Begriff/ Autor/Ismus |
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Berechenbarkeit | Church | Thiel I 249 Berechenbarkeit/Church/Thiel: Wie nahe ist man (...) einem Begriff der "allgemeinen Berechenbarkeit" gekommen? Es gibt den Begriff der "Turing Berechenbarkeit" der "l-Definierbarkeit bei Church, der "kanonischen Systeme" bei E. Post. Jede Funktion, die in einer dieser Klassen liegt, liegt nachweislich auch in den anderen. Church: Church hat daraufhin die Vermutung ausgesprochen, dass damit eine adäquate Präzisierung des allgemeinen Berechenbarkeitsbegriffs erreicht sei. >"Church-These". Es meint aber, dass das eine "außermathematische" Vermutung sei, und keines mathematischen Beweises fähig. Ein intuitiver Begriff. Ob eine derartige Präzisierung "adäquat" sei, sei mit mathematischen Mitteln nicht zu beantworten. >Adäquatheit. I 250 Es bleiben außer Finitheit und Konstruktivität noch andere Fragen: keine der Definitionen für die angebotenen Funktionenklassen ist nämlich finit: (z.B. µ-rekursive Funktionen). >Rekursion, >Finitheit, >Definitionen, >Definierbarkeit. Der Versuch, mit klassischen Mitteln effektive Ausführbarkeit zu beschreiben bleibt fragwürdig, deuten wir den Existenzquantor aber konstruktiv, so haben wir den Begriff der Konstruktivität bereits vorausgesetzt. >Existenzquantifikation, >Quantoren, >Effektivität. Thiel I 251 Berechenbarkeit/Herbrand/Thiel: Aufgrund der Herbrandschen Forderungen verlieren manche der klassischen Gesetze der Logik ihre Gültigkeit Bsp der Schluss von ~(x)A(x) auf (Ex)~A(x) ist nicht zulässig: Bsp dass nicht alle reellen Zahlen algebraisch sind, verhilft uns noch nicht zu einer transfiniten reellen Zahl. >J. Herbrand. Bsp Daraus, dass die Aussagen: "Die Dezimalbruchentwicklung von π enthält eine ununterbrochene Folge von 1000 Einsen" und "Die Dezimalbruchentwicklung von π enthält nirgends eine ununterbrochene Folge von 100 Einsen" nicht beide wahr sein können, (da aus der ersten Aussage die zweite folgt) kann man nicht darauf schließen, dass das Negat der ersten Aussage oder die zuletzt in der Klammer genannte Aussage wahr sei. Thiel I 252 Dieses Gegenbeispiel aber zeigt, dass der klassische Schluss von ~(a u b) auf ~a v ~b nicht zulässig ist, wenn das Adjunktionszeichen dabei zum Ausdruck einer entscheidbaren Alternative benutzt werden soll. Insbesondere darf man, wie bei der Ersetzung von b durch ~a sichtbar wird, nicht von ~(a u ~a) auf ~a v ~~a schließen, obwohl dies doch ein Spezialfall des klassisch unbeschränkt gültigen tertium non datur ist. >Satz vom ausgeschlossenes Dritten, >Logische Konstanten, >Ersetzbarkeit. |
Chur I A. Church The Calculi of Lambda Conversion. (Am-6)(Annals of Mathematics Studies) Princeton 1985 T I Chr. Thiel Philosophie und Mathematik Darmstadt 1995 |
Church-Turing -These | Lorenzen | Berka I 266 Church-These/Lorenzen: Die These ist eine Gleichsetzung von "konstruktiv" mit "rekursiv". >Konstruktivismus, >Rekursion, >Rekursivität. LorenzenVsChurch: zu enge Auffassung: so gestattet sie schon nicht mehr die freie Verwendung der Quantifikation über die natürlichen Zahlen. >Quantifikation, >Zahlen, >Unendlichkeit. I 267 Entscheidungsproblem/ChurchVsLorenzen: (laut Lorenzen): Vorteil: größere Klarheit: bei Beschränkung auf rekursive Aussageformen kann niemals Streit entstehen, ob eine der zugelassenen Aussagen wahr oder falsch ist. Die Definition der Rekursivität garantiert ja gerade die Entscheidungsdefinitheit, d.h. die Existenz eines Entscheidungsverfahrens. >Entscheidbarkeit, Entscheidungsproblem.(1) 1. P. Lorenzen, Ein dialogisches Konstruktivitätskriterium, in: Infinitistic Methods, (1961), 193-200 |
Lorn I P. Lorenzen Constructive Philosophy Cambridge 1987 Berka I Karel Berka Lothar Kreiser Logik Texte Berlin 1983 |
