Begriff/ Autor/Ismus |
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Chaos | Genz | II 169 Chaos/Genz: Chaos tritt noch nicht ein, wenn ein System die möglichen Bewegungsformen auf mehrere seiner Teile verteilen kann. Die Isolation von Teilsystemen verhindert Chaos. Zusammenhang/Genz: Dass in der Natur nicht alles von allem abhängt, ermöglicht, dass Chaos zwar auftreten kann, aber nicht muss. >Beschreibungsebenen/Genz. II 170 Chaos/Genz: Chaos ist vom Zufall zu unterscheiden. Auch beim Chaos legen die Anfangswerte die Endwerte fest. >Zufall, >Kontingenz, >Tatsachen, >Realität, >Beschreibung. Das heißt dass die Abfolgen von Werten nicht unabhängig voneinander sind. Daher erlauben sie die Konstruktion universeller Zahlen, die bei allen chaotischen, durch deterministische Gleichungen bestimmten Abläufen gleich herauskommen. Vgl. >Determinismus. |
Gz I H. Genz Gedankenexperimente Weinheim 1999 Gz II Henning Genz Wie die Naturgesetze Wirklichkeit schaffen. Über Physik und Realität München 2002 |
Chaos | Sokal | I 167 Chaos/Bricmont/Sokal: Eine (…) gravierende Verwechslung entsteht dadurch, dass man die mathematische Chaostheorie mit der Binsenwahrheit verwechselt, dass kleine Ursachen große Wirkung haben I 168 können. Ständig hört man die Behauptung, die Chaostheorie sei auf die Geschichte oder die Gesellschaft „angewendet“ worden. SokalVs: Menschliche Gesellschaften sind jedoch komplexe Systeme, die eine große Anzahl von Variablen enthalten, für die man (zumindest zum gegenwärtigen Zeitpunkt) keine sinnvollen Gleichungen aufstellen kann. Wenn man hier von Chaos spricht, bringt uns das nicht viel weiter als die obengenannte Binsenwahrheit. >Beschreibungen, >Analyse, >Theorie, >Systeme, >Strukturen, >Gesellschaft, >Gleichungen, >Geschichte, >Geschichtsschreibung. |
Sokal I Alan Sokal Jean Bricmont Eleganter Unsinn. Wie die Denker der Postmoderne die Wissenschaften missbrauchen München 1999 Sokal II Alan Sokal Fashionable Nonsense: Postmodern Intellectuals’ Abuse of Science New York 1999 |
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Selbstorganisation | Kauffman, St. | Dennett I 303 Selbstorganisation/Kauffman/Dennett: These Evolution macht selbst eine Evolution durch ï·" sie entwickelt sich, weil das ein erzwungener Zug im Gestaltungsspiel ist ï·" den richtigen Weg zu finden ist überraschend einfach ï·" Gesetze der Gestaltung, nicht der Form ï·" Zwangsläufigkeiten der Metatechnik ï·" Epistase: Wechselwirkung zwischen Genen: ï·" Eignungslandschaft bestimmt Entwicklung stark: ï·"gelungene Resultate werden geopfert ï·" Kauffman I 30 Kauffman These wenn das Band des Lebens noch einmal abgespielt würde, dann sähen die einzelnen Verzweigungen am Stammbaum des Lebens zwar möglicherweise anders aus, doch die Muster der Verzweigungen, die zunächst stark divergieren und dann immer mehr zu einem Ausfeilen von Details werden, folgen wahrscheinlich einer tieferen Gesetzmäßigkeit . Selbstorganisation/Kauffman: These diese Strukturen treten auf allen Ebenen auf: angefangen bei Ökosystemen bis zu Wirtschaftssystemen, die eine technologische Evolution durchlaufen. These sämtliche komplexen adaptiven Systeme in der Biosphäre ï·" von Einzellern bis zu Volkswirtschaften ï·" streben einen natürlichen Zustand zwischen Ordnung und Chaos an. Großartiger Kompromiß zwischen Struktur und Zufall. I 49 These Die besten Kompromisse werden offenbar im Phasenübergang zwischen Ordnung und Chaos erzielt. I 51 Chaosrand/Kauffman: große Ã"hnlichkeit mit der Theorie der "selbstorganisierten Kritizität": These Per Bak, Chao Tang, Kurt Wiesenfeld. I 349 Selbstorganisation/Kauffman: Bak, Chao, Wiesenfeld, 1988: neue Theorie: These selbstorganisierte Kritizität. Bsp Sandhaufen auf einem Tisch, der ständig größer wird. I 350 Potenzgesetz/Kauffman: viele kleine und wenig große Lawinen. Für Lawinen gibt es überhaupt keine typische Größe! Sie ist auch unabhängig von der Größe des auslösenden Sandkorns. Katastrophe/Chaos/Kauffman: Gleichgewichtssysteme brauchen keine massiven Auslöser, um massiv in Bewegung zu geraten. I 366 Wirtschaft/Organisation/Selbstorganisation/Kauffman: neue Forschungen (Emily Dickinson): These flachere Organisationen sind erfolgreicher, Aufspaltung in Felder, die jeweils ihren eigenen Nutzen zu verbessern trachten. Der Trick besteht darin, wie man die Felder auswählt. (NKï·"Modell). Felder können Gipfel aufspüren. "Simuliertes Tempern": simulated annealing. Finden eines guten Näherungsverfahrens. ("Temperatur" s.u.) I 415 These wir können Waren und Dienstleistungen als Zeichenketten betrachten, die auf andere Zeichenketten einwirken. |
Dennett I D. Dennett Darwins gefährliches Erbe Hamburg 1997 Dennett II D. Dennett Spielarten des Geistes Gütersloh 1999 Dennett III Daniel Dennett "COG: Steps towards consciousness in robots" In Bewusstein, Thomas Metzinger Paderborn/München/Wien/Zürich 1996 Dennett IV Daniel Dennett "Animal Consciousness. What Matters and Why?", in: D. C. Dennett, Brainchildren. Essays on Designing Minds, Cambridge/MA 1998, pp. 337-350 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 Kau II Stuart Kauffman At Home in the Universe: The Search for the Laws of Self-Organization and Complexity New York 1995 Kauffman I St. Kauffman Der Öltropfen im Wasser. Chaos, Komplexität, Selbstorganisation in Natur und Gesellschaft München 1998 |