Begriff/ Autor/Ismus |
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Axiome | Cresswell | Hughes I 120 Axiomatisierung/Prädikatenkalkül/Hughes/Cresswell: Axiomatisierung im Prädikatenkalkül geschieht auf andere Weise als beim Aussagenkalkül. Anstelle von Axiomen verwenden wir Axiomenschemata und parallel dazu Theoremschemata, d.h. allgemeine Prinzipien, die bestimmen, dass jede wohlgeformte Formel (wff) einer bestimmten Form ein Theorem ist. >Theorem, >Aussagenkalkül, >Prädikatenkalkül, >Prädikatenlogik, >Aussagenlogik, >Aussagenlogische Formel, >Prädikatenlogische Formel, >Axiomensystem. |
Cr I M. J. Cresswell Semantical Essays (Possible worlds and their rivals) Dordrecht Boston 1988 Cr II M. J. Cresswell Structured Meanings Cambridge Mass. 1984 Hughes I G.E. Hughes Maxwell J. Cresswell Einführung in die Modallogik Berlin New York 1978 |
Diskurs | Habermas | III 40 Diskurs/theoretisch/praktisch/Habermas: Ich selbst neige zu einer kognitivistischen Position, der zufolge praktische Fragen grundsätzlich argumentativ entschieden werden können. Diese Position ist aber nur aussichtsreich zu verteidigen, wenn wir praktische Diskurse, die einen internen Bezug und interpretierten Bedürfnissen der Betroffenen haben, nicht vorschnell an theoretische Diskursen mit ihrem Bezug zu interpretierten Erfahrungen eines Beobachters assimilieren. >Kognitivismus. III 41 Argumentationen, die der Rechtfertigung von Wertstandards dienen, erfüllen nicht die Bedingungen von Diskursen. Im prototypischen Fall haben sie die Form der ästhetischen Kritik. >Kultur/Habermas, >Argumentation. III 45 Theoretischer Diskurs: kognitiv-instrumentell – es geht um die Wahrheit von Propositionen und die Wirksamkeit teleologischer Handlungen Praktischer Diskurs: moralisch-praktisch – es geht um die Richtigkeit von Handlungen Ästhetische Kritik: evaluativ – es geht um die Angemessenheit von Wertstandards Therapeutische Kritik: expressiv – es geht um die Wahrhaftigkeit von Expressionen Explikativer Diskurs: hier geht es um Verständlichkeit bzw. Wohlgeformtheit symbolischer Konstrukte. III 71 Def Diskurs/Habermas: von Diskursen spreche ich nur dann, wenn der Sinn des problematisierten Geltungsanspruchs die Teilnehmer konzeptuell zu der Unterstellung nötigt, das grundsätzlich ein rationale motiviertes Einverständnis erzielt werden könnte, wobei „grundsätzlich“ den idealisierenden Vorbehalt ausdrückt: wenn die Argumentation nur offen genug geführt und lange genug fortgesetzt werden könnte.(1) >Diskurstheorie. 1. Das geht auf Ch. S. Peirce zurück. Vgl. dazu H. Scheit, Studien zur Konsensustheorie der Wahrheit, Habilitationsschrift Universität München, 1981. |
Ha I J. Habermas Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988 Ha III Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981 Ha IV Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981 |
Existenzielle Generalisierung | Hintikka | II 42 Existenzielle Generalisierung/EG/HintikkaVsParsons, Terence: Parsons Kriterium der existenziellen Generalisierung ist falsch, denn sie kann fehlschlagen aus Gründen, die nichts mit Nichtexistenz zu tun haben. >Nichtexistenz. Bsp (1) Königin Victoria wusste, dass Lewis Carroll Lewis Carroll ist. Daraus kann man nicht schließen, selbst obwohl Caroll existierte, und dies von der Königin gewusst wurde, dass (2) (Ex)Königin Victoria wusste, dass Lewis Carroll x ist. Und daher: (3) Jemand ist so, dass Königin Victoria wusste, dass er Lewis Carroll ist. (2) und (3) sagen dasselbe wie: (4) Königin Victoria wusste, wer Lewis Carroll ist. Das ist aber nicht von (1) impliziert (impliziert = Eng. entailed). Existenzielle Generalisierung/EG/Hintikka: Die Äquivalenz von (2)-(3) mit (4) ist aber ganz unabhängig davon, ob die Quantoren nur über existente oder auch über nichtexistente Objekte gehen. Der Grund für das Fehlschlagen der existenziellen Generalisierung ist nicht ein Fehlschlagen der Eindeutigkeit. Eindeutigkeit schlägt allerdings fehl, denn in verschiedenen Situationen, die mit dem Wissen der Königin kompatibel sind, kann der Name Lewis Carroll auf verschiedene Personen angewendet werden. Daher kann nicht nur ein einzelnes, bestimmtes Objekt als Wert von „x“ fungieren. Daher findet die existenzielle Generalisierung keine Anwendung in (1) und dennoch kann sie so verstanden werden, dass sie den Äußerer auf die Existenz von Lewis Carroll verpflichtet. Daher schlägt Parsons Kriterium fehl. II 54 Existenzielle Generalisierung/EG/Hintikka: Die existenzielle Generalisierung berechtigt uns, von einem Satz S(b) mit einem singulären Term „b“ zur Existenzaussage (Ex) S(x) überzugehen. Dies schlägt fehl in intensionalen (epistemischen) Kontexten. Übergang von „any“ zu „some“. (>Existentielle Generalisierung) Bsp epistemischer Kontext: (10) (Prämisse) George IV wusste, dass (w = w) (11) (versuchsweise Konklusion) (Ex) George IV wusste dass (w = x) II 55 Problem: Der Übergang von (10) zu (11) schlägt fehl, weil (11) die Stärke von (12) hat (12) George IV wusste, wer w ist. Existenzielle Generalisierung/EG/Fehlschlagen/Lösung/Frege/Hintikka: Frege nahm an, dass wir es in intensionalen (opaken) Kontexten mit Ideen von Referenten zu tun haben. >Prädikation, >Identität/Frege, >Identität/Hintikka, >Opazität. HintikkaVsFrege: Problem: Dann würde (11) auf jeden Fall aus (10) folgen ((s) Und das ist gerade nicht gewünscht). Denn man müsste annehmen, dass es auf jeden Fall irgendeinen Sinn gibt, unter dem George IV sich ein Individuum w vorstellt. Problem: „w“ greift in verschiedenen Welten verschiedene Individuen heraus. II 56 Semantik möglicher Welten/Lösung/Hintikka: Bsp Aangenommen, (13) George weiß, dass S(w) zu (14) (Ex) George weiß, dass S(x) wobei S(w) keine Ausdrücke enthält, die opake Kontexte schaffen. Dann brauchen wir eine zusätzliche Bedingung. (15) (Ex) in allen relevanten Welten (w = x) Das ist aber kein wohlgeformter Ausdruck in unserer Notation. Wir müssen sagen, was die relevanten Welten sind. Def relevante Welt/Hintikka: Relevante Welten sind alle die, die kompatibel sind mit dem Wissen von George. Damit ist (15) gleichbedeutend mit: (16) (Ex) George weiß, dass (w = x). Dies ist die zusätzliche Prämisse. D.h. George weiß, wer w ist. (Wissen-dass, Wissen-wer, Wissen-was). >Wissen, >Wissen wie. |
Hintikka I Jaakko Hintikka Merrill B. Hintikka Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996 Hintikka II Jaakko Hintikka Merrill B. Hintikka The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989 |
