Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
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Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden 13 Einträgen:
Begriff/
Autor/Ismus
Autor
Autor
Eintrag
Eintrag
Literatur
Literatur
Beste Erklärung Field I 15
Beste Erklärung/BE/Field: Die beste Erklärung will bestimmte Glaubenseinstellungen über Phänomene aufrechterhalten - die Phänomene akzeptieren wir dann als nackte Tatsachen. Problem: Die beste Erklärung führt auch zu Glauben an Unbeobachtbarem. Dann sollte Beobachtung keinen Unterschied machen!
>Beobachtung, >Unbeobachtbares.
Als-ob-Erklärungen: Als-ob-Erklärungen dürfen nicht huckepack auf echten Erklärungen reisen.
>Als ob.
Eine Beschränkung der besten Erklärung auf Beobachtbares würde unseren Glauben verkrüppeln.
I 92
Beste Erklärung/Field: Lösung: Wir nehmen die beste Erklärung statt aufzählender Induktion - dann wird modale Vollständigkeit irrelevant. >Vollständigkeit.

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Dispositionen Esfeld I 289
Nackte Dispositionen/Esfeld: Nackte Dispositionen haben keine nicht-dispositionale Grundlage. >Nackte Einzeldinge, >Nackte Tatsachen, >Tatsachen, >Fundierung, >Handlungen.

Es I
M. Esfeld
Holismus Frankfurt/M 2002
Erklärungen Nozick II 10
Erklärung/Nozick: Erklärung basiert nicht auf Argumenten und nicht auf Beweisen, denn ein Beweis liefert kein Verstehen. >Verstehen, >Argumentation, >Beweise, >Beweisbarkeit, >Belege.
Hypothesen, die in einer Erklärung gebraucht werden, müssen nicht als wahr bekannt sein.
>Hypothesen, >Wissen.
II 12
Erklärung/Nozick: Erklärung lokalisiert etwas in der Aktualität. >Aktualität.
Verstehen: Verstehen lokalisiert etwas im Raum der Möglichkeiten.
>Möglichkeit, >Wahrheitsbedingungen, vgl. >Verstehen/Dummett.
II 115
Existenz/Erklärung/Leibniz/Nozick: Jeder Faktor der erklären soll, warum es überhaupt etwas gibt, wird selbst Teil dessen sein, was erklärt werden muss. vgl. >Existenz/Leibniz.
Erklärung: geschieht immer in Begriffen von etwas anderem - man kann nicht alles erklären, aber nichts ist prinzipiell unerklärbar.
>Begriffe, >Stufen/Ebenen, >Beschreibungsebenen.
II 116
Erklärung/Nozick: Erklärung ist irreflexiv, asymmetrisch und transitiv: - irreflexiv: nichts erklärt sich selbst asymmetrisch: wenn X Y erklärt, dann erklärt Y nicht X (nicht umkehrbar).
II 117
transitiv: wenn X Y erklärt und Y Z erklärt, dann erklärt X Z. Damit ist eine strikte partielle Ordnung etabliert.
>Partielle Ordnung.
II 118f
Erklärung/Existenz/Nozick: andere Möglichkeit: Erklärung aus Gesetzen oder Theorien. >Gesetze, >Theorien.
Frage: Wieso gibt es dann solche Theorien und Gesetze? Letztbegründung/Selbsterklärung: Könnte ein letztes Gesetz sich selbst subsumieren?
>Letztbegründung.
Letztes Gesetz: Ein Letztes Gesetz müsste irgendeine Charakteristik C haben - auch alle anderen Gesetze.
Problem: Wahrheit wird nicht aus der Form bewiesen.
>Wahrheit, >Beweise, >Beweisbarkeit.
II 120
Erklärung/Ebene/Stufe/Nozick: manche Autoren: Die Erklärung muss tiefer liegen als das Erklärte. KripkeVs: neue Theorie: Aussagen suchen sich selbst die angemessene Ebene. - Höchste Ebene/Stufe//Kripke: die, auf der der Satz auf seinen Referenten angewendet wird.
>Wahrheit/Kripke, >S.A. Kripke, >Fixpunkte/Kripke.
Nozick: Dann muss P, wenn in einer Deduktion gebraucht, eine Ebene tiefer sein als seine Instanz. - dann ist eine deduzierte Aussage tiefer, wenn sie etwas subsumiert, als wenn sie subsumiert wird.
>Deduktion.
II 120
Selbsterklärung/Nozick: Selbstsubsumtion in der Quantorenlogik erklärt sich selbst. Ansonsten: Erklärung ist irreflexiv - d.h. sie kann sich nicht selbst erklären.
Nackte Tatsache/Nozick: a) etwas das durch nichts erklärt werden kann
b) schwächer: etwas, das nicht durch etwas anderes erklärt werden kann.
Dann ist die erklärende Selbstsubsumtion eine nackte Tatsache, die sich selbst erklärt.
>Nackte Tatsache, >Bloße Tatsache.
II 305
Erklärung/Nozick: Man sagt, eine Erklärung darf nicht weniger (z.B. semantische) Tiefe haben als das Erklärte. >Semantik, >Semantische Tatsachen.
II 308
Verursachung/Descartes: Verursachung kann nicht weniger tief sein als die Wirkung (Prinzip). >Ursache, >Wirkung, >Stufen/Ebenen, >Beschreibungsebenen, >Prinzipien.