Computermodell | Searle | I 225ff Geist/Church-These: Eine Simulation von Geist ist auf dem Computer möglich, wenn sie in Schritte unterteilbar ist. Searle: Wenn der Geist wie Wetter ist, ist das kein Problem. >Geist, >Simulation, >Analogien, >Computation, >Computer-Modell, >Computer, >Gehirnsimulation/Bostrom. |
Searle I John R. Searle Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996 Searle II John R. Searle Intentionalität Frankfurt 1991 Searle III John R. Searle Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997 Searle IV John R. Searle Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982 Searle V John R. Searle Sprechakte Frankfurt 1983 Searle VII John R. Searle Behauptungen und Abweichungen In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle VIII John R. Searle Chomskys Revolution in der Linguistik In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle IX John R. Searle "Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Endlichkeit | Hilbert | Thiel I 245 Endlichkeit/Finitheit/Finit/Hilbert: Es geht im Sinne Hilberts nur darum, wie sich Aussagen über unendliche Objekte zirkelfrei mit Hilfe "finiter" Methoden rechtfertigen lassen. >Unendlichkeit, >Zirkularität, vgl. >Rekursion, >Rekursivität. Hilbert fand die Finitheit in den "operativen" Verfahren vor allem der Kombinatorik, der Arithmetik, und der elementaren Algebra schon exemplarisch verwirklicht. Sie waren bis in das zweite Drittel des 19. Jahrhunderts "genetisch" (=konstruktiv) aufgebaut, während der Aufbau der Geometrie als Paradebeispiel für den Axiomatischen Aufbau einer Disziplin galt. >Konstruktivismus, >Geometrie, >Zahlentheorie, >Arithmetik, >Axiome, >Axiomensysteme. I 246 Jede finite Operation ist ein für die handelnde Person überschaubarer Bereich. Dieser Schauplatz kann im Fortgang des Verfahrens wechseln. I 247 Dass die für Gödels Beweis benötigten arithmetischen Funktionen sogar primitiv rekursiv sind (I 232) ist insofern bemerkenswert, als durchaus nicht alle effektiv berechenbaren Funktionen primitiv rekursiv sind, die primitiv rekursiven Funktionen also eine echte Teilklasse der berechenbaren Funktionen bilden. >K. Gödel, >Vollständigkeit/Gödel, >Unvollständigkeit/Gödel. I 248 Eine effektiv berechenbare, aber nicht primitiv rekursive Funktion wird z.B. durch folgende Schemata zur Berechnung ihrer Werte erklärt (nicht bewiesen) (x' ist der Nachfolger von x): ψ(0,n) = n' ψ(m',0) = ψ(m,1) ψ(m',n')= ψ(m,ψ(m',n)). I 248 Will man dem allgemeinen Berechenbarkeitsbegriff näherkommen, muss man als neues Ausdruckmittel, den sogenannten µ Operator hinzunehmen. I 249 Berechenbarkeit/Church/Thiel: Wie nahe ist man damit einem Begriff der "allgemeinen Berechenbarkeit" gekommen? Es gibt den Begriff der "Turing Berechenbarkeit", der "l-Definierbarkeit bei Church und der "kanonischen Systeme" bei Post. . >Berechenbarkeit, >A. Turing. Jede Funktion, die in einer dieser Klassen liegt, liegt nachweislich auch in den anderen. Church: Church hat daraufhin die Vermutung ausgesprochen, dass damit eine adäquate Präzisierung des allgemeinen Berechenbarkeitsbegriffs erreicht sei. >"Church These". Er meint aber, dass das eine "außermathematische" Vermutung sei, und keines mathematischen Beweises fähig. Es handelt sich um einen intuitiven Begriff. Ob eine derartige Präzisierung "adäquat" sei, sei mit mathematischen Mitteln nicht zu beantworten. >Beweise, >Beweisbarkeit, >Adäquatheit. I 250 Es bleiben außer Finitheit und Konstruktivität noch andere Fragen: Keine der Definitionen für die angebotenen Funktionenklassen ist nämlich finit (z.B. µ-rekursive Funktionen). Der Versuch, mit klassischen Mitteln effektive Ausführbarkeit zu beschreiben bleibt fragwürdig, deuten wir den Existenzquantor aber konstruktiv, so haben wir den Begriff der Konstruktivität bereits vorausgesetzt. >Quantifikation, >Existenzquantifikation, >Quantoren. |
T I Chr. Thiel Philosophie und Mathematik Darmstadt 1995 |
