Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
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Existenz Leibniz Holz I 48/49
Existenz/Welt/außen/Grund/Leibniz: ein zureichender Existenzgrund kann nicht in der Reihe der Tatsachen, aber auch nicht im ganzen Zusammengesetzten gefunden werden! Weil auch die Zusammensetzung, wie die Reihe eines Grundes bedürfen.
Leibniz nennt den Existenzgrund "extramundan" weil er nicht innerhalb der Reihe (series reum") gefunden werden kann.
>Innen/außen/Leibniz, >Welt/Leibniz.
Holz: das heißt aber nicht "außerhalb der Welt"! Wörtlich heißt es:
Leibniz: "außer der Welt" gibt es ein beherrschendes Eins.
Nicht nur wie die Seele in mir sondern eher wie ich selbst in meinem Körper, aber von viel höherer Vernunft.
Existenzgrund/außerhalb/außen/Leibniz: der Grund der Einheit ist die Formbestimmtheit ihrer allseitigen Verknüpfung, nicht die Linearität einer Folge oder Reihe. Insofern liegt der Existenzgrund der Welt (als der Totalität der Verknüpfungen) nicht in der Welt, sondern bedingt sie als Welt.
Diese "ultima ratio rerum" "stellt die Welt her und macht sie". Sie ist das verbindende Prinzip.
>Ganzes/Leibniz.
I 70
Existenz/Leibniz: von ihr können wir keine Idee haben, es sei denn durch die Wahrnehmung des Seienden. Daher ist die Wahrnehmung die formale Einheit und Allgemeinheit aller in sie eingehenden Inhalte.
I 71
"Wir haben keine andere Idee der Existenz als die, dass wir einsehen, dass die Dinge wahrgenommen werden". Wahrnehmung/Leibniz: liefert uns nun aber als Selbstwahrnehmung die Idee der Kontinuität und Kontiguität der Existenz als solcher (die uns in der Existenz unserer selbst evident ist).
>Wahrnehmung/Leibniz, >Erfahrung/Leibniz.
Existenz/Erfahrung/Leibniz: Existenz kann nicht gedacht werden, sie muss erfahren werden, denn der Satz "Das Nichtsein ist" ist widersprüchlich. (Allerdings nur in Bezug auf das Ganze).
I 72
Existenz/Notwendigkeit/Identität/Sein/Leibniz: die Sätze "Das Sein ist" und
"Nur ein einziges Sein ist notwendig"
stehen in einem ganz bestimmten Folgerungsverhältnis (Folgeverhältnis):
der Satz "das Sein ist" ist ein identischer Satz, d.h. sein Gegenteil ist widersprüchlich.
So fallen hier existentieller und kopulativer (Kopula) Gebrauch von "ist" zusammen.
Man könnte auch sagen "Das Sein ist seiend" um deutlich zu machen, dass das Prädikat dem Subjekt notwendig zukommt. Aber:
Bsp "Der Stein ist ein seiender Stein": Dieser Satz ist nicht identisch, dem Stein kommt das Sein nicht notwendig zu! Der Stein könnte auch nur gedacht sein. Daher brauchen wir die Wahrnehmung, um von der Existenz überzeugt zu sein.
Aber das gilt nicht nur von Körpern, sondern auch von Allgemeinem; Bsp Die Gattung Mensch, sie existiert nicht notwendig!
I 73
Die Notwendigkeit der Existenz gilt einzig und allein von der Welt als ganzer. >Notwendigkeit/Leibniz.
I 75
Einheit/Substanz/LeibnizVsSpinoza: die ultima ratio ist notwendig nur ein Grund, nicht eine Vielheit, weil er die Struktur des Ganzen ist. Leibniz braucht also die Vielheit der Dinge nicht zu opfern, um zur einen und einzigen Welt zu kommen. An die Stelle der Substanz von Spinoza tritt bei ihm die "harmonie universelle".
Existenz/Leibniz: Frage: "Warum gibt es überhaupt etwas und nicht vielmehr nichts?".
Diese Frage bleibt auch noch bestehen, wenn wir die Einheit der Vielheit gesichert haben. Es könnte immer noch nichts geben.
I 76
Angenommen, die Dinge müssen existieren, so muss man darüber hinaus den Grund angeben können, warum sie so existieren müssen und nicht anders.
I 91
Existenz/Leibniz: "Warum gibt es etwas und nicht vielmehr nichts?" 1. Der Grund, warum etwas existiert liegt in der Natur: die Folge des obersten Prinzips, dass nichts ohne Grund geschieht.
2. Der Grund muss in einem wirklichen Seienden oder in einer Ursache liegen.
3. Dieses Seiende muss aber notwendig sein, sonst müsste nach einer weiteren Ursache gesucht werden.
4. Also gibt es eine Ursache!
I 92
5. Diese erste Ursache bewirkt aber auch, dass alles Mögliche ein Streben zur Existenz hat, da kein universeller Grund der Beschränkung auf nur gewisse Mögliche gefunden werden kann. 6. Daher kann gesagt werden, dass alles Mögliche auf seine zukünftige Existenz angelegt sei. (Weil Möglichkeit Streben ist).
7. Daraus folgt aber nicht, dass alles, was möglich ist, auch existiere. Das würde nur folgen, wenn alles miteinander zusammen möglich wäre.
8. Einige Möglichkeiten sind aber mit anderen unvereinbar.
9. So erwächst die Reihe von Dingen, die durch die größte Reihe aller Möglichkeiten existiert.
10. Wie Flüssigkeiten Kugelform (größter Inhalt) annehmen, so existiert in der Natur des Universums eine Reihe mit dem größten Inhalt.
11. Also existiert das Vollkommenste denn Vollkommenheit ist nichts anderes als die Quantität an Sachhaltigkeit. (>Beste aller Welten, Beste Welt).
12. Vollkommenheit ist jedoch nicht allein in der Materie anzusiedeln, sondern in der Form oder Mannigfaltigkeit.
I 93
13. Daraus folgt, dass die Materie nicht überall gleichartig ist, sondern durch die Formen sich selbst ungleichartig gemacht wird. (Es folgen weitere 12 Thesen zur bewusstseinstheoretischen Ebene).
I 120
Welt/Existenz/Leibniz: ist als Ganzes kontingent. Es ist kein Grund einzusehen, warum diese Welt sein muss. Wir können aber einsehen, dass sie als Totalität alles Wirklichen und Möglichen ist. D.h. das Prinzip der Deduktion scheitert an der ersten Substanz, die nicht mehr intelligibel zu machen ist, bzw. nicht mehr selbst herleitbar ist.
I 12
Frage: warum ist überhaupt etwas und nicht vielmehr nichts? Wenn wir auch nicht einsehen können, warum diese Welt ist, so können wir doch einsehen, dass diese Welt möglich ist! Und viele mögliche neben ihr auch.
Dann können wir die Frage umformulieren:
Warum existiert diese Welt und nicht eine andere?
>Möglichkeit/Leibniz, >Mögliche Welt/Leibniz.