No I
R. Nozick
Philosophical Explanations Oxford 1981

No II
R., Nozick
The Nature of Rationality 1994
Ethik Nozick II 17
Ethik/Nozick: Es gibt kein Argument, dem Hitler sich beugen musste. - Das führt dazu, dass wir Ethik nicht als absolut betrachten können aber: Bsp Heimson: bringt nicht in gleicher Weise unser Überzeugungssystem über personale Identität in Gefahr. - Wir haben eher eine Wie-ist’s-möglich-Frage über Ethik als über personale Identität. Erklärung/(s):
Heimson-Beispiel: Heimson sagt "Ich bin David Hume." Das stellt ein unlösbares Problem dar. (> J. Perry I 17 > "Mad Heimson", D. Lewis IV 141, 151)
>Identität, >Personale Identität, >Zeitliche Identität, >Identifikation, >Individuation, >Individuum, >Person.

II 118
Kategorischer Imperativ/Kant/Nozick: Wenn der Inhalt aus der Form gewonnen werden könnte, wäre er keine "nackte Tatsache" (brute fact) mehr. - Er ergäbe sich notwendig aus der Form. >Nackte Tatsache, >Bloße Tatsache, >Kategorischer Imperativ, >Ethik/Kant, >Moral/Kant.
II 570
Ethik/Nozick: Wie wichtig ist sie überhaupt? - Solange die Bedeutung unseres Lebens nicht gezeigt ist, scheinen Ethik und Werte bedeutungslos zu sein. >Leben.
II 631
Ethik/Moral/Reduktion/Reduktionismus/Nozick: VsReduktionismus: Der Reduktionismus verletze das Prinzip, dass alles einen Wert in sich habe. NozickVsVs: Das ist nicht nur theoretisch falsch, sondern auch moralisch falsch. >Reduktionismus, >Reduktion, >Werte.

No I
R. Nozick
Philosophical Explanations Oxford 1981

No II
R., Nozick
The Nature of Rationality 1994
Grundbegriffe Schiffer I 10
Grundbegriff/GB/unendlich/Schiffer: eine Theorie kann nicht unendlich viele Grundbegriffe haben - Bsp daher kann ""Kripke" referiert auf Kripke" keine primitive, nackte Tatsache sein. >Nackte Tatsachen, >Definitionen, >Bedeutungstheorie, >Theorien.
I 216
Grundbegriff/Schiffer: für einen Grundbegriff muss es ein Axiom und einen Bedingungssatz geben. >Axiome, >Regeln.
Problem: daher kann "glaubt" nicht Grundbegriff sein, weil es dafür unendlich viele Bedingungssätze bzw. Axiome geben müsste.
>Propositionale Einstellungen.
"Glaubt" ist kein Grundbegriff, dennoch semantisch einfach. - Er hat aber keine bestimmten Erfüllungsbedingungen und denotiert nichts.
>Denotation, >Denken.

