaubens"/PT/Lewis: These: "Die Bedingungen der intentionalen Zuschreibung beInhalten die Bedingungen für Glaubenszuschreibung. Daher: Wenn das erstere holistisch ist, muss es auch das letztere sein".
Semantischer Holismus/SH/Fodor/Lepore: Wir gestehen zu, dass der semantische Holismus womöglich aus dieser These folgt (Glaubensholismus scheint plausibel zu sein).
Primat des Glaubens/Fodor/Lepore VsLewis: Die These ist so stark, dass man den semantischen Holismus auch ohne Prinzip der Nachsicht (PdN) erhält. Sogar ohne irgendeine Theorie der Interpretation!
Aber wir glauben nicht, dass die These wahr ist.
Radikale Interpretation/RI/Lewis/Fodor/Lepore: Seine Version der radikalen Interpretation ermächtigt (endorse) nicht die These vom Primat des Glaubens (PT) und wir sagen auch nicht, dass er sie überhaupt akzeptiert.
Wir glauben, dass die These vom Primat des Glaubens nicht wahr ist.
Holismus/Lewis/Fodor/Lepore: Aber wenn Lewis die Primatsthese nicht vertritt, dann sind seine Argumente für den Holismus nur beschränkt. Sie können zeigen, dass Glauben qua Glauben holistisch sind, aber nicht, dass sie holistisch sind qua intentional.
IV 121
VsLewis: Die Primatsthese ist unplausibel.
IV 131
Fodor/LeporeVsDavison/VsLewis: Man könnte sagen, weil die Semantik von Repräsentationen atomistisch ist folgt, dass intentionale Zuschreibung als solche nicht durch konstitutive Prinzipien wie das Rationalitätsprinzip bestimmt ist! Zu erlauben, dass irrationale propositionale Einstellungen zugeschrieben werden, hieße einfach "das Thema zu wechseln". Das wären dann keine intentionalen Zustände!
D.h. wenn wir dem Sprecher Irrationales zuschreiben, ändern wir unsere Meinung über den Inhalt seiner mentalen Zustände.
Vs: 1. Man könnte das stärker machen, nicht nur epistemisch, in dem man sagte, sogar Gott würde den Inhalt seiner Zuschreibung ändern, bevor er die Rationalität verletzt.
IV 132
2. Angenommen, der Punkt sei metaphysisch und nicht nur epistemisch. Dennoch folgt nicht, aus dem atomistischen Zugang zur mentalen Semantik, dass das Rationalitätsprinzip bei der Zuschreibung ignoriert werden könnte. Man kann nicht gleichzeitig glauben dass p und dass nicht p.
Diese Prinzipien sind konstitutiv für den Glauben und auch für Wünsche usw.

F/L
Jerry Fodor
Ernest Lepore
Holism. A Shoppers Guide Cambridge USA Oxford UK 1992

Fodor I
Jerry Fodor
"Special Sciences (or The Disunity of Science as a Working Hypothesis", Synthese 28 (1974), 97-115
In
Kognitionswissenschaft, Dieter Münch Frankfurt/M. 1992

Fodor II
Jerry Fodor
Jerrold J. Katz
Sprachphilosophie und Sprachwissenschaft
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Fodor III
Jerry Fodor
Jerrold J. Katz
The availability of what we say in: Philosophical review, LXXII, 1963, pp.55-71
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Block I
N. Block
Consciousness, Function, and Representation: Collected Papers, Volume 1 (Bradford Books) Cambridge 2007

Block II
Ned Block
"On a confusion about a function of consciousness"
In
Bewusstein, Thomas Metzinger Paderborn/München/Wien/Zürich 1996
Inhalt Wahrnehmung Evans Vs McDowell, John McDowell I 85
Urteil/Evans: denkt, daß Anschauung und Begriff unter Erfahrung und Urteil aufgeteilt werden müssen. (McDowellVs). Informationssystem/Evans: seine Zustände sind unabhängig von Überzeugungen. Überzeugungen können den Inhalt einer Wahrnehmungserfahrung nicht erklären, denn es könnte ja sein, daß man gar keine Überzeugungen mit einem entsprechenden Inhalt hat!
Überzeugung/EvansVsMcDowell: sollte anspruchsvoller verstanden werden, nämlich als Urteil mit Gründen. Das heißt nicht, daß sie jedesmal explizit in einem aktiven Meinungsbildungsprozeß entstanden sind.
Überzeugungen sind Dispositionen zum Urteilen und Urteilen ein Akt der Spontaneität.

EMD II
G. Evans/J. McDowell
Truth and Meaning Oxford 1977

Evans I
Gareth Evans
"The Causal Theory of Names", in: Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol. 47 (1973) 187-208
In
Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993

Evans II
Gareth Evans
"Semantic Structure and Logical Form"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Evans III
G. Evans
The Varieties of Reference (Clarendon Paperbacks) Oxford 1989

McDowell I
John McDowell
Geist und Welt Frankfurt 2001

McDowell II
John McDowell
"Truth Conditions, Bivalence and Verificationism"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell
Inhalt Wahrnehmung Rorty Vs McDowell, John I 111
McDowell: These: wir müssen Kant mit Aristoteles versöhnen, für den ein Erwachsener ein rationales Wesen ist. RortyVsMcDowell: diese Versöhnung ist ein veraltetes Ideal. (Versöhnung von Subjekt und Objekt). >Subjekt-Objekt-Problem.
McDowellVsRorty: statt dessen: Versöhnung von Vernunft und Natur. >Raum der Gründe, >Raum der Natur.

VI 201
McDowell/Rorty: These: "Verantwortlichkeit gegenüber der Welt": um die Welt Gerichtetheit eines geistigen Zustands oder Vorgangs (Überzeugung, Urteil) zu verstehen, muss man ihn in einen normativen Kontext stellen. Es muss eine Haltung sein, die man zu Recht oder zu Unrecht einnimmt. Ein Denken, das auf Urteile abzielt, ist der Welt dafür verantwortlich, ob der Gedanke richtig oder nicht richtig gedacht wird.
RortyVsMcDowell: er tut etwas, was Kritiker der Korrespondenztheorie seit je beklagen: er nimmt Wahrnehmungsurteile als Muster für Urteile überhaupt. (VsKorresondenztheorie).
VI 203
Normen/BrandomVsMcDowell: gibt sich damit zufrieden, sie im Sinne der Verantwortlichkeit der Menschen untereinander zu begreifen. RortyVsMcDowell: seine Entscheidung für Kantische Begriffe ist zugleich eine für visuelle Metaphern.
VI 204
"Minimalempirismus"/Terminologie/McDowell: die Vorstellung, die Erfahrung müsse ein Tribunal bilden. Erfahrung/Sellars/Brandom/Davidson/Rorty: für alle drei stehen wir in ständiger Wechselwirkung mit Dingen wie mit Personen, doch keiner der drei benötigt ein "Tribunal der Erfahrung" oder Erfahrung überhaupt.
RortyVsMcDowell/DavidsonVsMcDowell: Kausalität reicht, "rationale Kontrolle" (McDowell) ist nicht notwendig.
VI 208
RortyVsMcDowell/Rorty: "Weltgerichtetheit" typisch europäischer Hang nach Autorität, steht im Zusammenhang mit Heideggers "Seinsvergessenheit". McDowell/Rorty: drei zentrale Begriffe:
1. "Krasser Naturalismus"
2. "Zweite Natur"
3. "Rationale Freiheit"
Vi 210
Erfahrung/Verstehen/McDowell/Rorty: Problem: "ob unsere Erfahrung nicht etwa aus dem Bereich der dem Sinnbegriff angemessenen Art von Verständlichkeit ausgeschlossen ist". >Zweite Natur.
VI 211
RortyVsMcDowell: man sollte gar nicht von "Formen der Verständlichkeit" reden!
Begründung/Gesetz/McDowell/Rorty: logischer Raum der Gründe und logischer Raum der Gesetze sind jeweils sui generis.
RortyVsMcDowell: es gibt gar keine so strikt getrennten Bereiche (der Ratio und der Gesetze). Alle Sprachspiele sind sui generis. Sie lassen sich nicht auf einander zurückführen. z.B. Fußball und Biologie. Aber das hat in philosophischer Hinsicht etwas steriles.
Mit Wittgenstein: wir sollten die Gegensätze nicht überdramatisieren. Es ist einfach banal: unterschiedliche Werkzeuge dienen unterschiedlichen Zwecken.
VI 212
Quine/Rorty: Teilchenphysik liefert das einzige brauchbare Paradigma. McDowell/Rorty: wir verfügen über zwei Paradigmen.
Verstehen/Erklärung/RortyVsMcDowell/Rorty: wir sollten nicht über Verständlichkeit reden! Verständlichkeit ist ganz billig zu haben: wenn wir zwei Leute zur gleichen Redeweise abrichten!
McDowell/Rorty: die Vorstellung von der Offenheit für Tatsachen hat einen Vorteil in puncto "Verständlichkeit" gegenüber der Vorstellung vom "Einprägen von Tatsachen" .
RortyVsMcDowell: solche Metaphern sind bloß von der Rhetorik abhängig.
VI 214
RortyVsMcDowell: er schreibt so, als täte die Welt uns einen Gefallen, wenn sie uns nicht hereinlegt.
VI 215
Er glaubt zwar nicht, dass Bäume und Steine sprechen, aber er glaubt doch, dass sie uns nicht bloß dazu veranlassen, Urteile zu fällen. Er begreift eine Erscheinung als eine Aufforderung zum Urteil, die von der Welt ausgeht. Sie sei selbst zwar noch kein Urteil, habe aber schon die begriffliche Form eines Urteils.
VI 217
"Eindrücke"/McDowell: sind weder physiologische Zustände, noch die nicht inferentiellen Überzeugungen selbst, sondern etwas zwischen diesen beiden: ein Bestandteil der "Zweiten Natur".
VI 216
VsMcDowell: keine Notwendigkeit zu einer "Suche nach einer Auffassung der Natur, die auch die Fähigkeit beinhaltet, mit der Struktur des Raums der Gründe mitzuschwingen."
VI 219
Forschung/Normen/Wissenschaft/McDowell: es ist doch gerade der Witz der Normen der Forschung, dass ihre Befolgung die Wahrscheinlichkeit erhöht, dem So Sein der Welt näherzukommen! RortyVsMcDowell: das führt eine falsche Unterscheidung von Schema und Welt wieder ein. McDowell, der Davidsons Kritik an der Unterscheidung Schema/Inhalt akzeptiert, bestreitet das. >Schema/Inhalt.
W.James: würde fragen: welchen Unterschied im Verhalten würde es machen?

Rorty I
Richard Rorty
Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997

Rorty II
Richard Rorty
Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000

Rorty II (b)
Richard Rorty
"Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (c)
Richard Rorty
Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (d)
Richard Rorty
Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (e)
Richard Rorty
Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (f)
Richard Rorty
"Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (g)
Richard Rorty
"Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty III
Richard Rorty
Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992

Rorty IV (a)
Richard Rorty
"is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (b)
Richard Rorty
"Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (c)
Richard Rorty
"Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (d)
Richard Rorty
"Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty V (a)
R. Rorty
"Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998

Rorty V (b)
Richard Rorty
"Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty V (c)
Richard Rorty
The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992)
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty VI
Richard Rorty
Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000
Inhalt Wahrnehmung Peacocke Vs Mentalesisch I 212
PeacockeVsMentalesisch: Bsp Angenommen, ein Wesen, dessen Gehirn aus Schichten räumlich organisierter "Karten" besteht: auch hier braucht man nicht Mentalesisch. Disjunktion/Glauben/Peacocke: könnte als etwas realisiert sein, das mit der Theorie der Schaltkreise erklärbar ist. dann könnte es auch einen dritten Zustand geben, der der Akzeptanz beider Alternativen entspräche. [Fa oder Gb]. (>Schaltalgebra).
Es könnte Gründe geben, die gesamte Disjunktion zu glauben, ohne Gründe für eine Seite allein!
Unser Modell erlaubt auch zu erklären, warum eine Person nicht immer die disjunktiven Konsequenzen seiner Glaubenseinstellungen zieht!
Es könnte sein, dass eine Komponente von S Fa nicht immer vorhanden ist.
"Nicht immer vorhanden" heißt, dass die Komponente ganz anders realisiert sein kann. Es könnte eine Konzentration von Substanz in einer Menge von Neuronen oder ein Frage der der Verteilung in ihnen sein.
Deduktion/Mentalesisch/Peacocke: wegen der einzigen Forderung, dass sie sich um analoge syntaktische Strukturen der Zeilen kümmern muss, liegt die These des Mentalesisch nahe.
I 213
Vs: aber es ist nicht wahr, dass sie unverzichtbar ist. Eine physikalische Einheit könnte registrieren, dass der Zustand S Fa v Gb eine Disjunktion ist, weil er geeignet mit zwei Glaubenszuständen verbunden ist. Eine Seite könnte negiert werden. (z.B. S ~Gb) dann könnte die Einheit das System veranlassen in Zustand S Fa zu gehen.
Dabei wird keine Information über den Inhalt der zwei Seiten verlangt!
Es gibt nur den modus tollendo ponens.
PeacockeVsMentalesisch: daher können wir in jeder Situation, wo die Sprache des Gehirns auf den ersten Blick unverzichtbar erscheint fragen: lassen sich angenommene syntaktische Operationen durch relationale Operationen ersetzen?
wenn ja, dann brauchen wir die These des Mentalesisch nicht.
Mentalesisch/Peacocke: so weit ich weiß behauptet keiner der Proponenten, dass außer einem angenommenen mentalesischen Satz S, der gespeichert sein soll, wenn ein Subjekt glaubt, dass p, außerdem noch ein weiterer mentalesischer Satz S’ gespeichert sein soll, der bedeutet: "ich glaube dass p". ((s) Regress).
Es wird allgemein angenommen, dass es hinreichend für Glauben ist, dass ein gespeicherter Satz in geeigneter Weise auf Wahrnehmung, andere Zustände und Verhalten bezogen ist.
Peacocke: aber das entspricht genau meiner Ersetzungstaktik. (Relationen statt Syntax).
I 213/214
Ersetzungstaktik/Peacocke: kann auch benutzt werden, um zu zeigen, wie Handlungen einfach durch Zustände mit Inhalt erklärt werden können. Mentalesisch müsste hier noch ein zusätzliches Übersetzungsmodul annehmen.
Peacocke: eine Intention , dass Gb kann teilweise seinen propositionalen Inhalt durch die Tatsache haben, dass die entsprechende Handlung dadurch determiniert ist, dass das Subjekt im unstrukturierten Zustand S Gb ist, der seinen Inhalt durch seine Relationen zu anderen Zuständen hat.
Das gilt auch für das praktische Schließen: ((s) "Inhalt aus Relationen statt Sprache".)
Das relationale Modell scheint Mentalesisch als Spezialfall unter sich zu fassen.
I 215
Computation/PeacockeVsMentalesisch: wenn man in psychischen Zuständen mit Inhalt (durch Relationen) sein kann, ohne Sätze speichern zu müssen, dann kann es auch Computation ohne interne Gehirnsprache geben. Denn
Def Computation/Peacocke: (Berechnung) ist eine Frage von Zuständen mit Inhalt, die aus einander systematisch hervorgehen. Das erfordert gewisse Muster der Ordnung und der Kausalrelationen, aber keine syntaktische Struktur.
PeacockeVsFodor: es gilt nicht notwendig: "Keine Repräsentation, keine Computation".