Gödel | Quine | XIII 82 Gödel/Gödels Theorem/Quine: Beweis/Selbstevidenz/Quine: es ist zu viel verlangt, dass ein Beweis selbstevident sein müsste. Bsp Euklids Parallelenaxiom ist nicht selbstevident. Bsp Mengenlehre ist auch nicht selbstevident, weil sie von Paradoxa geschüttelt ist. Selbstevidenz/Quine: finden wir in einer kleinen Anzahl von Axiomen der Zahlentheorie. Es sind die Axiome von Dedekind, die die Axiome von Peano genannt werden. Elementare Zahlentheorie/Quine: es war immer die Frage, ob es nicht noch gültige Gesetze gäbe, die aus den Axiomen nicht abgeleitet werden könnten. Es gab sie! Das war eine Frage der Adäquatheit. Gesetze/DF/Quine: die Frage weiterer, noch unentdeckter Gesetze schien ein Problem aller Zweige der Mathematik zu sein. Durch Ergänzungen der Axiome könnte man das vielleicht beheben? Aber Gödel bewies 1931, dass das nicht so sein kann! Gödel/Quine: bewies, dass es kein vollständiges deduktives System für ein noch so kleines Fragment der Mathematik geben kann, wie es z.B. die Elementare Zahlentheorie ist. XIII 82 Gödel/Quine: bewies, dass es kein vollständiges deduktives System für ein noch so kleines Fragment der Mathematik geben kann, wie es z.B. die elZT ist Def Elementare Zahlentheorie /Quine: umfasst Ziffern, Notation für plus, mal, Potenz und Gleichheit XIII 83 Satzoperatoren: für „nicht“, „und“ und „oder“ und die Quantoren „Jede Zahl x ist so, dass…“und „es gibt eine Zahl x so dass…“. Die Zahlen sind die positiven ganzen Zahlen und die Null. Damit kann man Bsp Fermats letztes Theorem ausdrücken. Gödel/Quine: These: Kein Axiomensystem oder anderer deduktiver Apparat kann alle Wahrheiten abdecken, die selbst in dieser moderatesten Notation ausdrückbar sind. Jedes gültige Beweisverfahren wird einige wahre Sätze außer acht lassen, ja sogar unendlich viele davon. Selbstevidenz/Mathematik/Gödel/Quine: daher müssen wir die Forderung der Selbstevidenz fallen lassen. falsche Lösung/Quine: könnte man nicht einfach alle entdeckten Wahrheiten als Axiome nehmen? Vs: das ist nicht deswegen unmöglich, weil es keine Axiomensysteme mit unendlich vielen Axiomen geben könnte, solche gibt es. Es ist vielmehr so, dass ein Beweis in endlicher Zeit geprüft werden können muss. Gödel/Gödels Theorem/Quine: ist verwandt mit den reflexiven Paradoxa. Es geht darum, dass die Notation der elZT über sich selbst sprechen können muss. ((s) >Selbstreferenz). Gödelnummerierung/Gödelzahl/Quine: …+… XIII 84 Erwähnung/Gebrauch/Gödel/Quine: Gödels Beweis verlangt auch diese Unterscheidung. Bsp die Ziffer „6“ benennt die Zahl 6 und hat die Gödelzahl 47. Wir können sagen, die Gödelzahl 47 benennt die Zahl 6. (>Stellvertreter). Syntax/Arithmetik/Gödel/Quine: nachdem alle Ausdrücke ihre Benennung durch Gödelzahlen haben, können die syntaktischen Operationen über Ausdrücke, durch arithmetische Operationen über Zahlen gespiegelt werden. Zitat/Gödel/Quine: Problem: die entsprechende Notation ist nicht Teil der symbolischen Logik und Arithmetik. Anführungszeichen (AZ) können dann auch nicht einfach durch Gödelzahlen benannt werden. Zitat/Quine: eines Ausdrucks: benennt diesen Ausdruck. Gödelzahlen/Gödelnummer/Quine: 47 benennt 6, weiterhin benennt 5361 die Zahl 47, wenn zufällig 53 und 61 die Gödelzahlen der Ziffern „4“ und „7“ sind. ((s) Anführungszeichen sic). Zitat/Gödel/Quine: die Zitatrelation ist als repräsentiert durch die arithmetische Relation, die 5361 zu 47 und 47 zu 6 hat. Die allgemeine Relation kann in der Notation der elZT ausgedrückt werden, wenn auch nicht leicht. Die arithmetische Rekonstruktion syntaktischer Begriffe wie dieses war ein substantieller Teil von Gödels Arbeit. Lügner/Lügnerparadoxie/Gödel/Quine: ist dienlich in einem der beiden Teile, in den Gödels Beweis aufgeteilt werden kann. Die Bombe explodiert, wenn die beiden Teile zusammengesetzt