Schi I
St. Schiffer
Remnants of Meaning Cambridge 1987
Kontrafaktisches Konditional Field I 220
Kontrafaktisches Konditional/KoKo/FieldVsKontrafaktisches Konditional: Das Kontrafaktische Konditional ist zu vage für physikalische Theorien oder geometrische Begriffe. DummettVsKontrafaktisches Konditional: Die Kontrafaktischen Konditionale können nicht "einfach wahr" sein. Sie brauchen (ohne kontrafaktisches Konditional) feststellbare Tatsachen als Wahrmacher. >Kontrafaktische Konditionale, vgl. >Implikation, >Konditional, >Kontrafaktisches, >Theorien, >Methode, >Messungen, >Wahrheit,
>Wahrheitsbedingungen.

Substantivalismus/Field: Der Substantivalismus kann garantieren, dass Situationen, in denen Abstände differieren, auch in nicht-kontrafaktischen Hinsichten differieren.
>Relationismus, >Substantivalismus.
FieldVsRelationismus: Relationismus kann dies dies nicht.
FieldVsKoKo: Keine Theorie über kontrafaktisch definierten Relationen funktioniert, wenn diese Relationen nicht auch nicht-kontrafaktisch definiert werden können. (Deswegen können sie nicht "einfach wahr" sein). Diese kontrafaktischen Konditionale sind nicht von kontra-kontrafaktischen Aussagen über Punkte in der Ebene ableitbar. Daher müssten wir sie als nackte Tatsachen nehmen. Das wäre kein Problem, wenn man nur wenige davon brauchte.
I 233
Kontrafaktisches Konditional/Erklärung/Lewis: Nichts kann kontrafaktisch von Nichtkontingentem abhängen, z.B. kontrafaktisch davon abhängen, welche mathematische Entitäten es gibt. Nichts sinnvolles kann darüber gesagt werden, welche unserer Meinungen anders wären, wenn es die Zahl 17 nicht gäbe.
Da Mathematik aus notwendigen Wahrheiten besteht, kann es hier kein Erklärungsproblem geben.
FieldVsLewis: Nicht alle Tatsachen in der Mathematik sind notwendig - Bsp Zahl der Planeten.
>Mathematik, >Physik, >Notwendigkeit, >Fakten, >Kontingenz.

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Letztbegründung Nozick II 131 ff
Erklärung/Letztbegründung/Leibniz/Existenz/Nozick: 1. Inegalitäre Theorie: Auszeichnung des Etwas vor dem Nichts.
2. Egalitäre Theorie: (Wahrscheinlichkeitstheorie): Nichts ist gleichberechtigt: wenn verschiedene Möglichkeiten angenommen werden, dann ist nichts sehr unwahrscheinlich, weil nur eine von vielen Möglichkeiten bestehen kann.
Reichhaltigkeit: Alle Möglichkeiten sind verwirklicht.
Vgl. >Mögliche Welten/Leibniz, >Mögliche Welten.
Voraussetzung: Mögliche Welten sind getrennt, sonst gibt es Widersprüche. - Das Reich der Möglichkeiten umfasst mögliche Welten.
>Möglichkeit, vgl. >Wirkliche Welt.
Zusätzlich: Prinzip der Invarianz: sonst gibt es mögliche Welten, die Möglichkeiten ausschließen: Beschränkte Reichhaltigkeit/Selbst-Subsumierung: Geltung wegen Anwendung, Referenz und Lieferung durch sich selbst.
Dann ist Existenz keine nackte Tatsache und nicht willkürlich (wegen Invarianz).
>Invarianz, >Nackte Tatsache, >Bloße Tatsache, >Existenz/Nozick.
II 137
Erklärung/Letztbegründung/Nozick: Problem: Die verschiedenen beschränkten Reichhaltigkeiten gelten alle jeweils wegen ihrer Beschränkung und wegen ihrer Geltung und wegen ihres speziellen Invarianzprinzips. - Das ist gerade das Merkmal der Reflexivität. >Reflexivität, >Stufen/Ebenen, >Beschreibungsebenen.
II 138
Erklärung/Letztbegründung/Nozick: Es ist keine Schande, dass Zirkularität am Ende auftritt, wenn sie nur in der Mitte vermieden wird. - Sie sollte nicht ein Zusatz sein ("und das sind alle"). >Zirkularität, >Listen.
Satz vom zureichenden Grund: Jede Wahrheit hat eine Erklärung.
>Satz vom zureichenden Grund.
II 278
Selbstsubsumtion/Selbstbegründung/Letztbegründung/Nozick: Selbstsubsumtion ist ein Zeichen für Fundamentalität, nicht für Wahrheit. - Etwas kann in einer Dimension fundamental sein, ohne fundamental in einer anderen zu sein. >Ganzes, >Totalität.
Ein fundamentales Prinzip braucht nicht "nichtzirkulär" zu sein. - In verschiedenen Reichen gelten verschiedene Relationen, Ordnungen und Verbindungen. - Bsp Rechtfertigung, Erklärung, Belege.
>Rechtfertigung, >Erklärung, >Belege.

