Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
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Begriff/
Autor/Ismus
Autor
Autor
Eintrag
Eintrag
Literatur
Literatur
Anapher Burks I 145
Anapher/Burks: Problem: Identifikation bei Ersetzung von Namen durch "er" - > bei Nietzsches "Ewiger Wiederkehr". Dann wären Eigennamen unmöglich. >Anapher, >Namen, >Morpheme, >Lexeme, >Einsetzen, >Analyse, >Syntax.

Burks I
Arthur W. Burks
"A Theory of Proper Names", in: Philosophical Studies 2 (1951)
In
Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993

Burks II
A. W. Burks
Chance, Cause, Reason 1977
Erklärungen Ricoeur II 71
Verstehen/Erklären/Ricoeur: (...) Man kann, zumindest einleitend, sagen, dass - Verstehen: bedeutet zu lesen, was das Ereignis des Diskurses für die Äußerung des Diskurses ist und dass
- Erklären: bedeutet zu lesen was die verbale und textliche Autonomie für die objektive Bedeutung des Diskurses ist. >Diskurs/Ricoeur.
II 72
Erklärung/Tradition: Es findet sein paradigmatisches Anwendungsfeld in den Naturwissenschaften. Wenn es äußere Tatsachen zu beobachten gibt, Hypothesen, die einer empirischen Überprüfung zu unterziehen sind, allgemeine Gesetze zur Erfassung solcher Tatsachen, Theorien zur Einbeziehung der verstreuten Gesetze in ein systematisches Ganzes und die Unterordnung empirischer Verallgemeinerungen unter hypothetisch-deduktive Verfahren, dann können wir sagen, dass wir "erklären". Verstehen/Tradition: Das Verstehen dagegen findet sein ursprüngliches Anwendungsfeld in den Geisteswissenschaften, wo Wissenschaft mit der Erfahrung von
anderen Themen oder anderen Geistern, die unseren eigenen ähnlich sind, zu tun hat. Sie stützt sich auf die Sinnhaftigkeit von Ausdrucksformen wie physiognomische, gestische, stimmliche oder schriftliche Zeichen und auf Dokumente
II 73
und Denkmäler, die mit der Schrift den allgemeinen Charakter der Inschrift gemeinsam haben. Die unmittelbaren Ausdrucksarten sind sinnvoll, weil sie sich direkt auf die Erfahrung des anderen Geistes beziehen, die sie vermitteln. Tradition/Ricoeur: Die Dichotomie zwischen Verstehen und Erklären in der romantischen Hermeneutik ist sowohl erkenntnistheoretisch als auch ontologisch. Sie stellt zwei Methodologien und zwei Sphären der Wirklichkeit, Natur und Geist, gegenüber.
II 75
Verstehen/Ricoeur: (...) wir müssen den Sinn des Textes erraten, weil die Absicht des Autors außerhalb unserer Reichweite liegt.
II 79
Interpretation: (...) wenn es wahr ist, dass es immer mehr als eine Art der Auslegung eines Textes gibt, so ist es nicht wahr, dass alle Auslegungen gleich sind. Der Text stellt ein begrenztes Feld möglicher Konstruktionen dar. Die Logik der Validierung erlaubt uns, uns zwischen den beiden Grenzen des Dogmatismus und der Skepsis zu bewegen. Es ist immer möglich, für oder gegen eine Interpretation zu argumentieren, Interpretationen zu konfrontieren, zwischen ihnen zu vermitteln und eine Einigung zu suchen, auch wenn diese Einigung außerhalb unserer unmittelbaren Reichweite bleibt.
II 81
Strukturelle Linguistik/Interpretation/Verstehen/Ricoeur: [der Ansatz der strukturellen Schulen der Literaturkritik] geht von der Anerkennung dessen aus, was ich die Aussetzung oder Unterdrückung des scheinbaren Bezugs (der Referenz) genannt habe. (>Referenz/Ricoeur). Der Text fängt die "weltliche" Dimension des Diskurses - den Bezug zu einer Welt, die gezeigt werden könnte - ebenso ab, wie er den Zusammenhang des Diskurses mit der subjektiven Intention des Autors unterbricht. Nach dieser Entscheidung hat der Text nicht mehr ein Äußeres, er hat nur noch ein Inneres. (...) gerade die Konstitution des Textes als Text und des Systems von Texten als Literatur rechtfertigt diese Umwandlung des literarischen Objekts in ein geschlossenes System von Zeichen, analog zu der Art von geschlossenem System, das die Phonologie als allen Diskursen zugrunde liegend entdeckte und das Saussure als langue bezeichnete. Nach dieser Arbeitshypothese wird die Literatur zu einem Analogon der Sprache. >Langue/Ricoeur.
II 86
Erklären/Literatur/Texte/Ricoeur: [Die] Übertragung eines linguistischen Modells auf die Erzähltheorie bestätigt meine einleitende Bemerkung zum zeitgenössischen Verständnis von Erklärung vollkommen. Heute ((s) 1976) wird der Erklärungsbegriff nicht mehr aus den Naturwissenschaften entlehnt und in ein anderes Feld, das der schriftlichen Dokumente, übertragen. Sie geht von der gemeinsamen Sphäre der Sprache aus, dank der analogen Übertragung von den kleinen Einheiten der Sprache (Phoneme und Lexeme) auf die großen Einheiten jenseits des Satzes, einschließlich Erzählung, Folklore und Mythos.