werden. Der Lügner kann vollständig XIII 85 durch Gödelnumerierung ausgedrückt werden mit Ausnahme eines einzigen Ausdrucks: „Wahrheit“. Wenn das ginge, hätten wir das Paradox gelöst, aber die elZT in Misskredit gebracht. Wahrheit/Gödelzahl/Gödelnummer/Quine: Wahrheit ist nicht definierbar mittels Gödelzahlen, innerhalb der elZT. Gödels Theorem/Quine: formal: keine Formel in der Notation der elZT ist wahr von allen und nur den Gödelnummern von Wahrheiten der elZT. (Das ist der eine Teil. anderer Teil/Quine: behandelt jedes echte Beweisverfahren, hier geht es darum, dass jeder Beweis prüfbar sein muss. formal: eine gegebene Formel in der Notation der elZT ist wahr von allen und nur den Gödelzahlen beweisbarer Formeln. Church/Quine: ich übergehe hier seine These (Church-These), (siehe Rekursion; s.u.). Gödel/Quine: die beiden Teile zusammen besagen, daß die beweisbaren Formeln nicht mit den Wahrheiten der elZT zusammenfallen. Entweder sie enthalten einige Falschheiten, oder sie decken einige Wahrheiten nicht ab. Gott verbietet das. Gödel/Quine: sein eigener Beweis war direkter. Er zeigte, dass ein gegebener Satz, ausgedrückt in Gödelzahlen, nicht bewiesen werden kann. Entweder ist er falsch oder beweisbar, oder wahr und nicht beweisbar. Vermutlich das Letztere. Falsche Lösung/Quine: man könnte diese verirrte Wahrheit als Axiom hinzufügen, aber dann bleiben wieder andere unbeweisbare. Gödel/Pointe/Quine: ironischerweise war es zwar unplausibel, dass es eine Beweisprozedur für alle Wahrheiten der elZT geben könnte. Dieses würde Fermats Satz klären, und vieles andere mehr. XIII 86 Andererseits schlug Gödels Ergebnis wie eine Bombe ein. Pointe: diese beiden Mängel stellten sich nun aber als äquivalent heraus! Denn: Kleene/Quine: zeigte, dass wenn es ein vollständiges Beweisverfahren gibt, könnte jede Aussage als wahr oder falsch getestet werden wie folgt: ein Computer müsste so programmiert werden, jede Aussage herunter zu spulen, in alphabetischer Reihenfolge, die kürzesten zuerst, dann immer längere. Am Ende, wegen der Vollständigkeit des Verfahrens, wird er jeden einzelnen Satz bewiesen oder widerlegt haben. |
Quine I W.V.O. Quine Wort und Gegenstand Stuttgart 1980 Quine II W.V.O. Quine Theorien und Dinge Frankfurt 1985 Quine III W.V.O. Quine Grundzüge der Logik Frankfurt 1978 Quine V W.V.O. Quine Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989 Quine VI W.V.O. Quine Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995 Quine VII W.V.O. Quine From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953 Quine VII (a) W. V. A. Quine On what there is In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (b) W. V. A. Quine Two dogmas of empiricism In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (c) W. V. A. Quine The problem of meaning in linguistics In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (d) W. V. A. Quine Identity, ostension and hypostasis In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (e) W. V. A. Quine New foundations for mathematical logic In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (f) W. V. A. Quine Logic and the reification of universals In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (g) W. V. A. Quine Notes on the theory of reference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (h) W. V. A. Quine Reference and modality In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (i) W. V. A. Quine Meaning and existential inference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VIII W.V.O. Quine Bezeichnung und Referenz In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Quine IX W.V.O. Quine Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967 Quine X W.V.O. Quine Philosophie der Logik Bamberg 2005 Quine XII W.V.O. Quine Ontologische Relativität Frankfurt 2003 Quine XIII Willard Van Orman Quine Quiddities Cambridge/London 1987 |
