Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
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Allwissenheit Chisholm II 95ff
Allwissen/Determinismus/Gombocz: Allwissenheit und Handlungsfreiheit stehen möglicherweise im Widerspruch: der frei Handelnde muss die Prognose des Allwissenden enttäuschen können. - Formales Paradox: das Wissen des Allwissenden muss zumindest die logische Wahrheit enthalten, dass die Handlungen des Freien frei sind ((s) oder dass es keine Freiheit gibt.) -- Allwissen schließt nicht aus, dass auch andere allwissend sind, das führt zu Kompensationsverlusten bei den anderen, wenn dadurch freie Handlungen beschränkt werden.
II 102
VsTheismus/Allwissen/Gombocz: der Theismus ist durch Willensfreiheit gefährdet - Variante: Gott beschränkt sein Wissen absichtlich. >Wille, >Wissen, >Wissensparadoxien.

Wolfgang L. Gombocz. Maxima. In: M.David/L. Stubenberg (Hg) Philosophische Aufsätze zu Ehren von R.M. Chisholm Graz 1986

Chisholm I
R. Chisholm
Die erste Person Frankfurt 1992

Chisholm II
Roderick Chisholm

In
Philosophische Aufsäze zu Ehren von Roderick M. Ch, Marian David/Leopold Stubenberg Amsterdam 1986

Chisholm III
Roderick M. Chisholm
Erkenntnistheorie Graz 2004
Grice Black I 61f
BlackVsGrice: Grice' Theorie ist 1. Zu kompliziert - 2. Deckt keine Selbstgespräche ab (man beabsichtigt nicht, sich selbst einen Grund zu liefern...).
Sprecherabsicht: kann es nicht immer sein, beim anderen Glauben zu erzeugen: Bsp Paradoxie des Prüfungskandidaten. >Wissenparadoxie.
Lügner-Paradoxie: Der Lügner muss nach Grice immer die Wahrheit sagen: Er muss "ja" meinen, wenn er "nein" sagt. >Paradoxien.
I 64
Grice These: S meint etwas, wenn er beabsichtigt bei H eine bestimmte Wirkung zu erzielen, z.B. dass H glaubt, dass p.
I 65
BlackVsGrice: Das braucht Modifikationen: Negative Konjunktion oder entsprechende positive Disjunktionen.
I 66
Bsp Man muss nicht alle unendlichen Schachzüge erklären, aber zu sagen: "Er beabsichtigte die Folgen des Schachs" ist keine Erklärung. - Bsp "Den König am Ziehen hindern" braucht wiederum eine Erklärung. - Das genau ist Grices Problem. - ((s) Weil er Sprecherabsicht unterstellt, die nicht in den Regeln zu finden ist.) - BlackVsSprecherabsicht - BlackVsWirkungsabsicht. >Sprecherabsicht, >Sprecherbedeutung.
I 67
BlackVsGrice: Theorie ist unzulänglich: 1. Berufung auf Standard-Wirkungen - 2. Vertrauen, dass die Sprecherabsicht solche Wirkungen herbeiführt.

Black I
Max Black
"Meaning and Intention: An Examination of Grice’s Views", New Literary History 4, (1972-1973), pp. 257-279
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, G. Meggle (Hg) Frankfurt/M 1979

Black II
M. Black
Sprache. Eine Einführung in die Linguistik München 1973

Black III
M. Black
The Prevalence of Humbug Ithaca/London 1983

Black IV
Max Black
"The Semantic Definition of Truth", Analysis 8 (1948) pp. 49-63
In
Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994
Intentionalität Geach I 132
Intentionalität/Geach: dreistellige Relation: Person-Verb-Objekt. - Bsp Für ein z, z ist ein Mann und ich sah z in Oxford unter dem Aspekt: "rannte vorüber". GeachVsBuridan: "ratio","appelliert an", "Hinsicht": hier gibt es keine Identitätsbedingungen.
>Identitätsbedingungen.
Es gibt keine Notwendigkeit, dass der Gegenstand unter dem Aspekt wahrgenommen wird.
>Aspekte.
Bsp Buridan: Sokrates weiß, dass einige Sterne über dem Horizont sind." - Geach: angenommen, Sokrates ist im Dschungel, von welchen weiß er es dann?
Buridan: "von denen, die es sind".
GeachVs: nur von "einigen", nicht z.B. vom Sternbild Aries (falscher Aspekt).
Falscher komplexer Ausdruck: "Sokrates, weiß, dass Aries über dem Horizont ist."
GeachVsBuridan: Buridan nutzt hier die Besonderheit von "wissen" aus. (Aus Wissen folgt Wahrheit).
>Wissen, >Wahrheit, vgl. >Wissensparadoxie.
I 137
Intentionale Identität/Intentionalität/Geach: Bsp 1. "Es gibt einen Dichter, den Smith und Brown bewundern" - oder
2. "Smith und Brown bewundern beide denselben Dichter" -
Letzteres wäre auch wahr, wenn es ein Hochstapler wäre, ersteres nicht.
"Unter der Beschreibung"/Aspekt: Problem: Bsp Smith träumte von der dicksten Frau der Welt, (die tatsächlich rothaarig ist) aber im Traum war sie kahl.
Die mittelalterlichen Probleme sind heute noch nicht gelöst.
>de re, >de dicto, >Proposition, >Intensionale Objekte, >Glaubensobjekte, >Gedankenobjekte, >Mentale Objekte.
>Philosophie des Mittelalters.