No I
R. Nozick
Philosophical Explanations Oxford 1981

No II
R., Nozick
The Nature of Rationality 1994
Platonismus Field I 8
Platonismus/Field: Des Platonismus' einziges Argument ist die Anwendbarkeit der Mathematik.
>Mathematik/Field, >Mathematische Entitäten.
I 14
FieldVsPlatonismus: Der Platonismus muss dem Fiktionalisten in dessen Sprache antworten - er kann sich nicht auf seine "Anfangsplausibilität" berufen.
I 152
Def Prioritätsthese/PT/Wright: These: Die Prioritätsthese bezeichnet die Priorität der syntaktischen über die ontologischen Kategorien. Platonismus/Wright: Das ermöglicht es Frege, Platonist zu sein. >Zahlen/Frege, >Gottlob Frege.
Def Gödelscher Platonismus/Wright: zusätzlich: die These, dass mathematisches Wissen durch eine Quasi-Wahrnehmungs-Relation erklärt werden muss - FregeVsGödel.
WrightVsGödel: Das brauchen wir nicht.
I 153
Def schwache Prioritätsthese/PT: Die schwache Prioritätsthese bedeutet, dass jeder syntaktische singuläre Term automatisch auch semantisch als singulärer Term funktioniert.
I 159
Ãquivalenz/Platonismus/Nominalismus/Field: Frage: In welchem Sinn sind platonistische (Bsp "Richtung1 = Richtung2") und nominalistische Aussagen (c1 ist parallel zu c2) äquivalent? Problem: Wenn es keine Richtungen gibt, kann das zweite keine Folge des ersten sein.
>Nominalismus.
I 186
Def moderater Platonismus/mP/Field: Moderater Platonismus ist die These, dass es abstrakte Objekte wie Zahlen gibt. Dann gibt es vermutlich auch Relationen zwischen Zahlen und Gegenständen. Moderater Platonismus: Diese Relationen sind Konventionen, abgeleitet von physikalischen Relationen.
Def Hochleistungs-Platonismus/HLP/Field: Der Hochleistungs-Platonismus nimmt Relationen zwischen Gegenständen und Zahlen als nackte Tatsachen an.
I 189
Starke Moderatheitsbedingung/(Field (pro): Es ist möglich, physikalische Gesetze ohne Relation zwischen Gegenständen und Zahlen zu formulieren.
I 192
Hochleistungs-Platonismus/Field: Der Hochleistungs-Platonismus nimmt Größenrelationen zwischen Gegenständen und Zahlen an. FieldVs: stattdessen nur zwischen Gegenständen.

II 332
Platonismus/Mathematik/VsStrukturalismus/Field: Isomorphe mathematische Bereiche müssen nicht ununterscheidbar sein. >Feldtheorie.
II 334
Quinescher Platonismus/Field: Der Quinesche Platonismus nimmt als Grundbegriff einen bestimmten Begriff von Menge an, aus dem alle anderen mathematischen Objekte konstruiert sind. Also wären natürliche Zahlen und reelle Zahlen eigentlich Mengen.
III 31
Zahl/Punkte/Field: Kein Platonist wird reelle Zahlen mit Punkten auf einer physischen Linie identifizieren - das wäre zu willkürlich ("Welche Linie?") - Was soll der Nullpunkt sein - Was soll 1 sein?
III 90
Platonistisch/Field: Begriffe wie Bsp "Gradient", "Laplace-Gleichung" usw. sind platonistisch.
III 96
Platonismus 1. Stufe/Field: Der Platonismus 1. Stufe akzeptiert abstrakte Entitäten, aber keine Logik 2. Stufe. Problem: Er braucht diese aber (wegen Mächtigkeits-Quantoren).