Geltungsansprüche | Habermas | III 65 Def Geltungsanspruch/Habermas: Ein Geltungsanspruch ist äquivalent der Behauptung, dass die Bedingungen für die Gültigkeit einer Äußerung erfüllt sind. Während Ja/Nein-Stellungnahmen zu Machtansprüchen willkürlich sind, sind Stellungnahmen zu Geltungsansprüchen dadurch charakterisiert, dass der Hörer einer kritisierbaren Äußerung mit Gründen zustimmt oder nicht zustimmt. Sie sin Ausdruck einer Einsicht. HabermasVsTugendhat: Tugendhat vernachlässigt diese Unterscheidung in E. Tugendhat 1976(1). III 66 Beispiele für Geltungsansprüche sind der der Wahrheit, der Richtigkeit, der Angemessenheit oder Verständlichkeit (bzw. Wohlgeformtheit). Diese Geltungsansprüche werden meist implizit erhoben. >Wahrheit, >Richtigkeit, >Angemessenheit, >Verständlichkeit, >Wohlgeformtheit. IV 107 Geltungsanspruch/Sprechakt/Habermas: Ein Sprecher kann einen Hörer auch unabhängig vom normativen Kontext zur Annahme seines Angebotes motivieren. >Motivation. Dabei handelt es sich nicht um die Erzielung eines Effekts beim Hörer, sondern um eine rational motivierte Verständigung mit dem Hörer, die auf der Grundlage eines kritisierbaren Geltungsanspruchs zustande kommt. Dabei geht es um die Forderung eines Sprechers, dass der Hörer einen Satz als wahr bzw. als wahrhaftig akzeptieren soll. >Verständigung. IV 111 Normgeltung/Wahrheit/Durkheim/Habermas: Die Idee der Wahrheit kann dem Begriff der Normgeltung nur die Bestimmung der zeitenthobenen Unpersönlichkeit(2), eines idealisierten Einverständnisses, einer auf eine ideale Kommunikationsgemeinschaft bezogenen Intersubjektivität entlehnen. Die Autorität, die hinter der Erkenntnis steht fällt (…) nicht mit der moralischen Autorität zusammen, die hinter Normen steht. >Normen. Der Wahrheitsbegriff verbindet vielmehr die Objektivität der Erfahrung mit dem Anspruch auf intersubjektive Geltung einer entsprechenden deskriptiven Aussage, die Vorstellung der Korrespondenz von Sätzen und Tatsachen mit dem Begriff eines idealisierten Konsenses. >Konsens, >Intersubjektivität, >Korrespondenz, >Tatsachen, >Realität, >Objektivität, >Erfahrung. Geltungsanspruch/Habermas: Erst aus dieser Verbindung geht der Begriff eins kritisierbaren Geltungsanspruchs hervor. 1. E. Tugendhat, Vorlesungen zur Einführung in die sprachanalytische Philosophie, Frankfurt 1976, p. 76f, 219ff. 2.Vgl. 1.E. Durkheim, Les formes élementaires de la vie religieuse, Paris, 1968, German: Frankfurt 1981, S. 584. |
Ha I J. Habermas Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988 Ha III Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981 Ha IV Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981 |
Genetische Programmierung | Norvig | Norvig I 155 Genetische Programmierung/Russell/Norvig: Das Gebiet der genetischen Programmierung ist eng mit den genetischen Algorithmen verbunden. Der Hauptunterschied besteht darin, dass die Repräsentationen, die mutiert und kombiniert werden, eher Programme Norvig I 156 als Bitstrings sind. Die Programme werden in Form von Ausdrucksbäumen dargestellt; die Ausdrücke können in einer Standardsprache wie Lisp vorliegen oder speziell für die Repräsentation von Schaltkreisen, Robotersteuerungen usw. designt sein. Beim Crossover werden eher Teilbäume als Teilstrings miteinander verbunden. Diese Form der Mutation garantiert, dass die Nachkommen wohlgeformte Ausdrücke sind, was nicht der Fall wäre, wenn Programme als Strings manipuliert würden. Das Interesse an der genetischen Programmierung wurde durch John Kozas Arbeit angeregt (Koza, 1992(1), 1994(2)), geht aber zumindest auf frühe Experimente mit Maschinencode von Friedberg (1958)(3) und endlichen Automaten (finite-state automata) von Fogel et al. (1966)(4) zurück. VsGenetische Programmierung: Wie bei den genetischen Algorithmen wird auch hier über die Wirksamkeit der Technik diskutiert. Koza et al. (1999)(5) beschreiben Experimente zur Verwendung genetischer Programmierung beim Entwurf von Schaltkreisen. Gute Übersichtstexte zu genetischen Algorithmen geben Mitchell (1996)(6), Fogel (2000)(7) und Langdon and Poli (2002)(8), sowie das kostenlose Online-Buch von Poli et al. (2008)(9). 1. Koza, J. R. (1992). Genetic Programming: On the Programming of Computers by Means of Natural Selection. MIT Press 2. Koza, J. R. (1994). Genetic Programming II: Automatic discovery of reusable programs. MIT Press. 3. Friedberg, R. M. (1958). A learning machine: Part I. IBM Journal of Research and Development, 2, 2–13. 4. Fogel, L. J., Owens, A. J., and Walsh, M. J. (1966). Artificial Intelligence through Simulated Evolution. Wiley. 5. Koza, J. R., Bennett, F. H., Andre, D., and Keane, M. A. (1999). Genetic Programming III: Darwinian invention and problem solving. Morgan Kaufmann 6. Mitchell, M. (1996). An Introduction to Genetic Algorithms. MIT Press. 7. Fogel, D. B. (2000). Evolutionary Computation: Toward a New Philosophy of Machine Intelligence. IEEE Press. 8. Langdon, W. and Poli, R. (2002). Foundations of Genetic Programming. Springer 9. Poli, R., Langdon, W., and McPhee, N. (2008). A Field Guide to Genetic Programming. Lulu.com. |
Norvig I Peter Norvig Stuart J. Russell Artificial Intelligence: A Modern Approach Upper Saddle River, NJ 2010 |
Genetische Programmierung | Russell | Norvig I 155 Genetische Programmierung/Russell/Norvig: Das Gebiet der genetischen Programmierung ist eng mit den genetischen Algorithmen verbunden. Der Hauptunterschied besteht darin, dass die Repräsentationen, die mutiert und kombiniert werden, eher Programme Norvig I 156 als Bitstrings sind. Die Programme werden in Form von Ausdrucksbäumen dargestellt; die Ausdrücke können in einer Standardsprache wie Lisp vorliegen oder speziell für die Repräsentation von Schaltkreisen, Robotersteuerungen usw. designt sein. Beim Crossover werden eher Teilbäume als Teilstrings miteinander verbunden. Diese Form der Mutation garantiert, dass die Nachkommen wohlgeformte Ausdrücke sind, was nicht der Fall wäre, wenn Programme als Strings manipuliert würden. Das Interesse an der genetischen Programmierung wurde durch John Kozas Arbeit angeregt (Koza, 1992(1), 1994(2)), geht aber zumindest auf frühe Experimente mit Maschinencode von Friedberg (1958)(3) und endlichen Automaten (finite-state automata) von Fogel et al. (1966)(4) zurück. VsGenetische Programmierung: Wie bei den genetischen Algorithmen wird auch hier über die Wirksamkeit der Technik diskutiert. Koza et al. (1999)(5) beschreiben Experimente zur Verwendung genetischer Programmierung beim Entwurf von Schaltkreisen. Gute Übersichtstexte zu genetischen Algorithmen geben Mitchell (1996)(6), Fogel (2000)(7) und Langdon and Poli (2002)(8), sowie das kostenlose Online-Buch von Poli et al. (2008)(9). 1. Koza, J. R. (1992). Genetic Programming: On the Programming of Computers by Means of Natural Selection. MIT Press 2. Koza, J. R. (1994). Genetic Programming II: Automatic discovery of reusable programs. MIT Press. 3. Friedberg, R. M. (1958). A learning machine: Part I. IBM Journal of Research and Development, 2, 2–13. 4. Fogel, L. J., Owens, A. J., and Walsh, M. J. (1966). Artificial Intelligence through Simulated Evolution. Wiley. 5. Koza, J. R., Bennett, F. H., Andre, D., and Keane, M. A. (1999). Genetic Programming III: Darwinian invention and problem solving. Morgan Kaufmann 6. Mitchell, M. (1996). An Introduction to Genetic Algorithms. MIT Press. 7. Fogel, D. B. (2000). Evolutionary Computation: Toward a New Philosophy of Machine Intelligence. IEEE Press. 8. Langdon, W. and Poli, R. (2002). Foundations of Genetic Programming. Springer 9. Poli, R., Langdon, W., and McPhee, N. (2008). A Field Guide to Genetic Programming. Lulu.com. |