Peacocke I
Chr. R. Peacocke
Sense and Content Oxford 1983

Peacocke II
Christopher Peacocke
"Truth Definitions and Actual Languges"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976
Inhalt Wahrnehmung Verschiedene Vs Nagel, Th. Te I 153
Nagel: Erlebnisinhalt kann niemals mit etwas Physischem identisch sein! Te I 153
Te I 59
Nagel scheint zu schließen. wenn x und y identisch sind, dann muß derjenige, der x wahrnimmt, auch y wahrnehmen. D.h. wenn ein Beobachter die physische Welt wahrnimmt, müßte er auch den ErlebnisInhalt einer anderen Person wahrnehmen, wenn diese identisch wären.
Er nimmt ihn aber nicht wahr, also kann er nicht identisch sein!
Identität/(s)VsNagel: Bsp Wasser und H20 sind identisch, aber man nimmt eigentlich immer nur Wasser wahr. Die Wahrnehmungen müssen nicht identisch sein.
TetensVsNagel: es kommt ja auch noch das Wissen hinzu: wenn jemand weiß, daß er x wahrnimmt, folgt daraus nicht, daß er weiß, daß er y wahrnimmt!
Erleben/Wahrnehmung/Nagel: "..und schließlich empfinden wir den Geschmack von Schokolade..."
Te I 60
Erleben/Wahrnehmung/TetensVsNagel: warum sagt er nicht einfach: "indem sich das alles Im Organismus , insbesondere im Gehirn abspielt, ißt und schmeckt der Betreffende Schokolade"?. Dann wäre er nicht so leicht der Versuchung erlegen, die folgende Frage anzuschließen:
Nagel: "Was ist der Geschmack von Schokolade jedoch?"
Tetens: er hätte gut daran getan, nur folgendes zu sagen: "er steckt sie in den Mund und nimmt sie auf spezifische Weise wahr, denn man kann durch Kauen Schokolade identifizieren."
Der Geschmack ist nicht etwas Zusätzliches zum Vorgang des Schmeckens.
(s) DF Tätigkeit statt Gegenstand - Schmecken statt Geschmack ("Verdinglichung").
Tetens: das würde uns auch vor der Frage bewahren: "Wo befindet sich der Geschmack?".
TetensVsNagel: er verrätselt die Frage und Bsp tut so wie ein Blinder, der die Farben in Frage stellen wollte: weil er sie nicht tasten oder riechen kann, wieso kommen sie dann in der Welt vor?
Es sind einfach physische Eigenschaften physischer Dinge in der Welt.
Te I 72, 73 +
NagelVsTetens: wir haben nicht ohne Grund zwei Sprachen! TetensVsNagel: richtig, aber die beiden unterscheiden sich nicht darin, daß die eine - die "Empfindungssprache" - näher an der" Realität" liegt als die andere!
Te I 75
Tetens: Lösung: wo ist da noch ein Rätsel, wenn der Naturalist sagt: "wenn eine bestimmte Wellenlänge reflektiert wird, erlebt man etwas, auf das man in unserer Kultur mit Farbwörtern zu reagieren gelernt hat".




Inhalt Wahrnehmung Peacocke Vs Nozick, R. I 133
Weise des Gegebenseins/Gegenstand/Peacocke: ich habe die Theorie der Gegebenheitsweise eines Objekts getrennt von der Theorie über die Natur der Objekte (Gegenstände). Das steht im Gegensatz zum Ansatz von Robert Nozick: Philosophical Explanations, 1981, S. 87.
I 133/134
Ich/NozickVsPeacocke: These: das Ich wird entworfen und synthetisiert um den Akt der reflexiven Selbstreferenz herum. Nur so können wir erklären, warum wir, wenn wir uns reflexiv auf uns selbst beziehen, wissen, dass wir selbst es sind, auf die wir uns beziehen.
Erklärung/Peacocke: Nozick beruft sich hier darauf, dass eine epistemische Tatsache nur erklärt werden kann, indem man sich auf eine bestimmten Zugang zur Natur dieses Gegenstands beruft, und nicht auf dei Gegebenheitsweise, wie uns der Gegenstand erscheint. Bzw. wie über den Gegenstand nachgedacht wird.
Gegenstand/Intension/Erklärung/Peacocke: Frage: ist es für jede Person
a) ein Konditional den sie weiß, oder ist es
b) ein Konditional, der nur Konsequenz seines Wissens ist?
Der erste Fall wäre:
a) Ich weiß: wenn ich sage "Ich", dann bezieht sich die Äußerung von "ich" auf mich
b) Wenn ich sage "Ich", dann: ich weiß, dass die Äußerung von "ich" sich auf mich bezieht
Peacocke: ad b): ist kein echtes Datum, dass eine Erklärung benötigt. Es ist nämlich nicht immer wahr!
Bsp ich bin mit meinem Zwillingsbruder im selben Raum und bei einem von uns funktionieren die Stimmbänder nicht, ohne dass wir beide wissen, bei wem...
ad a): das scheint auf zwei anderen Glauben zu beruhen:
I 135
1. der Verursacher der Äußerung u von "Ich" = ich selbst 2. Jede Äußerung von "ich" bezieht sich auf ihren Verursacher.
Nozick/Problem: Bsp Ödipus: dieser weiß:
Der Verursacher der Äußerung u von "der Mörder von Laios" = ich
und er weiß auch:
Jede Äußerung von "der Mörder von Laios" bezieht sich auf den Mörder von Laios.
aber er glaubt nicht an die Identität von "der Mörder.." = ich.
also ist er nicht in der Position zu urteilen:
Der Verursacher der Äußerung u von "der Mörder von Laios" bezieht sich auf mich.
Ich/PeacockVsNozick: so haben wir den Kontrast zwischen Erste Person und Dritte Person Fällen ohne dass wir eine Theorie des "synthetisierten Selbst" (Nozick), wenn wir die Verfügbarkeit und den Inhalt der Prämissen im Fall der ersten Person ohne diese Theorie erklären können.
Nozick: wie ist es für mich, zu wissen, dass ich es war, der eine bestimmte Äußerung hervorgebracht hat?
Peacocke: das birgt aber zwei verschiedene Interpretationen:
1. Wie ist es, das zu wissen und nicht nur zu glauben? Das ist nicht problematischer als die Frage ob ich es war, der die Kerze ausgepustet hat.
2. Was ist der Inhalt des Gedankens: "Ich habe diese Äußerung hervorgebracht".
I 136
Hier geht es wieder um Evidenz*: dass "die Person mit den und den Zuständen" die Äußerung hervorgebracht hat. Nozick: es ist nicht hinreichend, dass ich ein Token der Äußerung "Ich brachte diese Äußerung hervor" kenne und Deutsch spreche!
Peacocke: man kann das mit dem zeitlichen Problem vergleichen:
Die Zeit der Äußerung u von "jetzt" = jetzt
Jede Äußerung von "jetzt" bezieht sich auf die Zeit der Äußerung
PeacockeVsNozick: es sieht nicht so aus, dass wir eine Theorie der Zeit brauchten, als "synthetisiert um Akte der Referenz herum" in irgendeiner Sprache.
Nozicks Theorie kann gar nicht das erklären, von dem sie behauptet es zu erklären: denn sein Gegenstand betrifft das, was gewusst werden kann, während seine Theorie keine Theorie von Gegebenheitsweisen ist.
An kein Objekt können wir einfach so denken, ohne auf eine bestimmte Art und Weise daran zu denken.
Nozicks synthetisierte Selbste werden aber einfach als Gegenstand aufgefasst.
Peacocke: können wir Nozicks Theorie reformulieren als Zugang zu Gegebenheitsweisen?
Ist "Der Verursacher dieser Äußerung" irgendwie eine Erste Person Weise, zu denken? (Reflexive Selbstreferenz).
1. wie ist dieser Akt in einer komplexen Gegebenheitsweise. Es kann nicht Wahrnehmungsmäßig sein. Denn das könnte eine informative (!) Selbstidentifikation sein ((s) empirisch, nach Verwechslung mit dem Zwillingsbruder, und dann nicht notwendig). Statt dessen:
Handlungsbasiert: "der Akt, der durch diesen Versuch hervorgebracht wurde, zu sprechen zu versuchen". Das ist in der Tat nicht informativ.
Das bringt dann aber Nozicks Theorie nahe an unsere Theorie der konstitutiven Rolle.
I 137
Denn solche Versuche gehören zu den bewussten Zuständen des Subjekts.

Peacocke I
Chr. R. Peacocke
Sense and Content Oxford 1983

Peacocke II
Christopher Peacocke
"Truth Definitions and Actual Languges"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976
Inhalt Wahrnehmung Husserl Vs Objektivismus Gadamer I 248
Objektivismus/Husserl/HusserlVsObjektivismus/Gadamer: Schon in der fünften Logischen Untersuchung hatte er die Eigenart der intentionalen Erlebnisse herausgearbeitet und das Bewusstsein, wie er es zum Forschungsthema machte, „als intentionales Erlebnis“(...) von der reellen Bewusstseinseinheit der Erlebnisse und von ihrer inneren Wahrnehmung unterschieden. Insofern war ihm schon dort das Bewusstsein kein sondern eine wesensmäßige Zuordnung (...). Was sich in der Erforschung dieser Zuordnung offenbarte, war eine erste Überwindung des „Objekivismus“ sofern etwa die Bedeutung von Worten nicht mit dem reellen psychischen Inhalt des Bewusstseins, z. B. den
Gadamer I 249
assoziativen Vorstellungen, die ein Wort erweckt, länger verwechselt werden durfte. >Phänomenologie/Husserl.
E. Husserl
I Peter Prechtl Husserl zur Einführung, Hamburg 1991 (Junius)
II "Husserl" in: Eva Picardi et al., Interpretationen - Hauptwerke der Philosophie: 20. Jahrhundert, Stuttgart 1992

Gadamer I
Hans-Georg Gadamer
Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010

Gadamer II
H. G. Gadamer
Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977
Inhalt Wahrnehmung Verschiedene Vs Peacocke, Chr. I 15
"Tiefe"/Peacocke: gefährliche Zweideutigkeit: es ist wohl wahr, dass, wann immer die zusätzliche Eigenschaft präsent ist, die monokulares von binokularem Sehen unterscheidet, dass dann ein Eindruck der Tiefe vorliegt, aber Tiefe ist eine empfindungsmäßige Eigenschaft!
I 16
D.h. der Unterschied zwischen monokularem und binokularem Sehen ist eben gerade nicht rein repräsentational! (Peacocke pro: zusätzlich zu repräsentativem muss es empfindungsmäßigen Inhalt geben). Tiefe/Wahrnehmung/Begriffe/O’ShaughnessyVsPeacocke: Tiefe ist niemals eine empfindungsmäßige Eigenschaft:
Begriffe spielen eine kausale Rolle beim Zustandekommen von Tiefe:
1. jede TiefenWahrnehmung hängt davon ab, dass man seine visuellen Tiefenempfindung ansieht als Beitrag zur Farbe von physikalischen Objekten in irgendeiner Entfernung von einem.
2. monokulares Sehen: zwei Gesichtsfelder von Empfindungen könnten ununterscheidbar sein und dennoch dank unterschiedlicher Begriffe und unterschiedlichen Glaubens ihrer Besitzer verschiedene wahrmachende (veridical) visuelle "Tiefeneindrücke" hervorrufen.
Aber: binokulares Sehen: hier sind die dreidimensionalen Gesichtsfeldeigenschaften nicht mit verschiedenen Tiefenempfindungen zu vergleichen, zumindest nicht im Hinblick auf die dreidimensionale Verteilung der tatsächlich gesehenen Oberfläche.
PeacockeVsO’Shaughnessy: das wird zwar von den optischen Fakten bestätigt, aber er berücksichtigt nur die Strahlenbündel, die in ein einzelnes Auge fallen.
Tatsächlich ist eben monokulares Sehen für die TiefenWahrnehmung unzureichend. Binokulares Sehen erklärt nicht nur die Tiefenempfindung, sondern auch, warum diese Eigenschaft in großen Entfernungen abnimmt.




Inhalt Wahrnehmung Nagel Vs Putnam, H. I 25
NagelVsPutnam: flirtet seit eh und je mit dem Subjektivismus.
I 132
Der interne Realismus scheitert an seinem eigenen Test der rationalen Akzeptierbarkeit. Was wir tatsächlich akzeptieren, ist eine Weltsicht, durch die unsere Wahrnehmungen bestätigt oder widerlegt werden. Selbst unsere Interpretation der Quantentheorie und die damit zusammenhängenden Beobachtungen wäre doch eine Ansicht über das Sosein der Welt, auch wenn ein Physiker sagt, sie könne nicht realistisch interpretiert werden. Es wäre keine Ansicht, die zu recht mit Hilfe einer »internalistischen« Deutung eingeschränkt würde. Unser Standpunkt ist eine Menge von Überzeugungen, die das wirkliche Sosein betreffen, wobei zugestanden wird, daß wir vieles nicht wissen.
Das einzige Verfahren zur Feststellung der rationalen Akzeptierbarkeit ist das Nachdenken darüber, ob sie wahr ist. Mit allen Belegen und Argumenten und Erwägung aller Dinge, die von anderen als relevant angeführt werden.
Nagel: man darf Akzeptierbarkeit nicht mit Wahrheit gleichsetzen, sonst beraubt man beide Begriffe jeglichen Inhalts.
Interner Realismus/Putnam: der interne Realismus soll keine Zurückführung der Wahrheit auf epistemische Begriffe beInhalten, Wahrheit und Akzeptierbarkeit seien wechselseitig abhängig.
NagelVsPutnam : das ist nicht klar. Putnam scheint aber in letzter Zeit Zugeständnisse zu machen, siehe seine Erklärung, wieso Wittgenstein kein Relativist sei: ein Standpunkt außerhalb des Sprachspieles sei etwas anderes, als sich am Sprachspiel selbst zu beteiligen.
Putnam : aber wieso soll sich die Metasprache eher in Sicherheit wiegen?«
I 133
Nagel: der Glaube daran, dass die Welt geordnet ist, ist in einigen Bereichen durchaus bestätigt, nämlich: wenn sie Beobachtungen prognostizieren, die ihrerseits nicht durch unseren Glauben an diese Hypothesen erklärt werden können. Die »Theoriebeladenheit« der Beobachtung ist meiner Meinung nach von geringer Bedeutung.

NagE I
E. Nagel
The Structure of Science: Problems in the Logic of Scientific Explanation Cambridge, MA 1979

Nagel I
Th. Nagel
Das letzte Wort Stuttgart 1999

Nagel II
Thomas Nagel
Was bedeutet das alles? Stuttgart 1990

Nagel III
Thomas Nagel
Die Grenzen der Objektivität Stuttgart 1991

NagelEr I
Ernest Nagel
Teleology Revisited and Other Essays in the Philosophy and History of Science New York 1982
Inhalt Wahrnehmung Searle Vs Putnam, H. Searle passim
Kernthese:(VsPutnam): Bedeutungen sind im Kopf! Weil Wahrnehmung selbstbezüglich ist und die Erfüllungsbedingungen selbst liefert.
Sätze, Schriftzeichen sind auch nur Gegenstände in der Welt. Aber ihr Repräsentationsvermögen ist nicht intrinsisch! Es ist aus der Intentionalität des Geistes hergeleitet.
I 34
SearleVsFunktionalismus/SearleVsPutnam: die tatsächlichen Geistesphänomene hingegen haben gar nichts mit Zuschreibungen zu tun, sondern sind subjektive Erste Person Phänomene.
II 91
Zwillingserde/Putnam: die Welt übernimmt das Kommando.
II 92
SearleVsPutnam: das reicht nicht aus. Tradition: zwei Fehler:
1. die Annahme, jeder intentionale Gehalt sei eine isolierte Einheit.
2. die Annahme, Verursachung sei immer eine nicht intentionale Beziehung.
Intentionalität/Kausalität/Searle: es gibt eine Relevanz der Kausalität.
1. Netzwerk und Hintergrund beeinflussen die Erfüllungsbedingungen.
2. intentionale Verursachung steht zu den Erfüllungsbedingungen immer in einer internen Beziehung.
3. eine Person steht in indexikalischen Beziehungen zu ihren eigenen intentionalen Zuständen, Netzwerk, und Hintergrund. (Jeweils eigener Hintergrund).
II 93
Kausalität: kommt als Teil des intentionalen Gehalts vor. Zuvor muss Bill Sally als Sally identifiziert haben, damit es zu den Erfüllungsbedingungen gehört, dass es von Sally und nicht von Zwillings-Sally verursacht sein muss. Sein gegenwärtiges Erlebnis muss auf diese frühere Identifikation Bezug nehmen. Indexikalität: das Erlebnis ist nicht bloß ein Erlebnis, das irgend jemand hat. Sie ist das Erlebnis von jemanden mit dem speziellen Netzwerk und dem speziellen Hintergrund.
(...) Zwillingserde (ZE) Bsp’ Vertauschung der beiden Sallys im Kindesalter. Frage, wie kann es sein, dass beide den gleichen Satz äußern, und identische qualitative Erlebnisse haben, und dennoch Verschiedenes meinen?
II 97
ZE/Searle: die Erlebnisse sind zwar "qualitativ identisch" haben aber dennoch unterschiedlichen Gehalt und unterschiedliche Erfüllungsbedingungen. Wiedererkennen: man hat die Fähigkeit, hier auf der Erde jemand wiederzuerkennen aber diese Fähigkeit selbst braucht weder Repräsentation zu enthalten noch in ihnen zu bestehen!
Der Unterschied zwischen den beiden Zwillingen ist, dass ihre Erlebnisse auf die jeweils eigenen Hintergrund Fähigkeiten Bezug nehmen. (Indexikalität).