Kognition | Searle | I 225f SearleVsKognition: Gleicht ein Gehirn einem Computer? Das ist gar nicht die Frage. Die Frage ist, ob der Geist gleich einem Programm ist. Antwort: Nein! Ist Simulation möglich? Ja! Der Geist hat intrinsisch geistigen Inhalt, daher ist er kein Programm. Ein Programm ist syntaktisch oder formal definiert. Der Geist hat intrinsisch geistigen Inhalt. Daraus folgt unmittelbar, dass das Programm selbst den Geist nicht ausmachen kann. Die formalen Syntax des Programms garantiert aus eigener Kraft nicht das Vorhandensein geistiger Inhalte. >Chinese room, >Geist/Searle. I 226 Church These: Alles kann auf einem digitalen Computer simuliert werden, was man hinreichend präzise als eine Abfolge von Schritten charakterisieren kann. >Church-These, >Computer-Modell. Searle: Die Gehirntätigkeiten lassen sich im selben Sinn auf einem digitalen Computer simulieren, indem dies auch mit Wetterlagen, der Aktienbörse oder dem Flugverkehr funktioniert. Die Frage ist also nicht: Ist der Geist ein Programm, sondern ist das Hirn ein digitaler Computer? Es könnte doch sein, dass Geisteszustände zumindest einmal computationale Zustände sind. Das scheint die Ansicht von ziemlich viele Leuten zu sein. I 227 Def Starke Künstliche Intelligenz: Einen Geist haben heißt ein Programm haben, und mehr ist am Geist nicht dran. >Starke Künstliche Intelligenz. Def schwache Künstliche Intelligenz: Gehirnvorgänge können mittels eines Computers simuliert werden. >Künstliche Intelligenz. Def Kognitivismus: ist die Auffassung, das Gehirn sei ein digitaler Computer. >Computation, >Informationsverarbeitung/Psychologie. I 228 Wie steht es mit der Semantik? Schließlich sind Programme doch rein syntaktisch. Antwort der Künstlichen Intelligenz: Die Entwicklung der Beweistheorie hat gezeigt, dass sich die semantischen Beziehungen vollständig widerspiegeln lassen durch die syntaktischen Relationen, die zwischen den Sätzen bestehen. Und genau das tut ein Computer: Er implementiert Beweistheorie! Der Inhalt der syntaktischen Gegenstände, falls sie überhaupt einen haben, ist irrelevant dafür, wie sie verarbeitet werden. >Semantik, >Syntax, >Inhalt, >Beweistheorie. I 229 Man beachte insbesondere Turings Gegenüberstellung von bewusster Programmimplementierung durch den menschlichen Rechner und unbewusster Programmimplementierung durch das Gehirn bzw. durch einen mechanischen Rechner. Weiterhin beachte man die Idee, wir könnten Programme entdecken, die wir in unsere mechanischen Computer hineingesteckt haben!. 1. Es wird häufig unterstellt, irgendein Dualismus sei die einzige Alternative zur Auffassung, dass das Gehirn ein digitaler Computer ist. 2. Es wird auch unterstellt, die Frage, ob Gehirnvorgänge computational sind, sei einfach eine empirische Frage. Sie sei genau so durch Untersuchungen zu entscheiden wie die Frage, ob das Herz eine Pumpe ist oder nicht. I 230 Die Frage ob das Gehirn tatsächlich ein Computer ist, ist ihres Erachtens genauso wenig eine philosophische Frage wie die nach dem chemischen Vorgängen. Searle: Mir hingegen ist dies ein Rätsel: Was für eine Tatsache, die das Gehirn betrifft, könnte ausmachen, dass es ein Computer ist? Es wird unterstellt, dass irgendwie irgendwer die grundlegende philosophische Arbeit getan haben muss, die Mathematik mit der Elektrotechnik zu verknüpfen. Doch soweit ich sehen kann, ist dies nicht der Fall. Es gibt wenig theoretische Übereinstimmung bei absolut grundlegenden Fragen: Was genau ist ein digitaler Computer? >Computermodell, >Computation. |
