Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
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Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden 29 Kontroversen:
Begriff/
Autor/Ismus
Autor Vs Autor
Eintrag
Literatur
Ausdruck Darstellung Searle Vs Austin, John L. V 207
SearleVstraditionelle Sprechaktanalyse. (SearleVsAustin,SearleVsHare) These: "Gut", "wahr" bedeutet in verschiedenen Akten dasselbe. Wird von der traditionellen Sprechakttheorie nicht berücksichtigt) gut/wahr/Sprechakttheorie/Tradition: Hare: Bsp "Gut" wird gebraucht, um etwas zu empfehlen.
Strawson: "Wahr" wird gebraucht, um Aussagen zu bekräftigen oder anzuerkennen
Austin: "Wissen" wird gebraucht, um Garantien zu geben. (SearleVs).
Im Prinzip: "das Wort W wird gebraucht, um den Sprechakt A zu vollziehen". >Sprechakttheorie.

IV 17
illokutionärer Akt/Austin: fünf Kategorien: Verdiktiv, Expositiv, Exerzitiv, Konduktiv, Kommissiv) Sprechakte/SearleVsAustin: Unterscheidung zwischen illokutionärer Rolle und Äußerung mit propositionalem Gehalt:
R(p).
Die verschiedenen Akte vollziehe sich in verschiedenen Kontinua! Es gibt mindestens 12 wichtige Dimensionen.
IV 18
1. Unterschiede in Witz (Zweck) des Akts. (Allerdings muss nicht zu jedem Akt ein Zweck gehören).
IV 19
Der illokutionäre Witz gehört zur Rolle, beide sind aber nicht dasselbe. Bsp Eine Bitte kann denselben Witz wie ein Befehl haben. 2. Unterschiede der Ausrichtung (Wort auf Welt oder umgekehrt).
Entweder, die Welt muss zu den Wörtern passen, oder umgekehrt.
IV 20
Bsp von Elisabeth Anscombe: Einkaufszettel mit Waren, dieselbe Liste wird vom Warenhausdetektiv erstellt.
IV 21
3. Unterschiede in den zum Ausdruck gebrachten psychischen Zuständen Bsp andeuten, bedauern, schwören, androhen. (Selbst wenn die Akte unaufrichtig sind).
Def Aufrichtigkeitsbedingung/Searle: Man kann nicht sagen, "Ich stelle fest, dass p. aber ich glaube nicht, dass p" "Ich verspreche, dass p, aber ich habe nicht die Absicht, dass p"
Der psychische Zustand ist die Aufrichtigkeitsbedingung des Akts.
IV 22
Diese drei Dimensionen: Witz, Ausrichtung, Aufrichtigkeitsbedingung sind die wichtigsten. 4. Unterschiede in der Stärke mit der der illokutionäre Witz vorgebracht wird.
Bsp "Ich schlage vor", "ich schwöre"
5. Unterschiede in der Stellung von Sprecher und Hörer
Bsp der Soldat wird den General nicht auf die unordentliche Stube aufmerksam machen.
IV 23
6. Unterschiede darin, in welcher Beziehung die Äußerung dazu steht, was im Interesse von Sprecher und Hörer ist. Bsp Jammern, Gratulieren
7. Unterschied im Bezug zum restlichen Diskurs
Bsp Widersprechen, Erwidern, Schließen.
8. Unterschiede im propositionalen Gehalt, die von den Indikatoren der illokutionären Rolle herrühren
Bsp Bericht oder Vorhersage
IV 24
9. Unterschiede zwischen solchen Akten, die immer Sprechakte sein müssen, und solchen die auch anders vollzogen werden können. Bsp man braucht nichts zu sagen, um etwas zu klassifizieren, oder zu diagnostizieren
10. Unterschiede zwischen solchen Akten, für die außersprachliche Einrichtungen nötig sind, und solchen für die sie nicht nötig sind
Bsp Trauung, Segen Exkommunikation
IV 25
11. Unterschiede zwischen Akten, wo das illokutionäre Verb eine performative Verwendung hat, und solchen, wo das nicht der Fall ist Bsp Performative Verwendung: feststellen, versprechen, befehlen keine performative: "Hiermit prahle ich", "hiermit drohe ich".
12. Unterschiede im Stil
Bsp Verkünden, Anvertrauen.
IV 27
SearleVsAustin: die Liste bezeichnet nicht Akte, sondern Verben. Man muss aber zwischen Verb und Akt unterscheiden!
Bsp Man kann Befehle, Versprechen, Berichte verkünden das ist aber etwas anderes, als zu befehlen, zu verkünden oder zu berichten.
Eine Verkündigung ist niemals bloß eine Verkündigung, sie muss ebenfalls eine Feststellung, ein Befehl oder dergleichen sein.
IV 30
Searle: Bsp Wenn ich dich zum Vorsitzenden mache, befürworte ich nicht, dass du Vorsitzender
IV 36
Def Deklaration/Searle: der erfolgreiche Vollzug garantiert, dass der propositionale Gehalt der Welt entspricht.(Spätere Terminologie: "institutionelle Tatsachen). Ausrichtung: durch Erfolg der Deklaration passen Wort und Welt zueinander. (). Kein Aufrichtigkeitsbedingung. Überschneidung mit Assertiven: Schiedsrichterentscheidungen. SearleVsAustin: Vs Unterscheidung Konstativ/Performativ.

VII 86
Cavell: "Must we mean what we say?" verteidigt Austin und fügt hinzu: Die Abweichung kann "wirklich oder angeblich" vorliegen.
Austin: es ist weder wahr noch falsch, dass ich diesen Artikel aus freiem Willen schreibe, denn wenn es keine Abweichung gibt, ist der Begriff des freien Willens gar nicht anwendbar.
SearleVsAustin: das ist verblüffend.
VII 88
SearleVsAustin: Fünf Thesen, um Austin in einem anderen Licht zu sehen: 1. Austin exemplifiziert ein heute geläufiges Analyse Muster, wie es auch bei Ryles Analyse von "freiwillig" gebraucht wird.
Ryle These "freiwillig" und "unfreiwillig" lassen sich nur auf Handlungen anwenden, "die man nicht hätte tun sollen". Auch hier ist es absurd, es bei einer gewöhnlichen Verwendung zu gebrauchen.
VII 89
Weder wahr noch falsch: Wittgenstein: Bsp dass ich "weiß dass ich Schmerzen habe" Bsp Dass Moore weiß, dass er zwei Hände hat. usw. (> Gewissheit).
Austin: Bsp es ist weder wahr noch falsch, dass ich aus freiem Willen in die Sitzung ging.
VII 90
Die Anwendung von "freiwillig" erforderte gewisse Bedingungen, die hier nicht erfüllt sind. Wörter, in denen sie nicht Erfüllt sind, können wir "A-Wörter" nennen, die Bedingungen
"A-Bedingungen". Wir können eine Liste erstellen.
2. die Bedingungen, die durch den Slogan "Keine Modifikation ohne Abweichung" exemplifiziert sind, durchdringen die ganze Sprache und sind nicht auf bestimmte Wörter begrenzt.
Bsp Der Präsident ist heute nüchtern
Hans atmet. usw.
VII 91
3. Negation/Searle: die Negation eines A-Wortes ist nicht wiederum ein A-Wort! Bsp Ich kaufte mein Auto nicht freiwillig, ich wurde dazu gezwungen.
Ich kam nicht freiwillig, ich wurde hergeschleift.
Er weiß nicht, ob der Gegenstand vor ihm ein Baum ist.
Beträchtliche Asymmetrie zwischen A-Wörtern und deren Gegenteil bzw. Negation.
VII 92
SearleVsAustin: nach ihm ist in beiden Fällen eine Abweichung erforderlich. 4. Eine Abweichung ist im allgemeinen ein Grund für die Annahme, dass die Behauptung, die durch die Äußerung des Gegenteils gemacht wird, wahr ist, oder hätte sein können oder hätte zumindest von jemand für wahr gehalten worden sein können.
Eine A-Bedingung ist einfach ein Grund für die Annahme, dass die Bemerkung hätte falsch sein können.
SearleVsAustin: seine Darstellung ist irreführend, da sie nahelegt, dass jede beliebige Abweichung eine Modifikation rechtfertigt.
Bsp wenn ich ein Auto kaufe und dabei mit den nackten Zehen auf einer Gitarre klimpere, ist das zwar eine abweichende Weise, ein Auto zu kaufen, aber es rechtfertigt nicht die Bemerkung "Er kaufte sein Auto freiwillig."
VII 93
SearleVsAustin: wir können zu keiner Liste von A-Wörtern kommen, denn ob es Wort eine Abweichung erfordert, wird vom Rest des Satzes und vom Kontext abhängen. Dann ist Austins These keine über Wörter sondern über Sätze.
VII 94
Standardsituation/Umstände/SearleVsAustin: feststellen, dass es sich um eine Standardsituation handelt, heißt nahelegen, dass diese Tatsache bemerkenswert ist und dass es Grund für die Annahme gibt, dass es sich auch um eine Nichtstandardsituation hätte handeln können.
VII 95
SearleVsAustin: seine These geht sogar nicht einmal über Sätze: eine Behauptung machen heißt, sich darauf festlegen, dass etwas der Fall ist. Wenn die Möglichkeit, dass der Sachverhalt nicht besteht, ausgeschlossen ist, ist das sinnlos. Austins Slogan sollte reformuliert werden zu:
"Keine Bemerkung, die nicht bemerkenswert ist" oder
"Keine Behauptung, die nicht behauptenswert ist".
VII 96
SearleVsAustin: dieser hat das falsch gesehen. Das hängt mit dem Begriff der Intention zusammen: Intention/Searle: These: die Seltsamkeit oder Abweichung die eine Bedingung für die Äußerung
"X wurde absichtlich getan" ist, stellt gleichzeitig einen Grund für die Wahrheit der Äußerung von
"X wurde nicht absichtlich getan" dar.
Behauptbarkeitsbedingung/Äußerungsbedingung: sie ist die Äußerungsbedingung für die eine Behauptung gerade deshalb, weil sie ein Grund für die Wahrheit der anderen ist.
SearleVsAustin: die Daten müssen mit Hilfe der Anwendbarkeit bestimmter Begriffe erklärt werden. Daher ist meine Darstellung einfacher und plausibler.
(VII 98): Bei Austins Slogan "Keine Modifikation ohne Abweichung" geht es nicht um die Anwendbarkeit dieser Begriffe, sondern eher um Bedingungen für das Aufstellen von Behauptungen im allgemeinen.
Negation/SearleVsAustin: dann sind die Negationen der obigen Feststellungen nicht weder wahr noch falsch, sondern einfach falsch!
Bsp Ich ging nicht freiwillig in die Sitzung (Ich wurde mitgeschleift). usw.
VII 98
Bsp Die Fähigkeit, sich an seinen Namen zu erinnern gehört zu den Grundbedingungen...

Searle I
John R. Searle
Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996

Searle II
John R. Searle
Intentionalität Frankfurt 1991

Searle III
John R. Searle
Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997

Searle IV
John R. Searle
Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982

Searle V
John R. Searle
Sprechakte Frankfurt 1983

Searle VII
John R. Searle
Behauptungen und Abweichungen
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle VIII
John R. Searle
Chomskys Revolution in der Linguistik
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle IX
John R. Searle
"Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
Ausdruck Darstellung Davidson Vs Burge, Tyler I (d) 74
Burge: zwei Arten Externalismus: a) Sozial: Bedeutungen sind abhängig von sozialer Praxis (Gemeinschaft) - b) Von der kausalen Geschichte der Person DavidsonVsBurge: a) Unsere Intuitionen sprechen nicht dafür, dass die Bedeutungen eines Sprechers durch andere Sprecher bestimmt sind. b) Welche Gruppe soll ausgezeichnet sein? c) Eine unbewusste Elite im Hintergrund ist problematisch. Vgl. >Externalismus, >Internalismus.
Burge: um einen Gedanken über Wasser zu haben, muss man einfach in Kontakt zu Wasser stehen, man muss da nichts beweisen!
DavidsonVsBurge: auch ein falscher Gedanke über Wasser ist einer über Wasser! - VsBurge: Die Gemeinschaft ist nicht kausal beteiligt.
Burge: Bestrahlungsmuster oder physikalisch beschriebene Reize machen alles unendlich kompliziert. DavidsonVs: Für wen kompliziert? Wir Menschen sind es doch, die all diese Klassifizierungen und Gruppierungen vornehmen!Wir gruppieren nach Ähnlichkeiten, die für uns selber nahe liegen. siehe auch Versus!: Externalismus!
I (e) 116
DavidsonVsPutnam, DavidsonVsBurge: Dass er mit der Triangulation die Alltagssituation so stark in den Vordergrund rückt, unterscheidet ihn von dem Externalismus Putnams und Burges.
Glüer II 53
DavidsonVs sozialen Charakter der Bedeutung: auch Idiolekt prinzipiell interpretierbar (via Kausalhypothesen)
Glüer II 167
Burge und Dummett meinen, was Sprecher mit ihren Worten meinen es hänge sehr stark davon ab, wie die Gemeinschaft diese Worte verwendet. DavidsonVsDummett,DavidsonVsBurge: Ziemlicher Unsinn, denn es hat mit erfolgreicher Kommunikation nichts zu tun! Wenn Sie anders reden als die Gemeinschaft, und jemand findet das heraus, dann können Sie den ganzen Tag lang kommunizieren. Und das passiert ständig.

Frank I 665
Inhalt/Gedanken/Externalismus/Burge/Davidson: der Inhalt wird nicht durch das fixiert, was in der Person vorgeht, oder durch das, was ihr einfach durch sorgfältige Reflexion zugänglich ist. (Bsp falsch gebrauchte Begriffe, Informationslücken). DavidsonVsBurge: ich bin mir nicht sicher, wie diese Behauptungen zu verstehen sind, denn ich bin mir nicht sicher, wie ernst die Rede von einer "direkten Bekanntschaft" mit einem Inhalt zu nehmen ist.
Aber die Autorität der ersten Person wird dadurch ernsthaft kompromittiert.
Daher muss ich eine der Prämissen von Burge zurückweisen.
1. Ich stimme zu, dass unsere Inhalte nicht allein durch das bestimmt oder "fixiert" wird, was in mir vorgeht.
2. VsBurge: Vs Darstellung der Art und Weise, in der soziale und andere externe Faktoren die Inhalte kontrollieren.
Fra I 665/666
DavidsonVsBurge: seine Merkmale sind nicht so relevant, wie er sie darstellt: Bsp Angenommen, ich glaube, dass "Arthritis" nur auf kalziumbedingte Gelenkentzündung angewendet wird. Mein Freund Arthur weiß es besser. Wir beide äußern Smith gegenüber aufrichtig: "Carl hat Arthritis".
Burge: dann bedeuten unsere Worte dasselbe, wir meinen dasselbe und bringen dieselbe Überzeugung zum Ausdruck. Mein Irrtum ist für das, was ich bei dieser Gelegenheit dachte, ohne Belang!
Grund: das ist das, was jeder (der nicht durch die Philosophie verdorben ist) über Arthur und mich sagen würde.
DavidsonVsBurge: ich bezweifle, dass er recht hat, aber selbst wenn er recht hätte, würde es seine These nicht beweisen:
Gewöhnliche Zuschreibungen von Bedeutungen und Einstellungen beruhen auf weitreichenden und vagen Annahmen darüber, was Sprecher und Hörer gemeinsam haben.
Wenn einige Annahmen sich nicht bestätigen, können wir die von uns benutzten Worte ändern oft drastisch.
Meist wählen wir den bequemen Weg: wir nehmen einen Sprecher beim Wort, selbst wenn dies einem Aspekt seines Gedankens nicht ganz Rechnung trägt.
Bsp wenn Smith einem Dritten mitteilt, was Arthur und ich beide über Arthritis glauben, dann mag er seinen Hörer irreführen!
Fra I 667
Wenn er aufmerksam ist, muss er hinzufügen, "aber Davidson glaubt, dass Arthritis nur kalziumbedingt ist". Die Tatsache, dass dieser Zusatz gemacht werden muss zeigt, dass die einfache Zuschreibung nicht richtig war.
BurgeVs: könnte entgegnen, dass der Bericht - wörtlich genommen - korrekt ist ((s) weil auch der falsch Glaubende aufrichtig glaubt, dass es sich um Arthritis handelt).
DavidsonVsBurge: das übersieht das Ausmaß, in dem die Inhalte einer Überzeugung von den Inhalten anderer Überzeugungen abhängen. Deshalb kann es auch keine einfache rigide Regel für die Zuschreibung eines einzelnen Gedankens geben.
Burge: soziale Bestimmung der Inhalte, führt aber auch dazu, dass wir meistens das meinen, was andere in der Gemeinschaft meinen. "bestimmte Verantwortung gegenüber der Gemeinschaftspraxis".
DavidsonVsBurge: das bestreite ich nicht, aber das zeigt nicht das, was es zeigen soll:
a) Es ist oft vernünftig, Leute dafür verantwortlich zu machen, dass sie die Bedeutungen ihrer Worte kennen. Das hat aber nichts damit zu tun, was sie sagen wollen!
b) Als gute Bürger wollen wir die Kommunikationschancen vergrößern, aber dass erklärt nur unser "legalistische" Zuschreibung von Bedeutungen und Überzeugen.
((s) nicht, dass die Bedeutungen so sind).
c) Ein Sprecher, der verstanden zu werden wünscht, muss die Intention haben, dass seine Worte in bestimmter Weise interpretiert werden und folglich so, wie andere das tun. Und umgekehrt möchte der Hörer die Worte so interpretieren, wie der Sprecher das tut. Das hat moralisches Gewicht, aber mit der Bestimmung dessen, was jemand meint, hat es keine notwendige Verbindung!
I 667/668
Externalismus/soziale Gemeinschaft/Meinen/Bedeutung/DavidsonVsBurge: wir sind nicht gezwungen, den Worten einer Person die Bedeutungen zu geben, die sie in ihrer Sprachgemeinschaft haben. Es ist auch nicht wahr, dass wir nicht umhin können, ihre propositionalen Einstellungen auf derselben Grundlage zu interpretieren.
Donald Davidson (1987) : Knowing One's Own Mind, in: Proceedings and
Adresses of the American Philosophical Association LX (1987),441 -4 58


Frank I 710
Selbst-Wissen/Burge: Irrtum ausgeschlossen "(immun) weil Reflexion im selben Akt. DavidsonVsBurge: das zeigt nur, dass man bei der Identifizierung des Inhalts keinen Fehler machen kann.
Es zeigt nicht, warum man sich hinsichtlich der Existenz der Einstellung nicht irren kann.
Schlimmer: Burge kann nicht zeigen, dass die beiden Arten von Wissen (1. und 2.Stufe) denselben Gegenstand haben!
Solange die Asymmetrie nicht durch Rückgriff auf die soziale Situation (Beziehungen zwischen den Sprechern) erklärt wird, bezweifle ich, dass eine nichtskeptische Lösung möglich ist.
Frank I 711
Repräsentation/Wahrnehmungswissen/Burge: kann nicht generell falsch sein, dass die Repräsentationen das repräsentieren, von dem sie normalerweise herrühren und auf das sie angewendet werden. DavidsonVsBurge: ich bin seit langem dieser Ansicht, verstehe aber nicht, warum Burge dieser Ansicht ist.
Wie entscheiden wir, wovon Repräsentationen normalerweise herrühren? Zirkulär: "von dem, was sie repräsentieren".
Doch welche von den vielen möglichen Ursachen ist die richtige? Ereignisse im Nervensystem, Stimulationsmuster der Nervenenden oder etwas weiter draußen? (proximal/distal).
Burge: wir sollten auf das Verhältnis verschiedener Beobachter acht geben: sie haben ähnliche Wahrnehmungen. Wahrnehmung ist "unpersönlich".
DavidsonVsBurge: aber das soll doch gerade bewiesen werden!
Wir brauchen nicht nur kausale Interaktion zwischen verschiedenen Beobachtern und denselben Objekten, sondern die richtige Art von kausaler Interaktion.

Davidson I
D. Davidson
Der Mythos des Subjektiven Stuttgart 1993

Davidson I (a)
Donald Davidson
"Tho Conditions of Thoughts", in: Le Cahier du Collège de Philosophie, Paris 1989, pp. 163-171
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (b)
Donald Davidson
"What is Present to the Mind?" in: J. Brandl/W. Gombocz (eds) The MInd of Donald Davidson, Amsterdam 1989, pp. 3-18
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (c)
Donald Davidson
"Meaning, Truth and Evidence", in: R. Barrett/R. Gibson (eds.) Perspectives on Quine, Cambridge/MA 1990, pp. 68-79
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (d)
Donald Davidson
"Epistemology Externalized", Ms 1989
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (e)
Donald Davidson
"The Myth of the Subjective", in: M. Benedikt/R. Burger (eds.) Bewußtsein, Sprache und die Kunst, Wien 1988, pp. 45-54
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson II
Donald Davidson
"Reply to Foster"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Davidson III
D. Davidson
Handlung und Ereignis Frankfurt 1990

Davidson IV
D. Davidson
Wahrheit und Interpretation Frankfurt 1990

Davidson V
Donald Davidson
"Rational Animals", in: D. Davidson, Subjective, Intersubjective, Objective, Oxford 2001, pp. 95-105
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005

Fra I
M. Frank (Hrsg.)
Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994
Ausdruck Darstellung Skeptizismus Vs Davidson, D. Horwich I 451
SkeptizismusVsDavidson/Rorty: wird einwenden, dass es viel mehr braucht als eine Darstellung dessen, was der Feld Linguist braucht. Dieser muss zwar annehmen, dass die meisten unserer eigenen Überzeugungen wahr sind, aber er hat keine Sicherheit, dass es so ist. DavidsonVsVs: dennoch ist es unsere einzige Möglichkeit einen Standpunkt außerhalb des Sprachspiels einzunehmen.
SkeptizismusVsDavidson: damit hat Davidson den philosophischen Punkt verfehlt. Sein Standpunkt ist „nicht weit genug draußen“.
DavidsonVsVs/Rorty: kann nur auf (2) verweisen: 2. Wir verstehen alles über die Relation Überzeugung Welt, wenn wir die Kausalrelation mit der Welt verstehen: (das teilt er mit Kripke): mehr als die Kausalrelation gibt es da nicht zu verstehen.
Das Ergebnis ist ein Übersetzungs Handbuch cum Ethographiereport. („Report“/Quine Davidson: weil man Bedeutungen und Überzeugungen nicht unabhängig von einander herausfinden kann).
Wörterbuch/Rorty: damit haben wir ein Übersetzungshandbuch für uns selbst.
Enzyklopädie/Rorty: Auto Ethnographie.
Welt/Wissen/DavidsonVsKripke/Rorty: über diese beiden hinaus gibt es nichts, was wir über unsere Relation zur Realität wissen können, was nicht schon wissen. Für die Philosophie gibt es hier nichts mehr zu tun.
PragmatismusVsSkeptizismus/Rorty: das ist es, was der Pragmatist dem Skeptiker schon immer gesagt hat. >Korrespondenz:
Korrespondenz/Erklärung/Davidson/Pragmatismus/DavidsonvsKorrespondenztheorie/Rorty: wenn Korrespondenz eine Relation zwischen Überzeugungen und der Welt ist, die sich verändern kann, während alles andere (auch die Kausalrelationen) gleicht bleibt, kann sie keine Erklärung sein.
Erklärung/Wahrheit/Korrespondenz/Davidson/Rorty: wenn als Wahrheit als „Korrespondenz“ verstanden wird, kann sie nicht als erklärender Ausdruck verstanden werden.

Horwich I 497
DavidsonVsKorrespondenztheorie/VsKausaltheorie der Referenz: wenn umgekehrt Referenz durch eine physikalische Relation fixiert wäre, brauchte die Übereinstimmung zwischen den beiden Korrespondenzen eine Erklärung. Denn nach der Kausaltheorie wäre es möglich, dass wir oft oder meist auf Dinge referieren, die wir nicht verläßlich berichten können. Danach wäre es eine interessante empirische ((s) kontingente) Tatsache, dass unsere Überzeugungen im allgemeinen wahr sind und keine Konsequenz unserer Interpretationsmethode.
I 498
Ist das ein Grund, eine solche Theorie anzunehmen? Putnam hat das vielleicht geglaubt. Sicher aber Michael Friedman:

Horwich I
P. Horwich (Ed.)
Theories of Truth Aldershot 1994
Ausdruck Darstellung Lewis Vs Deskriptivismus Stalnaker I 212
Def Lokaler Deskriptivismus/Lewis/Stalnaker: Lokaler Deskriptivismus ist einfach eine Weise, einen Teil der Sprache durch einen anderen zu erklären. ((s) Laut Lewis und Stalnaker ist dies die einzige Möglichkeit). Dem erweiterten Kaplanschen Paradigma entspricht:
Def Globaler Deskriptivismus/Lewis/Stalnaker: (Lewis 1984, 224): Lewis nimmt die gesamte Sprache eines Sprechers als Beschreibung der Welt (als Theorie). Man interpretiert gleichzeitig alle Ausdrücke der Sprache und macht Aussagen über die Welt, indem man seine Theorie aufstellt.
D.h. die Ausdrücke referieren auf "welche Dinge auch immer", Eigenschaften und Relationen machen so viel von der Theorie wie möglich wahr.
LewisVsGlobaler Deskriptivismus/Stalnaker: Das kann nicht gehen, weil es unmöglich macht zu erklären, wie Aussagen überhaupt falsch sein können. Das ist Putnams Paradox.
Def Putnams Paradox/Stalnaker/(s): Wenn die Sprache als Ganzes genommen wird um alle Termini (und ihre Referenzfestlegung) gleichzeitig zu erklären, dann referieren die Ausdrücke auf "welche Dinge auch immer" und dann sind die Relationen und Eigenschaften immer das, was die Theorie am besten wahr macht.
Sprache/Denken/Welt/Realität/Lewis/Stalnaker: Zusatzbedingung zum globalen Deskriptivismus: Die einfachen Termini müssen die Welt "an den Gelenken aufteilen". ((s) Das ist aber mit einer Sprache noch nicht gegeben).
StalnakerVsGlobaler Deskriptivismus/StalnakerVsLewis: Eine solche metasemantische Theorie wird überhaupt nicht funktionieren, aber wenn, dann würde sie eine sehr andere Darstellung der Inhalte unserer Gedanken liefern.
1. Wäre sie holistisch, was immer jemand denkt, ist abhängig von allem anderen was er denkt.
2. Wäre sie solipsistisch, sind die Kausalrelationen vom Gebrauch der einzelnen Person abhängig.
Dann bedeutet „Tullius“ bei mir etwas ganz anderes als bei dir.
Problem: Dann reden wir nur im allerhöchsten Allgemeinheitsgrad über die Sprache. Nicht nur, dass wir gar nicht auf Einzeldinge referieren können als von anderen unterschieden, wir beschreiben die Dinge dann auch nicht durch grundlegende Eigenschaften, sondern nur in Begriffen der "Eigenschaften und Relationen, die am besten passen", um unsere uninterpretierte Theorie wahr zu machen.
Vs: Der Vertreter des erweiterten Kaplanschen Paradigmas (semantisch, nicht metasemantisch) könnte erwidern:
Der in die Sprache eingebaute zwei-dimensionale Rahmen ermöglicht uns, Propositionen auszudrücken, die Direkteres über die Welt aussagen da sekundäre Propositionen, die durch unsere Gedanken und Äußerungen festgelegt sind, singuläre Propositionen sind und Propositionen, die grundlegende Eigenschaften und Relationen aussagen. Aber:
Primäre Propositionen: Es sind die primären Propositionen, die die kognitiven Werte unserer Gedanken repräsentieren.
Sekundäre Propositionen/semantisch/erweiterter Kaplanscher Rahmen: Nach dem erweiterten Kaplanschen Rahmen sind die sekundären Propositionen beschrieben und nicht ausgedrückt ((s) erwähnt, nicht gebraucht/Erwähnung/Gebrauch).
Sekundäre Proposition/semantisch: Sekundäre Propositionen sind eindeutig festgelegt als eine Funktion der Tatsachen.
Problem: Sie sind nicht etwas, zu dem wir kognitiven Zugang haben.
Bsp Propositionen, die wir nur durch Beschreibung kennen: "Der Satz, der in Zeilen 3-4 auf Seite 26 in Frank Jacksons "Von der Metaphysik zur Ethik" zitiert wird".
Bsp Der Inhalt des ersten Satzes von Napoleon zu Josephine nach seiner Krönung.
Aber: Solche Propositionen kann man gar nicht behaupten, indem man sagt: Bsp „Ich behaupte hiermit die Proposition, die die folgende Bedingung erfüllt“.
Sekundäre Proposition/semantisch/Stalnaker: Wenn man den zwei-dimensionalen Rahmen semantisch (nicht metasemantisch) interpretiert, scheinen die sekundären Propositionen so zu sein wie diese Beispiele.