II 250
SearleVsPutnam: allen Argumenten ist gemeinsam, dass gemäß Ihnen der innere intentionale Gehalt des Sprechers nicht ausreicht, um festzulegen, worauf er sich bezieht.
II 251
SearleVsPutnam: die These, dass die Bedeutung den Bezug festlegt, lässt sich wohl kaum durch die Betrachtung von Fällen widerlegen, in denen Sprecher die Bedeutung nicht einmal kennen! Intension und Extension sind nicht relativ zu Idiolekten definiert! Meinen/Tradition: Intension ist eine abstrakte Entität, die von einzelnen Sprechern mehr oder weniger unvollkommen erfasst werden kann. Aber es reicht nicht, zu zeigen dass der Sprecher die Intension nicht oder nur unvollkommen erfasst haben mag, denn solch ein Sprecher verfügte auch über keine einschlägige Extension!
SearleVsPutnam: dieser müsste behaupten, dass die Gesamtheit der intentionalen Zustände der Sprecher (samt Experten) nicht die richtige Extension festlegt.
Searle: es ist Sache der Experten, zu entscheiden.
Ulmen/Buchen/Searle: ich weiß, dass Buchen keine Ulmen sind. Woher weiß ich das? Weil ich weiß, dass es unterschiedliche Baumarten sind. Ich habe damit begriffliches Wissen formuliert.
II 257
SearleVsPutnam: ein Mörder wird nicht durch die Mikrostruktur festgelegt.
II 257/258
SearleVsPutnam: weiterer Punkt: Putnam macht gewisse Annahmen: nie kam jemand auf die Idee, die traditionelle These, dass Intension die Extension bestimme, auf diese indexikalischen Wörter auszudehnen. Bsp "Ich habe Kopfschmerzen" (Zwillingserde). Doch die Extension von "Ich" ist eine andere. Er hat in zwei verschiedenen Idiolekten zwei verschiedene Extensionen. Searle: Doch es folgt keineswegs, dass der Begriff, bin ich von mir habe, sich in irgendeiner Weise von den Begriff unterscheidet, den mein Doppelgänger von sich hat. SearleVsPutnam: Putnam nimmt an, dass sich die Tradition nicht auf indexikalische Ausdrücke anwenden lässt. 2. Dass die Erfüllungsbedingungen identisch sein müssen auch beim Doppelgänger. Searle: beides ist falsch.
Searle: wenn wir unter "Intension" intentionale Gehalte verstehen, legt sie gerade doch die Extension fest. Außerdem können zwei Personen in typidentischen Geisteszuständen sein, und ihre intentionalen Gehalte dennoch verschieden sein. Sie können verschiedene Wahrheitsbedingungen haben.
II 259
Searle: nehmen wir an, Jones tauft 1750 Wasser indexikalisch auf der Erde und Zwillings-Jones auf der Zwillingserde. Typidentische geistige Inhalte und visuelle Erlebnisse Putnam: weil sie nun dieselbe Definition geben, nimmt Putnam an, dass wir mit Rückgriff auf ihre geistigen Inhalte nicht erklären können, dass es zwei verschiedene Extensionen sind.
Searle: einfache Antwort: sie haben doch keine typidentischen intentionalen Gehalte. Weil diese Gehalte selbstbezüglich sind. Die Erfüllungsbedingungen sind festgelegt. Es wird in beiden Fällen verschiedenes gemeint. (> Meinen/Searle).

III 173
SearleVsPutnam: verwechselt zwei logisch unabhängige Thesen unter seinem Etikett "metaphysischer Realismus": 1. Die Wirklichkeit existiert unabhängig von unseren Repräsentationen.
2. Es gibt genau ein korrektes begriffliches Schema für die Beschreibung der Wirklichkeit .(privilegiertes Schema: PS).
Searle: Putnam sieht ganz richtig, dass der externe Realismus das privilegierte Schema widerlegt. Der metaphysische Realismus sei die Konjunktion dieser beiden.
SearleVsPutnam: aber man widerlegt nicht beide, indem man eines der Konjunktionsglieder widerlegt. Die Falschheit des privilegierten Schemas lässt den externen Realismus unberührt.

Searle I
John R. Searle
Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996

Searle II
John R. Searle
Intentionalität Frankfurt 1991

Searle III
John R. Searle
Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997

Searle IV
John R. Searle
Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982

Searle V
John R. Searle
Sprechakte Frankfurt 1983

Searle VII
John R. Searle
Behauptungen und Abweichungen
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle VIII
John R. Searle
Chomskys Revolution in der Linguistik
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle IX
John R. Searle
"Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
Inhalt Wahrnehmung Verschiedene Vs Qualia Te I 50
Wahrnehmung/Tetens: wir unterscheiden Modalität: riechen, schmecken, hören, sehen - und Inhalt (oft als "Quale", "Qualia" bezeichnet). Genausogut können wir vom "Erlebnisinhalt" reden, oder einfach vom "Erlebnis".
Te I 72
Qualia/Farbe/Nagel/Tetens: der Antinaturalist würde sagen, Farbe ist die gesehene Farbe, der Farbeindruck, das kann nie und nimmer mit elektromagnetischer Strahlung identisch sein. Qualia/Farbe/TetensVsNagel: also nehme ich die Farben zugegebenermaßen wahr. Aber bei der Wahrnehmung kann niemand von meiner Beschreibung meiner Wahrnehmung absehen.
Nun könnte ich von Anfang an gelernt haben, auf "der Gegenstand dort reflektiert elektromagnetische Strahlung von der und der Wellenlänge" zu reagieren.
(s)VsTetens: funktioniert nicht a) wegen Sorites, b) (> Danto2): gleicher Farbeindruck bei verschiedenen Kombinationen von Wellenlängen.
TetensVsVs: ich müßte zusätzlich gelernt haben, unter gewissen Versuchsbedingungen die Wellenlängen genauer einzuteilen als mit bloßen Auge.
(s)VsTetens: das hilft doch nicht im Alltag?
Tetens: dann wäre ich nie auf die Idee gekommen, zwischen objektivem physikalischem Geschehen und subjektiven Erlebnissen zu unterscheiden.
Te I 71
Qualia/Erlebnisinhalt/Tetens: um nicht Spielverderber zu sein, müssen wir dann nicht sagen "ich sehe etwas Rotes" sondern "ich habe eine Rotempfindung". ((s) Verdinglichung)




Inhalt Wahrnehmung Prior Vs Reid, Th. I 117
Wahrnehmung/Erinnerung/Denken/Reid: sind Relationen zu etwas anderem. Prior: darauf sollten wir aber nicht bestehen, dass Reids Nachfolger immer vor dieser Kategorisierung gewarnt haben. Das scheint auch schon bei Reid selbst blockiert zu sein durch seine,
Reid These 2 Erinnerung muss ein Objekt haben, soweit stimmt sie mit Wahrnehmung überein, aber was jetzt existiert, kann kein Objekt der Erinnerung sein. ((s) Daher kann das Objekt des Geistes auch ein nichtexistentes sein).
Denken/Reid: ich kann an ein geflügeltes Pferd usw. (Pegasus) denken.
Andererseits: Wahrnehmung/Erinnerung/Bewusstsein: nur von realen Objekten die zumindest früher existiert haben.
PriorVsReid: sieht nicht den Konflikt zwischen seinen beiden Thesen 1 und 2.
Reid: gerade, weil wir zwischen Akt und Objekt unterscheiden müssen, können wir sagen, dass das Objekt nicht zu existieren braucht.
Gedankenobjekt/Reid: kann sowohl singulär als auch allgemein sein, was ein reales Objekt nicht sein kann. Auch kein Denkakt kann allgemein sein.
Bsp ich stelle mir ein Dreieck vor, aber nicht als Einzelding, dann hat als Akt eine reale, singuläre Existenz.
I 118
Aber das Ding an das ich denke, ist allgemein und kann nicht ohne andere Attribute existieren, die nicht in der Definition beinhaltet sind. Definition/Reid: allgemein, d.h. ohne die Attribute, die zum existierenden Objekt gehören:
Bsp Seitenlänge des Dreiecks. Auch konkreter Ort und Zeit.
D.h. dass diese Attribute auch nicht zum Begriff gehören.
Die Existenz muss mehr beInhalten als die Definition.
PriorVs: das ist nicht sehr glücklich ausgedrückt. Wir würden eher Anführungszeichen verwenden.
Reid scheint hier über den Ausdruck "ein Dreieck". zu sprechen, aber er hat dasselbe Problem wie Frege mit "der Begriff Pferd ist kein Begriff (sondern ein Gegenstand).
Nur das Reid hier das umgekehrt (ebenso unbefriedigend) behauptet:
Reid: (sinngemäß): "Ein Pferd (oder Dreieck) ist kein Gegentand, sondern ein Begriff".

Pri I
A. Prior
Objects of thought Oxford 1971

Pri II
Arthur N. Prior
Papers on Time and Tense 2nd Edition Oxford 2003
Inhalt Wahrnehmung Gödel Vs Russell, B. Russell I XIV
ZirkelfehlerprinzipPrincipia Mathematica/PM/Russell/Gödel: scheint also nur zu gelten unter konstruktivistischen Annahmen: wenn man unter einem Begriff ein Symbol versteht, zusammen mit einer Regel, um Sätze, die das Symbol enthalten zu übersetzen in Sätze, die es nicht enthalten. Klassen/Begriffe/Gödel: können dagegen auch als reale Objekte aufgefasst werden, nämlich als "Vielheiten von Dingen" und Begriffe als Eigenschaften oder Relationen von Dingen, die unabhängig von unseren Definitionen und Konstruktionen existieren!
Das ist genauso legitim wie die Annahme physikalischer Körper. Sie sind auch für Mathematik notwendig, so wie sie es für die Physik sind. Konzept/Terminologie/Gödel: ich werde „Konzept“ von jetzt an ausschließlich in diesem objektiven Sinne gebrauchen.
Ein formaler Unterschied zwischen diesen zwei Konzeptionen von Begriffen wäre: dass von zwei verschiedenen Definitionen der Form α(x) = φ(x) angenommen werden kann, dass sie zwei verschiedenen Begriffe α im konstruktivistischen Sinn definieren. (Nominalistisch: da zwei solche Definitionen unterschiedliche Übersetzungen geben für Propositionen, die α enthalten.)
Für Konzepte (Begriffe) ist das dagegen keineswegs der Fall, da dasselbe Ding in verschiedener Weise beschrieben werden kann.
Bsp "Zwei ist der Begriff, unter den alle Paare fallen und nichts sonst." Es gibt gewiss mehr als einen Begriff im konstruktivistischen Sinne, der dieser Bedingung genügt, aber es könnte eine gemeinsame "Form" oder "Natur" aller Paare geben.
Alle/Carnap: Vorschlag, "alle" als Notwendigkeit zu verstehen, würde nichts helfen, wenn "Beweisbarkeit" konstruktivistisch eingeführt würde (..+..).
Def Intensionalitätsaxiom/Russell/Gödel: zu verschiedenen Definitionen gehören verschiedene Begriffe.
Dieses Axiom hält für Begriffe im Zirkelfehlerprinzip: konstruktivistischer Sinn.
Konzepte/Russell/Gödel: (ungleich Begriffe!) sollen objektiv existieren. (Also nicht konstruiert). (Realistischer Standpunkt).
Ist nur die Rede von Konzepten, bekommt die Frage einen völlig anderen Sinn: dann scheint es keinen Einwand dagegen zu geben, von ihnen allen zu sprechen, noch dagegen, einige von ihnen unter Bezug auf alle zu beschreiben.
Eigenschaften/GödelVsRussell: man könnte sicher von der Totalität aller Eigenschaften (oder aller eines bestimmten Typs) sprechen, ohne dass das zu einer "Absurdität" führen würde! ((s) > Bsp „Alle Eigenschaften eines großen Feldherrn“.
Gödel: das macht es lediglich unmöglich, ihren Sinn zu konstruieren (d.h. als eine Behauptung über SinnesWahrnehmung oder irgendwelche anderen nichtkonzeptuellen Entitäten zu erklären), was kein Einwand für jemand ist, der den realistischen Standpunkt einnimmt.
Teil/Ganzes/Mereologie/GödelVsRussell:: ebenso wenig ist es widersprüchlich, dass ein Teil identisch (nicht bloß gleich) sein soll mit dem Ganzen, wie im Falle von Strukturen im abstrakten Sinne zu sehen ist. Bsp Die Struktur der Reihe der ganzen Zahlen enthält sich selbst als einen besonderen Teil.
I XVI/XVII
Sogar innerhalb des Bereichs der konstruktivistischen Logik gibt es gewisse Annäherungen an diese Selbstreflektivität (Selbstreflexivität/Heutzutage: Selbstähnlichkeit) imprädikativer Eigenschaften, nämlich Bsp Propositionen, die als Teile ihres Sinns nicht sich selbst enthalten, sondern ihre eigene formale Beweisbarkeit. Es existieren auch Sätze, die sich auf eine Totalität von Sätzen beziehen, zu der sie selbst gehören: Bsp "Jeder Satz einer (gegebenen) Sprache enthält mindestens ein Beziehungswort."
Das macht es nötig, nach anderen Lösungen für die Paradoxien zu suchen, denen zufolge der Trugschluss nicht in der Annahme gewisser Selbstreflektivitäten der Grundterme besteht, sondern in anderen Annahmen über dieselben!
Die Lösung mag vorläufig in der einfachen Typentheorie gefunden worden sein. Natürlich bezieht sich all das nur auf Konzepte.
Klassen: man sollte meinen, dass sie ebenfalls nur durch ihre Definitionen nicht geschaffen, sondern nur beschrieben werden! Dann gilt das Zirkelfehler Prinzip wieder nicht.
Zermelo spaltet Klassen in "Ebenen" auf, so dass nur Mengen niedrigerer Ebenen Elementen von Mengen höherer Ebenen sein können.
Reduzibilitätsaxiom/Russell/Gödel. (später fallengelassen) wird nun vom Klassenaxiom (Zermelos "Aussonderungsaxiom") eingenommen: dass für jede Ebene für eine beliebige Propositionalfunktion(Aussagenfunktion, AF)
φ(x)
die Menge jener x von dieser Ebene existiert, für die φ(x) wahr ist.
Das scheint impliziert zu sein durch das Konzept von Klassen als Vielheiten.
I XVIII
Extensionalität/Klassen: Russell: zwei Gründe gegen die extensionale Sicht von Klassen: 1. Die Existenz der Nullklasse, die nicht gut eine Kollektion sein kann, 2. Die Einerklassen, die identisch sein müssten mit ihren einzigen Elementen. GödelVsRussell: das könnte nur beweisen, dass die Nullklassen und die Einerklassen (als unterschieden von ihrem einzigen Element) Fiktionen sind zur Vereinfachung des Kalküls, und nicht beweisen, dass alle Klassen Fiktionen sind!
Russell: versucht, soweit wie möglich ohne die Annahme der objektiven Existenz von Klassen auszukommen. Danach sind Klassen nur eine facon de parler.
Gödel: aber auch "idealistische" Propositionen, die Universalien enthalten, könnten zu denselben Paradoxien führen.
Russell: schafft Regeln der Übersetzungen, nach denen Sätze, die Klassennamen oder den Term "Klasse" enthalten, übersetzt werden in solche, die sie nicht enthalten.
Klassennamen/Russell: eliminieren durch Übersetzungsregeln.
Klassen/PM/Russell/Gödel: Principia kommen so ohne Klassen aus, aber nur wenn man die Existenz eines Konzepts annimmt, wann immer man eine Klasse konstruieren möchte.
Zunächst müssen einige von ihnen, die Grundprädikate und Relationen wie "rot", "kälter" augenscheinlich als reale Objekte angesehen werden. Die höheren Begriffe erscheinen dann als etwas Konstruiertes (d.h. etwas, das nicht zum "Inventar der Welt" gehört).
I XIX
Ramsey: meinte, dass man Propositionen unendlicher Länge bilden könne und hält den Unterschied endlich /unendlich für nicht so entscheidend. Gödel: Logik und Mathematik sind wie Physik auf einem realen Inhalt aufgebaut und können nicht "wegerklärt" werden.
Existenz/Ontologie/Gödel: es verhält sich nicht so, als sei das Universum der Dinge in Ordnungen eingeteilt und wäre es einem verboten, von allen Ordnungen zu sprechen, sondern im Gegenteil: es ist möglich, von allen existierenden Dingen zu sprechen. Klassen und Konzepte sind allerdings nicht darunter.
Wenn sie aber als facon de parler eingeführt werden, stellt sich heraus, dass die Erweiterung des Symbolismus die Möglichkeit eröffnet, sie auf umfassendere Weise einzuführen, und so weiter, bis ins Unendliche.
Um dieses Schema durchzuhalten, muss man allerdings die Arithmetik (oder etwas gleichwertiges) voraussetzen, was nur beweist, dass nicht einmal diese beschränkte Logik auf nichts aufgebaut werden kann.
I XX
Konstruktivistische Haltung/Konstruktivismus/Russell/Gödel: wurde in der ersten Auflage aufgegeben, da das Reduzibilitätsaxiom für höhere Typen es notwendig macht, dass Grundprädikate von beliebig hohem Typ existieren. Vom Konstruktivismus bleibt lediglich
1. Klassen als facon de parler
2. Die Definition von ~, v,. usw. als geltend für Propositionen, die Quantoren enthalten,
3. Stufenweise Konstruktion von Funktionen von Ordnungen höher als 1(freilich wegen des R-Axioms überflüssig)
4. Interpretation von Definitionen als bloßen typographischen Abkürzungen (alles unvollständige Symbole, nicht solche, die ein durch die Definition beschriebenes Objekt benennt!).
Reduzibilitätsaxiom/GödelVsRussell: dieser letzte Punkt ist eine Illusion, weil wegen des Reduzibilitäts Axioms stets reale Objekte in Form von Grundprädikaten oder Kombinationen von solchen entsprechend jedem definierten Symbol existieren.
Konstruktivistische Haltung/Konstruktivismus/PM/Gödel: wird in der zweiten Auflage wieder eingenommen und das Reduzibilitäts-Axiom fallengelassen. Es wird festgestellt, dass alle Grundprädikate zum niedrigsten Typ gehören.
Variablen/Russell/Gödel: ihr Zweck ist es, die Behauptungen komplizierterer Wahrheitsfunktionen von atomistischen Propositionen zu ermöglichen. (d.h. dass die höheren Typen nur eine facon de parler sind.).
Die Basis der Theorie soll also aus Wahrheitsfunktionen von atomistischen Propositionen bestehen.
Das ist kein Problem, wenn die Zahl der Individuen und Grundprädikate endlich ist.
Ramsey: Problem der Unfähigkeit, unendliche Propositionen zu bilden ist "bloße Nebensache"
I XXI
endlich/unendlich/Gödel: mit dieser Umgehung des Problems durch Missachtung des Unterschieds von endlich und unendlich dann existiert eine einfachere und zugleich weiterreichende Interpretation der Mengenlehre: Dann wird nämlich Russells Apercu, dass Propositionen über Klassen als Propositionen über ihre Elemente interpretiert werden können, buchstäblich wahr, vorausgesetzt, n ist die Zahl der (endlichen) Individuen der Welt und vorausgesetzt, wir vernachlässigen die Nullklasse. (..) + I XXI