Lei II
G. W. Leibniz
Philosophical Texts (Oxford Philosophical Texts) Oxford 1998

Holz I
Hans Heinz Holz
Leibniz Frankfurt 1992

Holz II
Hans Heinz Holz
Descartes Frankfurt/M. 1994
Gegebenes Hume Deleuze I 18
Gegebenes/Erfahrung/Hume: Gegebenes hat daher zwei gegenläufige Bedeutungen: 1. Als Vorstellung, wie sie im Geist gegeben ist (nichts Überschreitendes).
2. Das Überschreiten ist ebenfalls gegeben, aber als Praxis, als Affektion des Geistes oder als Eindruck der Selbstwahrnehmung. Das Überschreiten ist nicht in der Vorstellung gegeben.
I 101 ff
Gegebenes/Hume: Gegebenes ist im Fluss, in Bewegung. Das Subjekt konstituiert sich im Gegebenen.
I 104
Die Gesamtheit dessen, was erscheint, ein Sein, das dem Schein gleich ist.
I 110
Das Gegebene ist nicht Teil des Raums, sondern der Raum ist Teil des Gegebenen.
I 168
Gegebenes/Hume: Gegebenes vereinigt seine Teile niemals zu einem Ganzen. Sein: kann nur begriffen werden als Gegenstand einer synthetischen Beziehung mit den Prinzipien dessen, was wir tun. >Prinzipien/Hume, >Geist/Hume, >Wahrnehmung/Hume, >Erfahrung/Hume.
D. Hume
I Gilles Delueze David Hume, Frankfurt 1997 (Frankreich 1953, 1988)
II Norbert Hoerster, "Hume: Existenz und Eigenschaften Gottes" aus J. Speck(Hg) Grundprobleme der großen Philosophen der Neuzeit I Göttingen, 1997