Lewis I
David K. Lewis
Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

Lewis I (a)
David K. Lewis
An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (b)
David K. Lewis
Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (c)
David K. Lewis
Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Lewis IV
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
David K. Lewis
Konventionen Berlin 1975

LewisCl
Clarence Irving Lewis
Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Ausdruck Darstellung Putnam Vs Disquotation VII 431
Wahrheit/Putnam: der einzige Grund den man haben kann um zu leugnen, dass Wahrheit eine Eigenschaft ist, wäre, dass man Physikalist oder Phänomenalist ist. Oder vielleicht ein Kulturrelativist. Wahrheit/Eigenschaft/Putnam.: nur reduktionistische Theorien leugnen, dass Wahrheit eine Eigenschaft ist. (PutnamVsDisquotationalismus, > Disquotationalismus).
Wahrheit/Putnam: ist eine Eigenschaft – PutnamVsDeflationismus – Rorty: (Spiegel der Natur): Wahrheit ist keine Eigenschaft.

Horwich I 455
göttliche Perspektive//außen/PutnamVsGottesstandpunkt/Rorty: Putnam amüsiert sich wie James und Dewey über solche Versuche. Rorty: er hat aber ein Problem, wenn es um PutnamVsDisquotationalismus geht: dieser riecht ihm zu reduktionistisch, zu positivistisch, zu „behavioristisch“ (transzendentaler Skinnerismus“).
Wahrheit/Putnam: wenn ein Philosoph sagt, Wahrheit sei etwas anderes als Elektrizität weil es wohl Raum für eine Theorie der Elektrizität aber keinen für eine WT gebe,
Horwich I 456
und dass die Kenntnis der Wahrheitsbedingungen (WB) alles sei, was man über Wahrheit wissen könnte, dann leugnet er, dass Wahrheit eine Eigenschaft ist. Damit gibt es dann auch keine Eigenschaft der Korrektheit oder Richtigkeit ((s) >Deflationismus, PutnamVsDeflationismus, PutnamVsGrover. PutnamVs: das heißt zu leugnen, dass unsere Gedanken Gedanken sind und unsere Behauptungen Behauptungen.
Theorie/Existenz/Reduktion/Putnam/Rorty: Putnam nimmt hier an, dass der einzige Grund dafür zu leugnen, dass man eine Theorie für ein X braucht, ist, zu sagen, dass das X „nichts als Y“ sei ((s) eliminativer Reduktionismus).
PutnamVsDavidson: Davidson muss zeigen, dass Behauptungen auf Geräusche reduziert werden können. Dann müsste der Feldlinguist Handlungen auf Bewegungen reduzieren.
Davidson/Rorty: aber dieser sagt nicht, dass Behauptungen nichts als Geräusche seien.
Statt dessen:
Wahrheit/Erklärung/Davidson: anders als Elektrizität ist Wahrheit keine Erklärung für etwas. ((s) Ein Phänomen wird nicht dadurch erklärt, dass ein Satz, der es behauptet, wahr ist).

Richard Rorty (1986), "Pragmatism, Davidson and Truth" in E. Lepore (Ed.) Truth and Interpretation. Perspectives on the philosophy of Donald Davidson, Oxford, pp. 333-55. Reprinted in:
Paul Horwich (Ed.) Theories of truth, Dartmouth, England USA 1994

Horwich I XIV
VsDeflationismus/Horwich: liefert keine explizite W Definition, sondern beruht nur auf einem Schema (DS).
Horwich I XVI
Wahrheit/einfach/unanalysierbar/Russell/Moore/Cartwright/Horwich: wenn Wahrheit unanalysierbarer Grundbegriff ist (VsDeflationismus), dann ist sie völlig bewusstseinsunabhängig. D.h. Wahrheit bekommt etwas Metaphysisches. Problem: dann können wir nicht annehmen, dass die Propositionen die wir glauben, diese Eigenschaft haben. Dann folgt der Skeptizismus.

Horwich I 457
Korrektheit/PutnamVsDavidson: obwohl er dessen Abneigung für intentionalistische Begriffe teilt, (und daher Wahrheit nicht als Erklärung ansieht) wünscht er dennoch eine Darstellung dessen, was es für eine Behauptung ist, korrekt zu sein. Putnam/Rorty: das will er, weil er Angst hat, dass die „Innensicht“ des Sprachspiels wo „wahr“ ein wertschätzender Begriff ist – geschwächt wird, wenn sie nicht philosophisch unterstützt wird. Denn:
Wenn Sprache nur Hervorbringung von Geräuschen ist – ohne normatives Element – dann sind die Geräusche die wir hervorbringen nichts als „Ausdruck unserer Subjektivität“.
Normativität/Norm/Sprache/Putnam: warum sollte es keine normativen Elemente im Sprachspiel geben? Das wäre die Innensicht des Sprachspiels.
RortyVsPutnam: hängt damit immer noch einer synoptischen Gottesperspektive an, in der Innensicht und Außensicht des Sprachspiels zusammengebracht werden.
Norm/JamesVsPutnam/DeweyVsPutnam: einen solchen Gottesstandpunkt können wir nicht einnehmen. D.h. wir können unsere Normen nicht dadurch festigen, dass wir sie metaphysisch oder wissenschaftlich abstützen.
Wahrheit/Wertschätzung/PragmatismusVsPlaton/DeweyVsPlatonRortyVsPutnam: wir sollten nicht Platons Fehler wiederholen, und Ausdrücke der Wertschätzung als Namen esoterischer Entitäten auffassen.

Richard Rorty (1986), "Pragmatism, Davidson and Truth" in E. Lepore (Ed.) Truth and Interpretation. Perspectives on the philosophy of Donald Davidson, Oxford, pp. 333-55. Reprinted in:
Paul Horwich (Ed.) Theories of truth, Dartmouth, England USA 1994

Williams II 497
Überzeugung/PutnamVsDavidson: dass die meisten wahr sind, wird nicht durch die Methodologie der Interpretation garantiert, weil der Vorrat an Überzeugungen ständig wechselt. Daher können wir (ii) nur dann einen Sinn geben, wenn wir die Verläßlichkeit des Lernens erklären und das kann nur der Realismus. Kausaltheorie/Korrespondenz/Putnam: der Verläßlichkeit des Lernens: würde uns als verläßliche Signalgeber darstellen. Was würde die WT beitragen? Sie teilt mit, dass der Satz wahr ist gdw. der Zustand besteht. Das ist die Korrespondenz, die in der Kausaltheorie involviert ist, sie ist genau die Korrespondenz die durch die W Def aufgestellt wird.
Deflationismus/Korrespondenz/M. Williams: ihm ist diese minimale Korrespondenz auch verfügbar. D.h. Putnams Argument garantiert keine physikalische Korrespondenz oder eine andere substantielle Theorie.
Williams II 502
Wahrheit/Putnam: muss substantiell sein ((s) erklärende Rolle, Wahrheit als Eigenschaft, PutnamVsDeflationismus). Sonst führt sie zum Kulturrelativismus. PutnamVsKulturrelativismus: ein extremer Kulturrelativist kann sich selbst noch nicht einmal als Denker oder Sprecher betrachten, im Gegensatz zu einem bloßen Geräuschemacher. ((s) Sprechen nicht von Geräusch unterscheidbar). Das ist geistiger Selbstmord.
PutnamVsDisquotationalismus: hat keine erklärende Kraft, wenn nicht etwas über den Begriff der Behauptung gesagt wird.
M. WilliamsVsPutnam: brauchen wir das?
Putnam: um uns selbst als Denker ansehen zu können, muss Sprechen mehr als Geräuschmachen sein und dann müssen wir uns selbst erklären können was es heißt, einen Satz zu verstehen.
PutnamVsmetaphysischer Realismus/M. Williams: obwohl Putnam dieses Bild sympathisch findet, bevorzugt er, Bedeutung in Begriffen von situationsangemessenem Gebrauch zu erklären.
Problem: dass wir nicht dabei stehen bleiben, dass es verschiedene linguistische Praktiken ((s) verschiedene Gemeinschaften) gibt, und daher verschiedene Weisen der Rechtfertigung.
Lösung: ideale Rechtfertigung. Und das ist, wie Putnam Wahrheit versteht.
Wahrheit/PutnamVsDisquotationalismus: wenn wir nichts über Wahrheit in Begriffen der Behauptbarkeits Bedingungen (BB) sagen, erhalten wir keinen Begriff der objektiven Richtigkeit, der dem Kulturrelativismus zu entgehen erlaubt. Dann haben wir Wahrheit implizit mit Behauptbarkeit relativ zu den Normen einer bestimmten Gemeinschaft identifiziert.

Putnam I
Hilary Putnam
Von einem Realistischen Standpunkt
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993

Putnam I (a)
Hilary Putnam
Explanation and Reference, In: Glenn Pearce & Patrick Maynard (eds.), Conceptual Change. D. Reidel. pp. 196--214 (1973)
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (b)
Hilary Putnam
Language and Reality, in: Mind, Language and Reality: Philosophical Papers, Volume 2. Cambridge University Press. pp. 272-90 (1995
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (c)
Hilary Putnam
What is Realism? in: Proceedings of the Aristotelian Society 76 (1975):pp. 177 - 194.
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (d)
Hilary Putnam
Models and Reality, Journal of Symbolic Logic 45 (3), 1980:pp. 464-482.
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (e)
Hilary Putnam
Reference and Truth
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (f)
Hilary Putnam
How to Be an Internal Realist and a Transcendental Idealist (at the Same Time) in: R. Haller/W. Grassl (eds): Sprache, Logik und Philosophie, Akten des 4. Internationalen Wittgenstein-Symposiums, 1979
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (g)
Hilary Putnam
Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982)
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (h)
Hilary Putnam
Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (i)
Hilary Putnam
Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (k)
Hilary Putnam
"Irrealism and Deconstruction", 6. Giford Lecture, St. Andrews 1990, in: H. Putnam, Renewing Philosophy (The Gifford Lectures), Cambridge/MA 1992, pp. 108-133
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam II
Hilary Putnam
Repräsentation und Realität Frankfurt 1999

Putnam III
Hilary Putnam
Für eine Erneuerung der Philosophie Stuttgart 1997

Putnam IV
Hilary Putnam
"Minds and Machines", in: Sidney Hook (ed.) Dimensions of Mind, New York 1960, pp. 138-164
In
Künstliche Intelligenz, Walther Ch. Zimmerli/Stefan Wolf Stuttgart 1994

Putnam V
Hilary Putnam
Vernunft, Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990

Putnam VI
Hilary Putnam
"Realism and Reason", Proceedings of the American Philosophical Association (1976) pp. 483-98
In
Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994

Putnam VII
Hilary Putnam
"A Defense of Internal Realism" in: James Conant (ed.)Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 pp. 30-43
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

SocPut I
Robert D. Putnam
Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community New York 2000

Horwich I
P. Horwich (Ed.)
Theories of Truth Aldershot 1994

WilliamsB I
Bernard Williams
Ethics and the Limits of Philosophy London 2011

WilliamsM I
Michael Williams
Problems of Knowledge: A Critical Introduction to Epistemology Oxford 2001

WilliamsM II
Michael Williams
"Do We (Epistemologists) Need A Theory of Truth?", Philosophical Topics, 14 (1986) pp. 223-42
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Ausdruck Darstellung Searle Vs Donnellan, K. IV 160
Referentiell/attributiv/Referenz/Bezug/Bezugnahme/Donellan: zwei unterschiedliche Verwendungen von Kennzeichnungen. >Attributiv/referentiell. Die meisten Philosophen VsDonnellan: beide sind referentiell in dem Sinn, dass mit ihnen über Gegenstände gesprochen wird, der einzige Unterschied ist, in welchem Maße diese Absicht explizit gemacht wird.
Def attributiv/Tradition: legt Wahrheitsbedingungen nur gegen einen Hintergrund von Annahmen fest.
IV 162
SearleVsDonellan: selbst nach seiner eigenen Darstellung ist das nicht richtig, denn es gibt Gegenbeispiele: Bsp Smith ist eines natürlichen Todes gestorben, wurde aber kurz zuvor überfallen, und die Spuren der Verwüstung lassen uns den "Mörder von Smith" als verrückt bezeichnen. Dann können wir sagen, die Feststellung sei wahr gewesen, obwohl nichts die Kennzeichnung erfüllt (das wäre aber eine (mögliche) attributive Verwendung gewesen, und damit ist die Unterscheidung bedroht).
DonellanVsVs: in solchen Fällen ist "knapp daneben", dass sie aber immer noch etwas anderes seien als wirklich referentielle Verwendungen.
Es geht knapp daneben, wenn das Einzelding ein wenig falsch gekennzeichnet wurde. Nur in referentiellen Fällen kann es "meilenweit danebengehen".
IV 165
Referenz/SearleVsDonnellan: wie ist es Sprechern überhaupt möglich, über Gegenstände zu sprechen? Bezug kann durch eine Vielzahl syntaktischer Mittel hergestellt werden: Kennzeichnungen, Eigennamen, Pronomina, Demonstrativpronomina usw. Es geht darum, dass der Sprecher zu ihnen eine bestimmte Beziehung hat. Er muss über irgendeine sprachliche Repräsentation verfügen. Diese Repräsentation kann den Gegenstand unter einem oder einem anderen Aspekt repräsentieren.
IV 166
Unter irgendeinem Aspekt geschieht dann das Sprechen immer. Bei fehlendem Wissen kann es dann sein, dass der Ausdruck den Aspekt nicht exakt ausdrückt. ( Bsp dass er glaubt, Smith werde "Schmidt" ausgesprochen). Das muss aber von einer echten Verwechslung unterschieden werden.
Unterscheidung Bedeutung/Meinen.
Donnellans Fälle sind ganz einfach: unter irgendeinem Aspekt muss man sprechen, aber man sucht sich eben diesen Aspekt aus. Bei indirekten Sprechakten sagt man auch noch ein bisschen mehr.
Es ist nur nötig, dass Sprecher und Hörer den Gegenstand aufgrund des Aspekts ausmachen können. (Das geht sogar, wenn beide den Aspekt für unzutreffend halten!
IV 168
Bsp Beide sprechen vom "König" obgleich sie ihn für einen Usurpator halten).

Searle I
John R. Searle
Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996

Searle II
John R. Searle
Intentionalität Frankfurt 1991

Searle III
John R. Searle
Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997

Searle IV
John R. Searle
Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982

Searle V
John R. Searle
Sprechakte Frankfurt 1983

Searle VII
John R. Searle
Behauptungen und Abweichungen
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle VIII
John R. Searle
Chomskys Revolution in der Linguistik
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle IX
John R. Searle
"Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
Ausdruck Darstellung Schiffer Vs Fodor, J. I 80
SchifferVsFodor: seine Theorie beinhaltet, dass unter optimalen Bedingungen jeder allwissend und unfehlbar ist. allwissend: weil, wenn irgendeine Situation herrscht (und man selbst optimal funktioniert) man es glaubt und vermutlich weiß.
unfehlbar: weil unter idealen Bedingungen niemand etwas falsches glaubt.
Optimalitäts-Bedingung/Optimum/Schiffer: was immer Fodor O-B ist, es ist klar
1. Dass sie niemals erfüllt werden
2. Dass wir keine Ahnung haben, was sie sein sollen
3. Wenn sie SLT dienen sollen, sie ohne Referenz auf semantisches oder intentionales Vokabular dargestellt werden muss
4. Sie erfüllbar ist, auch wenn sie niemals erfüllt wird. Sonst wäre (a) inkohärent. (…+…)
I 81
SchifferVsFodor: 1. seine Darstellung ist nicht die beste Lösung für die Suche nach naturalistischen WB für Mentalesisch. 2. Problem:
Verlässlichkeitstheorie: jede VT für mentalen Inhalt muss berücksichtigen, dass wir selbst nur im Hinblick auf einige unserer Glaubenseinstellungen verlässliche Indikatoren sind. Bsp Ralph sieht einen Hund: Dann stehen die Chance gut, dass er glaubt, es ist ein Hund. Aber: Bsp wenn Ralph Jesus sieht, wie hoch stehen die Chancen, dass er ihn für göttlich hält! Bsp ich habe genau 11 Dollar in meiner Tasche: wie hoch sind die Chancen, dass Ralph das glaubt?
WB/Mentalesisch/SchifferVsFodor: wir dürfen also nicht einzeln, Glaube für Glaube vorgehen!
I 82
Verlässlichkeit/Wahrheitsbedingungen/Mentalesisch/SchifferVsFodor: die Verlässlichkeitsüberlegungen verlaufen quer durch die systematischen Verbindungen, die zwischen den Ausdrücken im Mentalesischen bestehen. Und das sollten wir wiederum besser vom Standpunkt der Gedankensprache als ganzer betrachten und nicht, wie Fodor, für jede mentale Repräsentation einzeln.

Schi I
St. Schiffer
Remnants of Meaning Cambridge 1987
Ausdruck Darstellung Searle Vs Frege, G. II 285
Indexwörter/ich/SearleVsFrege: das wenige, was Frege über Indexikalität sagt, ist falsch und mit seiner Theorie unverträglich. Über »ich« sagt er, dieses fordert einen öffentlichen und einem privaten Sinn. »Gestern« und »heute«: wenn wir heute dieselbe Proposition ausdrücken wollen, dann müssen wir das Wort »gestern« verwenden. Er akzeptiert also anscheinend eine de re-Theorie indexikalischer Propositionen.
II 286
Frege bemerkt nicht die Selbstbezüglichkeit dieser Ausdrücke. ( Anders als >Morgenstern/Abendstern). Der Gedanke, dass Ausdrücke einen Sinn haben, der sich nicht mitteilen lässt, ist zutiefst anti-Fregesch!
Sinn ist öffentlich zugänglich. Dafür wurde der Begriff eingeführt.

II 301
Die deskriptivistische Theorie war gegen die drei traditionellen Auffassungen gerichtet: VsMill, VsFrege, VsTraditionelle Logik. 1. Mill: Namen gar keine Konnotation, sondern nur Denotation.
2. Frege: Bedeutung eines Namens wird durch einzelne, mit ihm verbundene Kennzeichnung erfasst.
3. Logiklehrbücher: die Bedeutung des Namens »N« ist einfach »heißt N«.(Regress).
Searle: Nr 1 verweigert die Antwort, Nr. 3 bringt unendlichen Regress.
II 303
Namen/Frege/Searle: seine Theorie ist die verheißungsvollste, ich habe sie weiterentwickelt. Bei einem Eigennamen muss es immer irgend einen intentionalen Gehalt geben. SearleVsFrege. Schwachpunkt: der semantischer Gehalt muss immer in Worte gefasst sein.

II 228
Identität/Tatsache/Aussage/Searle: die Identität der Tatsache hängt davon ab, dass die spezifischen Eigenschaften der Tatsache dieselben sind, wie die, die von der korrespondierenden Aussage genannt werden.
III 229
Tatsachen/Searle: sind nicht dasselbe wie wahre Aussagen. (SearleVsFrege). 1. Tatsachen haben eine kausale Funktion, wahre Aussagen nicht.
2. die Relation einer Tatsache zur Aussage ist ein mehrdeutig, dieselbe Tatsache kann durch verschiedene Aussagen formuliert werden.
Zitattilgung/Searle: die Analyse einer Tatsache, wie der, dass Bsp dieses Objekt rot ist, erfordert mehr als Zitattilgung.

V 116
SearleVsFrege: falsch: dass die Wendung „dass“ etwas einleitet, das als „Name eines Satzes“ zu gelten habe (praktisch alle Nebensätze). (Auch SearleVsTarski).
V 117
Regress/Anführungszeichen/Searle: wenn „Sokrates“ der Name von Sokrates ist, dann kann ich nur darüber reden, d. h. den erwähnten, wenn ich ihn wiederum in Anführungszeichen setze: „“Sokrates““. Hierüber kann ich wiederum nur in Anführungszeichen reden: „““Sokrates“““. – „xxx“ ist nicht Name eines Wortes! Es ist kein Verweis! Das Wort verweist weder auf etwas anderes noch auf sich selbst.
Bsp ein Ornithologe: "der Laut, den der kalifornische Eichelhäher aus stößt ist....“. Was den Satz vervollständigte, wäre ein Laut, nicht der Eigenname des Lautes!

V 144
SearleVsFrege: versäumte die Unterscheidung zwischen dem Sinn eines hinweisenden Ausdrucks und der durch seine Äußerung vermittelten Proposition!
V 152
Prädikat/SearleVsFrege: er versuchte zwei philosophische Standpunkte zu vereinigen, die grundsätzlich unvereinbar sind. Er möchte a) die Unterscheidung zwischen Sinn und Bedeutung auf Prädikate ausdehnen (dass Prädikate eine Bedeutung, einen Gegenstand haben) und gleichzeitig
b) den funktionellen Unterschied zwischen hinweisenden und prädikativen Ausdrücken erklären.
Warum vertritt Frege den Standpunkt a) - d.h. warum sagt er, Prädikate hätten eine Bedeutung? Grund: seine Theorie der Arithmetik: die Notwendigkeit der Quantifikation von Eigenschaften. (>Logik 2. Stufe).

V 155
Begriff/Frege: mittels Gebrauch eines grammatischen Prädikats eine Eigenschaft zuschreiben. SearleVsFrege: Widerspruch: einmal Begriff = Eigenschaft (a) einmal Funktion der Zuschreibung einer Eigenschaft (b).
Eigenschaften/SearleVsFrege: Eigenschaften sind nicht wesentlich prädikativ: man kann genauso gut durch singuläre Nominalausdrücke auf sie hinweisen.
V 156
Lösung/Searle: wenn man nicht mehr darauf besteht, Prädikatausdrücke müssten hinweisend sein, löst sich alles auf. Prädikatausdrücke bedeuten nicht Eigenschaften! Sie schreiben eine Eigenschaft zu!
V 172
Zusammenfassung: 1. Frege: hat recht: es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen der Funktion eines hinweisenden Ausdrucks und eines PrädikatAusdrucks.
V 173
2. VsFrege: seine Darstellung ist widersprüchlich, wenn er versucht zu zeigen, dass ein Prädikatausdruck auch hinweisend ist. 3. Durch die Aufgabe dieser Behauptung ist Freges Darstellung der Arithmetik (hier braucht er Quantifikation von Eigenschaften) nicht in Frage gestellt. Die Aufgabe der Behauptung ist nicht ein Abstreiten von Universalien.
4. Es gibt zumindest eine Interpretation, der gemäß Universalien existieren.
5. Es gibt keine Klasse von irreduziblen Existenzvoraussetzungen.

V 256
Namen/Deskriptive Stützen/Searle: Bsp Everest = Tschomolungma: die deskriptiven Stützen beider Namen betreffen denselben Gegenstand. Namen/SearleVsFrege: Fehler: dass Eigennamen genauso fest und eindeutig wie bestimmte Kennzeichnungen seien.
Schuld ist sein berühmtes Bsp Morgenstern/Abendstern.
Sie sind keine Paradigmen für Eigennamen, sie liegen vielmehr auf der Grenze zwischen bestimmten Kennzeichnungen und Namen.

Searle I
John R. Searle
Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996

Searle II
John R. Searle
Intentionalität Frankfurt 1991

Searle III
John R. Searle
Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997

Searle IV
John R. Searle
Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982

Searle V
John R. Searle
Sprechakte Frankfurt 1983

Searle VII
John R. Searle
Behauptungen und Abweichungen
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle VIII
John R. Searle
Chomskys Revolution in der Linguistik
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle IX
John R. Searle
"Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
Ausdruck Darstellung Russell Vs Hintikka, J. Hintikka I 179
RussellVsHintikka: dieser würde meine Darstellung seiner Position so nicht akzeptiert haben. HintikkaVsRussell: aber der Grund dafür liegt bloß in einem weiteren Fehler Russells: Ich habe ihm nicht zugeschrieben, was er glaubte, sondern was er hätte glauben sollen.
Quantifikation/Russell/Hintikka: hätte er auf Objekte der Bekanntschaft reduzieren sollen. Russell glaubte aber, es sei hinreichend, Ausdrücke zu eliminieren, die scheinbar Objekte denotieren, die nicht solche der Bekanntschaft sind.
Pointe: dabei gehen seine Quantoren keine ontologische Verpflichtung ein. Nur denotierende Ausdrücke tun das.
Variable/Russell/Hintikka: sind bei Russell nur notationale Muster.
Ontologische Verpflichtung/Quine/HintikkaVsRussell: Russell erkannte gar nicht die ontologische Verpflichtung, die Sprachen 1. Stufe mit sich bringen.
Sein/Ontologie/Quine: „Sein heißt, Wert, einer gebundenen Variablen zu sein“.
HintikkaVsRussell: das hat dieser nicht erkannt.

Russell I
B. Russell/A.N. Whitehead
Principia Mathematica Frankfurt 1986

Russell II
B. Russell
Das ABC der Relativitätstheorie Frankfurt 1989

Russell IV
B. Russell
Probleme der Philosophie Frankfurt 1967

Russell VI
B. Russell
Die Philosophie des logischen Atomismus
In
Eigennamen, U. Wolf (Hg) Frankfurt 1993

Russell VII
B. Russell
On the Nature of Truth and Falsehood, in: B. Russell, The Problems of Philosophy, Oxford 1912 - Dt. "Wahrheit und Falschheit"
In
Wahrheitstheorien, G. Skirbekk (Hg) Frankfurt 1996

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989
Ausdruck Darstellung Searle Vs Kripke, Saul A. Wolf II 30
Namen/Verstehen/Searle: zum Verstehen gehört das Wissen einer oder mehrerer Kennzeichnungen. Extremfall: einfach den Gegenstand erkennen. Intentionale Beziehung. SearleVsKripke: überspringt die Intentionalität.
Searle: Verwendung von Namen ist "mentale Referenz" in einem Netzwerk anderer intentionaler Zustände und vor einem Hintergrund von Praxis und präintentionaler Annahmen.