Theorie der Ganzen Zahlen: die zweite Auflage behauptet, dass sie zu erreichen sei. Problem: dass in der Definition "jene Kardinalzahlen, die zu jeder Klasse gehören, die 0 enthält und x + 1 enthält, wenn sie x enthält" die Wendung "jede Klasse" sich auf eine gegebene Ordnung beziehen muss.
I XXII
So erhält man ganze Zahlen verschiedener Ordnungen, und vollständige Induktion kann auf ganze Zahlen von Ordnung n nur für Eigenschaften von n angewandt werden! (...) Die Frage der Theorie der ganzen Zahlen auf Basis der verzweigten Typentheorie ist zurzeit noch ungelöst.
I XXIII
Theorie der Ordnung/Gödel: fruchtbarer, wenn sie von einem mathematischen Standpunkt, nicht einem philosophischen betrachtet wird, also unabhängig von der Frage, ob imprädikative Definitionen zulässig sind. (...) imprädikative Totalitäten werden von einer Funktion der Ordnung α und ω vorausgesetzt.
Menge/Klasse/PM/Russell/Typentheorie/Gödel: die Existenz einer wohlgeordneten Menge vom Ordnungstyp ω1 reicht hin für die Theorie der reellen Zahlen.
Def Kontinuumshypothese/Gödel: (verallgemeinert): keine Kardinalzahl existiert zwischen der Potenz irgendeiner beliebigen Menge und der Potenz der Menge ihrer Untermengen.
Typentheorie/GödelVsRussell: gemischte Typen (Individuen zusammen mit Prädikationen über Individuen usw.) widersprechen dem Zirkelfehlerprinzip offensichtlich gar nicht!
I XXIV
Russell stützte seine Theorie auf ganz andere Gründe, die denen ähneln, die Frege bereits für die Theorie einfacherer Typen für Funktionen angenommen hatte. Propositionalfunktionen/Aussagenfunktion/AF/Russell/Gödel: haben immer etwas mehrdeutiges, wegen der Variablen. (Frege: etwas ungesättigtes).
Propositionalfunktion/AF/Russell/Gödel: sozusagen ein Fragment einer Proposition. Sie zu kombinieren, ist nur möglich, wenn sie "zusammenpassen" d.h. von geeignetem Typ sind.
GödelVsRussell: Konzepte (Begriffe) als reale Objekte: dann ist die Theorie der einfachen Typen nicht plausibel, denn wovon man erwarten würde dass es (wie z.B. "Transitivität" oder die Zahl zwei) ein Konzept wäre, schiene dann etwas zu sein, was hinter all seinen unterschiedlichen "Realisationen" auf den verschiedenen Ebenen steht und das demnach zufolge der Typentheorie nicht existiert.
I XXV
Paradoxien in der intensionalen Form/Gödel: hier bringt die Typentheorie eine neue Idee: nämlich die Paradoxien nicht auf dem Axiom zu tadeln, dass jede Propositionalfunktion ein Konzept oder eine Klasse definiert, sondern auf der Annahme, dass jedes Konzept eine sinnvolle Proposition ergibt, wenn es behauptet wird für ein beliebiges Objekt als Argument. Der Einwand, dass jedes Konzept ausgedehnt werden kann auf alle Argumente, indem ein anderes definiert wird, das eine falsche Proposition ergibt, wann immer das ursprüngliche sinnlos war, kann leicht entkräftet werden durch den Hinweis, dass das Konzept "sinnvoll anwendbar" nicht selbst immer sinnvoll anwendbar sein muss.

Göd II
Kurt Gödel
Collected Works: Volume II: Publications 1938-1974 Oxford 1990
Inhalt Wahrnehmung Peacocke Vs Russell, B. I 131
Bekanntschaft/Russell: Objekte der Bekanntschaft: Bsp Sinnesdaten. Sie sind dem Subjekt offensichtlich. Sinnesdaten/Russell: entsprechen den Positionen von sing Term im Satz.
Sie sind gleichzeitig reale Konstituenten des Satzes.
Und zwar ohne Gegebenheitsweise! (Ohne Intension). Rein extensionales Vorkommen von Objekten im Satz.
PeacockeVsRussell: 1. Das mag FregeVsRussell’s Kritik an seinem Begriff der Proposition mildern.
Aber es rechtfertigt Russell nicht: denn er berief sich dabei nicht auf Offensichtlichkeit für den Denkenden.
2. Physikalische Objekte, die nach Russell "die Sinnesdaten verursachen" sind also gemischt demonstrativ deskiptiv.
PeacockeVs: unser Ansatz geht dagegen davon aus, dass demonstrative Gegebenheitsweise nicht deskriptiv sind.
Aber auch Russells gemischter Ansatz ist nicht gänzlich irrelevant: wenn wir "Sinnesdaten" durch "Erfahrung" ersetzen:
PeacockeVsRussell: er hat eine plausible Bestimmung der konstitutiven Rolle mit "Inhalt" verwechselt.

I 180
Bekanntschaft/Russell: (Problems of Philosophy, 1973,S 32) "Jeder verstehbare Satz muss aus Konstituenten zusammengesetzt sein, mit denen wir bekannt sind". PeacockeVs: das hatte keine gute Presse. Problem: zu starke Nähe zu Humeschem Empirismus.
SainsburyVs: man sollte Russells Ideen möglichst ohne das Prinzip der Bekanntschaft verteidigen.
Peacocke: wenn man das Prinzip aber von unwesentlichen erkenntnistheoretischen Anhängseln befreit, ist es eine korrekte und fundamentale Bedingung für die Zuschreibung von Inhalten.
Bekanntschaft/Russell: man ist mit Sinnesdaten, einigen Objekten der unmittelbaren Erinnerung und mit Universalien und Komplexen bekannt.
Früh: der Denkende ist auch mit sich selbst bekannt.
später: Vs.
Komplex/Russell: aRb. Bekanntschaft/PeacockeVsRussell: er hatte eine korrekten Grundvorstellung von Bekanntschaft, aber ein falsche von ihrer Extension (von den Dingen, die unter sie fallen).
Das hervorstechende Merkmal ist der Gedanke der Relation. Man hat mit dem Gegenstand selbst zu tun und nicht mit einem Stellvertreter.
I 182
Def Prinzip der Bekanntschaft/PeacockeVsRussell: These: Rekonstruktion, reformuliertes Prinzip der Bekanntschaft: Der Denkende ist bekannt mit einem Objekt wenn es eine Gegebenheitsweise (innerhalb seines Begriffsrepertoires) gibt, die vom Prinzip der Sensitivität beherrscht wird und er in einem geeigneten gegenwärtigen psychologischen Zustand ist, den er braucht, um an das Objekt unter dieser Gegebenheitsweise zu denken.
Dafür brauchen wir eine dreistellige Relation zwischen Subjekt, Objekt und Typ der Gegebenheitsweise.
Der Typ der Gegebenheitsweise (z.B. visuelle oder aurale Wahrnehmung) greift das Objekt heraus.
"Herausgreifen" ist hier neutral in Bezug darauf, ob das Objekt eine "Konstituente der Gedanken" sein soll oder nicht.
Das bewahrt zwei Merkmale von Russells Konzept:
1. Durch Bekanntschaft ist das Subjekt in der Lage, in einer bestimmten Weise über das Objekt zu denken und zwar wegen der Relation, die er zu ihm hat.
2. Das Konzept des psychologischen Zustands mag das erhalten, was Russell meinte, als er von Bekanntschaft als Relation der Präsentation sprach.
Konstituente/Gedanken/Russell: dieser meinte, Objekte kämen regelrecht als Bestandteile des Gedankens vor!
PeacockeVsRussell: wir werden das interpretieren als ein Objekt, das einen Typ einer Gegebenheitsweise angibt (indexing).
Wir erlauben einem Objekt nicht als Bestandteil eines Gedankens vorzukommen nur weil es die einzige Komponente des Gedankens ist, die einer sing Term Position in einem Satz entspricht, der einen Gedanken ausdrückt!
I 183
Das ist eine Neo Fregesche Theorie, weil ein Objekt nur durch die bestimmte Weise seines Gegebenseins als Bestandteil des Gedankens vorkommen kann. (Intension). (VsRussell: nicht buchstäblich Teil des Gedankens oder Satzes).

I 195
Farben/Erklärung/Peacocke: um Zirkularität zu vermeiden, dass die Farbe selbst nicht in die Erklärung einer Reaktionshandlung einbezogen werden, sondern nur ihre physikalischen Grundlagen. Anders: Bsp ’John’s Lieblingsfarbe’: welche Objekte sie haben, hängt davon ab, welche Begriffe φ so sind, dass φ das Subjekt urteilt, ’John’s Lieblingsfarbe ist φ’ zusammen mit Gedanken der Form ’t ist φ’. (Sonderzeichen)
Analog: bestimmte Kennzeichnung: Bsp ’der reichste Mann’ .Identifiziert wird er durch relationale Gegebenheitsweise im Zusammenhang mit Zusatzinformationen.
Komplex/Bekanntschaft/Russell/Peacocke: Bsp ein Subjekt hat ein Erfahrungstoken mit zwei Eigenschaften:
1. Es mag im Zusammenhang mit Sensitivität für eine bestimmte DEMGW (demonstrative Gegebenheitsweise) eines Objekts erwähnt worden sein (z.B. hörbarer Ton).
2. Zur gleichen Zeit mag es ein Erfahrungstoken eines bestimmten Typs sein. Dann müssen die beiden zum Wiedererkennen zusammenfallen im Zusammenhang
I 196
mit einer Sensitivität für einen bestimmten Begriff φ im Repertoire des Subjekts. VsBekanntschaft/VsRussell/Peacocke: man kann einwenden:
Bsp Cicero starb vor langer Zeit
Bsp Arthritis ist schmerzhaft.
Solche Glaubenseinstellungen können wir zuschreiben, wenn das Subjekt die Bedeutungen der Begriffe versteht.
Dennoch: die Bereitschaft zu urteilen, dass Cicero vor langer Zeit starb, von einem psychischen Zustand abhängig, im Hinblick auf den es eine Evidenz geben muss.
Was für ein psychischer Zustand sollte das sein?
Es muss sich nicht an die Gelegenheit zu erinnern, wann es den Namen ’Cicero’ zum ersten Mal gehört hat.
Aber auch nicht: ’F starb vor langer Zeit’ , wobei ’F’ eine bestimmte Kennzeichnung ist.
Namen/Peacocke: semantische Funktion: einfach ein bestimmtes Objekt herausgreifen.
Verstehen: wenn man den Referenten des Namens in einer oder der anderen Weise identifizieren kann.
Es gibt keine bestimmte Weise, in der man an den römischen Redner denken muss, um den Namen zu verstehen.
VsBekanntschaft/VsPeacocke: das kann sogar das reformulierte Prinzip gefährden: wenn der Name das Objekt nur herausgreift, dann muss das Subjekt eine Relation zu einem Gedanken haben, der das Objekt als Konstituente enthält.
PeacockeVs: ich bestreite das letzte Konditional.
Wir müssen scharf unterscheiden zwischen
a) Glaubenssätzen, in denen der dass Satz einen Namen enthält, und
b) der Gegenwart des Referenten eines Namens als Konstituenten eines Neo-Fregeschen Gedankens. Letzterem entspricht die Relation ’Bel’.
I 196/197
Def Relation ’Bel’/Terminologie/Glauben/propositionale Einstellungen/Peacocke: ein Glaube, der den Referenten eines Namens als Konstituenten eines Neo Fregeschen Gedankens enthält: Bsp nicht nur ’NN starb vor langer Zeit’ sondern propositionale Einstellung.
((s) also nicht nur Glauben von jemand oder etwas, sondern von einem bestimmten Objekt.)
Relation Bel/Glauben/Peacocke: drei Gründe zur Unterscheidung von Glaubenssätzen:
a) wir möchten ausschließen, dass jemand einen neuen Glauben erwerben kann, einfach dadurch, dass er einen neuen Namen einführt. (Das könnte nur eine Kennzeichnung).
Bsp wenn wir den Erfinder des Rades ’Helle’ nennen wollten:
Trivialisierung: 1. es wäre trivial, dass eine solche Stipulation in einer Gemeinschaft für die Referenz genügen sollte.
2. Es geht auch nicht darum, dass wir Außenstehende eine theoretische Beschreibung der Sprache der Gemeinschaft geben können.
Man kann nicht durch linguistische Stipulation eine Relation Bel herbeiführen.
I 198
b) Pierre Bsp/Kripke/Peacocke: diese Art Problem entsteht in Fällen, wo die Sprache zu arm ist für eine Theorie für Glaubenssätze in diesem Sinn: wenn jemand einen Satz versteht, ist damit nicht eindeutig, welchen Gedanken er damit ausdrückt! (>Proposition/Wissen, >Verstehen/Peacocke). Denn die Semantik greift nur das Objekt heraus, nicht die Weise des Denkens an den Gegenstand, (Intension). Das ist anders bei reinen Indexwörtern und bestimmte Kennzeichnungen.
Bsp eine Person die sagt ’Ich bin jetzt heiß’ drückt den Gedanken aus:
^[selbst x] ^[jetzt t].
Aber dabei gibt es nichts, was ’Denken an etwas unter einem Namen’ wäre!
Pierre Bsp/Kripke/Lösung: eine vollständige Beschreibung von Pierres Situation ist ( für uns außenstehende) möglich, ohne ’London’ in Glaubenskontexte einzubetten.
Peacocke: auf der Ebene von ’Bel’ (wo der Referent selbst Teil des Glaubens ist) kann man Glaubenssätze formulieren, so dass Eigennamen gebraucht werden: ’Er glaubt, dass NN so und so ist’.
c) Wahrnehmung/Demonstrativa/Gegebenheitsweise/Peacocke: hier scheint die Gegebenheitsweise einen Reichtum zu haben, der nicht gänzlich erfasst werden muss, wenn jemand Demonstrativa gebraucht.
Der Reichtum der Erfahrung wird aber von der Relation Bel erfasst.
Damit gehen wir aber nicht bestimmte Verpflichtungen ein: Bsp ’Cicero starb vor langer Zeit’ müssen wir nicht als metalinguistisch auffassen, sondern durchaus als buchstäblich gemeint.