Russell I B. Russell/A.N. Whitehead Principia Mathematica Frankfurt 1986 Russell II B. Russell Das ABC der Relativitätstheorie Frankfurt 1989 Russell IV B. Russell Probleme der Philosophie Frankfurt 1967 Russell VI B. Russell Die Philosophie des logischen Atomismus In Eigennamen, U. Wolf (Hg) Frankfurt 1993 Russell VII B. Russell On the Nature of Truth and Falsehood, in: B. Russell, The Problems of Philosophy, Oxford 1912 - Dt. "Wahrheit und Falschheit" In Wahrheitstheorien, G. Skirbekk (Hg) Frankfurt 1996 Norvig I Peter Norvig Stuart J. Russell Artificial Intelligence: A Modern Approach Upper Saddle River, NJ 2010 |
Grammatik | Black | II 52f Grammatik/Black: 1. Klassifikation der Wörter nach Funktion 2. Wie Wörter durch Präfixe und Suffixe modifiziert werden 3. Darstellung der Syntax. >Wörter, >Klassifikation, >Syntax, >Wortklassen. II 64 Grammatik/Black: Grammatik erforscht man, indem man vom Sprecher Information über Wohlgeformtheit zu erlangen versucht II 68f BlackVs spekulative Grammatik: setzt eine Struktur der Realität voraus und einen nichtsprachlichen Zugang - das ist genauso unmöglich wie Vergleich von Landkarten ohne jede Verzerrung. II 70 Landkarte/Black: Entscheidend: Richtige Information, nicht Ähnlichkeit. - Analog: Symbolische Darstellungen der Sprache. >Landkarten-Beispiel. II 70 Objektivität/Grammatik/Black: Objektiv ist die Grammatik, wenn einige Merkmale für die Beschreibung unabdingbar sind - >grammatischen Invarianten - Black: Das ist aber nicht fruchtbar. II 72 Grammatische Invarianten/Black: gibt es nicht. |
Black I Max Black "Meaning and Intention: An Examination of Grice’s Views", New Literary History 4, (1972-1973), pp. 257-279 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, G. Meggle (Hg) Frankfurt/M 1979 Black II M. Black Sprache. Eine Einführung in die Linguistik München 1973 Black III M. Black The Prevalence of Humbug Ithaca/London 1983 Black IV Max Black "The Semantic Definition of Truth", Analysis 8 (1948) pp. 49-63 In Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994 |
Konjunktion | Aristoteles | Geach I 16/17 Konjunktion/Aristoteles/Geach: Im Frühwerk betrachtet Aristoteles Konjunktionen als wahr oder falsch, später änderte er seine Meinung. Er betrachtet das, was wir eine "Verschmelzung von Prädikaten" nennen könnten: Bsp "ist weiß" und "ist ein Mann" zu "ist ein weißer Mann". Das funktioniert. Aber: Bsp "ist gut" und "ist ein Schuster" lässt sich so nicht zu "ist ein guter Schuster" verbinden. Bsp Ein zusammengesetztes Substantiv wie "morse" (man and horse): kann nicht als Subjekt einer Prädikation auftreten. Denn es wird nichts damit bezeichnet, auch bzw. gerade, weil gefordert wird, daß "Mann Pferd" alle entsprechenden Prädikate vereinigen soll. I 18 Geach: 1. das ist eigentlich fraglich, aber jedenfalls ist es keine Konjunktion, wenn man einem solchen Subjekt Prädikate zuschreibt: Bsp "S" sei "Rechtsanwalt Politiker". Dann kann weder: "Jeder S ist ein Halunke" noch "Einige S sind ehrlich" als Konjunktion von Prädikationen betrachtet werden, die daraus gewonnen würde, daß man zuerst "Rechtsanwalt" und dann "Politiker" für "S" einsetzt. GeachVsAristoteles: So ist sein Argument gegen das zusammengesetzte Subjekt irrelevant. 2. wenn das zusammengesetzte Subjekt "morse" als beabsichtigtes Äquivalent einer Kombination zweier Prädikationen angesehen wird, dann erhalten wir als Resultat der Gegenüberstellung (antiphasis?) nicht notwendigerweise wahr und falsch. Das zeigt, daß "morse" nicht als Prädikation verstanden werden kann. Bsp "Irgendein morse ist weiß" wird wahr sein, wenn irgendein Mann und irgendein Pferd weiß ist. "Kein morse ist weiß" ist wahr, wenn kein Mann und kein Pferd weiß ist. Problem: wenn kein Mann weiß aber irgendein Pferd weiß ist, dann erhalten wir nicht wahr für die eine Seite und falsch für die andere Seite: "Irgendein morse ist weiß" "kein morse ist weiß". DF Einsetzen, Einheit. Also ist ""Irgendein morse ist weiß" kein wohlgeformter Satz. (s) Eindeutigkeit ließe sich erzielen, wenn jeweils gleichzeitig kein Mann und kein Pferd, oder alle Männer und alle Pferde das fragliche Prädikat teilen. Bsp Bei Vierfüßigkeit ließe sich wiederum kein Satz bilden. Konjunktion/GeachVsAristoteles: damit ist aber nicht gezeigt, daß die Konjunktion Bsp Einige Männer sind weiß und einige Pferde sind weiß" kein Satz wäre! Konjunktion /Aristoteles: (spät, Sophistici elenchi): leugnet, dass Konjunktionen w/f sein können. Es sei der "Ruin des Diskurses, Bsp Auf "Ist es der Fall dass p und q und r...?" mit "ja" oder "nein" zu antworten. Sogar wenn es harmlos aussieht weil alle Glieder vielleicht wahr oder falsch wären. GeachVsAristoteles: Die moderne Logik hat damit überhaupt kein Problem: die Konjunktion ist wahr, wenn alle Glieder wahr sind, sonst falsch. Aus "Nein" würde nur ein Verwirrter folgern, daß alle Glieder falsch sein müssen. Bsp Aristoteles: "Sind Koriscus und Kallias zu hause?" als ob es dasselbe wäre wie "Ist es der Fall daß p und q?" I 19 GeachVsAristoteles: aber das ist nicht genau derselbe Satz wie "Koriskus ist zu hause und Kallias ist zu hause". (Jeder bei sich zu hause?). ((s) Sind die Subjekte "zusammengefaßt" oder die Prädikate? Das kann man hier gar nicht aufteilen!) Geach: "d und b sind P's" oder "d ist (ein) P und b ist (ein) P" (so dachte Aristoteles). Aber es gibt Fälle wo die Zuschreibung im Plural illegitim wird, obwohl sie im Singular statthaft ist. Bsp (s.o.) Parmenides/Der Dritte Mann" Argument: Lösung: wenn wir zugestehen, dass das Prädikat "groß" von sich selbst ausgesagt werden kann und gleichzeitig auch von vielen großen Dingen. Das setzt aber voraus, daß wir nicht zulassen, daß man von dieser Form von "großen" im Plural (ta polla megala/tanta megala) gleichzeitig annimmt, daß sie auf sich selbst zutrifft. "Analogie"/Mittelalter/GeachVs: von Bsp "Gott it weise und Platon ist weise" sollte man nicht schließen können: "Gott und Platon sind zwei Weise". (sapiens/sapientes, Plural, Substantivierung des Prädikats). Struktur: wenn d P ist und b P ist und a eine Klasse von Ps, dann können wir nicht schließen, dassd "P" im Plural von einer Klasse ausgesagt (prädiziert) werden kann, die gerade a und b oder nur d als Element hat. (Prädikation/Singular/Plural). Ob eine solche Menge überhaupt statthaft ist, hängt von der zugelassenen Mengenlehre ab. Aristoteles: zeigt an einem teuflischen Beispiel, daß die Pluralform des Prädikats nicht zuschreibbar ist, wenn es die Singularform ist. Bsp Aristoteles: Zwei Tiere "d" und "b" sind blind. Ist das äquivalent damit: "d ist blid und b ist blind"? Aristoteles: (Sophistici elenchi): Sogar das ist nicht statthaft! (GeachVsAristoteles). 