Searle II 292
SearleVsKripke: die Darstellung der Taufe ist völlig deskriptivistisch. Sie gibt uns entweder einen intentionalen Gehalt in sprachlicher Form ( Kennzeichnung) oder liefert uns den intentionalen Gehalt einer Wahrnehmung ostensiv.
II 293
Übrigens verwendet Kripkes Theorie keine kausale Verknüpfung zwischen der bezugnehmenden Verwendung von Namen und den benannten Gegenständen. Die Kausalketten sind nicht rein, jeder Sprecher muss darüber hinaus ein intentionalistisches Element haben und die Absicht, über den Gegenstand zu sprechen. SearleVsKripke: Taufe sollte wohl keine Verursachung sein, sonst würden wir eine erfolgreiche Bezugnahme mit einer Kette erfolgreicher Bezugnahmen erklären. Das wäre zirkulär.
II 294
Namen/Donnellan:(ähnlich Kripke) postuliert eine "historisch richtige Erklärung", und zweitens "wer das ist, von dem" der Sprecher etwas prädizieren wollte. Das verlangt einen allwissenden Beobachter. Bsp "Sokrates hatte eine Stupsnase".
Nach Donnellan verdankt sich das offenkundig überhaupt keiner Tatsache, die von uns handelt, mit Ausnahme der Kausalkette. Aber wonach hält der allwissende Beobachter Ausschau?
Searle: sicher nach intentionaler Verursachung und Gehalt. Es gibt immer Gegenbeispiele von Namen, die so überhaupt nicht funktionieren.
II 295
Namen/Rorty: Kausaltheorie braucht bloß "gewöhnliche physische Verursachung". Namen/Gareth Evans: Bsp Madagaskar bezog sich ursprünglich auf einem Teil Kontinentalafrikas. Die Kausalkette ist also eine abweichende. Warum bezieht sich der Name dann heute auf die Insel?
II 296
Namen/Beschreibung/SearleVsKripke: Bsp Concise Biographical Dictionary: "Ramses VIII. ist ein Pharao aus einer Reihe von Pharaonen in der Antike, über den nichts bekannt ist." In Wirklichkeit zeigt das Beispiel, dass eine Menge über ihn bekannt ist. Ja, er gibt fast einen Idealfall für die naivste Fassung der Beschreibungstheorie ab.
II 346
Eine perfekte identifizierende Beschreibung. Sie ist parasitär gegenüber anderen Sprechern, aber sie reicht aus. SearleVsKausaltheorie/VsKripke: sie übertreibt die Analogie zwischen Bezugnahme und Wahrnehmung.
Wahrnehmung: ist an jedem einzelnen Punkt an die Welt genagelt. Durch die kausale Selbstbezüglichkeit des intentionalen Gehalts.
II 297
Doch bei Namen besteht diese Art der Verursachung (auch der intentionalen Verursachung) nicht. Die Bedingungen für eine erfolgreiche Verwendung eines Namens können erfüllt sein, auch ohne kausale Verbindung.
II 298
Bsp Stamm mit dem Tabu des Redens über Tote, und Taufe von Neugeborenen, an denen alle teilnehmen müssen. Erfüllt die deskriptivistische Theorie.
II 346
Das Lehren der Namen legt einen intentionalen Gehalt fest, aber keine Definition.
II 300
Bsp Meteorologen können Stürme vorhersagen. Sie vergeben auch Namen. Aber die zukünftigen Ereignisse können die Namensverwendungen nicht verursachen.
Searle IV 179
KripkeVsDonnellan: (ähnlich Searle): Unterscheidung Sprecherbezug/semantischer Bezug: falls der Sprecher irrt, kann der semantische Bezug auf etwas anderes als das gehen, worüber er spricht.
IV 179/180
Searle: allerdings ist das nicht ganz richtig: Bsp "König"/Usurpator: der Sprecher muss noch nicht einmal der Ansicht sein, der Gegenstand erfülle die Kennzeichnung. Kripke: in einem gegebenen Idiolekt ist der semantische Bezug (ohne indexikalische Anteile) durch eine allgemeine Absicht des Sprechers bestimmt.
Der Sprecherbezug ist durch eine spezifische Absicht bestimmt.
SearleVsKripke: genau hier bleibt der Ansatz stecken: in dem Sinn, indem ich allgemeine und auch spezifische Absichten habe, habe ich gar keine allgemeinen Absichten gegenüber Kennzeichnungen. Wenn ich welche brauchte, müsste ich unendlich viele davon haben.
Bsp (ohne Index): "Der Mann, der am 17.6.53 um 10 Uhr auf dem Empire State Building ein Schinkenbrot isst". Nach Kripke ist das in meinem Idiolekt durch meine allgemeine Absicht bestimmt.
IV 181
Searle: Ich weiß, was der Ausdruck bedeutet, weil ich weiß, was der Fall sein müsste, wenn es richtig wäre, ihn anzuwenden. SearleVsKripke: darüber hinaus sind keine allgemeinen Absichten notwendig.
Es gibt auch unendlich viele Fälle, in denen ich keine allgemeine Absicht habe.

Stalnaker I 173
SearleVsKripke: (Searle 1969 (1)) es ist falsch anzunehmen, dass es eine Klasse von logischen Eigennamen geben könnten, d.h. Namen, die einzig darin bestehen, ein bestimmtes Objekt als Referent zu haben. Es ist grundsätzlich falsch anzunehmen, dass es Zeichen gibt, die einfach nur Denotation, ohne Konnotation haben.
I 174
SearleVsKripke/Stalnaker: (Searle 1969(2)) (wie Frege): beschreibt ein Axiom der Identifikation: „eine Verallgemeinerung von Freges Diktum, dass jeder referierende Ausdruck einen Sinn haben muss“.
I 175
Und das sei auch ein Versuch zu sagen, was die Fähigkeiten des Sprechers sind. Mill/Kripke/Stalnaker: scheinen das nicht zu beantworten.
Kompetenz/Fähigkeit/FregeVsMill/Stalnaker: Mill erklärt nicht die Fähigkeit des Sprechers, seinen Gegenstand herauszugreifen.
Stalnaker: das kann aber erst ernsthaft geprüft werden, wenn die beiden Fragen getrennt werden (s.o.).



1. J. Searle, Speech Acts, Cambridge 1969, S. 93
2. Ebenda S. 80

Searle I
John R. Searle
Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996

Searle II
John R. Searle
Intentionalität Frankfurt 1991

Searle III
John R. Searle
Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997

Searle IV
John R. Searle
Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982

Searle V
John R. Searle
Sprechakte Frankfurt 1983

Searle VII
John R. Searle
Behauptungen und Abweichungen
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle VIII
John R. Searle
Chomskys Revolution in der Linguistik
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle IX
John R. Searle
"Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005

K II siehe Wol I
U. Wolf (Hg)
Eigennamen Frankfurt 1993

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Ausdruck Darstellung Stalnaker Vs Mögliche Welten I 49
Mögliche Welt /MöWe/Wissen/Mathematik/StalnakerVsLewis/Stalnaker: ich bin geneigt zu sagen, dass die MöWe-Theorie Annahmen über die Natur ihrer Objekte macht, die - anders als die entsprechenden Annahmen des mathematischen Platonismus – unverträglich sind mit der Darstellung der Verbindung zwischen den Wissenssubjekten und ihren Objekten im Fall der MöWe. MöWe/MR/Vsmodaler Realismus/Wissen/Verifikationismus/StalnakerVsLewis: der modale Realist kann keine verifikationistischen Prinzipien für das, was er sein Wissen nennt, anführen.
Fazit: Problem: der MR kann nicht auf der einen Seite sagen, dass MöWe Dinge von der selben Art sind wie die aktuale Welt (kontingente physikalische Objekte) und auf der anderen Seite sagen, MöWe seien Dinge, von denen wir auf dieselbe Art wissen, wie von Zahlen, Mengen Funktionen. ((s) Nämlich keine real existierenden Dinge).
I 53
StalnakerVsLewis: er widerspricht sich selbst, weil seine andere These über MöWe über die wir substantielle Überzeugungen haben können, seiner Definition von Inhalt (s.o.) widerspricht.
I 58
Widerspruch/Lewis: es gibt keinen Gegenstand, wie phantastisch auch immer, über den man die Wahrheit sagen könnte, indem man sich selbst widerspricht. Fußnote:
Takashi YagisawaVsLewis: warum nicht? Was sollte man denn sonst erwarten? Unmögliche Dinge sind unmöglich.

II 20
Glaubenszuschreibung/Lösung/Stalnaker: ich frage immer, wie die MöWe wäre, entsprechend dem, was der Glaubende glaubt. Bsp Pierre: für ihn gibt es zwei Städte (Londres und London)
Bsp Lingens in der Bibliothek: für ihn gibt es zwei Männer, eine namens „Lingens“, über den der andere etwas liest.
Relationstheorie/RelTh/Stalnaker: das kann man mit der Annahme versöhnen, dass Propositionen die Glaubensobjekte sind. (Lager: Stalnaker pro Relationstheorie? (1999))
Index/Glauben/Stalnaker: dennoch glaube ich, dass Überzeugungen in irreduzibles indexikalisches Element haben.
Lösung/Lewis: Mengen von zentrierten MöWe als Glaubensobjekte.
StalnakerVsLewis: ich habe zwar zugestanden, dass solche MöWe dann eine Repräsentation des mentalen Zustands des Glaubenden enthalten.
Aber darum geht es nicht! Es ist nicht hinreichend, dass MöWe, die kompatibel sind mit jemandes Überzeugungen dann eine Person enthalten, die diese Überzeugungen hat (> Bsp Lingens: ein Mensch mit Gedächtnisverlust sitzt in der Bibliothek und liest seine eigene Biographie), der Glaubende muss sich selbst mit der Person identifizieren, die diesen Gedanken hat!
Proposition/Identifikation/Selbstidentifikation/Stalnaker: ich behaupte nicht, dass diese Identifizierung durch den Glauben an eine Proposition erfüllt wird.
Ich denke jetzt, dass es dabei überhaupt nicht um irgendeine Art kognitiver Leistung geht.
Indexikalische Überzeugung/Stalnaker: (Bsp Perry: >Gedächtnisverlust, Bibliothek, Bsp Lewis: 2 Götter (Zwei allwissende Götter, Bsp Castaneda: Gedächtnisverlust): indexikalisches Nichtwissen.
Stalnaker: These: die Leute unterscheiden sich nicht darin, was sie glauben.
II 21
Bsp O Leary weiß, dass er im Keller ist und dass Daniels in der Küche ist. Und Daniels weiß dasselbe: dass er in der Küche ist und O’Leary im Keller. Jeder weil wer und wo er selbst ist und wer und wo der andere ist. Die MöWe, die mit den Überzeugungen der beiden kompatibel sind, sind dieselben. Sie streiten sich über nichts.
Dennoch gibt es einen offensichtlichen Unterschied ihrer doxastischen Situation: O’Leary identifiziert sich selbst mit dem im Keller und Daniels identifiziert sich selbst als denjenigen, der in der Küche ist.
MöWe-Semantik/StalnakerVsMöWe-Semantik/Stalnaker: dieser Unterschied in den Glaubenszuständen der beiden wird durch eine Menge von MöWe als Glaubenszustand nicht reflektiert.
Lösung/Lewis: Selbstzuschreibung von Eigenschaften, oder - äquivalent dazu – Mengen zentrierter MöWe.
StalnakerVsLewis: das möchte ich nicht.
StalnakerVsLewis: Problem: es ist falsch, den Unterschied in der Perspektive als einen Streit (disagreement) zu behandeln. Die beiden streiten sich über nichts.
Problem: es ist nicht sicher, ob man ihre Übereinstimmung damit ausdrücken kann, dass die Menge ihrer unzentrierten MöWe dieselbe ist. Denn
Bsp Heimson/Perry/Stalnaker: (Heimson glaubt, „ich bin David Hume“) alle seine unpersönlichen Überzeugungen über Hume sind korrekt. Nehmen wir an, sie sind dieselben Überzeugungen wie die Überzeugungen von Hume über Hume.
Stalnaker: dennoch wäre es falsch zu sagen, dass sie sich über nichts streiten. ((s) Anders als O’Leary und Daniels).

II 134
Lokalisation/Raum/Zeit/Selbstlokalisation/logischer Raum,/Lewis/Stalnaker: logischer Raum/Lewis/Stalnaker: Menge von MöWe, aus denen man einen auswählt.
Selbstlokalisation/physisch: in Raum und Zeit. Wir wissen meist, so wir sind. ((s) Aber wir kennen nie alle möglichen Welten, in denen wir lokalisiert sein könnten, wir können diese MöWe nicht alle unterscheiden, weil wir nicht alles wissen).
Götter-Bsp/Stalnaker: die beiden wissen genau, wo im logischen Raum sie sind.
II 135
Aber sie wissen nicht, wo sie innerhalb dieser MöWe sind. LewisVsTradition: die Doktrin der Proposition ist nur auf eine der beiden Arten des lokalisierenden Glaubens konzentriert.
Verallgemeinerung: ist es, was wir brauchen, und dazu dient der Übergang von Propositionen zu Eigenschaften (als Glaubensobjekten).

II 144
Götter-Bsp/Stalnaker: auch dies ist ein Fall von Unwissenheit, welche von zwei ununterscheidbaren MöWe aktual ist. Eine ist tatsächlich die aktuale Welt (WiWe), während die andere genauso ist, mit der Ausnahme, dass der Gott, der in der WiWe auf dem höchsten Berg sitzt, diesmal auf dem kältesten Berg sitzt und zwar mit allen Eigenschaften, die der Gott auf dem höchsten Berg tatsächlich hat.
((s) zwei Individuen tauschen die Plätze, nehmen aber alle Eigenschaften mit. Das geht nur, wenn Lokalisierung keine Eigenschaft ist)
Allwissenheit/Stalnaker: dann muss man sagen, die beiden Götter sind nicht wirklich allwissend in Bezug auf Propositionen, wohl aber allwissend in Bezug auf rein qualitative Merkmale.
LewisVsStalnaker: dieser Erklärung weist Lewis aus zwei Gründen zurück:
1. weil er die Gegenstücktheorie (GT) vertritt, die Querwelteinidentität überflüssig bzw. sinnlos macht.
2. selbst ohne GT würde es nicht funktionieren, weil
Angenommen, die beiden Götter aus Welt W haben in Welt V die Plätze getauscht, angenommen, der Gott auf dem höchsten weiß, dass seine Welt W ist, nicht V. Angenommen, er ist allwissend in Bezug auf alle Propositionen, nicht nur die qualitativen Propositionen.
II 145
V: die Welt V kann keine Rolle spielen, denn er weiß, dass er nicht dort lebt. Problem: es gibt immer noch zwei Berge in der einen Welt W, wo er, nach allem was er weiß, leben kann.
StalnakerVsLewis: das beantwortet die Frage nicht: man kann nicht einfach stipulieren, dass der Gott in W etwas weiß und nicht V nicht. Denn nach der von uns vorgeschlagenen Erklärung führt das doch dazu, dass er weiß, auf welchem Berg er lebt.
Lewis/Stalnaker: seine Erklärung ist plausibel, wenn man sie als Metapher für eine Lokalisation im logischen Raum auffasst:
logischer Raum/Lewis/Stalnaker: Angenommen, eine Karte des logischen Raums, aufgeteilt in große Regionen, die MöWe entsprechen und darin kleinere Unterteilungen, die Lokalisierungen innerhalb von MöWe repräsentieren.
Pointe: dann können wir jemand mitteilen, in welcher großen Region er ist, ohne ihm zu sagen, wo genau darin er lokalisiert ist.
modaler Realismus/logischer Raum/Stalnaker: für ihn mag dieses Bild angemessen sein.
Aktualismus/logischer Raum/Lokalisierung/Stalnaker: für den Aktualismus ist dieses Bild irreführend: zu wissen, in welchem Land man ist, ist verschieden davon zu wissen, wo in dem Land man ist, aber es ist nicht so klar, dass es einen Unterschied gibt zwischen dem, dass man etwas darüber weiß, in welcher MöWe man ist und dem Wissen, welche MöWe die aktuale ist.
Das gesteht auch Lewis zu.
Stalnaker: mein Ansatz scheint eigentlich nahe an dem von Lewis zu sein, aber nein.
Zentrierte MöWe: man sollte vielleicht statt von ununterscheidbaren MöWe von zentrierten Welten (nach Quine) sprechen. Diese sind dann unterscheidbar.
Ununterscheidbarkeit/MöWe/Stalnaker: distinkte aber ununterscheidbare MöWe wären dann dieselben Welten, aber mit unterschiedlichen Zentren.
Einstellung/Eigenschaften/Propositionen/zentrierte Welt/Lewis: Objekte von Einstellungen als Mengen zentrierter MöWe zu behandeln macht sie zu Eigenschaften statt Propositionen.
zentrierte MöWe/Stalnaker: ich stimme zu, dass mögliche Situationen normalerweise, vielleicht sogar wesentlich, zentriert sind im Sinne einer Repräsentation eines bestimmten geistigen Zustands.
II 146
StalnakerVsLewis: das macht den Ansatz (Götter-Bsp) aber komplizierter, wenn es um die Relationen zwischen verschiedenen mentalen Zuständen geht. Bsp vergangene mit gegenwärtigen Zuständen zu vergleichen ist dann schwieriger, oder Relationen zwischen den Überzeugungen verschiedener Personen.
Information/Kommunikation/Stalnaker: wir brauchen dann zusätzliche Erklärungen darüber, wie Informationen ausgetauscht werden. Zwei Beispiele:
Bsp O’Leary ist aus seinem Kofferraum befreit und fragt sich gegen neun:
a) „Wie spät war es, als ich mich frage, wie spät es sei?“
Stalnaker: das ist dieselbe Frage wie die, dieser damals stellt.
Wenn er erfährt, dass es drei Uhr war, ist sein Zweifel beseitigt.
Lösung: der Zweifel ist beseitigt, weil alle möglichen Situationen (MöWe) in denen ein Gedanke zu zwei verschiedenen Zeiten vorkommt, involviert sind. De Zentren dieser Situationen haben sich bewegt in dem Sinn, dass es jetzt neun Uhr ist, und O’Leary nicht mehr im Kofferraum, aber dennoch kann es sein, dass das erste Vorkommnis des damaligen Gedankens ist, an das O’Leary jetzt denkt.
Pointe: diese Verschiebung des Zentrums erfordert nicht, dass die MöWe, die die Propositionen charakterisieren, verändert werden.
b) „Wie spät war es, als ich mit fragte, ob es drei oder vier sei?“. (Wenn er sich zweimal fragte)
Ununterscheidbarkeit: selbst wenn die beiden Vorkommnisse für O’Leary ununterscheidbar waren, kann es immer noch sein, dass es das erste Mal war, an das sich O’Leary gegen neun Uhr erinnert.
StalnakerVsLewis: sein Ansatz ist komplizierter. Nach seinem Ansatz müssen wir um drei Uhr sagen, O’Leary wundert sich über seine gegenwärtige zeitliche Lokalisierung in der aktualen Welt (WiWe), statt sich zu fragen, in welcher MöWe er ist.
Dagegen: um neun sieht die Sache ganz anders aus: jetzt fragt er sich, ob er in einer MöWe lebt, vo ein bestimmter Gedanke um drei vorkam oder um vier. Das ist unnötig kompliziert.
Bsp Lingens, immer noch in der Bibliothek, trifft Ortcutt und fragt ihn, „Weiß Du, wer ich bin?“ – „Du bist mein Cousin, Rudolf Lingens!“.
Stalnaker: das scheint eine einfache und erfolgreiche Kommunikation zu sein. es wurde Information verlangt und gegeben. Die Frage wurde beantwortet.
II 147
Proposition/Stalnaker: (Propositionen als Glaubensobjekte) Ortcutts Antwort drückt eine Proposition aus, die zwischen möglichen Situationen unterscheidet, und Lingens Zweifel beseitigt. StalnakerVsLewis: nach seinem Ansatz (Selbstzuschreibung von Eigenschaften) ist es wiederum komplizierter:
Lingens: fragt, ob er sich selbst eine gewisse Menge von Eigenschaften korrekterweise i zuschreibt.
Ortcutt: antwortet, indem er sich selbst eine ganz andere Menge von Eigenschaften zuschreibt.
Lingens: muss die Antwort dann danach erst selbst erschließen. So sind alle Antworten in Kommunikation immer indirekt. ((s) Auch StalnakerVsChisholm, implizit).
Kommunikation /Lewis/Chisholm/StalnakerVsLewis/StalnakerVsChsholm: alle Leute reden dann immer nur von sich selbst.
Lösung/Stalnaker: Lewis müsste sonst zwischen Einstellungen und Sprechakten unterscheiden und sagen, dass Sprechakte Propositionen als Objekt haben und Einstellungen Eigenschaften als Objekt.
Problem/StalnakerVsLewis: Lewis kann nicht intuitionsgemäß sagen, dass der Inhalt von Ortcutts Antwort die Information ist, die Lingens’ Zweifel behebt.
Das ist auch ein Problem für Perrys Ansatz. (> StalnakerVsPerry)

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Ausdruck Darstellung Cartwright Vs Moore, G.E. Horwich I 45
Korrespondenztheorie/CartwrightVsMoore: Problem: dann gibt es auch eine Eigenschaft des Übereinstimmens (Korrespondenz) die die falsche Proposition nicht hat. Und das scheint unleugbar von der Welt abzuhängen! Von einer Tatsache. Tatsache: die Proposition ist wahr, wenn es eine Tatsache ist, dass es U Bahnen in Boston gibt, sonst falsch.
CartwrightVsMoore/CartwrightVsRussell: es ist genau dies, was die Theorie der Wahrheit als einfacher, unanalysierbarer Eigenschaft ignoriert.
Aber dessen waren sich die beiden bewusst. („Meinongs Theory“ , S 75).
Sie hielten daran fest wegen:
RussellVsKorrespondenztheorie, MooreVsKorrespondenztheorie.
I 47
Tatsache/wahre Proposition/Moore/Cartwright: (Moore: Some Main P, 262f): scheint seine frühere Theorie dort selbst falsch dargestellt zu haben: Tatsache/MooreVsMoore: (spät): besteht doch nicht darin, dass eine Proposition eine einfache Eigenschaft hat, wobei die Proposition dieselbe bleibt, egal ob sie wahr oder falsch ist. Selbst wenn wir die Existenz von Propositionen zugestehen. Die Relation der Proposition zur Tatsache besteht nicht einfach darin, dass die Proposition eine Komponente (constituent) der Tatsache ist, eins der Elemente aus denen sie zusammengesetzt ist.
Moore/Cartwright: sonst müsste man sagen, dass Bsp die Tatsache, dass Löwen existieren, eine Tatsache über die Proposition, dass Löwen existieren wäre. Aber wie weit ist das relevant für Moores frühere Theorie? Denn darum ging es dort gar nicht, sondern vielmehr darum, dass die Tatsache, dass Löwen existieren einfach die Proposition ist. (Moore, früh: Tatsache = wahre Proposition, nicht Teil von ihr).Die einfache Eigenschaft (Wahrheit) wird von der Proposition selbst besessen.
I 48
Jeder der glaubt, dass die Proposition, dass Löwen existieren, wahr ist, glaubt die entsprechende Proposition. Die Tatsache hier besteht darin, dass die Proposition wahr ist. Tatsache/Moore: (früh): besteht darin, dass die Proposition die einfache Eigenschaft der Wahrheit besitzt.
Tatsache/Moore/spät: (Some Main P, falsche Darstellung seiner früheren Theorie): besteht nun im Besitz der Wahrheit (einfache Eigenschaft) durch die Proposition.
Pointe: dann besteht die Identität Tatsache = wahre Proposition nicht: denn die Identität besteht nicht darin, dass sie selbst eine Eigenschaft besitzt. (DF A besteht nicht darin, dass A die Eigenschaft F hat, > Bestehen in, Bestehen aus, Identität).
Moore/Cartwright: zur Zeit von “Some Main..” war er zu der Ansicht gelangt, dass die Relationstheorie des Glaubens (Annahme von Glaubensobjekten) unvereinbar ist mit der Identifikation von Tatsachen mit wahren Propositionen. Nun wurde eine Relation statt der Identität gesucht und seine Lösung war die Relation des „Bestehens in“:
Def Tatsache/Moore: (Some Main Problems): besteht im Besitz der Wahrheit durch eine Proposition. (immer noch einfache Eigenschaft).
CartwrightVsMoore: dieser sah selbst, dass das nicht sehr erfolgreich war: es gibt Tatsachen, die nicht darin bestehen, dass eine Proposition eine bestimmte einfache Eigenschaft hat.
CartwrightVsMoore: schlimmer noch: wenn Tatsachen und Propositionen erst unterschieden sind, dann braucht man gar keine einfache Eigenschaft (Wahrheit) mehr. Statt dessen haben wir ja jetzt Tatsachen als Korrespondierendes! Gerade die Unfähigkeit, Propositionen und Tatsachen zu unterscheiden, hatte Moore und Russell ja zu der These von Wahrheit als einfacher unanalysierbarer Eigenschaft geführt!
Tatsache/Proposition/Moore/Cartwright: was hatte nun Moore dazu gebracht neuerdings zu glauben, dass Propositionen und Tatsachen nicht identifiziert werden können?
I 49
Bsp Angenommen, Brown glaubt, dass es U Bahnen in Boston gibt. Moore/Russell/früh: dann gibt es eine entsprechende Proposition, die Brown glaubt.
Problem: selbst wenn der Glauben falsch gewesen wäre, hätte Brown ein Glaubensobjekt
gebraucht. Denn was jemand glaubt, kann nicht von seiner Wahrheit abhängen!
Also ist die geglaubte Proposition auf jeden Fall im Universum. Falls aber die Proposition falsch ist, gibt es keine entsprechende Tatsache im Universum. Also können Propositionen nicht mit Tatsachen identisch sein.
Ayer: das ist ein zwingendes Argument.
Cartwright: für mich widerlegt es aber nicht die frühe Theorie!
Russell/Moore/früh/Cartwright: sicher, wenn etwas wahr ist von einer Proposition, und es nicht wahr von der entsprechenden Tatsache, dann sind Proposition und Tatsache nicht identisch. Aber ist dieser Fall hier gegeben? Die Proposition wäre nach der frühen Theorie sowieso im Universum, selbst wenn sie falsch wäre.
Frage: hat Moore recht damit, dass dasselbe nicht von der Tatsache gilt?
CartwrightVsMoore: es ist nicht einleuchtend, dass wenn der Glaube, Bsp dass es U Bahnen in Boston gibt, falsch wäre, dass es dann notwendig wäre, dass etwas, das tatsächlich im Universum ist, (nämlich dass es U Bahnen in Boston gibt) dann im Universum fehlen müsste. Sicher wäre es keine Tatsache, aber das heißt nicht, dass eine Entität fehlen müsste, wenn der Glaube falsch gewesen wäre.
I 50
Analogie: Bsp es gibt jemand im Universum der korrekt beschrieben werden kann als der Autor von Word and Object ( nämlich Quine). Nun hätte es leicht sein können, dass Quine das Buch nicht geschrieben hätte. Das würde aber nicht verlangen, dass Quine (= Autor von W+O) nicht im Universum existiert! Bsp es hätte auch jemand anderes das Buch schreiben können. Außerdem hätten alle Personen, die tatsächlich im Universum sind, nicht im Universum sein müssen. Moore/früh/Cartwright: nach Moores früher Theorie hätte man annehmen können, dass analog dazu auch etwas im Universum sein könnte, das „korrekt beschrieben wird“ als dass es U Bahnen in Boston gibt, was aber, in dem Fall wo es keine U Bahnen in Boston gäbe, keine Tatsache wäreDas ist falsch wegen der falschen Analogie zwischen Personen und abstrakten Glaubensobjekten).
CartwrightVsMoore: (früh): ein Vertreter der frühen Theorie hätte folgende zwei Sätze dieselbe wahre Proposition ausdrücken lassen:
(3) Die Tatsache, dass es U Bahnen in Boston gibt, hätte nicht die Tatsache sein müssen, dass es U Bahnen in Boston gibt.
und
(4) Der Autor von Word and Object hätte nicht der Autor von Word and Object sein müssen.
CartwrightVsMoore: (früh): hätte damit angenommen, dass „die Tatsache dass“, ein starrer Designator gewesen wäre.

