Horwich I 4
Wahrheit/Russell: Es gibt wohl objektive Wahrheiten als Objekte der Urteile, nicht aber objektive Falschheiten.
a) falsch: Urteil als Relation zu einem einfachen Objekt: Bsp dass Charles I auf dem Schafott starb - geht nicht im Fall von falschen Urteilen.
b) zu einem Komplex: (Russell pro):
I 9
Wahrheit/Russell: besteht dann, wenn die Objekten untereinander die Relation haben, die im Urteil behauptet wird.
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Komplex/Russell, >
Urteil.
I 11
Dass ein Urteil gefällt wird, ändert nichts an den Objekten - so wird Falschheit möglich.
((s) So kann man auch die Trennung von Metasprache und Objektsprache erklären: gäbe es nur Objektsprache und würden Urteile in der Objektsprache gefällt, würden sie den beurteilten Sachverhalt verändern. Dann wären auch keine Vorhersagen möglich.)
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Objektsprache, >
Metasprache, >
Vorhersagen.
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Russell VII 64
Wahrheit/Russell: kann es nur geben, wenn es auch Meinungen gibt - aber Wahrheit hängt nicht von den Meinungen ab.
IV 127
RussellVsHegel: Eine Wahrheit über ein Ding ist nicht Teil des Dings selbst, obgleich sie zu seinem "Wesen" gehören muss. - Wenn das Wesen eines Dings alle Wahrheiten sein soll, dann können wir das "Wesen" nicht erkennen, bevor wir seine sämtlichen Beziehungen zu allen anderen Dingen im Universum kennen - aber wenn wir das Wort "Wesen" in diesem Sinne brauchen, müssen wir behaupten, dass ein Ding erkannt werden kann, auch wenn sein "Wesen" unbekannt ist - oder unvollständig bekannt ist.
Widerspruch: Das bringt Erkenntnis von Dingen und Erkenntnis von Wahrheit durcheinander - Bekanntschaft impliziert nicht Kenntnis des Wesens. - (>
Naturalistischer Fehlschluss). - Daher können wir nicht beweisen, dass das Universum ein harmonisches Ganzes ist.
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Tugendhat III 214
Wahrheit/Russell: früh: Sache der Überzeugung und eine Reaktionsdisposition, in der Nähe von B mit "B" zu reagieren.
Vgl. >
Reizbedeutung/Quine, >
Verlässliche Reaktionen/Brandom.
TugendhatVsRussell: weder Reaktion noch auslösendes Zeichen sind wahr/falsch, weil hier keine Annahme vorliegt, dass etwas so oder so sei - daher ist kein Irrtum möglich.
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Russell I 61
Zirkelfehlerprinzip/Zirkel/Gesamtheit/Totalität/Principia Mathematica/Russell: Es darf keine Propositionen über alle Propositionen geben - Bsp "Alle Propositionen sind falsch" - daher gibt es zwei Arten von Wahrheit/Falschheit:
1. Art: "φ a ist wahr "(spezieller Wert) -
2. Art "Jeder Wert von φ x^ hat Wahrheit 1. Art".