Searle I John R. Searle Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996 Searle II John R. Searle Intentionalität Frankfurt 1991 Searle III John R. Searle Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997 Searle IV John R. Searle Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982 Searle V John R. Searle Sprechakte Frankfurt 1983 Searle VII John R. Searle Behauptungen und Abweichungen In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle VIII John R. Searle Chomskys Revolution in der Linguistik In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle IX John R. Searle "Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Kognitivismus/Nonkognitivismus | Searle | ((s) Hier geht es nicht um den Kognitivismus der Ethik.) I 60 ff Kognitionswissenschaft (Computermodell des Geistes): Der Geist verhält sich zum Gehirn wie ein Programm zur Hardware. >Computer-Modell. SearleVsKognition: Ist ein Gehirn gleich ein Computer? Dies ist gar nicht die Frage. Die Frage ist, ob der Geist einem Programm gleicht. Antwort: Nein! Simulation ist jedoch möglich. Der Geist hat intrinsich geistigen Inhalt, daher ist er kein Programm! I 226 Church-These: Eine Simulation auf einem Computer ist möglich, wenn sie in Schritte unterteilbar ist. Searle: Wenn der Geist wie Wetter ist, dann ist dies kein Problem. >Simulation, >Church-These. I 242 SearleVsKognitivismus: Syntax (bzw. 0 und 1) hat keine Kausalkräfte (anders als Bsp Viren, Photosynthese usw.). Menschen folgen Regeln bewusst: Das wäre eine Kausalerklärung. Der Rechner hat keine intentionale Verursachung. I 251/52 VsKognition: Kognition hat ein viel zu hohes Abstraktionsniveau. Das Gehirn macht keine Informationsverabeitung, sondern es laufen chemische Prozesse ab. Wir dürfen das Modell nicht mit der Wirklichkeit verwechseln. >Informationsverarbeitung/Psychologie. Siehe auch >Kognitivismus/Ethik. |
Searle I John R. Searle Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996 Searle II John R. Searle Intentionalität Frankfurt 1991 Searle III John R. Searle Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997 Searle IV John R. Searle Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982 Searle V John R. Searle Sprechakte Frankfurt 1983 Searle VII John R. Searle Behauptungen und Abweichungen In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle VIII John R. Searle Chomskys Revolution in der Linguistik In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle IX John R. Searle "Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Vollständigkeit | Lorenzen | Berka I 187 Vollständigkeit/intuitionistischer Prädikatenkalkül/Berka: Die Vollständigkeit hinsichtlich der Semantiken von Kripke und Lorenzen ist mehrfach bewiesen worden, aber immer mit klassischen Mitteln. vgl. >Kripke-Semantik. Einen intuitionistischen Vollständigkeits-Beweis hat man noch nicht gefunden. Im Gegenteil. Kreisel (1962)(1) bewies, dass intuitionistisch aus der intuitionistischen Church-These die Unvollständigkeit des intuitionistischen Prädikatenkalküls folgt. >Church-These, >Intuitionismus, >Prädikatenkalkül. 1. G. Kreisel. On Weak Completeness of Intuitionistic Predicate Logic. J.Symbolic Logic Volume 27, Issue 2 (1962), 139-158. |
Lorn I P. Lorenzen Constructive Philosophy Cambridge 1987 Berka I Karel Berka Lothar Kreiser Logik Texte Berlin 1983 |
Begriff/ Autor/Ismus |
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Church-These | Field, Hartry | III 109 Church-These/Field: ist nicht bewiesen und offensichtlich nicht beweisbar. |
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Church-These | Pinker, St. | I 9 Church-These/Pinker: jeder Algorithmus kann auf einer Turingmaschine laufen - d.h. die Realität kann soweit simuliert werden, wie sie mathematischen Gleichungen gehorcht - dito für Sprache, soweit sie sich in grammatischen Regeln fassen läßt |
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Church-These | Searle, J.R. | I 225 Church-These: Simulation auf Computer möglich, wenn in Schritte unterteilbar - Searle: wenn Geist wie Wetter, kein Problem. |
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