I 201
logische Operatoren/Quantifikation/Logik/Bekanntschaft/PeacockeVsRussell: in unserem rekonstruierten Prinzips der Bekanntschaft ist implizit die Verpflichtung enthalten, Entitäten anzuerkennen, die nur inferentiell erhalten werden können: Bsp Einzigkeitsoperatoren, andere Quantoren, Verbindungen, auch abgeleitete.
Das kann sogar auch für logische Konstanten gelten und einige Wahrheitsfunktionen und nicht nur für die Gegebenheitsweise dieser Funktionen.
RussellVs: das Prinzip der Bekanntschaft ist nicht auf logische Konstituenten von Gedanken anwendbar.

Peacocke I
Chr. R. Peacocke
Sense and Content Oxford 1983

Peacocke II
Christopher Peacocke
"Truth Definitions and Actual Languges"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976
Inhalt Wahrnehmung Stalnaker Vs Shoemaker, S. I 19
Qualia/vertauschte Spektren/Shoemaker/Stalnaker: versucht, die Erkennbarkeit vertauschter Spektren mit einer funktionalistischen und materialistischen Theorie des Geistes zu versöhnen. Dabei geht es um die Relation zwischen Bewusstsein und Repräsentation - zwischen dem intentionalen und dem qualitativen Inhalt einer Erfahrung.
StalnakerVsShoemaker: ich verteidige die altmodische Sicht, dass Vergleiche des qualitativen Charakters der Erfahrung zwischen Personen bedeutungslos (meaningless) sind ((s) >Wittgenstein, Käfer-Beispiel).
Qualia/Stalnaker: es geht nicht darum, sie zu eliminieren (zu “quinieren"), sondern These sie als plausiblen und verständlichen Teil einer rein relationalen Struktur anzunehmen.
These: Die Vergleichbarkeit ist deswegen möglich, weil unser Begriff des qualitativen Charakters begrifflich mit dem repräsentationalen Inhalt verknüpft ist.

I 235
Shoemakers Paradox/Stalnaker: ist die ganze Geschichte kohärent? Könnten α und β so "verschieden kombiniert" werden? Lösung/Stalnaker: der Widerspruch könnte auf zwei Weisen vermieden werden: man könnte
a) die Identitätsaussage 5 zurückweisen
b) die Identitätsaussagen 1-4.
Ad a): führt weg vom Funktionalismus zu einem rein physikalistischen Ansatz für Qualia, Subjektive Unterscheidbarkeit ist dann kein Kriterium mehr. Phänomenale Erfahrungen können systematisch gleich aussehen, während sie es überhaupt nicht sind. Diese Sichtweise würde eine Entscheidung darüber nötig machen, auf welcher Allgemeinheitsebene man physikalische Typen definieren will. Und es ist nicht klar, auf welcher Basis man das entscheiden sollte.
I 236
Problem: dafür müsste man Qualia wahrscheinlich mit sehr feinkörnig unterschiedenen physikalischen Eigenschaften identifizieren. Diese könnten sich in Details unterscheiden, die für uns überhaupt nicht wahrnehmbar sind. Bsp die physiologische Entwicklung im Gehirn während des Alterns in einer Person würde zu anderen Wahrnehmungen führen, die für die Person subjektiv aber die gleichen Wahrnehmungen blieben! ((s) Unterscheidung ohne Unterschied).
Ad b): (Identitätsaussagen 1-4 zurückweisen): das ist Shoemakers Position.
Shoemaker: These: die Hinzufügung des Backup-Systems beeinflusst den qualitativen Charakter, denn es ändert die Gedächtnismechanismen, die konstitutiv sind für die Identitätsbedingungen für Qualia. Dann unterscheiden sich Bsp (s.o.) Alices und Berthas qualitative Erfahrungen.
Stalnaker: entspricht das der common sense-Sicht?
StalnakerVsShoemaker: Problem: spätere Veränderungen im Wahrnehmungs- aber auch im Gedächtnis-System einer Person, aber auch kontrafaktische unrealisierte Möglichkeiten würden den qualitativen Charakter der Erfahrungen einer Person verändern.
Bsp Angenommen, Bertha hat ein flexibles Gehirn, wenn ein Teil beschädigt ist, übernimmt ein anderer Teil die Arbeit.
Alice: ihr Gehirn ist weniger flexibel, bei einer Beschädigung ändert sich der qualitative Charakter ihrer Wahrnehmungen.
StalnakerVsShoemaker: Problem: selbst wenn die zentralen Realisierungen dieselben sind und selbst wenn die Beschädigungen niemals auftreten, würde es scheinen, dass Shoemakers Antwort impliziert, dass die Qualia anders wären, wegen der verschiedenen Verbindungen mit potentiellen alternativen Realisierungen der Erfahrungen.
Diese Unterschieden mögen rein intrapersonell sein: Angenommen Alice hatte früher ein ebenso flexibles Gehirn wie Bertha, aber mit zunehmendem Alter verlor sie ihre Flexibilität: Shoemaker scheint zu implizieren, dass der qualitative Charakter von Alice’ Farberlebnissen sich mit den Veränderungen der Potentialität ihres Gehirns verändert, selbst wenn es der Introspektion unzugänglich ist.

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Inhalt Wahrnehmung Frege Vs Skeptizismus Davidson II 124
FregeVsSkeptizismus: der Skeptiker ist nicht heilbar, weil er selbst bei seiner nächsten Äußerung nicht davon ausgehen kann, daß seine Worte noch dasselbe bedeuten wie vorher).
Dummett I 58
Skepsis: nie sicher, ob Sinn auch ein Bezug entspricht -Frege: bloß schwerer Mangel unserer Sprache, der beseitigt werden muß.
IV 45
FregeVsSkeptizismus: Die Reizung der Sehnerven ist uns nicht unmittelbar gegeben, sondern nur Annahme! - Wenn alles Vorstellung ist, gibt es keinen Träger. Wenn es keinen Träger gibt, gibt es aber auch keine Vorstellungen! - Frege: ich bin nicht meine Vorstellung, ich bin der Träger meiner Vorstellung. Also ist das, wovon ich etwas aussage, nicht notwendig meine Vorstellung. - IV 50 Vorstellung/Psychologie/Skeptizismus/Frege: nicht alles ist Vorstellung, sonst enthielte die Psychologie alle Wissenschaften in sich.
(s)VsFrege: Das macht es aber nicht unmöglich, daß alles doch Vorstellung wäre. (raa reicht nicht aus.)) - IV 51 Wahrnehmung/Frege: zur SinnesWahrnehmung gehört notwendig der Sinneseindruck, und dieser ist Teil der Innenwelt.
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Frege IV 46
FregeVsSkeptizismus: interessanterweise schlagen bei seiner Erwägung die Gegensätze ineinander um. (>"Dialektik"). Bsp ein Sinnesphysiologe ist als Naturforscher zunächst weit davon entfernt, die Dinge, die zu sehen und zu tasten er überzeugt ist, für seine Vorstellungen zu halten.
IV 46
Reiz/Frege: der Skeptizismus kann sich leicht auch auf ihn beziehen: die Reizung der Sehnerven ist uns nicht unmittelbar gegeben, sondern nur Annahme! Wir erleben nur das eine Ende des Vorgangs, der in unser Bewusstsein hineinragt! Vielleicht sind andere Ursachen am Werk? So löst sich alles in Vorstellung auf, auch die Lichtstrahlen.
Der empirische Sinnesphysiologe untergräbt so seine eigenen Voraussetzungen.
Alles bedarf eines Trägers, ich habe mich selbst als Träger meiner Vorstellungen angesehen, bin ich aber nicht selbst eine Vorstellung?
IV 47
Wo ist dann der Träger dieser Vorstellungen? Wenn alles Vorstellung ist: gibt es keinen Träger. Auch sind keine Vorstellungen irgendwie ausgezeichnet. Jetzt erlebe ich den Umschlag ins Gegenteil:
FregeVsBerkeley: wenn alles Vorstellung ist, gibt es keinen Träger. Wenn es keinen Träger gibt, gibt es aber auch keine Vorstellungen! ((s) das führt einen neuen Begriff ein, den es bei Berkeley nicht gibt: den des Trägers).
Aber es kann doch kein Erleben geben ohne jemand, der es erlebt.
Dann aber gibt es etwas, was nicht meine Vorstellung ist und doch Gegenstand meiner Betrachtung.
Könnte es nun sein, dass dieses "Ich" als Träger meines Bewusstseins nur ein Teil dieses Bewusstseins ist, während ein anderer Teil vielleicht eine "Mondvorstellung" ist? D.h. dass etwas anderes stattfindet, wenn ich urteile, dass ich den Mond betrachte?
Dann hätte dieser erste Teil ein Bewusstsein und ein Teil dieses Bewusstseins wäre wiederum ich usw. Regreß.
Frege: ich bin nicht meine Vorstellung, ich bin der Träger meiner Vorstellung.
Also ist das, wovon ich etwas aussage, nicht notwendig meine Vorstellung.
VsFrege: man könnte nun einwenden, Bsp wenn ich denke, dass ich in diesem Moment keinen Schmerz empfinde, entspricht dann nicht dem Wort "ich" etwas in meiner Vorstellung?
Frege: das mag sein.
IV 48
Ich/Frege: dem Wort "ich" mag in meinem Bewusstsein eine gewisse Vorstellung verbunden sein. Aber dann ist sie eine Vorstellung neben anderen Vorstellungen und ich bin ihr Träger wie der Träger anderer Vorstellungen. Ich habe eine Vorstellung von mir, aber ich bin nicht diese Vorstellung!
Es ist scharf zu unterscheiden zwischen dem Inhalt meines Bewusstseins (meine Vorstellungen) und dem Gegenstand meines Denkens (objektive Gedanken).
Nun ist der Weg frei, auch andere Menschen als selbstständige Träger von Vorstellungen anzuerkennen.
Auch Vorstellungen können gemeinsamer Gegenstand des Denkens von Menschen sein, die diese Vorstellungen nicht haben. Vorstellung kann Gegenstand werden.

F I
G. Frege
Die Grundlagen der Arithmetik Stuttgart 1987

F II
G. Frege
Funktion, Begriff, Bedeutung Göttingen 1994

F IV
G. Frege
Logische Untersuchungen Göttingen 1993

Davidson I
D. Davidson
Der Mythos des Subjektiven Stuttgart 1993

Davidson I (a)
Donald Davidson
"Tho Conditions of Thoughts", in: Le Cahier du Collège de Philosophie, Paris 1989, pp. 163-171
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (b)
Donald Davidson
"What is Present to the Mind?" in: J. Brandl/W. Gombocz (eds) The MInd of Donald Davidson, Amsterdam 1989, pp. 3-18
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (c)
Donald Davidson
"Meaning, Truth and Evidence", in: R. Barrett/R. Gibson (eds.) Perspectives on Quine, Cambridge/MA 1990, pp. 68-79
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (d)
Donald Davidson
"Epistemology Externalized", Ms 1989
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (e)
Donald Davidson
"The Myth of the Subjective", in: M. Benedikt/R. Burger (eds.) Bewußtsein, Sprache und die Kunst, Wien 1988, pp. 45-54
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson II
Donald Davidson
"Reply to Foster"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Davidson III
D. Davidson
Handlung und Ereignis Frankfurt 1990

Davidson IV
D. Davidson
Wahrheit und Interpretation Frankfurt 1990

Davidson V
Donald Davidson
"Rational Animals", in: D. Davidson, Subjective, Intersubjective, Objective, Oxford 2001, pp. 95-105
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005

Dummett I
M. Dummett
Ursprünge der analytischen Philosophie Frankfurt 1992

Dummett II
Michael Dummett
"What ist a Theory of Meaning?" (ii)
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Dummett III
M. Dummett
Wahrheit Stuttgart 1982

Dummett III (a)
Michael Dummett
"Truth" in: Proceedings of the Aristotelian Society 59 (1959) pp.141-162
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982

Dummett III (b)
Michael Dummett
"Frege’s Distiction between Sense and Reference", in: M. Dummett, Truth and Other Enigmas, London 1978, pp. 116-144
In
Wahrheit, Stuttgart 1982

Dummett III (c)
Michael Dummett
"What is a Theory of Meaning?" in: S. Guttenplan (ed.) Mind and Language, Oxford 1975, pp. 97-138
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982

Dummett III (d)
Michael Dummett
"Bringing About the Past" in: Philosophical Review 73 (1964) pp.338-359
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982

Dummett III (e)
Michael Dummett
"Can Analytical Philosophy be Systematic, and Ought it to be?" in: Hegel-Studien, Beiheft 17 (1977) S. 305-326
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982
Inhalt Wahrnehmung Nagel Vs Tetens, H. Tetens IV 69
Zombieproblem/Tetens: geben wir um des Argumentes willen für die Wahrnehmungen einmal zu, sie ließen sich strikt abtrennen von ihrer Beschreibung und vom Verhalten. Naturalismus/TetensVsNagel: gerade dann sollte der Antinaturalist konsequent sein und über die Wahrnehmung jenseits allen Verhaltens nichts mehr sagen.
Antinaturalismus/NagelVsTetens: der Antinaturalist schweigt aber keineswegs und erklärt Farben und Töne zum Inhalt unseres Erlebens.
Außerdem können die erlebten Farben und Töne auf keinen Fall etwas Physisches sein.