Gea I
P.T. Geach
Logic Matters Oxford 1972
Paradoxien Poundstone I 47
Rabenparadox/Poundstone: "Dieser Hering ist rot" stützt beide Kontrapositionen: a) "Alle nichtschwarzen Dinge sind Nichtraben" als auch
b) "Alle nichtweißen Dinge sind Nichtraben" (Kontraposition von "Alle Raben sind weiß").
Daraus folgt: schwarz ist weiß - das ist das Paradox.
I 66
Das Rabenparadox braucht kein Paradox zu sein, wenn die Anzahl der Gegenstände endlich ist. >Unendlichkeit.
I 175
Wissensparadoxie/Gefangenen-Paradox/Poundstone: (unerwartete Hinrichtung) funktioniert nur, wenn der andere über die Situation nachdenkt und falsche Schlüsse zieht. >Wissensparadoxien.
I 192
Wissensparadoxie/Gefangenen-Paradox/Quine/Poundstone: (unerwartete Hinrichtung) das "Wissen" ist hier eine Illusion. - Die erste Schlussfolgerung, nach der der Gefangene nicht am letzten Tag hingerichtet werden kann, ist ungültig. Der Unlogische ist besser dran: Er kann das richtige ahnen. - Die Annahme eines bestimmten Tages führt dazu, dass die Hinrichtung an einem beliebigen Tag stattfinden kann.
Pointe/Poundstone: Fehler: Die Annahme, wenn alles Unmögliche ausgeschlossen sei, müsse etwas Mögliches übrig bleiben. - Wenn der Gefangene von der Unmöglichkeit ausgeht, kann er an jedem Tag hingerichtet werden.
I 221
Thomsons Lampe/Poundstone: Lampe geht für 1/2 min an, dann 1/4 min aus, dann 1/8 an... Summe: 1. Frage: ist sie nach 1 Min an oder aus? (Summe unendlicher Glieder). - Falsche Frage! - Analog: ob die größte Zahl gerade/ungerade sei.
I 228
Letztlich geht es um physikalische Grenzen: Frequenz, Energie, Schalter. Vgl. >Zenon, >Über Zenon.
I 224
Zenon/Achilles/Poundstone: Lösung: Überholen nach 111,111...cm - die "Unendlichkeit" liegt in Zenons Analyse, nicht der Physik. Pfeil-Paradoxie: selbst in der Relativitätstheorie bleibt der Augenblick unscharf.
Auch hier glauben wir an Ursache und Wirkung: Die Gegenwart bestimmt die Zukunft.
>Ursache, >Wirkung, >Verursachung, >Kausalität, vgl. >Determinismus.
Woher weiß der Pfeil, wohin er muss? - Das ist kein physikalisches Problem. - Der Reihenbegriff ist keine Lösung.
I 236
Olbers Paradox: vierfache Fläche gleicht vierfach schwächere Strahlung aus - es müsste sich alles auf der Erde auf die mittlere Temperatur der Sterne aufheizen. Lösung: Rotverschiebung.
>Olbers Paradox.
I 243
Tristram Shandy-Paradox/Russell/Poundstone: Wenn er unendlich lang lebte, bliebe kein Tag unbeschrieben, weil kein Tag zu nennen wäre, für den es unmöglich wäre. - Eine Eins-zu-eins-Zuordnung ist möglich, aber niemals abgeschlossen. Nicht aber bei der Umkehrung: unendliche Vergangenheit: man kann keine eindeutige Zuordnung bestimmter Tage zu bestimmten Jahren vornehmen. - Im letzten Jahr kann er nicht über einen Tag jenes Jahres geschrieben haben -unendlich langes unvollendetes Manuskript.
Vgl.>Zeit, >Vergangenheit, >Gegenwart, >Zukunft..
I 400
Paradox/Paradoxie/Antinomie/Poundstone: Allgemeine Form: Die Illusion, alles Wahre sei auch erkennbar. Vgl. >Realismus.
Unerwartete Hinrichtung: Das Opfer irrt weil es meint, etwas durch logisches Schließen zu erreichen, was so nicht zu erreichen ist.
>Logik, >Wissen, >Gewissheit, >Denken, >Wissensparadoxie.
Newcombs Paradox: Derjenige der die Voraussage macht, kann seine eigenen Gedanken nicht kennen.
>Newcombs Paradox.