Car I
N. Cartwright
How the laws of physics lie Oxford New York 1983

CartwrightR I
R. Cartwright
A Neglected Theory of Truth. Philosophical Essays, Cambridge/MA pp. 71-93
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

CartwrightR II
R. Cartwright
Ontology and the theory of meaning Chicago 1954

Horwich I
P. Horwich (Ed.)
Theories of Truth Aldershot 1994
Ausdruck Darstellung Stalnaker Vs Nagel, Th. I 20
Objektives Selbst/Nagel/Stalnaker: Nagel beginnt mit dem Ausdruck eines allgemeinen Gefühls der Verwirrung über den eigenen Platz in einer unpersönlichen Welt. Ich: wenn jemand sagt "Ich bin RS" scheint es, dass die Person eine Tatsache darstellt.
I 21
Pointe: es ist eine objektive Tatsache, ob eine solche Feststellung wahr oder falsch ist, unabhängig davon, was der Sprecher denkt. Problem: unser Begriff der objektiven Welt scheint gar keinen Platz für eine solche Tatsache zu lassen! Eine vollständige Darstellung der Welt wie sie in sich selbst ist, wird keine bestimmte Person als mich herausgreifen. Sie wird mir nicht sagen, wer ich bin.
Semantische Diagnose: versucht eine Darstellung von Index-Wörtern oder Selbst-Lokalisierung als Lösung.
NagelVsSemantische Diagnose: das trifft nicht den Kern der Sache.
StalnakerVsNagel: eine bestimmte Variante kann unser spezielles Problem hier lösen, aber es bleiben viele andere in Bezug auf die Relation zwischen einer Person und der Welt die sie bewohnt, und zwar darüber, was genau die subjektiven Tatsachen über die Erfahrung uns sagen, wie die Welt in sich selbst ist.
Selbst-Identifikation/Selbst-Lokalisation/Glauben/Stalnaker: nichts könnte einfacher sein: Wenn EA am 5. Juni 1953 sagt "Ich bin ein Philosoph" dann ist das wahr, gdw. EA am 5 Juni 1953 ein Philosoph ist.
Problem: was ist der Inhalt der Aussage?
Inhalt/Wahrheitsbedingungen/WB/Selbst-Identifikation/Ich/Stalnaker: der Inhalt, die Information wird nicht durch die WB erfasst, wenn die WB zeitlos und unpersönlich gemacht werden.
((s) Die Wahrheitsbedingungen bei Selbstidentifikation oder Selbst-Lokalisation sind nicht homophon! D.h. sie sind ich die Wiederholung von „Ich bin krank“, sondern sie müssen um Ort, Datum und Angaben über die Person ergänzt werden damit werden sie zeitlos und wahrheitsfähig.
Problem/Stalnaker: der Sprecher könnte geglaubt haben was er sagt, ohne das Datum und den Ort selbst überhaupt zu kennen oder seine Zuhörer könnten die Äußerung verstanden haben, ohne das Datum usw. zu kennen.
Lösung: die semantische Diagnose braucht eine Darstellung des subjektiven oder kontextuellen Inhalts.
Nagel: ist sich jedenfalls sicher, dass er die umgekehrte Lösung ablehnt: eine ontologische Sicht die die Selbst-.Eigenschaften objektiviert.
Stalnaker: das wäre so etwas wie die Behauptung, dass jeder von uns eine bestimmte irreduzible Selbst-Eigenschaft hat, mit der er bekannt ist. ((s) >Käfer-Beispiel, Wittgenstein dito), versuchsweise nehme ich an, dass das in der Objektivierung des phänomenalen Charakters der Erfahrung exemplifiziert werden könnte.

I 253
Selbst/Thomas Nagel/Stalnaker: Nagel findet es verwunderlich, dass ausgerechnet er von allen Thomas Nagel sein muss. Selbst/subjektiv/objektiv/Stalnaker: allgemeines Problem: den Standpunkt einer Person in einer nichtzentrierten Vorstellung einer objektiven Welt unterzubringen. Es ist nicht klar, wie man diese Relation darstellen soll.
Selbst/Ich/Nagel/Stalnaker: Bsp "Ich bin TN".
Problem: es ist nicht klar, wieso unsere Welt Raum für solche Tatsachen hat.
Dilemma: a) solche Tatsachen müssen existieren, weil Dinge sonst unvollständig wären
b) sie können nicht existieren, denn so wie die Dinge sind, enthalten sie solche Tatsachen nicht. (Nagel 1986, 57).
Selbst/semantische Diagnose/Nagel/Stalnaker: NagelVsSemantische Diagnose: unbefriedigend:
NagelVsOntologische Lösung: will die objektive, zentrumslose Welt auf falsche Weise anreichern.
Nagel: Mittelposition These: es gibt ein objektives Selbst.
StalnakerVsNagel: das ist schwer zu fassen und weder notwendig noch hilfreich.
I 254
Semantische Diagnose/StalnakerVsNagel: hat mehr Potential als Nagel annimmt. Mein Plan ist:
1. semantische Diagnose
2. Skizze einer metaphysischen Lösung
3. objektives Selbst ist ein Fehler
4. allgemeines Problem subjektiver Standpunkte
5. kontext-abhängige oder subjektive Information - einfache Lösung für qualitative Erlebnisse.
Selbst/subjektiv/objektiv/semantische Diagnose/Nagel/Stalnaker: (in Stalnakers Version):
Dazu gehört nicht, dass
"Ich bin TN" angeblich ohne Inhalt ist.
StalnakerVsNagel: die Identität der ersten Person ist nicht "automatisch und daher uninteressant".
semantische Diagnose: beginnt mit den Wahrheitsbedingungen (WB).
WB: "Ich bin F" geäußert von XY ist wahr, gdw. XY F ist.
Was für eine Information wird damit übermittelt?
I 255
Inhalt/Information/Selbst/Identität/Stalnaker: eine Lösung: wenn folgendes stimmt: Glaube/Überzeugung/Stalnaker: sind Mengen von nichtzentrierten MöWe
Inhalt/Selbstzuschreibung/Stalnaker: ist dann Menge von zentrierten MöWe.
Bsp Ich bin TN ist wahr gdw. es durch TN geäußert wird,
Inhalt: wird repräsentiert durch die Menge der zentrierten MöWe die TN als ihr ausgezeichnetes Objekt haben.
Inhalt/Überzeugung/Lewis/Stalnaker: mit Lewis kann man Glaubensinhalte auch als Eigenschaften auffassen. (Lewis 1979).

I 257
Semantische Diagnose/NagelVsSemantische Diagnose/Stalnaker: "Sie macht nicht, dass das Problem weggeht". Stalnaker: was ist denn nun das Problem?
Problem/Nagel: eine adäquate Lösung müsste die subjektiven und die objektiven Begriffe in Harmonie bringen.
I 258
StalnakerVsNagel: dazu muss man aber die Quellen des Problems besser artikulieren als Nagel es tut. Analogie. Bsp Angenommen, ein allzu einfach gestrickter Skeptiker sagt: "Wissen impliziert Wahrheit, also kann man nur notwendige Wahrheiten wissen".
Vs: das ist eine Verwechslung verschiedener Reichweiten der Modalität.
VsVs: der Skeptiker könnte dann antworten "Diese Diagnose ist unbefriedigend, weil sie nicht macht, dass das Problem weggeht".
Problem/Stalnaker: allgemein: ein Problem kann sich als raffinierter herausstellen, aber auch dann kann es bloß ein linguistischer Trick sein.
Illusion/Erklärung/Problem/Stalnaker: es reicht nicht zu erkennen, dass an der Wurzel des Problems eine Illusion besteht. Einige Illusionen sind hartnäckig, wir fühlen ihr Bestehen sogar noch nachdem sie erklärt sind. Aber das impliziert wiederum nicht, dass es ein Problem ist.
I 259
Warum-Fragen/Stalnaker: Bsp „Warum sollte es möglich sein, dass...“ (z.B. dass physikalische Gehirnzustände Qualia hervorrufen). Solche Fragen haben nur Sinn, wenn es eher wahrscheinlich ist, dass das Zugrundeliegende nicht möglich ist.
I 260
Selbsttäuschung/Gedächtnisverlust/Selbst/Irrtum/Stalnaker: Bsp Angenommen, TN täuscht sich darüber, wer er ist, dann weiß er nicht, dass TN selbst die Eigenschaft hat, TN zu sein, obwohl er weißt, dass TN die Selbst-Eigenschaft von TN hat! (Er weiß ja nicht, dass er selbst TN ist). Er weiß nicht, dass er die Eigenschaft hat, die er „ich sein“ nennt. ((s) „Ich sein“ ist hier nur auf TN zu beziehen, nicht auf jeden beliebigen Sprecher). objektiv/nichtzentrierte Welt/Selbst/Stalnaker: das ist eine Tatsache über die objektive, nichtzentrierte Welt, und wenn er sie kennt, weiß er, wer er ist. So sagt der Vertreter der ontologischen Sicht.
Ontologische Sicht/StalnakerVsNagel/StalnakerVsVs: die Strategie ist interessant: zuerst wird das Selbst objektiviert – indem selbst-lokalisierende Eigenschaften in Merkmale der nichtzentrierten Welt verwandelt werden.
Dann versucht man, den wesentlich subjektiven Charakter durch die subjektive Fähigkeit es Erfassens zu erhalten.
I 263
Nagel: These: weil die objektive Vorstellung ein Subjekt hat, gibt es auch seine mögliche Präsenz in der Welt und das erlaubt mir, subjektive und objektive Sicht zusammenzubringen. StalnakerVsNagel: ich sehe nicht, wie das daraus folgt. Warum soll daraus, dass ich mir eine mögliche Situation vorstellen kann folgen, dass ich darin sein könnte?.
Fiktion: hier gibt es sowohl den teilnehmenden Erzähler als auch den Erzähler von außerhalb, allwissend oder nicht.
I 264
Semantische Diagnose/Stalnaker: mag hinreichend sein für normale Selbst-Lokalisierung. Aber Nagel will mehr: einen philosophischen Gedanken. StalnakerVsNagel: ich glaube nicht, dass an einem philosophischen Gedanken hier mehr dran ist, als an dem normalen. Vielleicht ist es eine andere Einstellung (Haltung) aber das verlangt keinen Unterschied im Inhalt!
Subjektiver Inhalt/Stalnaker: (so wie er von der semantischen Diagnose identifiziert wird) scheint mir ein plausibler Kandidat zu sein.

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Ausdruck Darstellung Davidson Vs Propositionen Field II 167
Bedeutungen als intentionale Entitäten/DavidsonVsPropositionen/Field: (Davidson 1967): These: man kann gar keine nicht-triviale Theorie von diesen intentionalen Entitäten aufstellen. Bsp Bedeutungen als intentionale Entitäten. Bsp Wie sollen sich Bedeutungen zu Kombinationen zusammensetzen?
Bedeutungs-Kombinationen/BK/Davidson: ((s) statt syntaktischer Kombinationen): am einleuchtendsten ist noch, dass man annimmt, dass Bedeutungsgleichheit erfordert, dass gleiche BK in derselben Weise aus synonymen Teilen aufgebaut sind.
Dann brauchen wir eine Verknüpfungs-Operation für Bedeutungen. So wie sonst nur für Ausdrücke ((s) syntaktisch). Natürlich könnten wir so etwas aufstellen:
Bsp für alle Ausdrücke E1 und E2, wenn E1 bedeutet m1 und E2 bedeutet m2, dann bedeutet E1^E2: m1^m2. Wie aufregend!
Diese „Theorie“ könnten wir erweitern, indem wir Bedeutungsgleichheit mit Gleichheit der Bedeutungs-Charakterisierung verbinden.
Problem: das schafft noch keine Verbindung zwischen diesen Bedeutungen auf der einen Seite und Wahrheitsbedingungen (WB) und Referenz-Bedingungen auf der anderen Seite. Die muß noch hinzugefügt werden.
Bsp nichts sagt uns, dass die Bedeutung, die mit „Platon“ assoziiert ist, Platon herausgreift. Das müssen wir durch eine weitere Theorie der Referenz erst hinzufügen. (Diese könnte disquotational sein).
falsche Lösung: es würde nichts helfen, irgendwie in den „Begriff“ „Platon“ einzubauen, dass keine intentionale Entität „Platon“ sein kann, wenn sie nicht Platon herausgreift.
Vs: wenn wir das täten, wäre es nicht mehr trivial, dass die Bedeutung, die mit „Platon“ assoziiert ist, iPlatoni ist. Wir brauchten zusätzlich eine Erklärung, warum das so ist und es ist nicht klar, warum das selbstverständlich sein sollte.
„Theorie der Referenz“/Field: müßten wir dann noch für andere Ausdrücke hinzufügen, z.B. Prädikate und logische Symbole, Bsp eine Theorie die erklärt, wie für „oder“ die entsprechende Wahrheitsfunktionen herausgegriffen wird.
W-Theorie/Field: wir müßten dann auch noch eine W-Theorie hinzufügen, die erklärt, wie die Bedeutungen zusammengesetzter Ausdrücke zu den WB beitragen.
Fazit: ist damit nicht die ganze interessante Arbeit von den Theorien der Referenz und der Wahrheit geleistet worden, plus dem Zugang zu Äquivalenz-Relationen auf der Menge der Bedeutungs-Charakterisierungen, nachdem diese der Übersetzung unterliegt?

Horwich I 461
„propositionale Annahme“/propositional assumption/Terminologie/Dummett/Devitt/Rorty: so hat Devitt Dummetts Annahme genannt, dass das Sprachverstehen in der Kenntnis besteht, dass der Satz wahr in L in den und den Umständen ist. Verstehen/Wahrheitsbedingungen/WB/Umstände/Umstand/DavidsonVsDummett: es ist hoffnungslos, solche Umstände isolieren zu wollen. Und zwar wegen des Holismus.
Dummett: gibt allerdings eine nicht holistische Darstellung von „Davidsonschen WB“.
Dummett/Devitt: versucht zu schließen: Bsp
„X kennt die Bedeutung von S“
und
„Die Bedeutung von S = die WB von X“
auf
S weiß, dass die WB von X TC sind“.
Rorty: das geht nur, wenn wir „S kennt die Bedeutung von S“ konstruieren als
„Es gibt eine Entität, die die Bedeutung von S ist und X ist damit bekannt“. Das ist die propositionale Annahme.
DavidsonVsPropositionen//Rorty: diese würde Davidson nicht akzeptieren. Und damit ist er kein WB Theoretiker in Dummetts Sinn.
Devitt: nimmt an, dass Davidson die propositionale Annahme akzeptiert.
Rorty: das rührt daher, dass Davidson in seinen frühen Artikeln die Bedeutungstheorie mit einer Theorie des Sprachverstehens identifiziert. Aber diese in mit dem Holismus inkompatibel, und so irreführend wie Bsp die Metapher, dass Billardkugeln die Gesetze der Mechanik „internalisiert“ hätten.


Richard Rorty (1986), "Pragmatism, Davidson and Truth" in E. Lepore (Ed.) Truth and Interpretation. Perspectives on the philosophy of Donald Davidson, Oxford, pp. 333-55. Reprinted in:
Paul Horwich (Ed.) Theories of truth, Dartmouth, England USA 1994

Davidson I
D. Davidson
Der Mythos des Subjektiven Stuttgart 1993

Davidson I (a)
Donald Davidson
"Tho Conditions of Thoughts", in: Le Cahier du Collège de Philosophie, Paris 1989, pp. 163-171
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (b)
Donald Davidson
"What is Present to the Mind?" in: J. Brandl/W. Gombocz (eds) The MInd of Donald Davidson, Amsterdam 1989, pp. 3-18
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (c)
Donald Davidson
"Meaning, Truth and Evidence", in: R. Barrett/R. Gibson (eds.) Perspectives on Quine, Cambridge/MA 1990, pp. 68-79
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (d)
Donald Davidson
"Epistemology Externalized", Ms 1989
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (e)
Donald Davidson
"The Myth of the Subjective", in: M. Benedikt/R. Burger (eds.) Bewußtsein, Sprache und die Kunst, Wien 1988, pp. 45-54
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson II
Donald Davidson
"Reply to Foster"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Davidson III
D. Davidson
Handlung und Ereignis Frankfurt 1990

Davidson IV
D. Davidson
Wahrheit und Interpretation Frankfurt 1990

Davidson V
Donald Davidson
"Rational Animals", in: D. Davidson, Subjective, Intersubjective, Objective, Oxford 2001, pp. 95-105
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

Horwich I
P. Horwich (Ed.)
Theories of Truth Aldershot 1994
Ausdruck Darstellung Verschiedene Vs Prosatztheorie Horwich I 344
Zitat/VsProsatz Theorie/Camp, Grover, Belnap/VsCGB: man wirft der Prosatz Theorie vor, Fälle zu ignorieren, wo Wahrheit von Zitaten, d.h. Namen von Sätzen ausgesagt wird. Bsp (27) „Schnee ist weiß“ ist wahr.
CGB: wir könnten hier mit Ramsey sagen, dass (27) einfach bedeutet, dass Schnee weiß ist.
CGBVsRamsey: das verschleiert wichtige pragmatische Merkmale des Beispiels. Sie werden deutlicher, wenn wir eine fremdsprachige Übersetzung heranziehen. Bsp
(28) If „Schnee ist weiß“ is true, then…
Warum (28) anstatt von
If it’s true that snow is white, then
Oder
If snow is white, then…
CGB: hier gibt es mehrer mögliche Gründe. Es kann sein, dass wir deutlich machen wollen, dass der Originalsatz auf Deutsch geäußert wurde. Oder es könnte sein, dass es keine elegante Übersetzung gibt, oder wir kennen die Grammatik des Deutschen nicht gut genug. Oder Bsp „Schnee ist weiß „muss wahr sein, weil Fritz es gesagt hat und alles was Fritz sagt, ist wahr.
I 345
Angenommen, Englisch* hat eine Möglichkeit, einen Satz formal zu präsentieren: Bsp „Betrachte __“ („consider).
(29) Betrachte: Schnee ist weiß. Das ist wahr.
CGB: warum soll das nicht genauso funktionieren wie „Schnee ist weiß ist wahr“ in normalem Englisch?
VsCGB: man könnte einwenden, dass damit eine Referenz auf Sätze oder Ausdrücke verlangt wird, weil Anführungszeichen namenbildende Funktoren sind.
Anführungszeichen/CGB: wir weichen von dieser Darstellung ab! Anführungszeichen sind keine namen bildenden Funktoren. ((s) bei CGB nicht).
Zitat/CGB: sollte im normalen Englisch vielleicht nicht als Referenz auf Ausdrücke betrachtet werden. Aber das wollen wir hier nicht weiterverfolgen.
I 346
VsCGB: man hat der Prosatz Theorie Tunnelblick vorgeworfen: Vielleicht haben wir bestimmte, grammatisch ähnliche Konstruktionen übersehen? Bsp (30) John: es gibt sieben beinige Hunde
Mary: das ist überraschend, aber wahr.
(31) John: das Sein von Wissen ist das Wissen von Sein
Mary: das ist tiefgründig und es ist wahr.
Ad (30): natürlich ist die erste Hälfte, „das ist überraschend“ in keiner Weise prosentential. Es ist eine Charakterisierung!
VsCGB: Ad (31) „ist tiefgründig“ drückt eine Eigenschaft aus, die Mary dem Satz zuschreibt. Warum sollte man „wahr“ nicht in der gleichen Weise auffassen?
CGB: es liegt nahe, „das“ hier als auf einen Satz referierend aufzufassen. Aber das würde die Sache komplizierter machen, weil wir dann „das“ und „es“ unterschiedlich behandeln müssten in „das ist wahr“ und „es ist wahr“.
CGBVsVs: 1. es ist einfach nicht wahr, dass das „das“ in „das ist überraschend“ auf eine Äußerung referiert (in dem Sinn dessen, was gesagt wurde, bzw. eine Proposition).
Was ist hier überraschend? Tatsachen, Ereignisse oder Zustände (states of affairs).
Aussage/Überraschung/CGB: eine Aussage kann nur als Akt überraschend sein.
I 347
Das Überraschende an der Aussage ist die berichtete Tatsache. ((s) Aber dann doch der Inhalt eher als der Akt des Aussagens.)
CGBVs(s): es ist nicht die Tatsache, dass es sieben beinige Hunde gibt, die in (30) als wahr behauptet wird, denn diese Tatsache kann nicht wahr sein!
Proposition/CGB: (ad (31) Propositionen sind nicht tiefgründig. Tiefgründig können Akte sein. Bsp Einsichten oder Gedanken.
Wahrheit/Akt/Handlung/Aussage/CGB: aber Aussagen im Handlungssinn sind nicht das, was man wahr nennt. ((s) siehe auch StrawsonVsAustin, dito).
Referenz/Prosatz/CGB: selbst wenn wir Bsp „das ist überraschend, aber es ist wahr“ als referierend ansehen, referieren die beiden Teile nicht auf dieselbe Sache! Und dann ist die Theorie nicht mehr ökonomisch.
Referenz/Prosatz Theorie/CGB: gibt es vielleicht andere Fälle, wo es plausibel ist, dass ein Pronomen auf eine Proposition referiert? Bsp
(32) John: Einige Hunde fressen Gras.
Mary: Das glaubst Du, aber es ist nicht wahr.
Proposition: wird oft als Träger von Wahrheit aufgefaßt, und als Glaubensobjekt. (CGBVs).
I 348
Allerdings, wenn „das“ hier als referierendes Pronomen aufgefaßt wird, dann muss der Referent eine Proposition sein. CGBVs: wir können „das glaubst du“ auch anders auffassen: als prosententiale Anapher (wie oben bei Bsp „das ist falsch“, mit vorgeschaltetem Negations Präfix). Dann haben wir keine pronominale Referenz.
Pointe: es geht darum, dass keine Eigenschaft zugeschrieben wird. Wahrheit ist keine Eigenschaft.
VsCGB: anderer Einwand: es sei ebenso ein „Tunnelblick“, dass wir nur „das ist wahr“ aber nicht Bsp „das ist richtig“ im Blick haben. Oder das Bsp „übertrieben“ von Austin.
Bsp ein Kind sagt
Ich habe 15 Klötze
Das ist richtig.
I 349
Frage: sollte das (und Bsp „Das ist eine Übertreibung!“) prosentential aufgefaßt werden? CGBVsVs: „das ist richtig“ ist hier die Feststellung, dass das Kind richtig gezählt hat, dass es etwas richtig ausgeführt hat. Manchmal kann sich das überlappen mit der Feststellung, dass eine Äußerung wahr ist. Das Überlappen muss es geben, weil es keine klare Grenze zwischen Sprachlernen und Sprachgebrauch gibt.
I 349
Anapher/Prosatz Theorie/VsCGB: könnte man nicht den Prosatz doch aufsplitten und das einzelne „das“ als Anapher nehmen? CGBVsVs: dann müsste man auch „ist wahr“ abspalten und nicht mehr als referierend, sondern als charakterisierend auffassen ((s) Und damit als eigenschafts zuschreibend).
CGBVs: dann müssten wir unsere These aufgeben, dass Rede über Wahrheit vollkommen verständlich ist ohne „Träger von Wahrheit“ oder „Wahrheits Charakteristik“.
Außerdem:
Referenz/CGB: es ist bekannt, dass nicht jede Nominalisierung referierend sein muss ((s) Bsp Einhorn).
Prädikation/CGB: auch muss nicht jede Prädikation charakterisierend sein.

göttliche Perspektive//außen/PutnamVsGottesstandpunkt/Rorty: Putnam amüsiert sich wie James und Dewey, über solche Versuche.
Rorty: er hat aber ein Problem, wenn es um PutnamVsDisquotationalismus geht: dieser riecht ihm zu reduktionistisch, zu positivistisch, zu „behavioristisch“ (transzendentaler Skinnerismus“).
Wahrheit/Putnam: wenn ein Philosoph sagt, Wahrheit sei etwas anderes als Elektrizität weil es wohl Raum für eine Theorie der Elektrizität aber keinen für eine WT gebe,
I 456
und dass die Kenntnis der WB alles sei, was man über Wahrheit wissen könnte, dann leugnet er, dass Wahrheit eine Eigenschaft ist. Damit gibt es dann auch keine Eigenschaft der Korrektheit oder Richtigkeit ((s) >Deflationismus, PutnamVsDeflationismus, PutnamVsGrover.) PutnamVs: das heißt zu leugnen, dass unsere Gedanken Gedanken sind und unsere Behauptungen Behauptungen.
Theorie/Existenz/Reduktion/Putnam/Rorty: Putnam nimmt hier an, dass der einzige Grund dafür zu leugnen, dass man eine Theorie für ein X braucht, ist, zu sagen, dass das X „nichts als Y“ sei ((s) eliminativer Reduktionismus).
PutnamVsDavidson: Davidson muss zeigen, dass Behauptungen auf Geräusche reduziert werden können. Dann müsste der Feldlinguist Handlungen auf Bewegungen reduzieren.
Davidson/Rorty: aber dieser sagt nicht, dass Behauptungen nichts als Geräusche seien.
Statt dessen:
Wahrheit/Erklärung/Davidson: anders als Elektrizität ist Wahrheit keine Erklärung für etwas. ((s) Ein Phänomen wird nicht dadurch erklärt, dass ein Satz, der es behauptet, wahr ist).