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Qualitäten Field IV 409
Primäre Qualitäten/Locke: Primäre Qualitäten sind z. B. Länge, Größe und Form. Eine sekundäre Qualität ist z. B. Farbe. Sekundäre Qualitäten/Locke: Sekundäre Qualitäten ähneln nicht direkt unseren Ideen.
Putnam: These: Kant hat das, was Locke über sekundäre sagt, auf primäre ausgedehnt.
Field: Das sagen heute viele, weil die Abbildtheorie tot ist.
(FieldVsAbbildtheorie).
>Abbildtheorie.
Locke: Farbe ist eine Kraft uns zu affizieren.
Putnam: das gilt auch für Größe, Ladung, Masse usw.
Putnam: dehnt das sogar auf Eigenschaften von Empfindungen aus - diese Kraft eignet aber nicht einem Noumenon, sondern direkt der Welt (= VsKorrespondenztheorie. - ((s): Kräfte statt Objekte).
>Noumenon, >Korrespondenz, Korrespondenztheorie.
Problem: Wenn Elektronen nicht als Noumena existieren, existieren sie überhaupt nicht.
I 410
Qualitäten/Locke: Sekundäre Qualitäten sind in primären gegründet: Die Gegenstände haben die Kraft, uns zu affizieren durch die Länge, Größe, Masse usw. der Korpuskeln - sonst liegen nackte Tatsachen vor. "Dinge für uns"/Putnam/Field: "Dinge für uns" sind gemäß den Grenzen wissenschaftlicher Erforschung.
I 412
D.h. Größe, Form usw. sind nur Dispositionen, so und so zu erscheinen. Die letzten Eigenschaften werden wir nie repräsentieren. FieldVsPutnam: Das kann man nie beweisen.
>Repräsentation, >Eigenschaften.

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Realismus Fraassen I 4
Realismus/FraassenVsRealismus: umgekehrter Fehler wie beim Positivismus: statt alles zu versprachlichen, reifiziert er alles, was nicht wegdefiniert werden kann. >Positivismus.
I 7
VsRealismus/Fraassen/(s): kann nicht behaupten, dass die gegenwärtig beste Theorie falsch sei, das ist letztlich eine Leugnung des Fortschritts.
I 9
Die Orientierung an Wahrheit impliziert aber nicht, dass wir je berechtigt sind, eine Theorie zu glauben.
I 21
Realismus/Beste Erklärung/Fraassen: jede Regularität braucht eine Erklärung. - Nominalismus: es gibt überhaupt nur Regularitäten, aber die müssen nicht alle erklärt werden. >Nominalismus.
I 24
Regularitäten = bloße Tatsachen (>"nackte Tatsachen").
I 32f
Sellars: pro Realismus - Theorie/Sellars: Erklärt überhaupt nicht, sondern zeigt, warum beobachtbare Objekte sogenannten Gesetzen gehorchen - es gibt keine empirischen Gesetze - Bsp dass Wasser bei 100° kocht gilt nur bei normalem Druck. - (>Tatsachen/Nancy Cartwright, Erklärungen/Cartwright, Theorien/Cartwright).
I 37
Realismus/Dummett: neu: man sollte nicht Klassen von Entitäten und von Ausdrücken in Beziehung setzen, sondern Klassen von Behauptungen. - Diese können nur durch Referenz auf die Art Ding, die wir als Beleg akzeptieren würden, verstanden werden. - Damit wird der Nominalist zum Realisten.
I 38
Realismus/Dummett/Fraassen: hier geht es Dummett um Sprache - nach ihm müssen nicht alle Sätze w/f sein - aber es sein können! - Konstruktiver Empirismus: auch er nimmt geistunabhängige Wahrheitswerte an. FraassenVsDummett: dabei geht es gar nicht um Sprache. >Empirismus.
I 209
Realismus/Fraassen pro: wir wissen von einigen Regularitäten - also muss es darunterliegende Gründe geben. - Nach Thomas von Aquins Gottesbeweis.