Poundstone I
William Poundstone
Im Labyrinth des Denkens Hamburg 1995
Pollocks Gaskammer Poundstone I 215
Pollocks Gaskammer/Poundstone: (verwandt mit dem Vorwortparadox). Bsp Ein Raum füllt sich gelegentlich mit giftigem, grünen Gas. Durch ein Fenster in der Tür kann man ein Warnlicht sehen: Das Licht ist grün, wenn kein Gas im Raum ist. Andernfalls weiß.
I 216
Unglücklicherweise färbt das Gas, wenn es ausströmt, die weiße Lampe grün! Das Licht sieht immer grün aus, egal, ob Gas da ist, oder nicht. Also hat man eine Videokamera direkt an der Lampe installiert und überträgt das Bild auf einen Schirm neben der Tür. Auf dem Schirm ist die korrekte Farbe der Warnlampe erkennbar, unabhängig davon, ob der Raum Gas enthält oder nicht. Neben der Tür ist ein Warnschild angebracht, dass die Besucher das Licht im Fenster ignorieren sollen und stattdessen nach der Farbe auf dem Schild gehen sollen.
I 216
Pollocks Gaskammer/Poundstone: Man kann Glauben auf mehr als eine Art zurückweisen: 1. Das Licht sieht grün aus (ohne Information über die Farbe des Gases).
2. Normalerweise haben die Dinge die Farbe, die sie auf dem Bildschirm haben, dafür gibt es Farbfernsehen.
Vs: Das zweite ist noch schwächer als das erste.
Daher gibt es als Schild neben der Tür noch einen dritten Grund.
Recht haben aus falschen Gründen - Widerlegung:
a) zurückweisende Widerlegung: sagt einfach, dass eine Überzeugung falsch ist.
b) unterminierende Widerlegung: sagt, dass die Überzeugung ungültig ist.
Bsp Wenn man entdeckt, dass man ein Gehirn im Tank ist, ist das eine unterminierende Widerlegung aller Überzeugungen über die Welt.
>Widerlegung, >Verifikation, vgl. >Bestätigung, >Gehirne im Tank.
Pointe: Die Überzeugung könnte dann immer noch wahr sein. - Unterminierende Widerlegung ist besser als zurückweisende Widerlegung.
I 220
Gefangenen-Paradox/Wissensparadoxie: (Paradox der unerwarteten Hinrichtung) eine Menge von Überzeugungen erzeugt ihre eigene unterminierende Widerlegung. So gibt es Widerlegungen von Widerlegungen.
>Paradoxien, >Wissensparadoxie.

Poundstone I
William Poundstone
Im Labyrinth des Denkens Hamburg 1995
Wissen Buridan Poundstone I 186
Jean Buridan, "Sophismata": Wissen/Wissensparadoxie/Buridan/Poundstone: Bsp "Niemand glaubt diesen Satz" Wenn das wahr ist, glaubt es niemand und infolgedessen weiß es niemand. Wenn es falsch ist, glaubt es mindestens ein Mensch, aber niemand (weder Gläubige noch Ungläubige) weiß es, weil es falsch ist. Also ist es unmöglich, dass jemand weiß, dass dieser Satz wahr ist! +...
Poundstone I 187
Es könnte ein allwissendes Wesen geben, das jeden Ihrer Glauben kennt und zu jedem Zeitpunkt sagen, ob Sie ihn glauben. Bsp "Niemand weiß, was hier steht"
Wenn es wahr ist, weiß es niemand, wenn es aber falsch ist, Widerspruch: niemand kann etwas Falsches wissen. Also kann das was da steht, nicht falsch sein. Es ist eine unbezweifelbare Wahrheit, die niemand wissen kann.