Deleuze I
Gilles Deleuze
Felix Guattari
Was ist Philosophie? Frankfurt/M. 2000

Hum I
G. Deleuze
David Hume , Frankfurt 1997
Geist/ Geistzustand Hume Deleuze I 7
Geist/Hume: Geist hat selbst keine Konstanz - nur Psychologie der Affektionen bzw. der Affekt ist möglich. Der Geist muss affiziert werden.
I 9
Geist/Hume: Der Geist ist identisch mit der Einbildungskraft und Vorstellung. Er ist kein Vermögen, sondern eine Sammlung ohne Gleichförmigkeit.
I 14
Geist/Hume: Der Geist bleibt immer passiv und ist nicht bestimmend, sondern wird bestimmt. Der Akt des Geistes ist aktiviert, nicht aktiv.
I 7ff
Geist/Hume: Der Geist ist passiv, leer, gefüllt durch Eindrücke (nicht Vorstellungen) und geordnet durch Prinzipien: Assoziation, Kontiguität, Kausalität. Der (innere) Eindruck entspricht der Selbstwahrnehmung, daraus entsteht das Subjekt. Vorstellungen sind atomistisch.
I 61
Geist/Hume: neu: In dem Maße, wie die Prinzipien der Moral und der Affekte auf ihn einwirken, hört er auf, Phantasie zu sein und wird fixiert als Teil der menschlichen Natur (komplexe statt einfacher Wirkung ist die Unterscheidung Kultur/Natur). Tier: Ein Tier kennt nur einfache Wirkungen und keine überschreitenden Regeln.
I 105
Geist/Hume: Der Geist ist mit der Vorstellung identisch und kein Subjekt. Er bedarf auch keines Subjekts und repräsentiert auch nicht die Natur. Perzeptionen sind die einzigen Gegenstände. Jede Vorstellung kann verschwinden.
I 108
Der Geist ist daher quantitativ, nicht qualitativ (Invariante). Die "kleinste Vorstellung": Bsp Ich habe eine Vorstellung vom Teil eines Sandkorns, aber die Bilder davon sind alle gleich. Def "Moment des Geistes": ist eine Berufung auf eine kleinste Vorstellung, die aber sinnlich ist.
I 120
Der Geist transformiert sich zum Subjekt nach den beiden Prinzipien des Affekt und der Assoziation. >Ich/Hume, >Assoziation/Hume, >Denken/Hume.
D. Hume
I Gilles Delueze David Hume, Frankfurt 1997 (Frankreich 1953, 1988)
II Norbert Hoerster, "Hume: Existenz und Eigenschaften Gottes" aus J. Speck(Hg) Grundprobleme der großen Philosophen der Neuzeit I Göttingen, 1997

Deleuze I
Gilles Deleuze
Felix Guattari
Was ist Philosophie? Frankfurt/M. 2000

Hum I
G. Deleuze
David Hume , Frankfurt 1997
Ich Brentano Chisholm II 272
Ich/Brentano: Die Prädikation "Ich" ist erstaunlicherweise anschaulich gerade nicht zu denken. >Selbstwahrnehmung, vgl. >Selbstidentifikation.

Chisholm II = Klaus Hedwig Brentano und Kopernikus in Philosophische Ausätze zu Ehren Roderick M. Chisholm Marian David/ Leopold Stubenberg (Hg), Amsterdam 1986

Brent I
F. Brentano
Psychology from An Empirical Standpoint (Routledge Classics) London 2014

Chisholm I
R. Chisholm
Die erste Person Frankfurt 1992

Chisholm II
Roderick Chisholm

In
Philosophische Aufsäze zu Ehren von Roderick M. Ch, Marian David/Leopold Stubenberg Amsterdam 1986

Chisholm III
Roderick M. Chisholm
Erkenntnistheorie Graz 2004
Kausalität Hume Armstrong II 122
Kausalrelation/Hume/Tradition/Armstrong: Allgemein nimmt man an, dass die Getrenntheit damit gesichert ist, dass A und B unter irgendeiner Beschreibung getrennt sind, wenn es nicht selbstwidersprüchlich wäre, wenn A existiert und B nicht. ---
Hoerster II 125
Place selbst hat das vor 40 Jahren zurückgewiesen, nämlich die Sichtweise, dass zwei logisch verschiedene Beschreibungen nicht auf ein und dasselbe Ding referieren können. Ordnung: Unterschiedenheit von Beschreibungen/von Objekten. Lösung: Wir müssen hier drei Entitäten annehmen: Härte und Unelastizität ((s) weil relativ auf Partner). ---
Danto I 307
Kausalität/Ursache/Wirkung/Hume/Danto: Jedenfalls gibt es zusätzlich zu eventuellen kausalen Verknüpfungen immer noch logische Verknüpfungen. Denn die verschiedenen Vorstellungen sind nicht zufällig zusammen im Geist. >Geist/Hume, >Ideen/Hume, >Assoziation/Hume.
---
Deleuze I 15
Kausalität/Hume: Kausalität ist Affekt! Sie ist auch ein Eindruck der Selbstwahrnehmung. Dies ist die Wirkung der Ähnlichkeit. Die Vorstellung der Kausalität ist eins mit der Vorstellung der Dinge. >Begriffe, >Ähnlichkeit.
Deleuze I 71
Kausalität/Hume: Kausalität ist nicht aus Wahrscheinlichkeit (diese müsste auf jeder Stufe der Gewohnheit festgestellt werden) sondern aus allmählicher Beobachtung. >Beobachtung, >Wahrscheinlichkeit.
I 74
Ihr wahrer Inhalt ist nicht in Erfahrung konstituierbar, weil sie selbst die Erfahrung konstituiert.
I 75
Die Vorstellungen müssen einen anderen Zusammenhang haben als bloße Einzelereignisse sonst gibt es keinen Schluss von Wirkung auf Ursache. >Wirkung, >Ursache, >Erfahrung, >Ereignisse.
Lösung: Gewohnheit als Prinzip.
Gewohnheit: setzt ihrerseits Erfahrung voraus.
Deleuze I 146
Kausalität/Hume: Kausalität ist die einzige Relation, aus der man schließen kann. Erfahrung: Erfahrung ist dabei rein selektiv und konstituierend. Schlussfolgerung: Die Gewohnheit wechselt die Ebene. >Beschreibungsebenen.
I 152
Kausalität steht buchstäblich für das Eigentum.
D. Hume
I Gilles Delueze David Hume, Frankfurt 1997 (Frankreich 1953, 1988)
II Norbert Hoerster, "Hume: Existenz und Eigenschaften Gottes" aus J. Speck(Hg) Grundprobleme der großen Philosophen der Neuzeit I Göttingen, 1997