Fr I
B. van Fraassen
The Scientific Image Oxford 1980
Tatsachen Simons I 317
Bloße Tatsache/Simons: Bsp Dass etwas zufällig ein Teil von etwas anderem ist, ist eine bloße Tatsache. >Nackte Tatsachen, >Bloße Tatsachen, >Koinzidenz, >Zufall.

Simons I
P. Simons
Parts. A Study in Ontology Oxford New York 1987
Tatsachen Vendler Z. Vendler, Die Linguistik und das a priori in: Grewendorf/Meggle Linguistik und Philosophie, Frankfurt 1974/1995
I 252
Nackte Tatsache/Vendler: Bsp im Schach: Ein Stück Elfenbein über das Brett schieben. - Sprache liefert hier keine nackten Tatsachen. Man kann nicht aus der Sprache heraustreten.
>Innen/außen, >Sprache, >Stufen/Ebenen, >Beschreibungsebenen, >Metasprache.

Vendler II
Z. Vendler
Linguistics in Philosophy Ithaca 1967

Vendler I
Zeno Vendler
"Linguistics and the a priori", in: Z. Vendler, Linguistics in Philosophy, Ithaca 1967 pp. 1-32
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995
Theorien Nozick II 121
Inegalitäre Theorie/ig. Th./Nozick: Eine inegalitäre Theorie nimmt an, dass ein Zustand privilegiert ist als "natürlicher". - Dieser braucht dann keine Erklärung und lässt auch keine zu! Andere Situationen sind dann Abweichungen, die erklärt werden müssen.
Bsp für Newton war Ruhe oder Gleichförmigkeit der Bewegung der natürliche Zustand.
Für Aristoteles: Ruhe.
Die inegalitäre Theorie beantwortet nicht,
1. Warum dieser Zustand der natürliche ist
2. Nicht, warum gerade diese Kräfte für Abweichung sorgen sollen.
Etwas als natürlichen Zustand anzunehmen heißt auch, ihm einen bestimmten Inhalt zuzuschreiben.
II 122
R. Harris: Die These, dass etwas gleich bleibt, braucht nicht erklärt zu werden. >Regularität, >Erklärungen, >Konstanz, >Zustand.
NozickVs: Wir müssen aber erklären, warum ein Ding für die Zwecke dieses Prinzips als dasselbe zählt und in anderem Zusammenhang nicht.
Existenz: Die Frage nach der Existenz ist typisch inegalitär.
Pointe: Dabei gehen wir vom Nichts als natürlichem Zustand aus.
Vgl. >Existenz/Leibniz.
II 126
1. Wir wissen nicht, was der natürliche Zustand ist 2. Wir wissen nicht, ob es einen fundamentalen natürlichen Zustand überhaupt gibt. d.h. ob die korrekte fundamentale Theorie inegalitär ist.
Jede inegalitäre Theorie lässt eine nackte Tatsache als unerklärbar zurück, einen "natürlichen Zustand".
II 127
Egalitäre Theorie/Nozick: Eine egalitäre Theorie muss viel mehr mögliche Zustände als gleich erklärungsbedürftig betrachten. - Sie stellt aber nicht mehr die Frage "Warum X statt Y?" - Sondern immer "Warum X?".
II 127
Egalitäre Theorie/Existenz/Nichts/Nozick: "Prinzip der Indifferenz" (aus der Wahrscheinlichkeitstheorie). - Für sie gibt es viele Weisen, wie etwas sein könnte, aber nur eine Möglichkeit, wie nichts existiert. Pointe: Dann ist die Chance dafür, dass irgendetwas existiert viel größer als dafür, das nichts existiert.
Vs: Man muss eine zweckmäßige Einteilung in Zustände vornehmen, die als gleichwahrscheinlich behandelt werden sollen.
Viele Weisen wie etwas existiert können als eine zusammengefasst werden. Extremfall: Hier gibt es nur zwei Weisen: etwas existiert oder existiert nicht.
II 128
Unter der schlechtesten Annahme, wenn wir eine Zweiteilung annehmen, gibt es eine 50 %-Chance, dass etwas existiert. - Weil alle anderen Aufteilungen dann mindestens Dreiteilungen sein müssen, steigt die Chance, dass etwas existiert, dann bei der nächsten Alternative schon auf zwei Drittel. Am Ende ist die Wahrscheinlichkeit fast 1. Problem: Die Wahrscheinlichkeits-Theorie geht immer noch von der Nichtexistenz als natürlichem Zustand aus - Weil sie annimmt, dass wenn etwas existiert, dann zufällig.
Der natürliche Zustand für eine Möglichkeit ist die Nichtrealisierung.
>Möglichkeit, >Uninstantiierte Möglichkeit, >Possibilia, >Possibilismus.