Horwich I
P. Horwich (Ed.)
Theories of Truth Aldershot 1994
Ausdruck Darstellung Rorty Vs Putnam, H. McDowell I 175
Kohärenztheorie/Rorty pro Davidson: Überzeugungen: können a) von außen gesehen werden, Sicht des Feldforschers, kausale Interaktionen mit der Umwelt - b) von innen, aus der Sicht des Eingeborenen, als Handlungsregeln. Die Innensicht ist normativ, im Raum der Gründe. RortyVsPutnam: dieser versucht, das irgendwie zusammenzudenken. >Außen/Innen, >Kohärenztheorie.
McDowell I 178
RortyVsPutnam: Putnam versteht unter einer "Erklärung von X" immer noch eine Zusammenschau, die Synthese von äußerem und innerem Standpunkt. Die Vertreter der >Zitattilgung glauben, die Menschen ließen sich nur in behavioristischer Manier schildern. Aber warum sollte es ausgeschlossen sein, Ergänzungen durch normative Darstellungen in Betracht zu ziehen? (Putnams Philosophie sei letztlich traditionell). Kausalität/Putnam: der Wunsch, eine Geschichte über die kausalen Beziehungen von menschlichen Verlautbarungen und Umwelt zu erzählen, schließt nicht aus, dass man eine Geschichte erfindet, nach der die Sprecher Gedanken ausdrücken, und Behauptungen aufstellen, und dabei versuchen, keine Fehler zu machen. Diese Geschichten sind dann aber vielleicht gar nicht auseinanderzuhalten! (PutnamVsRorty.) Rorty: These: Vom kausalen Standpunkt können wir unsere Überzeugungen nicht Normen der Untersuchung unterwerfen. >Kausalität/Putnam, Kausalität/Rorty.
Rorty I 304
RortyVsPutnam: dieser entfacht eine Scheinkontroverse zwischen einer »idealistischen« und realistischen Theorie der Bedeutung.
I 307
Putnam/Rorty: verfolgt 3 Gedankengänge: 1. gegen die Konstruktion von »wahr« als sinngleich mit »begründete Behauptbarkeit« (oder irgendeinen anderen »weichen« Begriff, der mit Rechtfertigung zu tun hatte). Dies soll zeigen, dass nur eine Theorie der Beziehung zwischen Wörtern und Welt eine befriedigende Bedeutung des Wahrheitsbegriffs geben kann.
2. eine bestimmte Sorte soziologischer Tatsachen bedarf der Erklärung: die Verlässlichkeit der normalen Methoden wissenschaftlicher Forschung, die Brauchbarkeit unserer Sprache als Mittel, und dass diese Tatsachen nur auf der Basis des Realismus erklärbar sind.
3. nur der Realist kann den Schluss von »viele der Termini der Vergangenheit referierten nicht« auf »es ist überaus wahrscheinlich, dass auch keiner der heute verwendeten Termini referiert« vermeiden.
I 308
RortyVsPutnam: das ist so ähnlich wie die Argumente von Moore gegen alle Versuche, »gut« zu definieren: »wahr, aber nicht begründet behauptbar« ist genauso sinnvoll wie »gut, aber nicht der größten Glückseligkeit förderlich«.
I 312
theoretische Termini/TT/Referenz/Putnam/Rorty: wir müssen die verheerende Konsequenz verhindern, dass kein theoretischer Terminus die auf irgend etwas referiert.(3. Argument, s.o.). Was wäre, wenn wir eine Theorie akzeptierten, nach der Elektronen so etwas wie Phlogiston sind? Wir müssten dann sagen, dass Elektronen in Wirklichkeit gar nicht existieren. Was wäre, wenn uns das ständig passierte? Selbstverständlich muss eine solche Schlussfolgerung blockiert werden. Selbstverständliches Desiderat der Referenztheorie.
I 313
RortyVsPutnam: das ist aus zwei Gründen rätselhaft: 1. unklar, von welchem philosophischen Standpunkt sich zeigen ließe, dass der revolutionäre Wandel der Wissenschaften an sein Ende gelangt ist.
2. auch wenn es einem solchen Standpunkt gäbe, bliebe unklar, wie die Referenztheorie ihn uns überhaupt verschaffen könnte. >Referenz/Putnam.
I 314
In einem vortheoretischen Sinne wissen wir aber sehr wohl, dass sie sich auf dergleichen Dinge bezogen haben. Sie versuchten alle, mit dem gleichen Universum fertig zu werden.
I 315
Rorty: man sollte sich die Funktion eines Ausdrucks vielleicht eher als das »Herausgreifen von Entitäten« denken denn als Gebrauch »zur Beschreibung der Wirklichkeit«. Wir könnten aus der Siegerperspektive die Dinge einfach so darstellen, dass selbst die primitivsten Animisten über die Bewegung von Molekülen und Genen usw. gesprochen haben. Dadurch wird der Skeptiker der denkt, es gebe vielleicht gar keine Moleküle nicht beschwichtigt, aber es wird auf der anderen Seite auch keine Entdeckung über die Relationen zwischen Wörtern und der Welt leisten können.
Referenz/Rorty: Dilemma: entweder wir
a) benötigen die Referenztheorie als eine Garantin des Erfolgs der heutigen Wissenschaften, oder
b) die Referenztheorie besteht in nichts weiter als einer Entscheidung darüber, wie wir die Wissenschaftsgeschichte schreiben sollen (statt ihr das Fundament zu liefern.)
I 319
Referenz/RortyVsPutnam/RortyVsKripke: verwechselt man diesen Begriff »wirklich sprechen über« mit dem Begriff der Referenz, so kann man, wie Kripke und Putnam leicht auf die Idee kommen, wir hätten über die Referenz »Intuitionen«. Rorty: nach meiner Auffassung stellt sich das Problem gar nicht. Die einzige Tatsachenfrage, die es hier gibt, betrifft die Existenz oder Nichtexistenz bestimmter Entitäten, über die gesprochen wird.
I 320
Fiktion/Referenz/RortyVsKripke/RortyVsPutnam: natürlich kann es Referenz auf Fiktionen nicht geben. Das entspricht dem technisch wissenschaftlichen Gebrauch. Dann hat jedoch »Referenz« mit »sprechen über« im Grunde überhaupt nichts zu tun, und kommt erst ins Spiel, nachdem man seine Wahl zwischen den verschiedenen Strategien getroffen hat. Referenz ist ein technischer Terminus und daher haben wir über ihn überhaupt keine Intuitionen! Wirkliche Existenzfragen werden auch nicht von dem Kriterium von Searle und Strawson berührt! Was ist dann aber das richtige Kriterium? Rorty: es gibt gar keins!
Man kann nicht nur über nichtexistente Entitäten sprechen, sondern man kann auch herausfinden, dass wir in Wirklichkeit über sie gesprochen haben! In Wirklichkeit über X sprechen und über ein wirkliches X sprechen ist ja nicht dasselbe.
I 324
Realismus/PutnamVsPutnam/Selbstkritik/Rorty: der metaphysische Realismus bricht eben an der Stelle zusammen, an der es sich vom Peirceschen Realismus zu unterscheiden behauptet. Also von der Behauptung, es gäbe eine ideale Theorie.
I 326
interner Realismus/Putnam/Rorty: Position, der zufolge wir die »mundane“ Tatsache, dass der Gebrauch der Sprache zur Erreichung unserer Ziele, zu unserer Zufriedenheit usw. beiträgt durch den Umstand erklärt werden kann, dass »nicht die Sprache, sondern die Sprecher die Welt widerspiegeln, insofern sie eine symbolische Darstellung ihrer Umwelt hervorbringen«. (Putnam). Vermittels unserer Konventionen stellen wir das Universum einfach besser dar als je zuvor.
RortyVsPutnam: das bedeutet nicht mehr, als dass wir uns selbst gratulieren, den Terminus Lithium erfunden zu haben, damit etwas für Lithium stehe, für das die ganze Zeit nichts gestanden hatte.
I 327
Dass wir aufgrund unserer Einsichten ganz gut mit der Welt fertig werden, ist wahr, aber trivial. Dass wir sie angemessen widerspiegeln ist »bloß ein Bild«.
Rorty V 21
Analytisch/synthetisch/Kultur/Quine/Rorty: die gleichen Argumente lassen sich auch verwenden, um der anthropologischen Unterscheidung zwischen dem Interkulturellen und dem Intrakulturellen den Garaus zu machen. So kommen wir auch ohne den Begriff einer universellen transkulturellen Rationalität aus, die Putnam gegen die Relativisten ins Feld führt.
V 22
Wahrheit/Putnam: »gerade dadurch, dass wir von unseren verschiedenen Auffassungen der Rationalität sprechen, wird ein Grenzbegriff gesetzt, ein Grenzbegriff der idealen Wahrheit«. RortyVsPutnam: aber was soll eine solche Setzung schon leisten? Außer doch einen Gottesstandpunkt einführen?
Rorty VI 75
Idealisierung/ideal/Bestätigung RortyVsPutnam: ich kann nicht sehen, was "idealisierte rationale Akzeptierbarkeit" anderes heißen kann, als "Akzeptierbarkeit für eine ideale Gemeinschaft". Also toleranten und geschulten Liberalen. (> Peirce: "Gemeinschaft der Forscher am idealen Ende der Forschung").
VI 76
Peirce/Terminologie: "CSP" "Conceptual System Peirce" (von Sellars so genannt). Idealisierung/ideal/Bestätigung/RortyVsPutnam: da er sich verbietet, den Schritt von Williams hin auf Annäherung an ein einziges richtiges Resultat nachzuvollziehen, hat er auch keine Möglichkeit, diesen Schritt a la Peirce zu tun!
VI 79
Mensch/Gesellschaft/gut/schlecht/Rorty: "wir selbst mit unseren Maßstäben" bedeutet nicht "wir, gleichgültig ob wir Nationalsozialisten sind oder nicht" sondern soviel wie "Sprachbenutzer, die nach unserer Erkenntnis verbesserte Neuauflagen unserer selbst sind." Wir haben einen Entwicklungsprozess durchgemacht, den wir als rationale Überredung gelten lassen.
VI 80
Das beinhaltet die Vermeidung von Gehirnwäsche und die freundliche Duldung von Störenfrieden à la Sokrates und Schelmen à la Feyerabend. Heißt das, wir müssten die Möglichkeit der Überredung durch Nazis offenhalten? Ja, das heißt es, ist aber nicht gefährlicher als die Möglichkeit, zum ptolemäischen Weltbild zurückzukehren!
PutnamVsRorty: "besser zurechtkommen" ist kein Begriff, wonach es bessere oder schlechtere Normen gibt,...es ist eine interne Eigenschaft unseres Bildes von der Rechtfertigung, dass eine Rechtfertigung unabhängig sei von der Mehrheit...
(Rorty: ich kann mich nicht erinnern, jemals gesagt zu haben, Rechtfertigung sei von einer Mehrheit abhängig.)
RortyVsPutnam: "besser" in Bezug auf "uns in Bestform" weniger problematisch als in Bezug auf "idealisierte rationale Akzeptierbarkeit". Lasst uns ein paar neue Denkweisen ausprobieren.
VI 82
Putnam: was soll "schlecht" hier bedeuten. außer in Hinblick auf ein verfehltes metaphysisches Bild?
VI 87
Wahrheit/Putnam: wir kommen nicht darum herum, dass es irgendeine Art von Wahrheit gibt, irgendeine Art von Richtigkeit, die Substanz hat, und sich nicht bloß der "Zitattilgung" verdankt! Das bedeutet, dass sich das Normative nicht eliminieren lässt. Putnam: diese Richtigkeit kann nicht nur für eine Zeit und einen Ort gelten (RortyVsPutnam).
VI 90
Ratio/Putnam: die Ratio lässt sich nicht naturalisieren. RortyVsPutnam: das ist mehrdeutig: einerseits trivial, andererseits ist es falsch zu behaupten, die Darwinistische Darstellung lasse eine Lücke im kausalen Gewebe.
Ratio/Putnam: sie ist sowohl transzendent, als auch immanent. (Rorty pro, aber anderer Sinn von "transzendent": über unsere heutige Praxis hinausgehend".).
RortyVsPutnam: verwechselt die Möglichkeit, dass die Zukunft die Gegenwart transzendiert, mit der Notwendigkeit, dass die Ewigkeit die Zeit transzendiert.

Rorty I
Richard Rorty
Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997

Rorty II
Richard Rorty
Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000

Rorty II (b)
Richard Rorty
"Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (c)
Richard Rorty
Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (d)
Richard Rorty
Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (e)
Richard Rorty
Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (f)
Richard Rorty
"Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (g)
Richard Rorty
"Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty III
Richard Rorty
Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992

Rorty IV (a)
Richard Rorty
"is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (b)
Richard Rorty
"Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (c)
Richard Rorty
"Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (d)
Richard Rorty
"Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty V (a)
R. Rorty
"Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998

Rorty V (b)
Richard Rorty
"Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty V (c)
Richard Rorty
The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992)
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty VI
Richard Rorty
Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000

McDowell I
John McDowell
Geist und Welt Frankfurt 2001

McDowell II
John McDowell
"Truth Conditions, Bivalence and Verificationism"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell
Ausdruck Darstellung Grover Vs Ramsey, F. P. Horwich I 319
VsRedundanztheorie/VsRamsey/Camp, Grover, Belnap/CGB/Grover: die ersten zwei Einwände gehen davon aus, dass die Datenbasis zu schmal ist, d.h. dass es Fälle gibt, die die Theorie nicht abdeckt. (Siehe Redundanztheorie).
I 320
1.
Index-Wörter: (Hier: Wiederholung von Indizes): (14) John: ich bin habgierig – Mary: das ist wahr
Problem: hier keine bloße Wiederholung, sonst würde sie sagen „ich bin,...“
Problem: für solche Fälle gibt es kein allgemeines Schema.
2.
Modifikation: hier ist eine Übersetzung gar nicht möglich: (hier mit indirekter Referenz und Quantifikation):
(15) Jedes Ding, das Mark sagte, könnte wahr sein
Problem: hier gibt es kein Verb für „könnte“. Ähnlich:
(16) Etwas das Charlie gesagt hat, ist entweder wahr oder nicht wahr.
(17) Alles was Judith gesagt hat, war damals wahr, aber nichts davon ist heute noch wahr.
Natürlich kann man versuchen:
(15’) (p) Mark sagte dass p > es könnte der Fall sein, dass p)
oder
(15’) (p)(Mark sagte, dass p > dass p könnte bestehen)
Vs: „der Fall sein“ und „bestehen“ sind Varianten von „wahr sein“. Damit würde die Redundanztheorie zu einer Trivialität. In diesem Fall wäre Ramseys „direkte“ Theorie falsch.
CGBVsRamsey: wir verbessern die Redundanztheorie, indem wir für die Zielsprache nicht nur propositionale Quantifikation zulassen, sondern auch ein unbestimmtes Feld von Verknüpfungen, wie M (für „might“), „P“ (für past tense) „~“ für Negation usw.
I 321
Wobei der Leser angenommen haben dürfte, dass wir die Negation schon längst eingeführt haben. Aber das stimmt nicht. Dann: (16’) (p) (Mark sagte, dass p > Mp)
(17’) (Ep)(Charlie sagte dass p & (p v ~p))
(17’) (p)(Judith sagte, dass p > (Pp & ~p))
Redundanztheorie/Ramsey/CGB: es ist diese, durch die obigen Verknüpfungen und propositionale Quantifikation angereicherte Variante der Theorie von Ramsey, die wir ab jetzt Redundanztheorie nennen (>Terminologie/Grover) . Die These ist, dass „wahr“ damit überflüssig wird. These damit können Übersetzungen im Ramseyschen Sinn immer gefunden werden.
VsRedundanztheorie/VsRamsey:
3.
„über“/aboutness/ Akkuratheit der Übersetzung/CGB: manche Autoren: wenden ein, dass „Schnee ist weiß“ über Schnee und „Dass Schnee weiß ist, ist wahr“ über die Proposition ist. Und dass daher die Übersetzung überhaupt fehlschlägt.
CGB: das involviert das Paradox der Analyse. Wir gehen nicht direkt darauf ein. ((s) Paradox der Analyse, hier: man müsste sich schon dümmer anstellen als man ist, würde man nicht erkennen, dass beide Sätze über Schnee sind, um das Problem überhaupt benennen zu können (wie es die Gegner tun) muss man es schon gelöst haben.)
4.
PragmatismusVsRedundanztheorie: selbst wenn die Übersetzung den behaupteten Inhalt bewahrt, vernachlässigt sie andere Merkmale, die erhalten bleiben sollten. Wiederholungsfall: Bsp
(3) Mary: Schnee ist weiß. John: das ist wahr.
(3’) Mary: Schnee ist weiß. John: Schnee ist weiß.
Soll das eine gute Übersetzung sein?
I 322
Strawson: „wahr“ und „nicht wahr“ haben ihre eigenen Jobs zu tun! Prosatz/Pronomen/Anapher/“wahr“/CGB: „das ist wahr“ setzt voraus, dass es ein Antezedens gibt. Aber das ist bei Ramseys Übersetzung (3’) noch nicht berücksichtigt. Also schlägt Ramseys Übersetzung in pragmatischer Hinsicht fehl.
VsPropositionale Quantifikation/VsRedundanztheorie/VsRamsey/CGB:
4.
Redundanz: um welchen Preis? Die pQ ist mysteriös: sie stimmt nicht mit der Alltagssprache überein. Es wird nicht gezeigt, dass „ist wahr“ im Deutschen überflüssig ist, sondern nur in einer kuriosen ad hoc Erweiterung.
5.
Grammatik: (von Ramsey schon vorweggenommen): Variablen brauchen Prädikate, die mit ihnen verbunden sind, selbst wenn diese Variablen Satz Position einnehmen.
CGBVsRamsey: leider ist Ramseys Antwort nicht überzeugend.
Ramsey: (s.o.) „p“ enthält schon ein (variables) Verb. Die allgemeine Satzform können wir hier als aRb annehmen, dann
I 232
(a)(R)(b): wenn er aRb sagt, dann aRb). Hier wäre „ist wahr“ eine überflüssige Hinzufügung.
CGBVsRamsey: wir müssen von einer unendlichen Anzahl verschiedener Satzformen ausgehen ((s) >Gibt es unendlich viele mögliche Sätze?).
Redundanztheorie/CGB: das muss uns aber nicht beunruhigen.
1. propositionale Quantifikation kann formal und informell ordentlich aufgestellt werden.
2. Variablen, die Sätze als Substituenden nehmen, brauchen kein Verb, das mit ihnen verbunden ist. Dass es so wäre, ist ein natürlicher Irrtum, der ungefähr folgendermaßen geht:
Bsp (4’) (p)(John sagt p > p).
Wenn wir Pronomen gebrauchen, die die gebundene Variable einfachen:
Für jeden Satz, wenn John es sagte, dann es.
Heidelberger: (1968): solche Sätze haben kein wesentliches Prädikat!
Lösung/Ramsey:
(4’) Für jeden Satz, wenn John sagte, dass er wahr ist, dann ist er wahr.
W-Prädikat/CGB: „T“: gelesen: „ist wahr“.
(4’) (p)(John sagte dass Tp > Tp)
Problem: weil „T“ ein Prädikat ist, und „Tp“ ein Satz, muss „p“ ein Term der Sprache sein, d.h. es muss eine Nominal Position einnehmen. D.h. dass die Quantoren Individuenvariablen binden (einer bestimmten Art), und nicht Variablen über Sätze.
I 335
Verschwindens Fälle/Prosatz: einige von ihnen können als Übersetzung in Ramsey Sprache aufgefasst werden. Def Ramsey-Sprache/CGB/(s): Sprache, in der “wahr” gänzlich überflüssig ist.
Englisch*/CGBVsRamsey: dient der besseren Erklärung. Bsp
(26) Es ist wahr, dass Schnee weiß ist, aber in Pittsburgh sieht er selten weiß aus.
(27) Es ist wahr, dass es ungerechtfertigte Gewalt durch die IRA gab, aber es ist nicht wahr, dass keine ihrer Aktionen gerechtfertigt wäre.
W-Prädikat/CGB: dient in (25) und (26) dazu, einen Punkt zuzugestehen, um danach durch ein „aber“ festzustellen, dass nicht zu viel Gewicht darauf gelegt werden sollte.
I 336
Englisch*: Bsp (26’) Es gab ungerechtfertigte Gewalt durch die IRA ,das ist wahr, aber es ist nicht wahr dass keine ihrer Aktionen gerechtfertigt wäre.
Das sind alles Verschwindens-Fälle.
I 342
VsProssatz-Theorie/unechte Einwände/CGB:
I 343
Index Wörter: Faulheits Prosätze beziehen sich auf ihr Antezedens. Daher muss die Theorie noch verfeinert werden, wenn es um indexikalische Äußerungen geht. Sonst Bsp John: „Ich bin faul“: Mary: „das ist wahr“ - soll nicht heißen, dass Mary meint „Ich (Mary) bin faul“. CGB: aber das ist ein allgemeines Problem. das nicht nur bei Rede über Wahrheit auftritt: Bsp
John: mein Sohn hat eine Warze auf der Nase. Bill: er ist das Abbild seines Vaters.
Bsp
Lucille: Du tanzt gut. Fred: das ist mir neu.
Pragmatik/CGBVsRamsey: unser Ansatz stellt sie richtig dar, insbesondere, weil wir „Plagiate“ ausschließen. Ramseys Theorie tut das nicht.
I 344
Zitat/VsProsatz Theorie/VsCGB: man wirft der Prosatz Theorie vor, Fälle zu ignorieren, wo Wahrheit von Zitaten, d.h. Namen von Sätzen ausgesagt wird. Bsp (27) „Schnee ist weiß“ ist wahr.
CGB: wir könnten hier mit Ramsey sagen, dass (27) einfach bedeutet, dass Schnee weiß ist.
CGBVsRamsey: das verschleiert wichtige pragmatische Merkmale des Beispiels. Sie werden deutlicher, wenn wir eine fremdsprachige Übersetzung heranziehen. Bsp
(28) If „Schnee ist weiß“ is true, then...
Warum (28) anstatt von
If it’s true that snow is white, then
Oder
If snow is white, then…
CGB: hier gibt es mehrere mögliche Gründe. Es kann sein, dass wir deutlich machen wollen, dass der Originalsatz auf Deutsch geäußert wurde. Oder es könnte sein, dass es keine elegante Übersetzung gibt, oder wir kennen die Grammatik des Deutschen nicht gut genug. Oder Bsp „Schnee ist weiß „muss wahr sein, weil Fritz es gesagt hat und alles was Fritz sagt, ist wahr.
I 345
Angenommen, Englisch* hat eine Möglichkeit, eine Satz formal zu präsentieren: Bsp „Betrachte __“ („consider).
(29) Betrachte: Schnee ist weiß. Das ist wahr.
CGB: warum soll das nicht genauso funktionieren wie „Schnee ist weiß ist wahr“ in normalem Englisch?
VsCGB: man könnte einwenden, dass damit eine Referenz auf Sätze oder Ausdrücke verlangt wird, weil Anführungszeichen namenbildende Funktoren sind.
Anführungszeichen/CGB: wir weichen von dieser Darstellung ab! Anführungszeichen sind keine namenbildenden Funktoren.
I 353
propositionale Variable/Ramsey: belegt Satzposition. (Quantifikation über Propositionen). CGBVsRamsey: solche Variablen haben prosententialen Charakter. Daher sollten sie nicht mit einem W Pädikat verbunden werden. ((s) Sonst kommt „wahr“ doppelt vor).
W-Prädikat/Ramsey/Redundanztheorie/CGB: damit wird die alte Frage beantwortet, ob eine Ramsey Sprache ein W-Prädikat enthalten muss: s.u.
Unsere Strategie ist zu zeigen, wie Formeln in Englisch* gelesen werden können, wo es kein separierbares W-Prädikat gibt. Bsp
(4’) Für jede Proposition, wenn John sagt, dass sie wahr ist, dann ist sie wahr.
CGB: in diesem Fall leisten propositionale Variablen und quantifikatorische Prosätze dieselbe Arbeit. Beide belegen Satz-Position und haben die Quer-Referenz, die von ihnen verlangt wird.
Pointe: (4’) ist genau der Kandidat für eine normale englische Übersetzung von (4’).
Problem: das könnte dazu verleiten zu glauben, dass eine Ramsey Sprache ein W-Prädikat braucht, wie in
(4’) (p)(John sagte dass Tp > Tp). ((s) Dann kommt implizit „wahr“ zweimal vor).
I 354
Aber da (4’) perfektes Englisch ist, gibt es keinen Grund anzunehmen, dass das W-Prädikat damit wieder eingeführt wird. Oder dass es ein separates gebundenes „es“ (sie) enthält.

Grover I
D. L. Grover
Joseph L. Camp
Nuel D. Belnap,
"A Prosentential Theory of Truth", Philosophical Studies, 27 (1975) pp. 73-125
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

Horwich I
P. Horwich (Ed.)
Theories of Truth Aldershot 1994
Ausdruck Darstellung Putnam Vs Rorty, R. McDowell I 178
Rorty These vom kausalen Standpunkt können wir unsere Überzeugungen nicht Normen der Untersuchung unterwerfen. PutnamVsRorty: dann bleibt es ein Rätsel wie es etwas wie Überzeugungen überhaupt geben kann. Ein zweiter Standpunkt hilft dann auch nicht weiter, wenn wir diesem Standpunkt nicht gestatten, die kausalen Interaktionen zwischen Personen mit Überzeugungen und dem Gegenstand ihrer Überzeugungen mit in Betracht zu ziehen. Denn dann bleibt es rätselhaft, wieso dieser zweite Standpunkt die Normen liefern soll.

Putnam I (a) 21
Theorie/Bedeutung/Putnam: es wird immer verschiedene Theorien geben, aber das schadet nichts, solange sie verschiedene Begriffe verwenden. wenn sie empirisch äquivalent sind, machen sie für uns keinen Unterschied. Repräsentation/Darstellung/Rorty: das ganze Problem ist fehlgeleitet, eine Scheindebatte.
PutnamVsRorty: das ist genau der Versuch, den Standpunkt Gottes einzunehmen.

Putnam I (h) 204/205
PutnamVsRorty: wenn es so etwas gibt wie "Sichauszahlen einer Vorstellung", dann gibt es unweigerlich die Frage nach der Natur dieser "Richtigkeit". Putnam: was Rede zu mehr macht als zu einem bloßen Ausdruck unserer augenblicklichen Subjektivität, ist, dass sie bezüglich der Gegenwart oder Abwesenheit dieser Eigenschaften beurteilt werden kann ob "Wahrheit" oder "Richtigkeit" oder "Sichauszahlen" oder wie man sie nennen will.
Selbst wenn sie eine kulturell relative Eigenschaft ist. Aber das stellt uns nicht frei von der Verantwortung zu sagen, welche Eigenschaft das ist!
I (i) 239
Metaphysik/Philosophie/Rorty/Putnam: für Rorty und die von ihm bewunderten Franzosen scheinen zwei Vorstellungen packend zu sein: 1. Das Scheitern unserer philosophischen "Grundlegungen" ist ein Scheitern unserer ganzen Kultur, daher müssen wir philosophische Revisionisten sein.
I (i) 240
2. Typisch Rorty: er lehnt die "Realismus/Antirealismus Debatte" und die "Emotion/Kognition Debatte" ab, indem er die Debatte verspottet. PutnamVsRorty: wenn eine Kontroverse "vergeblich" ist, dann bedeutet das nicht, dass die rivalisierenden Bilder unwichtig wären.
I (i) 242
berechtigte Behauptbarkeit/PutnamVsRorty: ist von der Mehrheitsmeinung unabhängig, das ist aber keine Tatsache der transzendenten Wirklichkeit, sondern es ist eine Eigenschaft des Begriffs der Berechtigung. Der Berechtigung kann die Mehrheit sicher zustimmen oder nicht zustimmen.
Dass das so ist, haben die Relativisten selbst durch ihre Praxis gezeigt!
RelativismusVs: könnte einwenden, dass sei eben ein "schlechter Zug des gewöhnlichen Begriffs von "Berechtigung"".
PutnamVsVs: was kann dann "schlecht" aber heißen, wenn nicht in Bezug auf ein dahinter stehendes metaphysisches Bild?
I (i) 242/243
Ein Philosoph, der sich darauf bezieht (solche gibt es), könnte behaupten, dass seine eigene Überzeugung wahr, aber nicht berechtigt ist er würde sich dabei nicht selbst widerlegen. Es ist aber eine pragmatische Inkonsistenz an seiner Position: PutnamVsRelativismus/PutnamVsRealismus: beide behaupten, zugleich innerhalb wie außerhalb der Sprache stehen zu können!
Der Realismus widerlegt sich damit noch nicht sofort selbst, da er eine "Perspektive Gottes" sowieso annimmt.
Aber der Relativismus widerlegt sich damit selbst.

Normen/Werte/Rorty: (1985) die Verbesserungen sind nicht besser in Bezug auf einen vorher bekannten Stand, sondern nur in dem Sinn besser, dass sie nun klar besser erscheinen als ihre Vorgänger.
Normen/Werte/PutnamVsRorty: das ist keine Klärung des Begriffs der "Verbesserung".
I (i) 243/244
Da Rorty normalerweise von westlicher Kulturgemeinschaft spricht, könnte es sein, dass diejenigen die Oberhand gewinnen, die meinen, dass wir mit Judenvernichtung "am besten zurechtkommen". ((s) "Besser zurechtkommen" scheint gar nicht von Rorty selbst gebraucht worden zu sein.)
PutnamVsRorty: "besser zurechtkommen" ist ein Frage, wie etwas uns erscheint und ist überhaupt nicht der Begriff von besseren und schlechteren Normen und Standards. Standards und Bild von ihnen sind aber logisch unabhängig!
Deshalb macht es Sinn zusagen, dass, was die meisten für eine Verbesserung halten, in Wirklichkeit keine sei.
Diskurs/Rorty: (Spiegel der Natur) unterscheidet zwischen "normalem" und "hermeneutischem" Diskurs.
normal: übereinstimmend mit den relevanten Standards und Normen einer Kultur.
hermeneutisch: bei unlösbaren Meinungsverschiedenheiten wird versucht, eine Paradigmen Lücke zu überbrücken.
I (i) 244/245
PutnamVsRorty: benutzt "wahr" und "vernünftig" emotional. Das ist Rhetorik. Wozu dient sie? Bekanntlich war Mussolini pro Pragmatismus: dieser unterstütze gedankenlosen Aktivismus. R.B. Perry, 1936).
Wenn Toleranz und die offene Gesellschaft unser Ziel ist, wäre es dann nicht besser, direkt für sie zu argumentieren, als zu hoffen, sie wären Nebenprodukte einer Änderung des metaphysischen Bildes?
PutnamVsRorty: wahrscheinlich denkt er auch, dass metaphysischer Realismus falsch ist. Aber er kann es nicht sagen! Hinter seiner Umhüllung ist der Versuch vorhanden, aus der Perspektive Gottes heraus zu sagen, dass es gar keine Perspektive Gottes gibt.