Armstrong I
David M. Armstrong
Meaning and Communication, The Philosophical Review 80, 1971, pp. 427-447
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Armstrong II (a)
David M. Armstrong
Dispositions as Categorical States
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Armstrong II (b)
David M. Armstrong
Place’ s and Armstrong’ s Views Compared and Contrasted
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Armstrong II (c)
David M. Armstrong
Reply to Martin
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Armstrong II (d)
David M. Armstrong
Second Reply to Martin London New York 1996

Armstrong III
D. Armstrong
What is a Law of Nature? Cambridge 1983

Hum II
N. Hoerster
Hume
In
Grundprobleme der großen Philosophen - Neuzeit I, J. Speck (Hg) Göttingen 1997

Danto I
A. C. Danto
Wege zur Welt München 1999

Danto III
Arthur C. Danto
Nietzsche als Philosoph München 1998

Danto VII
A. C. Danto
The Philosophical Disenfranchisement of Art (Columbia Classics in Philosophy) New York 2005

Deleuze I
Gilles Deleuze
Felix Guattari
Was ist Philosophie? Frankfurt/M. 2000

Hum I
G. Deleuze
David Hume , Frankfurt 1997
Lernen Lernen: das Erwerben der Fähigkeit, Beziehungen zwischen Zeichen, Symptomen oder Symbolen und Gegenständen herzustellen. Dazu gehört auch z.B. das Wiedererkennen und Erinnern von Mustern, Ähnlichkeiten, Sinneswahrnehmungen, Selbstwahrnehmung usw. Beim Lernen wird im Idealfall die Fähigkeit erworben, Verallgemeinerungen auf zukünftige Fälle anzuwenden. Siehe auch Wissen, Wissen-wie, Kompetenz.
Politik Nussbaum Brocker I 908
Politik//Frauen/Nussbaum: Ein Kriterium für Frauen in der Gesellschaft ist die Stärkung der Verhandlungspositionen („bargaining approach“): Politische Kontexte und Entscheidungssituationen müssten jeweils daraufhin überprüft werden, inwiefern in ihnen Fähigkeiten gewährleistet und befördert und eigenständig handelnde Subjekte hervorgebracht werden. >Fähigkeiten/Nussbaum.
Drei Handlungsprinzipien:(1)
1. »The importance of options«, das heißt die Möglichkeit, aus belastenden Konstellationen ausbrechen zu können. Bsp Bildung und Eigentumserwerb von Frauen.
2. »The importance of perceived contribution«, denn oft gebe es eine Unterbewertung des Beitrags von Frauen.
3. »The importance of a sense of one’s own worth«. Selbstbewusstsein und Selbstwahrnehmung von Frauen und ihrer Projekte werden durch Austausch und Vorbilder gestärkt.

1. Martha C. Nussbaum, Women and Human Development. The Capabilities Approach, Cambridge 2000, p.285-288

Sandra Seubert, „Martha C. Nussbaum, Women and Human Development (2000)“, in:Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018