Poundstone I
William Poundstone
Im Labyrinth des Denkens Hamburg 1995
Wissen Logik-Texte Read III 202
Read: aus Wissen folgt Wahrheit. >Wahrheit.

Sainsbury V 141
Wissensparadoxie/unerwartete Prüfung/Sainsbury: es tut nichts zur Sache, dass die Schüler Erwartungen haben könnten, zu denen sie nicht berechtigt sind.
V 143
Gerade, dass wir glauben, die Lehrerin widerlegt zu haben und ihr damit die Möglichkeit genommen zu haben, die Arbeit schreiben zu lassen, lässt die Ankündigung wieder wahr werden. - Variante: die Klasse weiß von der Wahrheit der Ankündigung. - Dann kann n die Klasse zeigen, dass sie nicht wissen kann, dass sie wahr ist. - Variante: die Ankündigung enthält zusätzlich die Tatsache, dass die Klasse aufgrund der Ankündigung nicht weiß... - Bsp A1 "ihr werdet am betreffenden Morgen nicht wissen..." - fragwürdiges Prinzip: "wenn man weiß... dann weiß man, dass man es weiß" - Pointe: eine Paradoxie entsteht erst, wenn man auf W(A1) schließen muss.
Sainsbury V 148
Variante: Ankündigung: A2 Entweder [M und nicht-WM (Wenn A2, dann M)] oder [D und nicht-WD (Wenn A2, dann D)] - Neu: das ist selbstbezüglich - Problem: dann weiß man am Dienstag (Wenn A2, dann D) daß A2 falsch ist.
Sainsbury V 150
echte Wissensparadoxie/Sainsbury: A3 W (nicht-A3) Bsp Man weiß, dass die Ankündigung falsch ist - so kommen wir zu MV 3 (...) u.a.: "was bewiesen wird, wird gewusst". - MV 3: 1. Angenommen, A3 - 2. W (nicht A3) (Definition von A3) -3. Nicht-A3 (was gewusst wird, ist wahr) - 4. Wenn A3, dann nicht A3 - (1-3 zusammengefasst) - 5. Nicht-A3 (nach 4.) - . Nicht-W (nicht-A3) (nach 5. + Definition von A3) - 7. W (nicht-A3) - (5. + was bewiesen ist, wird gewusst). - 6 und 7. widersprechen sich.
Sainsbury V 160
locus classicus: Montague/Kaplan.
Sai V 155
Glaubensparadoxie/Sainsbury: G1 a glaubt nicht, was G1 sagt. - Wenn a G1 glaubt, dann kann er verstehen, dass er etwas Falsches sagt. - Das enthält zwei Annahmen: 1) Dass a verstehen kann, dass G1 falsch ist, wenn er an es glaubt, und wahr, wenn er nicht an es glaubt - 2) Dass a verstehen wird, was er verstehen kann - jetzt kann man unter Einsetzen von Vernünftigkeit, Selbstbewusstsein, sowie Geschlossenheit und Verstehen die Paradoxie analog zur Wissensparadoxie konstruieren.
Sainsbury V 156
Selbstbewusstsein: Wenn G(f), dann G[G( f)]. - Vernünftigkeit: Wenn G(f) dann nicht-G (nicht-G). - Geschlossenheit: Wenn G(wenn f, dann y) und G(nicht-y), dann G(nicht-f). - Obwohl Glauben nicht Wissen beinhaltet, kann man die gleich Paradoxie konstruieren.
Sainsbury V 160/61
Wissen/Glauben/Wissensparadoxie/Sainsbury: es gibt eine Diskussion, ob Wissen bzw. Glauben korrekt durch einen Operator oder ein Prädikat wiedergegeben werden sollte. - Bsp Operator: A1 ist wahr . - Bsp prädikativ: wird es mit Namen von Ausdrücken zu tun haben, statt mit deren Gebrauch. Montague/Kaplan: prädikative Version, um auszuschließen, dass Operatoren die Schuld haben.
Texte zur Logik
Me I Albert Menne Folgerichtig Denken Darmstadt 1988
HH II Hoyningen-Huene Formale Logik, Stuttgart 1998
Re III Stephen Read Philosophie der Logik Hamburg 1997
Sal IV Wesley C. Salmon Logik Stuttgart 1983
Sai V R.M.Sainsbury Paradoxien Stuttgart 2001