Rorty VI 79
Mensch/Gesellschaft/gut/schlecht/Rorty: "wir selbst mit unseren Maßstäben" bedeutet nicht "wir, gleichgültig ob wir Nationalsozialisten sind oder nicht" sondern soviel wie "Sprachbenutzer, die nach unserer Erkenntnis verbesserte Neuauflagen unserer selbst sind." Wir haben einen Entwicklungsprozess durchgemacht, den wir als rationale Überredung gelten lassen.
VI 80
Das beinhaltet die Vermeidung von Gehirnwäsche und die freundliche Duldung von Störenfrieden à la Sokrates und Schelmen à la Feyerabend. Heißt das, wir müssten die Möglichkeit der Überredung durch Nazis offenhalten? Ja, das heißt es, ist aber nicht gefährlicher als die Möglichkeit, zum ptolemäischen Weltbild zurückzukehren!
PutnamVsRorty: "besser zurechtkommen" ist kein Begriff, wonach es bessere oder schlechtere Normen gibt,...es ist eine interne Eigenschaft unseres Bildes von der Rechtfertigung, dass eine Rechtfertigung unabhängig sei von der Mehrheit...
(Rorty: ich kann mich nicht erinnern, jemals gesagt zu haben, Rechtfertigung sei von einer Mehrheit abhängig.)
RortyVsPutnam: "besser" in Bezug auf "uns in Bestform" weniger problematisch als in Bezug auf "idealisierte rationale Akzeptierbarkeit". Lasst uns ein paar neue Denkweisen ausprobieren.
VI 82
Putnam: was soll "schlecht" hier bedeuten. außer in Hinblick auf ein verfehltes metaphysisches Bild?

Putnam I
Hilary Putnam
Von einem Realistischen Standpunkt
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993

Putnam I (a)
Hilary Putnam
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Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (b)
Hilary Putnam
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Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

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Hilary Putnam
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Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

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Hilary Putnam
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Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (e)
Hilary Putnam
Reference and Truth
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Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (f)
Hilary Putnam
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Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

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Hilary Putnam
Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982)
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Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (h)
Hilary Putnam
Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986
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Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

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Hilary Putnam
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Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

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Hilary Putnam
"Irrealism and Deconstruction", 6. Giford Lecture, St. Andrews 1990, in: H. Putnam, Renewing Philosophy (The Gifford Lectures), Cambridge/MA 1992, pp. 108-133
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Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam II
Hilary Putnam
Repräsentation und Realität Frankfurt 1999

Putnam III
Hilary Putnam
Für eine Erneuerung der Philosophie Stuttgart 1997

Putnam IV
Hilary Putnam
"Minds and Machines", in: Sidney Hook (ed.) Dimensions of Mind, New York 1960, pp. 138-164
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Künstliche Intelligenz, Walther Ch. Zimmerli/Stefan Wolf Stuttgart 1994

Putnam V
Hilary Putnam
Vernunft, Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990

Putnam VI
Hilary Putnam
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In
Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994

Putnam VII
Hilary Putnam
"A Defense of Internal Realism" in: James Conant (ed.)Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 pp. 30-43
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

SocPut I
Robert D. Putnam
Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community New York 2000

McDowell I
John McDowell
Geist und Welt Frankfurt 2001

McDowell II
John McDowell
"Truth Conditions, Bivalence and Verificationism"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell

Rorty I
Richard Rorty
Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997

Rorty II
Richard Rorty
Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000

Rorty II (b)
Richard Rorty
"Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (c)
Richard Rorty
Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (d)
Richard Rorty
Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (e)
Richard Rorty
Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (f)
Richard Rorty
"Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (g)
Richard Rorty
"Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty III
Richard Rorty
Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992

Rorty IV (a)
Richard Rorty
"is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (b)
Richard Rorty
"Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (c)
Richard Rorty
"Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (d)
Richard Rorty
"Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty V (a)
R. Rorty
"Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998

Rorty V (b)
Richard Rorty
"Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty V (c)
Richard Rorty
The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992)
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty VI
Richard Rorty
Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000
Ausdruck Darstellung Quine Vs Russell, B. Chisholm II 75
Prädikate/Benennen/Russell: benennende Ausdrücke: Eigennamen stehen für Einzeldinge und Allgemeinausdrücke für Universalien. (Probleme d. Phil. S. 82f). In jedem Satz bezeichnet wenigstens ein Wort ein Universale. QuineVsRussell: Konfusion!
II 108
Theorie der Kennzeichnungen/VsRussell/Brandl: so gerät die ganze Theorie in Verdacht, die Tatsache zu unterschlagen, daß materielle Gegenstände niemals Teil von Propositionen sein können. QuineVsRussell: Verwechslung von Erwähnung und Gebrauch.
Quine II 97
Pricipia mathematica, 1903: Hier ist Russells Ontologie zügellos: jedes Wort bezieht sich auf etwas. Ist ein Wort ein Eigenname, so ist sein Gegenstand ein Ding, andernfalls ein Begriff. Er beschränkt den Terminus "Existenz" auf Dinge, vertritt aber eine liberale Auffassung der Dinge, die sogar Zeitpunkte und Punkte des leeren Raums miteinschließt! Dann gibt es, jenseits des Existierenden die übrigen Entitäten: "Zahlen, die Götter Homers, Beziehungen, Hirngespinste, und vierdimensionale Räume" Das Wort "Begriff", von Russell in dieser Weise angewendet hat die Nebenbedeutung "bloß ein Begriff". Vorsicht: Götter und Hirgespinste sind für Russell ebenso real wie Zahlen!
QuineVsRussell: dies ist eine unerträglich wahllose Ontologie. Bsp Nehmen wir unmögliche Zahlen, etwa Primzahlen, die durch 6 teilbar sind. Es muss in gewissem Sinne falsch sein, dass es sie gibt, und zwar in einem Sinne, in dem es richtig ist, dass es Primzahlen gibt! Gibt es in diesem Sinne Hirngespinste?

II 101
Russell hat eine Vorliebe für den Ausdruck " Aussagenfunktion" gegenüber "Klassenbegriff". In P.M. kommen beide Ausdrücke vor. Hier: Def "Aussagenfunktion": vor allem auf Notationsformen bezogen z.B. offene Sätze, während Begriffe entschieden notationsunabhängig sind. Doch nach Meinong ist Russells Vertrauen in Begriffe geschwunden, und er bevorzugt den nominalistischerern Ton des Ausdrucks "Aussagenfunktion", der nun die doppelte Last trägt (später als Principia Mathematica.)
Gebrauch/Erwähnung/Quine: wenn wir nun versuchen, den Unterschied zwischen Gebrauch und Erwähnung ebenso nachlässig zu behandeln, wie Russell es vor sechzig Jahren fertiggebracht hat, können wir erkennen, wie er das Gefühl haben mochte, seine Theorie der Aussagenfunktionen sei notationsbezogen, während eine Theorie der Typen realer Klassen ontologisch wäre.
Quine: wir, die auf Gebrauch und Erwähnung achten, können angeben, wann Russells sogenannten Aussagenfunktionen als Begriffe (spezifischer als Eigenschaften und Beziehungen) aufgefasst werden müssen und wann sie als bloße offene Sätze oder Prädikate aufgefasst werden dürfen: a) dann, wenn er über sie quantifiziert, reifiziert er sie (auch unwissentlich) als Begriffe.
Aus diesem Grund kann für seine Elimination der Klassen nicht mehr in Anspruch genommen werden, als ich oben behauptet habe: eine Ableitung der Klassen aus Eigenschaften oder Begriffen mittels einer Kontextdefinition, die so formuliert ist, dass sie die fehlende Extensionalität liefert.
QuineVsRussell: meint fälschlich, seine Theorie habe die Klassen durchgreifender aus der Welt geschafft als im Sinne einer Reduktion auf Eigenschaften.
II 102
RussellVsFrege: "~die ganze Unterscheidung zwischen Bedeuten und Bezeichnen ist falsch. Die Beziehung zwischen "C" und C bleibt völlig mysteriös, und wo sollen wir den bezeichnenden Komplex finden, der angeblich C bezeichnet?" QuineVsRussell: Russells Standpunkt scheint manchmal von einer Verwechslung der Ausdrücke mit ihren Bedeutungen, manchmal Verwechslung des Ausdrucks mit seiner Erwähnung herzurühren.
II 103/104
In anderen Schriften verwendet Russel Bedeutung gewöhnlich im Sinne von "Bezug nehmen" (würde Frege entsprechen): "Napoleon" bestimmtes Individuum, "Mensch" ganze Klasse solcher Einzeldinge, welche Eigennamen haben."
Russell scheint selten unter irgendeiner Rubrik auf eine bestehende Entität zu achten, die dergestalt wäre, dass wir sie die über den existierenden Bezugsgegenstand hinausgehende Bedeutung nennen könnten.
Russell neigt dazu, diese Entität mit dem Ausdruck selbst verschwimmen zu lassen, wozu er im Hinblick auf bestehende Wesenheiten generell tendiert.
QuineVsRussell: für meinen Geschmack geht Russell mit bestehenden Entitäten allzu verschwenderisch um. Gerade, weil er nicht genügend unterscheidet, lässt er Bedeutungslosigkeit und verfehlte Bezugnahme tendenziell ineinander verschwimmen.
Theorie der Kennzeichnungen: Er wird den "König von Frankreich" nicht los, ohne zunächst die Kennzeichnungstheorie zu erfinden: Sinnvoll sein heiße: eine Bedeutung haben und die Bedeutung sei der Bezug. also "König von Frankreich" ohne Bedeutung und "Der König von Frankreich ist kahl" habe eine Bedeutung nur deshalb, weil es die Kurzform eines Satzes sei, der den Ausdruck "König von Frankreich" nicht enthält.
Quine: eigentlich unnötig, aber erhellend.
Russell neigt dazu, bestehende Entitäten und Ausdrücke ineinander verschwimmen zu lassen. Auch anlässlich seiner Bemerkungen über
Propositionen: (P.M.): Propositionen immer Ausdrücke, aber dann spricht er in einer zu dieser Lesart gar nicht passenden Weise von der "Einheit der Propositionen" (S.50) und von der Unmöglichkeit unendlicher Propositionen (S.145) später
II 105
Russell: Die Proposition ist nichts weiter als ein Symbol, noch später, stattdessen: Offensichtlich sind Propositionen gar nichts..." die Annahme, in der wirklichen, natürlichen Welt liefen ganze Mengen falscher Propositionen um, ist ungeheuerlich." Quine: diese Wiederrufung ist verblüffend. Was uns anstelle des Bestehens jetzt angeboten wird, ist das Nichts. Im Grunde hat Russell aufgehört, vom Bestehen zu reden.
Was einst als Bestehendes gegolten hatte, ist jetzt in einer von drei Weisen untergebracht
a) mit dem Ausdruck gleichgesetzt,
b) ganz und gar verworfen,
c) in den Stand der regelrechten Existenz erhoben.

II 107
Russell/später: "Alles was es in der Welt gibt, nenne ich eine Tatsache." QuineVsRussell: Russells Vorliebe für eine Ontologie der Tatsachen ist abhängig von seiner Verwechslung der Bedeutung mit Bezugnahme. andernfalls hätte er vermutlich kurzen Prozess gemacht mit den Tatsachen.
Was dem Leser von "Philosophy of logical atomism" auffällt, hätte ihn selbst abgeschreckt, nämlich wie sehr die Analyse der Tatsachen auf der Analyse der Sprache beruht.
Als fundamental erkennt Russell die Tatsachen ohnehin nicht an. Atomare Tatsachen sind so atomar, wie Tatsachen das sein können.
atomare Tatsachen/Quine: doch sie sind zusammengesetzte Gegenstände! Russels Atome sind keine atomaren Tatsachen, sondern Sinnesdaten!

II 183 ff
Russell: Die reine Mathematik ist die Klasse aller Sätze der Form "p impliziert q" wobei p und q Sätze mit einer oder mehreren Variablen sind, und zwar in beiden Sätzen dieselben. "Wir wissen nie, wovon die Rede ist, noch ob das was wir sagen wahr, ist".
II 184
Diese Disinterpretation der Mathematik war eine Reaktion auf die nichteuklidische Geometrie. Zahlen: Wie steht es mit der elementaren Arithmetik? Die reinen Zahlen usw dürfte man als uninterpretiert auffassen. Dann ist die Anwendung auf Äpfel eine Zusammenhäufung.
Zahlen/QuineVsRussell: Ich finde diese Einstellung grundverkehrt. Die Wörter "fünf " und "zwölf" sind nirgends uninterpretiert sie sind ebenso wesentliche Bestandteile unserer interpretierten Sprache wie Äpfel. >Zahlen. Sie benennen zwei ungreifbare Gegenstände, Zahlen, die Größen von Mengen von Äpfeln und dergl. sind. Das "plus" der Addition ist ebenfalls von Anfang bis Ende interpretiert, doch mit dem Zusammenhäufen von Dingen hat es nichts zu tun. Fünf plus zwölf ist: wie viele Äpfel es in zwei separaten Haufen gibt. Allerdings, ohne dass sie zusammengeschüttet werden. Die Zahlen "fünf" und "zwölf" unterscheiden sich von Äpfeln darin, dass sie keine Körper bezeichnen, dass das hat mit Disinterpretation nichts zu tun. Dasselbe ließe sich von "Nation" oder "Spezies" sagen. Die gewöhnliche interpretierte wissenschaftliche Rede ist auf abstrakte Gegenstände festgelegt, wie sie auf Äpfel und Körper auch festgelegt ist. Alle diese Dinge treten in unserem Weltsystem als Werte von Variablen auf.
II 185
Auch mit Reinheit (etwa der Mengenlehre) hat es nichts zu tun. Reinheit ist etwas anderes als Uninterpretiertheit.
XII 60
Ausdruck/Zahlen/Wissen/Explikation/Erklärung/Quine: unser Wissen über Ausdrücke besteht allein in ihren Gesetzen der Verkettung. Deshalb kommt jede Konstruktion, die diese Gesetze erfüllt, als Explikation in Frage.
XII 61
Wissen über Zahlen: besteht allein in den Gesetzen der Arithmetik. Dann ist jede gesetzmäßige Konstruktion eine Explikation der Zahlen. RussellVs: (früh): These: arithmetische Gesetze reichen für das Verständnis der Zahlen nicht aus. Wir müssen auch Anwendungen (Gebrauch) kennen bzw. die Einbettung in die Rede von anderen Dingen.
Anzahl/Russell: ist hier der Schlüsselbegriff: „es gibt n so und sos“.
Anzahl/Definition/QuineVsRussell: wir können definieren „es gibt n so und sos“ ohne jemals zu entscheiden, was Zahlen über ihre Erfüllung der Arithmetik hinaus sind.
Anwendung/Gebrauch/QuineVsRussell: wo immer Struktur ist, stellen sich die Anwendungen ein. Bsp Ausdrücke und Gödelzahlen: selbst der Hinweis auf eine Inschrift war kein endgültiger Beweis dafür, dass wir über Ausdrücke und nicht über Gödelzahlen reden. Wir können immer sagen, dass unsere Ostension verschoben war.

VII (e) 80
Principia Mathematica/PM/Russell/Whitehead/Quine: zeigt, dass die ganze Mathematik in Logik übersetzt werden kann., Dabei sind nur drei Begriffe zu klären: Mathematik, Übersetzung und Logik.
VII (e) 81
QuineVsRussell: der Begriff der Aussagenfunktion ist unklar und verunklart die ganzen Principia Mathematica.
VII (e) 93
QuineVsRussell: PM müssen durch das Unendlichkeitsaxiom ergänzt werden, wenn gewisse mathematische Prinzipien abgeleitet werden sollen.
VII (e) 93/94
Unendlichkeitsaxiom: sichert die Existenz einer Klasse mit unendlich vielen Elementen. Quine: New Foundations stattdessen kommt mit der Allklasse aus: ϑ oder x^ (x = x).

VII 122
Aussagenfunktionen/QuineVsRussell: zweideutig: a) offene Sätze
b) Eigenschaften.
Russells Keine Klassen Theorie nutzt Aussagenfunktionen als Eigenschaften als Werte gebundener Variablen.

IX 15
QuineVsRussell: unexakte Terminologie. Aussagenfunktion , "propositional function", diesen Ausdruck benutzte er sowohl wenn er sich auf Attribute (reale Eigenschaften) als auch wenn er sich auf Aussagen oder Prädikate bezog. In Wahrheit reduzierter er nur die Theorie der Klassen auf eine nichtreduzierte Theorie der Attribute.
IX 93
rationale Zahlen/QuineVsRussell: in einem Punkt weiche ich ab: für mich sind rationale Zahlen selbst reelle Zahlen, für Russell und Whitehead nicht. Russell: rationale Zahlen sind für sie paarweise elementfremd, wie die von Peano. (vgl. Kap 17), während ihre reellen Zahlen ineinander geschachtelt sind. ((s) paarweise elementfremd, Gegensatz: ineinander geschachtelt.)
natürliche Zahlen/Quine: für mich wie für die meisten Autoren: keine ganzen rationalen Zahlen.
rationale Zahlen/Russell: entsprechend keine rationalen reellen Zahlen. Sie werden von den rationalen reellen Zahlen nur "nachgemacht".
rationale Zahlen/QuineVsRussell: für mich dagegen sind die rationalen Zahlen reelle Zahlen. Und zwar, weil ich die reellen Zahlen nach Russells Version b) konstruiert habe, ohne dabei den Namen und die Bezeichnung für rationale Zahlen zu verwenden.
Daher konnte ich Name und Bezeichnung für die rationalen reellen Zahlen zurückhalten

IX 181
Typentheorie/TT/QuineVsRussell: in der vorliegenden Form ist unsere Theorie dann aber zu schwach, um einige Sätze der klassischen Mathematik zu beweisen. Bsp der Beweis, dass jede beschränkte Klasse reeller Zahlen eine kleinste obere Schranke (koS) hat.
IX 182
Nehmen wir an, die reellen Zahlen seien in der Russellschen Theorie ähnlich wie in Abschnitt VI entwickelt worden, allerdings sollten nun Attribute die Stelle von Klassen einnehmen und die Zuordnung zu Attributen ersetzt die Elementbeziehung zu Klassen. koS: (Kap 18,19) einer beschränkten Klasse zu von reellen Zahlen: die Klasse Uz oder {x:Ey(x ε y ε z)}.
Attribut: parallel dazu könnten wir also erwarten, dass die koS eines beschränkten Attributs φ von reellen Zahlen in Russells System gleich dem
Attribut Eψ(φψ u ψ^x) ist.
Problem: unter der Russellschen Ordnungsdoktrin ist diese koS von höherer Ordnung als die der reellen Zahlen ψ, die unter das Attribut φ, dessen koS gesucht ist, fallen.
Schranke/koS/QuineVsRussell: koS braucht man für die gesamte klassische Technik der Infinitesimalrechnung, der die Stetigkeit zu Grunde liegt. KoS haben aber für diese Zwecke keinen Wert, wenn sie nicht als Werte derselben Variablen erreichbar sind, zu derem Wertebereich bereits diejenige Zahlen gehören, deren obere Grenze gesucht sind.
Eine obere Grenze (d.h. koS) von höherer Ordnung kommt nicht als Wert solcher Variablen in Frage und verfehlt somit ihren Zweck.
Lösung/Russell: Reduzibilitätsaxiom:
Def Reduzibilitätsaxiom/RA/Russell/Quine: jede Aussagenfunktion hat dieselbe Extension wie eine gewisse prädikative. D.h.
Ey∀x(ψ!x φx), Eψ∀x∀y[ψ!(x,y) φ(x,y)], usw.
IX 184
VsKonstruktivismus/Konstruktion/QuineVsRussell: wir haben gesehen, wie Russells konstruktivistischer Zugang zu den reellen Zahlen scheiterte (kleiste obere Schranke, s.o.). Er gab den Konstruktivismus auf und nahm zum RA Zuflucht.
IX 184/185
Die Art wie er es aufgab, hatte aber etwas Perverses an sich: Reduzibilitätsaxiom/QuineVsRussell: das RA impliziert nämlich, dass all die Unterscheidungen, die zu seinem Entstehen Anlass gaben, überflüssig sind! (…+…)

IX 185
Aussagenfunktion/AF/Attribut/Prädikat/TT/QuineVsRussell: übersah folgenden Unterschied und seine Analoga: a) "propositional functions": als Attribute (oder intensionale Relationen) und
b) proposition functions": als Ausdrücke, d.h. Prädikate (und offene Aussagen: Bsp "x ist sterblich"). Entsprechend:
a) Attribute
b) offene Aussagen
Als Ausdrücke unterscheiden sie sich sichtbar in der Ordnung, wenn die Ordnung aufgrund der Indices an gebundenen Variablen innerhalb des Ausdrucks beurteilt werden soll. Bei Russell ist alles "AF".
Da Russell es versäumte, zwischen Formel und Objekt zu unterscheiden (Wort/Gegenstand, Erwähnung/Gebrauch), dachte er nicht an den Kunstgriff, zuzulassen, dass ein Ausdruck von höherer Ordnung sich geradewegs auf ein Attribut oder eine Relation von niedrigerer Ordnung bezieht.

X 95
Kontext Definition/Eigenschaften/Logik 2. Stufe/Quine: wenn man lieber Eigenschaften als Mengen haben möchte, kann man Quantifikation über Eigenschaften einführen und dann die Quantifikation über Mengen durch eine schematische Kontext Definition einführen. Russell: hat diesen Weg eingeschlagen.
Quine: die Definition muss aber dafür sorgen, dass das Extensionalitätsprinzip für Mengen gilt, aber nicht für Eigenschaften. Das. Ist ja gerade der Unterschied. .
Russell/QuineVsRussell: warum wollte er Eigenschaften?
X 96
Er merkte nicht, an welchem Punkt die unproblematische Darstellung von Prädikaten, in das Sprechen über Eigenschaften umschlug. ((s) >Objektsprache, >Metasprache, >Erwähnung, >Gebrauch). Aussagenfunktion/AF: (= propositional function): hat Russell von Frege übernommen.
QuineVsRussell: er gebrauchte AF manchmal, um sich auf Prädikate zu beziehen, manchmal auf Eigenschaften.

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987

Chisholm I
R. Chisholm
Die erste Person Frankfurt 1992

Chisholm II
Roderick Chisholm

In
Philosophische Aufsäze zu Ehren von Roderick M. Ch, Marian David/Leopold Stubenberg Amsterdam 1986

Chisholm III
Roderick M. Chisholm
Erkenntnistheorie Graz 2004
Ausdruck Darstellung Ryle Vs Russell, B. Read III 33
Russell tappte in seiner Darstellung von Universalien in diese Falle: nach seiner Auffassung bestehen atomare Aussagen aus einer Anzahl von Individuen und einem Universale. Bsp »Fido ist ein Hund«. Worauf bezieht sich »Hund«? Nach der »Fido«-Fido-Theorie muss es seine Bedeutung daher erhalten, dass es einem einzelnen Ding zugeordnet ist, der Hundheit oder dem Universale, Hund.
Aussage/Russells Aussagen waren von ihm so konzipiert worden, dass sie die Bedeutung von Sätzen ausmachen. Folglich, sagte er, müssen Sie diese generischen Entitäten, Universalien enthalten.
Das ist ein nicht gerechtfertigter Schritt. (>RyleVsCarnap).
"Fido"-Fido-Prinzip: RyleVs: Referenz gleich Bedeutung. Read III 296 > Verschiedene VsRussell: > Aussagen, Tatsachen.
Read III 34
Russell: glaubte, Prädikatausdrücke, Verben und Adjektive bezögen sich auf Universalien, »ist Präsident« bezieht sich auf Präsidentschaft, »läuft« auf das, was allen Dingen gemeinsam ist, die laufen. Aber viele Philosophen bestreiten, dass der Begriff des Gegenstandsbezug auf derartige Redeteile angewendet werden kann. Bedeutung: Russell und andere identifizieren einfach Bedeutung und Gegenstandsbezug (Referenz).

Ryle I
G. Ryle
Der Begriff des Geistes Stuttgart 1969

Re III
St. Read
Philosophie der Logik Hamburg 1997
Ausdruck Darstellung Wittgenstein Vs Russell, B. Carnap VI 58
intensionale Logik/Russell: ist nicht an bestimmte Aussagenformen gebunden. Ihre Aussagen sind nicht alle in Aussagen über Extensionen übersetzbar. WittgensteinVsRussell. Später Russell, Carnap pro Wittgenstein.
(Russell, PM 72ff, Bsp für scheinbar intensionale Aussagen).
Bsp (Carnap) "x ist Mensch" und "x sterblich":
beides kann in eine extensionale Aussage (Klassenaussage) umgeformt werden.
"Die Klasse der Menschen ist in der Klasse der Sterblichen enthalten".

Tugendhat I 453
Def Sortal: etwas abgegrenztes, dass keine beliebige Verteilung gestattet. Bsp Katze. Gegensatz: Massenterminus. Bsp Wasser.
I 470
Sortal: in gewisser Weise eine Wiederentdeckung des aristotelischen Begriffs des Substanzprädikats. Aristoteles: Hierarchie: niedrige: Materialprädikate: Wasser, höhere: Zählbarkeit.
Locke: hatte die aristotelische Einsicht vergessen und führte daher einen Begriff des Substrats ein, dass selbst nicht wahrnehmbar, einem Bündel von wahrnehmbaren Qualitäten zugrunde liegen sollte.
Hume: das ermöglichte es Hume, das Ganze zu verwerfen.
Russell und andere: Bündel von Eigenschaften. (KripkeVsRussell, WittgensteinVsRussell, führte zur Wiederentdeckung des Sortals).
Bsp Sortal: schon Aristoteles: wir nennen etwas einen Stuhl oder eine Katze nicht deshalb, weil es eine bestimmte Gestalt hat, sondern weil es eine bestimmte Funktion erfüllt!