Brocker I
Manfred Brocker
Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018
Selbst Rosenberg Upton I 114
Selbst/Methode/Rosenberg/Upton: Eine der wohl wichtigsten Studien zur Entwicklung des Selbstgefühls wurde von Rosenberg (1979)(1) durchgeführt. Er führte offene Interviews mit einzelnen Kindern, um ihre Selbstwahrnehmung herauszufinden. Er befragte eine Stichprobe von 8 bis 18-Jährigen zu verschiedenen Aspekten ihres Selbstgefühls um
Upton I 115
1. einen Weg zu finden, die Antworten der Kinder in sinnvolle Kategorien einzuteilen. 2. nach nach Mustern in den Arten von Antworten zu suchen, die von bestimmten Altersgruppen gegeben wurden.
Kategorien:
A. Körperlich:
- objektive Fakten - z.B. "Ich bin acht Jahre alt"; offensichtliche Leistungen - z.B. "Ich kann 25 Meter schwimmen";
- Manifeste Präferenzen - z.B. "Ich mag Milch";
- Besitz - z.B. "Ich habe ein blaues Fahrrad";
- physische Eigenschaften - z.B. "Ich habe braunes Haar und blaue Augen";
- Mitgliedskategorien - z.B. "Ich bin ein Mädchen".
B. Charakter:
- Charakterqualitäten - z.B. "Ich bin ein tapferer Mensch und denke, dass ich ehrlich bin";
- emotionale Eigenschaften - z.B. "Ich bin generell glücklich und fröhlich";
- emotionale Kontrolle - z.B. "Ich lasse mich nicht in einen Streit verwickeln", "ich verliere leicht die Beherrschung".
C. Beziehungen:
- zwischenmenschliche Eigenschaften - z.B. "Ich bin freundlich und gesellig", "Ich bin schüchtern und ziehe mich zurück";
- Beziehung zu anderen - z.B. "Ich bin bei anderen Kindern sehr beliebt", "Andere Menschen haben Schwierigkeiten, mit mir auszukommen".
D. Innerer Zustand: Beschreibungen des Selbst, die sich auf die privatere Innenwelt eines Individuums beziehen, in der es um Emotionen, Einstellungen, Wünsche, Überzeugungen und Geheimnisse wie Selbsterkenntnis geht.
Ergebnisse: Rosenberg (1979)(1) stellte fest, dass die Mehrheit der Beschreibungen von jüngeren Kindern sich auf körperliche Aktivität und körperliche Eigenschaften bezogen. Die älteren Kinder verwendeten eher Charakterzüge, um das Selbst zu definieren. Rosenberg fand auch einen zunehmenden Bezug zu Beziehungen.
Upton I 116
Die ältesten Kinder (im Alter von 18 Jahren) nutzten viel mehr innere Qualitäten, deren Wissen nur dem Einzelnen zur Verfügung stand. Diese Beschreibungen befassten sich mit ihren Emotionen, Einstellungen, Motivationen, Wünschen und Geheimnissen. Rosenberg fand auch heraus, dass ältere Kinder viel eher von Selbstbeherrschung sprechen, wenn sie sich selbst beschreiben, zum Beispiel "Ich zeige meine Gefühle nicht". >Selbstbeschreibung, >Selbstwissen, >Selbstbewusstsein.
Upton I 117
VsRosenberg/Probleme/Upton: 1) Dies war eine Querschnittsstudie, sodass, obwohl Unterschiede in Bezug auf die Selbstbeschreibungen von Kindern in verschiedenen Altersgruppen durchaus beobachtet werden konnten, es schwierig ist, absolut sicher zu sein, dass diese Unterschiede Entwicklungsänderungen widerspiegeln - nur eine Längsschnittstudie könnte diese Interpretation wirklich bestätigen.
2) Selbst wenn diese sich ändernden Beschreibungen eine Entwicklungsänderung widerspiegeln, wie können wir sicher sein, dass es bei der Entwicklungsänderung tatsächlich um das Verständnis des Selbst geht?


1. Rosenberg, M (1979) Conceiving the Self. New York: Basic Books.

Upton I
Penney Upton
Developmental Psychology 2011
Sinneseindrücke Hume Deleuze I 20
Eindruck/Hume: Der Eindruck bildet den Geist auf unterschiedliche Weise als Subjekt aus. Innerer Eindruck: ist Selbstwahrnehmung. HumeVsRepräsentation: Die Assoziationsbedingungen können nicht repräsentieren. Rationalismus/Deleuze: Deleuze hatte diese Einsicht über Bord geworfen (Hume ist aber nicht gänzlich VsRepräsentation).
>Geist/Hume, Vgl. >Selbstwissen, >Selbstidentifikation, >Selbstbewusstsein, >Rationalismus.
I 106
Eindruck/Sinneseindruck/Hume: Der Eindruck repräsentiert nichts, weil ihm nichts vorausgeht (aber nicht: HumeVsRepräsentation) >Repräsentation, >Empfindung.
I 141
Sinneseindruck/Eindruck/Hume: Problem: Der Sinneseindruck kann selbst nicht erklären, warum er und nicht ein anderer ausgewählt wurde ((s) weil die Natur oder die Wahrnehmungswelt nicht einfach dem Subjekt gegenübersteht und sich aufdrängt, sondern vom Subjekt mit konstituiert wird.)
I 142
Lösung: Progress: durchsucht den Bestand und wählt konstituierend aus.
I 147
Es gibt zwei Arten von Sinneseindrücken: 1. Dieser lenkt den Geist auf Lust/Unlust, 2. dieser lenkt den Geist auf die Vorstellung vom Gegenstand, den er selbst konstituiert. >Idee/Hume.
D. Hume
I Gilles Delueze David Hume, Frankfurt 1997 (Frankreich 1953, 1988)
II Norbert Hoerster, "Hume: Existenz und Eigenschaften Gottes" aus J. Speck(Hg) Grundprobleme der großen Philosophen der Neuzeit I Göttingen, 1997

Deleuze I
Gilles Deleuze
Felix Guattari
Was ist Philosophie? Frankfurt/M. 2000

Hum I
G. Deleuze
David Hume , Frankfurt 1997
Spontaneität Hume Deleuze I 118
Spontaneität/Hume: Spontaneität wurde vom Organismus unter Einfluss folgender Prinzipien entwickelt: 1. Relation: verwandte Vorstellungen: Lebensgeister in benachbarten Bahnen des Körpers,
2. Disposition: Unterscheidung zwischen Sinneseindrücken und Selbstwahrnehmung.
>Prinzipien/Hume.
D. Hume
I Gilles Delueze David Hume, Frankfurt 1997 (Frankreich 1953, 1988)
II Norbert Hoerster, "Hume: Existenz und Eigenschaften Gottes" aus J. Speck(Hg) Grundprobleme der großen Philosophen der Neuzeit I Göttingen, 1997