1. "Blind" heißt: seiner Natur nach sehend, aber ohne Fähigkeit zu sehen. 2. Wenn d und b der Natur nach sehend sind, so haben sie entweder die Fähigkeit dazu oder nicht. I 20 3. wenn d und b der Natur nach sehend sind, aber die Fähigkeit nicht haben, sind sie blind. 4. Daher , wenn d und b der Natur nach sehend sind, haben sie entweder beide die Fähigkeit oder beide nicht. 5. Wenn d die Fähigkeit hat und b blind ist, dann sind d und b der Natur nach sehend 6. Daher, wenn d die Fähigkeit hat und b blind ist, haben entweder beide die Fähigkeit oder sind beide blind. Was absurd ist. (Aristoteles). Lösung/Aristoteles: solche Plural Fragen wie: "Sind sie der Natur nach sehend?" oder "Sind sie blind?" sollten verbannt werden. GeachVsAristoteles: das ist drastisch und unnötig. "Die Fähigkeit haben, zu sehen" kann grammatisch auf zwei verschiedene Arten konstruiert werden: a) das keiner aus einer Klasse die Fähigkeit hat b) daß nicht jeder aus einer Klasse die Fähigkeit hat. Geach: um Schritt 3. korrekt zu machen, muss es heißen: jedes Element der Klasse hat die Fähigkeit nicht. I 25 Konjunktion/Aristoteles/Geach: A. eigener Beweis seines Metatheorems: Prämissen: sollen "A ist weiß" (eines gültigen Syllogismus) sein Konklusion: "B ist groß". Dann können die Prämissen eines vermuteten Syllogismus nicht wahr sein: (14) Wenn A nicht weiß ist, dann ist B groß Der Syllogismus selbst soll repräsentiert sein von: (15) Wenn A weiß ist, dann ist B groß (15) führt zur Kontraposition (16) Wenn B nicht groß ist, dann ist A nicht weiß dann führen (1) und (14) in dem, was Aristoteles den "hypothetischen Syllogismus" nennt, zu der Konklusion: (17) Wenn B nicht groß ist, dann ist B groß. Dann nennt Aristoteles "absurd". VsAristoteles: manche Autoren: die Form "Wenn nicht p dann p" muss nicht absurd sein! (Geach pro). Bsp Man kann es benutzen, um "p" selbst zu erreichen (?). in der Geometrie: "Wenn AB und CD nicht parallel sind, dann sind sie Parallelen, also sind sie Parallelen."(?). VsVs: das übersieht aber in diesem Fall daß "B ist groß" gar keine Proposition (Aussage, Satz) im Sinne eines traditionellen Syllogismus ist: wie z.B. "Jedes X ist Y". GeachVsAristoteles. er beansprucht hier gezeigt zu haben, daß wenn wir zwei gültige Schemata von Syllogismen haben mit einer Konjunktion der Prämissen "p und q" und "nicht p und nicht q", , dann wenn beide die Konklusion "Jedes X ist Y" liefern, dann sollten wir verpflichtet sein zur Anerkennung der allgemeinen Gültigkeit der Formel: "Wenn nicht jedes X Y ist, dann ist jedes X Y" und das ist in der Tat absurd. ((s) Unterschied zu oben: Wenn B nicht groß ist, dann ist B groß. enthält nicht "jedes" bzw. "nicht jedes": Unterschied konträr/kontradiktorisch). GeachVsAristoteles: der Fehler liegt in seiner falschen Auffassung von Kontradiktion. Er hat schon recht damit, daß eine Konjunktion eine Proposition ist. Pointe: wenn "A ist weiß" eine Prämissen Konjunktion "p und q" darstellen soll, dann kann seine Negation: "A ist nicht weiß" nicht "nicht p und nicht q" repräsentieren. Richtig ist die Negation vielmehr: "nicht beide p und q" Negation: einer Konjunktion: ~(p u q) = (plq) nicht (~p u ~q). Nicht beide, nicht "keins". Bsp (s) A ist weiß": Negation: A ist nicht weiß" nicht "A ist nicht weiß und auch kein Gegenstand". I 26 GeachVsAristoteles: weil er nur implizit annahm, daß Konjunktionen Sätze sind (Geach pro), erwog er nicht richtig die Frage, was die Kontradiktion einer Konjunktion eigentlich sei. (s.u.) Im Spätwerk erkannte Aristoteles Konjunktionen explizit als Propositionen an mit der genialen Erfindung von "A" und "B" usw. als Satzbuchstaben. (Satzvariablen). >Modallogik/Geach, >Tatsachen/Geach. |
Gea I P.T. Geach Logic Matters Oxford 1972 |
Konnektionismus | Pinker | I 128ff - 145 Neuronale Netze/Pinker:Lernen/Problem: falsche Verstärkung bei "XOR" (ausschließendes oder; Shefferstrich). - Lösung: man muß eine innere >Repräsentation zwischenschalten. > I 142 Neuronale Netze/Rumelhart: Rücksendung aller Fehler. - "Versteckte Ebenen": mehrere Aussagen, die wahr oder falsch sein können, können zu einer komplexen logischen Funktion zusammengestellt werden. Die Werte variieren dann stufenlos. - Das System kann selbst die richtigen Gewichtungen vornehmen, wenn Input und Output vorgegeben sind. - Solange ähnliche Inputs zu ähnlichen Outputs führen, ist kein weiteres Training notwendig. >Homunculi. I 144f Konnektionismus/Rumelhart: Der Geist ist ein großes neuronales Netz. - Ratten haben nur weniger Netze - PinkerVsKonnektionismus: Netze allein sind nicht hinreichend für die Handhabung von Symbolen - die Netze müssen in Programmen strukturiert angeordnet sein. - Schon die Vergangenheitsform überfordert ein Netz. >Neuronale Netze/Rumelhart. Vorläufer: "Assoziation der Ideen": Locke/Hume/Berkeley/Hartley/Mill >Assoziation/Hume. 1. Kontiguität (Zusammenhang): häufig erlebte Ideen werden im Geist assoziiert 2. Ähnlichkeit: ähnliche Ideen aktivieren einander. >Ähnlichkeit/Locke. I 146 Computervariante: statistische Berechnungen mit mehreren Ebenen. I 147 VsKonnektionismus: Einheiten mit gleichen Repräsentationen sind ununterscheidbar. Das Individuum sollte nicht als kleinste Teilklasse aufgefasst werden. I 151 Konnektionismus kann Kompositionalität von Repräsentationen nicht erklären. >Kompositionalität. I 158ff Rekursion/rekursiv/neuronale Netze/Gedächtnis/Pinker: Rekursion ist die Lösung für das Problem der unendlich vielen mögliche Gedanken: Trennung von Kurz-/Langzeitgedächtnis. >Rekursion. Nicht ein ganzer Satz wird auf einmal aufgenommen, sondern Wörter einzeln in Schleifen verarbeitet. I 159 Netze müssen selbst als rekursiver Prozessor aufgefasst werden, damit Gedanken wohlgeformt sind. I 166 Regeln/Neuronale Netze/Pinker: die Netze dringen nicht bis zu den Regeln vor. - Sie interpolieren nur zwischen eingegebenen Beispielen. >VsKonnektionismus. |
Pi I St. Pinker Wie das Denken im Kopf entsteht München 1998 |