Wittgenstein I 80
Bekanntschaft/WittgensteinVsRussell/Hintikka: eliminiert Russells zweite Klasse (logische Formen) insbesondere Russells freischwebenden Formen, die durch völlig allgemeine Sätze ausgedrückt werden. So kann Wittgenstein jetzt sagen, dass wir in der Logik keine Erfahrung brauchen.
Das bedeutet, dass die Aufgabe die früher von Russells zweiter Klasse übernommen worden war, jetzt von den regulären Gegenständen der ersten Klasse wahrgenommen werden müssen.
Das ist eine Erklärung der fundamentalsten und seltsamsten Thesen des Tractatus: die logischen Formen werden nicht nur anerkannt, sondern ihnen wird beträchtliches Gewicht beigemessen. Ferner sind die Gegenstände nicht nur Substanz der Welt sondern auch konstitutiv für die Form der Welt.
I 81
1. die komplexen logischen Sätze werden alle durch die logischen Formen der atomaren Sätze bestimmt, und 2. die Formen der Atomsätze durch die Formen der Gegenstände.
Pointe: Wittgenstein weigert sich im Tractatus, die komplexen logischen Formen als unabhängige Gegenstände anzuerkennen. Ihre Aufgabe muss durch etwas anderes erfüllt werden:
I 82
Die Formen der einfachen Gegenstände (vom Typ 1): sie bestimmen die Weise, wie die Gegenstände miteinander verbunden werden können. Die Form des Gegenstands ist das, was a priori von ihm gilt!. Der Standpunkt, auf den Wittgenstein sich zubewegt, hat eine feste Basis in Freges berühmten Prinzip der Zusammengesetztheit (dem Prinzip der Funktionalität, von Davidson als Frege Prinzip bezeichnet. ((s) >Kompositionalität).
I 86
Logische Form/Russell/Hintikka: meint, wir müssten mit der logischen Form jedes zu verstehenden Satzes bekannt sein. WittgensteinVsRussell: bestreitet das. Um alle logischen Formen zu erfassen ist nichts weiter nötig, als die Gegenstände zu erfassen. Mit diesen allerdings müssen wir dennoch bekannt sein. Diese Erfahrung wird aber dadurch uneigentlich, dass sie sich auf die Existenz der Gegenstände bezieht.
I 94 ff
dies/logischer Eigenname/Russell: "Dies" ist ein (logischer) Eigenname. WittgensteinVsRussell/PU: Das hinweisende "Dieses" kann nie trägerlos werden, aber das macht es nicht zu einem Namen." (§ 45)
I 95
Nach Russells früher Theorie gibt es in unserer Sprache nur zwei logische Eigennamen für partikulare Gegenstände außer dem Ich, und zwar "dies" und "jenes". Man führt sie ein, indem man auf sie zeigt. Hintikka: von diesen konkreten Russellschen Gegenständen gilt im wahren Sinne des Wortes, dass sie nicht ausgesprochen, sondern nur genannt werden können. (>Erwähnung/>Gebrauch).
Wittgenstein I 107
Sinnesdaten/Russell: (Mysticism and Logic): Sinnesdaten seien etwas "Physikalisches". Daher sei "die Existenz des Sinnesdatums nicht logisch abhängig von der Existenz des Subjekts." WittgensteinVsRussell: das kann natürlich von Wittgenstein nicht akzeptiert werden. Nicht weil er ernste Zweifel hätte, sondern weil er die Gegenstände zu semantischen Zwecken benötigt, die weit hinausgehen über Russells Bausteine unserer wirklichen Welt.
Sie müssen Bausteine aller logischen Formen sowie die Substanz aller möglichen Sachverhalte sein. Daher kann er nicht zufrieden sein mit Russells Konstruktion unserer eigenen und einzigen Außenwelt aus Sinnesdaten.
I 108
Aus dem gleichen Grund verweigert er auch die Festlegung auf eine bestimmte Ansicht über den metaphysischen Status seiner Gegenstände. Außerdem:
Subjekt/WittgensteinVsRussell: "Das Subjekt gehört nicht zu den Gegenständen der Welt".
I 114
Sprache/Sinnesdaten/Wittgenstein/Zeitgenossen/Waismann: "Der Zweck der Sprache Wittgensteins ist - im Gegensatz zu unserer gewöhnlichen Sprache - die logische Struktur der Phänomene wiederzugeben."
I 115
Erfahrung/Existenz/Wittgenstein/Ramsey: "Wittgenstein sagt, es sei Unsinn, etwas zu glauben, was nicht der Erfahrung gegeben ist, denn mir anzugehören, in der Erfahrung gegeben zu sein, ist die formale Eigenschaften der echten Entität." Sinnesdaten/WittgensteinVsRussell/Ramsey: sind logische Konstruktionen. Denn nichts von alldem was wir wissen, beinhaltet sie. Sie vereinfachen zwar die allgemeinen Gesetze, sind für diese jedoch genauso wenig nötig wie materielle Gegenstände."
Später Wittgenstein: (Zettel § 498) setzt Sinnesdatum mit "privatem Objekt, das vor meiner Seele steht" gleich.
I 143
logische Form/Russell/Hintikka: sowohl Formen der Atomsätze als auch komplexer Sätze. Sprachlich dort durch Zeichen (Junktoren, Quantoren usw.) definiert. WittgensteinVsRussell: nur einfache Formen. "Wenn ich den Gegenstand kenne, kenne ich auch sämtliche Möglichkeiten seines Vorkommens in Sachverhalten. Jede solche Möglichkeit muss in der Natur des Gegenstands liegen."
I 144
logische Konstanten/Wittgenstein: verschwinden aus der letzten und abschließenden logischen Darstellung jedes sinnvollen Satzes.
I 286
Vergleich/WittgensteinVsRussell/Hintikka: das Vergleichen ist es, was in der Russellschen Theorie nicht vorkommt.
I 287
Und das Vergleichen besteht nicht darin, bei der Konfrontierung ein Phänomen zu erleben. Hier sieht man: ab einem bestimmten Zeitpunkt sieht Wittgenstein Sätze nicht mehr als fertige Bilder an, sondern als Vorschriften zur Herstellung von Bildern.

Wittgenstein II 35
Anwendung/Gebrauch/WittgensteinVsRussell: er hat übersehen, dass logische Typen nichts über die Anwendung der Sprache aussagen. Bsp Johnson sagt, Rot unterscheide sich in einer Weise von Grün, in der Rot sich nicht von Kreide unterscheidet. Aber woher weiß man das? Johnson: Es wird formal, nicht experimentell verifiziert.
WittgensteinVsJohnson: das ist aber Unsinn: es ist so, als würde man nur das Portrait betrachten, um zu beurteilen, ob es dem Original entspricht.

Wittgenstein II 74
Implikation/WittgensteinVsRussell: Paradox aus zwei Gründen: 1. wir verwechseln die Implikation mit dem Schlüsseziehen.
2. im Alltag gebrauchen wir nie " wenn... dann " in diesem Sinn. Es sind immer Hypothesen, in denen wir jenen Ausdruck verwenden. Die meisten Dinge, von denen im Alltag die Rede ist, sind in Wirklichkeit stets Hypothesen. Z. B.: "alle Menschen sind sterblich."
So wie Russell es verwendet, bleibt es sogar dann wahr, wenn es nichts gibt, was der Beschreibung f(x) entspricht.
II 75
Wir meinen aber nicht, dass alle Menschen auch dann sterblich sind, wenn es keine Menschen gibt.
II 79
Logik/Notation/WittgensteinVsRussell: seine Schreibweise macht die internen Beziehungen nicht deutlich. Aus seiner Notation geht nicht hervor, dass pvq aus p.q folgt, während der Sheffer-Strich die interne Beziehung klarmacht.
II 80
WittgensteinVsRussell: "Behauptungszeichen": es ist irreführend, und deutet auf einer Art geistigen Vorgang hin. Wir meinen aber bloß einen Satz. ((s) Auch WittgensteinVsFrege). > Behauptungsstrich.
II 100
Skeptizismus/Russell: Bsp wir könnten erst seit fünf Minuten existieren, einschließlich unserer Erinnerungen. WittgensteinVsRussell: dann benutzt er die Wörter in neuer Bedeutung.
II 123
Kalkül/WittgensteinVsRussell: Eifersucht als Beispiel für einen Kalkül mit dreistelligen Relationen fügt der Sache keine zusätzliche Substanz hinzu. Er hat einen Kalkül auf die Eifersucht angewandt.
II 137
Implikation/Paradoxie/material/Existenz/WittgensteinVsRussell: II 137 + in Russells Notation gilt sowohl: "Alle S sind P" als auch "Kein S ist P", als wahr, wenn es gar keine S gibt. Weil die Implikationen auch durch ~fx verifiziert sind. In Wirklichkeit ist dieses fx beide Male unabhängig!
Alle S sind P: (x) gx >.fx
Kein S ist P : (x) gx > ~fx
Dieses unabhängige fx ist irrelevant, es ist ein leerlaufendes Rad!
Bsp Wenn es Einhörner gibt, dann beißen sie, aber es gibt keine Einhörner = es gibt keine Einhörner.
II 152
WittgensteinVsRussell: seine Schreibweise setzt voraus, dass es für jeden allgemeinen Satz Namen gibt, die man zur Beantwortung der Frage "welche?" (Im Gegensatz zu "welche Art?") nennen kann. Bsp "welche Menschen leben auf dieser Insel?" kann man fragen, aber nicht: "welcher Kreis ist im Quadrat?". Wir haben keine Namen "a", "b", usw. für Kreise.
WittgensteinVsRussell: in seiner Schreibweise heißt es "es gibt ein Ding, welches ein Kreis im Quadrat ist".
Wittgenstein: was ist dieses Ding? Der Fleck, auf den ich zeige? Aber wie sollen wir dann "da sind drei Flecken " schreiben?
II 157
Einzelding/ED/Atom/Atome/Wittgenstein: Russell und ich, wir haben beide damit gerechnet, durch die logische Analyse auf die Grundelemente (" individuals") zu stoßen. Russell glaubte, am Schluss würden sich Subjekt Prädikat Sätze und zweistellige Relationen ergeben. WittgensteinVsRussell: das ist eine verfehlte Vorstellung von logischer Analyse: wie eine chemische Analyse. WittgensteinVsAtomismus.

Wittgenstein II 306
Logik/WittgensteinVsRussell: Russell notiert: "ich traf einen Mann": es gibt ein x, so dass ich x getroffen habe. x ist ein Mann. Wer sagt denn schon: "Sokrates ist ein Mann"? Ich kritisiere dies nicht deshalb, weil es im praktischen Leben keine Rolle spielt, sondern ich kritisiere, dass die Logiker diese Beispiele nicht lebendig machen.
Russell verwendet "Mann" als Prädikat, obwohl wir es praktisch nie als solches gebrauchen.
II 307
Wir könnten "Mann" als Prädikat verwenden, wenn es uns um den Unterschied ginge, ob jemand, der als Frau gekleidet ist, ein Mann oder eine Frau ist. Damit haben wir für dieses Wort einer Umgebung erfunden, ein Spiel, indem sein Gebrauch einen Zug darstellt. Wenn "Mann" als Prädikat verwendet wird, ist das Subjekt ein Eigenname, der Eigenname eines Mannes.
Eigenschaften/Prädikat/Wittgenstein: wenn der Ausdruck "Mann" als Prädikat verwendet wird, kann er bestimmten Dingen sinnvoll zugesprochen oder abgesprochen werden.
Dies ist eine "externe" Eigenschaft, und in dieser Hinsicht verhält sich das Prädikat "rot" genauso. Man beachte jedoch die Unterscheidung zwischen rot und Mann als Eigenschaften.
Ein Tisch könnte Träger der Eigenschaft rot sein, doch im Falle von "Mann" liegt die Sache anders. (Ein Mann könnte diese Eigenschaft nicht ablegen). .
II 308
WittgensteinVsRussell: Bsp "in diesem Zimmer ist kein Mann". Russells Schreibweise: "~(Ex)x ist ein Mann in diesem Zimmer." Diese Schreibweise suggeriert, dass man die Dinge in diesem Zimmer durchgegangen ist, und festgestellt hat, dass keine Männer darunter waren.
Das heißt, die Schreibweise ist nach dem Vorbild konstruiert, indem x ein Wort wie "Schachtel" oder sonst ein Gemeinname ist. Das Wort "Ding" jedoch ist kein Gemeinname.
II 309
Was hieße es denn, dass es ein x gibt, welches nicht ein Fleck im Quadrat ist?
II 311
Arithmetik/Mathematik/WittgensteinVsRussell: die Arithmetik wird nicht in der Russellschen Weise gelehrt, und dies ist keineswegs eine Ungenauigkeit. Wir machen uns nicht an die Arithmetik, indem wir etwas über Sätze und Funktionen erfahren, noch beginnen wir mit der Definition der Zahl.

W II
L. Wittgenstein
Vorlesungen 1930-35 Frankfurt 1989

W III
L. Wittgenstein
Das Blaue Buch - Eine Philosophische Betrachtung Frankfurt 1984

W IV
L. Wittgenstein
Tractatus logico-philosophicus Frankfurt/M 1960

Ca I
R. Carnap
Die alte und die neue Logik
In
Wahrheitstheorien, G. Skirbekk (Hg) Frankfurt 1996

Ca II
R. Carnap
Philosophie als logische Syntax
In
Philosophie im 20.Jahrhundert, Bd II, A. Hügli/P.Lübcke (Hg) Reinbek 1993

Ca IV
R. Carnap
Mein Weg in die Philosophie Stuttgart 1992

Ca IX
Rudolf Carnap
Wahrheit und Bewährung. Actes du Congrès International de Philosophie Scientifique fasc. 4, Induction et Probabilité, Paris, 1936
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Ca VI
R. Carnap
Der Logische Aufbau der Welt Hamburg 1998

CA VII = PiS
R. Carnap
Sinn und Synonymität in natürlichen Sprachen
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Ca VIII (= PiS)
R. Carnap
Über einige Begriffe der Pragmatik
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Tu I
E. Tugendhat
Vorlesungen zur Einführung in die Sprachanalytische Philosophie Frankfurt 1976

Tu II
E. Tugendhat
Philosophische Aufsätze Frankfurt 1992
Ausdruck Darstellung Hintikka Vs Russell, B. II 165
On Denoting/Russell/Hintikka: (Russell 1905) Problem: mit Phrasen, die für echte Konstituenten von Propositionen stehen. Problem/Frege: Fehlschlagen der Substitutivität der Identität (SI) in intensionalen Kontexten.
informative Identität/Frege: dass Identität manchmal überhaupt informativ sein kann hängt damit zusammen.
EG/existentielle Generalisierung/Russell: auch sie kann fehlschlagen in intensionalen Kontexten, (Problem der leeren Termini).
HintikkaVsRussell: er erkennt nicht die Tiefe des Problems und umgeht eher die Probleme mit denotierenden Termen.
Nichtexistenz/Russell: Problem: wir können nicht durch existentielle Generalisierung beweisen, dass es einen gegenwärtigen König von Frankreich gibt.
HintikkaVsRussell: es gibt aber noch andere Probleme. (s.u. wegen Uneindeutigkeit der Querwelteinidentifikation).,
Kennzeichnungen/Russell/Hintikka:
Def primäre Kennzeichnung: für sie gilt die Substitutivität der Identität (SI)
Def sekundäre Kennzeichnung: für sie schlägt die Substitutivität der Identität (SI) fehl.
II 166
Bsp Russell: zwei Lesarten: (1) George IV wusste nicht, ob Scott der Autor von Waverley war.
Kennzeichnung/logische Form/Russell/Hintikka: „der Autor von Waverley“: (ix)A(x)
primär: hat die Kennzeichnung folgende Kraft:
(2) (Ex)[A(x) & (y) A(y) > y = x) & ~ George IV wusste, dass (Scott = x)].
((s) Schreibweise : Quantor hier immer normaler Existenzquantor, gespiegeltes E).
D.h. der Quantor hat in der primären Kennzeichnung maximale Reichweite (RW).
Wahrscheinlicher ist aber die zweite Lesart: sekundär:
(3) ~George IV wusste, dass (Ex)[A(x) & (y)(A(y) > y = x & (Scott = x)].
((s) enge Reichweite)
Reichweite/HintikkaVsRussell : dieser wusste nicht, dass es für die Reichweite eines Quantors auch eine dritte Möglichkeit gibt ((s) > „mittlere Reichweite“/Kripke).
(4) ~(Ex)[A(x) & (y)(A(y) > y = x ) & George IV wusste, dass (Scott = x)].
II 166
EG/HintikkaVsRussell: dieser sah nicht, dass es einen Grund für das Fehlschlagen der EG gibt, der nicht durch die Nichtexistenz des Gegenstands verursacht ist. Bsp
(5) George IV wusste, dass der Autor von Waverley der Autor von Waverley ist.
a) triviale Interpretation:
II 167
(6) George IV wußte, dass (Ex)(A(x) & (y)(A(y) > y = x)) alltagssprachliche Übersetzung: er wußte, dass eine und nur eine Person Waverley schrieb.
I 166
b) nichttriviale Interpretation: (7) (Ex)(A(x) & (y)(A(y) > y = x) & George IV wusste, dass (A(x) & (y)(A(y) > y = x))).
((s) kein Quantor nach „wusste, dass“
Alltagssprachliche Übersetzung: George wusste von der einzigen Person, die tatsächlich Waverley schrieb, dass sie dies tat.
Weil Wissen Wahrheit impliziert, ist (7) äquivalent mit
(8) (Ex) George IV wusste, dass (Ez)(A(z) & (y)(A(y) > y = z) & x = z).
das ist äquivalent mit
(9) (Ex) George IV wusste, dass (der Autor von Waverley = x)
hier hat die Kennzeichnung sekundäre (enge) Reichweite.
Alltagssprachliche Übersetzung: George wusste, wer der Autor von Waverley ist.
II 167
Wissen/wer/was/wo/HintikkaVsRussell: Russell kann nicht explizit Konstruktionen der Form weiß + W-Satz analysieren. Allgemein: (10) a weiß, wer (z.B. x) ist so, dass A(x)
wird zu
(11) (Ex) a weiß, dass A(x).
Hintikka: das geht aber nur, wenn wir Russells Ansatz modifizieren:
Problem: die EG bricht jetzt zusammen auf eine Weise, die nicht auf die Nichtexistenz zurückgeführt werden kann, und die nicht mit Russells Theorie der Kennzeichnungen (ThdK) analysiert werden kann.
Problem: für jede Person gibt es eine Menge Leute, deren Namen sie kennt und von deren Existenz sie weiß, aber von der sie nicht weiß, wer sie sind.
II 168
Bsp Charles Dodgson war für Queen Victoria jemand, von dem sie gehört hatte, den sie aber nicht kannte. Problem: wenn wir annehmen, dass (11) die richtige Analyse von (10) ist, gilt
(12) ~(Ex) Victoria wusste, dass Dodgson = x)
Aber das ist trivial falsch, auch nach Russell.
Denn folgendes ist sicher wahr:
(13) Victoria wusste, dass Dodgson = Dodgson)
existentielle Generalisierung/EG: ergibt dann
(14) (Ex) Victoria wusste, dass Dodgson = x)
Also genau die Negation von (12) Widerspruch.
II 168
Kennzeichnungen/Hintikka: sind hier gar nicht involviert. Daher kann Russells Theorie der Kennzeichnungen hier auch nicht helfen. Bsp wir können außerdem annehmen, dass Victoria von der Existenz von Dodgson wusste.
leere Termini/leere Namen: sind hier also auch nicht das Problem.
Ontologie/Hintikka: so bekommt unser Problem einen ontologischen Aspekt.
existentielle Generalisierung/EG/Sein/Quine/Ontologie/Hintikka: die Frage, ob man EG über einen sing Term "b" anwenden darf z.B. in einem Kontext "F(b)", ist dieselbe wie die, ob b Wert einer gebundenen Variablen sein darf.
EG/Hintikka: schlägt hier nicht wegen Nichtexistenz fehl.
I 169
Mi folgenden Problemen haben wir es hier zu tun: Manifestation gebraucht von

a) keine SI Frege, Russell
b) keine EG
(i) wegen Nichtexistenz Russell
(ii) wegen Uneindeutigkeit Hintikka
Uneindeutigkeit/Lösung/Hintikka: Semantik möglicher Welten.
Bsp (12)-(14) das Problem ist nicht, dass Dodgson nicht in der wirklichen Welt (WiWe) existierte oder nicht in einer von Victorias Wissenswelten, sondern dass der Name Dodgson in verschiedenen möglichen Welten (MöWe) verschiedene Individuen herausgreift.
Daher folgt (14) nicht aus (13).
II 170
existentielle Generalisierung/EG/Uneindeutigkeit/Eindeutigkeit/Russell/Hintikka. Welche Wege hätte Russell offen gestanden? Wissen-wer/Russell/Hintikka: Russell selbst spricht sehr oft von der Äquivalenz des Wissens, wer etwas tat mit der Existenz eines Individuums, von dem bekannt ist, dass es das tat. ..+…
II 173
Denotation/Russell/Hintikka: Pointe: ein geniales Merkmal von Russells Theorie der Denotation von 1905 ist, dass es die Quantoren sind, die denotieren! ThdK/Russell: (Ende von „On Denoting“) enthält die Reduktion von Kennzeichnungen auf Objekte der Bekanntschaft.
II 174
Hintikka: dieser Zusammenhang ist erstaunlich, Es scheint auch zirkulär zu sein, nur Objekte der Bekanntschaft zuzulassen. Lösung: wir müssen sehen, was erfolgreich denotierende Ausdrücke (phrases) tatsächlich denotieren: sie denotieren eben Objekte der Bekanntschaft.
Uneindeutigkeit/Eindeutigkeit/Hintikka: es ist eben Uneindeutigkeit, die zum Fehlschlagen der EG führt.
Bsp Waverley/Russell/Hintikka: dass nur Objekte der Bekanntschaft zugelassen sind, zeigt sein eigenes Beispiel: „der Autor von Waverley“ in (1) ist tatsächlich ein primäres Vorkommnis d.h. sein Beispiel (2) .
"ob"/Russell/Hintikka: einziger Unterschied: wollte wissen, ob“ statt wusste nicht“. (sekundär?)
sekundäre Kennzeichnung/Russell: kann man auch so ausdrücken: dass George von dem Mann, der tatsächlich Waverley schrieb wissen wollte, ob er Scott sei.
II 175
Das wäre der Fall, wenn Georg IV Scott gesehen hätte (in der Distanz) und gefragt hätte „Ist das Scott?“. HintikkaVsRussell: warum wählt Russell ein Beispiel mit einem wahrnehmungsmäßig bekannten Individuum? Haben wir nicht normalerweise mit Individuen aus Fleisch und Blut zu tun, deren Identität uns bekannt ist, statt nur mit Wahrnehmungsobjekten?
Wissen wer/Wissen was/Wahrnehmungsobjekt/Russell/Hintikka: gerade bei Wahrnehmungsobjekten scheint es, als sei die Art von Eindeutigkeit, die wir für ein Wissen-wer brauchen, gerade nicht gegeben ist.
Identifkation/MöWe-Semantik/HintikkaVsRussell/Hintikka: in meinem Ansatz ist Dodgson ein bona fide Individuum gdw. er ein und dasselbe Individuum n alle Wissenswelten von Victoria ist. D.h. identifizierbar gdw.
(15) (Ex) in alle relevanten MöWe, ist es wahr, dass (Dodgson = x).
Problem: was sind die relevanten MöWe?

II 178
Quantor/Quantifikation/HintikkaVsRussell: Russell verwechselt systematisch zwei Arten von Quantoren. (a) der Bekanntschaft, b) der Beschreibung). Problem: Russell hat nicht erkannt, dass der Unterschied nicht allein in Bezug auf die wirkliche Welt (WiWe) definiert werden kann!
Lösung/Hintikka: wir brauchen eine Relativierung auf Mengen von MöWe, die mit den verschiedenen propositionalen Einstellungen wechseln.
II 179
RussellVsHintikka: dieser würde meine Darstellung seiner Position so nicht akzeptiert haben. HintikkaVsRussell: aber der grund dafür liegt bloß in einem weiteren Fehler Russells: Ich habe ihm nicht zugeschrieben, was er glaubte, sondern was er hätte glauben sollen.
Quantifikation/Russell/Hintikka: hätte er auf Objekte der Bekanntschaft reduzieren sollen. Russell glaubte aber, es sei hinreichend, Ausdrücke zu eliminieren, die scheinbar Objekte denotieren, die nicht solche der Bekanntschaft sind.
Pointe: dabei gehen seine Quantoren keine ontologische Verpflichtung ein. Nur denotierende Ausdrücke tun das.
Variable/Russell/Hintikka: sind bei Russell nur notationale Muster.
Ontologische Verpflichtung/Quine/HintikkaVsRussell: Russell erkannt gar nicht die oV die Sprachen 1. Stufe mit sich bringen.
Sein/Ontologie/Quine: „Sein heißt, Wert, einer gebundenen Variablen zu sein“.
HintikkaVsRussell: das hat dieser nicht erkannt.
II 180
Elimination/Eliminierbarkeit/HintikkaVsRussell/Hintikka: um bloß scheinbar denotierende Kennzeichnungen zu eliminieren, muss man annehmen, dass die Quantoren und gebundenen Variablen über Individuen gehen, die beschreibungsmäßig identifiziert sind. ((s) Objekt der > Beschreibung). Sonst wäre der reale Bismarck kein zulässiger Wert der Variablen, mit denen wir ausdrücken, dass es ein Individuum einer bestimmten Art gibt.
Problem: dann dürfen diese Quantoren aber keine Konstituenten der Propositionen sein, denn ihre Wertebereiche bestehen eben nicht bloß aus Objekten der Bekanntschaft. Daher war Russells Fehler ein zweifacher.
Quantor/Variable/Russell/Hintikka, 1905 hatte er schon aufgehört zu denken, dass Quantoren und gebundene Variablen echte Konstituenten von Propositionen sind.
Def Scheinveränderliche/Russell/Hintikka: = gebundene Variable.
Bekanntschaft/Russell: Werte der Variablen sollten nur noch Objekte der Bekanntschaft sein. (HintikkaVsRussell).
Quantoren/HintikkaVsRussell: jetzt können wir sehen, warum Russell nicht zwischen verschiedenen Quantoren unterschied (Bekanntschaft/Beschreibung): Für ihn waren Quantoren nur notationale Muster, und für sie braucht man den Bereich der möglichen Interpretation nicht festzulegen, daher macht es auch keinen Unterschied, wenn sich der Bereich ändert!
Quantifikation/Russell: für ihn war sie implizit objektional (referentiell) jedenfalls nicht substitutional.

Peacocke I 190
Mögliche Welten/MöWe/Quantifikation/HintikkaVsRussell: R. ist nicht in der Lage, die Fälle zu erklären, wo wir in Glaubenskontexte quantifizieren (!) wo (nach Hintikka) der Quantor über "öffentlich deskriptiv identifizierte" Einzeldinge reicht. Hintikka: vergleicht das mit einem "Schlüsselroman".
Peacocke: es ist unklar, dass (ob) das nicht von Russell als Fälle allgemeiner Gedanken erklärt werden könnte, so dass die Person mit den und den Eigenschaften so und so ist.

Universalien/Bekanntschaft/Russell/Peacocke: wir sind mit Universalien bekannt und sie sind Konstituenten unserer Gedanken.
HintikkaVsRussell: das ist eine verzweifelte Medizin, um das Prinzip der Bekanntschaft zu retten.
PeacockeVsRussell: seine Argumente sind auch sehr schwach.
Russell: Bsp wir können die Transitivität von "vor" nicht verstehen, wenn wir nicht mit "vor" bekannt sind, und noch weniger, was es heißt, dass ein Ding vor einem anderen ist. wobei das Urteil von einem Bewusstsein eines Komplexes abhängt, dessen Analyse wir nicht verstehen, wenn wir nicht die verwendeten Begriffe verstehen.
I 191
PeacockeVsRussell: was für eine Relation soll den zwischen Subjekt und Universale bestehen? Lösung: das reformulierte PB: hier können wir feststellen, welchen Bedingungen ein Begriff unterworfen ist, analog zum Prinzip der Sensitivität bei relationalen Gegebenheitsweise.
I 192
HintikkaVsRussell: ("On denoting what?", 1981, S.167 ff): die Elimination von Gegenständen, mit denen das Subjekt nicht bekannt ist, aus der sing Term Position ist nicht hinreichend für die Irreduzibilität von Bekanntschaft, an die Russell dachte. Quantifikation/Hintikka: die Quantoren werden immer noch über Gegenstände reichen, mit denen das Subjekt nicht bekannt ist.
Solche Quantoren können aber nicht Konstituenten von Propositionen sein, wenn das mit dem PB verträglich sein soll. Denn sie würde sicher durch ihre Wertverläufe (value range, Wertebereich?) eintreten und diese bestehen nicht aus Einzeldingen, mit denen man bekannt ist.