Deleuze I
Gilles Deleuze
Felix Guattari
Was ist Philosophie? Frankfurt/M. 2000

Hum I
G. Deleuze
David Hume , Frankfurt 1997
Ziele Gruppenpsychologie Haslam i 191
Ziele/Enden/Gruppenverhalten/Pratkanis/Turner/Gruppenpsychologie: (...) Individuen versuchen, ein positives Bild ihrer Gruppe zu bewahren und reagieren eher auf potenzielle Bedrohungen dieses Bildes. Imagegefährdende Ereignisse, die komplexe und Folgeaufgaben beinhalten können (insbesondere wenn sie einer öffentlichen Prüfung unterliegen), verschieben die Ziele der Gruppenmitglieder in Richtung Imagepflege und weg von anderen Zielen (z.B. deliberative, systematische Entscheidungsfindung). In dem Maße, in dem die Imagepflege durch Gruppendenken-Symptome unterstützt wird (z.B. Glaube an die inhärente Moral, kollektive Rationalisierung, Stereotypisierung von Outgroups), neigt die Entscheidungsqualität der Gruppe dazu, sich zu verschlechtern. (Turner und Pratkanis (1998a)(1)).
Haslam I 194
Turner und Pratkanis (1998a)(1) und McCauley (1998)(2) weisen darauf hin, dass das Ziel, einen Konsens zu erreichen, verschiedenen Funktionen dienen kann - zum Beispiel dem Schutz einer sozialen Identität oder der Wiederherstellung eines Gefühls der Sicherheit. In einigen Fällen (z.B. unter kollektiver Bedrohung) kann das Ziel, einen Konsens zu erreichen, mit einem bestimmten Inhalt verbunden sein: Das heißt, Gruppenmitglieder können einen Konsens über eine bestimmte Schlussfolgerung (z.B. ein positives Gruppenbild) erzielen wollen. In anderen Fällen (z.B. unter großer Unsicherheit) könnte jeder Konsens überhaupt akzeptabel sein, so dass Gruppen bereit sind, negative Selbstwahrnehmungen zu akzeptieren, solange sie konvergent sind (z.B. siehe Jost und Banaji, 1994)(3). >System Justification Theory.
Haslam I 195
Packer/Ungson: andere mögliche Ziele könnten sein: - der Wunsch, dass die Gruppe wirksame gemeinsame Aktionen durchführt (für die der Konsens vielleicht ein Mittel zum Zweck ist);
- der Wunsch, dass die Gruppe schnell eine Entscheidung trifft (vielleicht verstärkt in Krisensituationen, und erinnernd an Geschwindigkeits- und Genauigkeitskompromisse, die endemisch für die menschliche Wahrnehmung sind; z.B. Tversky und Kahneman, 1974)(4);
- der Wunsch, dass die Gruppe mit wenig Aufwand eine Entscheidung trifft (erhöht, wenn die Gruppe mit vielen komplexen Themen überlastet ist);
- eine individuellere Reihe von Wünschen, positiv betrachtet zu werden und die eigene Position in der Gruppe zu behalten (gemäß McCauleys (1998)(2) Hypothese des sozialen Unbehagens).
>Gruppendenken/Psychologische Theorien.
Identifikation/Ziele: Die Verfolgung gruppenbezogener Ziele - was auch immer sie sind - ist insofern stärker, als sich die Mitglieder mit ihren Gruppen identifizieren (Abrams and Hogg, 1988)(5). Stark identifizierte Gruppenmitglieder versuchen, als loyal angesehen zu werden und Entscheidungen zu treffen, die den Interessen der Gruppe dienen.
Normen/Genauigkeit/Packer/Ungson: Jedes der Ziele, die mit Genauigkeit und Überlegung in Konflikt stehen, könnte Symptome von Gruppendenken hervorrufen, obwohl, wie von McCauley (1998)(2) hervorgehoben, die zugrunde liegenden Mechanismen und präzisen Erscheinungsformen in Abhängigkeit vom jeweiligen Ziel unterschiedlich sein können (z.B. einige, die Internalisierung bewirken, einige Konformität).

1. Turner, M.E. and Pratkanis, A.R. (1998a) ‘A social identity maintenance model of groupthink’, Organizational Behavior and Human Decision Processes, 73: 210–35.
2. McCauley, C. (1998) ‘Group dynamics in Janis’ theory of groupthink: Backward and forward’, Organizational Behavior and Human Decision Processes, 73: 146–62.
3. Jost, J.T. and Banaji, M.R. (1994) ‘The role of stereotyping in system-justification and the production of false consciousness’, British Journal of Social Psychology, 33: 1–27.
4. Tversky, A. and Kahneman, D. (1974) ‘Judgment under uncertainty: Heuristics and biases’, Science, 185: 1124–3.