NagE I
E. Nagel
The Structure of Science: Problems in the Logic of Scientific Explanation Cambridge, MA 1979

Nagel I
Th. Nagel
Das letzte Wort Stuttgart 1999

Nagel II
Thomas Nagel
Was bedeutet das alles? Stuttgart 1990

Nagel III
Thomas Nagel
Die Grenzen der Objektivität Stuttgart 1991

NagelEr I
Ernest Nagel
Teleology Revisited and Other Essays in the Philosophy and History of Science New York 1982

Tetens I
H. Tetens
Geist, Gehirn, Maschine Stuttgart 1994

W VII
H. Tetens
Tractatus - Ein Kommentar Stuttgart 2009
Inhalt Wahrnehmung Wright Vs Theoriebeladenheit I 204
Modischer Gedanke/Realismus/Theorie/Wissenschaft/WrightVs: jede Beobachtung ist "theoriegeladen". Wahrnehmung/Theorie: 1. Beobachten ist gleich Wahrnehmen, und Wahrnehmung ist von bloßer Sinnesempfindung zu unterscheiden., weil sie begrifflich geprägt ist. (McDowell pro).
Das gibt nun eine gute Grundlage für die Auffassung, dass die begriffliche Ausstattung der Subjekte unterschiedlich ist.
I 205
2. Jede vorphilosophische Äußerung über die materielle Welt greift in unendlich vielen Hinsichten über die Erfahrung hinaus. 3. Die Erfassung von Begriffen besteht nicht bloß im Klassifizieren. Sie beInhalten den Besitz von Überzeugungen. (z.B. dass Dinge überhaupt eine Spezies bilden).
WrightVs: das ist sicher alles in Ordnung. Der Zweck der Idee der Theoretizität der Beobachtung sollte aber nicht sein, den Gegensatz zwischen Daten und Theorie in Frage zu stellen.
I 206
Begriffe/Wright: a) Überzeugungen sollten nicht a priori für die Begriffe vorausgesetzt werden. Das ist nicht zweckdienlich. Begriffe sind ständig in Gefahr, durch Erfahrungen widerlegt zu werden. b) Der alltägliche Erfahrungsgehalt ist kein prinzipielles Hindernis für prätheoretische Daten. Es kann immer geschehen, dass man einem Erfahrungsmuster gegen seine Hintergrundüberzeugungen zustimmt, auch wenn dieses später wieder aufgehoben werden kann.
Theoretizität der Beobachtung/Theorie/Wright:
4. Die Art Theoriebeladenheit, die es braucht, um die Unterscheidung Daten/Theorie in Schwierigkeiten zu bringen ist vielmehr (s.o.):
Es muss gezeigt werden, dass die Bedingungen für berechtigte Behauptung (Behauptbarkeit, Assertibilität) notwendig eine Funktion nicht allein des Gehalts des Berichts und der Qualität der Inputerfahrungen ist, sondern auch eine Funktion kollateraler empirischer Überzeugungen.
I 207
WrightVsTheoretizität der Beobachtung/VsTheoriebeladenheit/Theoriebeladenheit/Wright: wenn alle Beobachtung theoriegeladen ist, gibt es keine Aussagen, denen irgendein Subjekt verpflichtet ist, zuzustimmen. (Also keine "synthetischen" Aussagen im Sinne von Two Dogmas, Schlussabschnitt). Wright: die berechtigte Behauptbarkeit ist vielmehr eine vierstellige Relation zwischen:
Aussage - Subjekt - Erfahrungsverlauf - Hintergrundannahmen.
I 208
Theorie/Beobachtung: Bsp A und B sind uneinig über den Statur einer Theorie Ho auf Grundlage der Beobachtung Oo. B bewertet die gleichen Beobachtungen im Rahmen einer Theorie H1.
A stimmt zu, dass dann, wenn H1 akzeptiert wird, seine Erfahrung nicht genügend Gründe liefert, um Oo zu akzeptieren.
Dann geht es nicht um Vagheit, sondern um Status. Diese Statusfrage setzt sich nun fort, wenn es statt um Ho um H1 geht: B akzeptiert H1 aufgrund O1, aber A vertritt über O1 eine Theorie H2...(I 209+).
I 209
Der andere stimmt jeweils zu, dass, im Falle der Geltung der anderen Theorie die Reaktion des anderen angemessen ist. Divergenz in jedem Punkt, aber Übereinstimmung über die bedingte Akzeptabilität.
I 210
Wir legen fest, dass die jeweiligen Beobachtungsberichte in Bezug auf Erfahrungen und jeweilige Hintergrundtheorie korrekt sind. Wenn also jeder mit fehlerhaften Daten arbeitet, führt das dazu, dass er seine Berichte im Rahmen einer falschen Hintergrundtheorie gestaltet.
Wenn er mit materiell unvollständigen Daten arbeitet, führt es notwendig dazu, dass er mit einer wahren Hintergrundtheorie arbeitet, der er jedoch nicht zustimmt!
Problem: kann hier als a priori gesichert gelten, dass es nichtsdestoweniger kognitive Defizienzen hinsichtlich der theoretischen Hintergrundverpflichtungen gibt? (Kann nur heißen, dass einer eine falsche Theorie akzeptiert).
Evidenz: Ob eine Theorie irrig oder einwandfrei ist, muss nun aber (s.o.) zumindest im Prinzip erkennbar sein!
Eine solche Bestätigung könnte aber letztlich nur mit unabhängig glaubwürdigen Daten erbracht werden. (VsTheoriebeladenheit der Beobachtung.).
I 211
Das Bsp lässt jedoch die Möglichkeit erkennen, dass das unentscheidbar bleibt. Vs: das Verhältnis zwischen Erfahrung und Beobachtungsberichten können wir plausibel als das einer "positiven Mutmassung" bezeichnen. D.h. es ist nicht, als ob Erfahrung nur im Kontext angemessener empirischer Hintergrundüberzeugungen die Tendenz zeigt, einen Bericht zu bestätigen oder zu widerlegen, es gibt vielmehr eine

Def Default Beziehung der Bestätigung zwischen Erfahrungen und Aussagen.(Default: Nichterscheinen vor Gericht, Abwesenheit).
Bsp "Jener Stern ist von gelblicher Farbe" ist eine Default Rechtfertigung, insofern sie die Farbe betrifft. Eine passende Rechtfertigung durch Erfahrung ist im Kontext passender Hintergrundüberzeugungen aufhebbar, ansonsten aber mutmaßlich gültig.
((s) Solange nichts anderes "erscheint").
Frage: kann man damit nun doch kognitive Defizienz annehmen?
Ein Theoretiker, der O n 1 akzeptiert, kann diese entweder aufgrund seiner Unkenntnis dieser Unterstützung für Hn tun, oder vorurteilsvoll die Beweiskraft bestreiten.
Wenn es nun keine sonstige Unterstützung für Hn gibt, bleibt die Annahme von Hn durch den ersten Theoretiker ungerechtfertigt, und die Bestreitung im Recht.
I 212
VsVs: das lässt unberücksichtigt, dass der Regress von Theorien sich rückwärts verschränken kann. Daher kann man nicht behaupten, dass beide Theoretiker die Schuld haben, entweder ungestützte Theorien zu vertreten oder kognitiv defizient zu sein. Problem:
Evidenz/Theorie/Beobachtung: wenn die Wahrheit durch Evidenz eingeschränkt wird und alle Beobachtung theoriebeladen ist, dann können Meinungsunterschiede nicht mit Sicherheit auf kognitive Defizienzen zurückgeführt werden.

WrightCr I
Crispin Wright
Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001

WrightCr II
Crispin Wright
"Language-Mastery and Sorites Paradox"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

WrightGH I
Georg Henrik von Wright
Erklären und Verstehen Hamburg 2008
Inhalt Wahrnehmung Searle Vs Tradition II 28
Überzeugung/SearleVsTradition: sie ist eben nicht eine Art Bild! Sie ist einfach eine Repräsentation, d.h. sie hat einen propositionalen Gehalt, der die Erfüllungsbedingungen festlegt und einen psychischen Modus, der die Ausrichtung festlegt.
II 49
SearleVsTradition: Überzeugungen und Wünsche sind nicht die grundlegenden intentionalen Zustände. Man kann sich seines Wunsches oder seiner Überzeugungen auch schämen.
II 160
Tradition: man hat niemals ein Verursachungserlebnis. SearleVsTradition: man hat nicht nur häufig ein Verursachungserlebnis, sondern jedes Wahrnehmungs oder Handlungserlebnis ist in der Tat genau ein solches Verursachungserlebnis!
SearleVsHume: er hat eine falsche Stelle gesucht, er suchte eine Kraft.

II 190
Bsp Skifahren: traditionelle Auffassung: zunächst: Wort auf Welt Verursachungsrichtung. Man leistet der Anweisung Folge, das Gewicht auf den Talski zu legen.
II 191
Bei zunehmender Geschicklichkeit ändert sich das. Die Anweisungen wirken unbewusst, aber immer noch als Repräsentation. Bewusst machen wird in Zukunft hinderlich wie beim Tausendfüßler. SearleVsTradition: die Regeln werden nicht verinnerlicht, sondern sie werden immer unwichtiger! Sie werden nicht unbewusst "fest verdrahtet" sondern sie gehen in Fleisch und Blut über.
II 192
Vielleicht werden Sie als Nervenbahnen realisiert und machen die Regeln einfach überflüssig. Die Regeln können sich in den Hintergrund zurückziehen. Der Anfänger ist unflexibel, der Fortgeschrittene flexibel. Das macht die kausaler Rolle der Repräsentation hier überflüssig! Der Fortgeschrittene folgt nicht den Regeln besser, erfährt anders Ski!
Der Körper übernimmt das Kommando und die Intentionalität des Fahrers wird auf den Rennsieg konzentriert.
II 192/193
Hintergrund/Searle: befindet sich nicht an der Peripherie der Intentionalität, sondern durchdringt das ganze Netzwerk intentionaler Zustände.
II 228
Name/Gegenstand/direkte Rede/Zitat/Tradition/Searle: Bsp der Sheriff äußerte die Worte »Mr. Howard ist ein ehrlicher Mann«.
II 231
Nach der traditionellen Auffassung beinhaltet die wörtliche Rede hier überhaupt keine Wörter! (Sondern Namen.)
II 232
SearleVsTradition: natürlich können wir mit Wörtern über Wörter sprechen. Außerdem werden hier keine neuen Namen geschaffen, die syntaktische Position erlaubt häufig nicht einmal die Einsetzung eines Namens.
II 233
Bsp Gerald sagte, er werde Henry. (Ungrammatisch).
II 246
de dicto/intensional/SearleVsTradition: Bsp "Reagan ist derart, dass Bush ihn für den Präsidenten hält." Searle: der Fehler bestand darin, aus der Intensionalität von de dicto-Berichten auf die Intensionalität der berichteten Zustände selbst zu schließen. Doch aus dem Vorhandensein zweier verschiedener Berichttypen folgt einfach nicht, dass es zwei verschiedene Arten von Zuständen gibt.

III 165
Realismus/Tradition/Searle: die alte Streitfrage zwischen Realismus und Idealismus handelte von der Existenz der Materie oder von Objekten im Raum und Zeit. Der traditionelle Realismus beschäftigte sich mit der Frage, wie die Welt in Wirklichkeit ist. Realismus/SearleVsTradition: das ist ein tiefgreifendes Missverständnis! Der Realismus ist keine These darüber, wie die Welt tatsächlich ist. Wir könnten uns völlig im Irrtum darüber befinden, wie die Welt in allen ihren Einzelheiten ist, und der Realismus könnte immer noch wahr sein!
Def Realismus/Searle: der Realismus ist die Ansicht, dass es eine Seinsweise der Dinge gibt, die von allen menschlichen Repräsentationen logisch unabhängig ist. Er sagt nicht, wie die Dinge sind, sondern nur, dass es eine Seinsweise der Dinge gibt. (Dinge hier nicht nur materielle Gegenstände).

V 176
Prädikat/Bedeutung/Searle: aber ist die Bedeutung des Prädikatausdrucks eine sprachliche oder eine nichtsprachliche Entität? Searle: sie ist in einem ganz gewöhnlichen Sinne eine sprachliche Entität. Kann aus der Existenz einer sprachlichen Entität die Existenz einer nichtsprachlichen Entität folgen?
Existenz/Sprache/Universalien/SearleVsTradition: aber die Behauptung, dass irgendwelche nichtsprachlichen Entitäten existieren, kann niemals eine Tautologie darstellen.

IV 155
Hintergrund/Searle: was bedeutet "Anwendung" von Hintergrundannahmen? Der Bedeutungsbegriff soll für uns gewisse Aufgaben erledigen. Nun kann derselbe Gegenstand zu verschiedenen Zeiten relativ zu verschiedenen Koordinatensystem von Hintergrundannahmen verstanden werden, ohne mehrdeutig zu sein.
((s) Er ist in der jeweiligen Situation eindeutig).
IV 156
SearleVsTradition: hier geht es auch nicht um die Unterscheidung Performanz/Kompetenz.
IV 157
Es gibt keine scharfe Trennung zwischen der Kompetenz eines Sprechers und seinem Wissen über die Welt.

Searle I
John R. Searle
Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996

Searle II
John R. Searle
Intentionalität Frankfurt 1991

Searle III
John R. Searle
Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997

Searle IV
John R. Searle
Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982

Searle V
John R. Searle
Sprechakte Frankfurt 1983

Searle VII
John R. Searle
Behauptungen und Abweichungen
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle VIII
John R. Searle
Chomskys Revolution in der Linguistik
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle IX
John R. Searle
"Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
Inhalt Wahrnehmung Peacocke Vs Tradition I 4
Wahrnehmung/Peacocke: These: Empfindungsbegriffe (SinnesWahrnehmung, Sinneseindrücke) sind unverzichtbar bei der Beschreibung jeder Wahrnehmung.
VsTradition: gegen die Auffassung, dass Empfindungen nicht im Hauptstrom zu finden sind, wenn das Subjekt sich auf seine eigene Wahrnehmung konzentrieren soll,
I 5
oder wenn Empfindungen als Nebenprodukt der Wahrnehmung auftreten. Wahrnehmung/Empfindung/Tradition/Peacocke: historisch wird unterschieden zwischen
Wahrnehmungen, (perceptual experience) die einen Inhalt haben, nämlich propositional (repräsentational) von Gegenständen der Umgebung zu handeln, die in einer bestimmten Weise erscheinen, und
Empfindungen: (sensations) die keinen solchen Inhalt haben, Bsp die Empfindung von Kleinheit (sensation of small), die nichtsdestoweniger bestimmt sein können.
Inhalt/Peacocke: gebrauche ich hier nur für den repräsentationalen Inhalt von Wahrnehmungen. Niemals für Empfindungen.
PeacockeVsTradition: früher machte man es umgekehrt und gebrauchten "Objekt" (Gegenstand) oder "Bedeutung" für repräsentationalen Inhalt.