Konsistenz | Konsistenz, Philosophie, Logik: Widerspruchsfreiheit. Innerhalb eines Systems kann Widerspruchsfreiheit eventuell bewiesen werden, nicht jedoch über die Grenzen dieses Systems hinaus, da die Verwendung der Symbole und die Menge möglicher Gegenstände nur für dieses System festgelegt sind. Innerhalb der Mathematik und nur dort gilt, dass die mathematischen Objekte, von denen in widerspruchsfreien Formeln die Rede ist, existieren (Hilbert, Über das Unendliche, 1926). Siehe auch Falsifikation, Verifikation, Existenz, Wohlgeformtheit. |
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Kontext/ Kontextabhängigkeit | Lyons | I 229 Kontext-unabhängige Konstituentenstrukturgrammatik/Linguistik/Lyons: Bisher hatten alle Konstituentenstrukturregeln die Form A > B („ersetze A durch B“) ohne Rücksicht auf den Kontext. >Konstituentenstrukturgrammatik. Chomsky: untersuchte, wie sich das Ordnen von Regeln innerhalb des Systems auswirkt, welche Folgen die Einführung von fakultativen, alternativen Subregeln und rekursiven Regeln hat. Bedingungen bisher: 1. A und B dürfen nicht identisch sein, (d.h. A darf nicht durch sich selbst ersetzt werden), 2. A muss ein einfaches Symbol sein, B darf komplex sein und ist es meist auch. I 239 Kontextabhängig/Grammatik/Lyons: Terminologie: Kontext-abhängig: context-sensitive, (c-dependent, c-restricted). Alt: Bisher waren alle von uns betrachteten Grammatiken kontextunabhängig. D.h. dass das links vom Pfeil stehende Symbol im Output der Regel durch die Symbolkette ersetzt wurde, die rechts stand. Bsp N > N + und + N einzige Bedingung: dass N im Input der Regel vorkam. Bsp alternative Ketten: (I) X + N + Y (II) W + N + Z dann erhalten wir einmal X + N + und + N + Y W + N + und + N + Z Und zwar kontextunabhängig. (Das war vorausgesetzt!). I 239 Kontext-abhängige Grammatik/Chomsky: neu: statt bisher: „Ersetze A durch B“ : jetzt: Bsp N > N + und + N/in dem Kontext X + ...+ Y I 241 Kontext-unabhängige Grammatiken sind Spezialfälle der kontext-abhängigen. Neu: Kontextabhängigkeit: Angenommen, wir hätten neue Regeln: N > N + und + N/in dem Kontext X + ...+ Y Alltagssprachlich: „N ist nur dann (fakultativ oder obligatorisch) zu ersetzen, wenn es in der Eingabekette I 240 so erscheint, dass X unmittelbar links und Y unmittelbar rechts anschließt. Dann wäre diese Regel auf (I) aber nicht auf (II) anwendbar. >Alltagssprache. Kontextabhängige Regeln: verschiedene Arten: (wir beschränken uns auf die bisher eingeführten Möglichkeiten fakultativ/obligatorisch, rekursiv/nicht-rekursiv, koordiniert/subordiniert): Varianten: X und Y können ein oder mehrere Symbole vertreten. Angenommen, die Klasse von kontextabhängigen Grammatiken, die uns hier beschäftigen, sei dadurch definiert, dass in einer Regel der Art A > B/in dem Kontext X + ... + Y X und Y sich (jedes einzeln) auf jede endliche Zahl von verketteten Symbolen beziehen kann, dass aber A ein singuläres Symbol sein muss. B darf weder identisch mit A sein noch null sein. >Rekursion. Dann wären folgende Regeln wohlgeformt: a) P > Q/in dem Kontext E + F + ... + G b) P > Q + R/in dem Kontext E + ... + G + H + K + L c) P > R + S + T/in dem Kontext G +... + H usw. I 241 Kontextunabhängige Grammatik/Lyons: Kontextunabhängige Grammatiken können als Teilklasse der (neu eingeführten) kontextabhängigen Grammatiken aufgefasst werden ((s) als Spezialfälle). Def Kontextunabhängig/Lyons: Wenn für eine Regel gilt, dass die kontextuellen Variablen X und Y mit uneingeschränktem Wert gelten (d.h. sie können positiv oder null sein) dann ist die Regel kontextunabhängig. Sonst kontextabhängig. I 242 kontextabhängig: Bsp f) P > Q/in dem Kontext 0 (Null) + ... + 0 P darf durch Q nur dann ersetzt werden, wenn in der Eingabekette links und rechts von P kein anderes Zeichen steht. Das gilt normalerweise nur für das Zeichen 0. g) P > Q/in dem Kontext 0 (Null) + ... + R + S P darf nur dann durch Q ersetzt werden, wenn die Eingabekette P + R + S ist. h) P > Q/in dem Kontext T + ... + 0 P darf nur dann durch Q ersetzt werden, wenn es in der Eingabekette an letzter Stelle steht: T + P. Allgemeine Form mit Variablen: X + A + Y > X + B + Y Dann ist eine kontextfreie Regel der Form A > B ein Spezialfall einer kontextabhängigen Regel, in der es keine Beschränkungen für die Werte von X und Y gibt. Kontextabhängige und kontextunabhängige Regeln können in denselben formalen Rahmen eingeordnet werden. I 245 Kongruenz/Subjekt-Verb-Kongruenz/kontextunabhängig/Lyons: Bsp (1a) The dog bites the man (1b) The dog bites the men I 246 (1c) The dogs bite the man (1d) The dogs bite the men (2a) The chimpanzee eats the banana usw. Kontextunabhängige Grammatik/Lyons: Bsp (1) ∑ > NP sing + VP sing oder NP plur + VP plur. (2) VP sing > V sing + NP (3) VP plur > V plur + NP (4) NP > NP sing oder NP plur (5) NP sing > T + N sing (6) NP plur > T + N plur (7) N sing > N + 0 (Null) (8) N plur > N + s (9) V sing > V + s (10) V plur > V + 0 Hier wird mehr als ein Symbol auf einmal ersetzt. Lexikalische Substitution/Lyons: Wir nehmen hier an, dass ihre Regeln außerhalb der Grammatik liegen. >Lexikon, >Grammatik. I 247 Numerus/kontextunabhängige Grammatik/Lyons: Der Numerus wird hier also durch Regel (1) als Kategorie des Satzes für die Subjekt-Verb- Kongruenz definiert. Er wird aber auch in dem Objekt-Nominalausdruck durch Regel (4) eingeführt. Singular/Plural: Die Alternative ist also etwas, das von derselben Alternative in der Objektstellung völlig unabhängig und verschieden ist. Die Grammatik macht hier also nicht alles sichtbar, auch nicht, dass die Wahl in Subjekt- und Objektstellung unabhängig erfolgt und dass das Verb, ist das Subjekt einmal als Singular oder Plural bestimmt, nach der Kongruenz bestimmt wird. I 249 Kontextabhängigkeit/Regeln/Ökonomie/Lyons: Der Regelzuwachs, um alle anderen Kongruenzverhältnisse abzudecken, wäre gering. Dagegen wäre er in einer kontextunabhängigen Grammatik erheblich. Hier sind als kontextabhängige Grammatiken ökonomischer. Korrektheit/Lyons: beide Arten von Grammatiken formalisieren die Kongruenzverhältnisse allerdings korrekt. >Korrektheit. I 249 Kontextabhängigkeit/Regeln/Ökonomie/Lyons: Der Regelzuwachs, um alle anderen Kongruenzverhältnisse abzudecken, wäre gering. Dagegen wäre er in einer kontextunabhängigen Grammatik erheblich. Hier sind als kontextabhängige Grammatiken ökonomischer. Korrektheit/Lyons: Beide Arten von Grammatiken formalisieren die Kongruenzverhältnisse allerdings korrekt. I 250 Def Schwache Adäquatheit/Grammatik/Lyons: eine Grammatik ist schwach adäquat, wenn sie die gewünschte Klasse von Sätzen erzeugt. Def stark adäquat/Lyons: ist sie, wenn sie außerdem jedem Satz die korrekte strukturelle Beschreibung zuordnet. >Adäquatheit/Lyons. Korrektheit/Theorie/Lyons: Unsere Definition von starker/schwacher Adäquatheit impliziert in keiner Weise eine Interpretation von „korrekt“. Sie trifft nicht einmal eine Annahme darüber, ob es irgendwelche Normen der „Korrektheit“ gibt. >Terminologie/Lyons. Wir legen jedoch fest, dass es zumindest in bestimmten Fällen möglich ist zu sagen, dass eine bestimmte Beschreibung korrekter ist als eine andere. Wir behaupten nur nicht, dass wir entscheiden können, was „absolut korrekt“ ist. Kontextabhängig/kontextunabhängig/Grammatik/Adäquatheit/Äquivalenz/Lyons: die beiden Grammatiken sind wohl schwach, aber nicht stark äquivalent. Das Kontextabhängige ist stärker adäquat. Vergleichbarkeit/Äquivalenz/Lyons: da die beiden Systeme schwach äquivalent sind, sind sie zumindest vergleichbar. |