Dominic J. Packer and Nick D. Ungson, „Group Decision-Making. Revisiting Janis’ groupthink studies“, in: Joanne R. Smith and S. Alexander Haslam (eds.) 2017. Social Psychology. Revisiting the Classic studies. London: Sage Publications

Haslam I
S. Alexander Haslam
Joanne R. Smith
Social Psychology. Revisiting the Classic Studies London 2017
Ziele Pratkanis Haslam I 191
Ziele/Enden/Gruppenverhalten/Pratkanis/Turner/Gruppenpsychologie: (...) Individuen versuchen, ein positives Bild ihrer Gruppe zu bewahren und reagieren eher auf potenzielle Bedrohungen dieses Bildes. Imagegefährdende Ereignisse, die komplexe und Folgeaufgaben beinhalten können (insbesondere wenn sie einer öffentlichen Prüfung unterliegen), verschieben die Ziele der Gruppenmitglieder in Richtung Imagepflege und weg von anderen Zielen (z.B. deliberative, systematische Entscheidungsfindung). In dem Maße, in dem die Imagepflege durch Gruppendenken-Symptome unterstützt wird (z.B. Glaube an die inhärente Moral, kollektive Rationalisierung, Stereotypisierung von Outgroups), neigt die Entscheidungsqualität der Gruppe dazu, sich zu verschlechtern. (Turner und Pratkanis (1998a)(1)).
Haslam I 194
Turner und Pratkanis (1998a)(1) und McCauley (1998)(2) weisen darauf hin, dass das Ziel, einen Konsens zu erreichen, verschiedenen Funktionen dienen kann - zum Beispiel dem Schutz einer sozialen Identität oder der Wiederherstellung eines Gefühls der Sicherheit. In einigen Fällen (z.B. unter kollektiver Bedrohung) kann das Ziel, einen Konsens zu erreichen, mit einem bestimmten Inhalt verbunden sein: Das heißt, Gruppenmitglieder können einen Konsens über eine bestimmte Schlussfolgerung (z.B. ein positives Gruppenbild) erzielen wollen. In anderen Fällen (z.B. unter großer Unsicherheit) könnte jeder Konsens überhaupt akzeptabel sein, so dass Gruppen bereit sind, negative Selbstwahrnehmungen zu akzeptieren, solange sie konvergent sind (z.B. siehe System Justification Theory; Jost und Banaji, 1994)(3). >System Justification Theory.
Haslam I 195
Packer/Ungson: andere mögliche Ziele könnten sein: - der Wunsch, dass die Gruppe wirksame gemeinsame Aktionen durchführt (für die der Konsens vielleicht ein Mittel zum Zweck ist);
- der Wunsch, dass die Gruppe schnell eine Entscheidung trifft (vielleicht verstärkt in Krisensituationen, und erinnernd an Geschwindigkeits- und Genauigkeitskompromisse, die endemisch für die menschliche Wahrnehmung sind; z.B. Tversky und Kahneman, 1974)(4);
- der Wunsch, dass die Gruppe mit wenig Aufwand eine Entscheidung trifft (erhöht, wenn die Gruppe mit vielen komplexen Themen überlastet ist);
- eine individuellere Reihe von Wünschen, positiv betrachtet zu werden und die eigene Position in der Gruppe zu behalten (gemäß McCauleys (1998)(2) Hypothese des sozialen Unbehagens).
>Gruppendenken/Psychologische Theorien.
Identifikation/Ziele: Die Verfolgung gruppenbezogener Ziele - was auch immer sie sind - ist insofern stärker, als sich die Mitglieder mit ihren Gruppen identifizieren (Abrams and Hogg, 1988)(5). Stark identifizierte Gruppenmitglieder versuchen, als loyal angesehen zu werden und Entscheidungen zu treffen, die den Interessen der Gruppe dienen.
Normen/Genauigkeit/Packer/Ungson: Jedes der Ziele, die mit Genauigkeit und Überlegung in Konflikt stehen, könnte gruppendenkende Symptome hervorrufen, obwohl, wie von McCauley (1998)(2) hervorgehoben, die zugrunde liegenden Mechanismen und präzisen Erscheinungsformen in Abhängigkeit vom jeweiligen Ziel unterschiedlich sein können (z.B. einige, die Internalisierung bewirken, einige Konformität).

1. Turner, M.E. and Pratkanis, A.R. (1998a) ‘A social identity maintenance model of groupthink’, Organizational Behavior and Human Decision Processes, 73: 210–35.
2. McCauley, C. (1998) ‘Group dynamics in Janis’ theory of groupthink: Backward and forward’, Organizational Behavior and Human Decision Processes, 73: 146–62.
3. Jost, J.T. and Banaji, M.R. (1994) ‘The role of stereotyping in system-justification and the production of false consciousness’, British Journal of Social Psychology, 33: 1–27.
4. Tversky, A. and Kahneman, D. (1974) ‘Judgment under uncertainty: Heuristics and biases’, Science, 185: 1124–3.