I 10
extreme Wahrnehmungstheorie/WT/Peacocke: ist der Adäquatheitsthese (AT) verpflichtet. Denn wenn die AT falsch ist, gibt es intrinsische Eigenschaften der visuellen Wahrnehmung, die nicht durch den repräsentationalen Inhalt erfasst werden.
Vertreter: Hintikka.
Hintikka: die richtige Art, von unseren spontanen Wahrnehmungen zu sprechen ist, dasselbe Vokabular und dieselbe Syntax zu benutzen, die wir auf die Objekte der Wahrnehmung anwenden. Wir müssen nur die Information bestimmen!
Information/Hintikka: anders als hier: nicht informationelle Inhalt, sondern vom Wahrnehmungssystem gegebene Information.
I 11
extreme WT: Hauptmotivation. wenn die AT falsch ist, dann gibt es intrinsische Eigenschaften einer Erfahrung, die niemals von demjenigen gewußt werden können, der die Erfahrung macht! PeacockeVs: das mag durch folgendes oberflächlich richtig scheinende Argument gestärkt werden: wir können sagen, was für Erfahrungen jemand macht, wenn wir wissen, das seine Wünsche oder Intentionen sind. Oder wenn er so und so disponiert ist. Oder sein Verhalten:
Bsp wenn er plötzlich ausweicht, mag er ein Hindernis wahrgenommen haben.
Pointe: das kann immer nur repräsentationale Inhalte aufdecken! Also nie die intrinsischen (vielleicht empfindungsmäßigen) Anteile der Erfahrung.
Peacocke: hier muss eine Lücke sein. Das sollen drei Gegen Bsp zeigen. (s.u.).
Wahrnehmung/Peacocke: ist immer differenzierter als die Wahrnehmungsbegriffe!
Qualia/Kriterium/Goodman: Identitätsbedingungen für Qualia: > N. Goodman, The Structure of Appearance, 1951 p. 290
extreme Wahrnehmungstheorie/Peacocke: behauptet, dass die intrinsischen Eigenschaften einer visuelle Erfahrung ausgeschöpft werden in der Bestimmung des repräsentationalen Inhalts zusammen mit einer weitergehenden Bestimmung der dort erwähnten Eigenschaften.
PeacockeVsWahrnehmungstheorie: drei Gegen Bsp:
1. Bsp Straße, die schnurgerade zum Horizont läuft, an der zwei Bäume stehen. Wir nehmen die Bäume als verschieden groß wahr, wissen aber (oder nehmen an), dass sie gleich groß und verschieden weit entfernt sind.
Beide Versionen sind gleichermaßen Eigenschaft der Erfahrung selbst! Dazu braucht man auch keine Begriffe wie Wahrnehmungsfeld (Gesichtsfeld), das mehr oder weniger von dem Baum ausgeschnitten wird. Man hat einfach die Erfahrung.
VsAT: keine wahrmachende Erfahrung kann den einen Baum als größer und weiter entfernt oder den anderen als kleiner und näher repräsentieren.
Problem der zusätzlichen Charakterisierung. DF hinzugefügtes Zweites oder Drittes.
VsWT: die Herausforderung für den Wahrnehmungstheoretiker ist, dass er an der AT (sämtliche intrinsische Charakterisierung durch "erscheint dem Subjekt, dass.." gegeben) festhalten muss, auch wenn er diese Tatsachen über die Größe von Bäumen zugeben muss.
I 13
2. zusätzliche Charakterisierung: kann sogar variieren, wenn der repräsentationale Inhalt konstant bleibt: Bsp Sehen mit einem geschlossenen Auge oder mit beiden Augen geöffnet: der Unterschied in der Wahrnehmung ist unabhängig von den Doppelbildern der binokularen Wahrnehmung.
I 14
Tiefenwahrnehmung/Peacocke: a) es wäre unvereinbar mit unserer Auffassung zu sagen, dass es eine zusätzliche Weise gibt, in der die Tiefe repräsentiert wird, wobei diese zusätzliche Eigenschaft rein repräsentational wäre.
b) der Unterschied zwischen monokularem und binokularem Sehen ist sowohl repräsentational als auch empfindungsmäßig. (Peacocke pro).
Vs a): hier wäre es undenkbar dass es Fälle gibt, wo die angebliche empfindungsmäßige Eigenschaft vorhanden ist, aber die Repräsentation bestimmte Objekte hinter anderen in der Umgebung nicht vorhanden wäre.
pro b) : nach dieser Version ist das denkbar.
I 15
Peacocke: und es ist auch denkbar. Bsp TVSS: ein System, das Blinden Informationen aus einer TV Kamera auf den Rücken "schreibt": Vorstellung von Tiefe und räumliche Empfindung. Intrinsisch! "Tiefe"/Peacocke: gefährliche Zweideutigkeit: es ist wohl wahr, dass, wann immer die zusätzliche Eigenschaft präsent ist, die monokulares von binokularem Sehen unterscheidet, dass dann ein Eindruck der Tiefe vorliegt, aber Tiefe ist eine empfindungsmäßige Eigenschaft!
I 16
D.h. der Unterschied zwischen monokularem und binokularem Sehen ist eben gerade nicht rein repräsentational! (Peacocke pro: zusätzlich zu repräsentativem muss es empfindungsmäßigen Inhalt geben). Tiefe/Wahrnehmung/Begriffe/O’ ShaughnessyVsPeacocke: Tiefe ist niemals eine empfindungsmäßige Eigenschaft:
Begriffe spielen eine kausale Rolle beim Zustandekommen von Tiefe:
1. jede TiefenWahrnehmung hängt davon ab, dass man seine visuellen Tiefenempfindung ansieht als Beitrag zur Farbe von physikalischen Objekten in irgendeiner Entfernung von einem.
2. monokulares Sehen: zwei Gesichtsfelder von Empfindungen könnten ununterscheidbar sein und dennoch dank unterschiedlicher Begriffe und unterschiedlichen Glaubens ihrer Besitzer verschiedene wahrmachende (veridical) visuelle "Tiefeneindrücke" hervorrufen.
Aber: binokulares Sehen: hier sind die dreidimensionalen Gesichtsfeldeigenschaften nicht mit verschiedenen Tiefenempfindungen zu vergleichen, zumindest nicht im Hinblick auf die dreidimensionale Verteilung der tatsächlich gesehenen Oberfläche
PeacockeVsO’Shaughnessy: das wird zwar von den optischen Fakten bestätigt, aber er berücksichtigt nur die Strahlenbündel, die in ein einzelnes Auge fallen!
Tatsächlich ist eben monokulares Sehen für die TiefenWahrnehmung unzureichend. Binokulares Sehen erklärt nicht nur die Tiefenempfindung, sondern auch, warum diese Eigenschaft in großen Entfernungen abnimmt.
PeacockeVsWahrnehmungstheorie:
3. Bsp umkippender Aspekt, Drahtwürfel, (Kippwürfel) zuerst mit einem Auge gesehen, dann, ohne irgendeine Änderung des Würfels mit vertauschter Vorder und Hinterseite:
Wittgenstein: "Ich sehe, dass es sich nicht geändert hat“!.
Peacocke: ein weiteres Beispiel nichtrepräsentationaler Gleichheiten zwischen Erfahrungen.
Das Problem für den extremen Wahrnehmungstheoretiker ist zu erklären, wie diese nichtrepräsentationalen Gleichheiten bestehen können, ohne die Adäquatheitsthese (AT) aufzugeben.
Er könnte einfach eine neue Klassifikation von Seherfahrung einführen,
I 17
die sich auf etwas vor dem Ereignis der Erfahrung bezieht, z.B., dass sich die Umgebung nicht verändert hat. PeacockeVs: aber das beruht doch auf dem Charakter aufeinanderfolgender Erfahrungen! Dann müssten wir immer noch sagen, von welchen Eigenschaften dieser Erfahrungen diese "neue Eigenschaft (Klassifikation)" beruht. Es funktionier auch nicht bei Gedächtnisverlust oder längerem Abstand zwischen zwei Erfahrungen: denn hier braucht es nicht die Empfindung, dass die Szene sich nicht geändert hat.
Es erklärt auch nicht die übereinstimmenden nichtrepräsentationalen Erfahrungen zweier verschiedener Subjekte, die beide die jeweils andere Seite des Würfels vorne sehen.
Hase Enten Kopf/H E Kopf/Peacocke: warum benutze ich nicht ihn als Beispiel? Weil es hier nichts gibt, was zuerst als Hase und dann als Ente gesehen wird, sondern eher als Repräsentation eines Hasen, dann als Repräsentation einer Ente, wobei sich am Liniengeflecht nichts ändert!
So kann dieses Beispiel nicht erklären, dass es nichtrepräsentationale Gleichheiten zwischen Erfahrungen geben kann. Denn jemand, der diese leugnet, kann einfach sagen, dass die Komponente des repräsentationalen Inhalts, die die Linien betrifft, konstant bleibt, und so die Gleichheit erklärt.
Bsp Drahtwürfel (Kippwürfel): hier ist diese Erklärung nicht möglich: denn das Liniengeflecht sieht nachher überhaupt nicht mehr so aus wie vorher!
I 17/18
Übersetzung/WahrnehmungstheorieVsPeacocke: natürliche Reaktion: die Aussagen die im Konflikt mit der AT zu stehen scheinen, könnten übersetzt werden in Aussagen, die keinerlei mit der AT unverträgliche Eigenschaften hinzufügen. Bsp "um den näheren Baum abzudecken, müsste eine größere Fläche zwischen Baum und Betrachter geschoben werden, als für den entfernteren Baum".
PeacockeVsWahrnehmungstheorie/PeacockeVsAdäquatheitsthese: es ist nicht klar, wie das gegen die zweite Art Beispiel wirken sollte. Aber wirkt es gegen das erste?
Was soll die Übersetzung erklären?
1. Es könnte erklären, warum wir dasselbe räumliche Vokabular benutzen sowohl für dreidimensionale Objekte als auch für das Gesichtsfeld. das genügt auch für "über" oder "daneben".
Aber die AT braucht mehr als das! Sie braucht eine Erklärung, warum etwas größer als etwas anderes im Gesichtsfeld ist. Also:
2. Problem: als Zugang, der Bedeutungen einführt, scheint der Zugang der AT unzulänglich. Bsp Störungen im Gesichtsfeld, gekrümmte Strahlen .. + ..
Kontrafaktisches: Problem: ob ein Objekt im Gesichtsfeld eines Subjekts größer ist, ist eine Eigenschaft seiner Erfahrung in der wirklichen Welt seien kontrafaktische Umstände, wie sie wollen. Ein Zugang sollte also nur die Eigenschaften der tatsächlichen Wahrnehmung berücksichtigen.
I 19
Übersetzung/Peacocke: eine Unterscheidung zwischen akzeptablen und unakzeptablen Komponenten kann mit Kripkes Unterscheidung zwischen Fixierung des Referenten und der Bedeutung eines Ausdrucks getroffen werden: Kripke: Bsp man könnte die Referenz des Namens "Bright" dadurch fixieren, dass man fordert, dass er sich auf den Mann, der das Rad erfunden hat, beziehen soll. ((s) Evans: Bsp Julius, der Erfinder des Reißverschlusses).
Pointe: dennoch ist der Satz wahr: "es ist möglich, dass Bright niemals das Rad erfunden hat".
Peacocke: analog: die Erfahrung des Typs, dass der nähere Baum im Gesichtsfeld größer ist, stimmt damit überein, dass ein größeres Stück abgedeckt werden muss, um ihn unsichtbar zu machen.
Diese Bedingung fixiert den Typ der Erfahrung. Aber es wäre möglich, dass der Erfahrungstyp nicht der Bedingung genügt! So wie Bright nicht der Erfinder des Rades hätte sein müssen.
PeacockeVsWahrnehmungstheorie: Übersetzung: liefert keinen Zugang, der die Möglichkeit offen lässt, dass der Erfahrungstyp, der tatsächlich den Bedingungen der Übersetzung genügt, auch fehlschlagen könnte.

I 22
empfindungsmäßige Inhalte/PeacockeVsWahrnehmungstheorie: diese Punkte betreffen das erste Gegen Bsp gegen die AT, aber sie treffen auch auf das zweite zu: dazu führen wir das gesternte Prädikat hinter* ein: es referiert in Begriffen der physikalischen Bedingungen, die normalerweise diese empfindungsmäßige Qualität hervorrufen binokulares Sehen von Objekten in verschiedener Tiefe.
ad 3.: nichtrepräsentationale Gleichheit von Erfahrungen, soll in Selbigkeit oder Gleichheit von empfindungsmäßigen Eigenschaften bestehen.
Kippfiguren: in allen Standard Fällen haben die aufeinanderfolgenden Erfahrungen dieselben gesternten Empfindungseigenschaften: nämlich solche, die durch die vorgestellte zwischengeschobene Abdeckfläche ausgedrückt werden können.
Bsp Angenommen, jemand wacht in fremder Umgebung auf: zunächst hat er einen minimalen repräsentationalen Inhalt: so nimmt er alle Gegenstände als Oberflächen mit verschiedenen Winkeln wahr.
I 23
Plötzlich rückt alles an seinen Platz und er hat einen reichen repräsentationalen Inhalt. Aber in der Szene hat sich nichts geändert in dem Sinn, in dem sich bei dem Kippwürfel etwas ändert.

Peacocke I
Chr. R. Peacocke
Sense and Content Oxford 1983

Peacocke II
Christopher Peacocke
"Truth Definitions and Actual Languges"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976
Inhalt Wahrnehmung Millikan Vs Tradition I 13
klassischer Realismus: für ihn ist Denken und Wissen getrennt und Intentionalität ist transparent. Intentionalität/über/aboutness/MillikanVsTradition: Intentionalität ist nicht transparent: viele Vorgänge, die „über“ etwas sind, sind für ihre Benutzer nicht bewusst.
Bsp von Frisch wußte worüber ein Bienentanz ist, die Bienen wissen es nicht. Bienen reagieren bloß angemessen auf Bienentänze.
Gedanke: erfordert, dass der Referent identifiziert ist.
Inferenz: involviert Akte der Identifikation dessen, worüber die Gedanken sind. Deswegen sind sie Repräsentationen.
Ontologie/Millikan: uns interessiert, welche allgemeine Struktur die Welt haben muss, damit Subjekt-Prädikat-Sätze, Negation usw. auf die abgebildet werden können.
Realismus/Millikan: richtig verstanden verlangt der Realismus nicht, dass die Welt dafür „richtig aufgeteilt“ sein muss.

I 17
Eigenfunktion/Millikan: Bsp ein Herz hat sicher damit zu tun, dass es Blut pumpt. Aber welche Art von Verbindung zum Blutpumpen muss gegeben sein? Einige Herzen sind mißgebildet und können nicht pumpen, andere, Bsp Wasserpumpen könnte perfekt Blut pumpen, aber sie sind keine Herzen.
Bsp Kunstherzen: gehören nicht zur biologischen Kategorie. Also ist es nicht die aktuale Konstitution, aktuale Kräfte, Dispositionen usw. die etwas zu einem Element einer biologischen Kategorie machen.
Eigenfunktion/Millikan: führt dazu, etwas in eine biologische Kategorie einzuordnen. Sie hat nicht mit Kräften und Dispositionen zu tun, sondern mit Geschichte.
Eine Eigenfunktion zu haben heißt, “für etwas vorgesehen“ zu sein, etwas „zu sollen“ („supposed to“, designed to“).
Das müssen wir nun in einer naturalistischen, nichtnormativen Weise untersuchen.
Sprache/propositionale Einstellung/Millikan: wir müssen also fragen, „wozu sie gut sind“.
Satz/Millikan: so wie ein Herz manchmal missgebildet sein kann, so kann auch ein Satz nichtwohlgeformt sein. Andere Sätze sind einfach falsch.
Tradition/Falschheit/Millikan: die Tradition war verpflichtet anzunehmen, dass falsche Überzeugungen auch Überzeugungen sind. Dann müssen wie auch die Kräfte haben, unsere Dispositionen zu beeinflussen.
MillikanVsTradition: aber eine kaputte Niere hat nicht die Kräfte, ihre Funktion zu erfüllen.
I 18
Und falsche und verwirrte Gedanken haben solche Kräfte ebenfalls nicht. Tradition: hat hier mehr mit Input-Output-Relationen zu tun.
Millikan: These: wir dagegen beschäftigen uns mit den biologischen Funktionen, den Funktionen, „für die etwas gedacht“ ist.
Millikan: These: durch die Konzentration auf die Eigenfunktion (biologische Funktion) sind wir frei, die definierenden Merkmale zu finden, zwischen wahren Überzeugungen und der Welt draußen.
Eigenfunktion/EF/Millikan: 1. direkte Eigenfunktion: der erste Teil der Theorie bezieht sich nur auf die Funktionen von Dingen, die Elemente von Familien sind, sie einander ähnlich sind Bsp Herzen, oder einem Urbild ähnlich sind, Bsp Sätze, Wörter, Bsp Händeschütteln.
2. abgeleitete Eigenfunktion: hier müssen wir zeigen, dass auch neue Dinge Eigenfunktion haben können: Bsp neues Verhalten, neue Bienentänze, neue Überzeugungen.

I 133
Intension/Tradition/Millikan: hat immer mit Anwendungskriterien zu tun. 1. Menge von Eigenschaften oder Charakteren, die im Geist assoziiert sind.
2. Dieses Kriterium legt fest, worauf der Term angewendet wird – die Extension!
Extension/Intension/Tradition: die beiden sind im Geist verbunden.
Intension/MillikanVsTradition/Millikan: statt dessen ist es die Evolution, die die Verbindung zwischen Intention und Extension festlegt.
Sinn/Millikan: ergibt sich durch die Verbindung von Term und Referent: wie der Term „abbilden soll“. Dabei brauchen wir noch den Begriff des Tests.