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989

Peacocke I
Chr. R. Peacocke
Sense and Content Oxford 1983

Peacocke II
Christopher Peacocke
"Truth Definitions and Actual Languges"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976
Ausdruck Darstellung Schiffer Vs Salmon, N. I 277
"Fido"-Fido-Theorie/Bedeutung = Referenz/Nathan Salmon: (1986): These: pro FFT: (Vs fast alle anderen Theoretiker über Glauben):
I 278
Salmon: würde behaupten, dass die dass-Sätze in (2) und (6) (dog/shmog) auf dieselbe Proposition referieren, wegen der Identität von Hundheit und shmogheit. Außerdem würde er behaupten dass die dass-Sätze in Bsp Lois Lane erkennt nicht, dass Clark Kent Supermann ist
und
Lois Lane erkennt nicht, dass Supermann Supermann ist
auf dieselbe Proposition referieren, wegen der Identität von Clark Kent und Supermann.
Schiffer: und er würde auch sagen, dass folgende zwei dass-Sätze auf dieselbe Proposition referieren. Bsp meine Äußerung
Ich glaube, dass ich ein Ausbund an Tugend bin
Und (auf ein Foto von mir zeigend, auf dem ich mich nicht erkenne):
Ich glaube nicht, dass er ein Ausbund an Tugend ist.
Die gemeinsame Proposition sollte dann hier sein: ‹Schiffer, die Eigenschaft ein Ausbund an Tugend zu sein›.
SchifferVsSalmon, Nathan: Bsp Angenommen, die Supermann-Geschichte ist real und wir haben einen naiven Nichtphilosophen Floyd, der folgende Äußerung macht:
(A) Lois Lane weiß nicht, dass Clark Kent fliegen kann
Floyd: besteht darauf, dass (A) wahr ist. Und dass er mit seiner Äußerung seinen Glauben zu Ausdruck gebracht hat..
Salmon: würde sagen, dass beides falsch ist! (A) kann nicht wahr sein, für Salmon, weil Clark = Supermann. (A) ist logisch äquivalent zu
(B) Lois Lane weiß nicht, dass Supermann fliegen kann
und das ist falsch.
Salmon: die gemeinsame sing Proposition ist: ‹die Person die "Clark Kent" heißt und "Supermann" heißt, die Eigenschaft, fliegen zu können›.
Äußerung/Salmon/Pointe: Floyd macht die Äußerung nicht, weil er sie nicht glaubt!
Glauben/Salmon/Schiffer: für Salmon ist Glauben eine zweistellige Relation zwischen einem Glaubenden und einer Proposition. Diese wäre aber (nach Salmon!) zu erklären durch eine dreistellige Glaubens-Relation BEL, die zwischen einem Glaubenden, einer Proposition und einer GW (Gegebenheitsweise) besteht:
B(x,p) gdw. (Em) BEL (x,p,m)
Lösung/Salmon: x kann p unter einer GW glauben und unter einer anderen GW nicht glauben. ((s) Das ist die einhellige Meinung und Freges Lösung).
Terminologie/Salmon: nennt die GW meist "guise", „appearance“ oder "way of taking".
SchifferVsSalmon: er gibt keine Darstellung des dritten Terms, der GW. (…+…)

Schi I
St. Schiffer
Remnants of Meaning Cambridge 1987
Ausdruck Darstellung Verschiedene Vs Searle, J.R. Lanz I 296
VsSearle / VsChinese room: (Lanz): das Gehirn ist ebenfalls eine rein syntaktische Maschine. Also bleibt am Ende doch nichts anderes übrig als der von der Kognitionswissenschaft eingeschlagene Weg: unter soviel realistischen Annahmen wie möglich Ausschau nach subpersonalen kognitiven Prozessen zu halten!
Münch III 332
Homunculi/bildliche Vorstellung/HolensteinVsSearle: es ist ein beliebtes Argument gegen bildliche Repräsentation von mentalen Bildern, dass sie von Homunculi betrachtet werden müssten, die das Problem der Kodierung bloß verschieben. Holenstein: das ist eine ontologische Voraussetzung, die nicht den wissenschaftlichen Standards entspricht! Die Annahme von Homunculi bedarf einer besonderen Begründung!
Statt Regress ist außerdem einfach ein geregelter Gebrauch einer physikalischen Struktur des Gehirns möglich.

Elmar Holenstein, Mentale Gebilde, in: Dieter Münch (Hg) Kognitionswissenschaft, Frankfurt 1992

Tetens I 115
Def Bedeutung/Searle/Tetens: ein Ausdruck hat Bedeutung, wenn der Spreche damit etwas meint! (Mentaler Akt des "Verleihens der Bedeutung"). Künstliche Intelligenz/TetensVsSearle: eben das "Verleihen" der Bedeutung kann die Maschine mit Hilfe des Programmierers auch! Also nicht bloß "reine Syntax" in der Maschine, wie Searle meint, sondern auch durchaus Semantik.
Tetens I 117
Tetens: Angenommen, wir kämen eines zu der Ansicht, daß eine Maschine sich nur dann wie ein Mensch verhalten könne, wenn sie dem Organismus des Menschen vollkommen gleicht. Dann würden wir daraus gar nichts über den Menschen lernen, was wir nicht schon wüßten!
Insofern ist die KI philosophisch neutral.

Searle I 26
VsSearle: mir wurde vorgeworfen, ich verträte "Eigenschaftsdualismus" und "privilegierten Zugang", und glaubte an "Introspektion".
I 27
Das habe ich aber nirgends explizit vertreten.
Searle I 126
Searle These: mein Ansatz in der Philosophie des Geistes: der biologische Naturalismus. VsSearle: dieser wird manchmal mit folgendem Argument konfrontiert: wenn wir uns vorstellen können, dass dasselbe Verhalten von einem Zombie ohne Bewusstsein produziert werden kann, warum hat dann die Evolution überhaupt Bewusstsein erzeugt?
I 127
Aber es ist eine falsche Annahme, jede biologisch ererbte Eigenschaft müsse dem Organismus einen Auslesevorteil verschaffen. Bsp die Leidenschaft für alpines Skifahren hat sicher eine biologische Basis, die nicht das Ergebnis von Übung oder Abrichtung ist.
Es kann sein, dass wir allgemeinere biologische Bedürfnisse haben, die durch diese Aktivitäten befriedigt werden
I 288
FN: Es gibt eine Unterscheidung zwischen dem, was selektiert wird, und dem, wofür selektiert wird.
Searle III 39
GiddensVsSearle: gegen die Darstellung der Unterscheidung zwischen regulativen und konstitutiven Regeln.





Lanz I
Peter Lanz
Vom Begriff des Geistes zur Neurophilosophie
In
Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Reinbek 1993

Tetens I
H. Tetens
Geist, Gehirn, Maschine Stuttgart 1994

W VII
H. Tetens
Tractatus - Ein Kommentar Stuttgart 2009

Searle I
John R. Searle
Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996

Searle II
John R. Searle
Intentionalität Frankfurt 1991

Searle III
John R. Searle
Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997

Searle IV
John R. Searle
Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982

Searle V
John R. Searle
Sprechakte Frankfurt 1983

Searle VII
John R. Searle
Behauptungen und Abweichungen
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle VIII
John R. Searle
Chomskys Revolution in der Linguistik
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle IX
John R. Searle
"Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
Ausdruck Darstellung Poundstone Vs Searle, J.R. I 350
Chinesisches Zimmer/chinese room/Searle/Poundstone: Variante: Bsp Buch: "Was Sie tun sollten, wenn ein chinesischer Text unter der Tür durchgeschoben wird". Das Zimmer wird auf Jahrmärkten ausgestellt. Es wird behauptet, in dem Zimmer sei ein Schwein, das Chinesisch könne. Die Leute gehen davon aus, dass in Wirklichkeit ein Chinese in dem Zimmer eingeschlossen ist (Diese Variante bringt zusätzlich den Glauben an das Verhalten zum Ausdruck).
I 351
PoundstoneVsSearle: Problem: Realisierbarkeit des Gedankenexperiments. Der Algorihmus muss Allgemeinwissen enthalten.
I 352
Er muss Fragen beantworten können wie die aus der Kurzgeschichte: Bsp ein Gast bekommt angebranntes Essen. Wütend verlässt er das Lokal, ohne zu bezahlen. Frage: hat er das Essen gegessen? Bsp "Wie heißt das rote Zeug, das manche Leute auf die Pommes tun?" Hier ist in der Fragestellung die Antwort nicht enthalten. Außerdem gibt es vielleicht kein chinesisches Wort für Ketchup.
SearleVsTuring: der Turingtest ist nicht so aussagekräftig, Daher chinesisches Zimmer. Ein Computer, der sich genau wie ein Mensch verhielte, wäre eine Sensation, ob er Bewußtsein besäße oder nicht.
I 353
Searle: Überraschende Position: das Gehirn ist tatsächlich so etwas wie ein Computer, aber das Bewußtsein hat etwas mit der biologischen und neurologischen Beschaffenheit zu tun. Ein Computer aus Drähten würde daher keine Erfahrung des eigenen Bewußtseins machen. Trotzdem könnte er den Turing Test bestehen!
Künstliche Intelligenz/KI/Searle: vergleicht sie mit Photosynthese: ein Computerprogramm könnte eine detaillierte realistische Darstellung der Photosynthese schaffen, aber er würde keinen Zucker produzieren! Er würde nur Darstellungen von Chlorophyllmolekülen auf dem Bildschirm liefern.
I 354
VsSearle/Chinese room: ein Buch mit dem Algorithmus "Was Sie tun sollten, wenn ein chinesischer Text unter der Tür durchgeschoben wird" kann es nicht geben: er müsste größer sein als die größten Bibliotheken der Welt. Man könnte von Davis’ Bürosimulation ausgehen. Bsp das Gehirn enthält ungefähr 100 Milliarden Neuronen. Wenn jeder Mensch an 20 Strippen zieht, könnte die gesamte Menschheit ein einzelnes Gehirn simulieren.
I 355
Kein Mensch wüsste aber, welche Gedanken vorgehen! Bewußtsein/Searle: seine Anhänger berufen sich auf die Unterscheidung "syntaktisch/semantisch". Semantisches Verständnis scheint unabdingbar für Bewußtsein.
I 356
Bedeutung/PoundstoneVsSearle: VsSemantisches Bewußtsein Bsp Sie waren am ersten Schultag krank und haben die Stunde verpasst, als die Zahlen eingeführt wurden. Später haben Sie sich nie mehr getraut, zu fragen, was Zahlen sind. Trotzdem können Sie ganz passabel rechnen. In tiefstem Herzen haben Sie das Gefühl, ein Hochstapler zu sein. Tatsächlich wissen wir alle eigentlich nicht, was Zahlen sind.
I 357
Dr Jekyll und Mr. Hyde: Bsp Chinesisches Zimmer: Angenommen, aufgrund eines Gehirnschadens weiß die Person nicht, dass sie Chinesisch kann. Wir besitzen alle zahlreiche Fähigkeiten, von denen wir so gut wie nichts wissen.(Unwillkürliche Muskelbewegungen, Stoffwechsel).
I 358
Chinesisches Zimmer/"System Antwort ": die Person selbst kann nicht Chinesisch, aber das Gesamtsystem: Person, plus Raum, plus Handbuch plus Zeit plus Papier und Bleistift erfüllt die Bedingung.
I 359
SearleVsSystem Antwort: reißen wir die Wände ein und lassen wir die Person das Handbuch auswendig lernen. Kann er chinesisch? PoundstoneVsSearle/Gedankenexperimente: die Gefahr bei Gedankenexperimenten ist ihre Bequemlichkeit. Man muss sich vergewissern, dass der Grund dafür ist, dass man sich das Experiment nur vorgestellt hat, kein Grund ist, der das Experiment überhaupt unmöglich macht. Hier: das Handbuch wäre zum umfangreich, um überhaupt geschrieben zu werden, geschweige denn auswendig gelernt zu werden.
((s)VsPoundstone: man könnte ein einfacheres Beispiel konstruieren, in dem es um weniger Regeln geht.)
I 364
Chinesisches Zimmer/Poundstone: das Zimmer ist nicht nur räumlich sondern auch zeitlich extrem vergrößert. Der Mensch könnte auch ein Roboter sein, das spielt keine Rolle.
I 365
Bewußtsein/Hofstadter: Bsp Unterhaltung mit Einsteins Gehirn: Buch mit Antworten, die genau simulieren, was Einstein gesagt hätte. Zwei Ebenen, die getrennt werden müssen: das Buch und der Benutzer! Das Buch selbst hat natürlich kein Bewußtsein!
Hier ergeben sich einige spitzfindige Fragen zur "Sterblichkeit" von Searles Zimmer: nehmen wir an, der Benutzer fährt 5 Wochen in Urlaub, ist das Buch namens "Einstein" in der Zeit tot?
I 366
Das Buch selbst könnte die Unterbrechung nicht bemerken. Variante: wenn das Arbeitstempo auf eine Frage pro Jahr verringert würde, genügt das, um das Buch "am Leben" zu erhalten?
Zeit/Poundstone: wir könnten nicht feststellen, dass die Zeit aufhört, wenn sie es täte.

Poundstone I
William Poundstone
Im Labyrinth des Denkens Hamburg 1995
Ausdruck Darstellung Schiffer Vs Soames, S. I 217
kompositionale Semantik/kS/Verstehen/Erklärung/Scott Soames/Schiffer: (Soames 1987) These: kS wird nicht für das erklären des Spracheverstehens gebraucht, dennoch haben natürliche Sprachen eine kS: Sprachbeherrschung/Soames: man sollte nicht auf die Semantik schauen, um semantische Kompetenz zu erklären.
Statt dessen braucht man kS für die Erklärung des repräsentationalen Charakters der Sprache. Die zentrale semantische Tatsache über Sprache ist, dass sie gebraucht wird, um die Welt zu repräsentieren.
Sätze kodieren systematisch Information, die die Welt so und so charakterisieren. Wir brauchen sK für die Analyse der Prinzipien dieser Kodierung.
SchifferVsSoames: statt dessen habe ich das Ausdrucks-Potential eingeführt. Man könnte annehmen, dass eine endlich formulierbare Theorie Theoreme für die Zuschreibung von AP zu jedem Satz der Sprache formulieren können sollte. Aber wäre das nicht dann eine kompositionale Theorie?
I 218
Bsp Harvey: hier brauchten wir keine kS um anzunehmen, dass für jeden Satz von M (innere Sprache) es eine Realisation eines Glaubens gibt, d.h. (µ)(∑P)(wenn µ ein Satz von M ist und in der Box, dann glaubt Harvey, dass P)
(s) Hier wird gar keine Verbindung zwischen µ und P spezifiziert).
Schiffer: nun könnten wir eine Abbildung von Formeln von M ins Deutsche entdecken, also eine Übersetzung. Aber das liefert keine endliche Theorie, die für jede Formel µ von M ein Theorem liefern würde wie
Wenn µ in der Box ist, dann glaubt Harvey dass Schnee manchmal purpurn ist.
Propositionale Einstellung/BT/Schiffer: Problem: es ist nicht möglich, eine endliche Theorie zu finden, die Verben für Glauben Eigenschaften dieser Art zuschreibt.
Pointe: dennoch haben die Ausdrücke in M Bedeutung! Bsp "Nemrac seveileb taht emos wons si elprup" würde den entsprechenden Glauben in Harvey realisieren und damit auch trivialerweise bedeuten.
SchifferVsKompositionalität: wenn die Wort-Bedeutung einen Beitrag zur Satz-Bedeutung leistet, dann ist es dies. Und dann haben Ausdrücke in M auch Bedeutung. Aber das sind keine Eigenschaften, die in einer endlichen Theorie zugeschrieben werden können.
Wir könnten nur die Eigenschaft feststellen, jedem Satz von M einen bestimmten Glauben zuzuschreiben, aber das kann nicht in einer endlichen Theorie geschehen.
mentale Repräsentation/Mentalesisch/Schiffer: die Formeln in M sind mentale Repräsentationen. Sie repräsentieren äußere Zustände. Sätze von E, Harveys gesprochener Sprache erhalten ihren repräsentationalen Charakter über die Verbindung mit mentalen Repräsentationen. Daher braucht Mentalesisch keine kS.
SchifferVsSoames: also hat er unrecht und wir brauchen die kS auch nicht für eine Darstellung dessen, wie unsere Sätze die Welt repräsentieren.
I 219
Dieses Ergebnis hatten wir schon über die Ausdrucks-Potentiale erreicht. Denn: repräsentationaler Charakter: ist vom Ausdrucks-Potential nicht zu unterscheiden.

Schi I
St. Schiffer
Remnants of Meaning Cambridge 1987
Ausdruck Darstellung Searle Vs Strawson, P. F. Searle V 160
Referentiell/attributiv/Donnellan: Bsp wir stoßen auf den übel zugerichteten Leichnam von Smith ohne zu wissen, wer den Mord begangen hat. Wir würden dann vielleicht sagen: "Der Mörder von Smith ist verrückt" ohne damit jemand bestimmtes zu meinen.
V 161
Bsp’ Der Mann der (fälschlich) angeklagt ist, randaliert im Gerichtssaal. In diesem Fall meinen wir nicht: "der Mörder, wer auch immer er war", sondern einen bestimmten Mann. referentiell: sollte sich herausstellen, dass Smith Selbstmord begangen hat, wäre unsere Ausage über den Mann im Gerichtsaal wenigstens in einem gewissen Sinne dennoch wahr.
attributiv. im attributiven Sinne kann sie nicht wahr sein, wenn die Kennzeichnung auf nichts zutrifft.
(DonnellanVsRussell, DonnellanVsStrawson: beide tragen der Unterscheidung nicht Rechnung.).
referentiell: S hat über e gesprochen, gleichgültig, ob e tatsächlich φ ist.
Er hat etwas Wahres oder Falsches darüber gesagt, unabhängig davon, ob e tatsächlich φ ist. Er hat es aber impliziert.
Man kann über seinen Sprechakt zutreffend berichten, dass er über e gesprochen hat, da man auch mit anderen Ausdrücken als "der φ" berichten kann.
Wäre die Kennzeichnung attributiv verwendet worden, gäbe es keine solche Entität e. (Und dem Sprecher hätte es nicht einmal vorgeschwebt, dass es sie gibt). >Attributiv/referentiell.

V 176
Termtheorie/Gegenstand/Universalien/SearleVsStrawson: in welchem Sinne ist der durch "ist rot identifizierte Term nichtsprachlicher Art? Ist das Universale in einem ähnlichen Sinn nichtsprachlicher Art wie der materielle Gegenstand? Kann aus der Existenz einer sprachlichen Entität die Existenz einer nichtsprachlichen Entität folgen? >Termtheorie.
V 177
Universalien/Searle: sie bestehen nicht in der Welt, sondern in der Sprache, unserer Darstellungsweise der Welt. Sie sind zwar nicht in der Weise sprachlich, wie es Wörter sind (als Phoneme), aber in der Weise sprachlich, in der die Bedeutungen von Wörtern sprachlich sind! SearleVsStrawson: gemessen an den gewöhnlichen Kriterien zur Unterscheidung von sprachlichen und nichtsprachlichen Entitäten ist seine Feststellung also falsch, Universalien seien nichtsprachlich. >Universalien.
V 178/179
Universalien/Searle: werden also nicht mit Hilfe von Tatsachen, sondern mit Hilfe von Bedeutungen identifiziert! >Universalien. Universalien/Prädikat/SearleVsStrawson: das zeigt, dass in dem Modell der Termtheorie »identifizieren« beide Male ganz verschiedene Bedeutungen hat.
V 179/180
Nach Strawson wären wir gezwungen anzunehmen, dass auch Subjektausdrücke Universalien identifizieren. Bsp "Die Rose ist rot". Wenn "ist rot" Röte identifiziert, dann in identifiziert "Rose" die Eigenschaft, eine Rose zu sein, so etwas wie "Rosigkeit". Oder Bsp
Das Ding, das eine Rose ist, ist rot.
Durch diesen Satz werden nicht mehr und nicht weniger Universalien identifiziert als durch:
Das Ding, das rot ist, ist eine Rose.
Ich kann mir kein Argument vorstellen, mit dem gezeigt werden könnte, dass hiermit "ist rot" ein Universale identifiziert wird, ohne dass damit gleichzeitig gezeigt würde, dass auch "ist eine Rose" ein Universale identifiziert.
Die Termtheorie ist also nicht konsequent genug. Wenn Prädikatausdrücke Universalien identifizieren (was die Theorie behauptet) dann tun das Subjektausdrücke notwendig auch!
V 181
Universalien/SearleVsStrawson: keine nichtsprachlichen Entitäten!

Searle I
John R. Searle
Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996

Searle II
John R. Searle
Intentionalität Frankfurt 1991

Searle III
John R. Searle
Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997

Searle IV
John R. Searle
Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982

Searle V
John R. Searle
Sprechakte Frankfurt 1983

Searle VII
John R. Searle
Behauptungen und Abweichungen
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle VIII
John R. Searle
Chomskys Revolution in der Linguistik
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle IX
John R. Searle
"Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
Ausdruck Darstellung Goodman Vs Verschiedene I 81
GoodmanVsintrinsisch/extrinsisch: das funktioniert offensichtlich nicht: denn nach jeder Klassifikation von Eigenschaften in extrins/intrins hat jedes Bild oder auch jeder Gegenstand sowohl innere als auch äußere Eigenschaften.
II Vowort Putnam IX
GoodmanVs Formalismus um des Formalismus willen. GoodmanVs Vorstellung eines von unserem Theoretisieren unabhängigen ontologischen Untergeschosses
II 10
Es ist nicht so, daß Wissenschaft ohne irreale Bedingungssätze auskommen könnte. Die Tendenz, die Probleme der irr. Bed-Sätze als Scheinproblem oder als unlösbar abzutun, ist angesichts der großen Schwierigkeiten verständlich (GoodmanVs.) Wenn man alle Probleme der Disposition, der Möglichkeit, des wiss. Gesetzes, der Bestätigung usw. fallen läßt, dann gibt man faktisch die Wissenschaftstheorie auf.
II 67
Das Argument, man solle besser auf die Definition eines Ausdruck verzichten, falls er nicht üblicherweise von Wissenschaftlern oder Laien definiert werde, ähnelt dem Argument, die Philosophie brauche nicht systematisch zu sein, weil die von ihr beschriebenen Wirklichkeit nicht systematisch sei (VsAdorno) Ebensogut könnte man sagen, Philosophie solle nicht auf Deutsch sein, da die Wirklichkeit nicht auf Deutsch geschrieben sei.
II 70
(s) SalmonVsGoodman: Gegenstände müssen nicht zu allen Zeiten auftreten, aber Orte müssen zu allen Zeiten da sein! GoodmanVs:(s) Beschreibungsabhängigkeit bezieht sich bei ihm nicht nur auf Gegenstände, sondern auf die ganze Wirklichkeit.(VsKant)
Kant: Raum und Zeit eben nicht die Wirklichkeit, sondern die Bedingung der Möglichkeit zur Erfahrung der Wirklichkeit.
III 67
Darstellung/Einfühlung/GoodmanVsEinfühlungstheorie: Gesten brauchen keine Eigenschaften mit der Musik gemein zu haben
III 81
Metapher: Die allgemeine Frage: Was sagt eine Metapher und was macht sie wahr? GoodmanVsMetapher als verkürzter Vergleich: manchmal sagt man, eine Metapher sei elliptisch konstruiert und die metaphorische Warheit wurde einfach als die buchstäbliche Wahrheit der erweiterten Aussage verstanden. SD: Aber der Vergleich kann nicht bloß darauf hinauslaufen, daß das Bild der Person in der einen oder anderen Hinsicht ähnlich ist. In dieser Weise ist alles allem ähnlich.
III 224
GoodmanVs "spezielle ästhetische Emotion" - GoodmanVs Theorie, es komme nicht auf das Wohlgefallen an, das man hat, sondern auf ein gewisses "objektiviertes Wohlgefallen": Goodman: Dann wäre das Wohlgefallen etwas, was das Objekt besitzen muß, und zwar eher, ohne es hervorzufrufen, letztlich also wohl müßte es selbst diese Wohgefallen empfinden.
III 228
GoodmanVsDichotomie zwischen dem Kognitiven und dem Emotionalen. Sie verperrt die Einsicht, daß Emotionen in der ästhetischen Erfahrung kognitiv funktionieren.

G IV
N. Goodman
Catherine Z. Elgin
Revisionen Frankfurt 1989

Goodman I
N. Goodman
Weisen der Welterzeugung Frankfurt 1984

Goodman II
N. Goodman
Tatsache Fiktion Voraussage Frankfurt 1988

Goodman III
N. Goodman
Sprachen der Kunst Frankfurt 1997
Ausdruck Darstellung Searle Vs Verschiedene III 26
Funktion/SearleVsWright, Larry: Larry Wright: These: die Funktion von X ist Z bedeutet:
1. es gibt X, weil es Z tut.
2. Z ist eine Folge (oder ein Resultat) davon, dass es X gibt.
SearleVs: wenn das korrekt wäre, würde es die Beobachterrelativität der Funktion eliminieren. Bsp das Herz hat die Funktion des Blutpumpens, weil es Blut pumpt, und die Erklärung für die Existenz von Herzen in der Evolution ist die, dass sie tatsächlich Blut pumpen.

IV 188
Linguistik/John R. Ross: Performative (Tilgungs-) Analyse 1970 (1). (SearleVsRoss).
IV 190
Tilgung: wenn ein anaphorisches Pronomen einem emphatischen Reflexivum vorausgeht, mag das erstere getilgt werden, wenn es von der NP dominiert wird, mit der es in einer anaphorischen Beziehung steht.
IV 191
Tiefenstruktur: Wenn F aber nicht G in der Oberflächenstruktur vorkommt, gibt es eine Tiefenstruktur von S, in der G vorkommt, auch wenn es in der Oberflächenstruktur getilgt ist. SearleVs: Keine gültige Schlussform. Daraus, dass F und G normalerweise vorkommen, folgt einfach nicht, dass, wo das eine da ist, das andere in der Tiefenstruktur existieren muss.
Dennoch ist es ein außerordentlich erfolgreiches Schlussmuster. Warum? Es ermöglicht uns eine einfachere Darstellung der Daten.
IV 192
Wir brauchen nur noch eine Regel statt zwei. Searle: aber dieser Eindruck beruht auf einer ungeprüften Annahme:
Annahme: "Die Regeln zur Distribution syntaktischer Elemente dürfen nur syntaktische Kategorien erwähnen."
Bsp (1) "Ehrlich, du bist betrunken" (2) "Vermutlich wird es regnen." ("Ehrlich" scheint hier nicht als Satzadverb zu funktionieren.
Hier ist behauptet worden, (1) mache es sowohl syntaktisch wie semantisch notwendig, ein zugrundeliegendes Verb des Sagens in der Tiefenstruktur zu postulieren. Bsp Aber nicht in (3) "Er hat seine Schuld ehrlich zugegeben". Hier gibt es nichts näher zu bestimmen.
IV 193
SearleVsTilgungsanalyse: unplausible Folgerung: hat zur Konsequenz, dass man in einem wichtigen Sinn von "sagen" einen illokutionären Akt nur dadurch vollziehen kann, dass man sagt, dass man ihn vollzieht. Denn die Tiefenstruktur jedes Satzes enthält ein "explizit repräsentiertes performatives Hauptverb". Das ist kontraintuitiv. Ich glaube, es gibt eine viel einfachere Erklärung:
IV 194
Sprecher und Hörer verfügen über gemeinsames Wissen und Regeln zum Vollzug von Sprechakten. Das ermöglicht uns die Erklärung gewisser syntaktischer Formen, ohne Annahme von Tiefenstruktur. Pragmatische Analyse/Ross: Weiterentwicklung: gewisse Elemente liegen im Kontext des Sprechakts vor und syntaktische Prozesse können auf sie Bezug nehmen.
IV 195
SearleVs: das unterscheidet sich kaum von der Performativen Analyse. SearleVsRoss: Verwechslung von Erwähnung und Gebrauch: er verwechselt den Sprecher mit dem "I" das sich auf ihn bezieht, den Hörer mit dem "you", und die Akte mit den Verben, die diese angeben.
IV 196
Natürlich wird die Formulierung der Regeln, die Sprecher, Hörer und Akte erwähnen, diese Ausdrücke gebrauchen. Dieser Fehler unterläuft Ross, weil er unter dem Bann der Annahme steht, die Regeln dürften nur syntaktische Elemente erwähnen. Wenn wir das aufgeben, wird unsere alternative Theorie leichter:
1. Verwenden wir unabhängig motiviertes semantisches und "pragmatisches " Wissen
2. Müssen wir keine getilgten syntaktischen Elemente postulieren.


1. John R. Ross, On Declarative Sentences, in: R. A Jacobs/P. S. Rosenbaum (Eds) Readings in English Transformational Grammar, Waltham Mass 1970

Searle I
John R. Searle
Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996

Searle II
John R. Searle
Intentionalität Frankfurt 1991

Searle III
John R. Searle
Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997

Searle IV
John R. Searle
Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982

Searle V
John R. Searle
Sprechakte Frankfurt 1983

Searle VII
John R. Searle
Behauptungen und Abweichungen
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle VIII
John R. Searle
Chomskys Revolution in der Linguistik
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle IX
John R. Searle
"Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005