Ly II John Lyons Semantics Cambridge, MA 1977 Lyons I John Lyons Einführung in die moderne Linguistik München 1995 |
Nichtexistenz | Hintikka | II 37 Nichtexistente Objekte/unverwirklichte Möglichkeiten/HintikkaVsQuine/Hintikka: These: Es gibt nicht-existente Objekte, und zwar in der aktualen Welt. (>Possibilia/Hintikka). HintikkaVsQuine: Die Philosophen, die sie ablehnen, haben zu stark in syntaktischen Bahnen gedacht. Hintikka: These: Man muss die Frage eher semantisch (modelltheoretisch) beantworten. >Modelltheorie. Fiktion/Ryle: Test: Gilt die Paraphrase? Terence ParsonsVsRyle: Ryles Test schlägt fehl in Fällen wie Bsp „Mr. Pickwick ist eine Fiktion“. HintikkaVsParsons: Die Relevanz des Kriteriums ist überhaupt fraglich. >Fiktionen, >Relevanz. II 38 Ontologie/Sprache/sprachlich/HintikkaVsRyle: Wie sollten linguistische Fragen wie Paraphrasierbarkeit über ontologischen Status entscheiden? >Ontologie. Lösung/Hintikka: Für die Frage, ob es nicht-existente Objekte gibt, bietet die Modelltheorie eine Lösung. Bsp Puccinis Tosca: Bei Puccinis Tosca geht es darum, ob die Soldaten Kugeln in ihren Gewehrläufen haben. Pointe: Selbst wenn sie welche haben, wären es nur fiktive! Modelltheorie/Hintikka: Die Modelltheorie liefert eine ernstzunehmende Antwort. ((s) „wahr im Modell“ heißt, in der Geschichte ist es wahr, dass die Kugeln da sind). HintikkaVsParsons: Man sollte nicht zu stark syntaktisch argumentieren, d.h. nicht bloß fragen, welche Schlussfolgerungen gezogen werden dürfen und welche nicht. Akzeptanz/Akzeptierbarkeit/Inferenzen/Hintikka: Das Fragen nach der Akzeptierbarkeit von Inferenzen und von Sprache und Intuitionen ist syntaktisch. Singuläre Termini/ontologische Verpflichtung/Existenz/Parsons: Parsons spricht davon, dass der Gebrauch von singulären Termini uns zu einer existentiellen Generalisierung verpflichtet. Und damit auf einen Referenten. D.h. es ist eine Verpflichtung zu einer Inferenz (HintikkaVsParsons). >Ontologische Verpflichtung. II 39 Nichtexistente Objekte/Substanz/Welt/Tractatus/Hintikka: Der Grund, warum Wittgenstein seine „Objekte“ als Substanz der Welt ((s) die nicht vermehrt oder vermindert werden kann) postulierte, ist, dass ihre Existenz nicht ausgedrückt werden kann. II 40/41 Nichtexistenz/nichtexistente Objekte/Lokalisierung/Mögliche Welten/Hintikka: These: Jedes nicht-existente Objekt ist in seiner eigenen Welt. Mögliche Welten/Leibniz/Duns Scotus/Hintikka: Solche Erwägungen führten Leibniz und vor ihm Duns Scotus dazu, die ungeordnete Menge nicht-existenter Individuen auf abgeteilte Welten zu verteilen. Gesamtheit: Die Gesamtheit aller nichtexistenter Objekte ist eine nicht-wohlgeformte Gesamtheit. Nicht-existente Objekte/mögliche Gegenstände/unverwirklichte Möglichkeiten/Hintikka: Aber sind nicht einige dieser nicht-existenten Objekte in unserer eigenen aktualen Welt? Hintikka: These: Ja, einige dieser bloß möglichen Objekte sind in der aktualen Welt. Bona fide-Objekt/Hintikka: Ein bona fide-Objekt kann in einer möglichen Welt existieren und in einer anderen fehlen. Weltlinie/Hintikka: Wenn es darum geht, welche gezogen werden können, ist Existenz nicht das wichtigste Problem - eher Wohldefiniertheit. HintikkaVsLeibniz: Wir erlauben auch, dass ein Objekt in mehreren Welten existiert. Frage: Wenn Bewohner zweier verschiedener Welten dann identisch sein können, wann sind sie dann identisch? >Existenzbehauptung. II 103 Nichtexistenz/nicht wohldefiniert/HintikkaVsMontague: Die Montague-Semantik lässt es nicht zu, dass die Frage nach der Existenz oder Nichtexistenz sinnlos sein könnte, weil ein Individuum in einer Welt nicht wohldefiniert ist. ((s) Weil bei Montague der Individuenbereich als konstant angenommen wird). Individuenbereich/Lösung/Hintikka: Wir müssen zulassen, dass der Individuenbereich nicht konstant ist. Problem: Quantifikation/Glaubenskontext/Existenz/Wahrheit/Hintikka: Im folgenden Beispiel müssen wir Existenz voraussetzen, damit der Satz wahr sein kann: (11) John sucht ein Einhorn und Mary sucht es auch. ((s) Dasselbe Einhorn). Reichweite/Quantor/Hintikka: In der einzig natürlichen Lesart von (11) muss man annehmen, dass die Reichweite des impliziten Quantors so ist, dass „ein Einhorn“ eine weitere Reichweite hat als „sucht“. ((s) D.h. dass beide dasselbe Einhorn suchen. Problem: Wie kann man wissen, ob beide Subjekte an dasselbe Individuum glauben?) >Gedankenobjekte, >Glaubensobjekte, >Mentale Objekte, >Cob/Hob/Nob-Beispiel/Geach. |
Hintikka I Jaakko Hintikka Merrill B. Hintikka Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996 Hintikka II Jaakko Hintikka Merrill B. Hintikka The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989 |
Possibilia | Hintikka | II 40/41 Nichtexistenz/nicht-existente Objekte/Lokalisierung/Mögliche Welten/Hintikka: These: Jedes nicht-existente Objekt ist in seiner eigenen Welt. >Mögliche Welten. Mögliche Welten/Leibniz/Duns Scotus/Hintikka: Solche Erwägungen führten Leibniz und vor ihm Duns Scotus dazu, die ungeordnete Menge nicht-existenter Individuen auf abgeteilte Welten zu verteilen. Gesamtheit: Die Gesamtheit aller nicht-existenten Objekte ist eine nicht-wohlgeformte Gesamtheit. >Mögliche Welten/Leibniz. Nicht-existente Objekte/mögliche Gegenstände/unverwirklichte Möglichkeiten/Hintikka: Aber sind nicht einige dieser nicht-existenten Objekte in unserer eigenen aktualen Welt? Hintikka: These: Ja, einige dieser bloß möglichen Objekte sind in der aktualen Welt. Bona fide-Objekt/Hintikka: Ein bona fide-Objekt kann in einer möglichen Welt existieren und in einer anderen fehlen. Weltlinie/Hintikka: Wenn es darum geht, welche Weltlinien gezogen werden können, ist Existenz nicht das wichtigste Problem - eher Wohldefiniertheit. >Weltlinien. HintikkaVsLeibniz: Wir erlauben auch, dass ein Objekt in mehreren Welten existiert. Frage: Wenn Bewohner zweier verschiedener Welten dann identisch sein können, wann sind sie dann identisch? II 73 Possibilia/Hintikka: These: Die Rede über menschliche Erfahrung macht die Annahme von Possibilia notwendig (unverwirklichte Möglichkeiten, HintikkaVsQuine). Intentionalität/Husserl/Hintikka: Nach Husserl ist das Wesentliche des menschlichen Denkens in einer Beziehung zu unverwirklichten Möglichkeiten. Possibilia/Hintikka: Wir brauchen Possibilia, um mit logisch inkompatiblen Entitäten gleichen logischen Typs umzugehen. >Possibilia. Semantik möglicher Welten/Hintikka: Die Semantik möglicher Welten ist die entsprechende Modelltheorie. >Semantik Möglicher Welten. |