No I
R. Nozick
Philosophical Explanations Oxford 1981

No II
R., Nozick
The Nature of Rationality 1994

Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden Thesen von Autoren des zentralen Fachgebiets.
Begriff/
Autor/Ismus
Autor
Eintrag
Literatur
Platonismus Field, Hartry I 44
Um VsPlatonismus Erfolg zu haben, müssen wir auch zeigen, dass Mathematik verzichtbar ist in Wissenschaft und Metalogik. Dann haben wir Grund, nicht buchstäblich an Mathematik glauben zu müssen. >Unverzichtbarkeitsargument.
I 45
Wenn das gelingt, können wir hinter den Agnostizismus gelangen.
I 186
Def moderater Platonismus/mP/Field: die These, daß es abstrakte Objekte wie Zahlen gibt. Dann glaubt man vermutlich auch, daß es Relationen physikalischer Größe zwischen Gegenständen und Zahlen gibt. (Aber nur abgeleitet): Bsp "Masse in Kilogramm" ist dann Relation zwischen einem gegebenen physikalischen Objekt und der reellen Zahl 15,2.
Bsp "Abstand in Metern" ist eine Relation zwischen zwei Objekten ((s) auf der einen Seite) und der reellen Zahl 7,4.
Der Unterschied zum Hochleistungsplatonismus (HLP) liegt in der Haltung zu diesen Relationen:
mP: These das sind konventionelle Relationen, die von grundlegenderen Relationen, die zwischen physikalischen Gegenständen allein bestehen, abgeleitet sind.
Def Hochleistungs-Platonismus/Heavy-Duty-Platonism/Field: leugnet das und nimmt die Relationen zwischen Gegenständen und Zahlen als nackte Tatsache, die nicht in anderen Begriffen erklärbar ist.
Aufgebläht könnte man das als "platonistische Teilhabe" erklären.
II 332
Standard-Platonismus: These mathematische Theorien wie Mengenlehre oder Theorie der reellen Zahlen sind über verschiedene mathematische Bereiche, oder zumindest über bestimmte Strukturen, denn es gibt keine Notwendigkeit anzunehmen, daß isomorphe Bereiche (d.h. Bereiche mit derselben Struktur) mathematisch ununterscheidbar wären. Damit sollen "Bereiche" nicht als Mengen angenommen werden.
II 333
Def "Platonismus der Vollkommenheit": (plenitude): postuliert eine Menge mathematischer Objekte. These wann immer wir eine konsistente rein-mathematische Theorie haben, dann gibt es mathematische Objekte, die die Theorie erfüllen unter einer Standard-Erfüllungsrelation. Platonismus der Vollkommenheit/PdV: legt aber auch nahe, These daß wir alle Quantoren über mathematische Entitäten so betrachten können,
I 334
daß sie implizit beschränkt sind durch ein Prädikat, dem alle anderen Prädikaten von mathematischen Entitäten untergeordnet sind: "überwölbendes" Prädikat: ist dann zwischen den verschiedenen mathematischen Theorien verschieden. Diese Theorien konfligieren dann nicht mehr.
II 335
Universum/Standard-Platonismus/Field: (These "Es existiert nur 1 Universum"). Problem/PutnamVsPlatonismus: wie schaffen wir es überhaupt, das "volle" (umfassende) Universum herauszugreifen und einem Teiluniversum gegenüberzustellen, und entsprechend die Standard-Elementbeziehung im Gegensatz zu einer Nicht-.Standard-Elementbeziehung? (Putnam 1980). (Hier aus der Perspektive von "1 Universum" gestellt).
Putnam: These: das können wir eben nicht.