I 157
Rationalismus/rationalistisch/Tradition/Millikan: (ähnliches Argument): was ein Term in einem Idiolekt bedeutet, muss für den Sprecher dieses Idiolekts a priori bekannt sein. Aber alles was man a priori wissen kann, ist ob zwei Ausdrücke in dem Idiolekt dieselbe Intension haben. Wenn nun aber ein Term mehr als eine Intension hat, kann man nicht a priori wissen, ob die Intensionen in der Anwendung konvergieren werden. Daher muss jeder eindeutige Term nur eine Intension haben. Bedeutung/Sinn/MillikanVsTradition: Bedeutung ist Fregescher Sinn, nicht Intension. Dann ist Leerheit die primäre Art von Bedeutungslosigkeit und weder Mehrdeutigkeit noch Synonymie werden durch rein a priori Überlegung festgelegt.
Intension/Millikan: ist nur die sekundäre Bedeutung.
I 158
Sie können nur Bedeutung sein, insofern diese Intensionen explizit sind und selber einen Sinn haben.
I 171
Irrtum/Täuschung/Zeigen/Indexwort/Millikan: Bsp es gibt zwei Gegenstände auf dem Tisch, einen Aschenbecher, den ich nicht für einen Aschenbecher halte und ein Ding, das kein Aschenbecher ist, das ich aber dafür halte und sage „Das ist ein schöner Aschenbecher“. Frage: habe ich damit gesagt, dass der Aschenbecher schön ist, obwohl ich den anderen Gegenstand gemeint habe?
Bsp ich halte ein Buch hoch und sage „Dies gehörte meinem Großvater“. Dabei täusche ich mich allerdings und halte das falsche buch hoch.
I 172
Was ich gesagt habe, ist natürlich falsch. Nicht so klar ist, ob ich das, was ich gemeint habe etwas anderes ist als das, was ich gesagt habe. Millikan: These: hier ist es nicht der Fall, dass Ich und mein Token von „dies“ verschiedene Dinge gemeint haben.
Lösung: „dies“ ist mehrdeutig in bezug auf Fregeschen Sinn.
MillikanVsTradition: Philosophen haben dies oft außer Acht gelassen.
Lösung/Millikan: Wahrnehmung kann bei uns zu vorübergehenden Begriffen führen.
vorübergehende Begriffe/Intensionen/Millikan: Intensionen sind dann an unsere Fähigkeiten geknüpft, Dinge zu verfolgen und zu reidentifizieren.
vorläufiger Begriff: Bsp diese Kaffeetasse ist für mich vollkommen ununterscheidbar von einem Dutzend anderen, aber im Moment ist es meine Tasse.
I 173
Frage: ob das überhaupt als Begriff zählt. Fähigkeit den Gegenstand zu verfolgen führt zu einem inneren Begriff. Das führt zur Unterscheidung von Wahrnehmung und Gedanken. Denken/Millikan: wenn Denken nicht durch Wahrnehmung vermittelt wird, sind die Gegenstände, an die man denkt, nicht mit einem Index versehen.
Wahrnehmung: hier sind die Gegenstände mit einem Index versehen.
I 174
Irrtum/Täuschung/Indexwort/Wahrnehmung/Fehlidentifikation/Millikan: Bsp Angenommen, ich irre mich, als ich einen wiederkehrenden Gegenstand identifiziere. Dann hat mein innerer Begriff zwei Sinne, er hat einen mehrdeutigen Fregeschen Sinn. 1. abgeleiteter Sinn aus der Fähigkeit, den Gegenstand zu verfolgen
2. innerer Begriff, den ich schon vorher hatte.
„dies“: ist also mehrdeutig.

I 270
Standardbedingungen/Inhalt/Millikan: 1. um ihnen einen Inhalt zu geben, muss „Standard-Beobachter“ mehr bedeuten als „Beobachter, für den rote Dinge rot aussehen, unter Standard-Bedingungen“. Und entsprechend für „Standard-Bedingungen“.
Lösung: Standard-Bedingungen für rot“ müssen ausbuchstabiert werden.
Problem: kein Mensch hat eine Ahnung, wie das gehen sollte.
Problem: wenn man allen Grund hätte zur Annahme, man sei ein Standard-Beobachter gibt es Umstände, in denen ein Gegenstand eine andere Farbe zu haben scheint, als er hat. Aber man würde dann nicht schließen, dass das Ding nicht rot wäre.
Problem: wenn Selbigkeit eines Dings durch seine gegenteiligen Eigenschaften definiert wird, muss ein Beobachter diese gegenteiligen Eigenschaften auch identifizieren können. Und es kann sein, dass diese niemals zutage treten!
Problem: wie kann meine Erfahrung die Gegenteiligkeit von rot und grün bezeugen?
Viele Autoren: denken, dass man niemals überhaupt behaupten könne, dass rot und grün zur selben Zeit am selben Ort sein könnten.
I 271
MillikanVsTradition: das stimmt aber nicht, in Wirklichkeit gibt es viele Möglichkeiten, Bsp Schielen. Komplementärfarben/Wahrnehmung/Sehen/Gewissheit/Millikan: unser Vertrauen darin, dass rot und grün Gegensätze sind, (vielleicht in die Natur eingebaut) ist eine empirische Gewissheit. Und dies ist Gewissheit für die objektive Gültigkeit dieser Begriffe, für die Tatsache, dass rot und grün Eigenschaften sind – und nicht nur Halluzinationen.

Millikan I
R. G. Millikan
Language, Thought, and Other Biological Categories: New Foundations for Realism Cambridge 1987

Millikan II
Ruth Millikan
"Varieties of Purposive Behavior", in: Anthropomorphism, Anecdotes, and Animals, R. W. Mitchell, N. S. Thomspon and H. L. Miles (Eds.) Albany 1997, pp. 189-1967
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
Inhalt Wahrnehmung Frege Vs Verschiedene Brandom II 83
FregeVsBoole: keine materialen Gehalte, daher unfähig, der wissenschaftlichen Begriffsbildung zu folgen. Boole: "Umfangsgleichheit".
Frege I 32
Addition/Hankel: will definieren: "wenn a und b beliebige Glieder der Grundreihe sind, so versteht man unter der Summe a + b dasjenige Glied der Grundreihe, für das die Formel a + (b + e) = a + b + e
gilt". (Hierbei soll e die positive Einheit bedeuten).
Addition/Summe/FregeVsHankel: 1. so wird die Summe durch sich selbst erklärt. Wenn man noch nicht weiß, was a + b ist, versteht man a + (b + e) auch nicht.
2. wenn man vielleicht einwendet, nicht die Summe, sondern die Addition sollte erklärt werden, dann könnte man immer noch einwenden, daß a + b ein leeres Zeichen wäre, wenn es kein Glied der Grundreihe oder deren mehrere von der verlangten Art gäbe.
Frege I 48
Zahlen/FregeVsNewton: dieser will Zahlen als das Verhältnis einer jeden Größe zu einer anderen derselben Art verstehen. Frege: man kann zugeben, dass hiermit die Zahl in einem weiteren Sinne, wozu auch die Brüche und die Irrationalzahlen gehören, zutreffend beschrieben sei. Doch dabei werden die Begriffe der Größe und des Größenverhältnisses vorausgesetzt!
I 49
Es würde auch nicht gehen, wenn man Zahlen als Mengen verstehen wollte, denn dann würde der Begriff der Menge und der Mengenverhältnisse vorausgesetzt wird.
I 58
Zahl/Schlömilch: "Vorstellung der Stelle eines Objekts in einer Reihe". FregeVsSchlömilch: dann müsste immer dieselbe Vorstellung einer Stelle erscheinen, wenn dieselbe Zahl auftritt, und das ist offenbar falsch. Das könnte man vermeiden, wenn er unter Vorstellung eine objektive Idee verstehen wollte, aber welcher Unterschied wäre dann zwischen der Vorstellung und der Stelle selbst?
I 60
Frege: dann wäre die Arithmetik Psychologie. Wäre die Zwei ein Vorstellung, dann wäre sie zunächst nur die meine. Wir hätten dann vielleicht viele Millionen Zweien.
I 64
Einheit/Baumann: Abgegrenztheit. FregeVsBaumann: Bsp wenn man sagt, die Erde habe Einen Mond, so will man ihn nicht für einen Abgegrenzten erklären, sondern man sagt das im Gegensatz dazu, das der Venus oder dem Jupiter zukommt.
I 65
In Bezug auf Abgegrenztheit und Ungeteiltheit, können sich die Jupitermonde mit unserem messen und sind in diesem Sinne ebenso einheitlich wie unser Mond. Einheit/Zahl/Köpp: Einheit sollte nicht nur ungeteilt, sondern unteilbar sein!
FregeVsKöpp: das soll wohl ein von der Willkür unabhängiges Merkmal sein. Dann bliebe aber nichts übrig, was gezählt und als Einheit gedacht werden könnte! VsVs: dann könnte man vielleicht nicht die Unteilbarkeit selbst, sondern das als unteilbar gedacht werden als Merkmal aufstellen. FregeVs: 1. es wird nichts gewonnen, wenn man sich die Sachen anders denkt, als sie sind! I 66
2. Wenn man dann aus der Unteilbarkeit nichts schließen will, was nützt sie dann?
3. Man braucht die Zerlegbarkeit sogar oft: Bsp bei der Aufgabe: ein Tag hat 24 Stunden, wieviel Stunden haben drei Tage?
I 69
Einheit/Verschiedenheit/Zahl/FregeVsJevons: die Betonung der Verschiedenheit bringt aber auch nur Schwierigkeiten. Bsp Wenn alle Einheiten verschieden wären, könnte man nicht einfach addieren:
1 + 1 + 1 + 1... sondern müßte immer schreiben:
1" + 1"" + 1 """ + 1 """" usw. oder sogar a + b + c + d.....(obwohl immer Einheiten gemeint sind). Dann haben wir keine eins mehr!
I 78ff: ++ Zahl weder Beschreibung noch Darstellung , Abstraktion keine Definition - Gleichheit darf nicht immer für jeden einzelnen Fall definiert werden müssen. Unendlich/Cantor: es sollten nur die endlichen Anzahlen als wirklich gelten. Sie sind ebensowenig sinnlich wahrnehmbar wie negative, Brüche, irrationale und komplexe Zahlen. FregeVsCantor: wir brauchen gar keine sinnlichen Wahrnehmungen als Beweisgründe für unsere Lehrsätze. Es genügt, wenn sie logisch widerspruchsfrei sind. I 117 - I 127 ++ VsHankel: Zeichen (2-3) nicht leer, sondern bestimmter Inhalt! Zeichen niemals eine Lösung! - Nullklasse/FregeVsSchröder: (> leere Menge) falsche Definition der Nullklasse: eine Klasse die in allen Klassen als Element enthalten ist, kann es nicht geben, also kann man sie auch nicht durch Definition erschaffen. (Der Begriff ist widersprüchlich).

IV 14
VsSchröder: man kann nicht von "Klassen" sprechen, ohne schon einen Begriff vorgegeben zu haben. - die Null darf nicht als Element in einer anderen Klasse enthalten sein (Patzig, Einleitung), sondern nur "als Klasse untergeordnet". (+ IV 100/101).
II 93
Euklid/FregeVsEuklid: macht mehrfach von stillschweigenden Voraussetzungen Gebrauch, die er weder unter seinen Grundsätzen noch unter den Voraussetzungen des besonderen Satzes aufführt. Bsp setzt der 19. Satz des ersten Buches der Elemente (in jedem Dreieck liegt dem größeren Winkel die größere Seite gegenüber) stillschweigend die folgenden Sätze voraus: 1. Wenn eine Strecke nicht größer als eine andere ist, so ist die gleich dieser oder kleiner als diese.
2. Wenn ein Winkel gleich einem anderen ist, so ist er nicht größer als dieser
3. Wenn ein Winkel kleiner als ein anderer ist, so ist er nicht größer als dieser.

Waismann II 12
FregeVsPostulate: warum fordert man nicht auch, dass durch drei beliebige Punkte eine Gerade gezogen werde? Weil diese Forderung einen Widerspruch enthält. Ei, so beweise man erst, dass jene anderen Forderungen keine Widerspruch enthalten! Russell: Postulate bieten die Vorteile des Diebstahls gegenüber ehrlicher Arbeit.
Existieren gleich Lösbarkeit von Gleichungen: dass 2 existiert, heißt, dass x² 2 = 0 lösbar ist. (Sonderzeichen Wurzel).

F I
G. Frege
Die Grundlagen der Arithmetik Stuttgart 1987

F II
G. Frege
Funktion, Begriff, Bedeutung Göttingen 1994

F IV
G. Frege
Logische Untersuchungen Göttingen 1993

Bra I
R. Brandom
Expressive Vernunft Frankfurt 2000

Bra II
R. Brandom
Begründen und Begreifen Frankfurt 2001

Waismann I
F. Waismann
Einführung in das mathematische Denken Darmstadt 1996

Waismann II
F. Waismann
Logik, Sprache, Philosophie Stuttgart 1976
Inhalt Wahrnehmung Peacocke Vs Wright, Cr. I 102
Def Verifikation/Wright: (("Strict Finitism", 1982) der Begriff "ist ein Satz, der tatsächlich verifiziert werden kann": zunächst glauben wir die Wahrheit eines Satzes aufgrund gewisser Untersuchungen, später stellen wir den Glauben in Frage. Die Basis, auf der wir ihn in Frage stellen, muss die präsupponierten Bedingungen als wahr annehmen, um die anfängliche Untersuchungsprozedur beizubehalten. Peacocke: das ist ähnlich wie unsere Bedingung der epistemischen Möglichkeit.
Unterschied: Wrights Kriterium beInhaltet auch nichtbeobachtbare Teilchen. Dass das Instrument korrekt funktioniert, gehört dann zu den präsupponierten Bedingungen der Untersuchungsprozedur.
I 103
Wright: sein Ansatz beinhalten auch die Möglichkeit, das Vergangenheitssätze tatsächlich verifiziert werden können. Dabei wird präsupponiert, dass die Erinnerung korrekt funktioniert, entsprechend dem angenommenen korrekt funktionierenden Wahrnehmungsapparat. Peacocke: bei mir geht es um Begriffe, nicht um Sätze, und ich gebrauche Eigenschaften demonstrativer Wahrnehmungsurteile.
Erinnerung/PeacockeVsWright: keine Gegebenheitsweise von Gegenständen (Intension), die durch die Erinnerung verfügbar gemacht wird, scheint mit denselben strikten Beobachtungsbegriffen verbunden zu sein.
Die Fähigkeit zu Erinnerungsbildern wird von den Beobachtungsbegriffen nicht vorausgesetzt!

Peacocke I
Chr. R. Peacocke
Sense and Content Oxford 1983

Peacocke II
Christopher Peacocke
"Truth Definitions and Actual Languges"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in Auseinandersetzungen folgender wissenschaftlicher Lager:
Begriff/
Autor/Ismus
Pro/Versus
Eintrag
Literatur
Wahrn.. nichtbegrffl Versus Goodman I 18 ff
Kant: der Begriff eines reinen Inhalts ist leer. Berkeley, Kant, Cassirer, Gombrich, alle Vs: unschuldiges Auge, Wahrnehmung ohne Begriff, "rein Gegebenes" Substanz als Substrat absolute Unmittelbarkeit.

G IV
N. Goodman
Catherine Z. Elgin
Revisionen Frankfurt 1989

Goodman I
N. Goodman
Weisen der Welterzeugung Frankfurt 1984

Goodman II
N. Goodman
Tatsache Fiktion Voraussage Frankfurt 1988

Goodman III
N. Goodman
Sprachen der Kunst Frankfurt 1997

Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden 2 Thesen von Autoren des zentralen Fachgebiets.
Begriff/
Autor/Ismus
Autor
Eintrag
Literatur
Bewußtsein McGinn, C. I 191
Bewußtsein/Wirklichkeit/McGinn :These das Bewußtsein macht uns wirklich und im vollsten Sinne des Wortes mit Dingen außerhalb des Geistes bekannt, doch das geschieht aufgrund einer Wesensbeschaffenheit, die wir nicht zu begreifen vermögen.
II 164
McGinn: These ich behaupte etwas viel Radikaleres: Bewußtseinszuständen selbst muß ein verborgener Aspekt zugestanden werden. Die bewußte Wahrnehmung von Gelb beinhaltet mehr, als nur die Art und Weise, wie diese für uns aussieht. Sie verfügt über Höhe, Tiefe und innere Komplexität. Bewußtsein ist wie ein Eisberg.
I 183
Meine These ist, daß diese Unwissenheit die verborgene Architektur des Ichs reflektiert.
Adäquatheits-Th. Peacocke, Chr. I 8
"Adäquatheitsthese"/Terminologie/Peacocke: - die These daß eine vollständige intrinsische Charakterisierung einer Erfahrung dadurch gegeben wird, daß ein Operator wie: - "Es erscheint dem Subjekt visuell, daß..." einige komplexe Bedingungen aufführt - eine der Bedingungen ist dann, daß da ein Gegenstand vor einem ist -
PeacockeVs: 1. das geht auch bei Halluzination - 2. der Inhalt braucht nicht auf qualitative Eigenschaften begrenzt zu sein - Relationen kommen hinzu.
I 10
Lager: Wahrnehmungstheorie/Adäquatheitsthese: extrem: Vertreter Hintikka - These 1. Empfindung ist nicht Teil der Wahrnehmung - 2. für Adäquatheit muß der Gegenstand existieren - Operator: "Es erscheint einem Subjekt, daß...".