Hintikka I Jaakko Hintikka Merrill B. Hintikka Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996 Hintikka II Jaakko Hintikka Merrill B. Hintikka The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989 |
Rekursion | Pinker | I 158f Rekursion/rekursiv/neuronale Netze/Gedächtnis/Pinker: Rekursion ist eine Lösung für das Problem der unendlich vielen mögliche Gedanken: Trennung von Kurz-/Langzeitgedächtnis. Nicht ein ganzer Satz wird auf einmal aufgenommen, sondern Wörter werden einzeln in Schleifen verarbeitet. >Satz, >Wort, >Informationsverarbeitung, vgl. >Kompositionalität, >Gedankensprache. I 159 Netze müssen selbst als rekursiver Prozessor funktionieren, damit Gedanken wohlgeformt sind. >Neuronale Netze. |
Pi I St. Pinker Wie das Denken im Kopf entsteht München 1998 |
Semantik | Searle | I 236 Chinese Room/Searle: Das Beispiel des "Chinese Room" zeigt, dass Semantik nicht der Syntax intrinsisch ist. >Syntax. VI 205 Semantik/Sprechakttheorie/Searle: Die Sprechakttheorie ist kein Anhängsel, sondern umfasst alles, was man früher als Semantik und Pragmatik bezeichnet hat. >Pragmatik, >Sprechakttheorie. VII 100 Semantik/Pragmatik/Searle: Ich habe die Unterscheidung von Pragmatik und Semantik nie für nützlich gehalten, da sie eine spezielle Theorie in der Sprachphilosophie voraussetzt. VII 102 Sprache/Searle: Ohne eine kohärente allgemeine Theorie der Syntax und Semantik haben wir keine Möglichkeit der Unterscheidung zwischen Merkmalen von Äußerungen, die von besonderen Wörtern herrühren und Merkmalen, die von anderen Fakten herrühren, z.B. vom Sprechakt oder vom syntaktischen Satzcharakter. VIII 419 Generative Semantik/"Jungtürken": These: Nach dieser Meinung (von Chomskys Schülern) gibt es keine Grenze zwischen Syntax und Semantik und daher keine solchen Entitäten wie syntaktische Tiefenstrukturen. >Generative Grammatik. ChomskyVs: Syntax sollte getrennt von der Semantik untersucht werden (Dies ist ein Erbe des Strukturalismus). Searle: tiefliegende philosophische Auffassung: Der Mensch ist für Chomsky ein syntaktisches Lebewesen, das Gehirn syntaktisch strukturiert. Die semantische Funktion bestimmt nicht die Form der Syntax. Die Form hängt nur beiläufig mit Funktion zusammen. VIII 420 Generative Semantik/"Jungtürken"VsChomsky: Einer der entscheidenden Faktoren bei der Bildung syntaktischer Strukturen ist die Semantik. Selbst Begriffe wie "grammatisch korrekt" oder "wohlgeformter Satz" verlangen die Einführung semantischer Begriffe! Bsp "Er nannte ihn einen Republikaner und beleidigte ihn". VIII 422 Jungtürken: Jungtürken sind Ross, Postal, Lakoff, McCawley, Fillmore. These: Die Grammatik beginnt mit einer Beschreibung der Bedeutung eines Satzes. Searle: Wenn die Generative Semantik recht hat und es keine syntaktischen Tiefenstrukturen gibt, wird die Linguistik erst recht interessant, wir können dann systematisch untersuchen, wie Form und Funktion zusammenhängen (Chomsky: Hier gibt es keinen Zusammenhang!) >Jungtürken, Vgl. >Junggrammatiker. |
Searle I John R. Searle Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996 Searle II John R. Searle Intentionalität Frankfurt 1991 Searle III John R. Searle Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997 Searle IV John R. Searle Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982 Searle V John R. Searle Sprechakte Frankfurt 1983 Searle VII John R. Searle Behauptungen und Abweichungen In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle VIII John R. Searle Chomskys Revolution in der Linguistik In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle IX John R. Searle "Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Substitutionale Quantifikation | Kripke | III 325ff Substitutionelle (substitutionale) Quantifikation/sQ/Kripke: Die substitutionale Quantifikation ist ontologisch neutral, vielleicht rein linguistisch. Wahrheit und Erfüllung sind hier definiert. >Wahrheit, >Erfüllung, >Erfüllbarkeit. Gegensatz: Der Gegensatz zur substitutionalen Quantifikation ist die referentielle Quantifikation/rQ. Sie bezieht sich auf Objekte (Welt). Die referentielle Quantifikation bietet keine Erfüllung, nur Wahrheit. >Referentielle Quantifikation, >Referentielle Quantifikation/Kripke. Wallace/Tharp: These: Es gibt keinen Unterschied zwischen substitutionaler Quantifikation und referentieller Quantifikation (KripkeVsWallace/VsTharp). III 330 Substitutionale Quantifikation: Formeln, die keine Sätze sind, erhalten hier keine semantische Interpretation, sie haben nur eine Hilfsfunktion. Referentielle Quantifikation: hier definieren solche Formeln Relationen und werden von Sequenzen "erfüllt". III 367 Form/Kripke: Die Form muss den Satz beinhalten. Wohlgeformt/wff/Kripke: Problem: T(a) ↔ x wird nicht-wohlgeformt wenn x durch Symbolketten ersetzt wird, die keine Sätze sind und daher keine Form ist. Substitutionale Quantifikation/(s): Die substitutionale Quantifikation braucht eine Substitutionsklasse: eine Menge wahrer Sätze der erweiterten Sprache aus der Menge der wahren Sätze der Ausgangssprache (diese muss eindeutig sein, d.h. die einzige solche Menge). Die referentielle Quantifikation braucht das nicht. III 332 Substitutionsklasse/SK/Kripke: Die Substitutionsklasse darf keine bestimmten Kennzeichnungen enthalten. >Kennzeichnung. III 349 Substitutionale Quantifikation/Kripke: Die substitutionale Quantifikation interpretiert Formeln gar nicht. Es gibt aber Erfüllung, wenn es eine Denotationsrelation gibt, aber nur bei Transparenz. III 352 Substitutionale Quantifikation/Kripke: Bsp Cicero/Tullius: dramatischer Unterschied: (Sx1)((Sx2)(x1 = x2 ∧ f(x1) ∧ ~f(x2)) wahr (nicht interpretiert), aber dasselbe mit (Ex1)(Ex2)... falsch (Standard-Q.). Wenn Opazität aus der Metasprache eliminiert werden soll, dann müssen ihre referentiellen Variablen auch über Denotate von Ausdrücken ((s) Gegenstände) gehen, nicht nur über Ausdrücke. Dann ist (substitutionale) Quantifikation in opake Kontexte möglich. >Metasprache, >Opazität. III 352 Substitutionale Quantifikation/Quantifikation in opake Kontexte/Kripke: Bsp R(a): Quantifikation in opake Kontexte kann dann explizit definiert werden, wenn es in der Metasprache geeignete Prädikate gibt: R(a) gilt nur, wenn entweder: a) a eine Formel der Form P(t) ist (Pseudoprädikat: "wurde sogenannt wegen seiner Größe") und d(t) benannt wird durch den Term t wegen der Größe von d(t), oder b) a ist eine Formel der Form Q(t) und d(t) ist fett. Damit ist R(a) als primitive Notation eliminiert und die Metasprache enthält nur referentielle Quantifikation, ohne Opazität. Metasprache: Die Metasprache müsste dafür aber erweitert werden, sodass die referentiellen Variablen nicht nur über Ausdrücke allein, sondern auch über die Denotate dieser Ausdrücke gehen. |