Re III
St. Read
Philosophie der Logik Hamburg 1997

Sai I
R.M. Sainsbury
Paradoxien Stuttgart 1993
Wissen Platon Bubner I 35
Wissen/Höhlengleichnis/Platon/Bubner : das von den Wenigen erlangte Wissen darf nicht zur theoretischen Selbstgenügsamkeit verführen. Die seltene Einsicht in das Wesen des Guten ist politisch umzusetzen! es geht nicht um Wertneutralität eines höchsten Gegenstands.
Die Philosophen müssen wieder hinuntersteigen, um das Leben mit den Mitgefangenen zu teilen. Dazu verpflichtet sie die Eigenart dessen, was sie gesehen haben!(Gut).
Vernünftig handeln kann nämlich nur der, der ein Ziel im Leben hat.(Vernunft).
Zammenfassung: die Idee des Guten muss wörtlich verstanden werden. Die gleichnishafte Einkleidung verweist nicht auf eine ontologische Geheimlehre.
Der Philosoph, der mit dieser Frage nach Sinn und Zweck der Theorie die Möglichkeiten der Theorie selber relativiert, wird zum Dialektiker. (Dialektik).
>Das Gute/Platon, >Dialektik/Platon.
I 119
Wissen/Menon/Platon: Aporie: entweder kann man gar nichts lernen, oder nur das. was man schon weiß. Platon antwortet darauf mit dem Mythos von der Anamnesis. (Erinnerung aus früherem Leben der Seele).
Wissen/AristotelesVsPlaton (Menon): kein Wissen entsteht aus nichts.
Bei Syllogismus und Epagogé (heute umstritten, ob als Induktion aufzufassen) gibt es Vorwissen.
>Wissen/Aristoteles, vgl. >Wissensparadoxie.


Gaus I 311
Wissen/Herrschaft/Platon/Keyt/Miller: Im Staatsmann [Politikos] verfolgt der Eleatische Fremde die Idee der Herrschaft der Vernunft bis zu ihrem logischen Terminus und zieht daraus den Schluss, dass in der Republik stillschweigend bleibt - dass Wissen allein schon eine ausreichende Gewähr für die Anwendung von Gewalt, sogar tödlicher Gewalt, bietet, wenn die Überzeugungskraft versagt (zum Gegensatz siehe Plt. 296bl, 304d4). Es liegt im Rahmen der Gerechtigkeit, so der Eleatische Fremde, dass der wahre Staatsmann, der die politische Kunst besitzt und "wahrhaftig und nicht nur scheinbar ein Wissender" ist, mit oder ohne Gesetz, mit oder ohne Zustimmung seiner Untertanen seine Polis durch Tötung oder Verbannung einiger ihrer Mitglieder reinigen kann (Plt. 293a2-e2).
Die einzig wahre Verfassung ist die, die von einer solchen Person regiert wird. Da solche Personen überaus selten sind (Plt. 292el-293a4, 297b7-c2), ist eine zentrale Frage, wie eine Polis, die eines wahren Staatsmannes beraubt ist, an der Vernunft teilhaben kann. Die Antwort des eleatischen Fremden lautet, dass sie durch das Gesetz teilen kann, wobei das Gesetz eine Imitation der Wahrheit ist, die der wahre Staatsmann begriffen hat (Plt. 300c5-7, 300el 1-301a4).
Nachahmung: Da der wahre Staatsmann ohne Gesetz herrscht, gibt es einen besseren und einen schlechteren Weg, ihn nachzuahmen. Die Herrscher einer Polis können die Herrschaft der Vernunft imitieren, indem sie nach der Reflexion der Vernunft im Recht entscheiden, oder sie können die Gesetzlosigkeit der Vernunft imitieren, indem sie im Widerspruch zum Recht entscheiden (Plt. 300e7-301 c5). Da die Herrscher einer, wenige oder viele sind, gibt es drei gute und drei schlechte Imitationen der einzig wahren Verfassung. Da die Herrschaft umso stärker ist, je weniger die Herrscher sind, bilden die sechs Imitationen eine Hierarchie, wobei weniger Herrscher besser sind, wenn die Herrschaft dem Gesetz entspricht, aber schlechter, wenn sie dem Gesetz zuwiderläuft (Plt. 302b5- 303b5).
>Herrschaft/Platon.

Keyt, David and Miller, Fred D. jr. 2004. „Ancient Greek Political Thought“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications

Bu I
R. Bubner
Antike Themen und ihre moderne Verwandlung Frankfurt 1992

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004