Dominic J. Packer and Nick D. Ungson, „Group Decision-Making. Revisiting Janis’ groupthink studies“, in: Joanne R. Smith and S. Alexander Haslam (eds.) 2017. Social Psychology. Revisiting the Classic studies. London: Sage Publications

Haslam I
S. Alexander Haslam
Joanne R. Smith
Social Psychology. Revisiting the Classic Studies London 2017
Ziele Turner Haslam I 191
Ziele/Enden/Gruppenverhalten/Pratkanis/Turner/Gruppenpsychologie: (...) Individuen versuchen, ein positives Bild ihrer Gruppe zu bewahren und reagieren eher auf potenzielle Bedrohungen dieses Bildes. Imagegefährdende Ereignisse, die komplexe und Folgeaufgaben beinhalten können (insbesondere wenn sie einer öffentlichen Prüfung unterliegen), verschieben die Ziele der Gruppenmitglieder in Richtung Imagepflege und weg von anderen Zielen (z.B. deliberative, systematische Entscheidungsfindung). In dem Maße, in dem die Imagepflege durch Gruppendenken-Symptome unterstützt wird (z.B. Glaube an die inhärente Moral, kollektive Rationalisierung, Stereotypisierung von Outgroups), neigt die Entscheidungsqualität der Gruppe dazu, sich zu verschlechtern. (Turner und Pratkanis (1998a)(1)).
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Turner und Pratkanis (1998a)(1) und McCauley (1998)(2) weisen darauf hin, dass das Ziel, einen Konsens zu erreichen, verschiedenen Funktionen dienen kann - zum Beispiel dem Schutz einer sozialen Identität oder der Wiederherstellung eines Gefühls der Sicherheit. In einigen Fällen (z.B. unter kollektiver Bedrohung) kann das Ziel, einen Konsens zu erreichen, mit einem bestimmten Inhalt verbunden sein: Das heißt, Gruppenmitglieder können einen Konsens über eine bestimmte Schlussfolgerung (z.B. ein positives Gruppenbild) erzielen wollen. In anderen Fällen (z.B. unter großer Unsicherheit) könnte jeder Konsens überhaupt akzeptabel sein, so dass Gruppen bereit sind, negative Selbstwahrnehmungen zu akzeptieren, solange sie konvergent sind (z.B. siehe System Justification Theory; Jost und Banaji, 1994)(3). >System Justification Theory.
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Packer/Ungson: andere mögliche Ziele könnten sein: - der Wunsch, dass die Gruppe wirksame gemeinsame Aktionen durchführt (für die der Konsens vielleicht ein Mittel zum Zweck ist);
- der Wunsch, dass die Gruppe schnell eine Entscheidung trifft (vielleicht verstärkt in Krisensituationen, und erinnernd an Geschwindigkeits- und Genauigkeitskompromisse, die endemisch für die menschliche Wahrnehmung sind; z.B. Tversky und Kahneman, 1974)(4);
- der Wunsch, dass die Gruppe mit wenig Aufwand eine Entscheidung trifft (erhöht, wenn die Gruppe mit vielen komplexen Themen überlastet ist);
- eine individuellere Reihe von Wünschen, positiv betrachtet zu werden und die eigene Position in der Gruppe zu behalten (gemäß McCauleys (1998)(2) Hypothese des sozialen Unbehagens).
>Gruppendenken/Psychologische Theorien.
Identifikation/Ziele: Die Verfolgung gruppenbezogener Ziele - was auch immer sie sind - ist insofern stärker, als sich die Mitglieder mit ihren Gruppen identifizieren (Abrams and Hogg, 1988)(5). Stark identifizierte Gruppenmitglieder versuchen, als loyal angesehen zu werden und Entscheidungen zu treffen, die den Interessen der Gruppe dienen.
Normen/Genauigkeit/Packer/Ungson: Jedes der Ziele, die mit Genauigkeit und Überlegung in Konflikt stehen, könnte Symptome von Gruppendenken hervorrufen, obwohl, wie von McCauley (1998)(2) hervorgehoben, die zugrunde liegenden Mechanismen und präzisen Erscheinungsformen in Abhängigkeit vom jeweiligen Ziel unterschiedlich sein können (z.B. einige, die Internalisierung bewirken, einige Konformität).

1. Turner, M.E. and Pratkanis, A.R. (1998a) ‘A social identity maintenance model of groupthink’, Organizational Behavior and Human Decision Processes, 73: 210–35.
2. McCauley, C. (1998) ‘Group dynamics in Janis’ theory of groupthink: Backward and forward’, Organizational Behavior and Human Decision Processes, 73: 146–62.
3. Jost, J.T. and Banaji, M.R. (1994) ‘The role of stereotyping in system-justification and the production of false consciousness’, British Journal of Social Psychology, 33: 1–27.
4. Tversky, A. and Kahneman, D. (1974) ‘Judgment under uncertainty: Heuristics and biases’, Science, 185: 1124–3.

Dominic J. Packer and Nick D. Ungson, „Group Decision-Making. Revisiting Janis’ groupthink studies“, in: Joanne R. Smith and S. Alexander Haslam (eds.) 2017. Social Psychology. Revisiting the Classic studies. London: Sage Publications

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S. Alexander Haslam
Joanne R. Smith
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