Kripke I S.A. Kripke Name und Notwendigkeit Frankfurt 1981 Kripke II Saul A. Kripke "Speaker’s Reference and Semantic Reference", in: Midwest Studies in Philosophy 2 (1977) 255-276 In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 Kripke III Saul A. Kripke Is there a problem with substitutional quantification? In Truth and Meaning, G. Evans/J McDowell Oxford 1976 Kripke IV S. A. Kripke Outline of a Theory of Truth (1975) In Recent Essays on Truth and the Liar Paradox, R. L. Martin (Hg) Oxford/NY 1984 |
Wahrheit | Cartwright | Horwich I 46 Wahrheit/Moore: (früh): Wahrheit ist identisch mit der Realität. Wahrheit/Tatsache/Verallgemeinerung/Russell/Moore/R.Cartwright: Problem: Wenn die wahre Proposition identisch mit der Tatsache ist, dann Problem der Verallgemeinerung: Es ist nicht ausgeschlossen, dass die wahre Proposition 2 + 2 = 4 identisch mit der Proposition ist, dass Scott Waverley schrieb. - (weil Äquivalenz nur Gleichheit der Wahrheitswerte verlangt). Lösung: eine bestimmte Proposition muss gegeben sein, um sie mit einer Tatsache zu identifizieren. - Verallgemeinerung: nicht wohlgeformt: weil das letzte Vorkommnis von "p" nicht in einer quantifizierbaren Proposition steht: Für jede Proposition p, wenn p wahr ist, dann ist p identisch mit der Tatsache, dass p. I 51 Wahrheit/Moore: (spät): Wahrheit ist keine einfache Eigenschaft: falscher Glaube braucht kein Objekt. - Es gibt gar keine Propositionen. - Russell: behielt Propositionen noch Jahre bei. Tatsache/Moore: pro, aber nicht als Glaubensobjekt. >Glaubensobjekte. I 56 Wahrheit/Proposition/Moore/Russell/R. Cartwright: Wahrheit als unanalysierbare einfache Eigenschaft: führt zu Problemen mit Propositionen. - Nachdem sie Propositionen aufgegeben hatten, identifizierten sie die Träger von Wahrheit mit Glauben. dann wurde eine Art Korrespondenztheorie unvermeidlich. - Die Wahrheit muss von etwas abhängen, was außerhalb des Glaubens selbst liegt. |
Car I N. Cartwright How the laws of physics lie Oxford New York 1983 CartwrightR I R. Cartwright A Neglected Theory of Truth. Philosophical Essays, Cambridge/MA pp. 71-93 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 CartwrightR II R. Cartwright Ontology and the theory of meaning Chicago 1954 Horwich I P. Horwich (Ed.) Theories of Truth Aldershot 1994 |
Wahrheit | Moore | Horwich I 46 Wahrheit/Moore: (früh): Wahrheit ist identisch mit der Realität. I 46 Wahrheit/Tatsache/Verallgemeinerung/Russell/Moore/R.Cartwright: Problem: Wenn die wahre Proposition identisch mit der Tatsache ist, dann gibt es das Problem der Verallgemeinerung: Es ist nicht ausgeschlossen, dass die wahre Proposition 2 + 2 = 4 identisch mit der Proposition ist, dass Scott Waverley schrieb (weil Äquivalenz nur Gleichheit der Wahrheitswerte verlangt). >Waverley-Beispiel, >Wirklichkeit, >Information, >Erkenntnis, >Verallgemeinerung, >Äquivalenz, vgl. >Homophonie. Lösung: Eine bestimmte Proposition muss gegeben sein, um sie mit einer Tatsache zu identifizieren. Verallgemeinerung: nicht wohlgeformt: weil das letzte Vorkommnis von "p" nicht in einer quantifizierbaren Proposition steht: Für jede Proposition p, wenn p wahr ist, dann ist p identisch mit der Tatsache, dass p. I 51 Wahrheit/Moore: (spät): Wahhrheit ist keine einfache Eigen: falscher Glaube braucht kein Objekt. Es gibt gar keine Propositionen. >Propositionen. Russell: behielt Propositionen noch Jahre bei. Tatsache/Moore: pro, aber nicht als Glaubensobjekt. >Glaubensobjekte, >Tatsachen. I 56 Wahrheit/Proposition/Moore/Russell/R.Cartwright: Wahrheit als unanalysierbare einfache Eigenschaft: führt zu Problemen mit Propositionen. Nachdem sie Propositionen aufgegeben hatten, identifizierten sie die Träger von Wahrheit mit Glauben. dann wurde eine Art Korrespondenztheorie unvermeidlich. Die Wahrheit muss von etwas abhängen, was außerhalb des Glaubens selbst liegt. >Wirklichkeit, >Welt, >Welt/Denken. |
Horwich I P. Horwich (Ed.) Theories of Truth Aldershot 1994 |
Wahrheitsfunktionen | Cresswell | Hughes I 24 Wahrheitsfunktion/WaFu/Hughes/Cresswell: Es gibt nur vier verschiedene Wahrheitsfunktionen (Wa-Fu) von p: 1. Negation 2. p selber 3. wahr, egal ob ob p selbst wahr oder falsch ist 4. falsch, egal ob p selbst wahr oder falsch ist. Hughes I 44 Wahrheitsfunktion/WaFu/Hughes/Cresswell: Jede wohlgeformte Formel (wff) des Aussagenkalküls (AK) ist eine Wahrheitsfunktion ihrer Variablen ((s) in Wahrheitstabelle auffindbar). - Modalfunktion: jede wohlgeformte Formel (wff), die einen Modaloperator enthält, ist eine Modalfunktion ihrer Variablen. >Wahrheitswerttabelle, >Aussagenkalkül. |
Cr I M. J. Cresswell Semantical Essays (Possible worlds and their rivals) Dordrecht Boston 1988 Cr II M. J. Cresswell Structured Meanings Cambridge Mass. 1984 Hughes I G.E. Hughes Maxwell J. Cresswell Einführung in die Modallogik Berlin New York 1978 |
Wesen | Simons | I 258 Wesentlich/Simons: Was existiert, existiert wesentlich. Aber es existiert nicht notwendig! Lösung: Annahme, dass Bsp was immer ein Mensch ist, ein Mensch sein muss. ((s) Ein Erdferkel hätte aber den Namen Kripke erhalten können.) Wesentlich/Simons: "Wesentlich" bedeutet "relativ notwendig". Es ist wesentlich für Cicero, dass er existiert. Nec/wesentlich/Wiggins: "Nec" soll diese Fälle unterscheiden. >Notwendigkeit/Wiggins, >Notwendigkeit de re/Wiggins. I 261 Trivial wesentlich/Simons: Bsp farbig zu sein, wenn rot, Bsp selbst-identisch zu sein, Bsp zu existieren, Bsp "so zu sein, dass 2+2=4". Wesentliche Attribute sind keine "bloßen Tatsachen" ("brute fact"), sondern ein Objekt hat sie kraft der Tatsache, dass es einer bestimmten Art angehört. Es ist nicht akzidentiell für ein Objekt einer gegebenen Art, dass es die Eigenschaften hat, die der Art zugrunde liegen. >Attribute, >Merkmale/Frege. I 284 Normal/wesentlich/Mittelweg/Simons: "Normaler Teil eines normalen Dings einer Art". Dies ist der Mittelweg zwischen einfachen und wesentlichem Teil und wird von Philosophen oft vergessen. ((s) Dieser nimmt die Art als Grundbegriff, aber keine formale Theorie.) Normalität: Normalität geht vielleicht von Wohlgeformtheit aus. Woltersdorff: Bsp Musikstück, Aufführung. SimonsVs: Dies geht nicht wegen der Transitivität der Identität. Lösung/(s): Typ. >Transitivität, >Identität. |
Simons I P. Simons Parts. A Study in Ontology Oxford New York 1987 |