Ricoeur I
Paul Ricoeur
Die Interpretation. Ein Versuch über Freud Frankfurt/M. 1999

Ricoeur II
Paul Ricoeur
Interpretation theory: discourse and the surplus of meaning Fort Worth 1976
Mehrdeutigkeit Lyons I 252
Mehrdeutigkeit/transformationelle/Grammatik/Lyons: hier gibt es viele weitere Arten, zusätzlich zu den verschiedenen Klammerungen. Bsp amor dei: die Liebe Gottes: a) von Gott, b) zu Gott. Subjektiver oder objektiver Genitiv.
I 253
Chomsky: berühmtes Beispiel: Flying planes can be dangerous
a) Flugzeuge können gefährlich sein
b) Fliegen kann gefährlich sein.
Tradition: würde das nach dem Unterschied von Partizip und Gerundium erklären:
Def Partizip/Lyons: ist ein Wort, das von einem Verb abgeleitet ist und als Adjektiv gebraucht wird
Def Gerundium/Lyons: ist ein Wort, das von einem Verb abgeleitet ist, und als Nomen gebraucht wird.
Lösung: a) Flying planes are dangerous
b) Flying planes is dangerous.
I 254
Lexem/Lyons: Ein bestimmtes Wort (hier im abstrakten Sinn) kann in einem Satz verbal und in einem transformationell verwandten Satz nominal sein. (Partizip/Gerundium). >Lexem, >Wörter, >Terminologie/Lyons.
Lösung/Transformation/Lyons: Dann können wir sagen, dass Bsp das Syntagma Flying planes durch eine Regel abgeleitet wird, die die dem Satz Flying planes can be dangerous zugrundeliegende Struktur transformiert.
>Transformationsgrammatik.
I 255
Mehrdeutigkeit/grammatisch/Lyons: neu: hier haben wir es mit Doppeldeutigkeit zu tun, die nicht mehr nur semantisch ist, sondern auch grammatisch. Chomsky: Bsp the shooting of the hunters.
Subjekt/Objekt/Chomsky/Lyons: Der Unterschied wird hier dadurch deutlich, dass “of” i, Subjekt- Fall Possessivpronomen, im Objekt-Fall Präposition ist.
Lösung: durch Konvention: wir führen Indices ein: NP1, NP2 ((s) Statt Subjekt/Objekt).
>Subjekt, >Objekt.
ing-Form: ist oft grammatisch mehrdeutig, d.h. ein Syntagma der Form the V + ing of NP, aber nicht notwendig auch semantisch mehrdeutig.
I 256
Lösung: die Grammatik sollte folgende Formen bereitstellen:
(5) NP1 V tr NP2

(6) NP1 V intr
und weiter, dass
a) das V von the V + ing of NP identisch mit einem Element von V tr in (5) und einem Element von V intr in (6) ist und
b) das NP von the V + ing of NP sowohl als NP2 in (5) als auch als NP1 in (6) vorkommen kann.
>Vgl. >Eindeutigkeit, >Grammatik, >Generative Grammatik,
>Universalgrammatik,
>Kategorialgrammatik, >Transformationsgrammatik.

Ly II
John Lyons
Semantics Cambridge, MA 1977

Lyons I
John Lyons
Einführung in die moderne Linguistik München 1995
Wörter Bloomfield Lyons I 200
Lexem/Linguistik/Lyons: in dieser (abstrakteren) Verwendung haben wir oben festgestellt, dass Bsp „singing“ nur eine Form eines anderen Wort ist, während „singer“ ein eigenes Wort ist. >Lexeme.
Moderne LinguistikVs: Die Moderne Linguistik vernachlässigt diese abstrakte Form. Z.B.:
BloomfieldVsTradition: Die Schulgrammatik ist ungenau, weil sie Einheiten wie Bsp book, books, oder Bsp do, does, did als verschiedene Formen desselben Wortes bezeichnet.
I 201
LyonsVsBloomfield: Bloomfield ist aber insofern selber ungenau, als es immer noch uns überlassen ist, wie wir „Wort“ definieren. Lexem/Lyons: Lexem führen wir also hier für die abstraktere Form von Wort (weder phonologisch noch grammatisch) ein. Diese abstrakten Einheiten sind es, die gemäß den syntaktischen Regeln in verschiedenen Flexionsformen vorkommen.
Vgl. >Morpheme, >Phoneme, >Phonologie, vgl. >Zeichen,
Lexem/Schreibweise/Lyons: mit Großbuchstaben Bsp CUT.
Lyons I 204
Def Wort/Bloomfield/Lyons: (bekannteste moderne Definition): Das Wort ist die „kleinste freie Form“. Def Gebundene Form/Bloomfield/Lyons: Formen, die nie alleine als ganze Äußerungen vorkommen.
Def Freie Form: Eine Form, die alleine als Äußerung vorkommen kann.
Def Kleinste freie Form/Bloomfield: Jede freie Form, die selbst keinen Teil enthält. (= Wort). ((s)Vs: Problem: dann ist unakzeptabel kein Wort, weil akzeptabel ein Wort ist).
LyonsVsBloomfield: Das trifft eher auf phonologische als auf grammatische Wörter zu.
I 205
VsBloomfield: Bloomfield hat nicht klar zwischen grammatischen und phonologischen Wörtern unterschieden. BloomfieldVsBloomfield/Lyons: Bloomfield selbst erkannte, dass einige Wörter nicht durch seine Definition erfasst werden wie „the“ und „a“ (unbestimmter Artikel). Und zwar, weil sie als selbständige Äußerungen so gut wie nie vorkommen.
Lösung/Bloomfield: zusätzliches Kriterium: „the“ und „a“ wie „this“ und “that“ zu behandeln. Diese kommen manchmal frei vor ((s) in Antworten) und stehen innerhalb des Satzes in derselben Umgebung.
LyonsVsBloomfield: Die Definition wurde von vielen akzeptiert, aber sie dient nicht dem Hauptziel der grammatischen Beschreibung, Sätze zu erzeugen aus denen tatsächliche und mögliche Äußerungen sich ableiten lassen. Alle Fragen der Klassifikation müssen diesem Ziel untergeordnet werden.

LingBloom I
Leonard Bloomfield
Language New York 1945

Ly II
John Lyons
Semantics Cambridge, MA 1977

Lyons I
John Lyons
Einführung in die moderne Linguistik München 1995